Jahresrückblick 2018

Das Jahr neigt sich dem Ende, höchste Zeit es nochmal durch den Filter laufen zu lassen.

Januar

Das Jahr hat kalt angefangen, sowohl was das tägliche Radfahren, als auch das Lauftraining und Wettkämpfe betrifft. Immerhin habe ich recht früh im Jahr einen ersten Testlauf über die Ultra-Distanz unternommen und in Rodgau die 50km absolviert. Todo „mindestens einen Ultra 2018 laufen“ erledigt.

Februar

Ein ganz ähnliches Unterfangen bei sehr ähnlichen Temperaturen war die Rheintalquerung – wie immer von der Bergstraße in Leutershausen an die Weinstraße in Bad-Dürkheim. Ein erster Vorgeschmack auf den anstehenden Weinstraßen-Marathon. Zudem habe ich erfolgreich meine Teilnahme am Rettungsschwimmkurs in der Stufe „Silber“ abgeschlossen – auch wenn die Temperaturen zu diesem Zeitpunkt noch nicht nach Freibad aussahen: Die Saison mit den Kids konnte kommen.

März

Noch immer kalt, aber immerhin ein Ende der dunklen Jahreszeit war absehbar – Zeit die Stirnlampen in die Sommerpause zu verabschieden bzw. zumindest einmal auf spezielle Events wie Laufnächte zu beschränken. Zudem habe ich das Developercamp in Würzburg besucht, interessant zu sehen was das ehemalige Entwickler-Team mittlerweile so treibt. Zudem gab es einen wichtigen Anstoß im Bereich Softwerkskammer. Definitiv eine Organisation die ich mir  einmal näher anschauen wollte.

April

Sehr sportlich ging es dann im April zu, sowohl was die Teilnahme am SAS-Halbmarathon und dem Marathon deutsche Weinstraße betrifft, aber auch die Fülle an Terminen die es sonst im Kalender gab. Erste Kontakte in die lokale Softwerkskammer Rhein-Neckar, der jährliche Mitarbeitertag der DJK als Dank für die vielen fleißigen Ehrenamtlichen (wobei das Event auch wieder ehrenamtlich organisiert wird). In die gleiche Schiene, wenn auch für mich mit deutlich weniger Aufwand verbunden war der Dankesabend des Römerman – wie jedes Jahr richtig gut gemacht und ein Grund später im Jahr wieder an der Strecke zu stehen.

Mai

Wichtigster Punkt im Mai: Urlaub und diesmal richtig ausgiebig und auch vergleichsweise weit weg. Zusammen mit der Familie ging es für fast drei Wochen nach Frankreich mit Schwerpunkt in der Bretagne. Wichtige Neuerung diesmal: Wir waren mit neuem Familienauto und renoviertem Anhänger unterwegs. Feuertaufe bestanden – inklusive diverser schwieriger Passagen. Beim Auto zeigten sich zum wiederholten Male Probleme mit dem Navi, welche mich noch eine ganze Weile auf Trab halten sollten bis endlich eine Lösung gefunden war. Sportlich habe ich mich „nur“ am SRH-Marathon in Mannheim beteiligt, Neuerung dieses Jahr: der Arbeitgeber sponsert den Start und es gab somit auch die Möglichkeit in den VIP-Bereich zu kommen. Nicht unbedingt notwendig aber doch ganz angenehm, vor allem für die Zuschauer.

Juni

Es beginnt die heiße Phase des Jahres – im Vergleich zum Jahresbeginn ist es schon fast unerträglich warm und vor allen Dingen auch schwül. Dennoch eine sehr angenehme Zeit, vor allem da es Abends auch noch richtig lange hell bleibt. Da fällt das Training gleich viel leichter und ich nutze auch die Möglichkeit zum kombinierten Training – mit dem Rad noch eine zusätzliche Distanz nach Weinheim, dort laufen und dann mit dem Rad heim. In der Regel klappt das recht gut, selbst wenn man in die Dunkelheit fährt. Eine ganz andere Sache ist es wenn das Wetter unerwartet umschwingt – von einem Ausblick im Odenwald sehe ich bereits die Gewitterfront und habe noch etwas Hoffnung, dass sich diese verzieht bis ich auf dem Rad bin. Die Hoffnung hält bis kurz vor Ladenburg, die letzten knapp 10km sind dann durchgehend nass von oben bis unten. Immerhin der Wettkampf im Elsass bleibt zumindest von Wetter her trocken, da ich diesmal aber jeden Versorgungsstand mit Wein ausprobiere wird er auch so feucht fröhlich bzw. dank meiner Verkleidung auch teuflich.

Juli

Nach all den sportlichen Höhepunkten war der Juli dann zumindest in dieser Hinsicht ruhig. Dafür um so mehr geprägt von verschiedensten Veranstaltungen – ein Familienausflug nach Arzviller ans Schiffshebewerk, Brezelfest mit erfolgreichem Weltrekordversuch in Speyer, Fahrsicherheitstraining mit dem neuen Familienauto. Letzteres war sehr aufschlussreich, habe ich mir doch durch die jahrzehntelange Nutzung eines Altfahrzeugs ohne elektronische Helfer diverse Verhaltensweisen angewöhnt die mit der elektronischen Unterstützung nicht mehr ganz passen. Zudem natürlich noch die Unterstützung in Ladenburg beim Triathlon – nicht nur wegen der schönen Dankesfeier. Diesmal hat der Veranstalter leider keinen guten Draht zu den Wettermachern – fast die gesamte Veranstaltung regnet es, das macht das Helfen natürlich nicht gerade angenehmer. Grund genug sich um die Planung eines sonnigen Urlaubs für das kommende Jahr zu kümmern: Das Reiseziel Südafrika wurde festgezurrt und auch die Kombination mit dem Two Ocean Marathon ist eingeplant.

August

Der August brachte eine wichtige Veränderung am Arbeitsplatz für mich: Mit der gesetzlichen Regelung zu den Partnermonaten beim Elterngeld war es mir möglich meine Wochenarbeitszeit auf 30h zu senken. Insgesamt ein spannender Versuch, der mir sicherlich an vielen Stellen Freiraum gegeben hat, allerdings bin ich noch etwas unsicher ob es wirklich eine gute Idee war und ob ich es wieder machen würde. Die Arbeitslast ändert sich nämlich nur mäßig und bis man sich eingeschwungen hat, ist die Teilzeit schon wieder vorüber und wieder Vollzeit angesagt. Aber nur durch die Erfahrung kann ich abschätzen ob das etwas für mich ist. Ein jährliches Event ist der Weinstraßentag in der Pfalz, dieses Jahr ging diese Aktion etwas nach hinten los bzw. war mit sehr viel Frust verbunden: Die Kombination von Fahrrad und ÖPNV durch eine große Menge Menschen hat die deutsche S-Bahn-Rhein-Neckar mal wieder an ihre Grenzen geführt bzw. diese herrlich vorgeführt. So sind wir unfreiwillig mehr Kilometer mit dem Rad gefahren und auch noch deutlich später nach Hause gekommen als gedacht. Entspannt war das nur bedingt.

September

Etwas kurzfristig, aber dafür natürlich gerne habe ich am 10-Freunde-Triahtlon in Darmstadt teilgenommen. Meine letzte Teilnahme war schon etwas her, damals hieß die Veranstaltung noch Firmen-Ultra und ich war für Bombardier gestartet. Diesmal habe ich dem Team Pirelli aus der Patsche geholfen und den fehlenden 10. Mann gestellt. Immerhin: Das Schwimmtraining fürs Rettungsschwimmen hatte also doch auch einen tieferen Sinn. Ansonsten ging es klar auf den Oktober zu, der Herbstlauf zusammen mit dem Laufkurs wirft seine Schatten voraus. Hier ist mir das erste Mal so richtig der Vorteil der Teilzeit aufgefallen: Man hat doch etwas mehr Luft bei den diversen organisatorischen Aufgaben und kann auch mal zu normalen Arbeitszeiten bei den diversen Stellen vorstellig werden. Wichtige Entscheidung: wir werden umweltfreundlicher – Industriespülmaschine und Mehrweggeschirr sollten erprobt werden.

Oktober

Klarer Fixpunkt für mich im Oktober: der Tag der deutschen Einheit – nicht aus patriotischer Sicht, sondern weil es an diesem Tag für mich immer nach Nürnberg zum Stadtlauf geht. Dieses Jahr haben wir den Lauf mit einem Kurzurlaub kombiniert, aufgrund der Familie nicht im Hotel oder Hostel sondern in einer Ferienwohnung. Zusammen mit Helga und Heinrich haben wir einen wunderschönen Tag im Tiergarten verbracht. Derart frisch erholt konnte der Herbstlauf dann kommen. Fazit: Mehrweg und Spülmaschine haben sich bestens bewährt und wir werden diese Praxis beibehalten. Ebenfalls endlich gelöst werden konnte nach ein wenig juristischem Säbelrasseln das Problem mit dem Navi im Familienauto: Ich habe ein neues Autohaus und schon war es auch kein Problem ein vollständiges Ersatzgerät eingebaut zu bekommen. Wir halten das weiter im Auge aber der erste Eindruck ist sehr gut. Ebenso gut war der Eindruck den der Tag Tesla-Fahren hinterlassen hat – man bekommt richtig Lust auf die neue Form der Mobilität. Praktisch „nebenher“ habe ich dann auch noch die notwendige Qualifikation für den Two Ocean Marathon im kommenden Jahr erledigt. In Karlsruhe lief alles wie geschmiert, ein klein wenig mehr Anstrengung und ich hätte auch die magische 3:30h-Marke mal wieder unterboten. Mal sehen ob ich den Lauf nächstes Jahr wieder ins Programm nehme.

November

Ganz langsam geht das Jahr aufs Ende zu. Die Tage sind schon wieder kürzer, die Temperaturen und der Regen sind aber noch immer im Sommermodus. Ich brauche nur sehr selten bereits die Winterklamotten für die tägliche Radstrecke und das Lauftraining. Die in Mannheim stattfindende ContainerConference kann ich dank meines Arbeitgebers besuchen. Sehr viel neue Technologie, von den Workshops hatte ich mir ein wenig mehr Tiefgang erhofft, aber der Austausch mit den anderen Teilnehmern hat dieses Manko definitiv wieder wettgemacht. Zudem gibt es endlich Sicherheit: meine Anmeldung für den Two Oceans Marathon ist gesichert, 

Dezember

In diesem Jahr war der Dezember zwar auch wieder gut angefüllt mit Aktivitäten – immerhin habe ich ja mehrere Familiengeburtstage zuzüglich zum Weihnachtswahnsinn zu stemmen. Allerdings hat das diesmal recht gut geklappt, auch weil wir uns den Kalender nicht übermäßig voll mit Weihnachtsmarktbesuchen und ähnlichen Ausflügen gepackt haben. Zugegeben, das Wetter war auch anfänglich nicht gerade glühweintauglich. Etwas ärgerlicher finde ich die Erkältung die ich mir auf dem Schlusssprint durchs Jahr noch eingefangen habe – hoffen wir mal das die sich bis 2019 dann auch wieder auf dem Rückzug befindet. Ein weiterer treuer Begleiter hat im Dezember auch erst einmal die Flügel gestreckt – nach 240.000km ist mein alter Corsa erst mal außer Gefecht, ich bin noch nicht sicher was ich machen werde – die Reparatur ist sicherlich nicht ganz einfach, aber dann hätte ich natürlich auch wieder jede Menge um hier darüber zu schreiben.

Bleibt abschließend noch ein Blick auf das kommende Jahr zu richten. Ein wichtiger Punkt wird dabei sicherlich die Reise nach Südafrika und die Teilnahme am Two Ocean Marathon sein. Wie gewohnt wird es eine Post-Serie hier geben mit jeweils den aktuellen Neuigkeiten. Sportlich wird es auch die ein oder andere Teilnahme an bekannten Wettkämpfen geben, gesetzt sind bereits Bamberg, Mannheim (in sehr kurzer Folge) und im Oktober natürlich wieder der Stadtlauf in Nürnberg.

ÖPNV im Selbstversuch

Nachdem mein Auto aufgrund eines Unfalls nicht mehr fahrbereit war, war ich die vergangenen Wochen au alternative Verkehrsmittel angewiesen – eigentlich dachte ich immer: Das Auto zu haben ist doch eigentlich nur ein Luxus, den du dir eben leistet – das allermeiste mache ich dann auch Sparsamkeit und Umweltgedanken dann doch mit dem Rad oder gar zu Fuß. Von daher: Was sollte da schlimmes passieren, wenn ich jetzt einmal notgedrungen auf den vierrädrigen Untersatz verzichten muss? Mehr als man denkt.

Erstes Hindernis war bereits der LGA-Indoor-Marathon in Nürnberg – erstens weiß ich aus eigener Erfahrung wie ungeschickt es ist mit der Bahn von Mannheim nach Nürnberg und zurück zu kommen. Da ändert auch die Tatsache des vorzüglichen Nahverkehrsnetzes in Nürnberg nichts daran. Das Netz dort kenne ich recht gut und lasse in Nürnberg auch regelmäßig mein Auto stehen – mit Bus und Bahn ist man im Stadtgebiet günstiger schneller und sicherer unterwegs. Sogar die kleine Odysee der nach der langen Sauna-Nacht im Fürther Mare ist da nicht übermäßig schlimm – man benötigt für eine Strecke die man sonst mit Rad oder Auto wohl unter 30 Minuten hinbekommen hätte etwas mehr als eine Stunde, aber es fährt immerhin ein Nightliner.

Für die Fahrt von und nach Nürnberg habe ich mir das Auto meiner Schwester ausgeliehen – da noch kein Gutachten greifbar war, ein erster Wagen zum Testen und Probefahren – auch wieder ein Corsa, nur halt eine Modellstufe weiter – viel hat sich nicht geändert – aber es fehlte mir schon die Anhängerkupplung und auch die asymmetrisch teilbare Rückbank habe ich beim Verladen einiger Teil dann doch etwas vermisst. Das war auch der erste Test für mich: Ich hatte einige ältere Geräte per ebay veräußert und die mussten nun zum Versand gebracht werden – mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ein schwieriges Unterfangen, wenn die Pakete um die 30 kg wiegen (ein Laserdrucker bringt das recht einfach auf die Waage).

Zur Arbeit bin ich ja auch sonst schon mit dem Rad unterwegs von daher konnte ich da das Auto gar nicht erst vermissen. Interessanter waren da schon die Besuche bei meinen Eltern in der Innenstadt – Wäsche und andere Dinge mit der Bahn ist auch eine tolle Sache, zumal wenn dann der Automat auch noch so herrlich störrisch ist und die Geldscheine nicht so recht nehmen will – mit mehreren Anläufen und Überredung gehts dann doch. Aber EC-Karte oder Kreditkarte als Zahlungsmittel – leider Fehlanzeige. Zumindest am Automaten wäre das doch wünschenswert – im Bus muss es nicht unbedingt sein.

Noch anstrengender werden die Besuche bei meiner Freundin – immerhin habe ich keine Fernbeziehung (mehr) – das macht die Sache schon mal um ein gehöriges Stück leichter. Aber der Service der öffentlichen ist im Odenwald nicht unbedingt der Hit – immerhin es gibt ihn auch Sonntags. Dennoch ist man geraume Zeit auf Achse – diverse Male Umsteigen inklusive. Praktischerweise werde ich schon in Hirschhorn am Bahnhof abgeholt – das verkürzt die Fahrzeit glatt um eine Stunde. Ich hätte auch ne Stunde eher losfahren können, allerdings musste ich noch einige Dinge an meinen Tauchpartner aus der Schweiz retournieren, die bei mir eingelagert waren – er reist praktischerweise mit der Bahn, nur die Überlappungszeiten waren etwas ungeschickt. Aber es geht alles, wenn man ein klein wenig organisieren kann.

Geduld ist dann auch am Montag Morgen gefragt – von Schriesheim nach Mannheim zum Arbeiten – eine interessante Rundfahrt mit der OEG über Weinheim und Viernheim – der Anschluss an den Bus in Mannheim ist dann weniger praktisch – daher laufe ich die letzten 800m bis an den Arbeitsplatz. Der Heimweg ist dann natürlich auch auf Schusters Rappen – auch hier bin ich wieder deutlich schneller und flexibler – zumal mir ja Laufen nichts ausmacht…

Die Woche über geht natürlich alles wieder mit dem Rad – auch wenn an einigen Stellen ein Auto hilfreich wäre – aber auch hier muss ich wieder erleben: Ein klein wenig Vorab-Planung und Organisation und schon ist es halb so wild. Zum THW gibt es ja eine praktische Fahrgemeinschaft.

Ein letztes Mal wird meine Geduld mit den öffentlichen Verkehrsmitteln am Freitag auf die Probe gestellt – Ziel diesmal: Neuschloss bei Lampertheim, Waldfriedhof zur Trauerfeier eines verstorbenen THW-Kameraden. Mit dem Rad wären es ca. 30-35 Minuten, allerdings durch den Wald mit nassen Wegen und dementsprechender Sauerei auf den Klamotten – das fällt beim Edelzwirn also definitiv aus. Fast eien Stunde lang kurve ich mit Bus und Bahn über Viernheim nach Waldschloss – inklusive Kontrolle in der Straßenbahn – sowas gibt es tatsächlich noch – und wie es scheint mit recht viel Erfolg.

Freitag nachmittags ist es dann soweit: Mein Auto ist wieder fahrbereit, jetzt nunmehr mit einem grünen Kotflügel und leicht veränderter Frontschürze, aber das ist mir leidlich egal. Es ist eine wahre Wonne wieder absolut flexibel zu sein, was die Mobilität betrifft.

Fazit: In vielen Fällen funktioniert der ÖPNV ganz gut, wenn man sich vorab informiert und ein wenig organisiert. Für diverse Aktionen erweist er sich allerdings dann doch als hinderlich oder unzureichend ausgebaut. Evtl. kann man hier mit einer Car-Sharing-Lösung die Lücke füllen, aber ob sich das rechnet weiß ich derzeit nicht so recht. Mit Steuer, Versicherung, Wartungsarbeiten und Verschleißteilen komme ich auf ca. 2-3 EUR Kosten pro Tag nur dafür dass mein Auto dasteht und fahrbereit ist. Wenn ich mir die Preise für die Verkehrsmittel anschaue, dann bin ich damit in der Regel günstiger, vor allem wenn man das Autofahren sinnvoll beschränkt auf die Strecken wo es wirklich sinnvoll ist – und eben nicht gerade um mal eben zum Bäcker oder zum Shoppen in die City zu fahren.