Nach der Montage der Bodenplatte kommt das Projekt Anhänger-Sanierung nun auf die Zielgerade. Die größten und aufwändigsten Arbeiten sind erledigt.
Die Seitenwände sind im Gegensatz zur Bodenplatte recht schnell erledigt. Klar, denn hier muss ich keine Rücksicht auf hervorstehende Schrauben nehmen und auch keine Ösen einlassen. Ich hatte zwar überlegt, in die Seitenwände noch Airline-Schienen zu verbauen (und diese ggf. auch einzulassen) – vorerst lasse ich das aber. Selbst wenn ich irgendwann einmal Bedarf für zusätzliche seitliche Befestigungen habe, kann ich die Schienen immer noch recht unproblematisch nachrüsten. Für den Zuschnitt der Platten habe ich wieder Führungen für die Handkreissäge verwendet um einen geraden Schnitt hinzubekommen. Für die Montage habe ich mich dann schrittweise an das Zielmaß herangetastet, meist habe ich im ersten Anlauf einige Millimeter zu viel stehen lassen. Zudem gibt es leider einige Stellen des Rahmens die nicht (mehr) 100% gerade bzw. rechtwinklig sind.
Die notwendigen Aussparungen in den Seitenwände für die Spannkette habe ich wieder mit der Oberfräse erledigt, da es sich hier aber nur um 2 Stellen handelt, habe ich nur mit Leisten als Anschläge gearbeitet und keine Schablone erstellt.
Nachdem alles eingepasst und gestrichen war, mussten die Platten noch wieder befestigt werden. Ich habe hierfür wieder Schlosschrauben verwendet, auch wenn sich diese bei der Demontage als problematisch heraus gestellt haben. Ich habe einfach nicht vor, diese Verbindungen häufig zu lösen. Beim Bohren habe ich darauf geachtet ein Opferholz hinter die Bohrung zu legen, damit die Beschichtung nicht übermäßig ausreist. Das hat in der Regel ganz gut geklappt. Beim Bohren der mittleren Querverstrebung und der Löcher in Bodennähe war es allerdings echt gut zu zweit zu sein.
Damit ich an alle vorgesehenen Stellen heran komme musste ich nun doch einmal die Räder demontieren, sonst hätte ich die Löcher nicht bohren können. Das habe ich schrittweise gemacht: erst vorne, dann hinten und jeweils mit Keilen den Anhänger gegen Wegrollen gesichert. Mit dem Akkuschrauber war dann die Schrauberei insgesamt sehr schnell erledigt – ich möchte mir nicht vorstellen, das von Hand machen zu müssen. Ich weiß jetzt auch, dass der Anhänger genau 86 Verschraubungen hat. Zusammen mit den 32 identischen Schrauben für die Zurrösen reicht ein 100er Päckchen Schrauben, Scheiben und selbstsichernde Muttern gerade nicht aus.
Vier der Verschraubungen hätte ich mir besser gespart. Nachdem ich die Kotflügel nicht mehr im Holz befestigen wollte, hatte ich noch vor der Plattenmontage entsprechende zusätzliche Löcher mit Gewinde in den Verstrebungen angebracht, zusammen mit passenden Löchern in den Kotflügeln. Diese passen auch, das ist die gute Seite. Leider kollidieren die Kotflügel nun aber mit 4 der Befestigungsschrauben für die Seitenplatten. Diese will ich natürlich nicht mehr entfernen. Daher bohre ich notgedrungen Aussparungen in die Kotflügel um diese Muttern aufzunehmen. Insgesamt ist diese Lösung hinnehmbar, aber so richtig schön finde ich das nicht. Daher werde ich wohl bei Gelegenheit einmal über den Ersatz der Kotflügel nachdenken. Das wird dann wahrscheinlich mit einer allgemeinen Überholung des Fahrwerks einher gehen, dann kann ich besser abschätzen ob die Kotflügel anders montiert werden können. Von den vorhandenen Dellen und Schrammen in den Kotflügeln einmal abgesehen.
Nun folgen noch eine ganze Reihe Kleinigkeiten, die aber auch erledigt sein wollen.
Auf den Seitenwänden bekommt der Anhänger noch neue gelbe Reflektoren, nicht mehr verschraubt sondern geklebt. Wichtig hierbei ist es die UN/ECE 3 eingehalten wird. Schon irgendwie spannend, wie viele Dinge weltweit geregelt sind. Zusätzliche bringe ich an der Frontseite noch zwei weiße Reflektoren an, ich erhoffe mir davon, beim Rangieren den Anhänger im Dunkeln besser abschätzen zu können. Ich überlege mir noch eine Konturmarkierung mit Reflexstreifen anzubringen, auch hierfür gibt es entsprechende Vorgaben. In diesem Fall gilt die UN/ECE 104, etwas verständlicher (leider auch deutlich werbelastiger) ist das bei einem der Hersteller beschrieben.
Die Haken für das Einhängen der Abdeck-Plane müssen auch wieder montiert werden, spannender Weise habe ich von der Demontage zwei verschiedene Sorten Haken: etwas größere in Metall (7 Stück) und etwas kleinere in Kunststoff (19 Stück). Vier der großen Haken landen an der Heckplatte, die anderen drei an der Frontplatte. Rechts und links kommen jeweils 9 Haken an die Wände. Einer bleibt dann dauerhaft übrig. Für mich ein weiteres Indiz wie schlampig bei der Montage der Haken wohl vorher vorgegangen wurde. Die Plane steht irgendwann auch noch zum Ersatz an. Ob ich die Haken und die Expanderschnur dann durch eine andere Lösung ersetze weiß ich noch nicht ganz. In Frage kommen unter anderem Drehverschlüsse, wobei ich auf die Haken nicht verzichten will, denn ich habe ja auch ein Netz welches ich schon des Öfteren einmal verwendet habe. Ein wenig grämt es mich natürlich, dass ich jetzt entsprechend viele Löcher der Verschraubungen habe, aber es ist derzeit auch noch nicht absehbar wann die neue Plane kommt.
Die Halterungen für die Unterlegkeile sind nochmal so ein ärgerlicher Spezialfall – um es sauber zu lösen verwende ich auch hier Schlosschrauben, vorher wurde hier mit Holzschrauben und Unterlegscheiben bzw. großen Schraubenköpfen gearbeitet. Beim Einkauf habe ich ein wenig Pech – in der losen Schraubenkiste ist genau eine Schraube mit einem falschen Maß einsortiert die natürlich zielsicher ihren Weg in meinem Beutel findet. Das verzögert den Abschluss nochmal ein wenig.
Der vorerst letzte Schritt ist dann das Abdichten der Auflagekanten an den Außenseiten mit Silikon. Ich bin mir nicht sicher ob das viel bringt, aber die Tube Silikon war ohnehin schon angebrochen für die Bodenplatte, dann kann man sie auch halbwegs sinnvoll aufbrauchen. Auch die Fugen an den Zurrösen habe ich von der Oberseite noch mit Silikon abgedichtet bzw. aufgefüllt.
Jetzt steht der weiteren Nutzung des Anhängers nichts mehr im Wege, ich hoffe die Beplankung wird mir lange erhalten bleiben, denn der Aufwand war doch erheblich größer als gedacht. Da der Anhänger im Regelfall aber trocken steht gehe ich mal davon aus, dass es eine ganze Weile dauern wird. Als nächstes stehen dann wie beschrieben die Plane und irgendwann auch die Überholung des Fahrwerks auf dem Programm. Ich hoffe beim darauf, nicht die
Bodenplatte wieder ausbauen zu müssen.