Wie man keine 100km in Biel läuft … – Fluthelfereinsatz an der Elbe

Es hat dieses Jahr nicht sein sollen. Lange habe ich mich auf den 100km Lauf in Biel vorbereitet, Startgebühr überwiesen, Hütte mit den Kollegen gebucht und sogar schon alles gepackt gehabt.

Aber am Mittwoch (einen Tag vor der Abfahrt nach Biel) kam der Einsatzbefehl vom THW nach Dresden zur Hilfe in den überfluteten Gebieten. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber da ich immer der Meinung bin, man sollte nicht nur an sich denken sondern auch der Gesellschaft etwas zurück geben, habe ich kurzerhand Biel gecancelt. Ärgerlich wegen der Gebühren, aber ich hätte auch krank werden können – dann wäre es auch Essig gewesen.

Daher gibt es jetzt auch keinen Bericht über den Lauf in Biel, allenfalls eine Absichtserklärung: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und der Lauf findet jedes Jahr statt. Je nachdem wie es ausgeht könnte ich mir ja sogar ein Doppel vorstellen: Ulm und Biel in einem Jahr. Mal sehen was sich so ergibt.

Der Einsatz in Dresden war um so ereignisreicher und eine Erfahrung die ich auf keinen Fall missen möchte. Die Freundlichkeit der Menschen wenn man kommt und helfen kann. Vor Ort war ich als Kraftfahrer und Maschinist für unsere Großpumpe mit 5000l/Minute. In 10 Tagen hatten wir drei Einsatzstellen in Dresden und dem Umland zu bewältigen. Aufgrund der großen Wassermassen haben wir an jedem Einsatzort mehrere Tage gepumpt.

Angefangen haben wir in Cossebaude am Pumpwerk. Dieses konnte die Wassermassen nicht mehr bewältigen und hatte sich abgeschaltet. Mit viel Mühe konnten wir den Pegel über Nacht halten, nachdem der Scheitel der Elbe durch war, gab es dann auch sichtbare Erfolge. Schon am nächsten Tag konnte das Pumpwerk wieder in Betrieb gehen, und den Pegel somit nochmals rapide senken. Ein Dank auch hier an alle freiwilligen Helfer und die Bevölkerung die mit uns gegen die Flut gekämpft haben. Eine derartig gute Verpflegung habe ich noch nicht erlebt. Von Salat bis Schnittchen war für jeden etwas dabei.

Der Abbau verlief denn auch recht zügig, auch wenn wir kurzzeitig dachten, wir könnten gerade wieder alles aufbauen, als ein sehr ergiebiger Platzregen niederging. Mitten in dem Gewirr sollte ich dann auch noch mit einem unbekannten Gespann rückwärts fahren – nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte habe ich es immerhin geradeaus rückwärts hinbekommen. Aber um die Kurve muss ich wohl mal wieder üben.

Die nächste Einsatzstelle war schon ausgemacht: In Pillnitz war eine Senke im Ortskern vollgelaufen und damit natürlich auch die umliegenden Keller und Geschäfte. Ein Abpumpen in die Kanalisation war nicht möglich und der Weg bis an die Elbe mit fast 500m sehr weit. Daher haben wir den Schlosspark dort kurzerhand als natürliches Puffer-Becken genutzt und mit einer Hannibal-Pumpe und der Börger-Pumpe gearbeitet. Auch hier war die Versorgungslage wieder spitze. Von Spaghetti bis Broiler (Brathähnchen) – sehr lecker. Es war auch das erste Mal, dass ich den Unimog so richtig zu schätzen gelernt habe: Klein, wendig und unheimlich kraftvoll. Im Laufe des Einsatzes haben wir dann noch einen Pumpensumpf in der historischen Parkanlage ausgehoben, die Wiese wird es überleben … Zudem haben wir mehrere Goldfische gerettet und wieder an die Besitzer übergeben können.

Nun gab es erst einmal einen Tag Einsatzpause im OV Dresden, den wir ausgiebig genutzt haben um unser Material wieder auf Vordermann zu bringen, Betriebsstoffe aufzufüllen und den Helfern etwas Erholung zu gönnen. Naja für meinen Geschmack etwas viel der Erholung, aber ok muss auch mal sein.

Am Folgetag gab es einen neuen Einsatz, wieder in Cossebaude bzw. dem benachbarten Gohlis. Diesen Ort hat es wieder besonders schlimm erwischt, die Häuser standen teilweise bis ins 1. OG im Wasser. Erste Aufgabe war das Abpumpen eines Tümpels der sich in einer alten Schutthalde gebildet hatte und dessen Druckwasser in den umliegenden Kellern aus den Wänden quoll. Mit jedem Zentimeter den der Pegel sank nahm das Plätschern dort ab und auch die angrenzenden Gartenflächen wurden wieder sichtbar. Ein toller Erfolg, und ich wechselte als Spezialist in die Nachtschicht.

Die letzte Einsatzstelle bildete dann Gohlis selbst. Dort setzten wir alle Pumpen ein, die uns irgendwie zur Verfügung standen – durch eine Lücke im Deich war der Ort überflutet worden, nur stand das Wasser nun hinter dem Deich und musste da wieder raus. Insgesamt waren wir mit rund 70 Kubikmeter/Minute am Werk, mit der Unterstützung des schrittweise wieder anlaufenden Pumpwerke ging der Pegel auch hier schnell zurück. Abschließend kümmerten wir uns noch um eine relativ große Fläche die als tiefsten Punkt dankenswerter Weise eine Baugrube hatte. Leider war der Katastrophenalarm aufgehoben und wir mussten den Einsatz an die Feuerwehr übergeben. Sehr zum Unverständnis einiger Helfer und auch der Anwohner. Aber was will man machen.

Weitere Einsatzbefehle gab es dann leider nicht mehr, und so traten wir den Rückweg über Bad Hersfeld nach Lampertheim an. Nach 12 Tagen wieder nach Hause zu kommen ist schon ein tolles Gefühl (auch wenn mir die Ohren vom Unimogfahren doch immer noch klingelten).

 

Veränderung ist niemals leicht, aber notwendig

Der Mensch ist ein absolutes Gewohnheitstier – wenn man seine tagtäglichen Aktivitäten einmal nur kurz auf den Prüfstand holt, dann sieht man doch recht schnell viele eingeschliffene und eingefahrene Verhaltensmuster. Routine ist in vielen Dingen hilfreich, aber auf Dauer wird einiges eintönig oder zum Ballast. Einige Dinge macht man nur noch „aus Gewohnheit“, nicht mehr weil man sie gerne macht.

Gerade im Freizeitbereich sollte man hier aufpassen – denn hier hat man die Wahl – im Gegensatz zu einigen Dingen die in der Arbeitswelt stattfinden – dort sind Veränderungen oftmals ungleich schwerer umzusetzen als in der Freizeit.

Ein lange von mir betriebenes Hobby und auch ein sehr erfüllendes, ist mein ehrenamtliches Engagement im THW – von der Jugend als Junghelfer angefangen, über die Ausbildung und Ableistung meines Ersatzdienstes bis hin zur Blüte in Zusammenarbeit mit meinem THW-Kameraden Martin als Jugendbetreuer in Mannheim. Die Blüte hat für mich sicherlich auch ihre Früchte getragen – in den letzten Jahren und gerade nach den Ereignissen im Ortsverband Mannheim Ende 2009 hat doch ein merkliches Verwelken eingesetzt. Ich hatte die Hoffnung nach der erfolgreichen Diplomarbeit einen Neuanfang im OV Lampertheim schaffen zu können und aufs Neue blühen zu können. Der Wunsch blieb in diesem Fall der Vater des Gedanken – richtig „angewachsen“ bin ich in Lampertheim nicht mehr. Zu viele Gewohnheiten und eingeübte Abläufe haben sich nach der Diplomarbeit verändert: Nicht mehr Student, sondern Angestellter – mit all den positiven und negativen Errungenschaften die es mit sich bringt. Mehr und mehr wurde für mich die Teilnahme am THW zur Last, zu etwas, dass man nur noch aus reiner Gewohnheit macht, weil man es eben immer gemacht hat. Es gab auch sicherlich noch das eine oder andere kleine Highlight, sei es bei verschiedenen Fortbildungen oder auch der ein oder andere kleine Einsatz.

Einen letzten Versuch mich wieder wie früher einzubringen, habe ich im Sommer beim Bundesjugendlager in Landshut versucht. Sicherlich eine tolle Sache und in der Zeit habe ich viel erlebt, aber es hat mir auch an vielen Stellen wieder die Schattenseiten der Organisation aufgezeigt – Schattenseiten die ich früher vielleicht nicht so wahrgenommen habe, oder die sich in den letzten Jahren entwickelt haben. War das THW früher für mich ein großer Abenteuerspielplatz mit dem Gedanken in Notsituationen helfen zu können, im Zweifel sogar „aus  Sch…. Gold“ machen zu können, so haben wir derzeit einen überbordenden Bürokratismus, der einem die ehrenamtliche Arbeit und die Freude an der Technik immer mehr verleiden kann. Angeblich alles zur Sicherheit der Mitarbeiter. Martin hat es einmal treffend umschrieben: „Wenn es so weiter geht, stehen wir irgendwann vor den Trümmern und lassen den Menschen unter den Trümmern formal absolut richtig versterben, als ihn mit nicht geprüften oder nicht zertifizierten Methoden zu retten…“. Ich glaube wir sind nicht mehr weit weg von diesem Status, nur leider halten sich Katastrophen in der Regel an kein Drehbuch, im Einsatz muss man mit dem arbeiten und zurecht kommen, was eben greifbar ist. Hier ist dann die Kreativität und das Wissen des einzelnen Helfers gefragt, nur die wird ja nicht mehr gefordert – für alles und jedes gibt es Handlungsanweisungen, alle anderen Fällen sind absolut ausgeschlossen. Der, in meinen Augen, so entmündigte Helfer wird im Einsatzfall nicht mehr passend reagieren können. Vielmehr wird er aus Angst vor Repressalien von seinen Hilfsmöglichkeiten nur sehr zögerlich Gebrauch machen, oder die Hilfe gar ganz unterlassen. Kann das der Sinn und Zweck einer zum Schutz der Zivilbevölkerung gegründeten staatlichen Organisation sein? Ich überlasse es dem Leser und ggf. Helfer selbst eine Antwort für sich zu finden.

Ich selbst habe für mich eine Entscheidung getroffen, auch weil sich einige andere Lebensumstände verändert haben – meine Betätigung im THW hat sich schon in der letzten Beziehung als hinderlich erwiesen, und auch in meiner derzeitigen war die dort verbrachte Zeit zu Recht ein Thema. Immerhin will man ja auch für seine Partnerin da sein, um so mehr, wenn es um so etwas wie Familienplanung und Familienleben geht. Hier sind berechtigte und verständliche zeitliche Forderungen vorhanden, die sich mit einem Engagement im THW zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vereinbaren lassen. Wenn ich an meine Glanzzeiten zurück denke, an denen ich nahezu jedes Wochenende mehr als 12h im THW zugebracht habe, und mir dann überlege wie ich unter derartigen Bedingungen für die Familie und Familienprojekte zur Verfügung stehen soll, dann müsste der Tag grob geschätzt 50 Stunden haben. Ergo: Beides geht nicht, eine Entscheidung muss her. Ich habe mich entschieden meine aktive Zeit im THW zum nächstmöglichen Zeitpunkt (Anfang April) zu beenden.

Auch wenn es einige jetzt verstören mag, oder für einige erst einmal eine Welt zusammen bricht, wenn ich nicht mehr im THW tätig bin (viele kennen mich nur mit THW, und fragen sich evtl. ob ich nicht schon eine Inventarnummer auf dem Hintern habe) – ich denke ich habe mein Soll für die Gemeinschaft mehr als erfüllt, mehr als doppelt so lange wie es die damalige Verpflichtungszeit vorsah habe ich meine Arbeitskraft in den Dienst der gemeinsamen Sache und zur Hilfe in Notsituationen zur Verfügung gestellt – mehr als 15 Jahre aktive Mitgliedschaft sprechen eine deutliche Sprache.

Keine Bange, ich falle sicherlich nicht ins „Bodenlose“ – in den letzten Jahren habe ich ja auch andere Interessensgebiete für mich erschlossen: Langstreckenlauf, Ausdauerport – diese Freizeitbeschäftigungen habe ich auch mit dem THW auf Umwegen kennen gelernt, wofür ich dankbar bin. Aber im Gegensatz zum THW lassen sich diese (auch zeitintensiven) Beschäftigungen deutlich besser mit dem Familienleben unter einen Hut bringen, im Vergleich zum THW habe ich hier ein deutliches Plus an Flexibilität und von der körperlichen Auswirkungen (kein Übergewicht mehr, innere Ausgeglichenheit im Kontrast zur Arbeit) einmal ganz abgesehen.

Und ich bin freudig gespannt was die Zukunft bringen wird, nun da sich das Kapitel THW in meinem Leben dem Ende neigt. Ein weiteres Kapitel wartet sicherlich auf mich – wie es genau heißen wird, weiß ich noch nicht, aber ich denke es wird sich viel um Familie und Nachwuchs drehen. Ich freue mich auf alle Fälle auf die neuen Herausforderungen, die mich erwarten.

 

THW Bundesjugendlager Landshut

Das Lager liegt jetzt auch schon wieder fast zwei Wochen hinter mir – höchste Zeit meine Erfahrungen doch endlich hier zu veröffentlichen.

Angefangen hatte es damit, dass ich mal wieder ein Jugend-Lager miterleben wollte – in den Jahren 2010 und 2011 hat das nicht so recht geklappt. Dabei waren die jährlichen großen Lager doch immer ein Highlight in meiner Betreuer-Arbeit gewesen. Nun bin ich derzeit kein Jugendbetreuer im THW und mein Kollege im OV hat jemanden gefunden, der zu den angebotenen Terminen mehr Zeit hat (die überschneiden sich ärgerlicherweise immer wieder mit meinen Lauftraining – man muss halt Prioritäten setzen und meine Gesundheit und mein Wohlbefinden hat da gewonnen). Daher habe ich mich bereits Anfang des Jahres als Helfer im Organisationsbereich des Lagers gemeldet – egal für was, ich bin ja flexibel was meine Tätigkeit anbelangt. Es hätte für mich Infrastruktur-Aufbau und Betreuung sein können, Küche wäre wohl auch möglich gewesen und sicherlich auch interessant oder einer der anderen Bereiche die es halt so gibt.

Schlussendlich bin ich im Arbeitskreis 1 (AK1), der Lagerleitung gelandet. Diese bildet praktisch den organisatorischen Kopf für alle Arbeiten die auf dem Lager anfallen – ein Großteil wird dann deligiert an die Fachbereiche, aber vieles wird auch in Eigenregie bearbeitet. Für mich insgesamt also doch recht viel Neuland.

Angereist bin ich bereits einen Tag vor dem eigentlichen Start der Arbeit im AK1, von Nürnberg aus waren es noch knappe anderthalb Stunden Fahrt bis nach Landshut. Der erste Eindruck: Gut organisiert, überall in der Stadt hingen schon Fahnen des THW oder der THW-Jugend – sehr nett anzuschauen.

Die erste Übernachtung war dann auf dem Feldbett im Gebäude der Sparkassen-Arena, dem dortigen Messe- und Veranstaltungszentrum. Von meinem AK war sonst noch niemand da, aber damit hatte ich ja auch nicht gerechnet – also ein wenig hier und da mit angepackt wo es sinnvoll war. Den Abend dann gemütlich in der Gastwirtschaft nebenan ausklingen lassen bei ein paar typisch bayrischen Getränken.

Montag ging es dann langsam los mit der Findung des AK1 – welche Aufgaben liegen an, wer ist für was zuständig – insgesamt noch alles klar in der „Storming“-Phase der Teamfindung – ein richtiges Vorstellen und Abstimmen gab es leider nicht, das hätte sicherlich einiges leichter gemacht. Aber so wurschtelt man sich halt so durch, Arbeit war mehr als genügend vorhanden. So war ich denn auch bis kurz vor zehn am Abend noch am Werkeln, danach ging es dann gemeinsam wieder zum Ausklingen lassen. Als Übernachtung hatte ich ab sofort auch ein Zimmer in der etwa 1km entfernten Sparkassen-Akademie, also etwas entfernt vom Gelände und vergleichsweise nobel: Festes Bett, Internet-Anschluss, Einzelzimmer mit Duschkabine – sicherlich nicht verkehrt auch wenn etwas von dem Lagerflair verloren geht. Wenn ich wieder so etwas mache, dann organisiere ich mir doch irgendeine Zelt-Übernachtung am Gelände, das ist mir persönlich lieber. Auch wenn es durchaus Mitarbeiter im AK1 gab die der Meinung waren es gehe gar nicht anders. Ich kann das nicht nachvollziehen – man weiß doch auf was man sich einlässt und immerhin heißt es ZELT-Lager.

Der Dienstag war sehr arbeitsintensiv – es ging für mich primär um die Beschilderung der Sanitär-Einrichtungen – es ist ja heute nicht mehr damit getan, dass man auf ein WC oder Dusche draufschreibt für welcherlei Geschlecht sie gedacht ist – nein es müssen auch noch zusätzliche Warnhinweise ausgehängt werden – aus nicht näher bekannten Gründen endeten wir dann bei 4 DIN A4-Blättern pro Einzelkabine, für die Urinale und Container mit gemeinsam genutztem Waschbereich etwas weniger. Aber die wollten alle aufgehängt sein – insgesamt waren es an die 250 Kabinen – jedes Blatt natürlich zur Sicherheit gegen Feuchtigkeit laminieren. Eines ist sicher: Das mache ich nicht noch einmal, das war definitiv zu viel des Guten – weniger ist manchmal mehr. Um so erschöpfter war ich dann am Abend – und die Nacht sollte kurz werden – ab 6:00h am nächsten Tag sollte der Meldekopf als Außenstelle besetzt sein.

Dummerweise war ich abends auf dem Heimweg in die Akademie nur leicht bekleidet und auch schon vorher im Biergarten. Mein Körper hat sich für den Stress und die unzureichende Isolation die Nacht über bedankt – ich habe geschwitzt wie nochwas – scheints war da irgendein Infekt im Anflug den mein Körper aber dann doch irgendwie noch eingefangen hat. Wäre doch schade um das Lager gewesen… Dafür war die Nacht denn auch um halb fünf in der Frühe vorbei – kurz nochmal Duschen, anziehen und zum Sammelpunkt am Bus gehen. Der brachte uns dann samt Ausrüstung an den Meldekopf. Diesen hatte man vorab schon zweigeteilt – einen Lotsenposten ca. 800m vor dem eigentlichen Meldekopf – ausgerüstet mit Getränken, Bierbank  und Warnschild. Als zusätzlicher Puffer stand noch ein Rastplatz zur Verfügung, den wir bei Bedarf nutzen sollten – wie wichtig der werden würde war uns allen nicht klar…

Schon während dem Aufbau kamen die ersten OVs aus dem hohen Norden an den Meldekopf, also einmal kurze Einweisung wie das zu funktionieren hat und was zu beachten ist, alles klar? – dann bitte bis zum Ende der noch nicht vorhandenen Schlange am Meldekopf vorfahren. Die Schlange wurde dann recht zügig auch länger. Dennoch tröpfelte der THW-Verkehr mehr oder weniger vor sich hin, die Wartezeit war teilweise etwas zäh und der Lotsenpunkt lag im Schatten – ergo noch reichlich kühl in der Frühe. Gegen 9:00h wurde es dann langsam etwas lebhafter und der Parkplatz wurde zum ersten Mal mit als Puffer genutzt. Allerdings währte das nicht recht lange, nach 45 Minuten hatten wir wieder fast Leerlauf – also Warnschild wieder etwas zurück ziehen. Kurz nach 11:00h überrollte uns dann langsam die Welle, der Parkplatz wurde voller und voller, Schild und Vorposten wanderten also wieder die Bundestraße etwas aufwärts. Anfänglich haben wir noch versucht den Rastplatz nur einspurig zu nutzen – als der Abfluss in Richtung Lagergelände dann etwas zäher wurde und kurzzeitig wohl auch vollständig eingestellt wurde, gab es dann diese Option nicht mehr – erst in zwei Reihen, später sogar in dreien standen die Fahrzeuge dicht an dicht. Um so schlimmer wenn dann ein Kraftfahrer nicht auffindbar war – das habe ich dann mehrfach pragmatisch gelöst – wozu hat man den passenden Führerschein für fast alles was im THW so zu finden ist? Aber auch das beste Management konnte nicht verhindern, dass wir zur Spitzenzeit über den Parkplatz hinaus auf die Bundestraße standen – wir haben versucht das möglichst gering zu halten – aber so etwa 300m stauten sich die Fahrzeuge dann doch. Kurze Rücksprache mit dem Meldekopf: „Wir arbeiten daran, sollte bald besser werden“ und tatsächlich, nach rund 30 Minuten war das Problem gelöst und der Abfluss um so flotter.

Mittlerweile war es kurz nach drei und die Welle ebbte langsam ab – die Webcam auf dem Gelände zeigte sehr schön wie dieses sich langsam aber sicher füllte, Zelt für Zelt wurde abgeladen und aufgebaut. Ganz allmählich kam denn auch etwas Land in Sicht am Meldekopf. Immerhin gab es zwischendrin Nudeln und Salat sowie eine Aufstockung an Getränken und noch ein paar Lunch-Pakete. Gegen 19:00h war dann die Auflösung des  Meldekopfs an der Reihe – es fehlten noch 4 oder 5 OVs, die große Masse war also definitiv durch und angekommen. Bis dann noch alles abgebaut und verräumt war, war es auch schon wieder kurz vor 22:00h – eingeschoben irgendwo dazwischen noch das Abendessen. Völlig erschöpft bin ich den Kilometer in die Sparkassen-Akademie gelaufen. Ich kam mir irgendwie vor, als hätte ich die Ulmer-Laufnacht nochmal durchgezogen.

Bereits der Donnerstag zeigte dann: Der größte und anstrengendste Batzen Arbeit ist geschafft – von nun an lief vieles im Schichtbetrieb, wodurch ich auch die Chance hatte die Stadt ein wenig zu besichtigen. Die Altstadt mit ihren Häusern und der Martins-Kirche ist echt sehenswert. Die Burg Trausnitz oberhalb der Stadt habe ich mir für einen späteren Termin aufgespart. Dafür habe ich mir zur Belohnung ein gute Eis gegönnt und eine neue Geschmackserfahrung gemacht: Schoko-Chilli ist ein tolle Sache – man erwartet diesen leicht scharfen Kick nicht so direkt aber es ist echt lecker. Was lief sonst noch an Arbeit? – Das Tagesgeschäft – Diensteinweisung für die Lagerdienste und das Einräumen des Fundbüros, das auch gleichzeitig als Lagerraum für das Verbrauchsmaterial der Lagerdienste war. Unter anderem palettenweise Papierhandtücher und Toilettenpapier. Die Paletten waren aber so hoch geschichtet, dass man das Material einzeln umschichten musste. Ursprünglich wollte ich ja den gesamten Vorrat (es hieß 6 Paletten und ich bin von normaler Stapelhöhe ohne Türmchenbau ausgegangen) Klopapier einlagern, aber bereits nach der dritten haben abbestellt – sonst hätte man sich in dem Lagerraum wohl nicht mehr rühren können. Dazu natürlich die ganz normale Arbeit am Tresen, Fragen beantworten, Lösungen für Dienstüberschneidungen und Co finden. Was halt so anfällt.

Freitag war für mich frei, zumindest was die Arbeit im AK betraf – ich hatte mich gemeldet um Martin beim Schwedentisch-Workshop zu unterstützen. Beim Aufbau der Geräte war denn auch prompt mein zusätzlicher Einsatz gefordert – ein vergessener Forstner-Bohrer war das Problem. Also bin ich zu meinem Auto gelaufen und dann in den nächsten Baumarkt um den Bohrer nachzukaufen. Naja, alles kein Problem. Bis ich wieder zurück war, liefen die ersten Arbeiten bereits und der Bohrer kam sozusagen just-in-time zum Einsatz. Da sage noch einer wir währen nicht flexibel. Der Vormittagsworkshop verging wie im Flug und ehe ich es mich versah standen drei Jugendgruppen mit 3 Tischen stolz vor dem Zelt. Das Lackieren haben sich die meisten allerdings dann doch geschenkt. Zum Mittagessen habe ich Martin mit zur Funktionsverpflegung genommen. Auf ein Essen mehr oder weniger kommt es bei den Mengen nicht mehr an. Allerdings zeichnete sich mittlerweile schon eine starke Tendenz des Lagers ab: Es gab mal wieder Nudeln. Der Nachmittagsworkshop verlief insgesamt etwas chaotischer und unmotivierter, so zumindest mein Eindruck – aber auch hier waren am Ende 3 Tische fertig und die Jugendgruppen absolut happy über ihre neue Ausrüstung. Noch zusammenpacken und Abendessen, zudem habe ich mir noch die Abendbesprechung für den AK1 angehört sowie die tägliche Jugendbetreuerbesprechung – so war man wenigstens auf dem Laufenden was im Lager so abläuft.

Der Samstag stand ganz im Zeichen des Bundeswettkampfs – dieses Jahr ganz im Zeichen der richtlichen Aufmachung der Stadt Landshut. Interessant war dabei die vorgegebene Zeitlinie auf der Bahn – auf der einen Seite die Moderne, auf der anderen Seite das Mittelalter. Dementsprechend unterschieden sich auch die Techniken auf beiden Seiten – auf der einen Seite war gute handwerkliche Arbeit gefordert, auf der anderen  kamen moderne Mittel des THW zum Einsatz, wie etwa das Einsatz-Gerüst-System, elektrische Pumpen, elektrisches Licht. Die Aufgaben bestanden zudem aus der Rettung von zwei Verletzten Personen (aus übertriebener Sorge dieses Jahr mit Dummies anstelle von Junghelfern als Darstellern) eine Person war mittels Rollgliss und Schleifkorb von einem Gerüstturm zu retten, eine aus einer Vertrümmerung zu befreien (dazu musste ein Zugang mittels Säbelsäge geschaffen werden), ferner die obligatorische Aufgabe zum Ausleuchten – mittlerweile etwas modernisiert – nicht mehr ein Halogenstrahler kommt zum Einsatz sondern ein Powermoon. Zudem ganze drei Dreiböcke, einer für einen provesorischen, mittelalterlichen Brunnen, auch dieser musste erst aufgebaut werden aus Sandsäcken und Plane, zugehörig dazu eine mittelalterliche Winde zum Wasserschöpfen. Zur Überquerung der Zeitlinie wurde ein Kombi-Steg gebaut – in der Mitte ein Holzbock aus zwei X-en, einmal modern mit Spanngurt als Kreuzbund und einmal klassisch als gebundener Kreuzbund. Auflage im Mittelalter logischerweise dann ein Bretttafelbund und auf der modernen Seite Bodenplatten aus dem Gerüst-System. Als Herausforderung dann noch eine ganze Menge Holzbearbeitung mit den klassischen Arbeiten: Zapfen und Zapfloch, davon 4 Stück und das unter Wettkampfbedingungen sauber und präzise – ich kann mich da an eine Mohrenkopfschleuder in ähnlicher Form erinnern (aus dem Landeswettkampf in Ellwangen), kein Zuckerschlecken! Abgerundet mit ein paar Spaß-Aufgaben, die dennoch ernst zu nehmen waren: Wassertransport in drei Teilen: Pumpe mit Druckschlauch und Strahlrohr->Kunststoff-Rohr->provisorische, mittelalterliche Holzrinnen. Transport aus einem Stahlfass der Moderne in den Brunnen des Mittelalters. Aus selbigem war dann wieder Wasser zu schöpfen mittels der historischen Winde. Das Wasser wird verwendet um die Leine zwischen zwei Dreiböcken zu spannen, daran hängt der Buchskranz des Ringelstechens. Zu guter Letzt wird das angefertigte Holzpferd aus der Burgkulisse mittels zwei Greifzügen auf den Buchskranz zubewegt – ein Junghelfer muss dem Vorbild entsprechend den Buchskranz mit einer Lanze „abräumen“. Geplant war das Ganze Spektakel auf 2 Stunden, eine unfreiwillige Unterbrechung durch einen satten Regenguss (was machen wir eigentlich im Einsatz wenn es regnet – hören wir dann auch auf und warten bis es wieder sonnig wird?) hat es dann etwas in die Länge gezogen und die Arbeiten teilweise doch etwas erschwert. Dreibockbund auf gehobelten und angefeuchteten Rundhölzern – das rutscht sehr gerne wenn man nicht richtig stramm hinlangt.

Sieger wurde am Ende die Gruppe aus Bayern (ein Heimsieg) – nachdem was ich auf der Wettkampfahn bei Hessen (lebe und arbeite zwar in Baden-Württemberg, bin aber in Hessen im THW)  gesehen hatte, war mir recht klar: Das wird nicht reichen für das Podest, am Ende Platz elf. Der Mannschaft aus Leonberg in BaWü hätte ich den dritten Platz echt gegönnt – allerdings entscheidet bei Punktgleichheit die Zeit, und das waren 4 Minuten, also denkbar knapp – anstelle Bronze dann nur Blech. Ich hatte ja immer mal die Hoffnung es mit meiner Jugendgruppe so weit zu bringen, aber derzeit sehe ich da keinerlei Chancen auch nur in den Bereich des Bundeswettkampfes vorzustoßen – schon der Landeswettkampf könnte eine echte Herausforderung sein. Traurig aber wahr: 2009 waren wir recht gut dabei mit Mannheim, ein weiterer Versuch war mir ja leider nicht vergönnt – ich denke da wäre einiges an Potential dagewesen. Aber was soll’s.

Nach dem Wettkampf noch kurz durch die Stadt auf dem Weg zur Bushaltestelle und dann zurück ins Lager. Immerhin hatte ich ja noch Dienst (ich hatte so tauschen können, dass ich mir wenigstens den Wettkampf anschauen konnte) – nichts besonderes mehr los – ein wenig Lagerwache am Tor mit den verbundenen Hinweisen zum Parken und Ausladen („MTWs bitte auf den Parkplatz an der Hochschule, hier nur Ein- und Ausladen …“) ansonsten aber nicht viel.

Sonntags dann auch nicht viel Neues, Vieles war mittlerweile auch eingefahren, neuer Schwerpunkt war die Überwachung der wilden Parkerei im angrenzenden Gewerbegebiet – man könnte meinen manche Kraftfahrer beim THW wären nicht in der Lagen zu Lesen oder einfachste Anweisungen zu befolgen. Mehr als 30 Fahrzeuge haben wir notiert und die Kraftfahrer informiert, dass sie nicht gemäß der Lagerregeln geparkt haben. Einfach nur ärgerlich, zumal ich nach mittlerweile 6 Tagen in meinen Einsatzstiefeln (mit täglich frischen Socken) doch auch etwas Plattfüße bekommen hatte. Immerhin habe ich es durchgezogen und war auch den Rest vom Lager immer fast vollständig bekleidet (auf die schwere Einsatzjacke habe ich bei sonnigen und heißem Wetter denn doch verzichtet).

Der Montag stand im Zeichen der Lagerolympiade (eine echte Konkurrenz für die gleichzeitig stattfindenden Spiele in London) – arbeitstechnisch nicht mehr viel neues – kleineres Highlight war die Reparatur des doch stark geschundenen Druckers – ein Techniker von Canon kam noch vorbei und behob den Schaden am Papiersensor – damit konnten wir endlich wieder ohne lange Laufwege drucken. Schon gigantisch was wir an Papier für Aushänge und Infos verbraucht haben – fast 10.000 Seiten DIN A4 sind von den drei Arbeitskreisen die den Drucker nutzten durchgesetzt worden – da träume mir nochmal einer vom papierlosen Lager(büro). Eine Freischicht habe ich genutzt um mir noch die Burg Trausnitz anzuschauen, sehr beeindruckend – muss man lassen. Natürlich habe ich mal wieder was für meine Fitness getan und bin den Weg nach oben gelaufen immerhin 120 Höhenmeter – die Strecke durch den angrenzenden Park würde ich mir glatt als Trainingsstrecke zum Laufen wünschen – jede Menge Abwechslung und vor allendingen jede Menge Steigungen in verschiedenster Ausprägung – ideal um für den Indoor-Marathon oder auch Ulm zu trainieren.

Der letzte vollständige Lagertag war der Dienstag – hier gab es noch die Möglichkeit des Leistungsabzeichens für die Junghelfer – insgesamt aber für den AK1 wieder sehr entspannt, wenn man vom wiederholten Kennzeichen-Notieren der Falschparker einmal absieht (ein echt nerviger Job). Zudem haben wir begonnen die Infrastruktur zurück zu bauen. Der benachbarte AK6 (Reisebüro) schloss seinen Service schon gegen Nachmittag, denn es standen ja keine Ausflüge mehr an. Die Helfer des AK6 standen uns dann aber hilfreich zur Seite für den Tag des Abbaus – beim Aufbau hatten wir mit der Koordination einige kleinere Engpässe. Mit der zusätzlichen Mannschaft sind wir diesem Problem entgegen getreten. Abends dann noch das gigantische Abschlussfeuerwerk, das eindeutige Zeichen: Das Lager nähert sich unvermeidlich seinem Ende. Zeit auch nochmal Inventur bei den Jugendgruppen zu machen und einige schon zu verabschieden, die durch die Nacht nach Hause aufgebrochen sind – angesichts von teilweise mehr als 700km Fahrstrecke und fehlender Klima-Anlagen in Kleinbussen teilweise nachvollziehbar.

Im Gegensatz zum Aufbau verlief der Abbau wesentlich weniger stressig – klar, alle geschafft von einer Woche Lager, da haben viele nicht mehr viel Kraft. Gegen Nachmittag war denn auch Schicht im Schacht – noch ein wenig fertig aufräumen (unter anderen Toilettenschilder wieder abmachen). Noch ein gemütliches Abendessen mit Danksagung an alle Helfer. Wahsinn – die Woche ist an mir förmlich vorbei geflogen. Auf der einen Seite doch eine Menge Stress, aber nicht der Stress, den ich aus der Arbeitswelt kenne – vielmehr etwas anregender, aufregender. Die Abwechslung könnte ich häufiger gebrauchen – merke: Nächstes Jahr gibts früher mal ne Woche Erholung.

Erholung war dann auch das was am Donnerstag noch anstand – nach dem Frühstück ins Freibad und gegen Mittag dann langsam gen München aufbrechen, dort wartete noch ein Mitfahrer auf mich – auf dem Weg noch einen Abstecher an der Brauerei Weihenstephan vorbei und ein Glas sowie eine Kostprobe mitgenommen. Da freue ich mich immer noch drauf, ein paar Flaschen sind noch übrig.

Die Heimfahrt auf der A8 war größtenteils entspannt von einigen lästigen Staus einmal abgesehen. Aber es ging ja am Abend gleich noch blau weiter – Donnerstag heißt Dienst im THW Lampertheim – immerhin habe ich auf dem Weg noch die gesammelten Klamotten von 2 Wochen Lauf- und THW-Urlaub bei meinen Eltern abgeworfen – die Wäsche war dringend überfällig!

Insgesamt eine tolle Erfahrung auf der organisatorischen Seite tätig zu werden. Allerdings erhält man auch einen Einblick in diverse organisatorische Abgründe und die diversen Regelungen die einem fast glauben lassen, man würde ein Mega-Event organisieren (immerhin 4.200 Teilnehmer sind kein Pappenstiel) – aber muss man deshalb jedes halbwegs logische Denken durch Regelungen verdeutlichen – scheinbar sind wir echt an dem Punkt wo man das selbst bei ausgebildeten THW-Kräften machen muss. Wer auch immer diesen Regelungs- und Hinweiswahn ausgelöst hat, ich wünsche ihm, dass er irgendwann mal in dem Sammelsurium seiner Vordrucke und Hinweisblätter untergeht. Mein persönlicher Eindruck des THW als Einsatzorganisation hat sich durch das Lager nicht unbedingt verbessert – teilweise sogar eher verschlechtert, in Anbetracht der Bürokratie, die mittlerweile selbst die Jugendgruppen erreicht, überschwemmt und es teilweise sehr sehr schwer macht noch eine ansprechende und auch anspruchsvolle Jugendarbeit im Umfeld des THW zu leisten.

 

Was für eine Woche und was für ein Wochenende

Wow – da liegt der Tauchurlaub (auch wenn er nur kurz war), gerade mal eine Woche zurück und das nächste intensive Event steht schon in den Startlöchern – am kommenden Wochenende steht zum 3. Mal für mich die Ulmer Laufnacht auf dem Programm – 100km durch die Nacht laufen.

Aber irgendwie ist es mit dieser Veranstaltung wie verhext – ich bin die letzten Wochen mal wieder fast nicht zum Training gekommen – von Langstrecken-Übungen keine Spur. Irgendwas muss da anders werden, ich habe nur noch keine rechte Idee wo ich anfangen soll. Und genauso gings mir auch die letzte Woche: Es geht alles Schlag auf Schlag – eigentlich ja ein gutes Zeichen – so lange man nicht aus dem Takt kommt – und genau da liegt der Hund begraben.

Am Montag sah die Welt noch richtig rosig aus, klar ich kam ja frisch aus dem Urlaub und hatte dementsprechend Energie getankt. Da kam es um so gelegener, dass vor meiner Haustüre noch Lieblingsbaumarkt (auch bekannt als Sperrmüll) war – bewaffnet mit einem Akkuschrauber und einem kleinen Satz Werkzeug bin ich losgezogen. Es gab reichlich gutes Material in größeren Querschnitten im Angebot – wenn auch vieles davon Nadelholz war. Dazu eine ganze Reihe Bettrahmen, diese sind immer sehr ergiebig in Sachen Multiplex und Buchenleisten. Ehe ich es mich versehen hatte, waren drei Einkaufswagen voll (auch der stand beim Sperrmüll rum) zusammen gekommen, mein Auto rappelvoll und die Uhr zeigte irgendwas gegen 1:00h in der Frühe.

Der Dienstag lief daher etwas schleppend an – kein Wunder nach der langen Nacht des Einkaufs. Aber natürlich bin ich noch zum Training gegangen – wenigstens ein klein wenig wollte ich was gemacht haben. Und so bin ich dann doch eine Runde von 16km gelaufen – diesmal mit vielen Treppen und Kringeln – schaden kann das sicherlich nicht. Noch ein Kleinigkeit zum Abendessen gemacht und ein wenig die Korrespondenz aussortiert die während des Urlaubs aufgelaufen ist – ratz fatz wars schon wieder kurz nach elf …

Mittwoch: Das Training hat sich doch etwas bemerkbar gemacht – aber ich habe ja Gleitzeit, da macht es mir erst mal wenig, wenn ich ne halbe Stunde früher oder später aufschlage. War denn doch auch ein kurzweiliger Arbeitstag, denn nachmittags stand ich in Lampertheim beim THW für das Public-Viewing auf der Matte. Trotz sehr wechselhaftem Wetter waren einige Leute gekommen – der Auf- und Abbau jedesmal ist aber doch eine Hausnummer die gestemmt sein will. Kurz nach 0:00h war dann der letzte Brocken weggeräumt und die Einsatzbereitschaft wieder gegeben. Aber da steht ja noch so ein volles Auto vor der Tür – das musste noch zu Martin – zum Entladen und Einlagern der Sperrmüll-Ausbeute.
Da einige Dinge noch entbeint werden mussten, habe ich das gleich noch miterledigt – dankenswerterweise hat uns Steppes dabei auch noch tatkräftig unterstützt. Eigentlich hatte ich das Gefühl es läuft recht zügig – aber der Blick auf die Uhr im Auto sagte dann doch etwas anderes: 2:00h in der Frühe als wir bei Martin los sind. Bis ich dann Steppes noch heimgefahren hatte und selbst daheim war zeigte das Zeiteisen 3:00h an. Puh! So war das nicht gedacht gewesen.

Somit habe ich den Donnerstag sehr spät begonnen – eher ungewöhnlich für mich. Da noch Einkäufe und THW-Ausbildung anstanden bin ich aber dennoch um kurz vor 16:00h schon wieder los. Zudem habe ich noch die restlichen Sperrmüllteile die in der ersten Fuhre nicht mit nach Lampertheim gehen konnten (weil kein Platz im Auto war) eingeladen – dabei ist mir auch noch einiges weiteres an Material in die Finger gefallen, dass bei Martin besser aufgehoben ist – einfach weil es mir an adequaten Bearbeitungsmöglichkteiten fehlt. Daher war das Auto schon wieder der Lastenesel – diesmal inklusive Gepäckträger. Zusammen mit Steppes bin ich dann nach Lampertheim zur Ausbildung gefahren – und hinterher wieder bei Martin vorbei – diesmal nur einlagern, aber bis ich daheim war – man ahnt es schon: wieder kurz vor 1:00h in der Frühe …

Freitag war ich dann derart fertig, dass ich sehr spät erst aus dem Bett gekommen bin – den Wecker habe ich gleich beim ersten Klingeln richtig erwischt und abgestellt. Ein eindeutiges Zeichen: So sollte das nicht dauerhaft weitergehen – sonst ist der nächste Urlaub so schnell fällig. Auf Arbeit lief dann auch recht wenig kreatives – aber unproduktiv war ich keinenfalls – ich habe mich mal wieder um den ganzen lästigen Kleinkram gekümmert, der mittlerweile aufgelaufen war – unter anderem Dokumentation des aktuellen Standes und so weiter. Arbeit die auch mal sein muss.

Abends dann noch Lauftraining – diesmal alleine, am Verein habe ich dann noch meine Eltern getroffen und das Abendessen mit erledigt – nur um kurz danach meine Sachen daheim abzustellen, das Auto zu schnappen (leer diesmal) und in die City zu fahren. Dort noch die Tauchsachen richten, denn Raimund aus der Schweiz kam ja noch zu Besuch vorbei. Ihn habe ich dann um kurz nach 22:00h am Bahnhof abgeholt.

Samstag wollten wir etwas länger schlafen – das hat sich recht bald gerächt – wir waren etwas knapp dran und auch der Einkauf von Grillagen musste abgebrochen werden, damit wir wenigstens noch halbwegs pünktlich am See waren. Der Tauchgang an sich war dann echt entspannend – ich war schon eine Weile nicht mehr im Marx’schen Weiher bei Altrip – aber schön wars auf alle Fälle. Von einem vollgelaufenen Handschuh bei mir und beiden vollgelaufenen bei Raimumnd mal abgesehen. Über Mittag eine kurze Pause bei Heinz am Campingplatz bevor es in die zweite Runde ging – diesmal nur noch Raimund und meine Wenigkeit – Albrecht hatte eine Schichtvertretung anggriffen und Heinz fand es als Nasstaucher doch etwas kühl. Sei es drum – auch diese Exkursion war echt entspannend – jede Menge Junfische – von Hecht über Sonnebarsch bis hin zu Karpfen und Krebsen war alles geboten. Raimund ist gegen Nachmittag dann weiter in Richtung Köln gefahren. Ich habe den Tag in Seckenheim im Garten ausklingen lassen. Verpflegung auf dem Straßenfest – eine gewisse Schadenfreude über die Abwesenheit des THW OV Mannheim kann ich nicht leugnen – die Gerüchteküche sagt, dass es an Personal mangelt – als ob mich das noch wundern würde …

Sonntag hat sich mein Körper dann die Erholung beschafft die er gebraucht hat – als ich aufgewacht bin war es bereits halb zwölf. Damit kamen einige Dinge nicht mehr in Frage – unter anderem ein mögliches Lauftraining in Lampertheim und die verbleibende Montage meines letzten Korpus für unter die Arbeitsplatte. Stattdessen mache ich mich mit etwas Mühe an die Vorbereitung des Bilderabends für die Laufgruppe – der ist am Dienstag – die Bilderauswahl ist ja schon getroffen, aber das Beiwerk in Form von Texten und Landkarten fehlt noch … Immerhin schaffe ich den Anfang bevor ich mich schon wieder auf den Weg in Richtung Lampertheim – zum letzten Spiel in der EM-Gruppenphase. Bis da abgebaut war zeigte die Uhr aber auch schon wieder an, dass der Montag bereits begonnen hat.

Fazit: Noch so ne Woche muss nicht sein, aber ich kann derzeit noch nicht so recht ein Ende der Stressphase absehen – bleibt nur die zusätzliche Menge nicht weiter anwachsen zu lassen. Immerhin ein ganz dünner Lichtblick steht da schon am Horizont: Ende Juli habe ich anderthalb Wochen „Aktiv-Urlaub“ mit der THW-Jugend beim Bundesjugendlager in Landshut – sicherlich auch anstrengend aber auf eine andere Art und Weise. Und mit der Laufnacht in Ulm ist auch ein wichtiger Meilenstein für die diesjährige Laufsaison genommen. Danach ist erst mal Ruhe bzw. nur noch kleinere Veranstaltungen stehen im Programm.

Lehrgang FüS UFü (H91) in Hoya

Kurzfristig ergab sich für mich die Möglichkeit zur Fortbildung im THW. Thema diesmal Führungssystem für Unterführer – erster Teil eines zweigeteilten Lehrgangs. Da ich ja mittlerweile einen Truppführerposten übernommen habe, war es nur noch eine Frage der Zeit bis dieser Lehrgang fällig würde.

Auf dem Lehrplan standen unter anderem die Kernbereiche Ausbildung und Führung. Während Ausbildung für mich als ehemaligen Jugendbetreuer doch ein alter Hut ist, war in Sachen Führung doch einiges an Neuland dabei. Nichts was ich nicht schon mal grundlegend gehört gehabt hätte, aber jetzt ist es doch mal ganz gut alles im Zusammenhang zu kennen.

Höhepunkt in Sachen eigner Ausbildung war sicherlich die Erkundungsübung nach einem angenommen Unfall in Hoya. Dies hat den doch sehr stark theorielastigen Lehrgang deutlich aufgelockert.

Donnerstag stand dann die Prüfung samt sogenannter Lehrprobe an – mit ein wenig Vorbereitung war die Prüfung aber ohne weiteres machbar. Auch wenn man sich jeden Abend noch der Kameradschaftspflege im Treffpunkt gewidmet hat. Wie immer: Alles mit Maß und Ziel und Abwägung – dann klappt es alles.

Die Lehrprobe war mich schon fast kalter Kaffee – ich habe es vielmehr als Möglichkeit warhgenommen mal wieder einen Vortrag zu halten und dabei etwas zu Üben und zu experimentieren. Das Thema war frei wählbar – ich habe mich dann der Berichterstattung auf Websites und die zugehörigen Bilder angenommen. 20 Minuten – einige Leute empfanden das als echte Herrausforderung – für mich eher weniger – denn wer einen ganzen Tag mit praktischer Ausbildung für einen Sack Flöhe (aka Jugendgruppe) regelmäßig erfolgreich gestaltet hat für den sind erwachsene Zuhörer und eine kurze Zeitspanne ja schon fast Erholung.

Erholung war der Lehrgang für mich auch in anderer Hinsicht, wenn auch nicht in der Entspanntheit wie ich mir das gewünscht hätte. Eine vollständige Loslösung von meiner Arbeit war nicht möglich. Noch auf der Hinfahrt habe ich just-in-time eine neue Funktionalität für das Datenbanksystem eingebaut. Alles andere als erfreulich, aber manchmal geht es nicht anders.

Das ich dann auch noch während des Lehrgangs abends Bugs nachverfolgen musste und diverse e-mails aufgelaufen sind, war so nicht geplant und hat mich doch etwas unter Stress gesetzt. Den hätte ich nicht unbedingt noch gebraucht. Auch wenn ich den Lernaufwand für absolut überschaubar halte. Die Prüfung war absolut im Rahmen, da bin ich anderes gewohnt, wohl auch eine der Nachwirkungen aus der Uni und FH-Zeit.

Entpsannung habe ich mir dann aber auch verschafft und bin duch die herrliche Landschaft gejoggt. Leider ist die Vielfalt der Wege etwas eingeschränkt, vor allem sieht man gleich zu Beginn wo man am Ende sein will. Die Gegend ist einfach nur flach – von ein paar Einschränkungen der Weitsicht durch Bäume/Sträucher etc. mal abgesehen. Wer jetzt denkt das ist alles locker flockig zu Laufen, der hat die Rechnung ohne den Wind gemacht. Auf dem Hinweg habe ich mich noch ein wenig gewundert, warum alles so locker flockig läuft und ich so zügig unterwegs bin. Der Rückweg war denn um so anstrengender – was ich sonst an Steigungen übe, übt man im Flachland einfach gegen den Wind. Man ist sogar richtig froh um jedes Bisschen Bewuchs rechts und links der Wege – Wahnsinn wie viel Wind das doch abhält.

Insgesamt ein sehr guter Lehrgang und eine interessante Woche, auch wegen der Erfahrungsaustausches mit anderen Helfern.

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THW-Jugend-Lager Riedlingen

Das Landesjugendlager in Baden-Württemberg steigt dieses Jahr in Riedlingen. Auch da ich doch einige alte Hasen mal wieder treffen wollte, zu denen ich längere Zeit keinen Kontakt hatte war ich am Wochenende als Gast dort. Mehr war leider aufgrund des knappen Urlaubs nicht drin. Hätte ich etwas anders disponieren müssen – aber auch hier lerne ich ja immer noch dazu – immerhin muss ich mich zum ersten Mal an feste Urlaubstermine halten und bin in der Menge der Urlaubstage limitiert.

Die Anreise erfolgte erst ab Samstag – ich hatte eigentlich auf den Freitag spekuliert, aber auch das war zu verschmerzen. Vorher habe ich bei Martin noch einige Kleinigkeiten in die Reihe gebracht – Schränkchen und auch die Dateifreigabe für den Schneidplotter funktioniert endlich – gar nicht so einfach heute noch unter Windows 98 Treiber und eine passende CD zu finden. Keine Bange – der Rechner kommt definitiv nicht ins Internet – das wäre wohl da größte Scheunentor das man sicherheitsmäßig dort aufmachen kann. Von Virenscannern und aktuellen Browsern mal ganz zu schweigen….

Die Fahrt nach Riedlingen bietet reichlich Abwechslung – mit mir ist Steppes unterwegs – auch er will einige Leute aus der alten Jungendzeit mal wieder sehen. Bis kurz hinter Stuttgart geht es mühelos auf der Autobahn – kein Stau – die sind alle in der Gegenrichtung. Ab Echterdingen geht es auf die Bundesstraße – durch Reutlingen und dann durch die Landschaft der schwäbishen Alb. Einige Orte kenne ich noch von früheren Familien-Urlauben – so unter anderem Ehingen, Hayingen, Pfronstetten und Zwiefalten. Die Strecke macht teilweise richtig Freude, auch wenn man ein wenig aufpassen muss, weil in den Ortsdurchfahrten diverse fiese Blitzer stehen. Am meisten Freude bereiten mir die Serpentienen bei Lichtenberg und kurz vor Zwiefalten. Im Familienurlaub freute sich mein Vater immer über die kurvigen Strecken – mittlerweile kann ich das voll und ganz nachvollziehen.

In Riedlingen bin ich kurt ratlos, aber der MTW aus Biberach weißt mir recht bald den Weg, und auch Martin sammeln wir auf dem Weg wieder ein. Insgesamt ist es doch ein wesentlicher Unterschiede ob man als Betreuer, Teilnehmer, Organisator oder Gast am Lager teilnimmt. Die Rolle des Gastes ist natürlich sehr edel: fertig aufgestelltes Zelt – keine weiteren Verpflichtungen. Richtig erholsam im Vergleich zu dem was sonst so ansteht. Natürlich habe ich auch meine Dienste zur Verfügung gestellt – ist ja nicht so dass ich mich auf die faule Haut legen will – das THW lebt von der Team-Arbeit. Den Abend und auch einen Teil der Nacht verbringe ich gemütlich am Lagerfeuer – im Laufe des Abends trifft man sich mit diversen Leuten die man lange nicht mehr gesehen hat. So ein Austausch ist doch immer mal wieder interessant und ich fühle mich bestärkt in meiner Entscheidung sowohl den Ortsverband als auch den Landesverband gewechselt zu haben. So manche Entwicklung freut mich, andere sehe ich mit Sorge. Aber insgesamt überwiegt doch die gute Stimmung und die Freude über ein geglücktes Wiedersehen.

Den Sonntag nutzen wir als Gästegruppe für zwei Ausflüge: Einerseits an den Federsee mit einem steinzeitlichen Museum und diversen Hausrekonstruktionen – wir erhalten einige praktische Informationen für das Neolith-Haus in Mannheim – insbesondere bei der Dachbedeckung kommen wir ein gutes Stück weiter.

Nachmittags gehts nach Zwiefalten ins Kloster – nein keine Bange – Martin will nicht dort eintreten (das wäre so ziemlich das letzte was er wohl tun würde) aber so sakrale Prunkbauten haben schon was. Wikipedia auf dem Streak ersetzt den nicht vorhandenen Reiseführer. Danach ein kurzer Imbiss und etwas Ausruhen.
Nach dem Abendessen bereiten wir noch alles für Martins Schwedenstuhl-Workshop vor – kurz vor acht schwingen wir uns dann wieder auf die Landstraße gen Norden nach Mannheim. Ich bin etwas müde und lasse Steppes fahren – eine Hand wäscht die andere und Fahrpraxis kann man als junger Fahrer doch immer brauchen. Kurz vor Mitternacht bin ich wieder daheim – ein tolles Wochenende – und es hat irgendwie etwas in mir angeregt: So ein Zeltlager hat schon etwas, dass man nicht missen möchte – ich habe mich jetzt mal für das Bundesjungendlager als Unterstützung gemeldet – auch weil 2013 womöglich das hessische Landesjugendlager in Lampertheim stattfinden soll – Erfahrung schadet da sicherlich nicht.

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Lehrgang H118/H119 – Schmutzwasser marsch …

Nach mehr als einem Jahr (ich müsste nachschauen, wann ich zum letzten Mal dort war) Abstinenz bin ich mal wieder am Nabel der THW-Fortbildungswelt gewesen. Das Pilgerziel, welches jeder Helfer am besten mehrfach besuchen sollte, nennt sich Bundesschule und befindet sich im beschaulichen Hoya an der Weser (so ca. 70 km nördlich von Hannover).

Lehrgangsthema diesmal: Maschinist für Schmutzwasserpumpen. Nach den ganzen rein theoretischen Lehrgängen wie etwa Jugendbetreuer und Verwaltungssoftware eine angenehme Abwechslung – auch wenn kein Lehrgang nur aus Praxis besteht.

Anreise wie gewohnt unkritisch und komfortabel mit der Bahn – ich habe die Stunden bis Hannover genutzt um endlich einmal an der Homepage für den OV arbeiten zu können. In gewisser Weise eine Neuauflage der Software-Programmierung während meines ersten Praxis-Semesters – auch damals habe ich an der Homepage gearbeitet – vorzugsweise immer während der Fahrt von Nürnberg nach Mannheim oder umgekehrt. Recht ergiebig was dabei rumkam. Wenn man mal in Ruhe an etwas arbeiten kann kommt ja meist auch recht schnell ein brauchbares Ergebnis bei rum.

Den Aufenthalt in Hannover habe ich wie schon bei früheren Lehrgängen mit einem Imbiss im Subway am Bahnhof überbrückt – auch wenn die Küche in Hoya echt gut ist – so gewisse Traditionen müssen halt denn doch sein.

Eigentlich sollten 3 Helfer aus Lampertheim am Lehrgang teilnehmen, einer fiel krankheitsbedingt einen Tag vorher aus, daher war ich alleine mit Marcel unterwegs – wie wir feststellen mussten die einzigen Süd-THWler die mit der Bahn anreisten. Wir haben schon befürchtet insgesamt nur zu zweit auf dem Lehrgang zu sein, aber spätestens in Eystrupp, dem nächstgelegenen Bahnhof zu Hoya war dann klar – es werden doch einige Leute mehr dabei sein.

Ankunft, Zimmer belegen und dann geht es auch schon los – da es ein Kurzlehrgang mit nur 2,5 Tagen ist, gibt es auch nur einen halben Tag Theorie zum Thema Pumpenaufbau, Pumpentechnik, Wartung und Co. Vieles kannte ich schon, vor allem was die Antriebstechnik betrifft – so ein Diesel ist doch immer irgendwie gleich aufgebaut – und das kannte ich schon aus der LKW-Fahrschulzeit.
Die physikalischen Grundlagen sind dann auch kein Hexenwerk mehr – interessanter sind da schon die praktischen Erfahrungswerte (denn die Welt ist ja leider nicht reibungsfrei und schon gar nicht frei von Verlusten…).

Am zweiten Tag geht es dann an die Praxis – auch in fahrtechnischer Hinsicht, ich darf mal wieder LKW fahren – was mir wie gewohnt immer noch Spaß macht – auch wenn einiges sicherlich mal flüssiger lief bzw. mehr Routine vorhanden war.
Auf dem Wasserübungsplatz geht es dann reihum in Gruppen an die verschiedenen Großpumpen, Haniball, Dia und Börger – alles nominell jenseits der 5 Kubikmeter/Minute wenn auch mit leicht unterschiedlicher Technik.

Auch diesen Abend geht es wie schon den Tag zuvor in den modernisierten Treffpunkt, der Kneipe direkt auf dem Schulgelände. Ich bin ein wenig entäuscht vom Umbau – der alte Treffpunkt hatte noch richtig Atmosphäre und war mit diversen Anekdoten aus den diversen Lehrgängen geschmückt. Der neue wirkt hingegen sehr steril und sehr nüchtern. So richtig Stimmung wie früher kommt irgendwie nicht auf. Eigentlich schade drum, aber wohl vorerst nicht zu ändern. Noch ist vieles in der Gaststätte vielleicht auch einfach zu neu, man wird sehen müssen ob sich das irgendwann wieder etwas lockert. Essen und Getränke sind wie eh und je – gut und günstig.

Der letzte Tag dreht sich noch um die Kombination mehrere Pumpen – Tandembetrieb und Pufferbetrieb – nicht viel dazu zu sagen nachdem man das Zeitfenster für die Reaktion bei einer Kombination im Tandembetrieb gesehen hat lässt man davon freiwillig die Finger. Pufferbetrieb ist einfach die bessere Möglichkeit, auch wenn man dafür einen Behälter zusätzlich aufbauen muss. Abschließend noch zusammen räumen, Material verlasten und eine kurze Feedback-Runde bevor es nach Hause geht. Damit der Lehrgang vollständig in die 2,5 Tage passt, bleiben wir länger als die meisten anderen Lehrgänge. Entsprechend einsam ist es dann am Bahnof – nur 3 Helfer die in Eystrupp warten, und warten und nochmal warten – mal wieder hat die Bahn Verspätung.

Mein Zeitpuffer in Hannover schmilzt dadurch etwas zusammen, aber für ein Eis reicht es noch immer – erst recht nachdem der Anschluss-ICE dann auch 20 Minuten Verspätung mitbringt. Bis ich in Mannheim bin, ist es eine halbe Stunde …

Fazit: Definitiv ein lohnender Lehrgang und auch vom Austausch mit anderen Helfern immer sinnvoll Hoya einen Besuch ab zu statten. Leider nicht mehr so einfach möglich wie früher, da ich ja jetzt berufstätig bin und eine Freistellung erforderlich ist. Aber einmal im Jahr etwas Fortbildung, das schadet sicherlich nicht – ich bin gespannt wann ich das nächstes Mal in Hoya sein darf und was dann auf dem Programm steht.

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