Wallensteinlauf in Altdorf bei Nürnberg

Nach einigen stressigen Ereignissen der letzten Wochen war ich ja echt erholungsbedürftig – gut das ich schon seit dem Weltkulturerbelauf in Bamberg im Mai meinen Lauffreunden aus Nürnberg versprochen hatte am Wallenstein-Halbmarathon in Altdorf teilzunehmen. Die Veranstaltung an sich kannte ich ja bereits, allerdings vor zwei Jahren nur als Zuschauer, am Vortag war damals der Altmühlseelauf über die Bühne gegangen und an ein „doppeltes Lottchen“ (also aus 2x Halbmarathon in zwei Tagen ein Marathon-Wochenende zu machen) hatte ich damals keine Lust und war viel zu ausgepowert, daher damals nur Bilder vom Zieleinlauf.

Nun denn, einer der Stresspunkte beschäftigte mich erst mal doch noch: Eigentlich hatte ich ein gemeinsames Wochenende mit meiner Freundin geplant, aber da das mal wieder auf Eis liegt (welches mächtig Risse hat), war ich alleine unterwegs. In Stadtteil Kornburg, in dem meine vertraute Herberge liegt war Kerwe – nicht schlecht, dann kann  man gleich am Freitag Abend mit dem Carbo-Loading beginnen.

Den geplanten Besuch des Tierparks habe ich mir nicht nehmen lassen. Immerhin war ich jetzt schon so häufig in Nürnberg, und hatte sogar jeweils ein Semester im Sommer und Winter Zeit den Park zu besichtigen und hatte es nicht geschafft. Mit Helga und Heinreich als kompetente Führer war der Samstag sehr kurzweilig. Der Park ist sehr schön angelegt und man könnte darin wohl auch locker verschiedene Läufe mit reichlich Höhenmetern machen, ohne das es langweilig würde. So groß hatte ich ihn mir dann doch nicht vorgestellt. Aber ich weiß jetzt, dass ein Besuch definitiv auch ein weiteres Mal lohnt.

Abends ging es dann noch zur Startnummern-Ausgabe und Nudelparty. Ein zusätzliches Highlight waren die Kinder-Läufe über 400 und 1000m – einfach drollig anzuschauen und die Athleten von morgen zu bestaunen. Das kostenlose Nudelangebot wurde von allen Anwesenden Läufern und Begleitern mit viel Begeisterung angenommen – beinahe wären den Veranstaltern die Nudel und die Sauce ausgegangen. Zwischenzeitlich bildete sogar eine recht eindrucksvolle Schlange vor der Nudelausgabe. Klar, so einen Service gibt es eben nicht bei allen Läufen.

All zu lange sind wir denn auch nicht mehr geblieben, denn der Lauf startet sehr früh: Bereits um 8:00h in der Frühe ist der Start. Also nix wie morgens raus aus den Federn, Sachen packen und los gehts. Nachts hatte ich noch überlegt wie ich den Lauf angehen will – das Höhenprofil versprach einige Abwechslung – also nur nicht frühzeitig das Pulver verschießen. Außerdem wollte ich diesen Landschaftslauf ja bewusst zur Erholung machen, daher habe ich meine Ambitionen deutlich nach unten geschraubt und mir irgendetwas unter 2h vorgenommen, wenn es gut läuft sollten es unter 1:45 werden. Für mich sehr ungewohnt nicht mit einer neuen Bestzeit als Ziel in einen Lauf zu gehen. Ausgerechnet hatte ich mir Kilometerzeiten von 5:10 bis 5:30 min/km – irgendwo der Preisklasse, erfahrungsgemäß kann ich bei diesem Tempo entspannt laufen.

Fast schon überpünktlich krachte der Startschuss und die rund 300 Läufer setzten sich in Bewegung. In einigen Kurven und mit ersten Höhenmetern garniert geht es durch Altdorf. Bereits nach einem Kilometer merke ich, dass ich die Streckenbeschreibung wohl verkehrt herum interpretiert habe, zumindest was die Strecke nach einem kurzen gemeinsamen Stück auf das Stadttor betrifft. Aber halb so wild – wie rum man das nun läuft ist ja eigentlich egal und die Versorgungsstationen kommen eben dann etwas anders. Versorgung, ein gutes Stichwort: Es war schon beim Start angenehm warm – gut dass ich genügend Wasser am Mann mit mir herum trage. So konnte ich bereits lange vor der ersten Versorgung mal etwas „Schmiermittel“ nachtanken. Das war auch bitter nötig, denn die Kilometerzeiten waren alles andere als die geplanten „etwas mehr als 5 Minuten pro Kilometer“ … Der erste Kilometer flog an mir mit 4:06 Minuten vorbei … und auch die nächsten wurde es nur sehr allmählich besser. Andererseits bot sich die Strecke auch wirklich an: In Serpentinen ging es die ganze Zeit eigentlich stetig bergab, mal mehr mal weniger. Schmerzlich rief ich mir das Diagramm der Höhenmeter in den Kopf: Da war irgendwo ein großer Anstieg mit dabei und so viel wie wir bergab unterwegs waren würde der wohl richtig kräftig ausfallen. Irgendwo ziemlich in der Mitte wusste ich noch.

Mit Kilometer 5 klappte es dann auch mal endlich im Zielzeitfenster zu landen – ein wenig mehr als 5 Minuten bei ganz leicht ansteigendem Kurs. Insgesamt eine wirklich schöne Landschaft – mit der gefundenen Geschwindigkeit kann ich mich nun auch dieser ausführlicher widmen. Es geht durch Wälder und Auen, durch verschiedene Ortschaften und überall ist trotz der frühen Uhrzeit richtig Stimmung an der Strecke. In Schleifmühle biegt der 12km Lauf ab, für die Halbmarathonis geht gerade aus weiter durch die schöne Landschaft. Immer wieder gibt es kleiner Anstiege zu bewältigen und ich mahne mich zur Vorsicht, die nur nicht hochzuspurten.

Die Strecke quert die A3 unter einer Autobahnbrücke und danach geht es richtig kräftig bergauf, Kilometer 9 ist erreicht. Ich denke darüber nach ob das jetzt alles an Steigungen war oder nicht und bleibe weiter vorsichtig – insgemein stecke ich mir einen Marker bei Kilometer 15 – danach dürfte es nach meiner Erinnerung keine größeren Steigungen mehr geben. In Pühlheim steht wieder eine Versorgungsstation, genau richtig am Ende der Steigung – ich packe mir zwei Becher Wasser und kippe mir einen gleich mal über. Auf den sonnigen Abschnitten der Strecke ist es fast schon unangenehm heiß: Erinnerungen an die Strecke der Ulmer Laufnacht zwischen Kilometer 70 und 75 kommen hoch – dort ist es gefühlt auch immer unerträglich war (es sei denn es regnet). In sanftem Bogen geht es nun weiter gen Hegnenberg, ein kleines Waldstück beschattet die nächste Steigung zumindest zu Beginn, das macht sie erträglicher. Aus dem Wald heraus geht es den Berg hoch – der Name des Ortes ist Programm. Die Streckenführung erinnert mich unwillkürlich an den Kunzenbach am Kalten Herrgott, eine meiner häufigen Trainingsetappen im Odenwald.

Ab der Ortsmitte geht es dann langgezogen bergab, auch nicht ganz einfach zu laufen, länger Phasen bergab muss man auch ein wenig trainieren. Wieder unterqueren wir die Autobahn, der Wald drum herum spendet etwas Schatten bevor man in der Ferne schon Altdorf sehen kann. Nun geht es entlang der Landstraße durch die Sonne, ich schwitze fürchterlich, aber die Landschaft verliert dadurch keinenfalls ihren Reiz. Auch meine Kilometerzeiten sind jetzt absolut im Soll – in den Steigungsstrecken hatte ich zwischenzeitlich mal etwas mehr als 5:30, aber ein wenig Reserve habe ich mir ja heraus gearbeitet mit den Sprint-Kilometern zu Beginn.  Mittlerweile sind 15km geschafft – die Steigungen liegen also alle hinter mir. Nun liegt noch eine kleine Schleife durch den Wald vor mir, einige etwas in die Länge gezogene Anstiege gilt es noch zu bewältigen, aber mit Kilometer 16 verlasse ich den kühlen Wald und stehe schon direkt in Altdorf. Jetzt ist es ja auch nicht mehr weit bis ins Ziel.

Am Ortseingang stehen jede Menge Leute im Vorgarten – es gibt einen Kommentar zur Hitze und ich entgegne: „Wo ist der Gartenschlauch?“ – wie ich auf den Bildern der Veranstalter später sehen kann, wurde das doch prompt als Verbesserung umgesetzt. Die Dusche am Wegesrand ist eine tolle Sache, die ich aus Bamberg kenne und nicht mehr missen möchte wenn es mal wieder heiß wird. Nun liegt die Altstadt von Altdorf vor mir, wie für mittelalterliche Städte üblich liegt sie etwas erhöht. Die Kilometer bis zum unteren Stadttor ziehen sich etwas hin, denn es geht schnurgerade stetig aufwärts. Im Stadtkern wird es besser, dort ist das Altstadtfest und die ersten Buden rüsten sich für den Ansturm, dazu etwas Musik die mich die Steigung zum oberen Stadttor förmlich hinauf trägt.

Noch etwas mehr als zwei Kilometer – und noch immer geht es ein klein wenig bergauf – die Straßen in der Stadt sind schon gut aufgeheizt, das Laufen fällt langsam etwas schwerer bei der Hitze. Aber jetzt lasse ich nicht mehr locker. Auf die Uhr habe ich schon gar nicht mehr groß geschaut. Prompt verpasse ich auch irgendwie das Schild für den Kilometer 20, aber die Umgebung wird langsam vertraut, weit ist es nicht mehr bis zur Mittelschule. Dankenswerter Weise führt die Strecke dann zur Schule hin auch noch mal etwas bergab und ich kann nochmals Läufer einsammeln bevor es auf die Ehrenrunde ins Stadion geht. Ziel erreicht und das in 1:42 irgendwas – also ist doch alles ok.

Noch kurz etwas warten und sich an der reichlichen Verpflegung laben: Obst in jeder erdenklichen Form, Wasser, ISO – was das Herz begehrt. Dann zum Duschen und zur Massage, erstaunlicherweise habe ich nur in den Waden Probleme, nicht jedoch wie ich gedacht hätte in den Oberschenkeln. Zur Siegerehrung gibt es dann noch ein reichhaltiges Kuchenbuffet, dazu bavarian Iso-Drink in Form von alkoholfreiem Weizenbier.

Fazit: Ein sehr schöner Lauf, der kommt auf die Liste für nächstes Jahr 😉

Aktiv-Urlaub der anderen Sorte

Wellness und Sporturlaub ist ein ganz großes Thema, wenn man ein wenig schaut findet man dutzende Angebote, die sich um den aktiven Urlaub drehen. Sei es Wandertouren in den Alpen, sportliche Fortbewegung oder auch klassische Wellness-Angebote mit Fitness-Studio im Hotel.

Ich habe mein drei Tage Aktiv-Urlaub etwas anders gestaltet – ausnahmsweise mal weniger sportlich angehaucht, aber Bewegung hatte ich doch ausreichend, ebenso wie frische Luft.

Erste Station Mittwoch war der Anbau der DJK Feudenheim, meinem Sportverein, dort soll nun doch noch die Moderne Einzug halten und die neuen Räumlichkeiten mit Netzwerk- und Telefon-Anschlüssen ausgestattet werden. Dazu sind die notwendigen Arbeiten zu erledigen. Für mich also erst mal Dosen setzen, Schlitze aufstemmen und Leerrohr verlegen – das klingt leichter als es tatsächlich ist und als ich mir das vorgestellt habe. Zudem habe ich mich bei der Menge etwas verschätzt und muss zwischenzeitlich nochmal Leerrohr nachordern.

Die Besprechung zum Turnfest am Nachmittag gerät da fast zur Nebensache – zum normalen Tauchtraining reicht es mir dann zeitlich nicht mehr, aber immerhin zum gemütlichen Teil hinterher mit Verpflegung – damit muss ich mir schon mal keine Sorgen mehr um die Kalorienzufuhr für den Tag machen. Dank gilt hier Werner, der eine vorzügliche Auswahl verschiedener Wurstsorten aufgeboten hat.

Donnerstags gehe ich ein lange gehegtes Projekt an – nach über 2 Jahren in meiner Wohnung bin ich den lose untergebrachten Spiegel im Bad satt, ebenso die offene Verkabelung (noch dazu in Nähe der Badewanne – gut das der FI erfunden ist – wie ich beim Einbau des Spiegels und dem Anschluss der Beleuchtung auch merke: Das Ding ist sehr pingelig und nimmt seine Aufgabe ernst – einmal stehe ich beim Anschluss des Spiegels vollständig im Dunkeln). Ideen für den Spiegel hatte ich ja schon länger – von geschweißten Konstruktionen mit Stahlrahmen über die Alternative doch einfach einen Spiegelschrank zu kaufen, habe ich verschiedensten durchgespielt. Übrig geblieben ist am Ende eine Version mit indirekter LED-Beleuchtung. Den Spiegel fasse ich in einen Alu-Rahmen aus U-Profil ein, damit die LEDs wassergeschützt sind und alles irgendwie in das Gehäuse passt, lege ich in den Rahmen Plexiglas ein – nicht günstig aber funktional. Lange Zeit habe ich suchen müssen, bis ich ein passendes LED-Netzteil gefunden habe, das flach genug ist um hinter dem Spiegel zu passen. Aber wer sucht der findet irgendwann auch etwas passendes. Etwas schwierig gestaltete sich dann noch die Stabilität des Rahmens – die Plexi-Teile zu verschrauben kommt nicht in Frage und würde die Schraubverbindungen sehr strapazieren. Am Ende ist die Lösung wie so oft so einfach: Ich habe mir ein Fachwerk-Gebäude angeschaut und dort die Lösung erspäht, die ich bisher auch schon bei Bilderrahmen gesehen hatte – einfach in die Ecken Dreiecke einbringen und schon hat man Möglichkeit zu verschrauben und die notwendige Verwindungssteifigkeit gibt es gratis dazu. Da ich keine Dreiecke sondern Vierecke verwende (die lassen sich leichter zuschneiden), habe ich auch gleich das Problem der Aufhängung gelöst: Passende Löcher in die Ecken gebohrt und schon kann man den Rahmen wunderherrlich auffhängen.

Schwierig bis lästig ist die Bearbeitung des Plexiglases – die ersten Zuschnitte macht mir noch die Firma HEMA in Mannheim – die sind auf den Verkauf von Kunststoffen spezialisiert und haben auch die notwendigen Maschinen für den präzisen Zuschnitt – vom Geruch (trotz Absaugung) mal abgesehen.  Die Schnitte sind absolut präzise, kein Vergleich zu dem was ich später auf der Kreissäge zu Stande bekomme. Erste Lehre für mich: Vorsichtig schneiden – zweiseitig, damit keine Ausbrüche entstehen. Den Halteschlitz für den Spiegel versuche ich anfänglich auf der Kreissäge zu fertigen, aber die Präzision ist nicht das was ich mir erhofft habe. Wie alles weitere arbeite ich daher auf der Fräsmaschine. Damit werden die Schnitte und Fräsungen deutlich sauberer – leider muss ich bei der Länge von etwas mehr als 60cm mehrfach umspannen was sich in kleinen Schönheitsfehlern äußert. Diese sind später aber nicht mehr sichtbar, worüber ich echt froh bin. Ursprünglich wollte ich die Fläche oberhalb der LEDs nach dem Fräsen noch polieren, aber nach einem Test spare ich mir diese Arbeit, durch die leichte Schraffur des Fräskopfes wird der Lichtstrom der LEDs etwas gestreut, womit die Ausleuchtung homogener wird. Den Rahmen hatte ich mir komplizierter vorgestellt, vor allem wegen der Gehrungen in den Ecken, aber auf der Kappsäge lassen sich diese ohne Probleme sauber anfertigen – zumindest nachdem ich ein frisches Blatt eingebaut habe, das auch scheidet und sich nicht durchbrennt (nach einem Versuchsschnitt in ein Restholz stehe ich in einer Rauchwolke …).

Passend zum THW-Dienst (der ja auch noch ansteht) werde ich mit den Aufräumarbeiten fertig und kann den Spiegel einpacken – nur noch einige Schrauben muss ich besorgen und dann ersetzen, selbst Martin hat keine 16 Schrauben M5x10 Senkkopf vorrätig – aber die Konstruktion hebt auch mit ersatzweise verwendeten längeren Schrauben, diese stehen nur unschön nach hinten über.

Freitag beginnt mit Aufräumen und ordnen daheim, und natürlich den Vorbereitungen den Spiegel endlich auch aufzuhängen, dazu muss ich erst mal den Kabelsalat meiner Vorgänger ordnen – da war es wohl zu viel verlangt die Lüsterklemmen aufzuschrauben und wieder sauber in die Dose zu packen – das Gewirr ist nach dem Entheddern und neu Aufklemmen gleich mal viel übersichtlicher. Leider wird der geplante Dosentrafo nicht passen, denn ich habe die Zuleitung zur Deckenleuchte im Bad vergessen – die ist leider vollständig Aufputz (wer heute noch davon ausgeht, dass man im Bad nur einen beleuchteten Spiegelschrank hat? – zeitgemäß ist etwas anderes …). Bevor ich den Spiegel montieren kann, brauche ich noch die Schrauben und auch bei der DJK soll es ja weiter gehen.  Also ein Abstecher in den Baumarkt und dort die Schrauben mitgenommen. Dabei wird mir klar, dass der Spiegel dann doch ein recht teures Projekt geworden ist, aber das Ergebnis gefällt mir. Danach noch ein Abstecher im Vorratskeller bei meinen Eltern. Dort lagert ein wichtiges Werkzeug – ein Einzugsband für in die Leerohre.

Bei der DJK muss ich feststellen, dass die Arbeit mit den Leerrohren absolut nicht bilderbuchmäßig klappen will – mit sehr viel Mühen, diversen Versuchen gelingt es mir am Ende einen von sechs Kabelsträngen einzuziehen. Das Einzugsband will nicht so recht durch das Leerrohr flutschen – gut, dass es noch offen zugänglich ist. Anfänglich hilft noch Schütteln und Rütteln – aber auf dem Weg mit dem Kabel löst sich auf drei Vierteln des Weges die Verbindung des Bandes zum Kabel. Kurzerhand mache ich das, was man im Tunnelbau einen Zwischenangriff nennt: Leerrohr auftrennen und das Problem per „Divide&Conquer“ lösen. Das ist zwar auch mühsam aber am Ende habe ich einen ersten Erfolg.

Beim nächsten Kabel will es anfänglich schon besser klappen, zumindest bis das Einzugsband reißt und ich auf dem Hosenboden lande. Die Laune ist im Keller – von wegen mal eben schnell ein paar Kabel ins Leerrohr einziehen. Ich komme zu der Erkenntnis: Ohne passendes Werkzeug geht hier nix, außerdem brauche ich für die weiteren Arbeiten Unterstützung, denn gleichzeitig ziehen und nachschieben geht nicht – erst recht nicht, wenn die beiden Enden auf unterschiedlichen Stockwerken liegen. Reichlich von meinen eignen Ambitionen und deren Verwirklichung enttäuscht mache ich mich auf den Heimweg. Nicht nur, das es nicht so recht voran ging, nein es ist auch recht kühl im Neubau. Ich habe noch immer kalte Finger als ich daheim ankomme.

Dort mache ich mich dann aber noch an ein Erfolgserlebnis (irgendwas positives brauche ich ja) und montiere in recht kurzer Zeit erfolgreich den Spiegel, nachdem ich die Schrauben ersetzt habe. Die Montage der Kabel ist noch etwas kniffelig, aber nichts was mich noch schocken kann. Das Ergebnis gefällt mir richtig gut. Nun kann ich mich beruhigt den weiteren Dingen zuwenden: Noch ein wenig Werkzeug wegschaffen und dann erst mal was Essen. Danach noch den Kuchen für die anstehende Rheintalquerung am Samstag fertig stellen – Schokoguß und Verzierung fehlten noch.

Hernach mache ich mich noch über die wichtigsten Dinge für den Lauf morgen her: Material richten, denn morgen früh um kurz nach sieben werde ich dafür wohl keinen Nerv mehr haben… Bin mal gespannt wie das morgen wird.

Urlaub in Schottland – 5. Tag – Der Tag der Tragödie

Der Montag startet wie üblich – in aller Gemütlichkeit machen wir uns auf den Weg aus dem Hafen. Das erste Wrack für den Tag ist die Kronprinz Wilhelm. Nach rund 30 Minuten tauchen wir auf – unser Schiff ist direkt in der Nähe und wir schwimmen kurzerhand auf die andere Seite. Raimund und Didier voraus, ich hinterher. Dort sehen wir etwas, dass uns gar nicht gefällt: Der Tauchschüler des Tauchshops wird gerade an Bord gehoben – bewusstlos. Keine Ahnung was passiert ist.
Nun geht alles recht fix – ein Partnerboot kommt längsseits mit zwei Ärzten die sich um ihn kümmern – HLW. Innerlich stellt sich bei mir sofort alles von Urlaub auf Alarm-Modus um: Alle weiteren Schritte laufen mit goßer Präzision ab – vom Umziehen in der seitlichen Kabine bis hin zum Abwarten – leider ohne den erhofften Erfolg – nach 20 Minuten und mehren Defi-Versuchen noch immer keine Ergebnisse. Zwischenzeitlich sind wir auf den Weg nach Houlton – einem kleinen Hafen, aber dem nächsten.

Wir müssen lernen wie lahm der britische Rettungsdienst ist – es dauert über eine Stunde nachdem wir aufgetaucht sind, bis dieser am Pier eintrifft. Leider können auch die Sanis nichts mehr für den Taucher tun. Wir sind zum Warten verdammt bis die Polizei die Sache geklärt hat.

Danach sitzen wir ziemlich niedergeschlagen in der Kabine und unterhalten uns mit der restlichen Rumpfmannschaft die an Bord ist – Schokolade, Kaffee und ein wenig Whisky. Immerhin legen wir irgendwann dann doch wieder in Richtung Strommness ab – die restliche Mannschaft wurde von einem anderen Boot aufgesammelt.

Bis das Boot im Hafen dann eintrifft, mache ich mich dann mal an meinen alternativen Sport: Entlang der Küste – eine halbe Stunde in eine Richtung, dann rumdrehen. Das tut mir richtig gut – frische Luft, lustigerweise vorbei am Friedhof … der Pfad hat mehr und mehr Elemente eines Trails – das Lauf-ABC gibt es gratis über die Wiese. Die nassen Füße die man sich in der sehr feuchten Wiese holt sind auch kein Problem – mit dem Wind entlang der Küste sind die Schuhe fast wieder trocken als ich in Stromness einlaufe. Die restliche Mannschaft ist inzwischen auch eingetroffen, Raimund und Didier informieren die anderen.

Abends dann noch ein gemütliches Essen mit den anderen und einer Menge schottischen Whiskys.

Urlaub in Schottland – 4. Tag – Checktauchgang und erstes Wracks

Morgens geht es dann langsam los in Richtung Tauchen – Gerödel soweit vorbereiten, alles nochmal kontrollieren, Flaschen anschließen und was sonst noch alles zu tun ist.

Erstes Ziel ist die Dresden – eines der vielen deutschen Wracks das in Scapa-Flow versenkt wurde. Sehr eindrucksvoll, die Sicht ist erstaunlich gut. Man sieht aber auch, dass die Wracks schon sehr lange im Wasser liegen: Sie sind stark bewachsen, und es tummeln sich jede Menge Fische in den verschiedenen Teilen des Schiffs. Überall findet man die Totenmannshände, Seeigel und Seesterne.

Ich habe das Wrack gleich noch etwas verschönert – beim Einspringen muss sich meine Konsole mit Computer und Kompass gelöst haben – ärgerlich aber nicht zu ändern – immerhin habe ich ja noch einen zweiten Computer dabei, damit ist der Verlust nicht gleich ein Urlaubskiller. Dennoch bin ich für die kommenden Tauchgänge natürlich auf Raimund angewiesen wegen der Wiederholungstauchgänge und der Stickstoff-Sättigung.

Zweites Ziel für den Tag: Die Köln II, auch hier ist die Sicht sehr gut und der Bewuchs reichlich, vorbei an den diversen Geschützen auf dem Deck, und durch eine Manigfaltigkeit an Fischen und Bewuchs. Ich gewöhne mich um so mehr an meinen Trockentauchanzug – je länger ich mich umschaue um so besser weiß ich meine Entscheidung zu würdigen – das Wasser hat durchgehend 12°C – aber ich fühle mich überhaupt nicht kalt.

Abends fallen wir dann in einem der drei Restaurants von Stromness ein: Das Ferry Inn ist direkt am Hafen. Ich esse einen Pie mit Füllung – sehr fein muss ich sagen. Der Abend dümpelt dann vor sich hin. Bevor ich in die Koje falle, mache ich noch einen Zwischenstopp in der Dusche – herrlich zum Aufwärmen.

Urlaub in Schottland 2. und 3. Tag – von Newcastle bis nach Scapa Flow

Der Morgen beginnt mit Kopfschmerzen – nicht etwa weil ich den Whisky und den Weine am Vorabend nicht vertragen haben – stattdessen habe ich mein Handy auf dem Nachttisch deponiert und die Höhe der Decke etwas optimistisch eingeschätzt. Dementsprechend wache ich vom Weckerklingeln auf, schrecke kurz hoch und rumple satt Holz auf Holz an die Decke – so sagt man also „Guten Morgen“ auf der Fähre …

Das Frühstück entschädigt dafür aber gleich wieder – immerhin sind wir vor der großen Welle im Restaurant und haben in aller Gemütlichkeit Zeit zum frühstücken. Derart gestärkt verbringen wir die letzte halbe Stunde auf der Aussichtsplattform unterhalb der Brücke – reichlich windig aber ansonsten sehr interessant anzuschauen wie der Pott im Hafen festmacht. Es dauert dann noch eine gefühlt Ewigkeit bevor wir von Bord fahren. Die Einreise ist völlig unproblematisch – auch fürs Auto brauchen wir keine Folie zum Abkleben des asymmetrischen Scheinwerfers – keine Ahnung ob die uns schlichtweg übersehen haben, aber sei es drum.

Danach beginnt das Abenteuer auf der Straße – Linksverkehr, zum Eingewöhnen umrunde ich den ersten Kreisverkehr (die heißen hier Round-about) gleich einmal vollständig. Man gewöhnt sich recht schnell an die falsche Seite – einzig beim Abbiegen muss man aufpassen, sonst steht man ratz fatz auf der falschen Spur – aber die Briten sind sehr freundlich mit dem Gästen – niemand regt sich auf oder gibt wilde Zeichen.

Der Trip auf die Farne-Islands mit dem Boot fällt leider aus, stattdessen besichtigen wir eines der Castle an der Strecke (davon hat es entlang der Castle-Route jede Menge …) die Preise für den Eintritt sind recht gesalzen gemessen an deutschen Verhältnissen – andererseits muss man sagen: Der gesamte Komplex inklusive Museum und der ehemaligen Herrschaftsräume ist top gepflegt – inklusive des herrlichen Rasens (wir witzeln über das Asterix-Zitat „nach 200 Jahren intensiver Pflege dürfte mein Rasen recht annehmbar sein“ ….) – der nächste Foto-Stopp ist die Englisch-Schottische Grenze – dort posieren wir kurz für ein Foto bevor es wieder weiter geht.

Kurz darauf erreichen wir Sankt Abbs – der Ort wurde uns ebenfalls für Tauchgänge von Land aus empfohlen. Anfänglich bin ich etwas skeptisch – aber ich werde fürs Anrödeln und den Marsch um den Hafen in kompletter Trockentauchmontur belohnt: Sehr gute Sicht, riesige Kelpwälder, und jede Menge Krustentiere. Highlight für mich ist ein gefundener Bleigurt … ich muss ja etwas schmunzeln als ich ihn aufsammle – immerhin habe ich beim letzten Tauchurlaub mit Raimund einen in Hatteras versenkt … Ein wenig wiegt das auch die Luft-Problematik auf: Trotz Kennzeichnung als „voll“ mittels Klebeband sind in meiner Flasche nur 110 bar – das reicht aber für einen Tauchgang von 30 Minuten plus einige Minuten an Raimunds Oktopus zum endgültigen Austauchen.

Weiter geht es gen Norden – es ist immerhin schon kurz vor 16h Ortszeit und wir haben eigentlich vor bis kurz hinter Inverness zu kommen. Noch haben wir aber nichts eingekauft und auch kein Bargeld mit dem wir zahlen könnten. Edinburgh soll daher ein Zwischenstopp werden. Dort finden wir einen Geldautomaten und einen großen Supermarkt. Dafür ist der Fahrerei sehr anstrengend – wir quälen uns durch den Ortskern von Edinburgh – direkt durch. Keine Freude wenn man ständig auf der falschen Seite fährt.

Kurz hinter Perth machen wir noch einen Stopp in Bankfoot, zum Abendessen. Die Kneipe ist rustikal und gut besucht – das Essen sehr lecker (ich probiere mich natürlich gleich am Nationalgericht „Haggis“) – allerdings ist der Service furchtbar langsam – den Plan noch bis nördlich von Inverness zu kommen ist nicht mehr realisierbar.

Raimund übernimmt nun das Fahren – prompt erwischt er auf der Landstraße einen Hasen – immerhin lässt er das ausgebüchste Schaf am Leben – über den Hasen mache ich mir bei dem Passat keine Gedanken – ein ausgewachsener Hammel dürfte da etwas mehr Probleme bereiten.

Mit etwas Mühen finden wir dann doch auch noch eine Übernachtungsmöglichkeit (immerhin ist es mittlerweile halb elf). Das Hotel in Newtonmore ist ganz ok – und wir bekommen noch 5 Pfund Rabatt dafür, dass wir das Frühstück nicht wahrnehmen können, das würde sonst sehr sehr knapp um noch nach Scrabster auf die Fähre nach Stromness zu kommen.

Dementsprechend früh geht es am nächsten Tag dann los – ohne Frühstück – rauf auf die A9 (nein nicht die Autobahn in Deutschland, auf der wären wir gut voran gekommen) und binnen einer Stunde kommt dann auch die Brücke über den Sund in Inverness in Sicht. Nach Inverness wird die Straße noch ländlicher – immer entlang der Küste – richtig schön kurvig und auch einige nette Steigungen mit dabei – 13% runter und nach der Haarnadelkurve auch wieder raus.
Die Meilen gleiten an uns vorbei – und nach endlosen Weiten mit Weiden und Heide und natürlich jeder Menge Schafe erscheint am Horizont das vorletzte Ziel unserer Reise – Scrabter mit dem Hafen um nach Stromness auszulaufen.

Bevor wir aber in den Hafen einfahren können, müssen wir uns etwas gedulden – denn neben den Schafen gibt es noch etwas anderes reichlich in Nord-Schottland: Wind. Den erntet man am Besten mit Windrädern und genau ein Teil eines Turms wurde gerade im Hafen entladen und mit dem LKW geht’s weiter auf der Straße – mit allen Finessen wie höhenverstellbaren Auflieger um über den Bordstein zu kommen. Ein ganz lustiges Spektakel. Eigentlich würden wir es uns gerne bei einem Kaffee anschauen, aber das Hotel an der Ecke hat gerade niemanden in der Küche – also dann halt nicht.
Dafür essen wir dann eine Kombination aus Frühstück und vorgezogenem Mittagessen in der Fischer-Mission – sehr einfach gehalten aber dafür günstig und reichlich. Danach geht es auf die Fähre nach Stromness – Zeit nochmal etwas zu entspannen während der Dampfer die eineinhalb Stunden vor sich hinstampft. Es hat diesmal etwas mehr Wellen aber auch kein Problem für mich.

In Stromness geht die Suche nach dem richtigen Boot los – insgesamt sind es 4 Tauchboote, zudem ist Hafenfest – jede Menge los und wir mittendrin. Am Ende finden wir unser Boot und unsere Kapitän – kurze Einweisung ins Boot und dann ist er auch schon wieder im Getümmel verschwunden. Etwas perplex waren wir dann doch. Aber egal, da wir abwarten wollten bis die Flut wieder kommt, damit wir nicht so viel Höhenunterschied überwinden müssen beim Einladen.
Aber erstens kommt es anders, zweitens anders und drittens als man denkt: Gerade als wir uns auf den Weg zu den Bootsbesichtungen machen wollen, trifft ein Bus ein, und Didier steht am Pier … die Invasion der Franzosen hat begonnen 😉
Also dann doch das Verladen des ganzen Equipments – von DDA bis Raimunds – immerhin 3m Unterschied zwischen Pier und Boot. Nachdem alles an Bord ist, und das Auto mal wieder auf normalen Niveau liegt sind nur noch wenige Dinge zu erledigen: Alles für den ersten Tauchgang vorbereiten und schon sind wir soweit. Danach schauen wir uns da Boot der Küstenwache an: Sehr eindrucksvoll muss ich schon sagen – von Radar bis GPS ist alles an Bord. Natürlich auch entsprechend mächtige Motoren – ich möchte mir aber nicht vorstellen während der Fahrt im Maschinenraum zu sein – das muss verdammt laut sein.

Zum Abschluss noch eine kurze Runde durch den Ort – die örtlichen Tauchshops einer Inspektion unterziehen. Ganz netter Ort – etwas historisch angehaucht mit all den gemauerten Häusern aus dem lokalen Gestein.

Gegen Mitternacht treffen dann auch die restlichen Leute der Gruppe aus den USA ein. Kurze Begrüßung und noch eine Runde Bier zur Feier des Eintreffens, dann geht es aber endlich ins Bett.

Urlaub in Schottland – 1. Tag Abreise nach Schottland – Vorbereitungen und auf der Fähre

Nun ist es endlich so weit – Urlaub. Nach nur einem halben Tag auf Arbeit – der dennoch mal wieder etwas länger geworden ist als geplant – ist alles auf Erholung und Tauchen eingestellt. Die wichtigsten Vorbereitungen hatte ich ja bereits am Wochenende vor der Abreise geklärt, das Packen des Tauchmaterials war die Aufgabe während die elterliche Waschmaschine sich um die Wäsche sorgte.

Am Mittwoch nochmal ins Tauchtraining – ein wenig Schwimmen und praktischerweise auch noch die letzte überreichliche Ernte aus dem Garten an die Tauchfreunde weitergeben – sonst hätte ich die ja auch noch essen müssen – waren ja nur knapp 2 Kilo Tomaten, ein halbes Kilo Äpfel und 700 Zucchini.

Nach dem Training: Raimund am Bahnhof abholen und nochmal ein Crosscheck, dass wir auch alles wichtige Tauchmaterial eingepackt haben und verladen haben. Ein paar Kleinigkeiten haben wir noch eingepackt, dann noch ein gemütliches Abendessen im Kurfürst in der City, bevor es nach Hause ins Rott geht.

Dort haben wir dann noch eine ganze Weile geredet und die restlichen Tomaten mit Mozarella garniert vernichtet, bevor es in die Falle ging.

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen des Aufbruchs: Letzte Reste aus dem Kühlschrank vernichten – dummerweise ist mir dann auch noch der Senfpot aus Steinzeug runter gefallen – naja zumindest grob habe ich dann wieder sauber gemacht. Dann noch den Rest Material, das schon fertig gepackt in der Wohnung stand einladen – Blumen nochmal wässern und dann rauf auf die Autobahn. Ziel: Amsterdam bzw. der Hafen direkt an der Küste.

Die Fahrt an sich verging recht zügig. Kurz vor der Grenze nochmal ein kurzer Stopp – meinen Eltern noch Bescheid geben, dass alles in Ordnung ist, bevor es über die Grenze ins teure Handy-Ausland geht.

Der Check-In an der Fähre ist völlig problemlos – innerhalb einer halben Stunde geht es dann auch rauf aufs Schiff – Auto abstellen, alles notwendige mit in die Kabine nehmen und gut ist. Die Fähre an sich bietet jede Menge Annehmlichkeiten, unter anderem auch Kino, Casino und sonstige Dinge die man eigentlich für eine Nacht nicht braucht. Bis der Kahn ablegt vergnüge ich mich mit Raimund in der Mermaid-Bar auf dem „Sonnendeck“ im Achterbereich auf Deck 12. Das Bier ist zwar nicht günstig, aber wir stoßen dennoch auf die erste erfolgreiche Etappe unserer Reise nach Schottland.

Da wir doch etwas hungrig sind, gehen wir noch in einem der Restaurants an Bord essen – natürlich ist das nicht günstig aber es ist ja auch Erholung und Urlaub – da muss es nicht immer schwäbisch zugehen… Immerhin haben wir vorher schon eine Flasche mitgebrachten Wein angefangen. Zudem verkürzen wir die Wartezeit im Restaurant mit einem Rundgang im Schiffs-Shop – für den Rückweg werden wir uns mit jeder Menge Whisky eindecken, der ist auf der Fähre verdammt günstig.
Das Essen ist denn auch sehr lecker, als krönenden Abschluss stimmen wir uns mit einem Whisky-Tasting von fünf verschiedenen Whisky-Sorten auf Schottland ein – Wahnsinn was es für Unterschiede gibt. Für mich muss ich festhalten: Zu rauchig sollte er nicht sein (der Geruch erinnert mich im ersten Augenblick an einen abgebrannten Stall oder Scheune …) – aber ein leicht salziger Geschmack aus der Speyside sagt mir recht gut zu.

Ein wenig geschlaucht von der Fahrerei bin ich auch und so fallen wir irgendwann um kurz vor elf am Abend in die Kojen. Die Fähre liegt sehr stabil, da merkt man fast gar nicht, dass man auf einem Schiff ist.

THW Bundesjugendlager Landshut

Das Lager liegt jetzt auch schon wieder fast zwei Wochen hinter mir – höchste Zeit meine Erfahrungen doch endlich hier zu veröffentlichen.

Angefangen hatte es damit, dass ich mal wieder ein Jugend-Lager miterleben wollte – in den Jahren 2010 und 2011 hat das nicht so recht geklappt. Dabei waren die jährlichen großen Lager doch immer ein Highlight in meiner Betreuer-Arbeit gewesen. Nun bin ich derzeit kein Jugendbetreuer im THW und mein Kollege im OV hat jemanden gefunden, der zu den angebotenen Terminen mehr Zeit hat (die überschneiden sich ärgerlicherweise immer wieder mit meinen Lauftraining – man muss halt Prioritäten setzen und meine Gesundheit und mein Wohlbefinden hat da gewonnen). Daher habe ich mich bereits Anfang des Jahres als Helfer im Organisationsbereich des Lagers gemeldet – egal für was, ich bin ja flexibel was meine Tätigkeit anbelangt. Es hätte für mich Infrastruktur-Aufbau und Betreuung sein können, Küche wäre wohl auch möglich gewesen und sicherlich auch interessant oder einer der anderen Bereiche die es halt so gibt.

Schlussendlich bin ich im Arbeitskreis 1 (AK1), der Lagerleitung gelandet. Diese bildet praktisch den organisatorischen Kopf für alle Arbeiten die auf dem Lager anfallen – ein Großteil wird dann deligiert an die Fachbereiche, aber vieles wird auch in Eigenregie bearbeitet. Für mich insgesamt also doch recht viel Neuland.

Angereist bin ich bereits einen Tag vor dem eigentlichen Start der Arbeit im AK1, von Nürnberg aus waren es noch knappe anderthalb Stunden Fahrt bis nach Landshut. Der erste Eindruck: Gut organisiert, überall in der Stadt hingen schon Fahnen des THW oder der THW-Jugend – sehr nett anzuschauen.

Die erste Übernachtung war dann auf dem Feldbett im Gebäude der Sparkassen-Arena, dem dortigen Messe- und Veranstaltungszentrum. Von meinem AK war sonst noch niemand da, aber damit hatte ich ja auch nicht gerechnet – also ein wenig hier und da mit angepackt wo es sinnvoll war. Den Abend dann gemütlich in der Gastwirtschaft nebenan ausklingen lassen bei ein paar typisch bayrischen Getränken.

Montag ging es dann langsam los mit der Findung des AK1 – welche Aufgaben liegen an, wer ist für was zuständig – insgesamt noch alles klar in der „Storming“-Phase der Teamfindung – ein richtiges Vorstellen und Abstimmen gab es leider nicht, das hätte sicherlich einiges leichter gemacht. Aber so wurschtelt man sich halt so durch, Arbeit war mehr als genügend vorhanden. So war ich denn auch bis kurz vor zehn am Abend noch am Werkeln, danach ging es dann gemeinsam wieder zum Ausklingen lassen. Als Übernachtung hatte ich ab sofort auch ein Zimmer in der etwa 1km entfernten Sparkassen-Akademie, also etwas entfernt vom Gelände und vergleichsweise nobel: Festes Bett, Internet-Anschluss, Einzelzimmer mit Duschkabine – sicherlich nicht verkehrt auch wenn etwas von dem Lagerflair verloren geht. Wenn ich wieder so etwas mache, dann organisiere ich mir doch irgendeine Zelt-Übernachtung am Gelände, das ist mir persönlich lieber. Auch wenn es durchaus Mitarbeiter im AK1 gab die der Meinung waren es gehe gar nicht anders. Ich kann das nicht nachvollziehen – man weiß doch auf was man sich einlässt und immerhin heißt es ZELT-Lager.

Der Dienstag war sehr arbeitsintensiv – es ging für mich primär um die Beschilderung der Sanitär-Einrichtungen – es ist ja heute nicht mehr damit getan, dass man auf ein WC oder Dusche draufschreibt für welcherlei Geschlecht sie gedacht ist – nein es müssen auch noch zusätzliche Warnhinweise ausgehängt werden – aus nicht näher bekannten Gründen endeten wir dann bei 4 DIN A4-Blättern pro Einzelkabine, für die Urinale und Container mit gemeinsam genutztem Waschbereich etwas weniger. Aber die wollten alle aufgehängt sein – insgesamt waren es an die 250 Kabinen – jedes Blatt natürlich zur Sicherheit gegen Feuchtigkeit laminieren. Eines ist sicher: Das mache ich nicht noch einmal, das war definitiv zu viel des Guten – weniger ist manchmal mehr. Um so erschöpfter war ich dann am Abend – und die Nacht sollte kurz werden – ab 6:00h am nächsten Tag sollte der Meldekopf als Außenstelle besetzt sein.

Dummerweise war ich abends auf dem Heimweg in die Akademie nur leicht bekleidet und auch schon vorher im Biergarten. Mein Körper hat sich für den Stress und die unzureichende Isolation die Nacht über bedankt – ich habe geschwitzt wie nochwas – scheints war da irgendein Infekt im Anflug den mein Körper aber dann doch irgendwie noch eingefangen hat. Wäre doch schade um das Lager gewesen… Dafür war die Nacht denn auch um halb fünf in der Frühe vorbei – kurz nochmal Duschen, anziehen und zum Sammelpunkt am Bus gehen. Der brachte uns dann samt Ausrüstung an den Meldekopf. Diesen hatte man vorab schon zweigeteilt – einen Lotsenposten ca. 800m vor dem eigentlichen Meldekopf – ausgerüstet mit Getränken, Bierbank  und Warnschild. Als zusätzlicher Puffer stand noch ein Rastplatz zur Verfügung, den wir bei Bedarf nutzen sollten – wie wichtig der werden würde war uns allen nicht klar…

Schon während dem Aufbau kamen die ersten OVs aus dem hohen Norden an den Meldekopf, also einmal kurze Einweisung wie das zu funktionieren hat und was zu beachten ist, alles klar? – dann bitte bis zum Ende der noch nicht vorhandenen Schlange am Meldekopf vorfahren. Die Schlange wurde dann recht zügig auch länger. Dennoch tröpfelte der THW-Verkehr mehr oder weniger vor sich hin, die Wartezeit war teilweise etwas zäh und der Lotsenpunkt lag im Schatten – ergo noch reichlich kühl in der Frühe. Gegen 9:00h wurde es dann langsam etwas lebhafter und der Parkplatz wurde zum ersten Mal mit als Puffer genutzt. Allerdings währte das nicht recht lange, nach 45 Minuten hatten wir wieder fast Leerlauf – also Warnschild wieder etwas zurück ziehen. Kurz nach 11:00h überrollte uns dann langsam die Welle, der Parkplatz wurde voller und voller, Schild und Vorposten wanderten also wieder die Bundestraße etwas aufwärts. Anfänglich haben wir noch versucht den Rastplatz nur einspurig zu nutzen – als der Abfluss in Richtung Lagergelände dann etwas zäher wurde und kurzzeitig wohl auch vollständig eingestellt wurde, gab es dann diese Option nicht mehr – erst in zwei Reihen, später sogar in dreien standen die Fahrzeuge dicht an dicht. Um so schlimmer wenn dann ein Kraftfahrer nicht auffindbar war – das habe ich dann mehrfach pragmatisch gelöst – wozu hat man den passenden Führerschein für fast alles was im THW so zu finden ist? Aber auch das beste Management konnte nicht verhindern, dass wir zur Spitzenzeit über den Parkplatz hinaus auf die Bundestraße standen – wir haben versucht das möglichst gering zu halten – aber so etwa 300m stauten sich die Fahrzeuge dann doch. Kurze Rücksprache mit dem Meldekopf: „Wir arbeiten daran, sollte bald besser werden“ und tatsächlich, nach rund 30 Minuten war das Problem gelöst und der Abfluss um so flotter.

Mittlerweile war es kurz nach drei und die Welle ebbte langsam ab – die Webcam auf dem Gelände zeigte sehr schön wie dieses sich langsam aber sicher füllte, Zelt für Zelt wurde abgeladen und aufgebaut. Ganz allmählich kam denn auch etwas Land in Sicht am Meldekopf. Immerhin gab es zwischendrin Nudeln und Salat sowie eine Aufstockung an Getränken und noch ein paar Lunch-Pakete. Gegen 19:00h war dann die Auflösung des  Meldekopfs an der Reihe – es fehlten noch 4 oder 5 OVs, die große Masse war also definitiv durch und angekommen. Bis dann noch alles abgebaut und verräumt war, war es auch schon wieder kurz vor 22:00h – eingeschoben irgendwo dazwischen noch das Abendessen. Völlig erschöpft bin ich den Kilometer in die Sparkassen-Akademie gelaufen. Ich kam mir irgendwie vor, als hätte ich die Ulmer-Laufnacht nochmal durchgezogen.

Bereits der Donnerstag zeigte dann: Der größte und anstrengendste Batzen Arbeit ist geschafft – von nun an lief vieles im Schichtbetrieb, wodurch ich auch die Chance hatte die Stadt ein wenig zu besichtigen. Die Altstadt mit ihren Häusern und der Martins-Kirche ist echt sehenswert. Die Burg Trausnitz oberhalb der Stadt habe ich mir für einen späteren Termin aufgespart. Dafür habe ich mir zur Belohnung ein gute Eis gegönnt und eine neue Geschmackserfahrung gemacht: Schoko-Chilli ist ein tolle Sache – man erwartet diesen leicht scharfen Kick nicht so direkt aber es ist echt lecker. Was lief sonst noch an Arbeit? – Das Tagesgeschäft – Diensteinweisung für die Lagerdienste und das Einräumen des Fundbüros, das auch gleichzeitig als Lagerraum für das Verbrauchsmaterial der Lagerdienste war. Unter anderem palettenweise Papierhandtücher und Toilettenpapier. Die Paletten waren aber so hoch geschichtet, dass man das Material einzeln umschichten musste. Ursprünglich wollte ich ja den gesamten Vorrat (es hieß 6 Paletten und ich bin von normaler Stapelhöhe ohne Türmchenbau ausgegangen) Klopapier einlagern, aber bereits nach der dritten haben abbestellt – sonst hätte man sich in dem Lagerraum wohl nicht mehr rühren können. Dazu natürlich die ganz normale Arbeit am Tresen, Fragen beantworten, Lösungen für Dienstüberschneidungen und Co finden. Was halt so anfällt.

Freitag war für mich frei, zumindest was die Arbeit im AK betraf – ich hatte mich gemeldet um Martin beim Schwedentisch-Workshop zu unterstützen. Beim Aufbau der Geräte war denn auch prompt mein zusätzlicher Einsatz gefordert – ein vergessener Forstner-Bohrer war das Problem. Also bin ich zu meinem Auto gelaufen und dann in den nächsten Baumarkt um den Bohrer nachzukaufen. Naja, alles kein Problem. Bis ich wieder zurück war, liefen die ersten Arbeiten bereits und der Bohrer kam sozusagen just-in-time zum Einsatz. Da sage noch einer wir währen nicht flexibel. Der Vormittagsworkshop verging wie im Flug und ehe ich es mich versah standen drei Jugendgruppen mit 3 Tischen stolz vor dem Zelt. Das Lackieren haben sich die meisten allerdings dann doch geschenkt. Zum Mittagessen habe ich Martin mit zur Funktionsverpflegung genommen. Auf ein Essen mehr oder weniger kommt es bei den Mengen nicht mehr an. Allerdings zeichnete sich mittlerweile schon eine starke Tendenz des Lagers ab: Es gab mal wieder Nudeln. Der Nachmittagsworkshop verlief insgesamt etwas chaotischer und unmotivierter, so zumindest mein Eindruck – aber auch hier waren am Ende 3 Tische fertig und die Jugendgruppen absolut happy über ihre neue Ausrüstung. Noch zusammenpacken und Abendessen, zudem habe ich mir noch die Abendbesprechung für den AK1 angehört sowie die tägliche Jugendbetreuerbesprechung – so war man wenigstens auf dem Laufenden was im Lager so abläuft.

Der Samstag stand ganz im Zeichen des Bundeswettkampfs – dieses Jahr ganz im Zeichen der richtlichen Aufmachung der Stadt Landshut. Interessant war dabei die vorgegebene Zeitlinie auf der Bahn – auf der einen Seite die Moderne, auf der anderen Seite das Mittelalter. Dementsprechend unterschieden sich auch die Techniken auf beiden Seiten – auf der einen Seite war gute handwerkliche Arbeit gefordert, auf der anderen  kamen moderne Mittel des THW zum Einsatz, wie etwa das Einsatz-Gerüst-System, elektrische Pumpen, elektrisches Licht. Die Aufgaben bestanden zudem aus der Rettung von zwei Verletzten Personen (aus übertriebener Sorge dieses Jahr mit Dummies anstelle von Junghelfern als Darstellern) eine Person war mittels Rollgliss und Schleifkorb von einem Gerüstturm zu retten, eine aus einer Vertrümmerung zu befreien (dazu musste ein Zugang mittels Säbelsäge geschaffen werden), ferner die obligatorische Aufgabe zum Ausleuchten – mittlerweile etwas modernisiert – nicht mehr ein Halogenstrahler kommt zum Einsatz sondern ein Powermoon. Zudem ganze drei Dreiböcke, einer für einen provesorischen, mittelalterlichen Brunnen, auch dieser musste erst aufgebaut werden aus Sandsäcken und Plane, zugehörig dazu eine mittelalterliche Winde zum Wasserschöpfen. Zur Überquerung der Zeitlinie wurde ein Kombi-Steg gebaut – in der Mitte ein Holzbock aus zwei X-en, einmal modern mit Spanngurt als Kreuzbund und einmal klassisch als gebundener Kreuzbund. Auflage im Mittelalter logischerweise dann ein Bretttafelbund und auf der modernen Seite Bodenplatten aus dem Gerüst-System. Als Herausforderung dann noch eine ganze Menge Holzbearbeitung mit den klassischen Arbeiten: Zapfen und Zapfloch, davon 4 Stück und das unter Wettkampfbedingungen sauber und präzise – ich kann mich da an eine Mohrenkopfschleuder in ähnlicher Form erinnern (aus dem Landeswettkampf in Ellwangen), kein Zuckerschlecken! Abgerundet mit ein paar Spaß-Aufgaben, die dennoch ernst zu nehmen waren: Wassertransport in drei Teilen: Pumpe mit Druckschlauch und Strahlrohr->Kunststoff-Rohr->provisorische, mittelalterliche Holzrinnen. Transport aus einem Stahlfass der Moderne in den Brunnen des Mittelalters. Aus selbigem war dann wieder Wasser zu schöpfen mittels der historischen Winde. Das Wasser wird verwendet um die Leine zwischen zwei Dreiböcken zu spannen, daran hängt der Buchskranz des Ringelstechens. Zu guter Letzt wird das angefertigte Holzpferd aus der Burgkulisse mittels zwei Greifzügen auf den Buchskranz zubewegt – ein Junghelfer muss dem Vorbild entsprechend den Buchskranz mit einer Lanze „abräumen“. Geplant war das Ganze Spektakel auf 2 Stunden, eine unfreiwillige Unterbrechung durch einen satten Regenguss (was machen wir eigentlich im Einsatz wenn es regnet – hören wir dann auch auf und warten bis es wieder sonnig wird?) hat es dann etwas in die Länge gezogen und die Arbeiten teilweise doch etwas erschwert. Dreibockbund auf gehobelten und angefeuchteten Rundhölzern – das rutscht sehr gerne wenn man nicht richtig stramm hinlangt.

Sieger wurde am Ende die Gruppe aus Bayern (ein Heimsieg) – nachdem was ich auf der Wettkampfahn bei Hessen (lebe und arbeite zwar in Baden-Württemberg, bin aber in Hessen im THW)  gesehen hatte, war mir recht klar: Das wird nicht reichen für das Podest, am Ende Platz elf. Der Mannschaft aus Leonberg in BaWü hätte ich den dritten Platz echt gegönnt – allerdings entscheidet bei Punktgleichheit die Zeit, und das waren 4 Minuten, also denkbar knapp – anstelle Bronze dann nur Blech. Ich hatte ja immer mal die Hoffnung es mit meiner Jugendgruppe so weit zu bringen, aber derzeit sehe ich da keinerlei Chancen auch nur in den Bereich des Bundeswettkampfes vorzustoßen – schon der Landeswettkampf könnte eine echte Herausforderung sein. Traurig aber wahr: 2009 waren wir recht gut dabei mit Mannheim, ein weiterer Versuch war mir ja leider nicht vergönnt – ich denke da wäre einiges an Potential dagewesen. Aber was soll’s.

Nach dem Wettkampf noch kurz durch die Stadt auf dem Weg zur Bushaltestelle und dann zurück ins Lager. Immerhin hatte ich ja noch Dienst (ich hatte so tauschen können, dass ich mir wenigstens den Wettkampf anschauen konnte) – nichts besonderes mehr los – ein wenig Lagerwache am Tor mit den verbundenen Hinweisen zum Parken und Ausladen („MTWs bitte auf den Parkplatz an der Hochschule, hier nur Ein- und Ausladen …“) ansonsten aber nicht viel.

Sonntags dann auch nicht viel Neues, Vieles war mittlerweile auch eingefahren, neuer Schwerpunkt war die Überwachung der wilden Parkerei im angrenzenden Gewerbegebiet – man könnte meinen manche Kraftfahrer beim THW wären nicht in der Lagen zu Lesen oder einfachste Anweisungen zu befolgen. Mehr als 30 Fahrzeuge haben wir notiert und die Kraftfahrer informiert, dass sie nicht gemäß der Lagerregeln geparkt haben. Einfach nur ärgerlich, zumal ich nach mittlerweile 6 Tagen in meinen Einsatzstiefeln (mit täglich frischen Socken) doch auch etwas Plattfüße bekommen hatte. Immerhin habe ich es durchgezogen und war auch den Rest vom Lager immer fast vollständig bekleidet (auf die schwere Einsatzjacke habe ich bei sonnigen und heißem Wetter denn doch verzichtet).

Der Montag stand im Zeichen der Lagerolympiade (eine echte Konkurrenz für die gleichzeitig stattfindenden Spiele in London) – arbeitstechnisch nicht mehr viel neues – kleineres Highlight war die Reparatur des doch stark geschundenen Druckers – ein Techniker von Canon kam noch vorbei und behob den Schaden am Papiersensor – damit konnten wir endlich wieder ohne lange Laufwege drucken. Schon gigantisch was wir an Papier für Aushänge und Infos verbraucht haben – fast 10.000 Seiten DIN A4 sind von den drei Arbeitskreisen die den Drucker nutzten durchgesetzt worden – da träume mir nochmal einer vom papierlosen Lager(büro). Eine Freischicht habe ich genutzt um mir noch die Burg Trausnitz anzuschauen, sehr beeindruckend – muss man lassen. Natürlich habe ich mal wieder was für meine Fitness getan und bin den Weg nach oben gelaufen immerhin 120 Höhenmeter – die Strecke durch den angrenzenden Park würde ich mir glatt als Trainingsstrecke zum Laufen wünschen – jede Menge Abwechslung und vor allendingen jede Menge Steigungen in verschiedenster Ausprägung – ideal um für den Indoor-Marathon oder auch Ulm zu trainieren.

Der letzte vollständige Lagertag war der Dienstag – hier gab es noch die Möglichkeit des Leistungsabzeichens für die Junghelfer – insgesamt aber für den AK1 wieder sehr entspannt, wenn man vom wiederholten Kennzeichen-Notieren der Falschparker einmal absieht (ein echt nerviger Job). Zudem haben wir begonnen die Infrastruktur zurück zu bauen. Der benachbarte AK6 (Reisebüro) schloss seinen Service schon gegen Nachmittag, denn es standen ja keine Ausflüge mehr an. Die Helfer des AK6 standen uns dann aber hilfreich zur Seite für den Tag des Abbaus – beim Aufbau hatten wir mit der Koordination einige kleinere Engpässe. Mit der zusätzlichen Mannschaft sind wir diesem Problem entgegen getreten. Abends dann noch das gigantische Abschlussfeuerwerk, das eindeutige Zeichen: Das Lager nähert sich unvermeidlich seinem Ende. Zeit auch nochmal Inventur bei den Jugendgruppen zu machen und einige schon zu verabschieden, die durch die Nacht nach Hause aufgebrochen sind – angesichts von teilweise mehr als 700km Fahrstrecke und fehlender Klima-Anlagen in Kleinbussen teilweise nachvollziehbar.

Im Gegensatz zum Aufbau verlief der Abbau wesentlich weniger stressig – klar, alle geschafft von einer Woche Lager, da haben viele nicht mehr viel Kraft. Gegen Nachmittag war denn auch Schicht im Schacht – noch ein wenig fertig aufräumen (unter anderen Toilettenschilder wieder abmachen). Noch ein gemütliches Abendessen mit Danksagung an alle Helfer. Wahsinn – die Woche ist an mir förmlich vorbei geflogen. Auf der einen Seite doch eine Menge Stress, aber nicht der Stress, den ich aus der Arbeitswelt kenne – vielmehr etwas anregender, aufregender. Die Abwechslung könnte ich häufiger gebrauchen – merke: Nächstes Jahr gibts früher mal ne Woche Erholung.

Erholung war dann auch das was am Donnerstag noch anstand – nach dem Frühstück ins Freibad und gegen Mittag dann langsam gen München aufbrechen, dort wartete noch ein Mitfahrer auf mich – auf dem Weg noch einen Abstecher an der Brauerei Weihenstephan vorbei und ein Glas sowie eine Kostprobe mitgenommen. Da freue ich mich immer noch drauf, ein paar Flaschen sind noch übrig.

Die Heimfahrt auf der A8 war größtenteils entspannt von einigen lästigen Staus einmal abgesehen. Aber es ging ja am Abend gleich noch blau weiter – Donnerstag heißt Dienst im THW Lampertheim – immerhin habe ich auf dem Weg noch die gesammelten Klamotten von 2 Wochen Lauf- und THW-Urlaub bei meinen Eltern abgeworfen – die Wäsche war dringend überfällig!

Insgesamt eine tolle Erfahrung auf der organisatorischen Seite tätig zu werden. Allerdings erhält man auch einen Einblick in diverse organisatorische Abgründe und die diversen Regelungen die einem fast glauben lassen, man würde ein Mega-Event organisieren (immerhin 4.200 Teilnehmer sind kein Pappenstiel) – aber muss man deshalb jedes halbwegs logische Denken durch Regelungen verdeutlichen – scheinbar sind wir echt an dem Punkt wo man das selbst bei ausgebildeten THW-Kräften machen muss. Wer auch immer diesen Regelungs- und Hinweiswahn ausgelöst hat, ich wünsche ihm, dass er irgendwann mal in dem Sammelsurium seiner Vordrucke und Hinweisblätter untergeht. Mein persönlicher Eindruck des THW als Einsatzorganisation hat sich durch das Lager nicht unbedingt verbessert – teilweise sogar eher verschlechtert, in Anbetracht der Bürokratie, die mittlerweile selbst die Jugendgruppen erreicht, überschwemmt und es teilweise sehr sehr schwer macht noch eine ansprechende und auch anspruchsvolle Jugendarbeit im Umfeld des THW zu leisten.

 

Trocken-Tauchen in der Schweiz

Im September soll es dieses Jahr nach Scapa-Flow gehen – ein lang ersehnter Urlaub und wohl der zeitlich umfangreichste bei mir in diesem Jahr. Von der kreativen Seite her wird es dringend Zeit für etwas Erholung – momentan tröste ich mich mit dem Gedanken, dass es ja nicht mehr so lange hin ist, und eine kurze Abwechslung steht ja schon Anfang August für anderhalb Wochen ins Haus, da ist mal weniger Kopfarbeit sondern tatkräfitiges Zupacken beim Bundesjugendlager angesagt.

Da das Wasser in Scapa-Flow alles andere als Wohlfühltemperatur hat (ca. 12-14°C werden dort schon als „warm“ gehandelt) – habe ich mich dann doch unter die Weicheier / Techtaucher begeben und mir Anfang des Jahres einen Trockentauchanzug zugelegt. Nun ist es mit der Anschaffung ja nicht getan, auch der sichere und routinierte Umgang mit der Ausrüstung will geübt sein. Auch mein Tauchpartner Raimund ist noch nicht all zu lange trocken unterwegs – da wir in Schottland zusammen tauchen wollen heißt es auch gemeinsam üben. Daher versuchen wir seit Jahresbeginn ungefähr jeden Monat ein Wochenende zu finden an dem wir verschiedene Seen unsicher machen. Raimund lebt und arbeitet derzeit in der Schweiz – daher ist auch mal etwas Abwechslung bei den Tauchgängen geboten. Die heimischen Seen in Mannheim und Umgebung sind aber auch immer mal wieder nett.

Am letzten Wochenende war ich dann mal wieder an der Reihe mit Reisen – wie schon einmal mit dem großen elterlichen Auto – da klebt die Plakette für die Schweizer Autobahn drin und außerdem transportieren sich zwei Tauchausrüstungen im Kombi leichter als in einem Kleinwagen. Leider ist das mit der Anreise erst mal zusätzlicher Stress – auf Arbeit früher weg ist ja positiv zu sehen um den angefallenen Überstunden Herr zu werden, aber entspannend ist eine Autofahrt auf der A5 gen Basel derzeit mit Nichten. Immerhin für die Hinfahrt war ich voll besetzt mit Mitfahrern und so war doch für etwas Ablenkung gesorgt, während ich mich von Stau zu Stau von Baustelle zu Baustelle gekämpft habe.

Erster Halt in Freiburg – Mitfahrer absetzen und mal kurz etwas verschnaufen – die meisten engen Baustellen liegen da bereits endlich hinter mir, aber sie haben auch ordentlich Konzentration gefordert. Mit frischem Schwung geht es dann weiter in Richtung Basel – badischer Bahnof, dort setze ich den letzten Mitfahrer ab – den Rest der Strecke bin ich alleine. Ich reihe mich wieder brav in den Stau auf der Autobahn ein und zuckle Bern entgegen. Nach Basel wird es etwas besser, aber ein paar Stücke zäher Verkehr und Stau sind immer wieder dabei. Am Ende brauche ich knapp 5:45h für die nicht ganz 400km – fast so lange wie ich teilweise für 600km zu meiner verflossenen Freundin nach Dresden gebraucht habe. Entsprechend k.o. bin ich bei der Ankunft. Dennoch fahre ich noch am Supermarkt vorbei – ich habe einem Kumpel versprochen seinen Lieblings-Apfelsaft (Ramseier Suessmost) mit zu bringen, der ist leider in Deutschland nicht erhältlich.

Den Abend lasse ich gemütlich mit Raimund ausklingen – ein wenig Gemüse und Fleisch auf den Grill als Abendessen – jetzt fängt das Wochenende wirklich an. Die Arbeit ist weit weg, jetzt steht erst einmal die Entspannung und das Tauchvergnügen im Vordergrund.

Für Samstag haben wir uns zum wiederholten Mal den Thuner See vorgenommen. Wir steuern wieder den gleichen Tauchplatz wie beim letzten Mal an, in der Hoffnung dass die Sicht diesmal besser ist und das Wasser ein klein wenig wärmer als im April. Wichtigstes Ziel: Ausrüstung checken, Konfiguration testen. Bei den vergangenen Tauchgängen waren wir nämlich nur „halbtrocken“ – sowohl bei mir als auch bei Raimund waren die Trockentauchhandschuhe vollgelaufen. Zudem hatte ich noch eine etwas suboptimale Gewichtsverteilung. Mittlerweile hat sich das deutlich verbessert: Es bleibt alles trocken und wir stoßen entlang des Seegrunds auf 40m vor – von dem versprochenen schönen Bewuchs bzw. dem „Unterwasser-Alpenpanorama“ leider keine Spur. Aber die Ausrüstung passt – das ist ein gutes Zeichen.

Nach dem Tauchgang stellt Raimund einen weiteren Ausfall fest: Die Batterie seines Tauchcomputers hat sich verabschiedet – aber im nächsten Ort ist der nächste Tauchplatz und auch ein Tauchgeschäft – sehr praktisch. Die Batterie ist schnell gewechselt und wir bereiten uns auf den nächsten Tauchgang vor. Die Sicht ist etwas besser, aber dennoch ist der Tauchplatz nicht so richtig überzeugend – man taucht über eine alte Schutthalde mit diversen netten Dingen wie einer Parkbank, jeder Menge Abfälle und trifft schlieslich auf eine kleine versenkte Jolle. Technisch ganz ok, aber nicht unbedingt der Highlight-Spot an dem ich jedes Mal wieder tauchen möchte. Zudem ist hinterher gleich noch ein Abstecher in den Tauchladen notwendig – der Tauchcomputer taucht nämlich nicht bzw. die Dichtung taugt nichts mehr – das Batteriefach ist vollgelaufen. Der Service-Techniker ist bemüht, kann aber auf die Schnelle das Problem nicht beheben. Für den nächsten Tag füllen wir noch zwei Flaschen, bevor wir zum Essen ins Restaurant neben dem Einstieg gehen. Die Aussicht mit dem Alpenpanorama ist schön, das Essen ist gut – was will man außer einem trockenen Tauchcomputer noch mehr.

Am Abend werfen wir wieder den Grill an und unterhalten uns noch bis spät in die Nacht, dennoch: Tauchen macht irgendwie auch müde – das muss der Sport-Anteil am Sporttauchen sein. Dennoch planen wir für den nächsten Tag noch einen Tauchgang – nicht im Thuner See sondern diesmal in den Schiffensee bei Düdigen/Kleingurmels – die Aussichten sind laut Tauchführer nicht sonderlich gut „oftmals schlechte Sicht“, aber wir lassen uns nicht abschrecken.

Nach etwas Suchen finden wir denn auch den Einstieg in den See – das Wetter spielt so überhaupt nicht mit – über Bern haben wir noch herrlichen Sonnenschein, beim Anziehen müssen wir schon schauen, dass es uns nicht in den Trockentauchanzug regnet während wir uns anziehen. Immerhin: Der Parkplatz am Anleger ist kostenfrei – eine Seltenheit in der Schweiz.
Direkt nach dem Einstieg wissen wir auch warum: Die Sicht ist nicht nur gering oder schlecht, sie ist misserabel. Bereits beim ersten Abtauchversuch sehen wir uns gegenseitig nicht mehr. Also wieder an die Oberfläche, diesmal nehmen wir uns eine Boje an deren Verankerung geht es abwärts. Immerhin velieren wir uns nicht gleich, aber entspanntes Tauchen und etwas entdecken sieht anders aus. Nach einigen Versuchen brechen wir den Tauchgang dann ab – Raimund hat Probleme mit einem Ventil, ich habe beim Zusammenbau und dem Anziehen die Schläuche etwas ungünsitg ineinander verheddert – dazu noch die nicht besser werdende Sicht – auch auf 12m Tiefe wird es nur unwesentlich besser – zwar etwas klarer aber es fehlt noch immer das Licht, das kommt durch die Schwebeteilchen oberhalb einfach nicht so recht durch.

Den Heimweg zu Raimund fahren wir mal nicht über die Autobahn – die Landstraßen in der Schweiz haben auch ihren Reiz – mit schönen Serpentinen geht es Berge rauf und runter. Die Landschaft ist herrlich idyllisch.

Gegen Nachmittag heißt es dann schon wieder Abschied nehmen – nach einem kurzen Imbiss mache ich mich früher als geplant auf den Weg – da ich keine Mitfahrer habe, ist es egal wann ich loskomme. In der Schweiz ist teilweise noch etwas Stau und stockender Verkehr an den bekannten Engstellen, aber auch das geht vorrüber. Ärgerlicher finde ich das Verhalten meines Handys, das ich auch zur Navigation benutze – der Bellchen-Tunnel bringt den GPS-Empfänger völlig aus dem Tritt – erst als ich schon fast in Basel bin gelingt es ihm wieder sich zu lokalisieren – da hatte ich mehr erwartet.

Stau gibt es keinen, dafür eine Vollsperrung der A5 bei Karlsruhe – aber die Umleitung ist gut ausgeschildert. Zwischenzeitlich immer wieder der bange Blickt auf die Reichweiten-Anzeige des Bordcomputers – anfänglich passt das noch recht gut zur verbleibenden Strecke – ich habe guten Grund zur Annahme, dass die Tankfüllung bis Mannheim reichen sollte. Am Kreuz Walldorf dann der Schock – nach der Kurve meint der Rechner: noch 0km Restreichweite. Aber das Auto fährt noch … Vorsichtshalber fahre ich aber an den Rasthof am Hockenheimring und tanke für 5 EUR (schweineteuer der Sprit dort) – immerhin reicht es den Rechner zu besänftigen – mit etwas mehr als zwei Litern will er nunmehr 70km weit kommen (und das bei einem Durschnittsverbrauch von 6,5l/100km – irgendwie passt das nicht zusammen…). Auf alle Fälle reicht es bis Mannhei an eine günstigere Tankstelle.
Abends noch das Tauchgepäck in den elterlichen Keller und den Autotausch retour bevor ich dann gegen 22:30h endlich daheim bin.

Fazit: Der Ausflug hat sich zwecks Equipment-Check auf alle Fälle gelohnt. Die Sichtweiten könnten besser sein, aber das kann man ja vorab selten erahnen.

Kurzurlaub in Freiberg

Die  kurze Woche verbringe ich in Berlin, genauer gesagt bei Berlin: Für die von mir betreute Datenbank gibt es viele Neuerungen und auch Fragen der Benutzer. Daher haben wir eine Runde Schulungen sowie Feedback angesetzt. Auch ich werde testweise mal wieder Daten erfassen um zu sehen ob meine Ideen überhaupt so richtig waren oder ob ich mich vielleicht an einigen Stellen in Sachen Benutzbarkeit doch geirrt habe (immerhin soll Irren ja immer noch menschlich sein).

Da ich das verlängerte Wochenende sowieso in der Nähe von Dresden mit Tauchen verbringen werde und zudem noch die Rückgabe einiger persönlicher Habseeligkeiten an meine verflossene Freundin anstand, habe ich kurzerhand bereits das vergangene Wochenenade in Freiberg verbracht – von dort aus ist es nicht mehr ganz so weit nach Berlin – ich finde persönlich, es spart mir eine ganze Menge Stress und ich bin ausgeruht am Montag morgen frühs im Werk dann für Fragen verfügbar, wenn die Mitarbeiter auch anwesend sind. Zudem gibt es wertvolle Informationen rein aus der Beobachtung der Abläufe.

Da mein Vater auch nach Dresden zum Tauchen kommt, habe ich darauf verzichtet meine eigenen vier Räder nach Freiberg mitzunehmen – stattdessen gab es ein Novum meinerseits: Ich bin zum ersten Mal als Mitfahrer bei der Mitfahrgelegenheit mitgefahren. Alles wunderbar, pünktlich schnell und sogar halbwegs bequem – irgendwie muss ich wirklich mal über ein neues Auto nachdenken wenn man so die Annehmlichkeiten in moderneren Fahrzeugen sieht. In Mannheim an den Hauptbahnhof zu kommen ist für mich ja ein bekanntes Prozedere. Eine kleine Weltreise schon fast, aber es geht ja fast direkt vor der Haustüre aus los. Die Fahrt war lustig, wir haben uns alle gut unterhalten. Daran konnte auch die Vollsperrung der A72 wegen eines umgestürzten LKW nichts daran ändern. Die 50km Extra über die A9-A4 Kombination (Hermsdorfer Kreuz) waren erstaunlich stauarm.

Etwas langwieriger gestaltete sich dann schon die Fahrt von Chemnitz-Center an den Hauptbahnhof – immerhin: Der Bus fuhr pünktlich und dank einiger Minuten Verspätung habe ich sogar noch den Interregio nach Freiberg nehmen können – insgesamt nochmal ne knappe Stunde Fahrt. Zum Abschluss ging es weiter auf Schusters Rappen. Meine Orientierung in Freiberg braucht noch ein wenig Feinschliff, aber das wird sich schon geben. Untergekommen bin ich bei einer Freundin meiner Ex – Sie ist ein echt gute Seele, ich muss schon sagen, dass ich sie richtig gern habe. Der erste Abend war denn auch recht kurz – denn selbst Mitfahren schlaucht irgendwie. Um so besser habe ich geschlafen – diesmal gleich auf dem Boden – mein Rücken hat mir mal nicht weh getan wenn ich in Freiberg schlafe – irgendwie ein Novum.

Den nächsten Tag haben wir ganz gemütlich angehen lassen – nach einem ausgiebigen Frühstück habe ich die persönlichen Dinge meiner Ex in einem Karton verpackt und bei ihr abgestellt – anwesend war sie leider nicht. Ich weiß nicht wie das ausgegangen wäre, aber wahrscheinlich war es so doch die bessere Lösung für beide Seiten. Da das Wetter schön war bin ich mit ihrer Freundin noch etwas spazieren gewesen – einmal in den Stadtwald. Leider hatte das Wald-Café aus nicht näher bekannten Gründen geschlossen. Daher sind wir zurück Richtung Freiberg gewandert und haben dort einen Stopp im Eiscafé gemacht – sehr lecker muss ich sagen. Nach etwas Fußlüften und erholen sind wir dann Abends noch in den örtlichen Irish-Pub, das „Miners“ – urige Atmosphäre und gutes Essen. Zum Abschluss noch einen guten Whisky (Bowmore schmeckt mir wirklich ausgezeichnet) – dabei haben wir uns über die vielen Facetten des Lebens unterhalten. Und ehe wir uns versahen war es schon fast wieder Mitternacht – aber kein Problem – wir haben ja Wochenende.

Den fehlenden Schlaf haben wir dann am Sonntag nachgeholt – ich habe richtig gemerkt wie der Stress im Körper bei mir langsam nachgelassen hat und vieles wieder ins Lot gekommen ist – die Abgeschlagenheit und auch die teilweise etwas gespürte Unruhe/Dünnhäutigkeit waren weg. Ich denke das wird noch besser wenn ich mal wieder eine ganze Woche Urlaub habe. Den Nachmittag haben wir bei einem Kumpel verbracht – ein wenig DTM-Rennen anschauen, fachsimpeln und einfach die Seele baumeln lassen. Eine kleine logistische Aufgabe hat dann das Ganze abgerundet – die DVD-Sammlung wollte ohnehin mal sortiert werden – dabei habe ich ihn tatkräftig unterstützt. Eine mir völlig neue Erkenntnis: Es gibt eindeutig mehr Filme die mit S beginnen als man denkt… der Stapel war mit Abstand der höchste. Zum Abschluss noch eine Runde Pizza, bevor ich mich auf den Weg zum Bahnhof gemacht habe – die Anreise nach Berlin erfolgt auf Schienen. Gut, dass wir am Samstag das schöne Wetter noch genutzt haben – am Sonntag auf dem Weg zum Bahnhof bin ich richtig gut durchgeweicht worden – ich war froh als ich in Spandau im Hotel ankomme und endlich meine Sachen trocknen konnte.