Jahresrückblick 2017

Schon nach Weihnachten – allerhöchste Zeit das Jahr nocheinmal durch den Filter laufen zu lassen. Ein wichtiges Ereignis hat sicherlich das gesamte Jahr etwas überlagert – die Geburt von Yann im Juni – in den Monaten davor die Vorfreude und die ganze Vorbereitung und danach geht es natürlich erst richtig los (vor allem kann Papa dann auch endlich etwas mehr tun als nur „Babybauchstreicheln“).

Januar

Der Einstieg ins Lauftraining war diesmal etwas anders als gedacht. Gleich bei einem der ersten Trainings gab es einen Sprint außer der Reihe – nachdem wir ein Duo beim Handtaschendiebstahl überrascht hatten, ist es mir wenigstens gelungen einen der Täter so lange zu verfolgen bis die Polizei ihn festnehmen konnte – zum Wegrennen bzw. zur Flucht in den Neckar hat er sich da einfach den falschen Partner rausgesucht – Langstreckenläufer und Rettungsschwimmer – da konnte er nahezu machen was er wollte, ein Entkommen war nahezu unmöglich. Sogar für einen Bericht in der Lokalpresse hat es gereicht. Insgesamt war ja klar, dass ich dieses Jahr mit dem Laufen etwas weniger machen kann, immerhin fällt der Geburtstermin in die Hochzeit der Laufveranstaltungen.
Zudem gab es erste Vorbereitungen auf einen Famlienwagen – wir haben verschiedenen Probefahrten gemacht um zu sehen was es wohl werden soll.

Februar

Auch der Februar war relativ ruhig. Wie fast jedes Jahr waren wir auf der Weinmesse in Strasbourg und haben unsere Vorräte wieder etwas ergänzt. Wobei durch die Schwangerschaft die Verkostung und Auswahl alleine bei mir lag. Zudem war der Keller ohnehin noch gut gefüllt, der Einkauf war also relativ selektiv und vom Ausprobieren neuer Winzer geprägt. Am Rande gab es auch ein Wiedersehen mit der Familie und einigen ausgeschiedenen Mitarbeitern der Bahag, die ich schon länger nicht mehr gesehen hatte.

März

Der letzte Urlaub zu dritt, oder besser gesagt zu dreieinhalbt? Mit dem TGV nach Marseille und in die Umgebung. Insgesamt ein sehr schöner Urlaub, auch wenn wir einige Erkenntnisse für die Familie mitgenommen haben. So ist der ÖPNV in Marseille nicht auf Familien mit Kinderwagen ausgelegt (geschweige denn wir hätten so etwas wie den Chariot CX2 mitgenommen – das möchte ich mir gar nicht ausmalen…). Zudem ist die Unterkunft in den günstigen Hotels für Singles und Paare nicht verkehrt – für Familien mit kleinen Kindern dann doch eher nicht. Auch die Idee mit dem Zug zu fahren hört sich anfänglich gut an und ist auch günstig – als Familie zahlt man dann beim Mietwagen und dem notwendigen Kindersitz allerdings deutlich drauf – noch dazu hatten wir etwas Pech bei der Fahrzeugauswahl – ein Mini-Jeep ist definitiv kein Familienauto, schon für den Kinderwagen muss man den Rücksitz umklappen – das kenne ich aus meinem alen Corsa besser …

April

Das letzte Schwangerschaftstrimester ist angebrochen. Daher hatten wir unter anderem diverse Termine wegen Papierkram (Sorgerecht und Co). Anfang des Monats hatten wir noch ein Familientreffen in Mainz mit den diversen Familienteilen von Marion.
Am Monatsende war dann nochmals ein Termin für mich: Es ging wie alle zwei Jahre nach Bamberg zum Weltulturerbelauf. Das ist auch immer ein Termin um Helgas Lauffreunde aus Nürnberg einmal wieder zu sehen. Aus dem Urlaub in Marseille haben wir unsere Erfahrungen gleich umgesetzt und diesmal für das verlängerte Wochenende eine Ferienwohnung in Bad Staffelstein genommen. Deutlich besser und vor allem flexibler. Zum Abschluss sind wir noch ins Spaßbad „Aqua-Riese“ (in Anlehnung an „Adam Riese“ – welcher in Bad Staffelstein geboren wurde).

Mai

Im gleichen Maße wie Marions Bauch an Umfang zulegt, reduziere ich mein Training. Das heißt vor allem erst einmal Abschied von der täglichen Radfahrt zu nehmen um im Falle eines Falles schnell daheim zu sein – daher mit dem Auto zur Arbeit – obwohl das Wetter eigentlich zum Radeln einlädt.
Zudem gibt es noch eine handwerkliche Herausforderung – bei Marions Mutter steht die Generalsanierung des Wohnzimmers auf dem Plan – inklusive Möbelabbau und Malern.

Juni

Final Countdown für Papa 2.0 – eine sehr angespannte Zeit, vor allem was den Job betrifft – so richtig anfangen will man nichts größeres mehr und ständig sitzt man gefühlt auf Kohlen.
Der Marathon in Mannheim lässt sich kurz vor Geburt anfänglich gut an, aber in Reingönnheim kurz nach Kilometer 35 erhält das Ziel 3:30 einen derben Rückschlag – Krämpfe zwingen mich zum Gehen – am Ende reicht es gerade noch so für eine Nettozeit unter 4h. Aber angesichts des reduzierten Trainings war das Ziel wohl doch etwas vermessen.
Ende Juni ist dann auch die neun Monate Wartefrist vorbei – zwar lässt sich Yann wie sein Bruder etwas mehr Zeit als gedacht, aber das kennen wir ja schon. Als dickes Ende zeigt er dann auch noch sein Interesse am Kunstturnen und verstellt somit jeden Weg auf eine natürliche Gebut – na sei es drumm – immerhin diesmal alles ohne große Hektik. Glen kommt derweil bei den Großeltern unter.

Juli

Ganz klare Aufgabe: Familienleben neu organisieren – immerhin haben wir jetzt zwei Kinder – somit müssen sich die Eltern auch immer wieder neu verteilen. Das bekommen wir aber recht gut hin, besser als erwartet. Zudem nehmen etliche liegen gebliebene Handwerkprojekte in der Wohnung endlich einmal Form an und kommen zum Abschluss. Zudem schicke ich endlich meinen alten Server im Rechenzentrum in Rente – nachdem zum wiederholten Male die Festplatten ihr Alter angemeldet haben, ist es an der Zeit ihn zu ersetzen. Erstaunlicher Weise klappt das besser als gedacht, auch wenn ich doch etwas aus der Übung war.
Zudem schlagen wir beim Angebot eines Familienwagens zu – mit Yanns Geburt hat sich endgültig gezeigt, dass es sehr schwierig wird, ohne ein größeres Auto. Diesmal steht das Fahrzeug auch noch fast vor der Haustür in Hassloch bereit, in unserer Wunschausstattung (uns sogar noch ein wenig mehr als erhofft).

August

Fertig! (ohne Plane)

Das Wetter ist gut und ich nutze die Elternzeit um ein lang gehegtes Projekt endlich umzusetzen – seit fast vier Jahren habe ich meinen PKW-Anhänger und fast genauso lange habe ich mir vorgenommen, die Bordwände und die Bodenplatte zu ersetzen. Ein reichlich aufwändiges Projekt, dass ich auch nicht mal „nebenher“ hätte umsetzen können. Besonderer Dank gilt hier Martin für die Werkstatt um die ganzen Arbeiten überhaupt durchführen zu können. Als Bonus erneuere ich nicht nur die Bodenplatte sondern bringe auch gleich noch eine Reihe Zurrösen an. Derartig generalüberholt wird er mir noch viele Jahre gute Dienste leisten.
Ziemlich genau passend dazu können wir unseren Familienwagen abholen – ein Peugeot 5008 ist es geworden. In diversen Probefahrten hat er uns am meisten überzeugt.

September

Nach zwei Monaten Elternzeit heißt es dann doch wieder arbeiten. Gefühlt ist in den zwei Monaten Abwesenheit aber nicht all zu viel passiert.
Sportlich geht es nun auf den Herbstlauf zu – wenn auch weniger als aktiver Teilnehmer, vielmehr als aktiver Organisator. Wie üblich sind dafür viele Maßnahmen im Vorfeld notwendig.
Zudem bereite ich mich schon einmal auf das kommende Jahr vor und habe angefangen einmal pro Woche den Rettungsschwimmkurs in Schwetzingen zu besuchen – schon einige Zeit her dass ich den letzten gemacht habe und mit kleinen Kindern ist man ja doch häufiger im Schwimmbad, da kann das auf alle Fälle nicht schaden.

Oktober

Drei Monate nach Geburt darf Papa auch wieder auf einen Wettkampf – wenn auch nur auf einen „kurzen“ – es geht zum Traditionslauf nach Nürnberg über die 21km. Die Zeit ist diesmal im Rahmen wenn auch nichts außergewöhnliches. Ganz stilecht bin ich seit langem einmal wieder mit meinem alten Corsa nach Nürnberg gefahren – inklusive Mitfahrgelegenheit wie zu Praktikumszeiten. Das Fahrzeug behalten wir vorerst mal noch – immerhin habe ich noch etwas mehr als ein Jahr TÜV. Liebevoll ist es jetzt der Sport-Wagen, denn bei dem Alter macht es jetzt auch nichts mehr aus wenn man nach einem Waldlauf völlig eingedreckt einsteigt.
Beim Herbstlauf hat der frisch sanierte Anhänger seine Feuertaufe – alles funktioniert einwandfrei und mit dem neuen Fahrzeug vorneweg ist auch die volle Ladung Bierbänke kein Drama mehr.
Etwas ungeplant habe ich dann noch mit Frank in Heidelberg am MTB&Run teilgenommen – einer Abwandlung der erfolgreichen Aktion Bike&Run in Mannheim. So richtig erfolgreich war die Werbung nicht, ganze vier Teams sind an den Start gegangen – dafür waren wir um so erfolgreicher – bei der Erstauflage auf Platz eins – das hat schon was. Schon etwas ungewohnt, dass man noch länger dableiben muss wegen der Siegerehrung, und das auch noch bei feinstem November-Regen.

November

Es geht langsam auf das Jahresende zu, und nach dem dicht gepackten Oktober ist im November deutlich weniger los. Der Umzug eines Kollegen beschäftigt mich aufgrund der Transportmöglichkeit mit Anhänger etwas länger als gedacht, mit Monatsende ist aber auch dieses Projekt dann endlich abgeschlossen.
Auf Arbeit übernehme ich die Leitung eines kleineren Projekts, das wird mich wohl auch noch einige Zeit begleiten.
Sportlich gibt es erfreuliches zu berichten – die Laufgruppe wächst um einige Mitglieder.

Dezember

Zwar habe ich bereits weit vor dem Dezember-Fieber alle Geschenke besorgt, dennoch ist die Zeit irgendwie etwas anstrengend – ich merke dass ich mich an vielen Stellen ziemlich strecken muss zwischen Familie, Job und Sportaktivitäten. Früher fand ich den Dezember nicht so anstrengend wie in diesem Jahr. Ich bin richtig erleichtert, dass an Weihnachten auch endlich einmal einige Tage Ruhe angesagt sind.

 

Soweit einmal der Jahresrückblick – mal sehen was das neue Jahr bringen wird. Ich hoffe ich finde wieder etwas häufiger Zeit mich hier im Blog zu melden.

Ende der Elternzeit

 

Wie im Flug sind die zwei Monate Elternzeit vorbeigezogen. Offiziel endet sie schon in wenigen Stunden, dank dem günstig liegenden Wochenende habe ich noch ein klein wenig Aufschub bevor es wieder in den Arbeitsalltag zurück geht.

Neben einer stattlichen Anzahl „Wickeln und Beruhigen“ hat sich die Elternzeit vor allem positiv für unseren Älstesten gelohnt: Marion ist mit dem jüngsten Spross doch gut beschäftigt, und ich konnte während der Elternzeit da doch etws kompensieren.

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Familientransporter – Peugeot 5008

Ich hatte es in einigen Posts schon angekündigt: Der Familientransport wird auch auf aktuellen Stand gebracht. Heute war es dann endlich soweit – der Tag der Abholung des neuen (gebrauchten) Familienfahrzeugs. Entschieden haben wir uns nach reiflicher Überlegung für einen Peugeot 5008. Wir hatten auch einigen andere Modelle und Hersteller in Betracht gezogen und viele auch einmal einer Probefahrt unterzogen – insgesamt hat uns das Platz-Angebot und die Preis-Leistung beim 5008er dann doch noch am ehesten zugesagt. Wichtig war uns, dass es das Modell bis Ende 2016 ist, die aktuelle Generation haben wir auch angeschaut und von Aussehen und Praktikabilität her verworfen – ich möchte keinen SUV-Panzer fahren, sondern ein Familienauto.

Erheblich erschwert und verzögert wurde die Anschaffung durch ein wichtiges Kriterium: Das Fahrzeug musste zwingend einen Anhängerkupplung mitbringen oder diese zumindest zu vertretbaren Konditionen nachrüsten lassen. Noch habe ich mein Altfahrzeug mit Anhängerkupplung, aber wenn dann möchte man doch auch das potentere Fahrzeug für derartige Aufgaben nutzen. Von der Leistung her habe ich mich mehr als verdoppelt – 110 kW und etwas mehr als 300 Nm Drehmoment können sich echt sehen lassen.

Desweiteren gibt es eine ganze Reihe Funktionen für den Famlienbetrieb (und den Familienfrieden auf längeren Strecken). Unter anderem können im Kofferraum bei Bedarf zwei weitere Sitze ausgeklappt werden – mit bis zu 7 Personen kann man dann unterwegs sein (gilt auch für den Fall, dass mal wieder ein Rudel wildgewordener Läufer zu einer Veranstaltung fahren möchte). Damit dem Nachwuchs nicht langweilig wird, ist ein Onboard-Entertainment eingebaut: Bildschirme wie im Flugzeug in den Sitzen. Zwar nur zwei Stück, aber fürs erste reicht das ja mal. Das Einladen von Familiengepäck wird jetzt zum Kinderspiel – es ist reichlich Stauraum vorhanden. Dies war mit einer der wichtigsten Gründe für die Neuanschaffung – mit den beiden Kleinwagen war zwar ein Schwimmbadbesuch samt Spielzeug noch drin, aber für auch nur ein paar Tage Urlaub reicht der Platz nicht. Spätestens wenn der Kinderwagen mit muss (und das wird er noch eine ganze Weile müssen) war Schluss mit lustig.

Wo viel Licht ist, da gibt es natürlich auch Schatten – vor allem auf der Unterhaltsseite ist der Neue natürlich um einiges teurer. Sowohl Steuer als auch Versicherung kosten mehr als bisher. Das liegt natürlich auch ein wenig an der Ausstattung – 2 Liter Diesel Hubraum machen sich bei der Steuer gleich bemerkbar. Angesichts des Anschaffungswerts haben wir uns auch für eine Teilkasko entschieden zumindest mal für die ersten Jahre. Für mein Altfahrzeug hat sich soetwas schon seit Jahren nicht mehr gelohnt, der letzte Schaden war ein abgetretener Außenspiegel – 15 EUR gebraucht und innerhalb von 5 Minuten selbst montiert, größere Schäden wären ohnehin ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen. Ein wenig Risiko sind wir eingegangen was die weitere Entwicklung in Sachen Dieselfahrverbote für Innenstädte betrifft. Allerdings sehe ich das aktuell recht gelassen – denn in die größeren und betroffenen Innenstädte in Deutschland will ich mit dem Auto ohnehin nicht freiwillig fahren. Da gehört es für mich schon immer zur guten Praxis den ÖPNV zu nutzen (was in der Regel sehr gut klappt und im Vergleich zum Parkhaus auch noch kostengünstiger ist).

Wir werden jetzt einmal die ersten Erfahrungen sammeln und dann hier berichten was uns so alles positiv und negativ aufgefallen ist.

Eltern-Halb-Zeit

Da denkt man immer zwei Monate seien eine verflixt lange Zeit – aber ehe man es sich versieht ist schon die Hälfte der Elternzeit vorbei. Zumindest die, für die es vollwertiges Elterngeld gibt (ohne Elterngeld wäre bei uns die Elternzeit fast nicht denkbar). Daher hier mal der aktuelle Stand der Dinge in Sachen Papa 2.0. Insgesamt hat sich alles sehr gut eingeschwungen, auch die Nächte sind halbwegs ruhig, wenn man von einigen Tagen absieht an denen merkwürdiger Weise ich nachts kaum Schlaf finde.

Aktuell ist der Antrag auf Elterngeld eingereicht, ich hoffe dass ich in Kürze eine Bestätigung erhalte, denn bestimmte Zahlungsverpflichtungen wie Miete und Versicherungen nehmen da wenig Rücksicht. Immerhin: Die L-Bank hat ihr Antragsformular auf eine erträgliche Bedienbarkeit gebracht. Das war vor drei Jahren noch sehr sehr krude bis unbenutzbar (wir sind damals dazu übergegangen das Formular vollständig auszudrucken und handschriftlich auszufüllen – und ich bin was bockige Technik betrifft eigentlich sehr hartnäckig …)

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9 Monate Papa – ein Zwischenstand

Kaum zu glauben aber unser Sohnemann wird schon 9 Monate alt. Höchste Zeit einmal die letzten Monate etwas durch den Filter laufen zu lassen. Ein Platzproblem haben wir seit dem Umzug nicht mehr – auch wenn wir den Platz noch nicht ganz nutzen können, da noch etliche Kartons herum stehen und nicht alle Zimmer vollständig eingeräumt sind. Immerhin: Die Küche können wir seit etwas mehr als einem Monat vollständig nutzen und auch das Provesorium mit dem Kühlschrank auf dem Balkon hat ausgedient. Alles nicht günstig, aber notwendig. Schwierig macht es vor allem die Tatsache, dass man sich jetzt auch ein wenig nach dem Nachwuchs richten muss. Mal eben schnell noch ewas beschaffen oder ein Brett zusägen, geht einfach nicht. Aber insgesamt nimmt die neue Wohnung nun langsam doch Gestalt an, da gibt es dann auch wieder mehr Zeit zum Spielen.

Mit meinem Jobwechsel habe ich nämlich etwas weniger Zeit, bis Ende Mai konnte ich noch jede Woche zum PEKIP gehen, das lassen die neuen Arbeitszeiten leider nicht mehr zu. Und auch die Kombination aus Umzug und neuen Arbeitsplatz nagt am verfügbaren Zeitkontingent: Da ich kostensparend und umweltschonend jeden Tag mit dem Fahrrad fahre kommt zur Arbeitszeit noch jeweils noch 45 Minuten für Hin- und Rückweg dazu. Mein Lauftraining habe ich schon entsprechend gekürzt – nicht mehr 4 mal pro Woche sondern nur noch 3 mal, aber auch wenn ich das möglichst optimal mit meiner Arbeitszeit verzahnen kann und damit Wegezeiten wegfallen, die Zeit hat man nur einmal.

Die Wochenden sind dann meist auch schon mit verschiedenen Aktionen ausgefüllt: Zum einen ist das für mich die Chance eine lange Laufeinheit zu machen, zum anderen die Möglichkeit irgendwelche „lauten“ Arbeiten in der Wohnung zu machen. In kleinen Schritten geht das auch unter der Woche, aber gefühlt ist das immer nur Stückwerk – man braucht oftmal fast länger bis das Werkzeug und die Vorbereitungen fertig sind als die eigentliche Arbeit braucht. Natürlich ist das auch wieder Zeit die ich nicht mit dem Nachwuchs verbringen kann. Allenfalls das er mal zuschauen kann, wie Papa werkelt.

Insgesamt merke ich deutlich, dass es schwieriger wird, verschiedene gesellschaftliche Verpflichtungen und Nachwuchs unter einen Hut zu bringen. Das ist so schon knapp, aber nun steht beim Sportverein auch noch eine größere Baumasnahme auf dem Programm. Das bringt dann nochmal mehr Abstimmungsbedarf und Stress mit sich. Aber auch das wird sicherlich vorbeigehen. Ich muss dann nur aufpassen, dass es nicht wieder mehr wird, wenn es vorbei ist.

Am Horizont zeichnet sich auch langsam das Ende der Elternzeit für meine Partnerin ab – genauer gesagt, das Ende der Elternzeit mit Elterngeld. Durch den Umzug waren natürlich alle Bemühungen um einen Kita-Platz in Mannheim umsonst, und in Schwetzingen waren die ersten Versuche nicht gerade ermutigend – wir wären etwas spät dran. Ich frage mich wie viele Leute wohl in Deutschland vor der Situation Kleinkind und Umzug stehen – angesichts der geforderten Flexibilität der Arbeitnehmer können das wohl nicht so wenige sein. Immerhin zeichnet sich jetzt eine Lösung des Problems ab: In einer Kita wird ein Platz frei, wiederum durch Wegzug einer Familie. Wo ein Wille da ein Weg. Allerdings sind die angebotenen Zeiten in allen Kindergärten für viele Eltern ein absoluter Hohn, was bringen mir als Vollzeit-Arbeitnehmer Betreuungszeiten von 8:30 bis 15:30 (oder ähnlich)? Einen regulären 40-Stunden-Vetrag kann man damit schon mal gar nicht erfüllen – noch dazu liegen Kita und Arbeitsplatz in der Regel noch einige Kilometer auseinander. Da nutzt mir auch der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz nicht viel. Es besteht zwar die Möglichkeit einen Zuschuss für eine zusätzliche Betreuung während der Zeiten zu bekommen in denen man arbeitet oder unterwegs ist. Aber erstens muss das auch wieder jemand übernehmen und zweitens bin ich mir nicht sicher ob das wirklich förderlich für den Nachwuchs ist, wenn die Eltern nur früh morgens und spät abends da sind. Ich bin mal gespannt was wir für eine Lösung finden werden.

Insgesamt gesehen läuft es also recht gut, man stellt sich mit der Zeit auch auf die verschiedenen Veränderungen ein. Etwas allein gelassen fühle ich mich bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf – hier gibt es zar nette Ansätze und die zwei Monate Elternzeit möchte ich keinenfalls missen, aber bei den Angeboten für das tägliche Leben sehe ich noch Potential – unter anderem mit verbesserten Home-Office-Angeboten und flexibleren Arbeitszeiten. Momentan habe ich nämlich in der Regel nicht all zu viel von meinem Nachwuchs: Er schläft noch, wenn ich aus dem Haus gehe, und bis ich zurück bin ist er oft schon wieder im Bett – mit ein wenig Glück reicht es jetzt im Sommer noch für einen kurzen Ausflug, aber selbst das hat Seltenheitswert. Teilweise liegt das auch an mir, denn nach einem Arbeitstag plus Training und Radfahren um heim zu kommen ist einfach die Luft raus. Andererseits will ich auf das Training nicht verzichten, denn ich weiß ganz genau: Würde ich das nicht machen, wäre ich recht schnell super träge und wahrscheinlich übergewichtig. Von der schlechten Laune mangels Bewegung ganz zu schweigen. Ich will ja auch ein Vorbild für den Sohn sein. Große Hoffnungen setze ich dabei auch in unsere neuste Errungenschaft: Wir haben einen Fahrrad-Anhänger bestellt – den man auch zum Jogger umbauen kann – vielleicht lässt sich das ja dann nutzen um in Zukunft zumindest am Wochenende Training und Familienleben zu kombinieren.

Drei Monate und ein wenig Papa

Wahnsinn, wie die Zeit verflogen ist. Die Elternzeit und Urlaub sind schon etwas mehr als einen Monat vorrüber. Das Alltagsleben hat sich also (mit ein wenig Verzögerung wegen Grippe) wieder eingespielt.

Dem Sohnemann geht es  gut, das ist die Hauptsache. Wir beobachten fleißig Fortschritte die er immer  wieder macht – jedesmal sind wir etwas erstaunt und freuen uns natürlich total. Mit dazu beigetragen hat sicherlich auch der Kontakt mit Gleichaltrigen beim PEKIP zusammen mit den Anregungen die wir dort gemacht haben.

Zu meinem Leidwesen gehören zum PEKIP auch jede Menge Kinderlieder – nicht das die schlimm oder peinlich wären, aber die begleiten mich seitdem immer wieder als Ohrwurm… Zu einigen fallen mir dann auch immer noch die verballhornten Varianten ein, die wir selbst als Kinder gesungen haben. Besonders lästig sind mir dann Rythmen die auch noch zu meinem Laufstil passen – morgens PEKIP mit Singen und Abends jogge ich dann zum Beispiel zu „drei kleine Fische …“ Innerlich hoffe ich, dass er möglichst bald zu „vernünftiger“ Musik findet (einiges spielen wir ihm ja dann doch auch mal vor, oder wenn mir nichts besseres zum Einschlafen mehr einfällt, dann singe ich auch mal etwas aus meiner Collection vor).

In der Arbeitswelt ergibt sich vielleicht demnächst eine Veränderung für mich. Der Abstand mit der Elternzeit hat mir auch die Chance gegeben, etwas zu reflektieren. Um so mehr sind mir Ärgernisse und Schwachtellen aufgefallen, an denen ich wohl nichts mehr ändern kann, weil sie nicht meine eigene Arbeit betreffen sondern die Art und Weise wie gearbeitet wird. Vor allem der regelmäßige Austausch mit anderen informatik-affinen Personen die auf meinem Level sind, ist ein Mangel der mir auf die lange Sicht doch etwas zu schaffen macht. Noch heißt es abwarten, aber ich denke im Laufe des Jahres wird sich hier eine Veränderung ergeben – auch wenn das mal wieder viel auf einmal ist.

 

 

Elterngeld – der Formular-Horror

Wie bereits im letzten Post beschrieben, ist das Elterngeld eine recht störrische Sache, auch wenn es sich anfänglich recht gut anhört. Elterngeld ist eine Ersatzleistung, damit man sich die Zeit nehmen kann sich um den Nachwuchs zu kümmern, ohne während der Elternzeit aus den Ersparnissen zu leben. Für mich gibt es rund 65% des Gehalts der letzten 24 Monate vor Geburt. Das reicht immerhin um die gängigen Ausgaben wie Miete und Versicherungen zu decken.

Soweit so gut, die Beantragung wird dann allerdings zum großen Stressfaktor. Zuständig sind verschiedene Institutionen, in Baden-Württemberg die L-Bank. Das liest sich ja erst mal auch noch OK, man kann das Formular sogar angeblich online ausfüllen.

Wer dann denkt, es handelt sich um ein handelsübliches, gut zu bedienendes HTML-Formular, das einen durch die notwendigen Schritte führt, wird herb enttäuscht. Stattdessen ist es ein PDF mit Formular-Feldern. Auch das ist eine gängige Technik, allerdings wird diese dann von der L-Bank mit einem Serverprozess vergewaltigt der das Formular jedesmal neu erzeugt. Gespeichert wird dann aber nicht ein Link, sondern man muss eine HTML-Seite zwischenspeichern, mit der man das Formular wieder aufrufen kann. Das ganze funktioniert dann auch nur im Browser selbst mit Adobe-Plugin (das ständig wegen Sicherheitslücken in den Schlagzeilen ist …). Technisch super kompliziert und umständlicher geht es fast nicht mehr – von den Reaktionszeiten ganz zu schweigen. Derjenige der das Formular entwickelt hat gehört rein für die technische Umsetzung schon mehrfach aufgeknöpft.

Wie kann man es besser machen? Recht einfach: Es gibt PDFs die man einfach abspeichern kann, nachdem man die Formulare ausgefüllt hat – ganz ohne zusätzliche Online-Verbindung und jederzeit modifizierbar. Eine Online-Übermittlung und Prüfung wäre dann immer noch gegeben. Wenn es vollständig online sein sollte, könnte man sich auch einen Assistenten auf HTML-Basis vorstellen – ggf. mit einer Registrierung, wie es auch bei anderen Online-Portalen gemacht ist. Nachdem wir uns einige Zeit mit dem Formular und den ggf .zugehörigen weiteren Zusatzformularen herumgeschlagen haben, kann ich nur eines sagen: Am besten die Formulare im Leerzustand ausdrucken und händisch ausfüllen, man spart sich damit einen Haufen Umstand und Ärger.

Soweit zur Technik – kommen wir zum Inhalt. Das PDF ist einfach nur ein Useability-Grauen, die Hinweise zu den einzelnen Seiten umfassen fast doppelt so viele Seiten wie die eigentlichen Angaben. Ein bürokratisches Monster sondersgleichen – so viel Akt ist gefühlt nicht einmal die jährliche Einkommenssteuerklärung. Besonders heikel wird es dann wenn man wie ich auch noch eine selbstständige Arbeit bzw. ein kleines Gewerbe nebenher laufen hat. Ich bin am Ende aus dem Formular nicht mehr schlau geworden und habe mir jetzt einen Termin für externe Hilfe gegeben lassen. Traurig, dass man für Familienunterstützung bald ein Jura- und BWL-Studium abgeschlossen haben muss. Ich frage mich allen Ernstes was Menschen machen, die Probleme mit der deutschen Sprache haben, oder die keine so umfassende Bildung wie ich genossen haben.

Was würde ich mir wünschen? Das die Beantragung ähnlich unkompliziert abläuft wie es bei anderen Dingen mittlerweile auch geht (man denke an den Wechsel von Strom, Gas, Telefon- und Versicherungsanbietern): Dort wird man Schritt für Schritt abgefragt und erhält ggf. am Ende eine Checkliste welche Nachweise aus welchem Zeitraum man benötigt. So vermeidet man die Problematik „Einen Antrag auf Erteilung eines Antrag-Formulars“.

Für mich ist dies ein klassisches Beispiel für deutsche Familienförderung: Gut angedacht, aber die Umsetzung ist sowohl technisch als auch inhaltlich einfach nur grauenhaft. Da wird man als Eltern doch nicht dazu ermutigt sich um sein Kind zu kümmern, wenn es so viel Aufwand macht diese Ersatzleistung zu bekommen. Da ist es weniger stressig und wahrscheinlich sogar lohnender während der Elternzeit in Teilzeit zu arbeiten oder sich anderweitig mit dem Arbeitgeber zu einigen. Ich werde es mir für weiter Male definitiv überlegen, das so zu lösen.