Rheintalquerung 2023 – von der Berg- an die Weinstraße

Nach zwei Jahren Zwangspause gibt es wieder eine Rheintalquerung, die Veranstaltung ist ein eher privat organisiertes Laufevent, auch wenn der LT-Hemsbach den Lauf dieses Jahr etwas offizieller ausgeschrieben hat. Beim LT-Hemsbach geht es weniger um die Zeit als um die Strecke: Liebevoll werden die Mitglieder auch gerne einmal als „Marathon-Sammler“ bezeichnet und es gibt eine enge Kooperation mit dem 100 Marathon Club. Bei der Strecke ist alles beim Alten geblieben, Start in Leutershausen mit Ziel Bad Dürkheim. Hinter den Kulissen hat sich ein wenig etwas getan, ich habe diesmal zumindest die operative Planung angestoßen und begleitet, wobei das auch kein Hexenwerk war: Gruppe anschreiben, Terminfindungs-Werkzeug einrichten und dann natürlich auch dafür sorgen, dass zum Start alles bereit ist. Der Vorteil bei derartig kleinen Veranstaltungen mit Eigenverantwortung: Es braucht keine großartige Absperrung oder Auszeichnung der Strecke: GPS-Track vorher verteilen und beim Laufen immer die Regeln des Straßenverkehrs beachten. So einfach kann es sein. Dass derartige Bedingungen nichts für große und vor allem schnelle Wettkämpfe sind, ist auch klar.

Pünktlich um 8h sind alle vorab angemeldeten Läufer am Start in Leutershausen und sogar ein wenig mehr als das: Dietmar wird uns im Rahmen seines normalen Trainings nur bis Ilvesheim begleiten und dann wieder heimlaufen – aber in der Gruppe macht Laufen natürlich mehr Spaß. Die Strecke führt fast auf direktem Wege nach Heddesheim, hier gilt es mit den Brücken über Autobahn und Bahnstrecke die ersten Höhenmeter zu überwinden, wobei die Strecke insgesamt nur wenig Profil aufweist. Continue reading

Stadtlauf Nürnberg 2022

Es ist 3. Oktober, Tag der deutschen Wiedervereinigung und für ganz viele auch endlich wieder Stadtlauftag in Nürnberg. Der ist traditionell immer am 3. Oktober und das zumindest seit ich 2007 das erste Mal dran teilgenommen habe. Meine Serie ist dank Corona leider „abgerissen“ – bis 2019 war ich jedes Jahr dabei. 2020 fiel komplett ins Wasser wegen Corona und 2021 wurde der Lauf kurzfristig abgesagt – für mich wäre es eine interessante Kombination geworden, denn am 2.10.2021 war ich ja am Rennsteig. Aber es ist ja nur ein Halbmarathon, den kann man durchaus am Tag nach dem Supermarathon als „Lockerungseinheit“ einplanen. Man dürfte ggf. nur keine gute Zeit oder Platzierung erwarten. So ist der Lauf aber bei mir auch wieder in Vergessenheit geraten, um so erstaunter war ich dann Mitte September über die Teilnehmer-Info zur Ausgabe 2022. Man hatte freundlicher Weise einfach meinen bezahlten Startplatz auf 2022 umgebucht.

Was da nicht auf der Rechnung stand, war meine Fortbildung zum C-Trainer, die ich in diesem Jahr endlich in Angriff genommen habe. Einer der Wochenendtermine: 30.09. bis 2.10. – genau passend eigentlich. Auch wenn ich ungern die Fahrt nach Nürnberg nur für einen Tag mache, auch das habe ich in der Vergangenheit einige Male gehabt. Verlängern geht aufgrund mittlerweile schulpflichtiger Kinder nicht mehr. Leider hat sich nach der Pandemie noch eine weitere Änderung in den Ablauf eingeschlichen: der Halbmarathon ist vom Nachmittag auf den Vormittag gewandert und auch die Kinderläufe sind gefühlt deutlich nach vorne gerückt. So finde ich mich kurz nach der Rückkehr vom Trainer-Lehrgang am Sonntag Abend schon wieder auf der Autobahn in Richtung Nürnberg. Mit dabei auch ein ordentlicher Muskelkater aus dem Lehrgang, denn wir haben einige Muskelpartien angesprochen, die ich sonst eher nicht nutze.

Die Unterkunft ist diesmal auch wieder in direkter Nähe zum Start, es gab noch günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Für eine kurze Nacht sind wir da auch nicht übermäßig wählerisch. Etwas weniger geplant verläuft unsere Anreise auf den letzten Metern. Eigentlich hatte ich das Parkhaus in Röthenbach als Park&Ride-Punkt ausgewählt, nur leider ist das nicht mehr, vollständig abgerissen. Im benachbarten Parkhaus des Einkaufszentrums darf man aber nur 3h stehen. Kurzerhand fahren wir eben doch mit dem Auto bis ans Hotel (das direkt an der U-Bahn-Haltestelle liegt), wir haben Glück und finden sogar noch einen Parkplatz in der Seitenstraße der an Sonn- und Feiertagen kostenfrei ist.

Der Feiertag beginnt recht früh, bereits um kurz vor 8h laufe ich mit den Jungs ans Opernhaus und wir holen dort unsere Unterlagen ab. Etwas enttäuschend finde ich, dass es selbst für den 1,7km Lauf gibt es keine Zeitmessung gibt. Für den Bambinilauf kann ich das noch nachvollziehen, hier steht das Ankommen und das Erlebnis im Vordergrund, aber für Schüler bieten wir selbst bei unserem Herbstlauf über 1,2km eine Zeitmessung. Ich löse derweil noch ein Problem mit meinen BOA-Schuhen – da ich keine klassischen Schnürsenkel habe, muss ich den Chip kurzerhand mit Sicherheitsnadeln am Schuh befestigen. Nach einem kurzen Frühstück geht es dann auch für den Jüngsten in Richtung Startblock – zur Sicherheit begleitet der große Bruder – so können die Eltern an der Strecke stehen oder hinterher laufen. Am Endes des Feldes treffe ich dann natürlich auch den langjährigen Besenläufer: Erwin Bittel ist wie jedes Jahr wieder mit von der Partie.

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Lighthouse Challenge – 50 miles / 80 km on Öland (english version)

Like with almost every travel we do, there needs to be a highlight with running. Already when planning I poked around and found the Marathon in Jönköping, but it would have been hard to fit into our plans. Looking at the map of Öland I thought, this island with its proportions almost screams for a long run, e.g. by circumventing it in multiple days. Digging a bit more I found all the races taking place on Öland. The marathon took place while we were still at home. But who needs a marathon if there is a suitable ultra marathon? As a bonus this would be a premiere: The Lighthouse-Challenge runs from the northern lighthouse (long Erik) to the southern lighthouse (long Jan), in total 100 miles or 161km. This was far too much for me, as I was looking for something that fits into a vacation that also should be kind of relaxing. As alternatives there is a 50km race and one 50 mile (equivalent to 80,46km) race, so everything very clearly in the ultra marathon range. As I already did quite a few 50K races this year and the longest distance was 73,6km at the Rennsteig, the choice was an easy one: 50 miles it is.

Signing up for the race was no big deal, except that most of the website is in Swedish. Luckily I was backed up by Marion, who helped me as well with some of the later updates about the race that were posted later on. So I am well aware of all the required equipment, a list that is usually a bit longer for ultra races. At least for the 161km a reflective jacket and a headlight are required, as the race will well quite sure extend into the night. Looking at the list of participants it soon becomes clear that this will be a small and cosy event. Just 36 runners have signed up. At least until some days before our departure to Sweden, it looks like all I have to do is to arrive at the finish line to get a place on the podium: only 6 participants for the 50 miles are registered, three female, three male. Until the race takes places the numbers raise slightly, there are nine runners (m/f) in total, so at least some kind of effort will be required …

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Lighthouse Challenge – 50 Meilen / 80,46 Kilometer auf Öland

Wie bei fast jeder Fernreise darf natürlich auch ein läuferisches Highlight nicht fehlen. Ich hatte vorab schon mit dem Marathon in Jönköping geliebäugelt, allerdings passte der nicht so ganz in unsere Reiseplanung. Beim Blick auf die Insel Öland und deren Abmessungen dachte ich mir, die bietet sich ja förmlich an für einen Lauf – z.B. einmal rund rum in Etappen. Ein wenig weiteres Suchen lieferte mir dann die ganzen Läufe auf Öland. Der Marathon dort lag leider außerhalb unserer Reisezeit. Aber wer braucht einen Marathon wenn es einen passenden Ultralauf gibt? Noch dazu eine Premiere: Die Lighthouse-Challenge geht insgesamt vom nördlichen Leuchtturm (langer Erik) bis zum südlichen Leuchtturm (langer Jan), insgesamt 100 Meilen also 161km. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten für einen Lauf im Urlaub, bei dem es ja auch um Entspannung geht. Alternativ gibt es einen 50km Lauf und einen 50 Meilen Lauf (entsprechend 80,46km), also alles deutlich im Ultra-Bereich. Da ich ja bereits einige 50er dieses Jahr gemacht habe und die dieses Jahr längste Distanz 73,6km beim Rennsteig waren, fiel die Wahl nicht schwer: 50 Meilen sollen es sein.

Die Anmeldung war absolut unproblematisch, davon abgesehen, dass die Website größtenteils natürlich auf schwedisch ist. Aber Marion hilft mir da dankenswerter Weise aus, genauso wie bei einigen weiteren Informationen die kurz vor dem Lauf veröffentlicht werden. So kann ich sicher sein, wirklich alles dabei zu haben was vorgeschrieben ist, gerade bei Ultras ist die Liste ja doch gerne einmal etwas länger. Unter anderem sind Warnwesten und Stirnleuchte für die 161km Pflicht, denn es geht mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Nacht. Auch bei den Anmeldungen zeichnet sich bereits ab: Das wird eine kleine, familiäre Veranstaltung. Gerade einmal 36 Anmeldungen über alle Distanzen liegen vor. Bis einige Tage vor unserer Abreise sieht es sogar noch so aus, als müsste ich wirklich nur ankommen um einen Podestplatz sicher zu haben: Gerade einmal sechs Anmeldungen für die 50 Meilen liegen vor, dreimal weiblich, dreimal männlich. Bis zum Start werden es dann doch noch neun Teilnehmer (m/w), ein wenig anstrengen muss ich mich dann wohl doch….

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Marathon du Vignoble d’Alsace 2022

Wie im letzten Post zum Firmenlauf schon angekündigt ging es dieses Wochenende nach Molsheim ins Elsass, zum Marathon du Vignoble d’Alsace. Angemeldet hatte ich mich zu günstigen Konditionen bereits im Dezember letztes Jahr – da konnte ja noch keiner ahnen, dass Rodgau ausgerechnet auf das Wochenende davor und noch dazu an den heißesten Tag verlegt wird. Aber dieses Jahr ist eben alles anders: ich spule gerade Ultra-Marathons und Marathons einfach nur so ab. Molsheim war für dieses Jahr bereits die 7. Veranstaltung über Marathon oder länger.

Normalerweise ist der Marathon im Elsass auch immer ein Familienevent, da wir ja Verwandtschaft in der Region haben. Allerdings gab es dieses Jahr eine kleine zusätzliche Herausforderung, am gleichen Tag nachmittags traten in Mannheim „Deine Freunde“ auf, laut eigener Aussage die „coolste Kinderband der Welt“. Für mich also definitiv ein Spagat und den Kindern sollte das Konzert keinesfalls durch die Lappen gehen, selbst wenn ich einen schlechten Tag hätte. Also bin ich diesmal am Vorabend alleine nach Molsheim gefahren. Dazu musste mal wieder mein altgedientes Fahrzeug herhalten – also ganz ohne Luxus fahren, sprich auch ohne Klima-Anlage. Da kamen glatt Erinnerungen an Rodgau gleich wieder hoch. Der Lauf ist gut organisiert, aber es ist erfahrungsgemäß doch sehr voll im Start/Zielbereich. Daher parke ich wie am Wettkampftag auch am Supermarkt in Dorlisheim. Da es Samstags noch keine Shuttles gibt, habe ich für die letzten Kilometer das Fahrrad eingepackt (das brauche ich Sonntags auch für die letzte Etappe bis zum Konzert). Nach dem Abholen überlege ich noch kurz ob es sinnvoll wäre das Rad anzuschließen und die 2km zum Auto zu Laufen und somit am Sonntag die Chance zu haben auch ohne Shuttle-Service zeitig ans Auto zurück zu kommen. Der Start ist zwar in Dorlisheim, das Ziel aber in Molsheim. Continue reading

BAUHAUS Firmenlauf Mannheim 2022

Diese Woche geht es Schlag auf Schlag mit den Wettkämpfen. Am Samstag war ich in Rodgau beim 50km Ultra und am heutigen Mittwoch steht der Firmenlauf in Mannheim an. Am Wochenende geht es dann locker weiter mit dem Marathon du Vignoble d’Alsace. Die Kummulation hat sich eher zufällig ergeben, eigentlich hatte ich nur den Lauf in Frankreich geplant. Rodgau wurde wegen Corona-Auflagen verlegt und der Firmenlauf wurde erst einige Wochen nach meiner Anmeldung im Elsass angekündigt. Aber wenn der Arbeitgeber schon Hauptsponsor ist und die Teilnahme bezahlt, dann kann man auch einen kurzen Lauf mal eben unter der Woche einschieben, zusätzlich zum ohnehin geplanten Training. Es sind ja auch „nur“ 5km zu bewältigen und der Lauf hat ganz klar den Charakter eines Teambuilding-Events, als ernsthaften Wettkampf sollte man ihn eher nicht einstufen.

Vor Corona und Homeoffice war es zudem recht praktisch: Einfach nach getaner Arbeit Laufklamotten anziehen und kurz aufs Rad um ans Carl-Benz-Stadion in Mannheim zu gelangen. Da ich auch verschiedenen Gründen heute Homeoffice hatte, hieß es erst einmal zum Warmwerden die rund 18km nach Mannheim radeln. Aber die Strecke deckt sich ja zu 90% mit meiner Arbeitsstrecke, also alles bekannt und auch leicht zu fahren. Natürlich habe ich das Radeln nicht verbissen auf Zeit gemacht sondern wirklich als Erwärmung genutzt. Im Startbereich angekommen noch die Startnummer anheften, Radschuhe gegen Laufschuhe tauschen und schon kann es auch losgehen. Ich habe mich dazu entschieden meine neu erworbenen Laufschuhe einzuweihen – bei nur 5km Strecke kann da nicht viel schiefgehen, ich bin gespannt wie sich die New Balance BOA machen werden. Kurz vor dem Start noch die Tasche abgeben und mit den Kollegen plaudern, dann geht es in den Startblock. Dort treffe ich auch Ulrike Manthey aus meinem Sportverein, sie will das ganz locker angehen lassen und stellt sich daher deutlich weiter hinten auf. Ich selbst beherzige meine Erfahrung und sortiere mich bei etwas mehr als 20 Minuten ein. Angesichts von Rodgau am Wochenende erwarte ich nicht, dass ich weniger als 4:00 min/km laufen kann. Zumal das selbst unter normalen Umständen eher Spitzenzeiten bei mir sind, denn irgendetwas was ich länger durchhalten könnte. Continue reading

Rodgau 2022 – Lauf der Extreme

Rodgau Ultra Marathon – es ist doch Juni und nicht Januar? Corona machts möglich! Immerhin war es mir 2020 tatsächlich mit Rodgau gelungen immerhin einen Ultra-Marathon zu absolvieren, einer der wenigen der noch stattfinden konnte. Nachdem im Januar noch Auflagen galten die es unmögich machten den Lauf anzubieten, wurde der Termin kurzerhand in den Juni verlegt. Wer konnte im Januar ahnen, dass an sich einen der heißesten Tage des Jahres ausgesucht hatte. Auf die Kälte ist das Team vom RLT sehr gut eingestellt. Ich war als sehr gespannt wie gut es bei Hitze klappen würde.

Die Anfahrt war diesmal auch anders. Dank dem 9-EUR-Ticket war die Anreise per Bahn eine echte Option. Allerdings ist die Fahrt etwas schwieriger – es geht schon sehr früh los, der erste Zug für mich startet um 4:54h, mit einem Umstieg in Mannheim. Dort treffe ich dann auch Erik. Mit der Regionalbahn bummeln wir dann bis Frankfurt. Dort einmal ins Untergeschoss zur S-Bahn. Für die letzten Meilen bis zum Start haben wir auch Fahrräder dabei – die Treppen runter ist somit die erste Aufwärm-Einheit. Nach rund 3h sind wir in Rodgau. Ab dem Bahnhof ist der Weg vorbildlich ausgeschildert bis an die Grillhütte.

Es ist vergleichsweise wenig los, das kenne ich in Rodgau deutlich voller und turbulenter. Startnummer abholen, anpinnen und dann kann es auch schon losgehen. Die Veranstalter haben schon angekündigt, dass es eine zweite Wasserstation an der Runde geben wird, zusätzlich zur bekannten Versorgung rund 800m nach dem Start.

Pünktlich um 9h geht es los. Ich lasse mich in ein gemütliches Lauftempo fallen, schaue aber durchaus auf meine Pace, ich will es auf keinen Fall zu schnell angehen, der Weg ist noch weit und die Temperaturen sind bereits jetzt sehr hoch.

Den Rundkurs kenne ich an und für sich ja schon von meinen letzten Teilnahmen. Allerdings zeigt er sich diesmal von seiner sommerlichen Seite, nach der Versorgungsstation geht es das erste Mal ins freie Feld und wir bekommen einen ersten Vorgeschmack auf die Wärme während der komenden Runden. Im Läuferfeld wird gescherzt, dass wir irgendwann auch rückwärts laufen müssen, damit wir von beiden Seiten auch schön knusprig werden. Im Wald wird es dann deutlich schattiger und somit ach kühler. Aus der Ferne kann man schon die Musik hören. Wir hoffen alle, das es nicht so kommt wie gerade besungen: Thunderstruck von AC/DC. Dann wäre zwar etwas Abkühlung dank des Gewitters zu erwarten, aber bei Gewitter übers freie Feld ist auch nicht gerade optimal und vom Blitz getroffen werden auch nicht. Continue reading

Rennsteiglauf 2022

Ist denn schon wieder Rennsteig? Aber ja klar – nachdem der Lauf im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie verschoben werden musste und im Oktober stattfand, habe ich mir natürlich die Chance nicht nehmen lassen innerhalb von weniger als 365 Tagen den Lauf gleich zweimal zu absolvieren. Immerhin eine Option die man ohne Pandemie so wohl nicht bekommen hätte. Wie bereits 2016 habe ich ein Power-Programm: Nur eine Woche vorher habe ich am Mannheim Marathon teilgenommen (und auch diesmal wieder nicht langsam gemacht). Von daher bin ich gespannt wie sich der Lauf entwickeln wird, neue Bestzeit ist eigentlich ausgeschlossen.

Die Anfahrt nach Eisenach kennen wir mittlerweile auswendig, immerhin es gibt ein paar neue Baustellen und einen Stau umfahren wir kurzerhand auf der Landstraße – auch so kann man die Umgebung kennen lernen. Abholung der Startunterlagen ist auch wieder an altbekannter Stelle im Rathaus in Eisenach, letztes Jahr war es noch außerhalb in Containern. Die Abholung ist wie alles am Rennsteig sehr gut organisiert, innerhalb weniger Augenblicke habe ich meinen Läufersack mit personalisierter Startnummer und die Unterlagen. Dieses Mal sind wir in einer Ferienwohnung in der Nähe untergekommen, daher heißt es vorher auch noch das nötigste einkaufen was wir für die kommenden Tage brauchen. Nach der Übernahme der Wohnung geht es nochmal zurück nach Eisenach. Kaum zu glauben, dass wir dabei mehrfach die ehemals innerdeutsche Grenze überschreiten. Mittlerweile sieht man von den Grenzanlagen fast nichts mehr, nur noch einige Hinweistafeln erinnern an die Teilung. Abendessen gibt es diesesmal im Storchenturm, die Gaststätte haben wir im Herbst entdeckt. Auf dem Weg dorthin entladen sich über Eisenach richtig heftige Gewitter – mir bleibt nur zu hoffen, dass es wenige Auswirkungen auf die Laufstrecke hatt. Vor allem die Helfer rund um die Strecke haben mein absolutes Mitgefühl: Bei solchem Wetter aufbauen macht einfach keine Freude.

Der Tag beginnt wie jeder Rennsteiglauf sehr früh. Bereits um kurz nach 4h bin ich auf den Beinen, gegen kurz nach 5h ist die Familie auf dem Weg an den Start. Im Gegensatz zum Herbst ist er wieder um 6h und findet auch nicht mehr gestaffelt statt. Es dauer daher auch ein wenig bis sich die Läufermasse in Bewegung setzt, aber alles kein Problem, es ist ja eine Netto-Zeitmessung und bei der langen Strecke kommt es auf einige Sekunden nicht wirklich an. In der Menge hat sich auch meine Support-Crew aufgestellt, aber aus der Masse heraus sehe ich sie nicht. Es folgt die Warmlaufstrecke durch die Fußgängerzone und schon verlassen wir Eisenach durch das Stadttor. Direkt danach geht es die Serpentinen nach oben, kräftig angeschoben von einer Samba-Band. Continue reading

SRH-Dämmermarathon Mannheim 2022

Nach zwei Jahren Pandemie-Pause gibt es auch wieder den SRH-Marathon in Mannheim. Dank meines Arbeitgebers fallen für mich noch nicht einmal Startgebühren an. Wer kann dann schon dem Wettkampf widerstehen? Zusätzlich habe ich natürlich noch die Bindung zum Event (damals noch MLP-Marathon), dass hier einmal die ganze Lauferei für mich ihren Anfang genommen hat (wenn auch damals erst mal nur als Staffelläufer). Mittlerweile ist der Lauf auch ein Familien-Event: Dank der zahlreichen Kinderläufe kommen auch die Kids auf ihre Kosten.

Den Anfang macht Yann, er startet dieses Jahr zum ersten Mal überhaupt bei einem Lauf. Wie bei den Bambinis üblich, geht es dabei nur um den Spaß und es gibt auch keine Zeitnahme (außer dem kritischen Blick der Eltern auf die Uhr …). Der Bambini-Lauf wird dank Elternbegleitung für mich zum Warm-Up – 800m, einmal rund um den Wasserturm in Mannheim sind zu bewältigen. Yann meistert das souverän, wie ein Profi nimmt er auf der Zielgerade nochmal richtig Schwung. Danach natürlich wie bei den Großen auch: Zielversorgung mit Wasser und Banane.

Wenig später ist Glen an der Reihe, für ihn geht es über 2,1km, den sogenannten Kids-Run. Hier darf (oder muss?) Papa schon nicht mehr mitlaufen – stattdessen gilt es eine günstige Station zum Fotografieren zu besetzen. An der Position kurz nach dem Start habe ich leider keinen Erfolg: Im Gewusel der vielen Läufer kann ich ihn gar nicht ausmachen geschweige denn ein Foto machen. Immerhin haben wir dann noch etwas weniger als geschätzte 10 Minuten (also rund 5min/km) Zeit in den Zielbereich zu wechseln und dort Fotos zu machen. Hier macht sich die Spiegelreflex im High-Speed-Mode wieder mal echt bezahlt. Ich hätte ja nicht gedacht, dass auch Fotografieren an der Strecke so anstrengend und nervenaufreibend sein kann. Nach 10:11 ist er dann auch schon im Ziel. Genau der 100. Junge im Ziel (insgesamt waren 222. Jungs am Start) und in der Altersklasse hat es für Platz 56. von 129 gereicht. Da ist man als Papa schon ein wenig stolz.

Bis zum Start dauert es dann noch ein wenig, es ist ja ein Dämmer-Marathon, daher ist der Start erst um 19:00h. Zwischenzeitlich tausche ich mich noch mit einigen anderen Laufkollegen aus, es sind erstaunlich viele, die auch mit am Start sind – teilweise nur über die Halbmarathon-Distanz aber es gibt auch genügend die „keine halben Sachen“ machen. Im Startblock bin ich diesmal richtig weit vorne gelandet, aber es gibt auch insgesamt weniger Startblöcke und so lande ich im Startblock A2, das ist für mich doch etwas ungewohnt. Aufgrund der insgesamt etwas geringeren Teilnehmerzahl wird der Start des Marathons dann auch zu einem Block zusammen geführt. Ich reihe mich vorsichtig hinter dem 3:45 Pacemaker ein, immerhin habe ich kommende Woche ja auch noch einen Ultra auf der Liste, es geht wieder mal an den Rennsteig. Erik sortiert sich kurz vor dem Start noch ein gutes Stück weiter nach hinten, er hat die vergangene Woche den Treppenlauf in Radebeul mitgemacht. Continue reading

Halbmarathon Heidelberg 2022

Zumindest gefühlt ist die Pandemie auf dem Rückzug, ein untrügliches Zeichen dafür sind die wieder angebotenen Laufwettkämpfe. Unter anderem war der Heidelberger Halbmarathon zwei Jahre lang ausgefallen. Um so ärgerlicher für eine Laufkollegin, dass sie sich kurz vor der Veranstaltung doch noch angesteckt hat. Teilnahme unmöglich – so bin ich kurzfristig und auch etwas ungeplant zu einem Startplatz beim Halbmarathon gekommen – ob ich jetzt einen Trainingslauf über 15km mache oder einen Halbmarathon laufe, das macht für mich wenig Unterschied. Zudem ist man beim Wettkampf natürlich immer etwas motivierter als wenn man nur seine übliche Trainingsrunde abspult.

Der Lauf in Heidelberg hat zudem den Vorteil, dass es keiner langen Anreise bedarf. Ich war fast schon versucht die Strecke zum Lauf mit dem Rad zurück zu legen, entscheide mich dann aber ob des etwas kühlen und nebligem Wetter doch für das kostenlose ÖPNV-Ticket. Die Organisation ist auch nach den Ausfällen in den letzten Jahren sehr gut eingespielt – bereits am Bahnhof stehen erste Helfer die den Läufern den Weg zum Shuttle-Bus weißen. Auch die Ummeldung ist recht fix erledigt, fast schon schneller als gedacht bin startklar. Heißt aber auch noch ein wenig warten bis zum Start. Mit dem dritten Startblock geht es erst um 9:25h auf die Reise – 10 Minuten nach den Profis, aber da mache ich mir ja ohnehin keine Illusionen. Continue reading