Es ist fast schon Ende Februar, also allerhöchste Zeit den ersten Ultra des Jahres zu laufen. Ursprünglich hätte es ja Rodgau werden sollen, aber da nach fast drei Jahren auch ich einmal mit Corona an der Reihe war, musste ich diesen Lauf leider kurzfristig ausfallen lassen. Somit ist es nun zum zweiten Mal der 50km in Ubstadt-Weiher geworden. Technisch nehmen sich die beiden Läufe nichts, es sind beides Ultras über 50km und beide Male sind 10 Runden zu je 5km zu bewältigen. Auch die Temperatur bzw. das Wetter ist zumindest ähnlich, wenn man einmal von einer Corona-Sonderedition 2022 in Rodgau absieht. Beide Läufe liegen Anfang des Jahres und somit gibt es keine Temperatur- oder gar Schönwetter-Garantie. Der HaWei50 hat noch einen großen Bruder, Anfang April findet auf der gleichen Strecke ein 100km Lauf statt. Ob ich mir den jemals antun werde, weiß ich noch nicht, denn schon nach 10 Runden kann man die Strecke wirklich nicht mehr sehen, nochmal 10 Runden mehr machen es dann wohl auch nicht besser.
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Lighthouse Challenge – 50 Meilen / 80,46 Kilometer auf Öland
Wie bei fast jeder Fernreise darf natürlich auch ein läuferisches Highlight nicht fehlen. Ich hatte vorab schon mit dem Marathon in Jönköping geliebäugelt, allerdings passte der nicht so ganz in unsere Reiseplanung. Beim Blick auf die Insel Öland und deren Abmessungen dachte ich mir, die bietet sich ja förmlich an für einen Lauf – z.B. einmal rund rum in Etappen. Ein wenig weiteres Suchen lieferte mir dann die ganzen Läufe auf Öland. Der Marathon dort lag leider außerhalb unserer Reisezeit. Aber wer braucht einen Marathon wenn es einen passenden Ultralauf gibt? Noch dazu eine Premiere: Die Lighthouse-Challenge geht insgesamt vom nördlichen Leuchtturm (langer Erik) bis zum südlichen Leuchtturm (langer Jan), insgesamt 100 Meilen also 161km. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten für einen Lauf im Urlaub, bei dem es ja auch um Entspannung geht. Alternativ gibt es einen 50km Lauf und einen 50 Meilen Lauf (entsprechend 80,46km), also alles deutlich im Ultra-Bereich. Da ich ja bereits einige 50er dieses Jahr gemacht habe und die dieses Jahr längste Distanz 73,6km beim Rennsteig waren, fiel die Wahl nicht schwer: 50 Meilen sollen es sein.
Die Anmeldung war absolut unproblematisch, davon abgesehen, dass die Website größtenteils natürlich auf schwedisch ist. Aber Marion hilft mir da dankenswerter Weise aus, genauso wie bei einigen weiteren Informationen die kurz vor dem Lauf veröffentlicht werden. So kann ich sicher sein, wirklich alles dabei zu haben was vorgeschrieben ist, gerade bei Ultras ist die Liste ja doch gerne einmal etwas länger. Unter anderem sind Warnwesten und Stirnleuchte für die 161km Pflicht, denn es geht mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Nacht. Auch bei den Anmeldungen zeichnet sich bereits ab: Das wird eine kleine, familiäre Veranstaltung. Gerade einmal 36 Anmeldungen über alle Distanzen liegen vor. Bis einige Tage vor unserer Abreise sieht es sogar noch so aus, als müsste ich wirklich nur ankommen um einen Podestplatz sicher zu haben: Gerade einmal sechs Anmeldungen für die 50 Meilen liegen vor, dreimal weiblich, dreimal männlich. Bis zum Start werden es dann doch noch neun Teilnehmer (m/w), ein wenig anstrengen muss ich mich dann wohl doch….
Rennsteiglauf 2022
Ist denn schon wieder Rennsteig? Aber ja klar – nachdem der Lauf im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie verschoben werden musste und im Oktober stattfand, habe ich mir natürlich die Chance nicht nehmen lassen innerhalb von weniger als 365 Tagen den Lauf gleich zweimal zu absolvieren. Immerhin eine Option die man ohne Pandemie so wohl nicht bekommen hätte. Wie bereits 2016 habe ich ein Power-Programm: Nur eine Woche vorher habe ich am Mannheim Marathon teilgenommen (und auch diesmal wieder nicht langsam gemacht). Von daher bin ich gespannt wie sich der Lauf entwickeln wird, neue Bestzeit ist eigentlich ausgeschlossen.
Die Anfahrt nach Eisenach kennen wir mittlerweile auswendig, immerhin es gibt ein paar neue Baustellen und einen Stau umfahren wir kurzerhand auf der Landstraße – auch so kann man die Umgebung kennen lernen. Abholung der Startunterlagen ist auch wieder an altbekannter Stelle im Rathaus in Eisenach, letztes Jahr war es noch außerhalb in Containern. Die Abholung ist wie alles am Rennsteig sehr gut organisiert, innerhalb weniger Augenblicke habe ich meinen Läufersack mit personalisierter Startnummer und die Unterlagen. Dieses Mal sind wir in einer Ferienwohnung in der Nähe untergekommen, daher heißt es vorher auch noch das nötigste einkaufen was wir für die kommenden Tage brauchen. Nach der Übernahme der Wohnung geht es nochmal zurück nach Eisenach. Kaum zu glauben, dass wir dabei mehrfach die ehemals innerdeutsche Grenze überschreiten. Mittlerweile sieht man von den Grenzanlagen fast nichts mehr, nur noch einige Hinweistafeln erinnern an die Teilung. Abendessen gibt es diesesmal im Storchenturm, die Gaststätte haben wir im Herbst entdeckt. Auf dem Weg dorthin entladen sich über Eisenach richtig heftige Gewitter – mir bleibt nur zu hoffen, dass es wenige Auswirkungen auf die Laufstrecke hatt. Vor allem die Helfer rund um die Strecke haben mein absolutes Mitgefühl: Bei solchem Wetter aufbauen macht einfach keine Freude.
Der Tag beginnt wie jeder Rennsteiglauf sehr früh. Bereits um kurz nach 4h bin ich auf den Beinen, gegen kurz nach 5h ist die Familie auf dem Weg an den Start. Im Gegensatz zum Herbst ist er wieder um 6h und findet auch nicht mehr gestaffelt statt. Es dauer daher auch ein wenig bis sich die Läufermasse in Bewegung setzt, aber alles kein Problem, es ist ja eine Netto-Zeitmessung und bei der langen Strecke kommt es auf einige Sekunden nicht wirklich an. In der Menge hat sich auch meine Support-Crew aufgestellt, aber aus der Masse heraus sehe ich sie nicht. Es folgt die Warmlaufstrecke durch die Fußgängerzone und schon verlassen wir Eisenach durch das Stadttor. Direkt danach geht es die Serpentinen nach oben, kräftig angeschoben von einer Samba-Band. Continue reading
Ultramarathon Rodgau 2020 – 50km im Kreis
Das Jahr ist kaum einen Monat alt, schon geht es an den ersten Ultra-Marathon. Der Lauf in Rodgau über 50km wird bereits zum 21. Mal ausgetragen. Er ist eine der frühsten Möglichkeiten des Wettkampfs im Jahr. Daher wird er von vielen Läufern auch als erster Test genutzt um zu sehen wie gut man mit dem Training (und dem Abbau der Weihnachtspfunde) voran gekommen ist. Der Lauf zählt mit seinen zehn Runden zu je 5km nicht gerade zu den landschaftlichen Highlights, aber falls es doch mal nicht so gut laufen sollte oder man sich verschätzt hat, kann man alle 5km aussteigen und wird in einer entsprechenden Wertung gezählt.
Für mich ist der Lauf ein erster Test für den Eco-Trail in Paris im März, das ist nicht mehr all zu lange hin und dort geht es über 80km, daher sind die 50km genau richtig. Allerdings will ich den Lauf explizit nicht auf eine bestimmte Zeit laufen, sondern vor allem ankommen. Das Training in den ersten Wochen des Jahres habe ich zwar ein wenig gesteigert, aber von einer expliziten Vorbereitung kann nicht die Rede sein. Continue reading
Wochenend-Urlaub rund um den Rennsteiglauf (72,9km)
Lange hat es gedauert, lange habe ich mir den Lauf am Rennsteig aufgespart, aber dieses Jahr sollte es dann soweit sein. Zwar hatte ich ihn nicht von Anfang an im Plan, aber spätestens als meine Partnerin Vorbereitungen getroffen hat am 17.04.2014 auf die Supernatural Convention „Asylum 12“ zu fahren, war für mich klar: Sie Supernatural, für mich Supermarathon. Also ein Wochenenden mit dem jeweiligen Hobby – warum nicht.
Den ersten Teil der Anfahrt können wir noch gemeinsam zurück legen – zusammen mit einer Freundin fahre ich Marion nach Frankfurt an den Flughafen. Da es keinen Sinn macht von dort aus wieder nach Mannheim zu fahren, nur um einen halben Tag später wieder gen Norden auf zu brechen, geht es für mich weiter nach Eisenach bzw. Herleshausen. Der Verkehr ist herrlich flüssig, keinerlei Stau oder sonstwas – wenn ich das mit dem vergleiche was ich vor einigen Jahren auf der gleichen Routen freitags mehrfach erleben musste, hat sich das frühe Aufstehen echt gelohnt. Als ich Frankfurt hinter mir lasse ist es gerade mal kurz nach 8h in der Frühe. T-22h bis zum Start in Eisenach. Dennoch mache ich kurz nach dem Kirchheimer Dreieck eine etwas längere Pause – das frühe Aufstehen habe ich irgendwie nicht mehr so drauf wie früher. Aber ich habe ja Zeit und nach einer halben Stunden „Power-Napping“ fahre ich ganz entspannt weiter die letzten knapp hundert Kilometer bis Eisenach.
Die Startnummernausgabe ist erst ab 14:00h geöffnet – ich nutze die Zeit mir ein zweites Frühstück zu gönnen. Die Kalorien brauche ich dann aber nicht erst am nächsten Tag sondern fast direkt im Anschluss: Wenn man schon mal an solch historischen Orten ist, sollte man dort nicht nur durchrennen sondern sich diese auch anschauen. Also mache ich eine kurze Tour durch Eisenach mit Ziel an der Wartburg. Natürlich laufe ich den Berg hoch und nehme nicht das Auto oder den Bus – es sind vom Zentrum 1,5km und einige saftige Höhenmeter, aber so ein ganz leichtes Training zur Einstimmung sind sicherlich nicht verkehrt.
Die Wartburg ist einen Besuch wert, die Führung ist gut gemacht und geht trotz 9 EUR Eintritt absolut in Ordnung. Man erhält einen tollen Einblick in die verschiedenen Räumlichkeiten und das Leben auf der Burg im Mittelalter – alles andere als angenehm. Eine Altersklasse M40 oder W40 hätte es damals wohl seltenst gebraucht, die Lebenserwartung lag bei ca. 30 Jahren. Zudem versucht die Fremdenführerin ein wenig eine Vorstellung für die Mobilität von damals zu schaffen: Motorisierung gab es nicht – und Luther ist wohl vor der Bibelübersetzung ins Deutsche durch fast ganz Deutschland herum gekommen – gewandert. An die 1500km lassen sich historisch nachweisen. Spontan kommt mir der Song von den Proclaimers – I would (walk 500 miles). Im Text heißt es: „I would walk 500 miles .. and I would walk 500 more….“ umgerechnet kommt man dann auf um die 1600km. Auch wenn das für einen normalen Wettkampf keine machbare Distanz ist – das TransEuropeFootrace oder TransAmerica zeigen klar: über mehrere Tage verteilt geht fast jede Distanz. Aber zurück auf die Wartburg – so richtig schockieren kann die Schilderung nur etwa die Hälfte der anwensenden Personen. Die andere Hälfte sind alles Teilnehmer am Rennsteiglauf über 72,9km – gut zu erkennen an den Sportschuhen und den Champion-Chips am Schuh.
Kurz nach der Führung melden sich Helga und Heinrich bei mir, sie sind ebenfalls in Eisenach eingetroffen. Wir verabreden uns an der Startnummernausgabe – so haben die beiden Zeit alles im Hotel zu regeln und etwas zu entspannen, während ich eine erste Übung in bergablaufen mache. An der Ausgabe ist es voll, aber es geht doch sehr zügig voran. Immerhin müssen rund 1700 Leute ihren Beutel mit Startnummer und Zusatzinfos abholen. Zu dritt machen wir noch einen Bummel durch die Innenstadt, ich gönne mir einen kleinen Snack in Form von Thüringer Bratwürsten. Bei einem italienischen Restaurant reservieren wir für den Abend noch einen Platz – ich muss mich dann auf den Weg machen. Mein Hotel liegt etwas außerhalb in Herleshausen ca. 15km von Eisenach entfernt (wenn man wollte könnte man sich vor dem Wettkampf schonmal warmlaufen (auch wenn es dann immer noch nicht für einen 100er reicht – da müsste man auch den Weg zurück mitmachen …). Das Hotel Schneider bietet alles was der Läufer für den Rennsteiglauf braucht: Ein Bett und vor allem ein frühes Frühstück – für den Rennsteiglauf gibt es einen Extras-Service: Bereits ab 4:30h in der Frühe gibt es Frühstück für die Sportler. Zum Abendessen fahre ich dann wieder nach Eisenach zum Nudeln essen, damit für den kommenden Tag auch die Kohlenhydratspeicher vollständig gefüllt sind. Da ich den Lauf nur aus Beschreibungen und Berichten kenne weiß ich nicht genau auf was ich mich einstellen soll – aber das ist ja bei jeder erstmaligen Teilnahme der Reiz. Um wirklich ausgeruht zu sein, lassen wir den Abend nicht all zu lang werden, um kurz nach acht am Abend bin ich im Hotel und gehe ins Bett.
Der Wecker holt mich zuverlässig aus dem Bett – normalerweise dusche ich ja nach dem Sport und nicht davor – aber diesmal brauche ich eine kalte Dusche um erst mal wach zu werden. Dann geht es schon viel leichter: Laufklamotten an, ich entscheide mich für meine Ultra-Wettkampf-Hose (eine altbewährte graue Leggins – nicht modisch aber praktisch) und das Teilnehmer-Shirt der ersten Ulmer-Laufnacht (mein erster 100km Lauf). Weiteres Equipment neben den Schuhen: Pulsuhr, lange dünne Jacke und Getränkegürtel. Den Sack für ans Ziel packe ich mit allem notwendigen: Handtuch, Seife und trockener Bekleidung inklusive winddichter Jacke. Nach dem Frühstück geht es nach Eisenach, parken und zum Start laufen. Dort warten bereits die Tranfer-LKW für die Bekleidungsbeutel. Ich gebe meinen Beutel ab und begebe mich ins Startfeld. Obwohl ich Ausschau halte, sehe ich Helga vor dem Start nicht, aber halb so wild – im Ziel haben wir einen festen Treffpunkt ausgemacht. Es ist kurz vor sechs Uhr, es ist leicht windig und doch recht frisch. Ich bin froh um Jacke und lange Hose.
Pünktlich um 6:00h fällt der Startschuss, und das Feld kommt langsam in Bewegung – auf dem ersten Kilometer durch die Fußgängerzone stockt es immer mal wieder ein wenig, es sind einfach zu viele Läufer auf zu wenig Straße. Aber bereits am Stadttor wird es besser. Dort beginnt der Anstieg zum eigentlichen Rennsteig. Der Wanderweg beginnt nämlich ca. 10km außerhalb von Eisenach und die Laufstrecke vereinigt sich erst an der „hohen Sonne“ mit dem Wanderweg. Es geht in Serpentinen nach oben und aus Eisenach heraus in die Felder und Wälder. Der Untergrund ist teilweise asphaltiert, teilweise geschottert und es gibt die ersten Trailpassagen bereits vor Kilometer 2. Auf diesem Stück gibt es auch immer mal wieder etwas Rückstau, wenn der Pfad zu schmal ist. Aber alles läuft sehr ordentlich ab, keiner drängelt oder schiebt. Auf den breiteren Forstwegen sortiert sich das Feld dann langsam. Aber selbst an der ersten Versorgung bei Kilometer 6,9 am Waldsportplatz ist das Feld noch gut beieinander.
Noch geht es stetig weiter bergauf, erst kurz vor der Einmündung auf den Rennsteig geht es ein wenig bergab. Ich schaue immer mal wieder auf die Pulsuhr und mahne mich, ja nichts zu überstürzen und vor allen Dingen aufzupassen – denn die kurzen Passagen auf den schmalen Pfaden sind doch nicht ohne. An der nächsten Versorgung gibt es warmen Tee – eine Wohltat für die doch etwas klammen Finger. Die erste Stunde ist schon rum und ich fühle mich noch immer gut. Auch die Stimmung im Feld ist gut, und es läuft einfach so vor sich hin. Scheinbar geht es einigen Läufern wie mir selbst: Wir sind alle noch nicht so ganz wach – wer bricht sonst Samstags früh um kurz nach sieben Uhr schon durch den Wald um mehr als 42,195 Kilometer zu laufen …
Ein erstes kleineres Problem kündigt sich an – ich habe meinen Füßen etwas zu viel Luft gelassen – bei der Abwärtspassage merke ichdeutlich wie ich mir langsam aber sicher eine Blase laufe … bevor das weiter geht mache ich einen Stopp und ziehe die Bindung etwas fester – gar nicht so leicht mit klammen Fingern. Dabei fällt mir dann auch die Startnummer in die Hände … da ich sie unter der Jacke getragen habe, ist sie total durchgeweicht und die Sicherheitnadeln sind ausgerissen – an wieder anpinnen ist nicht zu denken, dafür fehlt das Gefühl in den Fingern – also packe ich die Nummer in die Tasche und muss sie nun jedesmal rausholen wenn es Fotos gibt. Aber auch das geht. Der Chip am Fuß sorgt ja für die korrekte Zeitnahme.
Auf die nächste Versorgung an der Glasbachwiese freue ich mich besonders: Dort hat sich Heinrich mit Kamera positioniert und diesmal klappt es auch mit der Kommunikation, ich drehe vor der Kamera noch einige Runden bis ich alles beisammen habe was ich an der Versorgung mitnehmen wollte: Tee, Schmalzbrot und zum ersten mal den Haferschleim mit Blaubeeren. Erster Eindruck: Sieht komisch aus. Zweiter Eindruck: Sehr praktischer Engergiedrink mit angenehmen Geschmack. Für auf den Weg gibt es noch ein Stück Banane mit Salz (damit ich keine Krämpfe bekomme – Erfahrung macht klug). Vor der Versorgung ging es erst gefühlt zum ersten Mal etwas länger sachte bergab. Aber danach geht es natürlich auch wieder hoch, diesmal ein richtig trailiges Stück mit Waldboden und Wurzeln.
Noch jogge ich tapfer jede Steigung hoch, sie sind alle nur „Scheinbuckel“ wie Peter von Peter Ultra Lauf Treff (PULT) es nennen würde – sie werden zum Ende hin alle flacher. An der Getränkestelle am Dreiherrenstein haben wir bereits die ersten zwanzig Kilometer zurück gelegt und haben deutlich an Höhe gewonnen. Ich bin mittlerweile etwas mehr als zwei Stunden unterwegs. Kurz nach der Wasserstelle geht es dann zum ersten Mal ans Eingemacht – es geht dem großen Inselsberg entgegen. Im Kopf läuft die Melodie aus Jim Knopf & Lukas der Lokomotiv-Führer „eine Insel mit zwei Bergen … denn wo es einen großen Inselsberg gibt, gitb es natürlich auch einen kleinen Bruder dazu. Die Strecke nach oben ist sehr steil und ich schalte in einer Kehre um auf Gehen, das ist aber kein Problem, denn um mich rum kann das Ding auch sonst keiner Joggen. Es geht in den Nebel, es wird feucht und kühl, teilweise hatte man vorher schon immer mal wieder den Atemhauch einiger Läufer gesehen. Kurz vor dem Inselsberg rutsche ich dann auf einer Wurzel weg und küsse den Boden. Aber nichts passiert – aufstehen und weiterlaufen – es tut auch nichts weh – nur die Hände sind schmutzig – aber Wasser aus der Trinkflasche drüber und abgespült – schon ist die Welt wieder in Ordnung und ich dank Adrenalinkick auch richtig wach. Wir laufen derweil weiter im Nebel an den Sendeanlagen vorbei.
Nach der Kuppe geht es richtig kräftig bergab bis an die nächste Versorgung 26,8km liegen hinter mir. Also etwas mehr als ein Drittel, das motiviert mich. Die Strecke ist nunmehr vergleichsweise flach – es gibt immer mal wieder ein paar Höhen und Senken, aber insgesamt sehr gut und entspannt zu laufen. Im Kopf rumort es etwas ob ich das überhaupt schaffen kann, wenn das so weiter geht, denn die Muskeln melden ganz klar, dass sie die Idee mit den Bergläufen zwar toll finden, aber mittlerweile die Grenze des Trainings fast erreicht ist. Aber es gibt erstmal nur eine Richtung und die heißt weitermachen. So kommt denn nach einer Kuppe ein Betonweg und kurz nach dessen Beginn das ersehnte Motivationsschild: 30km sind geschafft, jetzt ist es nur noch minimal mehr als ein Marathon – und Marathon kann ich laufen, also alles im Lot. Ich muss an meine Kollegen denken die sich wohl gerade eben auf eine neue Runde mit PULT aufgemacht haben. Mal sehen was die nächstes Mal berichten – 73km werden sie wohl keine laufen.
Das nächste innerliche Ziel setze ich mir bei der Halbzeit – an der Ebertswiese bei Kilometer 37,4 – das ist zwar etwas mehr als die Halbzeit, aber so ist das bei Landschaftsläufen – man muss auch den Platz für die Versorgung haben. Die Strecke ist noch immer leicht wellig, aber es lässt sich alles noch ganz gut laufen. Sogar das Wetter macht langsam mit, nachdem es lange Zeit grau und bedeckt war, spitzt nun an einigen Stellen schon die Sonne durch. Der Wind ist zwar immer noch frisch, aber mit der Sonne läuft es sich dann doch gleich viel angenehmer. Ein erstes Hinweisschild kündigt den nahenden Verpflegungspunkt an: Noch ein Kilometer. An der Versorgung mache ich etwas länger Pause – gönne mir ausreichend Wasser, Tee, Isogetränk, Schmalzbrot und Wiener Würstchen – ja all das kann man essen während einem Lauf.
Nach der Versorgung geht es erst mal wieder etwas steiler bergauf, ich nutze die Zeit mich etwas zu sortieren während ich den Anstieg hochgehe (wie fast alle um mich herum auch). Gefühlt ist es ja nicht mehr weit bis zur Marathon-Marke – nur noch etwa fünf Kilometer. Es geht weiter auf dem Bergrücken entlang – immer mal wieder gibt es eine Lichtung – ich ziehe die Jacke aus und binde sie mir um die Hüfte. Im ersten Moment ist das etwas frisch, gerade wenn der Wind mal wieder kräftig pfeift, aber in der Sonne wäre es mir jetzt in der Jacke zu warm.
Nächste Getränkestelle ist die neue Ausspanne nach insgesamt 40,8km. Dorthin geht es wunderbar bergab, aber nach der Versorgung auch gleich wieder entsprechend bergauf. An dieser Stelle erkenne ich, warum das wohl Rennsteig heißt: Entweder man rennt bergab oder man steigt bergauf. Ein Zwischending gibt es sehr sehr selten. Aber wenn alle gehen, dann ist es ja auch erträglich – nicht so wie wenn ständig Leute an einem vorbeiziehen (das frustriert eher). Ich kann dank passendem Training auch im Gehen noch recht flott den Berg hoch und hole dabei selbst immer wieder Läufer ein. Das Feld ist immer noch zusammenhängend, auch wenn die Abstände zwischen den Läufern mittlerweile deutlich länger geworden sind.
Nachdem die Marathonmarke hinter mir liegt peile ich nun innerlich den Grenzadler als nächsten „magischen“ Punkt an – dort wartet wieder Heinrich. Noch bevor ich an der Neuhöfer Wiese zum nächsten Mal Energie tanken kann – mache ich einen Abstecher in die Botanik – das ist das praktische am Lauf immer quer durch den Wald … es gibt fast ständig die Option der sanitären Erleichterung rechts und links des Weges. So erleichtert läuft es sich dann doch viel besser.
An der Neuhöfer Wiese gibt es dann wieder allerlei zu Futtern – wenn ich nicht wüsste das es biologisch unmöglich ist, würde ich fast sagen: Ich bin schwanger – denn die Kombinationen des Essens werden jetzt richtig abenteuerlich – gesalzene Banane kannte ich ja schon, aber gesalzenes Nutella-Brot ist noch ne Stufe besser. Dazu wieder reichlich Tee und Iso. Cola spare ich mir noch auf, damit der Koffeinschub erst am Schluss kommt. Für auf den Weg noch eine Art Hartwurst zum Kauen und schon geht es weiter – erst recht eben, aber bald kommt die nächste Steigung an der wieder alle gehen.
Den nächsten Versorgungspunkt hört man schon von weitem – dort ist die Stimmung richtig gut und es stehen viele Leute die anfeuern an der Strecke – ist auch verständlich, denn mittlerweile ist es irgendetwas um elf Uhr herum – die meisten Leute haben also ihr Samstagsprogramm gestartet. Schon etwas länger begleiteten uns weitere Strecken: Die Wanderer und auch die Nordic-Walker. Wobei das mit den Stöcken teilweise schon problematisch bis nervig sein kann. Vor allem wenn man dann immer den direkten Vergleich der Leute sieht die es richtig und schwungvoll machen und denen die die Stöcke nur als Deko benutzen. Ja man fühlt sich schon etwas erhaben wenn man nach mehr als 45km noch an Leuten locker flockig vorbeiziehen kann. Auch so kann Motivation aussehen.
Nun ist es wirklich nicht mehr weit bis zum Grenzadler – nicht einmal 4km sind noch zu bewältigen. Allerdings gibt es auch auf dieser Strecke nochmal Trailanteile, diesmal auch mit Fango-Einlage und nassen Schuhen. Aber das Wetter macht ja immer mehr auf, wenn jetzt noch der Wind etwas nachließe dann wäre es ein wunderschöner Sommerlauf. Aber andererseits ist es auch angenehm dass es nicht zu heiß ist. Als wir uns dem Grenzadler und somit Oberhof nähern kreuzen wir mehrfach die Trainingsstrecken der Biathleten bzw. der Langläufer auf Skiern. Langlaufen kann auch anders aussehen, nämlich so wie wir das gerade machen. Zur Versorgung geht es nochmal ein kleines Trailstück bergab, ich erspähe schon von weitem Heinrich und setze nach Möglichkeit mein Lächeln auf. Aber die Wiese ist schon gut zertrampelt und dank der vielen Feuchtigkeit superglitschig. Daher konzentriere ich mich lieber auf das Laufen denn auf das Lächeln.
Nun sind es nicht mal mehr zwanzig Kilometer – ich schaufle nochmal reichlich Kalorien in mich hinein, Haferschleim, gesüßter Tee und Salz, nochmal kurz Heinrich Zeichen geben, dass alles ok ist und schon geht es weiter. Ich habe das Profil nicht mehr genau im Kopf, aber eine Gruppe neben mir schaut gerade in die Profilkarte – so bekomme ich mit, dass die letzte große Steigung bei Kilometer 61,2 liegen soll – also nicht mal mehr 9km vor uns – also ungefähr die Hälfte der verbleibenden Strecke. Ich teile mir also meine Kräfte entsprechend ein und mahne mich zur Vorsicht. Nach knapp vier Kilometern gibt es nochmal etwas zu trinken, auch Bier wird angepriesen, aber ich lasse es dann doch sein.
Es geht nochmal eine langgezogene Steigung nach oben – immer den höchsten Punkt der Strecke an Plänckers Aussicht im Kopf. Ich motiviere mich damit, dass es nur noch etwas mehr als drei Kilometer bis zu diesem Punkt sind, danach soll es größtenteils abwärts gehen. Am höchsten Punkt liegen dann tatsächlich rechts und links der Strecke noch zwei kleine Schneehäufchen – damit hätte ich nun Mitte Mai nicht mehr gerechnet – aber es zeigt wie frisch das Klima hier oben doch sein kann. Ganz im Gegenteil zu dem wie das Wetter aktuell ist – in der Sonne ist es fast schon zu warm, zudem schwitzt man als Läufer nach der Steigung natürlich um so mehr. Aus der Flasche hole ich mir noch eine Portion Erfrischung.
Nun geht es rasant bergab – die vorletzte Versorgung vor dem Ziel in Schmücke wartet. Die Strecke parallel zur Straße ist nochmal übersäht mit Wurzeln und Stolperfallen – aber irgendwie kann ich das trotzdem sehr gut laufen. Im Gegensatz zu vielen anderen Teilnehmern – immer mehr gehen auch bergab. Die Wiese vor Schmücke ist nochmal eine Herausforderung: nass, glitschig und absolut uneben. Ich greife nur kurz bei der Cola zu und schon geht es weiter. Die Aussicht, dass es nunmehr nicht mal mehr 10km sind, beflügelt mich doch ganz erheblich.
Kurze Zeit später kommt schon das Schild für Kilometer 65. Ich blicke auf die Uhr – fast genau 7 Stunden bin ich unterwegs als ich das Schild passiere. Im Kopf läuft die Rechenmaschinerie an – geplant hatte ich etwas zwischen 6 und 7 Minuten pro Kilometer. Wie schnell ich tatsächlich bin kann ich nur grob abschätzen – ich laufe ohne großen technischen Schnickschnack wie GPS oder Fußsensor. Grob angenähert laufe ich etwas um die 6:30 min/Kilometer. Also mal kurz überschlagen: Noch 8 km, mal 7 Minuten – die 8h Marke sollte also auf alle Fälle drin sein, zumal es ja stetig bergab geht. Ich bin schon versucht es einfach laufen zu lassen, aber ich mahne mich zur Vorsicht: Das dicke Ende kommt womöglich noch. Optimistisch rechne ich mit 6 min/km und komme somit auf 42 Minuten bis ins Ziel – es könnte also auch noch für die 7:45 reichen – wenn ich mich ein wenig beeile und nichts unvorhergesehenes kommt.
Das kommt kurz vor der Versorgungsstelle Kreuzwege, es geht nochmal eine Steigung hoch, nachdem es vorher ganz ordentlich bergab geht. Die Stelle heißt praktischer Weise auch noch Mordfleckenwand. Das sagt doch schon alles. An der Versorgung gibt es noch einen Schluck Cola, aber ich halte nicht mehr an, zu verlockend ist das nahende Ziel. Nur noch rund 5km! Das beflügelt mich noch weiter – und es geht immer noch weiter bergab. Zudem motiviere ich mich anhand der Kilometrierung des Halbmarathons, da der ins gleiche Ziel einläuft sollte das ungefähr passen, auch wenn die Kilometerangaben sich nicht so ganz decken wollen. Aber so hat man immerhin jeden Kilometer den man geschafft hat einen Hinweis. Wie weit es dann noch ist kann man sich auch ausrechnen.
Im Tal kann man außerdem seit langem mal wieder etwas anderes als Wiesen und Felder sehen – da stehen tatsächlich Häuser – die Strecke führt immer näher an die Zivilisation heran. Noch drei Kilometer – ich schaue nicht mehr auf die Uhr sondern laufe zügig weiter – über die gesperrte Straße noch eine Kehre und dann beginnt schon gleich Schmiedefeld. Die Menschen stehen an der Strecke und feuern an, die Stimmung ist gigantisch. Auf den letzten Kilometern nehme ich gefühlt mehr als ein Dutzend Läufer mit – viele müssen gehen – ich kann mir nicht ganz erklären warum, es geht doch fast ständig bergab und die Strecke ist wunderbar breit. In Schmiedefeld gibt es noch einen kleinen Buckel, der allerletzte kleine Anstieg vor dem Ziel – garniert mit dem Schild für Kilometer 72 – jetzt kann ich nochmal richtig loslaufen. Das Portal zum „Einsortieren“ der Klassen kommt, ganz klar: Mir gehört die mittlere Spur für Supermarathon – in der Ferne ist das Ziel schon zu sehen. Es geht bergab und ich sehe noch einen Läufer vor mir auf den letzten Metern. Also nochmal die Beine in die Hand genommen, den kriege ich auch noch. Durchs Ziel und anhalten – geschafft. Bruttozeit 7:46:06 – es könnte also gereicht haben.
Im Ziel treffe ich Endere wieder, ihn hatte ich beim Rodgaulauf getroffen und zwischenzeitlich hatte er mich überholt – er ist schon seit ca. 15 Minuten im Ziel. Aber mir ist das völlig egal. Ich hole mir nochmal Tee und etwas zu Essen. Danach informiere ich Marion per SMS – zumindest versuche ich es – ich muss feststellen, dass wohl die meiste Zeit des Laufes kein Netz vorhanden war – der Akku ist fast leer und bricht beim Versand der SMS vollständig zusammen. Ob es geklappt hat, weiß ich erst mal nicht.
Die Organisation im Ziel ist super – auf der Gepäckwiese hole ich meinen Beutel und begebe mich zur Dusche – dort ist es zwar voll, aber jeder kommt mal dran. Frisch geduscht hole ich dann mein Finisher-Shirt, die Urkunde und das Gratis-Köstritzer ab. Beim Anstellen für die Urkunde erspähe ich dann auch schon Heinrich, dank Hut und großem Stativ ist er auch in großen Menschenmassen gut zu finden. Er gibt mir die Info, das Helga wohl noch etwas braucht und ich daher wohl noch etwas warten muss bis das Spezial-Taxi nach Eisenach fährt. Aber das ist halb so wild – ich lege mich auf die Wiese und entspanne einfach nur. Zur weitern Stärkung hole ich mir dann zwischenzeitlich eine Bratwurst und esse meine mitgebrachten Gummibärchen.
Helga kommt nach etwas mehr als 10 Stunden ins Ziel – auch das eine sehr achtbare Leistung – Heinrich weckt mich rechtzeitig und so kann ich nochmal kräftig anfeuern als sie aufs Ziel zuläuft.
Insgesamt: Ein toller Lauf, auch wenn ich sagen muss, dass ich im Nachhinein mich an wenige Passagen direkt erinnern kann. Die Versorgung ist super, die Organisation läuft wie geschmiert und die vielen Leute an der Strecke die einen immer wieder anfeuern – das macht einfach Laune. Der Lauf kommt auf alle Fälle auf die Liste der zur Wiederholung empfohlenen Wettkämpfe. Ob es gleich nächste Jahr ist muss ich noch sehen, das hängt sehr stark davon ab, was mein anstehender Nachwuchs bis dahin so macht – wenn ich den Lauf mache, habe ich mir vorgenommen ihn auf alle Fälle die letzten Meter durchs Ziel zu tragen – mal schauen ob das was wird.
Rheintalquerung 2014 – 43km durch die Rheinebene
Zum zweiten Mal für mich hieß es am vergangenen Wochenende: Von der Bergstraße an die Weinstraße. Eine kleine Gruppe von rund 20 Läufern nimmt diese Strecke traditionell im Februar in Angriff. Das ganze hat keinerlei Wettkmapf-Charakter sondern ist vielmehr als eine Sonderform einer langen Laufeinheit zu sehen. Die Organisation findet dabei rein privat statt. Ähnlich wie beim Amberger Ultra Lauf (AULA) gibt es an vorab definierten Stellen entlang der Strecke Versorgung mit Getränken und Verpflegung. Auf dem Weg sind vier solche Stopps verteilt, im Abstand von rund 10 km – je nachdem was die Bebauung und die Geographie gerade zuläst – man ist als Läufer da ja doch etwas flexibel. Abschluss in Bad Dürkheim bildet der Besuch in der Therme bzw. Sauna, um wieder aufzutauen.
Für mich beginnt die Vorbereitung bereits am Vorabend: Nachdem mein Spezial-Schoko-Kuchen bereits letztes Jahr sehr gut ankam, gab es diesmal bereits vorab viele Anfragen ob ich den auch wieder mitbringe. Klar mache ich das. Viel bedarf es eigentlich nicht für den Kuchen, aber Einkaufen muss ich dennoch was fehlt. Ein Blick in den Schrank sagt mir: Verzierung (Smarties) ist noch da … zumindest sugeriert die Rolle das. Wie sich nach dem Backen herausstellt ist die Packung zwar da, aber nicht mehr viel darin … also gibt es weniger Smarties auf dem Kuchen, dafür brauche ich die noch vorhandenen restlichen Weihnachts-Zucker-Streusel in verschiedenen Formen und Farben auf … so sieht der Kuchen hinterher immer noch richtig gut aus.
Los geht es am nächsten Tag um kurz nach sieben: Mit dem Läufertaxi der Familie Müller geht es mit Stopp in Heddesheim weiter zum Startpunkt in Leutershausen. Dort warten bereits die ersten Läufer auf den Start. Losgehen soll es um 8:00h. Bis kurz vor dem Start unterhalten wir uns, während der Kleinbus mit Gepäck und Verpflegung bestückt wird.
Pünktlich starten wir dann den Lauf mit der Unterquerung der Bergstraße in Leutershausen – erstes Ziel ist die Versorgungsstation in Ilvesheim am Neckar-Kanal. Es geht über die Autobahn und die Eisenbahn, durch die Randbezirke von Heddesheim – das Wetter ist wunderbar, die Sonne scheint, ein wenig Wind und Temperaturen um die 10°c. So lässt es sich aushalten. In Heddesheim hat Frank noch einen Foto-Posten stationiert, da die Strecke praktisch fast bei ihm vor der Haustüre vorbei läuft.
Schneller als mancher glauben kann haben wir den ersten Versorgungspunkt in Ilvesheim erreicht – ich genehmige mir ein Stück Kuchen und einen guten Schluck Tee bevor es weiter geht.
Den folgenden Streckenabschnitt kenne ich nur zu gut – wenn auch in entgegengesetzter Richtung – entlang des Neckarkanals sind wir regelmäßig von der DJK aus unterwegs – wenn auch eher im Sommer, aber das Wetter würde aktuell ja dazu passen. Mit langer Hose und langem Trikot plus Jäckchen bin ich schon fast zu warm angezogen.
In Feudenheim geht es über die Schleuse und auf der anderen Neckarseite weiter – in der Ferne das MVV-Hochhaus – kurz dahinter liegt schon der nächste Versorgungspunkt am Brückenkopf der Kurt-Schuhmacher-Brücke, die letzte Versorgung bevor es nach Rheinland-Pfalz geht.
Auf der Brücke bekommen wir einen leichten Vorgeschmack für die noch bevorstehenden rund 28km – es windet ganz ordentlich und ich bin froh, als wir wieder in der Bebauung in Ludwigshafen sind. Im Stadtteil Hemshof heißt es aber auch aufpassen – reihenweise liegen Tretminen in Form von Hunderückständen auf der Straße – so schlimm wie auf keinem anderen Streckenabschnitt.
Es folgt eine Strecke für den Kopf: Immer parallel zur Bahntrasse geht es nach Oggersheim – schnurgerade aus über mehrere Kilometer. Die Stimmung ist gut, und so ist diese Strecke schneller überwunden als ich gedacht hätte. Insgesamt läuft es besser als beim letzten Mal, zumindest für mich. Das Feld der Läufer hat sich zwischenzeitlich sehr gestreckt – im Zentrum Oggersheims machen wir einen Halt und warten auf den Rest. Letztes Jahr ging es uns ähnlich und die ersten Schneeflocken fielen vom Himmel. Dieses Jahr ist es dafür zu warm, aber es zieht sich langsam doch etwas zu. Einer unserer langsameren Mitläufer steigt notgedrungen aus und lässt sich vom Versorgungsbus abholen – er hat die Strecke ein wenig falsch eingeschätzt und ist heute einfach nicht so gut drauf, als das er sie jetzt durchbeißen könnte. So geht es weiter, und wir lassen kurze Zeit später die Gemarkung Ludwigshafens hinter uns.
Das nächste Ziel heißt Ruchheim – dort steht nach 12km dann auch wieder der Versorgungsbus. Der Kuchen findet mittlerweile gut Anklang – ich habe ettliche Fragen nach dem Rezept. Auch für mich gibts noch ein Stück des Energiespenders und ordentlich warmen Tee bevor es weiter geht. Mittlerweile haben wir eine fast geschlossene Wolkendecke und der Wind pfeift unangenehm, vor allem wenn man wie vor Ruchheim durchs offene Feld ohne größeren Windschutz läuft.
Wir überqueren die Autobahn und erreichen wenige Minuten später das östliche Ende von Maxdorf – das Dorf ist ein typisches Straßendorf was die Ausdehnung betrifft. Es zieht sich mehrere Kilometer bis man am Westende angekommen ist. Immerhin laufen wir nicht entlang der Hauptstraße sondern in der Bebauung. Es ist mittlerweile um die Mittagszeit herum und so wabern uns immer wieder interessante Küchengerüche entgegen, die einen doch irgendwie vom Laufen ablenken. Obwohl es Vorschläge gibt einfach die nächste Küche mit der Mannschaft zu stürmen besinnen wir uns eines Besseren – der Versorgungsbus ist ja auch nicht mehr so weit. Im direkt angrenzenden Birkenheide verfehle ich mit der Vorausgruppe eine Abzweigung – was sich aber als nicht dramatisch heraus stellt, die beiden möglichen Pfade vereinigen sich nach etwas mehr als einem Kilometer von selbst wieder, direkt in Sichtweite der letzten Verpflegung vor Bad Dürkheim.
Ein letztes Mal greife ich bei Kuchen und Tee zu, dann geht es auf die Schluss-Etappe, noch einmal durchs freie Feld. Nach einem leichten Rechtsschwenk ist dann auch schon Bad Dürkheim in der Ferne zu sehen. Noch sind es etwa 6 Kilometer bis ins Zentrum an das Gradierwerk der Saline, aber mit einem Ziel vor Augen läuft es sich gleich nochmal leichter – da kann auch das etwas trostlose Gewerbegebiet nicht mehr bremsen. Es geht in einigen Kurven durch die Randlagen der Stadt – sowie der Blick auf das Gradierwerk frei wird, gibt es auch die wichtigste Meldung der GPS-Läufer: Die 42,2km sind geschafft – Marathondistanz. Ich fühle mich noch richtig gut, ich bin fast versucht zu sagen: „Lasst uns gleich noch einen laufen…“ aber ich lasse es. Den letzten Kilometer bis an die Weinstraße geht es entlang des Gradierwerks.
Nach etwas mehr als 5h sind wir am Ziel unserer Trainingseinheit – im Salinarium heißt es Aufwärmen und entspannen – meine Freundin stößt von Speyer nach ihrem Training zu uns, was mich natürlich total glücklich macht. Gemeinsam verbringen wir zwei entspannte Stunden in Sauna und Solebecken bevor es in der Gaststätte „zum Faß“ (untergebracht im größten Fass der Welt) zum Abendessen geht.
Für einige Läufer ist das Training damit noch nicht vorbei – sie übernachten in Bad Dürkheim und laufen am Sonntag wieder zurück nach Leutershausen. Eigentlich bin ich ja für solcherlei Exkursionen auch zu haben, aber für mich steht am Sonntag ein anderes Training auf dem Programm: Möbel- und Kistentragen – der Umzug meiner Freundin zu mir rückt näher. Da muss man eben Prioritäten setzen. Auf alle Fälle kommt die Rheintalquerung (egal in welcher Form) für das kommende Jahr wieder mit in die Planung. Dann hoffentlich auch wieder mit genügend Smarties für den Kuchen :O
RLT Ultra-Marthon – von wegen Rodgau „Monotones“
Das neue Jahr ist gestartet – das Training läuft und läuft (im wahrsten Sinne des Wortes) – nur die Wettkämpfe lassen noch auf sich warten. Eigentlich ist es ja auch noch etwas arg kühl für einen Wettkampf und nicht die klassische Zeit – wer sich zu Jahresbeginn einen guten Vorsatz genommen hat, der ist jetzt noch nicht so weit einen größeren Wettkampf durchzuziehen. Aber wer schon im Training ist und „nur“ über Weihnachten etwas „aktive Regeneration mit verstärkter Kalorienaufnahme“ gemacht hat, der lauert ja schon förmlich auf die ersten Chancen.
Bisher habe ich meine Saison frühestens im Februar in Groß-Gerau über 10km gestartet. Letztes Jahr hat mich eine ordentliche Grippe davon abgehalten in Rodgau gleich zu Jahresbeginn einen Testlauf für Biel zu absolvieren – ob das damals schon ein Vorhinweis auf den Einsatz an der Elbe war? – Egal, schon vor Weihnachten haben wir das in der Laufgruppe in den Kalender eingetragen. Mit einem Ziel trainiert es sich ja bekanntlich leichter. Rodgau ist für mich der erste Ultra des Jahres in der näheren Umgebung – etwas mehr als 100km mit dem Auto – das ist definitiv machbar.
Aus der Anmeldung wusste ich schon: Es sind etwas mehr als 1000 Leute angemeldet für diesen Ultra-Lauf entsprechend voll ist es auf den Parkplätzen aber wir finden doch noch einen Platz, gut dass wir als Fahrgemeinschaft angerückt sind. Auf den Support durch meine Freundin Marion muss ich dieses Mal verzichten, sie hat selbst eine Vereinsveranstaltung im Laufe des Tages – aber bei den Temperaturen an der Strecke stehen, ist auch nicht jedermanns Sache (auch wenn die Organisatoren die Supportler gegen eine Spende an der Versorgung teilhaben lassen – sehr löblich).
Vor dem Lauf noch eine kurze Abstimmung – die Gruppe um Peter Müller (auch bekannt als P.U.L.T. = Peters Ultra LaufTreff) ist bunt gemischt und so teilen wir uns auf – einige wollen nur ankommen oder kündigen gleich zu Beginn an, nur 40km oder ggf. einen Marathon mitzumachen – die große andere Gruppe peilt anfänglich mal die 5:45 min/km an. Eine Besonderheit des Laufs im Rodgau: Es ist ein Rundenlauf – jede Runde 5km, 10 Runden sind zu absolvieren. Jeder der nach mehr als 15km aussteigt wird aber in der entsprechenden Streckenlänge separat gewertet – auch nicht verkehrt, falls es nur ein Testlauf ist, kann man wenn es hart auf hart kommt elegant aussteigen. Vor dem Start gibt es eine kleine Aufwärm-Übung: Vom Parkplatz bis an den Start geht es erst einmal 1km durch den Wald – schon der Kilometer kommt mir etwas langezogen vor, ich hoffe innerlich, dass die anderen offiziell vermessen sind.
Pünktlich um 10:00h ist Start und die Masse setzt sich in Bewegung. Noch ist das Feld dicht gedrängt und beim Überqueren der Matte staut es ein wenig, aber nach und nach kommt alles ins Laufen. Ich orientiere mich – Jürgen, Frank und Harald sind alle dicht bei mir und wir geben ein wenig Gas. Frank ist noch etwas kalt und daher schlagen wir ein geringfügig schnelleres Tempo an, damit ihm nicht kalt wird. Auf den ersten Kilometern sind wir mir 5:30min/km unterwegs. Aber es läuft sich ja so locker, also lassen wir es laufen. Nach 800m kommt die Versorgungstation und es geht ins freie Feld – es ist mit Temperaturen um den Gefrierpunkt recht frisch und ein leichter Wind kühlt zusätzlich. Kurz nachdem es wieder in den Wald geht, passieren wir bereits Kilometer 2 – na das ging ja fix. Bei Kilometer 2,5 steht ein weiteres Zelt mit Musik für die Läufer, an der Kreuzung geht es auf eine kurze Pendelstrecke damit pro Runde auch wirklich 5km zusammen kommen. Kurz nach der Pendelstrecke steht auch schon das Kilometerschild 3km – superfix und lockerleicht bisher. Natürlich immer noch deutlich zu schnell – mittlerweile sind wir bei nur noch etwas mehr 5min/km und ich mahne ganz vorsichtig, doch etwas langsamer zu machen. Aber warum nicht laufen wenn es gut läuft? Es geht im Zick-Zack durch eine paar Wiesen bevor die Strecke wieder im Wald verschwindet. Im Gegensatz zu letztem Jahr, als überall Eis und Schnee lagen haben wir dieses Jahr jede Menge Matsch, der natürlich durch die Läufermassen auch noch schön breit getreten wird. Bei Kilometer 4 geht es eine kleine Steigung hoch – nicht wirklich viel, laut Höhenmesser sind es pro Runde nur um die 10hm. Aber ich ahne schon, dass dieser Buckel am Ende sich um so höher anfühlen wird. Noch ein paar Schlenker und schon geht es auf die Start-Ziel-Gerade. Die gut sichtbare rote LED-Uhr spitzt schon aus der Ferne durch das Geäst.
In Runde zwei greife ich gleich mal bei der Ernährung zu – Banane und Keks, das halbwegs gemütlich gekaut und schon ist man wieder bei Kilometer zwei – aus der Entfernung schallt und da schon „Cotton Eye Joe“ entgegen. Wieder nix von wegen „Rodgau Monotones“ mit „Die Hesse komme“ – aber es sind ja noch einige Runden bis zum Ziel. Ich laufe ein gutes Stück mit anderen Läufern – Frank hat sich vorne abgesetzt, Jürgen sehe ich jedesmal auf der Pendelstrecke, Harald ist auch irgendwo unterwegs.
Runde drei hänge ich mich an ein paar nette Läufer, einer aus Heilbronn – Tempo weiterhin deutlich unter 5:30 min/km.Aber noch ist es recht gut zu laufen, auch wenn die Strecke langsam doch etwas monoton wird. Runde vier gibt es wieder Kekse und Banane wie jede Runde, da ich selbst etwas zu trinken am Gürtel habe, entfällt der Stopp am Getränkestand. Die kleine Gruppe zerfällt, ich ziehe an der Verpflegung schneller wieder von dannen. Bei Kilometer 4 haben sie mich dann wieder eingeholt. Irgendwo entlang der Strecke sammle ich auch Frank wieder ein. Jürgen hält weiter Abstand, auch wenn der scheinbar kürzer wird.
Runde vier läuft weiterhin richtig gut für mich, ich werde immer noch schneller obwohl ich eigentlich langsamer machen wollte. Naja kann man nichts machen. Langsam wird die Strecke aber tatsächlich langweilig bzw. monoton. Immerhin rolle ich langsam das Feld von hinten auf, es sind also immer Läufer vorhanden an die man sich langsam „ransaugen“ kann. Das motiviert natürlich ungemein. Auch die fünfte Runde vergeht one irgendwelche nennenswerten Beschwerden oder Veränderungen – ich futtere weiterhin jede Runde Banane und Kekse, dazu Apfelsaftschorle. Aber die Motivation lässt langsam nach. Ich versuche mich damit aufzuheitern, dass die Hälfte ja schon geschafft ist und 25km die noch vor mir liegen ja nur ein wenig mehr als eine Trainingseinheit sind.
Auf Runde sechs ist es deutlich zu merken: Jürgen holt langsam aber sicher auf – ich weiß nur nicht ob er schneller oder ich langsamer werde. Aber es sind ja nur noch 20km als ich durchs Ziel laufe – nicht mal mehr ein Halbmarathon, ja fast noch nicht mal eine richtige Trainingseinheit – aufgeben: Jetzt nicht mehr. An der Versorgung ist es etwas voll in dieser Runde – ich erwische gerade keine Kekse sondern nur Banane. Aber das sollte ja eigentlich auch reichen – weit ist es ja nicht mehr. Was mir auffällt: Der Wind hat ein wenig aufgefrischt, auf den Passagen durch die Felder wird es merklich frisch in meiner dünnen Bekleidung. Ich laufe mittlerweile meinen ganz eigenen Pace, irgendwie findet sich keiner in meiner Geschwindigkeitsklasse. Aber immer noch jede Menge Leute. Auch die erste Frau hat zwischenzeitlich überholt, aber es ist ja auch ein Testlauf für mich. Die Platzierung ist mir im Prinzip egal, das Wichtigste ist immer noch das Ankommen.
Immerhin: Runde sechs ist gemeistert, weiter geht es mit Runde 7. Immerhin schon 35km gelaufen – die Marathon-Marke kann man schon fast sehen (genauer gesagt kommt man jede Runde an der entsprechenden Markierung vorbei, aber sie zählt natürlich nur in Runde 9). Ich motiviere mich – bis ins Ziel komme ich auf alle Fälle nochmal, und wegen drei läppischer 5km-Runden werde ich jetzt nicht mehr aufgeben, auch wenn es mittlerweile härter wird, aber noch fühle ich mich ganz passabel.
Runde acht beginnt ganz gut, aber ich merke, dass ich langsam Federn lassen muss – ich habe etwas mehr Durst und bediene mich an meiner Flasche – nur um dann festzustellen, dass die fast leer ist. Das ist natürlich gerade etwas blöd, aber weit ist die nächste Versorgung ja eigentlich nicht. Trotzdem: ich werde langsamer und Jürgen zieht an mir vorbei. An der Verpflegung tanke ich ein wenig, aber ich bin so fertig, dass es gar nicht recht flutschen will. Immerhin bin ich ja nun in der Marathonrunde – noch ein klein wenig mehr als 9km liegen vor – mir. Also Kopf hoch und durchbeißen. So zumindest die Theorie. Die geht aber nur bis zur nach der Marathon-Marke auf – bei Kilometer 43 streikt mein Körper endgültig und ich muss frustriert gehen. Immerhin finde ich einen anderen Läufer dem es ähnlich geht – er hat sogar noch eine Runde mehr vor mir. Gegenseitig motivieren wir uns und schieben uns so langsam aber sicher in Richtung Verpflegung – eine Runde ist es noch, die will ich dann auch noch machen, der Ehre halber wenigstens ankommen. Was ich bisher vergessen hatte beim Esssen: Elektrolyte, insbesondere Salz. Das merke ich nun um so mehr, bei jedem Versuch auch nur ganz vorsichtig wieder anzujoggen zucken die Waden und machen mir klar: Mach weiter und es krampft richtig.
An der Versorgung mache ich dann Nägel mit Köpfen: Jede Menge Wasser, warmer Instant-Tee, Iso-Getränk, Cola – dazu Bananen und Salz-Cracker. Danach der vorsichtige Versuch wieder anzulaufen, es sind ja nur noch 4,2km – also ein Zehntel Marathon. Nach anfänglichen Protesten aus der Wadengegend läuft es dann docch wieder – wenn auch nicht mehr mit ganz so hohem Tempo. Ich beginne mich auf den Zieleinlauf vorzubereiten. Nochmal die Pendelstrecke, danach sind es nur noch 2km. Letzte abgelesene Zwischenzeit war irgendetwas um 4:10h – im Kopf überschlage ich was angesichts des Gehens bis an die Versorgung noch drin sein könnte – die 4:30h sind definitiv nicht zu erreichen – die 4:40h wären es wohl mit einem Sprint, was aber nicht mehr geht – aber 4:45 sollten machbar sein. Ganz vorsichtig steigere ich wieder das Tempo. Rein in den Wald und die einzige kleine Steigung hoch – noch 1km, ich mahne mich dazu nicht zu sprinten sondern die Kräfte einzuteilen. Endlich kommt die Zieluhr in Sicht – und passend zu meiner wieder hergestellten Form läuft gerade „All right now“ von Free … beim Spurt über die Ziellinie muss ich dann doch mitgrölen – laut und schräg, denn nun ist ja wirklich alles in Ordnung, ich bin im Ziel, ich hab es geschafft.
Die Verpflegung im Ziel ist richtig gut, auch wenn ich wenig Hunger habe – Malzbier, Weizenbier alkoholfrei, Limonade, Tee – was das Läuferherz begehrt. Ich hole meine Tasche und ziehe mir ob der Kälte gleich mal ein frisches langes Trikot und eine trockene Jacke über, die Wettkampfklamotten sind absolut durchnässt. Kurz nach mir trifft Frank ein – auch er hat es geschafft und war im Endeffekt nur wesentlich langsamer. Ich ärgere mich ein wenig über den „Anfänger-Fehler“ mit zu wenig Essen und Trinken, irgendwie muss ich mir wohl doch mal einen Ernährungsplan für solche Aktionen zusammenstellen. Harald lässt noch auf sich warten, aber mir wird es zusehens kalt, trotz der Folienjacke die es im Ziel gibt (sehr praktisch!). Also machen wir uns langsam auf den Weg zur Halle und zum Auto. Ich habe für Haralds Fahrzeug natürlich keinen Schlüssel und da drin liegt mein Handy sowie das Duschzeug. Immerhin mein Notfall-Set aus Handtuch und Duschgelproben habe ich bei mir. Da Harald uns auch am Auto noch nicht eingeholt hat, hinterlasse ich meine Startnummer mit einer Nachricht und begebe mich zum Duschen. Die gibts leider auch nur in Ultra-Form: entweder ultrakalt oder ultraheiß in homäopathischen Dosen. Es reicht fürs notwendigste. Zudem treffe ich Jürgen wieder. Am Auto ist dann auch Harald eingetroffen – ich ziehe endlich wieder richtig warme Klamotten an bevor es heimgeht. Was eine Wohltat.
Insgesamt muss ich sagen: Ein interessanter, gut organisierter und gut besuchter Lauf. Leider mit der Zeit wegen der Runden dann doch auch „Monoton“ wie die passende Band. Aber ich halte mir den definitiv einmal im Hinterkopf, immerhin ist es eine der ersten Veranstaltungen im Jahr, bei der man sehen kann was von der Ultraform aus dem Vorjahr noch übrig ist.
Firmen-Ultra Triathlon Pfungstadt 2012
Auch dieses Jahr nahm mein Arbeitgeber wieder am Firmen-Ultra-Triathlon in Pfungstadt teil. Ziel der Veranstaltung ist ganz klar der Spaß an der Bewegung und auch ein wenig Teambuilding über den Tellerrand der eigenen Abteilung hinaus. Gestartet wird mit einem Team aus 10-11 Personen, gewertet werden die 10 Besten eines Teams. Das ist ganz hilfreich, falls doch mal jemand krank wird und nicht teilnehmen könnte. Die Distanzen orientieren sich am Iron-Man, aber eben durch den Faktor 10 – daher 380m Schwimmen, 18km Radfahren und als Abschluss 4,2km Laufen. Alles keine Schreckdistanzen für mich.
Bereits am Freitag habe ich mir vorsorglich wieder ein Rennrad bei einem Bekannten ausgeliehen – man will sich ja nicht blamieren. Wobei auf der Veranstaltung auch schon Klappräder und ewig schwere Mountainbikes mit dickem Stollenprofil gesichtet wurden. Im Gegensatz zum letzten Jahr habe ich mich diesmal für eine ökologisch sinnvolle Anreise entschieden – ab Ladenburg ging es in der Gruppe mit dem Jobticket bis nach Zwingenberg – also schon mal knappe 8km bis Ladenburg und nochmal 9km bis zum Veranstaltungsort zum Warmradeln. Das fällt mir immer etwas schwer, denn wenn ich auf dem Rennrad sitze dann will ich auch Geschwindigkeit machen – nichts peinlicher als diese Möchtegern Rennradler die mit 18km/h durch die Landschaft zuckeln und die ich mit dem Tourenrad locker überhole.
Die Organisation in Pfungstadt hat auch dieses Jahr wieder einen leicht chaotischen Flair – man soll sich am Treffpunkt für die Gruppen einfinden, darf aber das Rad nicht mit in den Bereich nehmen – wer hat aber am Rennrad schon ein Schloss dabei? Da müssen sich die Veranstalter endlich mal etwas einfallen lassen.
Dann natürlich die übliche Vorbereitung – Rucksack wegschließen, Wechselklamotten in der Wechselzone vorbereiten und das Rad einchecken. Ärgerlicherweise geht das mit dem Einchecken nur gruppenweise und nur eine halbe Stunde vor dem eigenen Start – klar, der Platz ist begrenzt und bei der Masse Teilnehmer wird es dann schnell eng. Da es kühl und windig ist muss ich aber definitiv nochmal in der Wechselzone vorbei um mich dort meiner Jacke und Radhose entledigen – damit schwimmt es sich so schlecht. Natürlich auch den Brustgurt und die Pulsuhr ablegen – einmal abgesoffen reicht und der zusätzliche Wasserwiderstand des Gurts muss auch nicht sein. Das zahlt man dann halt beim Wechseln. Diese ganze Aktion wird etwas kritisch, da am Check-In für die Räder die Transponder-Box streikt – die Leute am Posten sind völlig hilflos ohne die Elektronik, bis dann endlich einer den Mumm hat und auf Papier umstellt. Daher bleiben mir nur noch 10 Minuten zum Entkleiden und Einfinden am Start für die Schwimmstrecke – vorher noch etwas aufwärmen oder Gymnastik muss entfallen.
Kurz vor zehn dann endlich im Wasser – irgendwie fühle ich mich nicht so recht fit und der Adrenalin-Kick ist auch ausgeblieben. Bei der Startreihenfolge fürs Schwimmen bin ich dann auch wieder der zweite der in der Reihe starten soll, irgendwie bin ich scheints doch recht flott unterwegs. Nach der üblichen Startzermonie geht es dann auch schon los – erste Runde für mich Kraulschwimmen – immerhin mal knapp 100m, danach stelle ich um auf etwas weniger anstrengendes: Brustschwimmen – selbst damit bin ich noch recht zügig unterwegs – auf der letzten der 4 Runden die es zu bewältigen gilt überhole ich noch unsere langsameren Schwimmer. Die Nummer 1 ist da schon aus dem Wasser draußen – Respekt, das muss ich noch etwas mehr üben mit dem Schwimmen. Innerlich reift der Gedanke sich doch mehr in Richtung Triathlon zu orientieren und dafür etwas anderes aus dem Wochenplan zu verdrängen – ist nur die Frage was…
Aber da ist auch schon das Ende der Bahn – also nix wie raus aus dem Wasser und in Richtung Wechselzone gejoggt. Diesmal bin ich ja schon etwas routinierter – daher spare ich mir das vollständige Umziehen – Radhose über die feuchte Badehose, Schuhe gehen für die Kurzstrecke auch ohne Socken. Die Schuhe zum Radeln hab ich natürlich wieder nicht aufgeknotet – ich muss mir da wohl mal ein paar mit Klettband zulegen – so ist das kein Zustand … Jacke auch noch drüber, Pulsmesser starten und dann auf dem Weg zum Rad Helm und Radhandschuhe anziehen. Da kann ich schon wieder ein paar Leute einsammeln.
Ran ans Rad und erst mal „Schieben“ … bis an die Startlinie – das nervt. Dann rauf und rein in die Klickpedale – der Wind hat nochmals aufgefrischt und die Wolken sind etwas dunkler geworden – Duschen würde ich eigentlich erst gern nach dem Wettkampf … Leider finde ich auf die Schnelle keinen Partner der ähnlich schnell unterwegs ist – ein Kollege hängt mir dafür am Hinterrad, sein halbherziger Versuch mich zu überholen und dann im Windschatten fahren zu lassen scheitert – so langsam wollte ich denn doch nicht sein. Also arrangiere ich mich halt mit dem Hinterrad-Lutscher. Es geht stramm Richtung Hauptrennstrecke auf der B3 – dort sind zwei Runden zu absolvieren – eine leichte Steigung ist mit drin und natürlich der Wind. Immerhin weht er halbwegs aus der richtigen Richtung – auf der Zu- und Abfahrtsstrecke habe ich erst Gegenwind auf der Heimfahrt geht es also wohl etwas leichter. Dafür ist der Wind auf der offenen B3 um so nerviger. Gut, dass der erste Wendepunkt nicht so weit ist. Ab da hab ich erst mal Rückenwind – Zeit zum kurz ein paar Schlucke aus der Flasche nehmen, irgendwas isotonisches wäre mir ja lieber als das reine Wasser – aber was solls, immerhin ist es nicht übermäßig heiß. Nun geht es langsam bergab – die Geschwindigkeit steigt und in der Entfernung ist schon der nächste Wendepunkt auszumachen. Mein Hinterrad-Junkie versucht es immer mal wieder, aber ihm fehlt einfach die Kondition vorne im Wind zu fahren – es werden sogar noch mehr aus meinem Team die sich hinten „anhängen“ … TEAM im Sinne von 2Toll ein anderer machts“ – mir ist das dann doch egal – am Wendepunkt erwische ich den besser Neustart – allerdings geht es jetzt die Steigung gegen den Wind hoch. Ich lasse mich nicht reintreiben 32km/h kann ich gut halten bei einer ordentlichen Kadenz. Einige andere überholen, die meisten habe ich am Ende der Steigung wieder eingeholt. Auf in die Runde Nummer 2 – wieder der pfeifende Wind auf der offenen Strecke, aber ich lasse nicht locker und finde immer wieder kurzzeitig etwas Anschluss an eine Gruppe bis ich auch diese dann stehen lasse. Mit mehr als 40 Sachen auf dem Tach geht es auf den anderen Wendepunkt zu – klar bergab und Rückenwind, da fällt es leicht. Am Anstieg ziehe ich diesmal etwas mehr mit – mein Anhängsel versucht sich auch immer wieder – und immer wieder hole ich es ein… runter von der B3, auf Richtung Schwimmbad – noch rund 1,5km sind zu fahren. Über die Brücken ist der Wind dann von der Seite, ansonsten habe ich ihn wie geplant im Rücken. Rein in die Wechselzone (rechtzeitig absteigen und ausklicken nicht vergesen) und dann weiter joggen wieder zur Wechselzone.
Dort tausche ich nur die Schuhe – weg mit den Radklickies und her mit den Laufschuhen – die habe ich immerhin aufgeknotet hinterlegt. Vorbei an der Zeiterfassung und dann bin ich auch schon auf der Laufstrecke. Die Getränkestation lasse ich erst mal sein, ob das so gut ist? Egal weiter geht’s raus aus dem Schwimmbad rauf auf die erste von 3 Runden durch den angrenzenden Wald. Die Strecke ist gut verschnörkelt und der Untergrund extrem holprig – also aufpassen wo man hintritt. Meine Beine haben scheint’s noch nicht ganz begriffen, dass jetzt eine andere Sportart ansteht. Die Waden fühlen sich bleischwer an – ich habe fast schon Probleme richtig sauber abzurollen. Das ist fast schon kurz vor Krampf. Immerhin nach fast einer Runde lässt das Gefühl langsam nach. Erstes Rundenbändchen abgreifen – diesmal in verschiedenen Farben, damit nicht mehr irgendjemand zu früh in Richtung Ziel abbiegt. Die Getränkestation liegt so knapp hinter der Bändchen-Ausgabe, da kommt man fast nicht ran, weil man noch das Band um den Arm streift und eigentlich schon einen Becher Wasser abgreifen müsste – also auch die nächste Runde ohne Wasser. Es läuft jetzt immer besser – ich hole sogar einige Leute von der Radstrecke wieder ein, ein tolles Gefühl endlich in der „richtigen“ Sportart unterwegs zu sein – wieder die kleine Steigung hoch und auf der Rückseite vom Bad vorbei – die Piste dort ist alles andere als prickelnd: sehr grob geschottert, uneben und jede Menge lose herumliegender größerer Steine auf die man nicht drauftreten sollte – da wäre es doch wohl möglich gewesen vorab mal nen Rechen zu nehmen bei der Streckeninspektion … aber egal – da kommt schon wieder das nächste Band – und diesmal klappt es dann auch endlich mit dem Wasser. Noch eine Runde von etwas mehr als 1km liegt vor mir – wieviel genau? Egal, ich versuche es erst gar nicht auszurechnen – die Energie dafür stecke ich lieber in die Beine. Dementsprechend schnell verfliegt auch die Runde. Rein ins Schwimmbad nochmal die letzte Minimal-Steigung nehmen und dann diesmal rechts ab Richtung Ziel. Transponder zweimal auflegen: Einmal vor dem Ziel für die Ansage und einmal im Ziel für die Messung. Ergebnis 1:07h irgendwas – wohl etwas langsamer als letztes Jahr und gar nicht mein Ziel – ich hatte eigentlich vor unter 1h zu bleiben. Muss wohl an dem Wind gelegen haben.
Danach Geraffel zusammen suchen, Duschen und noch etwas essen – wir haben wieder reichlich Gutscheine, also gibt es ordentlich isotonsiche Hefeweizen, dazu ein halbes Huhn samt Pommes. Als Abschluss noch ein paar Brezen. Zwischendrin noch der obligatorische Foto-Termin und die Abstimmung wann wir loswollen. Die Räder müssen bis 13h abgeholt werden – der Zug fährt 13:53h, also Treffpunkt an der Radausgabe um 13:15h. Bis dahin noch etwas Entspannen, Fachsimpeln, Futtern und Trinken. An der Ausgabe geht es wider Erwarten recht zügig. Dennoch taucht ausgrechnet unser Fahrtorganisator nicht rechtzeitig auf – nach 5 Minten fahren wir denn einfach los – er kennt ja die Abfahrtszeiten. Die kurze Pause hat erstaunlich viel gebracht – ich habe wieder jede Menge Energie und kann zügig gen Zwingenberg radeln. Die Kollegen lassen sich da etwas mehr Zeit.
Ab Ladenburg geht es dann wieder Radelnd weiter – Seckenheim ist mein Ziel – dort muss ich das Rennrad wieder abgeben und mein eigenes wieder in Empfang nehmen. Einer der Bekannten dort feiert auch noch Geburtstag, also noch ein paar Tassen Kaffee bevor es weiter geht. Den Kuchen verkneife ich mir aber – nicht noch mehr Kalorien. Als vorletzte Etappe muss ich jetzt noch für meine Schludrigkeit vom Vorabend „büßen“ – für eine Aktion im elterlichen Garten wollte ich eigentlich den Schlüssel am Samstag Abend schon abholen, als ich sowieso dort war. Das hab ich verbadelt – also Extra-Training. Sind ja nur 10km bis in die Innenstadt, also kein Drama. Von dort aus dann aber endlich heim. Sportlich war ich auf alle Fälle genügend unterwegs für das Wochenende. Schauen wir mal was die nächsten so bringen.
Der Gedanke mit dem Triathlon und mehr Training lässt mich immer noch nicht los – ich werde wohl nochmal in mich gehen – aber mehr Sport finde ich per se mal nicht verkehrt.
Ulmer Laufnacht 2012 – 100km durch die Nacht
Alle Jahre wieder … kommt die Ulmer Laufnacht. Ganz so alt wie das ebenfalls jährliche christliche Event namens Weihnachten ist sie noch nicht, aber immerhin in meinem Laufkalender hat sie einen festen Platz – abgesehen von 2010 – da war ich in den Staaten um meine Diplomarbeit zu schreiben – da wäre die Anreise wohl doch zu viel Akt gewesen. Auch wenn einige Leute schon vorgeschlagen haben, dass ich dann einfach Triathlon in Extrem-Form machen soll: Über den Atlantik schwimmen, von Portugal oder Spanien aus nach Ulm radeln und dort dann als Abschluss eine „Kurzstrecke“ zum Auslaufen und lockern.
Die Wochen vor der Laufnacht und nach dem MLP-Marathon (12. Mai) waren leider von sehr viel Arbeit und Stress gezeichnet – das Laufen als Ausgleich musste da recht oft hinten anstehen – teilweise nur eine Trainingseinheit in der Woche und selbst dann nur abends auf der Dienstreise vom Arbeitsplatz ans Hotel. Herrlich zum Abschalten und Nachdenken aber mit 12km nicht recht die Strecke mit der man sich auf einen Ultra vorbereitet. Dann noch ein wenig Tauchurlaub – auch da wieder keine Chance eine lange Laufeinheit zu machen. Erst am letzten Dienstag gab es dann was längeres 24km entlang des Neckars in Mannheim. Natürlich nicht mit Volllast, aber es hat mit gezeigt: Das mit den 100km müsste machbar sein – letzte Zweifel verflüchtigen sich bekanntlich immer erst auf der Strecke.
In Blaustein geht alles seinen mittlerweile eingespielten Gang – noch etwas Kohlenhydrate beim Bäcker kaufen, ein wenig gesalzene Nüsse aus dem Supermarkt und dann das Warten auf den Start. Diesmal habe ich mein Zelt nicht mitgebracht – ich habe vor zusammen mit meinem Begleitradler Torsten am Samstag Abend wieder in Richtung Mannheim aufzubrechen. Die Übernachtung hat es ohnehin nicht so richtig rausgerissen (ein gutes Bett ist durch nichts zu ersetzen), außerdem habe ich am Sonntag noch einen Termin bei dem ich anwesend sein soll.
Mit ausruhen klappt es diesmal nicht ganz so gut – auch in der Lix-Halle wird ein Public-Viewing improvisiert – immerhin dösen kann man nebenher. Als ich mich mit Torsten auf dem Weg zum Auto und zu Start mache, steht es 4:1 für Deutschland. Das Briefing fand etwas verzögert in der Halbzeitpause statt. Im Wesentlichen hat sich nichts geändert – die Strecke ist mit Pfeilen auf dem Boden markiert, zudem gibt es wieder die reflektierenden Pfeile an allen Abzweigungen. Zur Kontrolle wie üblich Flatterband nach der Abzweigung: rot für rechts und gelb für links – für den Anteil in totaler Dunkelheit zusätzlich mit entsprechenden Beleuchtungen in rot oder gelb. Da kann ja nichts schiefgehen. Außerdem habe ich ja mittlerweile eine gewisse Streckenkenntnis, auch die ist hilfreich bei der Orientierung und Einteilung der Kräfte.
Torsten macht sich auf die Reise zum Treffpunkt in Eggingen bei Kilometer 11,5 – ich habe noch eine Viertelstunde bis zum Start. Die Nervosität und die Zweifel steigen weiter und weiter. Ich habe gewisse Zweifel an mir, wie gesagt das Training war alles andere als gründlich. Aber egal: Endlich fällt um 23:00h der Startschuss und ich laufe los. 1:0 gegen den inneren Schweinehund. Wie immer gibt es ein herrliches Feuerwerk über dem Stadion – Schade das man dazu immer den Hals verdrehen muss – aber wir sind ja nicht zum Feuerwerk-Schauen sondern zum Laufen da – also Blick auf die Strecke und sehen dass man einen Rhythmus findet. Ich habe mal wieder etwas ehrgeizig geplant mit 6 min/km – da es noch immer keine GPS oder tracking-fähigen Pulsuhren mit einer ausreichenden Laufzeit für 100km gibt (es sei denn man läuft sie ausreichend schnell) habe ich noch immer meinen Pulsmesser von Polar – Streckenmessung ist ja alle 5km angeschrieben. Entlang der Straßen feiern noch einige Leute das Fußballspiel – das Feld sortiert sich langsam. Die Staffelläufer sind natürlich deutlich schneller unterwegs – klar wenn man nur 30km vor sich hat, dann kann man es natürlich ganz anders laufen lassen. Einige Zeit laufe ich gemeinsam mit einem anderen Läufer – wir unterhalten uns ganz nett und mahnen uns auf die Geschwindigkeit zu achten – viel zu schnell passiert es, dass man sich irgendwo ranhängt oder einfach zu schnell wird – Ultramarathons sind sehr viel Kopfsache und das fängt bei der Kräfteeinteilung an.
Es folgt ein sehr ruhiges Stück – es geht parallel zur Staatstraße und dann über den den höchsten Punkt der Strecke hinweg – es geht eine gefühlte Ewigkeit nur bergauf – ich zwinge mich langsam zu machen, denn ich weiß, dass dieser Anstieg ein dickes Ende hat. Entlang der Strecke auf den Berg findet sich zum ersten Mal eine angekündigte Neuerung des Veranstalters – am Rand der Strecke stehen verschiedenfarbige, beleuchtete Kegel. Gefällt mir richtig gut – die blauen und roten gefallen mir mit am Besten. Die Gelben sind eine gute Orientierung, bei den weißen bin ich mir nicht schlüssig – für mich haben sie eher den Charme einer Straßenlaterne, während die anderen doch irgendwie für Stimmung sorgen. So zumindest mein Gefühl. Mit dem Ende der Lichterkette liegt auch endlich der steile Anstieg hinter mir. Es geht zum ersten Mal durch den Wald, richtig angenehm wenn die Steigung nachlässt. Nach einer kurzen Erholungsphase geht das Spiel dann in die Gegenrichtung wieder los – in Richtung Eggingen geht es reichlich bergab und man muss auf dem Schotteruntergrund etwas aufpassen. Dieses Streckenstück gefällt mir jedes Jahr wieder warum genau weiß ich nicht. Vielleicht liegt es auch an dem „Motivationsschild“ das kurz vor Eggingen unter der Hochspannungstrasse steht: 10km geschafft.
In Eggingen ist die erste Versorgungsstelle – ich greife zum Bananenstück und Iso, zudem wird die Flasche gefüllt. Auf dem Weg aus dem Ort raus wartet schon Torsten – ab sofort habe ich einen Begleitradler für alle Fälle. Es geht über einen der holprigsten Streckenabschnitte weiter – teilweise sind nur die Treckerspuren ausgewalzt und die dann noch voller Geröll – in der Dunkelheit absolut tükisch – also Augen auf. Als hilfreich erweist sich die Fahrradlampe: Fährt Torsten hinter mir so leuchtet er die Strecke vor mir fast optimal aus – Gefahrenstellen sind so rechtzeitig erkennbar. Das Gefälle macht sich aber dennoch bemerkbar – ich bin dankbar als es mal wieder etwas flacher wird. Ein wenig später geht es ja sogar schon wieder leicht bergauf – aber alles im grünen Bereich. Noch sind erstaunlich viele Läufer zusammen auch wenn die Anzahl Überholvorgänge deutlich nachgelassen hat. Es geht durch die Felder und ehe ich es mich versehe steht da schon wieder ein Schild: 15km. So früh hätte ich mit dem nicht gerechnet – aber meine Uhr gibt mir recht. Zumindest der Teil der noch funktioniert – nachdem ich im Training schon gelegentliche Aussetzer des Brustgurts hatte, hat er sich nun vollständig verabschiedet. Ärgerlich aber nicht zu ändern – wie schon beim MLP-Marathon – da hatte ich ihn schon abgeschrieben und wunderte mich im Training dann über die tadellose Funktion – muss ich mich nunmehr beim Puls und der Belastung auf mein Gefühl verlassen.
Es geht weiter durch die Felder, in der Entfernung ist schon Erbach zu erahnen. Kurz vor Erbach gibt es eine Abzweigung die ich schon vom letzten Jahr her kenne – zwei Läufer vor mir biegen prompt natürlich links ab – die Strecke geht aber rechts weiter – ein kurzer Ruf und die beiden erkennen ihren Fehler. An dieser Kurve hätte ich die Kegel recht praktisch gefunden – so zwei oder drei zum Andeuten der Kurve und schon gibts keine Missverständnisse. In Erbach geht es erst mal hoch ans Schloss – ich entsinne mich dunkel, dass im ersten Jahr dort eine Versorgungs- und Wechselstation war – die ist mittlerweile in den Ort hinunter verlegt. Der Anstieg ist richtig knackig – sogar Torsten muss sich auf dem Fahrrad reichlich anstrengen. Vor dem Schloss steht die Feuerwehr, macht Licht und sorgt für die richtige Richtung. Das Feuerwehrfahrzeug markiert somit wirksam das Ziel „da oben musst du hin!“. Danach geht es gemütlich abwärts nach Erbach rein, mit einigen kleinen Schwenkern geht es unter der Bahnlinie durch in Richtung Stadtion. Das umrundet man erst mal bis zum Eingang, dann gibts noch ne Stadionrunde obendrauf. Auf selbiger wird man unfreiwillig geduscht – auch ich mache Bekanntschaft mit dem Rasensprenger. In Bamberg oder auch sonst bei warmen Läufen mag ich so eine Erfrischung ja, aber in diesem Fall finde ich sie einfach nur ekelhaft – es ist zwar nicht kalt aber auch nicht so warm als das ich diese Dusche unbedingt gebraucht hätte. Immerhin gibts hinterher gleich die Entschädigung: Kilometer 20 ist erreicht und es gibt ordentlich Verpflegung – allerdings kann ich mich für den Kuchen nicht so recht begeistern – daher erst mal Banane und Müsli-Riegel und wieder ISO zum Runterspülen. Außerdem entledige ich mich endlich eines Steinchens, das auf der Schotterpiste irgendwie den Weg in den Schuh gefunden hatte.
Nach der kurzen Pause geht es auch schon wieder weiter – raus aus Erbach und ran an die Donau. Mehrere Kilometer lang zieht sich der Weg entlang des Damms. Schön zu erkennen die lange Kette aus Kopflampen und Rücklichtern der Radbegleiter. Ich merke ein wenig, dass ich wohl doch etwas mehr hätte essen sollen beim letzten Stopp. Daher bekommt mein Marktender-Radler die Ansage: „Bei Kilometer 25“ bitte die Gummibärchen bereit halten. Was mir völlig entfallen war: Bei Kilometer 25 gibt es sogar eine offizielle Versorgungsstation – inklusive Gummibärchen. Das muntert doch ganz erheblich auf.
Nun geht es auf die berühmte Allgäu-Kehre zu – nach Donaustetten geht es über die Schnellstraße und dann links ab in Richtung Recycling-Hof – ich frage mich jedesmal wie man wohl „gebrauchte Läufer“ recyclet – wahrscheinlich müssten die in die Kategorie „Sondermüll“ eingestuft werden. Die Strecke führt denn aber doch ganz gemütlich weiter durch den Wald – mittlerweile sind die Abstände zu den anderen Läufern deutlich größer geworden. Es ist nur noch das Knirschen der Fahrradreifen und der Laufschuhe zu vernehmen. Herrlich, diese Ruhe. Das Tempo ist auch weiterhin ok, wenn ich auch mein Ziel mit 6 min/km schon mal abschreiben kann. Nach dem aktuellen Blick auf die Uhr bin ich da etwas hintendran – etwas mehr brauche ich bereits jetzt, aber man wird ja bekanntlich auch gegen Ende etwas langsamer. Ist mir aber auch egal – ankommen ist bei einem Ultra immer noch das wichtigste Ziel – die Zeit kommt erst an zweiter Stelle – immerhin soll es ja auch noch Freude bereiten.
So geht es denn auch recht bald raus aus dem Wald gen Unterweiler – dort steht schon wieder eine Versorgungstation – wieder heißt es zugreifen bei den Bananen – ich lasse mir eine Spezial-Mischung auffüllen: ein Drittel ISO, ein Drittel Cola und ein Drittel Wasser. Hört sich schauerlich an, schmeckt halbwegs erträglich, enthält aber alles was der Läuferkörper gerade so benötigt: Flüssigkeit zum Schmieren, Zucker zum Antreiben und Elektrolyte für den Rest der Stoffwechselkette. Die nächste Wasserstation lässt nicht lange auf sich warten – bereits in Unterkirchberg gibt es wieder Wasser und Iso – und für mich natürlich auch wieder Gummibärchen und einen Cracker mit Frischkäse – ganz lecker, wenn er nur nicht so staubig trocken wäre – da hilft nur eines: Kräftig nachspülen.
Vor die nächste Versorgungstation hat man noch eine hohe Hürde im wahrsten Sinne des Wortes gelegt: Es geht nach Oberkirchberg, dem zweiten Ortsteil von Illerkirchberg bzw. dem Ortsteil Buch – beides liegt oben auf dem Kamm vor der Iller – ich kenne diese Steigung nur zu gut – aber das Wissen um das Kilometerschild kurz hinter der Spitzkehre nach dem Ende der Steigung motiviert mich – viele Läufer schalten hier bereits in den Modus „Gehen“ zurück – ich selbst kann noch ganz gut die Steigung hochjoggen, wenn auch in kleinen Schritten. An der Versorgung gibts dann Schokolade und Nüsse, dazu wieder die Flasche auffüllen – nach der Steigung habe ich die regelrecht leergelutscht. 35km liegen hinter mir – mehr als ein Drittel ist also geschafft – nur noch 2 Drittel zu bezwingen.
So geht es dann auf dem Bergrücken weiter – ich erinner mich daran, dass ich letztes Jahr auf dieser Strecke gefroren habe wie ein Schneider – daher befragen wir mal wieder Torstens Fahrradthermometer – diesmal sind es 6-7°C je nach Wind – also nur unwesentlich wärmer, aber es kommt mir deutlich angenehmer vor. Ehe man es sich versieht ist der Bergrücken auch zu Ende und es geht recht zügig abwärts an die Iller – eigentlich würde ich es gerne mehr laufen lassen aber die Muskeln wollen schon nicht mehr so recht mitmachen bei dem bergab. Ich muss das wohl noch häufiger trainieren, die Oberschenkel melden sich da ganz deutlich mit Trainingsbedarf.
Die Strecke entlang der Iller ist immer sehr schön – leicht geschwungen, zwar nur geschottert aber angenehm eben zum Laufen. Auch hier ist wieder ein Stück Teststrecke für die beleuchteteten Kegel – im Abstand von rund 100m stehen diese am Wegesrand und verbreiten eine tolle Stimmung. Neben mir gluckert die Iller und ganz selten ist auf der anderen Uferseite ein Fahrzeug auf der Schnellstraße zu hören. Kurz vor Wiblingen geht es ans Kloster, kurz vorher im Wald steht ein weiteres wichtiges Schild: 40km sind gemeistert.
Das Kloster habe ich in guter Erinnerung von allen bisher durchgeführten Laufnächten um Ulm. Zwar muss man vor dem Klosterhof noch eine kleine Steigung bezwingen, aber die Entlohnung ist der herrliche Blick auf den Innenhof zusammen mit der Versorgungsstelle – wieder Cola, ISO, Banane und Schokolade bevor es weiter geht. Eigentlich wollte ich mir ja auch noch wieder Gummibärchen in die Backen stecken, aber das fällt mir erst ein, als ich schon fast wieder an der Iller bin – der Kurs durch den Wald dort ist reichlich dunkel – dank Streckenkenntnis weiß ich wo ich aufpassen muss und wo es hingeht. Ein Wanderer-Paar flucht recht leidenschaftlich, sie haben sich an einem der Zäune orientiert und sind an der Weggabelung erst mal weiter entlang des Zaunes gelaufen – eigentlich nur ein Umweg von wenigen Metern – aber zusätzlich lauert da noch die Falle in Form einer richtig großen Pfütze. Die Stelle nimmt man nur einmal mit, ich entsinne mich, dass ich beim ersten Mal auch fast in den Morrast getappt wäre. Gerade auf dieser kurvigen und teilweise etwas unübersichtlichen Strecke hätte ich mir die beleuchteten Kegel recht gut vorstellen können. Diese gibt es aber erst wieder an der Iller auf der Geraden.
Ungefähr auf halber Strecke Richtung Ulm wechseln wir die Illerseite – kurz danach erscheint schon das Kilometerschild 45 – der erste Marathon für diese Laufnacht ist also bezwungen – nur noch ca. 1,5 Marathons – das sollte doch auch noch zu machen sein. Es läuft recht gut bisher – kurz nach dem Motivationsschild lasse ich mir nochmal die Gummibärchenbox reichen – Kalorien für bis nach Ulm aufnehmen. Es geht weiter immer entlang der Iller, bis sie sich mit der Donau vereinigt. Kurz darauf tauchen die ersten Häuser von Ulm auf – rechts des Weges liegt das Freibad und kurz danach geht es über die Donau. Bei der ersten Laufnacht ging es noch über die Straßenbrücke hoch ans Roxi – dort war man dann aber schon bei 50km angelangt. Seit 2010 ist der 50km-Marker im Donaustadion – das zieht sich noch eine ganze Ecke hin bis man dort ist. Lustig bis nervig sind die gut angeheiterten Nachtschwärmer am Donauufer – einige haben da wohl echt tief ins Glas geschaut. Mir kommt ein Motto in den Sinn: „Lieber Koma-Laufen denn Koma-Saufen“. Es geht weiter entlang der Donau – wie bematscht man nach fast 50km Laufen ist, merke ich an den Schriftzügen entlang der Donau – ich kann mich nicht mehr so recht drauf konzentrieren – lesen und kombinieren der mehrere Meter langen Texte: Nicht mehr möglich. Endlich geht es den Damm hoch und weiter in Richtung Donaustadion. Die Uhr an der Mesststelle zeigt 5:13h als ich darauf zu laufe – es gelingt mir noch vor dem Umsprung auf 5:14h durch den Torbogen zu laufen. Ich liege also doch noch recht passabel in der Zeit.
Da ich aus den Erfahrungen beim letzten Mal gelernt habe, mache ich die Pause in Ulm nur so kurz als möglich – nach spätestens 5 Minuten geht es weiter. Bis dahin gibt es Kuchen, Banane, Brühe und wieder die Mischung für die Flasche – diesmal allerdings mit 2 Teilen Wasser und jeweils ein Teil Cola bzw. ISO. Zudem lasse ich mir aus dem Spezial-Beutel von Torsten 2 Eukalyptus-Bonbons reichen – eines rechts, eines links in die Backentasche und schon gehts weiter. Der gefürchtete Krampf und Belastungsschock bleibt diesmal aus – ich werte somit die Methode mit den Bonbons als recht gut tauglich. Einziger Nachteil: Man muss recht viel dazu trinken um sie zu lutschen. Aber auch das muss ja kein Fehler sein, zumindest muss ich nicht gleich in die Büsche, daher ist der Flüssigkeitsbedarf wohl doch auch irgendwo gerechtfertigt.
Nach einer Umrundung des Stadions geht es über die Brücke wieder auf die bayrische Seite der Donau und den Pfad entlang der Donau weiter. Eine recht monotone Strecke, die immer schlecht geschottert ist – sehr grob und man muss aufpassen sich nicht den Fuß zu vertreten. Am Stauwehr gibt es nochmal ein kleines Gefälle den Damm runter – das geht aber höllisch in die Oberschenkel – gut dass es danach erst mal flach an der Donau entlang weiter geht bis Thalfingen. Es wird hell und die Vögel singen in den Bäumen und Büschen rund herum – sehr motivierend. Ich schalte die Kopflampe aus, in Thalfingen wird sie dann in der Radtasche verstaut. Kurz vor der Brücke nach Thalfingen steht ein weiteres Schild: 55km geschafft – die Halbzeit liegt deutlich hinter mir.
Nach der Wasserstelle (es gibt tatsächlich nur die Auswahl Wasser oder Wasser) folgt die Schlachtergerade entlang der Donau – rund 2km geht es schnurgerade entlang der Donau – weit und breit keine Abwechslung in Sicht – nicht mal ein Kilometerschild. Immerhin einige Läufer und Wanderer voraus – da kann man sich langsam „ransaugen“ – bis ans Ende der Geraden habe ich dann doch einige eingeholt bzw. überholt.
Nach dem Linkschwenk von der Donau weg geht es raus aus dem Wald – oben auf dem Berg ist das nächste Ziel zu erkennen – Kloster Oberelchingen. Wie üblich schweift mein Blick allerdings nach Osten – der Zeitanzeiger Modell Sonne zeigt sich diesmal noch nicht auf den ersten Blick – erst kurz vor Unterelchingen bzw. dem Bahnübergang sehe ich den glutroten Ball über dem Horizont. Gleich hinter dem Bahnübergang steht auch schon das nächste Motivationsschild – 60km – noch etwas weniger als ein Marathon und ich fühle mich noch recht gut.
Nun folgt eine der härstesten Steigungen auf der gesamten Strecke, direkt nach der Wasserstelle in Unterelchingen geht es „elchmäßig“ nach oben – die sogenannte Napoleon-Rampe – erst die steile Straße und zum krönenden Abschluss noch in Serpentinen durch den Spielplatz bis man am Acker entlang in Richtung Kloster läuft. Der östlichste Punkt der Strecke ist somit durchlaufen, jetzt geht es immer nur noch auf Blaustein zu. Von ein paar kleinen Schlenkern mal abgesehen. Entgegen der bisherigen Streckenführung geht es in diesem Jahr nicht über den Friedhof des Klosters sondern um das Kloster herum durch den Reitplatz. An der Versorgungsstelle mache ich den Versuch Kuchen zu essen und verschlucke mich dabei ganz ordentlich. Ein satter Hustenanfall bei dem alle Muskeln den Aufstand proben ist die Folge. Aber: Immer mit der Ruhe – Magnesium einwerfen und gleich noch Traubenzucker hinterher, danach dann Wurst und Gummibärchen.
Infolge dessen laufe ich etwas langsamer – es geht leicht bergan dem Panorama-Weg folgend wieder gen Thalfingen zu (diesmal das Nordende). Im Wald kurz vor Kilometer 65 schlage ich mich in die Büche – das ISO-Getränk hat ja schon die ganze Zeit den Magen-Darm-Trakt gut durchgerüttelt, aber es wirkt halt auch abführend…. Deutlich erleichtert komme ich wieder aus dem Wald auf die Strecke zurück. Die führt denn auch recht bald zügig abwärts in den Taleinschnitt bei Thalfingen. Die Feuerwehr hat dort eine Wasserstelle aufgebaut. Die Steigung danach ist an und für sich recht flach, dennoch gehe ich sie und knabbere dabei Nüsse mit Salz. Richtig fit bin ich nicht mehr aber ich kenne die Strecke auch in schlechterem Zustand. Sie zieht sich nun immer mehr durch die Felder, Schatten ist rar, aber noch sind die Temperaturen erträglich – ich laufe immer noch mit Jacke aber teilweise schon mit Sonnenbrille.
Nach der Steigung geht es mit einigen Kurven weiter, erst unter der B19 durch, samt Neubaustelle der Autobahnquerung – wieder durch den Wald immer in Hörweite der Autobahn und fast parallel zu dieser. Auf einer kleinen Anhöhe gibt es bei Kilometer 70 eine kleine inoffizielle Getränkestelle mit Wasser, Cola und alkoholfreiem Weizen. Ich gönne mir den bayrischen Iso-Drink und laufe weiter – Torsten hat einige Meter vor der Getränkestelle schon angekündigt etwas gegen seinen Hunger zu unternehmen. Da die Strecke ja markiert ist laufe ich derweil in meinem Trott weiter – teilweise gehend aber doch auch immer wieder joggend – die Energie kommt ganz langsam zurück, aber noch fehlt so der rechte Antrieb. Noch dazu überholt mich der Läufer vom Beginn der Strecke – er hat noch Reserven und zieht nunmehr recht locker an mir vorbei. Aber das ist mir dann auch leidlich egal, auch wenn der Frust natürlich tief sitzt.
Nach dem Wald geht es dieses Jahr nicht über die Autobahn sondern wie schon 2009 entlang der Bahntrasse weiter. Vergleichsweise eben – im Gegensatz zu 2009 geht es aber nicht direkt in Jungingen über die Bahn sondern es folgt ein Rüssel der nochmal 2 Brücken weiter führt. Auf der anderen Seite geht es dann wieder zurück bis Jungingen -natürlich auch dort nochmal den Brückenkopf hoch bevor es wieder auf die vertraute Trasse in Richtung Kilometer 75 geht. Dort ist eine der nettesten Verpflegungsstellen – in einer Scheuer bzw. davor wird alles geboten was das Läuferherz begehrt, freundliches Personal, dezente Musik – das motiviert echt. Ich schlage zu bei Kartoffeln mit Salz, Brühe und Cola. Dazu eine Ladung Magnesium und wieder Schokolade.
Das Wiederanlaufen fällt mir fast schon schwer – einige andere Läufer haben das gleiche Problem, auch der Kamerad vom Beginn der Strecke müht sich ab – kommt aber deutlich besser wieder in Fahrt und läuft davon. Auf der offenen Strecke kann ich ihn recht gut verfolgen, zumindest mit den Augen. Einen anderen Läufer motiviere ich: Wir wollen diese Strecke hinter uns bringen und es ist nicht mehr weit – Hand drauf und weiter gehts. Ich kann langsam auch wieder Fahrt aufnehmen – zumindest so lange es eben ist oder bergab geht. Die Steigungen gehe ich mit strammen Schritt nach oben. Es folgt eine bunte Mischung auf und ab durch das Industriegebiet – die Zentrale der Drogeriemarktkette mit ihrem markanten Turm immer im Blick – den Turm umrundet die Strecke zu rund 80% in einem weiten Bogen.
Es geht wieder nach Ulm hinein, genauer gesagt an die Wilhelmsburg – erst mal ordentlich bergab und dann entlang des Burggrabens, bevor man bei Kilometer 80 in ihn abtaucht zur Versorgungsstelle. Dort nochmal kräftig Cola, Magnesium und Kuchen einschaufeln, bevor es entlang des Burggrabens weiter geht. 2009 hieß es an dieser Stelle erst mal noch den Wehrgang ein gutes Stück hinunter bis zur Brücke und auf der anderen Seite gleich wieder hoch. Insgesamt ist das Profil ab jetzt sehr wellig – immer wieder Anstiege und Gefälle im Wechsel – ganz gelegentlich auch mal halbwegs eben. Ich jogge was möglich ist, die meisten Steigungen ist jedoch Gehen effektiver. Ich merke aber, dass ich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich mehr joggen kann – zumindest kommt es mir mal so vor. Mit der Überquerung der B10 erreichen wir den Ortsteil Lehr – leer fühle ich mich auch irgendwie. Zum ersten Mal wird mir derart warm, dass ich am Ende der Steigung meinem Radbegleiter die Jacke zum Wegpacken in die Hand drücke. Nach einer kurzen Schleife geht es rein in den Ort, vorbei an der Feuerwehr – dort gibt es nochmal Wasser und etwas zu essen – ich greife zu, auch wieder beim Magnesium.
Kurz nach Lehr und kurz vor der bekannten „Mördersenke“ steht denn auch schon wieder ein Schild: 85km liegen hinter mir – ich fühle mich wieder erstaunlich fit – das müssen wohl die Endorphine im Zusammenhang mit den mittlerweile zugeführten Kalorien sein. Der Truppenübungsplatz zieht sich dafür wie Kaugummi, die unbemannte Wassersation habe ich nich nötig, es ist mehr als genügend Getränk in der Flasche. Vom angekündigten Tag der offenen Tür an den Kasernen und dem Übungsplatz bekomme ich rein gar nichts mit – das Gelände wirkt total verlassen und hat doch einige Wellen im Profil. Zudem macht mir der grobe Schotter doch reichlich zu schaffen – dass ich mir wohl ordentlich Blasen gelaufen habe, merke ich ja schon seit Kilometer 70 aber jetzt wird es langsam richtig schmerzhaft – teilweise beim Gehen mehr als beim Joggen. Aber Aufgeben ist jetzt keine Alternative mehr – noch 15km bis ins Ziel, da lasse ich mich nicht mehr lumpen.
Endlich hat der Truppenübungsplatz ein Ende, wenn auch eines mit sehr starkem Gefälle – es geht ins Tal hinab und dann immer dem Tal entlang – endlich wieder etwas Schatten. Die Freud währt nur kurz, denn es geht auch recht bald wieder raus aus dem Tal. Nächster Zwischenstopp: Mähringen – Versorgung inklusive Massage-Angebot – das lasse ich aus Zeitgründen aber aus – der Blick auf die Uhr sagt mir: Es könnte hinhauen mit dem Einstellen des Rekords von 2009 – also unter 11:38h – es sieht soweit machbar aus, kurzzeitig überlege ich auch ob es machbar wäre unter 11:30h zu bleiben. Die nächsten Kilometer durch die Felder gebe ich langsam etwas mehr Gas. Die letzte Versorgungstation liegt bei Kilometer 94 in Bollingen am Sportplatz. Ich kippe nun reichlich Cola in mich hinein. An der Verpflegungsstation wird nochmal aufgefüllt, aber nicht mehr groß gestoppt – die Uhr sagt immer noch: Das könnte hinhauen. Die letzten Kilometer waren ja aber auch vergleichsweise flach und nur wenige Gehpausen die Steigungen hoch waren nötig.
Nun geht es erst mal oberhalb des Kiesentals weiter bis an den Einstieg in selbiges – ein holpriger Graspfad der nochmal volle Konzentration fordert. Ebenso der Einstieg in das Tal, durch die Heidelandschaft führt ein doch stark abschüssiger Schotterweg – ich wünschte ich hätte die Kraft es laufen zu lassen, aber das geht einfach nicht, also geht es in kleinen Jogging-Schritten auf den Talgrund. Zwischendrin ein weiteres Schild: 95km.
Es folgt eine 180° Kehre und der letzte nennenswerte Anstieg auf der Strecke – auch wenn es an und für sich nur wenige Höhenmeter sind, nach mehr als 95km kommt einem der Anstieg um so heftiger vor. Danach gehts immerhin schön bergab – die Versorgung auf der Kuppe lasse ich zugunsten der Zeit einfach aus. Auf dem vergleichsweise harmlosen Gefälle steht ein weiteres Schild: 96km geschafft – noch vier sind zu bewältigen. Ich halte weiterhin meine Geschwindigkeit, wische Zweifel beiseite ob ich das auch noch die 4km durchhalte – es muss jetzt einfach. Auch die Blasen an den Füßen ignoriere ich einfach. Es gibt nur noch eines und das ist das Ziel, darauf fokusiert sich nun alles.
Kurz vor dem Parkplatz am Kiesental steht ein weiteres Schild – 97km geschafft – nur noch drei. Ich projiziere das auf meine Hausstrecke in Mannheim – ungefähr Höhe Fernmeldeturm bin ich nun – nicht mehr weit bis zur Innenstadt und meinen Eltern – die Strecke bin ich so oft gelaufen und die Kilometrierung kenne ich auswendig. Das gibt nochmal einen Schub. Da kann auch der kleine Anstieg oberhalb der Straße nicht mehr schocken – den jogge ich nun auch einfach hoch – ob es eine gute Idee ist? Egal es ist nicht mehr weit und die 2,5km gehen doch immer irgendwie. Rüber über die Straße vorbei an der herrlich duftenden Forellen-Zucht mit ihrem Räucherofen. Der Pfad ist recht schmal ein Läufer vor mir macht mir dennoch Platz und ich kann ihn überholen. Torsten reiht sich hinter ihm ein. Kurz bevor man Blaustein erreicht steht am Pfad nochmal ein Schild: noch zwei Kilometer – aus Erfahrung weiß ich: nur noch ganz wenige Steigungen folgen. Es geht über die Hauptverkehrsader von Blaustein, entlang dem Gehweg und dann runter an die Blau, vorletzte Steigung die Brücke über die Blau.
Die schöne Landschaft und die Gärten um mich herum nehme ich zwar noch wahr, aber das Augenmerk liegt nun voll und ganz auf der Strecke – ich überhole noch einen Läufer – jetzt nur den Pace halten – noch ca. 1,5km bis ins Ziel. Das Schild „99km“ lässt nicht lange auf sich warten. Noch ein Kilometer – der Stallgeruch ist ganz deutlich wahrzunehmen bzw. zu hören: Die Stadionansage hört man auch schon den Kilometer vorher. Rechts um, weg von der Blau über den Feldweg in Richtung Parkplatz – ich sehe mein Auto und kurz davor geht es schon wieder nach rechts in Richtung Stadion. Der letzte Anstieg rauf auf die Tartanbahn. Auf dem Weg dorthin motiviert mich noch ein Läufer mit einem Klapps auf den Rücken das gibt richtig Schub. Noch sind es knappe 500m. Nach dem Eintritt auf die Ehrenrunde durchs Statdion sind es noch 300m, ich mobilisiere nochmal alles was in meinen Beinen steckt. Die Zeitanzeige im Ziel verkündet: 11:32 als ich sie einsehen kann – ich will es nicht 11:33 werden lassen, also nochmal wie im Winter so oft auf der Hallenbahn geübt: Endspurt, wenn auch hier über 100m anstelle der 50 – aber darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Ich scheuche einige Passanten von der Bahn die hinter dem Ziel ganz klassisch die Strecke blockieren – man kann doch nicht einfach so abbremsen wenn man 100km gelaufen ist … da muss man schon noch ein paar Schritte tun bis man wieder steht. Geschafft! Und schneller als 2009 und 2011. Das entschädigt.
Ich gehe ganz langsam in den Versorgungsbereich – Torsten reicht mir wie angefordert Traubenzucker und Magnesium – aus der Erfahrung heraus, dass mir das recht gut hilft und mir dann nicht so kalt wird nach dem Lauf. Zudem jede Menge Getränke unterschiedlichster Art. Torsten kümmert sich um die weitere Verpflegung, aber feste Nahrung will so kurz nach dem Lauf noch nicht. Ich habe das Gefühl sie fast nicht runter zu bekommen. Ganz vorsichtig ziehe ich die Schuhe aus und inspiziere die „Schäden am Laufwerk“ – zwei ordentliche Blasen unterhalb des Sprunggelenks, eine große am rechten Zehen und diverse kleinere an der Unterseite rechts. Die Entlastung durch das Entfernen der Schuhe tut schon mal sehr gut. Ich höre mir die Siegerehrung an während ich fleißig Getränke ich mich hinein kippe und auch langsam wieder feste Nahrung zu mir nehme.
Torsten holt derweil die T-Shirts (diesmal einheitliche für Läufer und Begleitradler – was ich eigentlich schade finde) aus dem Auto um sie bedrucken zu lassen. Wie sich zeigt ist die Bügelpresse leider defekt – so lassen wir uns nur die Folienbeschriftung geben – zum Aufbügeln habe ich eine Möglichkeit bei Martin in der Bügelpresse.
Ich stelle dabei fest, dass ich noch keine Medallie erhalten habe. Im Ziel erfahre ich dann, dass die Medallien es nicht pünktlich ins Ziel geschafft haben – sie werden nachgeschickt. Aber meine Freude kann das auch nicht mehr trüben. Eigentlich erwarte ich noch eine Siegerehrung nach Altersklassen, aber diese entfällt dieses Jahr. Zwischenzeitlich helfe ich noch einem Läufer aus, im ist etwas schwindlig – also kurzerhand eine Kiste unter die Beine und in den Schatten. Zudem eine Portion Magnesium und Traubenzucker und schon wird es wieder besser. Ich weiß doch selbst wie man sich nach den 100km fühlen kann. Mir geht es erstaunlich gut und so steige ich vorsichtig wieder in die Schuhe und die Socken und mache mich auf den Weg zum Auto. Dort ziehe ich mich erstmal wieder vernünftig an – anstelle einer Unterhose gibt es aber eine Radlerhose, die scheuert nicht so sehr an den wundgeriebenen Oberschenkeln und hat weniger störende Nähte. Die typischen Läufer-Weh-Wehchen zeigen sich so langsam – Scheuerstellen an diversen Ecken, aber nichts dramatisches.
Vor der Entspannung im Bad Blau geht es ins Café Blau, das ins Altersheim integriert ist – dort gibt es ein vernünftiges Mittagessen – Germknödel mit Vanillesauce – viele einfach Kohlenhydrate – genau das Richtige nach dem Lauf. Im Bad Blau lasse ich den Tag dann ausklingen, bzw. hole den Schlaf der durchlaufenen Nacht nach. Es ist mir diesmal nicht so fürchterlich kalt wie beim letzten Mal – ein deutliches Zeichen, dass ich die Ernährung besser im Griff hatte. Nach einer kurzen Ruhephase muss ich aber doch nochmal mit Traubenzucker und Magnesium sowie einer heißen Dusche nachhelfen. Zudem nehme ich nun wieder die warme Steinbank in Beschlag – ich weiß jetzt warum Katzen Kachelöfen mögen. Gegen halb sechs machen wir uns dann auf den Heimweg – diesmal ohne jeden Stau oder sonstige Probleme.
Am nächsten Morgen ist der Muskelkater erstaunlich gering, auch wenn Treppensteigen noch reichlich schmerzlich ist. Der Blick in die Ergebnisliste freut mich richtig: 11:32:54 und somit schneller als 2009 war ich. Es hat wieder für den ersten Platz in der AK gereicht (diese Jahr zum letzten Mal, nächstes Jahr werden die Bedingungen härter: 8:52h sind die Vorgabe dieses Jahr für die M30), insgesamt bin ich auf Platz 43 gelandet – gerade noch so im vorderen Drittel – insgesamt sind 140 Läufer ins Ziel gekommen über die 100km im Einzel.
Fazit: Anstrengend aber schön! Mal sehen ob ich das nächstes Jahr wieder mache. Ich kann es jedem nur empfehlen der einmal wissen will was der menschliche Körper wirklich in der Lage ist zu leisten. Außerdem ist es für jeden interessant der mal erleben möchte was nach Kilometer 42 noch so kommt. Man muss ja nicht gleich die volle Distanz machen, die 50km sind auch ein guter Anfang.
Ich hoffe, dass im nächsten Jahr auch Helga wieder teilnehmen kann, dieses Jahr musste sie aus gesundheitlichen Gründen pausieren – aber man sollte einen solchen Lauf auch wirklich nur antreten wenn man absolut fit ist. Ich selbst habe mir jedenfalls vorgenommen wieder etwas mehr zu trainieren und auch wieder mehr Langstrecken einzubauen – auch als Kontrast zum täglichen Büro-Alltag mit all dem Stress da der mit dranhängt.
Die lange Ulmer Laufnacht – 100km
Als ich mit meinen Laufkollegen mal wieder über verrückte Laufideen sprach, kam die Idee 100km in Ulm mitzulaufen: „Wird schon irgendwie gehen“. Bilder gibts leider keine (siehe Bericht warum).
Als ich es mit meinen Laufkollegen (Helgas Lauffreunde in Nürnberg) mal wieder über diverse verrückte Laufideen wie den LGA-Indoor-Marathon und die verschiedenen Ultraläufe hatte, hörte ich zum ersten Mal von der geplanten langen Ulmer Laufnacht. Etwas übermotiviert durch meinen Erfolg beim 2008er Amberger Ultralauf über 63 km, fackelte ich nicht lange und meldete mich für meinen ersten 100km-Lauf an. Ganz getreu dem Motto: „Wird schon irgendwie gehen“.
Wie das Leben so spielt war die Vorbereitung leider alles andere als Gründlich. Teils machte mir meine Ausbildung mit Pflichtvorlesungen und Laboren einen Strich durch die Rechnung, teils gab es andere gesellschaftliche Verpflichtungen zu erfüllen. Ergebnis: Die Woche vor den 100km kam ich nicht dazu auch nur einen Kilometer zu trainieren. Aber egal – „Tapering“ (gut ausgeruht in den Wettkampf) soll es ja bringen.
So kam ich am 12.06.2009 gegen Abend in Ulm an, und begann mit dem Vorbereitungen: Zelt aufbauen, Startnummer abholen, Sicherheitseinweisung, Equipment-Check. Gut dass ich den Pulsmesser. Noch mal ausgelesen habe, die verbleibende Speicherzeit hätte für den Lauf nicht gereicht. Zudem ein erster Ausfall: Meine Digicam zickt mal wieder rum und produziert nur noch künstlerisch wertvolle Bilder, aber nix was man herzeigen kann. Na ja, kann man nix machen, lassen wir sie halt im Auto, vielleicht auch besser so, sie wiegt ja doch was.
Danach der Versuch ein wenig zu entspannen oder zu schlafen, denn der Lauf startet ja erst um 23:00h. Aber keine Chance, es ist zu laut auf dem Parkplatz und die nahe Bahnlinie ist auch gut befahren. Nun denn, ich stehe kurz vor 23:00h im Stadion in Blaustein, die Stimmung ist gut. Als Highlight findet ein Ballon-Glühen auf dem Fußballplatz statt. Man tauscht sich mit einigen anwesenden Läufern noch aus, scherzt. Pünktlich um 23:00h setzt sich der Pulk in Bewegung. Entlang der Runde im Stadion wird ein Feuerwerk abgebrannt – ein echt toller Start und eine riesige Atmosphäre! Continue reading