Jahresrückblick 2024

Weihnachten ist „überstanden“ und es geht mit großen Schritten auf Silvester zu, allerhöchste Zeit sich einmal das vergangene Jahr anzusehen. Insgesamt war es etwas turbulenter als ich mir das gewünscht habe.

Januar

Das Jahr starte mit einem echten Highlight für mich: Nach rund vier Monaten intensiven Wintertraining und nach neun Jahren habe ich mich wieder einmal an einen hundert Kilometerlauf auf dem Programm, noch dazu auf völlig neuen Untergrund bzw. ungewohnter Umgebung. Zum ersten Mal im Leben ging es für mich nach Asien, genauer gesagt nach Angkor Wat. Leider aufgrund der nicht vorhandenen Ferien der Kinder nur alleine – daher war es auch wirklich nur eine Hit-and-Run-Aktion: Hinfliegen, minimales Sightseeing, Laufen, etwas Erholen und dann auch schon wieder zurück.

Februar

Wo ich schon mal warmgelaufen war, ging es kurz nach der Rückkehr aus Asien weiter auf altbekannter Strecke, die jährliche Rheintalquerung stand auf dem Programm und war wieder ein voller Erfolg. Im Vergleich zu Aisen war es deutlich kühler, aber es gab ja auch wieder die Möglichkeit sich am Ende des Laufs in der Sauna. Zudem habe ich endlich die langwierige Reparatur meines Anhängers erfolgreich abschließen können.

März

Der März brachte eine etwas ungeplante Veränderung, nachdem der Haussegen bei Bahag schon länger etwas schief hing, kam es nunmehr zur Eskalation, auch weil die Quartalszahlen alles andere als erfreulich waren. Ich habe daher die gut bezahlte Option gezogen dem Unternehmen den Rücken zu kehren. Das setzte erst einmal auch eine gewisse Menge kreativer Energie frei, mit der ich mich um einige private Projekte kümmern konnte, wenn auch die Suche nach einem neuen Job definitiv nicht ganz so angelaufen wie gedacht. Auch hatte ich somit genügend Zeit mich ausgiebig um den Mittelaltermarkt im Herzogenriedpark zu kümmern, ein mittelalterlicher Vorgeschmack für etwas später im Jahr.

April

Es ging, wie alle zwei Jahre wieder einmal an die Weinstraße zum Laufen – natürlich über die 42,195 Kilometer. Im Vergleich zu vor zwei Jahren bekamen wir den Klimawandel voll zu spüren. Vor zwei Jahren lag überall noch Schnee und anstelle Riesling wurde irgendwann Glühwein bzw. Tee ausgeschenkt. Diesmal war es das exakte Gegenteil, bereits vor dem Wendepunkt war es so warm, dass man nicht mehr wusste was man noch ausziehen sollte.

Auch im April habe ich meine Geburtstagsfeier nachgeholt – dort wäre das warme Wetter echt willkommen gewesen, stattdessen kam nochmal eine Kältewelle – der verbliebene Glühwein aus dem Winter sowie sonstige warme Getränke waren im wahrsten Sinne des Wortes heiß begehrt. Insgesamt aber eine schöne Feier.

Mai

Auch um nochmal Kraft zu tanken haben wir die Pfingstferien genutzt, das Ziel war diesmal nicht ganz so weit weg: Auf dem Weg zum Médoc-Marathon hatten wir bereits einen kurzen Stopp in Beaune gemacht und die Region versprach noch einige Überraschungen bereit zu halten. Neben dem obligatorischen Weineinkauf haben wir unter anderem „das Ende der Welt“ (oder auch Ende des Matschs) besucht sowie ein Seifenkistenrennen.

Juni

Zum Urlaubsabschluss haben wir noch eine mittelalterlichen Ausflug gemacht: Es ging an die Burgbaustelle in Guedelon, dort wird mit historischen Mitteln eine mittelalterliche Burg von Grund auf neu gebaut – sehr imposant anzusehen. Natürlich ging es auch läuferisch weiter – und das im Doppelpack: zuerst in Franken beim Metropolmarathon, dort auch natürlich mit einem Wiedersehen von Helgas Lauffreunden. Gleich die Woche drauf ging es ins Elsass beim Marathon des vignobles d’Alsace durch die Weinberge, wie immer auch wieder mit Verkostung entlang der Strecke. Zudem gab es auch an der Jobfront ein wenig aufwärts, zumindest einmal eine erste Überbrückungslösung.

Juli

Im Juli war es an der Zeit eines meiner Geburtstagsgeschenke einzulösen, ich habe mir einen lang gehegten Traum erfüllt und ein Konzert von Europe besucht. Als Beifang beim Festival „Lieder am See“ trat die Band zusammen mit weiteren Highlights wie Suzi Quatro und Level 42. Insgesamt ist das Festival super organisiert, da können auch die Regenschauer die Stimmung nicht trüben. Da Kinder bis 12 Jahre kostenfrei sind, ist es ein Festival für die ganze Familie, inklusive Front-of-stage Erlebnis für Glen bei Europe.

August

Dankenswerter Weise durfte ich auch während der Probezeit bereits Urlaub nehmen, immerhin konnten wir so die Sommerferien nutzen. In diesem Jahr hatten wir uns wieder einmal zu einer mehrtägigen Radtour entschlossen. Eigentlich war geplant, dass wir von Regensburg aus die Donau aufwärts fahren. Aufgrund der noch nicht ganz beseitigten Schäden des Frühjahrshochwassers haben wir umdisponiert und sind am Bodensee gestartet. Von dort aus ging es über Ravensburg und Wangen an die Iller und dann an die Donau nach Ulm. Insbesondere die erste Woche war reichlich anstrengend, denn das Allgäu ist wunderschön anzuschauen aber auch verdammt hügelig. Noch dazu war uns da Wetter nicht immer gerade hold – etliche Kilometer sind wir bei Regen gefahren. Die zweite Woche entlang der Donau hatten wir weniger anspruchsvoll eingeschätzt, am Ende war es ein steter Wechsel: Einen Tag wunderbar flach zu fahren, am nächsten dann wieder sehr bergig und anstrengend zu fahren. Gekommen sind wir bis Hausen im Tal, ein Stück Donau-Radweg bis nach Donau-Eschingen fehlt uns also noch. Das wird aber ggf. auch einmal ein Fall für ein verlängertes Wochenende.

September

Der Wein hat mich dieses Jahr nicht wirklich losgelassen – sei es in Frankreich oder in Deutschland. So bin ich auch eher kurzfristig beim Privat-Ultra als Geburtstag mitgelaufen. Unter dem Motto „vom Wein zum Rhein“ ging es von Neustadt an der Weinstraße über die Kalmit und Speyer bis nach Schifferstadt. Ein sehr interessanter Lauf, noch dazu habe ich mich dort recht bald an die Spitze setzen können. So bin ich unerwartet als erster Ultra-Marathoni im Ziel eingelaufen, ein echt ungewohntes Gefühl.

Oktober

Es geht auf den Herbst zu, genauer auf die Herbstläufe. Obligatorisch war natürlich der Besuch in Nürnberg am 3. Oktober zum Stadtlauf, nur ein Halbmarathon aber auch immer wieder schön. Noch dazu konnten wir den Brückentag nutzen und somit einiges in Nürnberg neu entdecken. Nicht sportlich, aber auf seine eigene Art herausfordernd war dann die Durchführung des Herbstlaufs, hier lag die Durchführung diesmal in meinen Händen. Für mein Erstlingswerk in dieser Größenordnung sind wir sehr gut durchgekommen. Das auf dem Heimweg dann mein Auto Rauchzeichen gibt war weniger schön aber man kann ja nicht alles wollen.

November

Die Jobfront hat sich nochmals etwas verändert, seit Anfang November bin ich nunmehr bei einer Firma in Berlin, als Nebeneffekt hat die Familie die Hauptstadt besichtigt während ich arbeiten war. Auch neigt sich das Jahr langsam dem Ende und somit ist auch die nächste Jahresendaufgabe im Sportverein fällig: Unsere Vereinszeitschrift liegt seit nunmehr einem Jahr auch zum Großteil bei mir, auch hier sind einige Stunden Arbeit hinein geflossen.

Dezember

Mit einigen Weihnachtsfeiern in den verschiedenen Abteilungen und der Fackelwanderung klingt das Jahr am Sportverein aus, auch wenn im Hintergrund noch einiges an Arbeit zu erledigen war. Trotz vieler Veranstaltungen habe ich es dennoch geschafft, mich mit den Studienkollegen auf dem Weihnachtsmarkt zu treffen.

 

Wie bereits eingangs geschrieben war das Jahr reichlich turbulent für mich. Ich hoffe das kommende Jahr hält etwas weniger Überraschungen bereit. Einige Punkte im Laufprogramm stehen für mich schon fest, unter anderem soll es auch wieder nach Franken gehen, diesmal von Nürnberg nach Fürth. Ich bin gespannt was sich sonst noch ergeben wird.

 

 

Vom Wein zum Rhein – ein Geburtagslauf zum 60.

Ultraläufer sind ein komisches Völkchen, da wundert es nicht, dass sich Brigitta zu ihrem 60. Geburtstag als Feier einen besonderen Lauf ausgedacht hat. Sogar inklusive Ausschreibung und allem was dazu gehört. Ich hatte definitiv überlegt, neben meinem „Traditionslauf in Nürnberg“ im Herbst noch einen vollwertigen Lauf zu machen. Dafür wäre auch Karlsruhe in Frage gekommen, aber die Ausschreibung unter dem Motto „vom Wein zum Rhein“ war einfach zu verlockend. Zumal es nicht nur einen Stadt-Marathon geben sollte, sondern einen Landschaftslauf mit Trail-Anteil und einigen Höhenmetern. Insgesamt die deutlich kleinere Veranstaltung und derartige Initiativen unterstütze ich natürlich gerne. Immerhin organisiere ich ja auch seit einigen Jahren im Frühjahr ein ähnliches Format mit der Rheintalquerung.

Los geht es für mich am Wettkampftag in aller Herrgottsfrühe, es fühlt sich fast so an wie am Rennsteig oder auch beim Angkor-Trail, nur dass ich diesmal von daheim aus starten kann. Ein erstes Warm-Up sind die 1,5km bis an den Bahnhof in Schwetzingen, denn die Anreise erfolgt diesmal direkt per Bahn. Der Start ist in der Nähe des Bahnhofs Neustadt, mit einmal Umsteigen in Mannheim, also wunderbar zu erreichen. Die Vertaktung in den frühen Morgenstunden klappt hervorragend, auch wenn ich rund 30 Minuten Aufenthalt in Mannheim habe. In Ludwigshafen steigt auch Norbert zu und so bin ich schon mal nicht mehr alleine, bis in Schifferstadt dann auch die anderen Teilnehmer inklusive Geburtstagskind zusteigen. Continue reading

Rheinradtour Tag 15 – Mechtersheim, Speyer, Schwetzingen

Tageskilometer: 33,4km Gesamt: 650km

Letzter aktiver Urlaubstag. Leider war die Nacht alles andere als erholsam, dank des „Schnokemon-Go“-Spiels sind wir zwar frühzeitig im Zelt, aber beim Einsteigen kommen etliche der Tierchen mit ins Zelt – man kann es also im Innern erst einmal weiter „spielen“. Zudem beeinträchtigt eine Feier in der nahen Gaststätte die Nachtruhe. Der Morgen verheißt dann auch nichts gutes, während wir Abbauen gibt es einen ersten leichten Regenschauer. Daher gibt es das Frühstück im schon fast leergeräumten Zelt. Immerhin ist es der erste Tag des Urlaubs an dem wir derartig schlechtes Wetter haben.

In einer Regenpause brechen wir auf – erstes Fernziel ist Speyer, wobei fern absolut übertrieben ist: Laut Beschilderung sind es gerade einmal 14km bis an den Dom. Als der schon in Sichtweite ist, beginnt es wieder zu regnen. Diesmal sogar vergleichsweise stark. Als wir das Technik-Museum erreichen ist es immerhin schon wieder etwas weniger geworden. Nun gilt es die letzte große Steigung auf dem Weg nach Hause zu bewältigen: Die Salier-Brücke in Speyer. Im Vergleich zu den ersten Tagen in der Schweiz ist das aber recht harmlos was den Anstieg betrifft, er ist nur vergleichsweise lange.

tmp_25325-IMG_20160820_132036778317299Auf der anderen Seite steht dann auch schon ein Motivationsschild – noch 12km bis nach Hause. Marion hat scheinbar auch den Stallgeruch vernommen, denn wir sind vergleichsweise flott unterwegs. Wahrscheinlich ist es aber auch das nahende Zwischenziel: Der Johannes-Hof bei Ketsch. Dort essen wir nochmal in aller Ruhe zu Mittag, wie immer ist das Lokal sehr gut besucht. Wir schlagen ganz ordentlich zu beim Essen – von Vorspeise bis Nachtisch. Hinterher rollen wir schon fast zum Rad, so viel haben wir gefuttert. Aber das Essen ist dort auch immer gut und reichhaltig.

Nun laufen die letzten Kilometer auf bekannter Strecke nach Hause – über Ketsch geht es nach Schwetzingen. Bei Ketsch fahren wir zum letzten Mal direkt an einem Altrhein-Arm entlang, bevor es durch die Felder geht. In der Ferne sind schon die markanten Hochhäuser zu erkennen. Eine letzte Steigung ist die Brücke über die Autobahn, aber die nehmen wir nach mehr als 640km schon gar nicht mehr wahr. Im Wohnviertel muss ich dann doch noch eine Ehrenrunde drehen – es fehlen einige hundert Meter bis zur 650km-Marke, aber auch die bekommen wir noch voll. Kaum dass wir alles abgepackt haben, beginnt ein dauerhafter Regenguß von mehreren Stunden, das haben wir also recht gut erwischt.

Geschafft! – Von Konstanz bis Schwetzingen in 15 Tagen und 650km. Wir haben eine Menge gesehen und sehr viel erlebt. Die Technik hat bis auf kleinere Dinge sehr gut durchgehalten.

Probe für den Urlaub – Radausfahrt nach Landau

Der Sommerurlaub ist geplant – wir wollen als Familie von Konstanz in mehreren Etappen am Rhein wieder nach Hause, also Mannheim bzw. Schwetzingen radeln.

Erste Bausteine im Equipment-Bereich haben wird dazu schon angeschafft: Einen Thule Chariot CX2 als Fahrradanhänger, der sich mittlerweile fast täglich als Kindertransporter zur und von der Kita bewährt. Auch täglich im Einsatz sind meine Fahrradtaschen von Vaude und der Gepäckträger von „Locc“ von Tubus. Zudem haben wir Marions Fahrrad schrittweise ertüchtigt, Fahrradkorb, neuer Sattel für längere Strecken und ein paar kleine Reparaturen mehr – für den Urlaub werden wir wohl um einen stabileren Gepäckträger nicht umhin kommen, aber auch dieser sollte sich ohne Schwierigkeiten montieren lassen.

Nun sind die täglichen Strecken mit 2,5km zur Kita und insgesamt knapp 20km zur Arbeit zwar deutlich mehr als der Durchschnittsradler, aber eine Aussage über das Langstreckenverhalten lässt sich damit natürlich nicht treffen. Ganz zu schweigen davon, dass es ja nicht nur auf gutes Equipment ankommt, sondern auch der Körper den Strecken gewachsen sein muss. Also höchste Zeit für eine ausführliche Probefahrt.

So sind wir am Vatertag dann eben nicht mit dem klassichen Bollerwagen, sondern mit den Rädern plus Anhänger losgezogen. Als Fern-Ziel haben wir uns Ilbesheim bei Landau in der Pfalz gesetzt. Das Weingut Silbernagel, dessen Weine wir sehr schätzen veranstaltet vom 5. bis 8.5.2016 seine Jahrespräsentation. Da ist es natürlich um so besser wenn man zur Verkostung nicht mit dem Auto anreist. Klare Vorgabe war aber: Wir fahren so weit wie wir kommen, wenn es Probleme geben sollte, brechen wir die Tour ab – Möglichkeiten mit dem ÖPNV wieder nach Hause zu kommen haben wir daher an mehreren Stellen eingeplant. Continue reading

Drei Monate Jobticket – ein Zwischenstand

Seit Juli kenne ich meine Freundin Marion, noch wohnt Sie in Speyer. Schon bald nachdem ich häufiger zu ihr gefahren sind, habe ich gemerkt: Das geht ins Geld, alleine für den Sprit. Eigentlich hatte ich ja Bahnfahren für mich abgehakt – bis dahin war es zu umständlich und zu teuer. Aber angesichts der veränderten Situation habe ich mich nochmal mit den Angeboten auseinander gesetzt. Und siehe da: Mit dem Jobticket viermal nach Speyer und zurück gefahren und schon bin ich im Plus.

Das Jobticket kostet aktuell etwas mehr als 35 EUR, weil auch mein Arbeitgeber einen Anteil bezahlt. Von daher war es dann keine Frage der Kosten mehr, Viel interessanter war der Komfort-Faktor: Wie flott komme ich von A nach B? Mit dem Auto habe ich mal nachgeschaut: Ca. 40-50 Minuten brauche ich von Haustüre zu Haustüre bzw. von Haustür bis ins Geschäft. Mit der Bahn und Bus dauert der Spaß ca. 60 Minuten, tendentiell etwas mehr.

Positiv überrascht hat mich die Qualität der Verbindung – mit 1-2x Umsteigen komme ich direkt bis vors Werkstor bzw. zu mir nach Hause. Für die Strecke von daheim bis zur Arbeit taugt die Verbindung auch weiterhin nicht, da bin ich mit dem Rad oder sogar zu Fuß schneller.

Kritisch ist die Vertaktung der einzelnen Strecken. Der S-Bahn-Haltepuntk an der SAP-Arena ist zwar ganz gut angebunden, aber nicht wirklich ein Highlight. Besonders ärgerlich ist der Bus-Takt des 50er Buses – nur alle 20 Minuten – besser als nichts, aber besonders ärgerlich einfach wenn man ihn gerade verpasst, weil die S-Bahn mal wieder einige Minuten Verspätung eingefahren hat.

Mit der Umstellung des Fahrplans im Dezember ist die Verbindung noch etwas ungünstiger geworden – nur noch alle Stunde mit etwas verlängerter Wartezeit klappt die Vertaktung an der SAP-Arena. Die S3 hält dort nämlich nicht mehr, oder zumindest nicht zu den Zeiten an denen ich dort durchkomme. Alternative lautet am Hauptbahnhof umsteigen, aber die Zeit ist verdammt knapp wenn man von Gleis 9 bis auf den Vorplatz kommen will – tägliches Spurttraining inklusive. Die nächste Bahn dort kommt dann aber auch schon 10 Minuten später. Die Busverbindung kann man dann allerdings auch in den Wind schreiben.

Was sind die praktischen Erfahrungswerte: Insgesamt ist das Reisen deutlich entspannter als sich jeden Morgen mit dem Auto nach Mannheim zu quälen. Nachteilig ist sicherlich die etwas längere Fahrzeit und die verminderte Flexibilität – pünktlich muss man schon sein, sonst hat man das Nachsehen. Dafür hat man aber auch während der Fahrt in der Regel die Chance sich um diverse Kleinigkeiten zu kümmern. Dank Laptop und Smartphone kann ich in der Bahn einigen Schriftkram wie e-mails oder Protokolle zu Vereinssitzungen recht gut machen.

Ein praktisches Hilfsmittel für jeden ÖPNV-Nutzer ist ein Roller bzw. Kickboard. Gefunden habe ich das meiner Schwester, es lag bislang ungenutzt auf dem Speicher bei meinen Eltern. Die ersten Versuche resultierten in etwas Muskelkater (ganz andere Muskulatur als beim Laufen), einigen kleinen blauen Flecken von unerwarteten Stopps an Randsteinen, Kuhlen und Co. Aber mit der Zeit lernt man mit dem Ding richtig umzugehen. Egal wie blöd das aussieht, das Gerät ist einfach praktisch. Besonders gut eignet es sich nach meiner Erfahrung für Distanzen bis ca. 1km. Das ist ausreichend um an den Bahnhof in Speyer zu gelangen (Bus wäre deutlich länger), oder auch die letzte Meile von der Haltestelle bis in die Firma zu überbrücken, wenn man nicht auf den Bus warten will. In der Regel bin ich so deutlich schneller.

Fazit: Anfänglich war ich ja wirklich skeptisch, aber mittlerweile muss ich sagen: Das Jobticket lohnt sich auf alle Fälle. Ich werde es auch behalten, wenn ich nicht mehr so häufig nach Speyer muss, weil wir unsere Haushalte zusammengelegt haben. Aber alleine der Komfort Abends in die Stadt und wieder nach Hause zu kommen, ohne ständig nach einem Parkplatz suchen zu müssen, das ist einfach nicht zu toppen. Auch für Ausflüge am Wochenende ist das Ticket super praktisch – dank Mitnahme-Regelung ist es sehr einfach möglich in den Odenwald oder auch in Pfalz zu fahren. Je nach Region kann man dann auch einen „Pälzer Weinschorle“ oder „Äppel-Woi“ trinken ohne das man groß daran denken muss auch wieder heim zu fahren.

Ich kann es jedem bisher nur empfehlen. Mal sehen wie es sich weiter entwickelt, wenn ich umziehe. Die ÖPNV-Anbindung wird bei der Auswahl der Wohnung auf alle Fälle eine Rolle spielen.