Urlaub in Schottland – 11. Tag – Beach-Clean-Up mit BSAC

Für Sonntag sind wir von Richards Tauchclub zum Tauchen und Grillen eingeladen – ganz uneigennützig ist das ja nicht, aber auch der Club profitiert. Es gibt seitens des British Sub Aqua Club eine Aktion zur Strandreinigung. Eigentlich ist der Strand an dem wir tätig werden als sauber eingestuft, der Tauchgang soll aber Gewissheit und ggf. Sauberkeit bringen.

Wieder sind wir im Loch Long unterwegs – nach dem Treffen geht es noch ein paar Kilometer weiter bis an den vorgesehenen Strand. Der ist sehr flach abfallend und gut mit Kelp bewachsen. Zusätzlich zum Müll werden wir noch etwas anderes sammeln, dass sich am Strand reichlich findet: Jakobsmuscheln – frischer bekommt man die nicht. Wichtige Regel: Sie müssen größer als der Handteller sein, sonst sind sie nicht tauglich.

Anfänglich gestaltet sich die Suche nach Verunreinigungen etwas mühsam – eine einzelne Dose schwimmt lange Zeit als einziges Beutestück im Netzbeutel. Dafür finden wir Stück für Stück Jakobsmuscheln. Bald darauf wird der Strand endlich etwas tiefer und es findet sich auch nach und nach mehr Müll im Sammelbeutel. Vor allem Flaschen in verschiedenen Formen, bis hin zur Schampus-Flasche finden sich an. Aber auch Porzellanteile, Blechteile und diverser anderer Schrott – einiges ist schon etwas bewohnt – die Bewohner in Form von Muscheln und Krebsen topfen wir kurzerhand ins umliegende Kelp um.

Am Ende ist der Sammelsack doch reichlich gefüllt als ich ihn aus dem Wasser ziehe – 10 Muscheln haben wir eingesammelt – für jeden fünf die auf den Grill kommen – sehr feine Sache so frisch aus dem Wasser. Die Zubereitung ist etwas kräftezehrend und endlich ein sinnvoller Einsatz für ein Tauchermesser …
Danach noch etwas Taucher-Smalltalk und gemütliches beisammen Sitzen, ich unterhalte mich mit diversen Leuten vom Tauchklub, eine Taucherin kommt ursprünglich aus dem Raum Stuttgart – ihren Akzent in der deutschen Sprache kann sie auch nach mehreren Jahren in Großbritannien nicht verbergen. Abschließen machen wir noch einen Entspannungstauchgang zum Fotografieren – nur knappe 30 Minuten um die Flaschen noch etwas zu entleeren – beim ersten Tauchgang waren wir anstelle der geplanten 30-35 Minuten 50 Minuten unterwegs …

Abendessen gibt es dann wieder im nahegelegenen Einkaufszentrum, diesmal laufen wir hin – das sind nicht einmal 10 Minuten, aber wir haben ja auch keinen Koffer dabei und niemanden der noch in die Nähe des Flughafens muss. Ich halte mich diesmal etwas zurück, aber ein Nachtisch muss dann doch noch sein. Der Hauptgang ist diesmal italienisch: Pizza. insgesamt ok, aber da bin ich doch etwas verwöhnt vom Pizza-Angebot bei jedem besseren Italiener in Deutschland.

Nach dem Verdauungsspaziergang genießen wir noch eine gemeinsame Runde Scotch – wieder muss ich feststellen: Die stark getorften und sehr rauchigen schmecken mir nicht so gut – die aus der Speyside finde ich deutlich angenehmer.

Urlaub in Schottland – 10. Tag – Fahrt gen Süden, Richard und ein Tauchgang im Loch Long

Der Samstag ist vor allem von einem geprägt, dem monotonen Schnurren des Motors – damit er nicht aufhört tanken wir gleich nach dem Frühstück – die Tankwarnleuchte kam abends kurz vor dem Ziel zum ersten Mal. Das Frühstück ist wirklich reichlich und die Besitzerin des Bed&Breakfast hat ein paar Bilder ihrer Eltern herausgesucht, auf denen die Flotte vor der Selbst-Versenkung in Scapa Flow zu sehen ist. Schon interessant zu sehen wie die Schiffe mal ausgesehen haben.

Die Route führt und vorbei an Inverness und kurz danach an der Destillerie von Glenmorangie – leider haben die noch zu als wir gegen kurz nach neun dort vorbei kommen – Raimund macht ein paar Fotos als Beweis, dass wir es wenigstens versucht haben, und schon geht es wieder weiter.

Die A9 hat gewisse Ähnlichkeit mit den diversen amerikanischen Highways die ich entlang gekommen bin – auch diese Straße zieht sich scheinbar endlos durchs Land. Wichtiger Unterschied: In den USA führen solche Straßen (wie in Deutschland immer noch einige der Bundesstraßen) direkt durch die Ortschaften. Die A9 wurde explizit so angelegt, dass sie keine Ortschaften durchläuft sondern immer daran vorbei, verbunden über einen Zubringer – die Anwohner wissen das zu schätzen. Die A9 ist die große Transversale im Norden des Vereinigten Königreichs – dementsprechend viel Verkehr läuft darüber.

In Dalwhinnie biegen wir von der Route ab – die Trasse kennen wir bereits von der Suche nach einem Hotel auf dem Weg in die entgegengesetzte Richtung – diesmal fahre allerdings ich und wir haben Tageslicht. Ziel ist die Destillerie des Ortes – dort hat man bereits geöffnet und wir entscheiden uns ob der frühen Zeit für eine Führung durch die Anlage – durchaus interessant das mal von innen gesehen zu haben – nicht dass ich nicht gewusst hätte wie man Whisky generell herstellt, aber die Details sind von Destillerie zu Destillerie unterschiedlich – so verwendet Glenmorigie zum Beispiel keinen Torf um den Malz zu räuchern, das ergibt ein sehr weiches Aroma (was mir persönlich besser gefällt, ich komme auch mit einem gut geräuchten Whisky zurecht, aber meine Favoriten werden das wohl nie). Interessant ist die Kühlung des Destillats – man verwendet einfach das Wasser und das gute schottische Klima der Ecke dort – eine der kühlsten in ganz Schottland (und das ist nun allgemein schon nicht für sommerliche Temperaturen bekannt). Abschließend gibt es noch einen Blick ins Lager – unter anderem lagert dort ein Fass von 1960, das momentan einen unklaren Rechtsstatus hat, daher darf es nicht geöffnet werden bis der Besitzer ausfindig gemacht ist, oder eine Zeitspanne von 55 Jahren abgelaufen ist. Geschätzter Verkaufswert des Inhalts: 6 Millionen Pfund – wahrscheinlich egal ob er noch schmeckt oder nicht – es werden wohl um die 60 Flaschen dabei heraus kommen.
Abgerundet wird der Rundgang mit einer Verkostung des Whiskys – als kleines Präsent darf man das Probierglas behalten – auch nicht schlecht.

Kurz darauf verlassen wir die Destillerie und schwenken wieder auf die A9 ein – nächstes festes Ziel: Glasgow, gegen zwei Uhr am Nachmittag sollen wir bei Richard eintreffen. Wir schaffen sogar fast eine Punktladung – mit nur sieben Minuten Verspätung kommen wir in Renfrew (einem Vorort von Glasgow in der Nähe des Flughafens) an. Kurze Begrüßung, Koffer ausladen und etwas Taucher-Smalltalk. Danach probiere ich mal den Leihanzug an – er passt, somit steht den weiteren Tauchaktivitäten in Glasgow und Umgebung nichts im Wege.

Für den weiteren Nachmittag planen wir dann doch noch einen Tauchgang ein. Es ist nochmal rund eine dreiviertel Stunde Fahrt, aber die lohnt sich auf alle Fälle. Schon alleine die Strecke durch die Berge in Richtung Loch macht richtig Freude, auch wenn ich mir etwas mehr PS unter der Haube des Autos wünschen würde – 3 Taucher inklusive Ausrüstung kombiniert mit 106 PS und einer Steigung von 15% – das lässt sich nur über hohe Motordrehzahlen erträglich gestalten. Dennoch bleibt der Spritverbrauch erfreulich niedrig – wahrscheinlich auch weil ich intensiven Gebrauch von der Motor-Bremse mache – den einen Hügel runter fast ein wenig viel des guten – der Motor läuft mit fast 7000 Umdrehungen im zweiten Gang am Anfang des roten Bereichs …

Richard kann uns für den Tauchgang gar nichts versprechen – es kann klar sein, oder aber auch ein Nullsicht-Tauchgang – die ersten Meldungen am Einstieg sind aber durchaus positiv: Durchschnittliche Sichtweiten – was auch immer das heißen mag. Nach dem Einstieg bin ich ja echt überwältigt: Das Wasser ist fast klarer als in Scapa Flow und der Boden wimmelt vor Leben – kleine Taschenkrebse überall, ebenso finden sich bei genaueren Hinsehen jede Menge kleinster Einsiedler-Krebse, die ihre temporäre Wohnstätte in Form eine Muschel durch das Geröll des Grunds tragen. Ich beginne Fotos zu machen, und auch Raimund ist angetan – nur Richard taucht stur weiter – bald wissen wir auch warum: Es gibt die Tierchen nicht nur in klein sondern auch in vergleichsweise groß. Auf einer Betonstruktur im Wasser haben sie sich sogar richtig eingerichtet – es wimmelt und wuselt an allen Ecken und Enden mit den verschiedensten Krebsarten.

Die Heimfahrt verläuft auch ohne weitere Vorkommnisse – kurz das Material zum Trocknen in die Garage hängen, trocken wird es wohl bis am nächsten Tag nicht, aber immerhin abgetropft. Nächstes Ziel ist das Hotel in dem Didier einen Zwischenstop eingelegt hat, bevor er weiter nach Florida fliegt – damit es für ihn einfacher wird haben wir einen Koffer mit Tauchgepäck mitgenommen – das ist gar nicht so einfach wenn man auf einem so kleinen Flughafen wie Kirkwall losfliegt – die Kapazität der Maschinen ist einfach noch nicht auf Taucher ausgelegt.

So gibt es noch ein gemeinsames Abschluss-Essen mit Didier und Richard in einem nahegelegenen Einkaufszentrum – tendenziell etwas amerikanisch angehaucht, aber Spare-Ribs sind auch mal wieder was feines – auch wenn die dort nicht an die vom Brezn‘ Wirt in Nürnberg heran kommen. Die Preise sind dafür um so gesalzener und komischerweise sogar ohne Service-Gebühr – auch das muss man in dem Restaurant wie in den Staaten mit einem Trinkgeld (Tip) ausgleichen. Wir verabschieden uns von Diedier am Hotel und fahren zu Richard – alles recht kurze Strecken im Vergleich zum Tagepensum, das wir absolviert haben.

Urlaub in Schottland – 9. Tag – Kronprinz Willhelm zum zweiten und Beginn der Heimfahrt

Freitag morgen geht es früher los als sonst – damit wir die Fähre rechtzeitig erreichen kommt unser Skipper Andy etwas früher als sonst – die Fähre selbst hat uns mit dem nervigen Gefiepe der Landungsbrücke eh schon um kurz vor sechs aus dem Schlaf gerissen – ein Geräusch, dass ich definitiv nicht vermissen werde wenn ich wieder daheim bin.

Erstes Ziel ist nochmals die Kronprinz Willhelm – diesmal nur mit Raimund, Diedier schließt sich einer anderen Gruppe an, da er einen bestimmten Teil des Wracks nochmals genauer anschauen möchte. Wir umrunden den Bug und nehmen diesmal den Mast samt gepanzertem Ausguck mit – sehr gut erhalten, wenn auch gut bewachsen mit jeder Menge Totenmannshände und verschiedenen Korallen und Muscheln.

Eigentlich wollten wir ja auch den zweiten Tauchgang des Tages noch machen – nur leider versagt mir die Technik – beim Ausziehen reißt meine Nackendichtung des Trockentauchanzugs ein – ärgerlich, denn auf die Schnelle lässt sich das nicht reparieren – wären wir noch einige Tage in Scap Flow würde ich ja den Service des Tauchshops bemühen, die machen sowas über Nacht (sehr praktisch muss ich echt sagen). Aber so wird das natürlich nix mehr. Beim näheren Betrachten muss ich dann sogar froh sein, dass der Anzu so lange gehalten hat – das Latex zeigt doch deutliche Alterungsspuren – wahrscheinlich war der Anzug auf der Boot daher auch so preisgünstig. Werde ich mal sehen müssen wo ich eine passende Werkstatt in Mannheim oder Umgebung finde.

So packe ich zusammen mit Raimund alles ein, denn Didier kann den zweiten Tauchgang sowieso nicht mitmachen, er fliegt zwar erst am nächsten Tag aber bis der Stickstoff abgebaut ist, dauert es eine ganze Nacht – und wir wollen definitiv kein Risiko in dieser Hinsicht eingehen. Immerhin haben wir so Zeit alles schön ordentlich in Kisten zu verpacken während die anderen nochmal Tauchen. Das Wrack war denn wohl eh nicht so besonders – viele haben es wegen der Sicht erst gar nicht gefunden – unsere Partner aus England haben daher Jakobsmuscheln für das Abendessen gesammelt – auch eine Idee – das müssen wir uns für das nächste Mal zum Mittagessen merken – anstelle ständig Bohnen in Variationen.

Das Umladen und Bezahlen an Bord ist dann recht fix erledigt – und günstiger als ich erwartet habe (naja wir sind in Schottland, da schaut jeder auf den Preis …) – So sind wir mehr als pünktlich am Check-In und haben sogar Zeit uns in aller Ruhe zu verabschieden. Der Check-In auf die Fähre zieht sich dann ewig hin – die Jungs haben die Ruhe absolut weg – wir überbrücken die Zeit mit Keksen und etwas Musik.

Die Überfahrt nutze ich dann um in aller Ruhe etwas auszuspannen und Stickstoff abzubauen, zu sehen gibt es eh wenig und die Schaukelbewegungen der Fähre sind im Vergleich zum Tauchboot minimal.

Ab Scrabster fährt Raimund gen Süden durch die Landschaft der schottischen Highlands. Rund siebzig Kilometer vor Inverness finden wir dann auch ein Bed&Breakfast, dass unseren Vorstellungen entspricht: Die ersten hatten ja fast schon Preise wie ein Hotel. Am Ende kommen wir für 25 Pfund pro Nase und Nacht unter. Die Lady ist sichtlich überrascht, dass wir in Scapa-Flow waren – sie hat lange Zeit dort gelebt. Da es kostenlosen WLAN-Zugang gibt, rufe ich per Skype noch kurz bei meinen Eltern an, bevor ich mich schlafen lege. Raimund hat derweil Richard erreicht und gute Neuigkeiten: Richard hat wahrscheinlich einen Tauchanzug der mir passt, als Überbrückung für die geplanten Tauchgänge in diversen Lochs in der Umgebung von Glasgow.

Urlaub in Schottland – 8. Tag – König und Geschütztürme der Bayern, Kirkwall

Schon ist es Donnerstag – der vorletzte Tauchtag in Scapa Flow. Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Der Tag ist an und für sich wie jeder andere bisher: Aufstehen, Frühstücken und dann gehts raus.

Ziel für den Vormittag ist die König – eines der großen Schlachtschiffe. Wir umrunden das Wrack, sehen die Geschütze und auch wieder jede Menge maritimes Leben. Unter anderem habe ich einen Cougar gesehen, der sich unter einer Metallplatte eingerichtet hat.
Weniger erfreulich ist das Verhalten unseres Tauchpartners John Tabor: Er hat sich etwas vertan und typisch amerikanisch versucht sich mit einer Leine an einer eh schon bekannten Struktur zu orientieren – Freiwasser-Aufstieg? Vergessen wir besser: er schießt schon fast an uns vorbei auf dem Weg nach oben. Während wir noch einen Sicherheitsstop machen, holt ihn das Boot schon ab – klasse wenn auf einmal das Boot samt Schraube über einen hinweg zieht und man gerade eine Boje setzen will … und ich dachte immer die Amerikaner sind so sicherheitsverrückt….

Beim zweiten Tauchgang wird es nicht besser: Wir besichtigen die Geschütztürme der Bayern – der Rest des Schiffs wurde gehoben, die Türme blieben dabei zurück, da sie nur aufgesetzt waren und nicht gegen Herauslösen gesichert waren. Die haben sich richtig kräftig in den Sand gebohrt – von den Geschützen ist nichts mehr zu sehen, das tiefste was wir sehen sind die riesigen Kugellager auf denen die Türme einst geruht haben – die Kugeln für dieses Lager haben etwa zwanzig Zentimeter im Durchmesser – ich möchte gar nicht wissen was eine wiegt.
Der Aufstieg klappt auch diesmal nicht reibungslos – Teams sollten zusammen bleiben, aber irgendwie ist das wohl nicht amerikanisch genug – da taucht man anscheinend „moderner“ – wenigstens geht es diesmal ohne Beinahe-Kollision mit dem Boot ab. Ansonsten muss ich sagen, dass die Türme einfach faszinierend waren – da würde ich liebend gerne nochmal einen Tauchgang machen.

Abends wollten wir eigentlich Bills Geburtstag feiern – wir waren eigentlich davon ausgegangen, dass er zumindest eine kleine Runde Bier oder ähnliches ausgiebt – aber in seinem Alter feiert man angeblich nicht mehr. Also gut, dann halt nicht.

Da der nächste Tag wohl etwas hektisch werden könnte mit dem ganzen einpacken und Verladen sorge ich mit Raimund schon mal etwas vor: Alles was nicht mehr benötigt wird kommt ins Auto – unter anderem die ganze Überwasser-Bekleidung und die Ersatzteile.

Kurzentschlossen fahren wir mit Diedier noch nach Kirkwall, der Hauptstadt der Orkney-Inseln – ein etwas größeres Dorf trifft es wohl am Besten. Immerhin: Das Städtchen war mal Bischofssitz und hat eine beachtliche Kirche die sehr schön restauriert ist. Außerdem löse ich noch ein lästiges Problem meinerseits – im Ausverkauf eines Bekleidungshauses schlage ich bei einer neuer Hose zu – die lasse ich dann auch gleich an – die alte ist wirklich nur noch Lumpen. Für 20 Pfund kann ich eigentlich nichts falsch machen, das Ding passt auch echt gut – es muss jetzt mindestens für den zweiten Teil des Urlaubs noch halten – die andere werde ich in der nächstbesten Kleidersammlung entsorgen.

Abendessen gibt es im Hafen in einem netten Pub, der etwas auf Wikinger angehaucht ist. Nun widme ich mich auch endlich mal dem britischen Nationalgericht: Fish and Chips – natürlich absolut original: Die Fritten werden mit Essig übergossen. Eine interessante Variante – nicht für jeden Tag, aber als Abwechslung zu Ketschup und Majo sehr zu empfehlen. Dazu ein gutes lokales Bier und eine kleine Vorspeise – sogar richtig günstig – für knapp 20 Pfund bin ich dabei – das geht auch deutlich teurer – aber es ist ja Urlaub.

Urlaub in Schottland – 7. Tag – Markgraf und nochmal Karlsruhe

Wow – schon die Hälfte des Tauchurlaubs ist rum … irgendwie schade – mittlerweile sitzen alle Handgriffe und auch an das Trockentauchen hat man sich richtig gewöhnt. Ganz langsam werden die ersten Sachen salzig und bleiben auch feucht.

Höchste Zeit endlich die tieferen Wracks anzugehen, wir beginnen an der Markgraf – einem der drei größten Schiffe der Flotte. Das liegt auf 45m und es wird somit der tiefste Tauchgang der Woche – die 45m erreicht man, wenn man eine Runde um eines der Geschütze dreht. Aber das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Dafür haben wir dann auch genügend zu tun, beim Auftauchen. Zu Beginn habe ich 9 Minuten Deko auf dem Computer stehen. Aber wir haben genügend Luft und gehen es ganz gemütlich an, mit ein wenig Foto-Spaß beim Aufstieg vergehen die Minuten dann auch recht fix.

Als Ausgleich gehen wir nachmittags nochmal an die Karlsruhe, diesmal ist Didier auch mit dabei. Wie wir bereits wissen liegt sie recht flach, also haben wir deutlich mehr Zeit. Diesmal hat es ganz ordentlich Strömung und wir müssen ganz ordentlich paddeln bis wir am Bug ankommen – der Rückweg ist dafür um so einfacher – einfach etwas treiben lassen während wir langsam aufsteigen – diesmal ohne jegliche notwendige Dekopause – aber Raimund meint es wird ihm langsam doch etwas frisch.

Da wir noch etwas Zeit haben bevor die Sonne untergeht macht sich ein Gruppe aus Diedier, Bill, Randi, Raimund und mir auf den Weg zum Sightseeing an Land. Auf der Insel gibt es eine Reihe von Steinkreisen, vergleichbar mit denen in Stonehenge – nicht ganz so massiv, aber immer noch sehr eindrucksvoll. Zudem schauen wir uns die Steilküste in Yesna-Bay an – zum Leidwesen unserer amerikanischen Freunde laufen wir noch ein gutes Stück entlang der Küste, der Wind ist aber verdammt heftig. Als Abwechslung beim Fahren steht diesmal kein Schaf sondern eine Kuh an der Straße …

Den Abend verbringen wir wieder im Stromness Hotel – diesmal greife ich zu Steak und Pie – auch sehr fein. Dazu ein gutes lokales Bier, auch etwas leckers – muss man lassen. Gekrönt wird das ganze mit einem leckeren Schokoladenkuchen – besser nicht an die Kalorien denken, aber die Tauchgänge sind ja auch verdammt kalt – da braucht man etwas zum Heizen.

Da Didier wieder vollgelaufen ist (besser gesagt sein „Trockenanzug“) mache ich noch eine Runde Wäschetrocknen mit – meine Socken sind nassgeschwitzt und nassgetropft, und auch mein Handtuch hat sich eine Trocknung verdient. Da wir schon dabei sind, kommen auch die Unterhandschuhe in den Trockner. Sehr praktische Erfindung so ein Wäschetrockner.

Urlaub in Schottland 6. Tag – (Dicker) Brummer und Karlsruhe

Der Dienstag ist geprägt von zusätzlichen Kontrollen – jedes Ausrüstungsteil wird nochmal ein wenig kritischer angeschaut, auch wenn die ersten Gerüchte ergeben, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach kein Tauchunfall war, sondern ein Herzinfarkt unter Wasser. Wir müssen dabei alle an Brian denken, dieses Mitglied der Tauchgruppe hatte Glück – auch er erlitt während des Tauchurlaubs in Kanada einen Herzinfarkt, aber er fuhr sogar ncoh nach Hause (über 10h Fahrt), bevor ihn seine Frau ins Krankenhaus geschickt hat – 4facher Bypass am nächsten Tag …

Um so mehr freuen wir uns natürlich, dass Adelle vom Tauchshop, die Johns Buddy war wieder mit dabei ist. Sie will auf alle Fälle wieder Tauchen und den Schock überwinden.

Die Brummer ist wirklich ein dickes Ding von Wrack. Die Geschütze sind klar erkennbar, und es wimmelt vor Leben. In jeder Ecke finden sich kleine Krebse – die Taschenkrebse finden die Wracks wirklich sehr interessant. Wir kommen bis an den Bug und erreichen 30m.

Nachmittags gibt es dann noch eine nette Überraschung – unser Kapitän kommt rein und meint auf meinem Tauchcomputer würden 230 Minuten vergessener Dekostufen stehen … ich wundere mich woher das kommt. Bis er mir eine Erleuchtung gibt: Jemand hat meinen Tauchcomputer gefunden und nach oben gebracht – nach über 24h Tauchgang ist die lange Zeit kein Wunder. Natürlich machen wir Fotos – wann hat man schon mal einen vollständig gesättigten Tauchcomputer vor sich … 999 Minuten Tauchzeit – aber da der Taucher ihn natürlich ohne Deko-Stop nach oben gebracht hat, ist er absolut verriegelt – mal sehen wann er sich wieder einkriegt. Ich tauche erstmal ohne Konsole weiter und halte den Computer am Arm.

Nachmittags geht es an die Karlsruhe – sie liegt vergleichsweise seicht – nur 26m maximal, daher auch mit Nitrox nach unten – 36% – nach 45 Minuten noch immer keine Deko – schon klasse. Die Sicht ist wunderbar klar – wir sehen jede Menge Fische – die sind sogar richtig neugierig und kommen auf einen zu. Jede Menge Möglichkeiten um Fotos zu machen.

Den Abend verbringen wir zusammen mit den Freunden vom Vortag im Stromness Hotel. Das Essen ist hervorragend – ich esse ein leckeres Lamm-Gericht – Hammel haben die hier ja wie Sand am Meer.

Urlaub in Schottland – 5. Tag – Der Tag der Tragödie

Der Montag startet wie üblich – in aller Gemütlichkeit machen wir uns auf den Weg aus dem Hafen. Das erste Wrack für den Tag ist die Kronprinz Wilhelm. Nach rund 30 Minuten tauchen wir auf – unser Schiff ist direkt in der Nähe und wir schwimmen kurzerhand auf die andere Seite. Raimund und Didier voraus, ich hinterher. Dort sehen wir etwas, dass uns gar nicht gefällt: Der Tauchschüler des Tauchshops wird gerade an Bord gehoben – bewusstlos. Keine Ahnung was passiert ist.
Nun geht alles recht fix – ein Partnerboot kommt längsseits mit zwei Ärzten die sich um ihn kümmern – HLW. Innerlich stellt sich bei mir sofort alles von Urlaub auf Alarm-Modus um: Alle weiteren Schritte laufen mit goßer Präzision ab – vom Umziehen in der seitlichen Kabine bis hin zum Abwarten – leider ohne den erhofften Erfolg – nach 20 Minuten und mehren Defi-Versuchen noch immer keine Ergebnisse. Zwischenzeitlich sind wir auf den Weg nach Houlton – einem kleinen Hafen, aber dem nächsten.

Wir müssen lernen wie lahm der britische Rettungsdienst ist – es dauert über eine Stunde nachdem wir aufgetaucht sind, bis dieser am Pier eintrifft. Leider können auch die Sanis nichts mehr für den Taucher tun. Wir sind zum Warten verdammt bis die Polizei die Sache geklärt hat.

Danach sitzen wir ziemlich niedergeschlagen in der Kabine und unterhalten uns mit der restlichen Rumpfmannschaft die an Bord ist – Schokolade, Kaffee und ein wenig Whisky. Immerhin legen wir irgendwann dann doch wieder in Richtung Strommness ab – die restliche Mannschaft wurde von einem anderen Boot aufgesammelt.

Bis das Boot im Hafen dann eintrifft, mache ich mich dann mal an meinen alternativen Sport: Entlang der Küste – eine halbe Stunde in eine Richtung, dann rumdrehen. Das tut mir richtig gut – frische Luft, lustigerweise vorbei am Friedhof … der Pfad hat mehr und mehr Elemente eines Trails – das Lauf-ABC gibt es gratis über die Wiese. Die nassen Füße die man sich in der sehr feuchten Wiese holt sind auch kein Problem – mit dem Wind entlang der Küste sind die Schuhe fast wieder trocken als ich in Stromness einlaufe. Die restliche Mannschaft ist inzwischen auch eingetroffen, Raimund und Didier informieren die anderen.

Abends dann noch ein gemütliches Essen mit den anderen und einer Menge schottischen Whiskys.

Urlaub in Schottland – 4. Tag – Checktauchgang und erstes Wracks

Morgens geht es dann langsam los in Richtung Tauchen – Gerödel soweit vorbereiten, alles nochmal kontrollieren, Flaschen anschließen und was sonst noch alles zu tun ist.

Erstes Ziel ist die Dresden – eines der vielen deutschen Wracks das in Scapa-Flow versenkt wurde. Sehr eindrucksvoll, die Sicht ist erstaunlich gut. Man sieht aber auch, dass die Wracks schon sehr lange im Wasser liegen: Sie sind stark bewachsen, und es tummeln sich jede Menge Fische in den verschiedenen Teilen des Schiffs. Überall findet man die Totenmannshände, Seeigel und Seesterne.

Ich habe das Wrack gleich noch etwas verschönert – beim Einspringen muss sich meine Konsole mit Computer und Kompass gelöst haben – ärgerlich aber nicht zu ändern – immerhin habe ich ja noch einen zweiten Computer dabei, damit ist der Verlust nicht gleich ein Urlaubskiller. Dennoch bin ich für die kommenden Tauchgänge natürlich auf Raimund angewiesen wegen der Wiederholungstauchgänge und der Stickstoff-Sättigung.

Zweites Ziel für den Tag: Die Köln II, auch hier ist die Sicht sehr gut und der Bewuchs reichlich, vorbei an den diversen Geschützen auf dem Deck, und durch eine Manigfaltigkeit an Fischen und Bewuchs. Ich gewöhne mich um so mehr an meinen Trockentauchanzug – je länger ich mich umschaue um so besser weiß ich meine Entscheidung zu würdigen – das Wasser hat durchgehend 12°C – aber ich fühle mich überhaupt nicht kalt.

Abends fallen wir dann in einem der drei Restaurants von Stromness ein: Das Ferry Inn ist direkt am Hafen. Ich esse einen Pie mit Füllung – sehr fein muss ich sagen. Der Abend dümpelt dann vor sich hin. Bevor ich in die Koje falle, mache ich noch einen Zwischenstopp in der Dusche – herrlich zum Aufwärmen.

Urlaub in Schottland 2. und 3. Tag – von Newcastle bis nach Scapa Flow

Der Morgen beginnt mit Kopfschmerzen – nicht etwa weil ich den Whisky und den Weine am Vorabend nicht vertragen haben – stattdessen habe ich mein Handy auf dem Nachttisch deponiert und die Höhe der Decke etwas optimistisch eingeschätzt. Dementsprechend wache ich vom Weckerklingeln auf, schrecke kurz hoch und rumple satt Holz auf Holz an die Decke – so sagt man also „Guten Morgen“ auf der Fähre …

Das Frühstück entschädigt dafür aber gleich wieder – immerhin sind wir vor der großen Welle im Restaurant und haben in aller Gemütlichkeit Zeit zum frühstücken. Derart gestärkt verbringen wir die letzte halbe Stunde auf der Aussichtsplattform unterhalb der Brücke – reichlich windig aber ansonsten sehr interessant anzuschauen wie der Pott im Hafen festmacht. Es dauert dann noch eine gefühlt Ewigkeit bevor wir von Bord fahren. Die Einreise ist völlig unproblematisch – auch fürs Auto brauchen wir keine Folie zum Abkleben des asymmetrischen Scheinwerfers – keine Ahnung ob die uns schlichtweg übersehen haben, aber sei es drum.

Danach beginnt das Abenteuer auf der Straße – Linksverkehr, zum Eingewöhnen umrunde ich den ersten Kreisverkehr (die heißen hier Round-about) gleich einmal vollständig. Man gewöhnt sich recht schnell an die falsche Seite – einzig beim Abbiegen muss man aufpassen, sonst steht man ratz fatz auf der falschen Spur – aber die Briten sind sehr freundlich mit dem Gästen – niemand regt sich auf oder gibt wilde Zeichen.

Der Trip auf die Farne-Islands mit dem Boot fällt leider aus, stattdessen besichtigen wir eines der Castle an der Strecke (davon hat es entlang der Castle-Route jede Menge …) die Preise für den Eintritt sind recht gesalzen gemessen an deutschen Verhältnissen – andererseits muss man sagen: Der gesamte Komplex inklusive Museum und der ehemaligen Herrschaftsräume ist top gepflegt – inklusive des herrlichen Rasens (wir witzeln über das Asterix-Zitat „nach 200 Jahren intensiver Pflege dürfte mein Rasen recht annehmbar sein“ ….) – der nächste Foto-Stopp ist die Englisch-Schottische Grenze – dort posieren wir kurz für ein Foto bevor es wieder weiter geht.

Kurz darauf erreichen wir Sankt Abbs – der Ort wurde uns ebenfalls für Tauchgänge von Land aus empfohlen. Anfänglich bin ich etwas skeptisch – aber ich werde fürs Anrödeln und den Marsch um den Hafen in kompletter Trockentauchmontur belohnt: Sehr gute Sicht, riesige Kelpwälder, und jede Menge Krustentiere. Highlight für mich ist ein gefundener Bleigurt … ich muss ja etwas schmunzeln als ich ihn aufsammle – immerhin habe ich beim letzten Tauchurlaub mit Raimund einen in Hatteras versenkt … Ein wenig wiegt das auch die Luft-Problematik auf: Trotz Kennzeichnung als „voll“ mittels Klebeband sind in meiner Flasche nur 110 bar – das reicht aber für einen Tauchgang von 30 Minuten plus einige Minuten an Raimunds Oktopus zum endgültigen Austauchen.

Weiter geht es gen Norden – es ist immerhin schon kurz vor 16h Ortszeit und wir haben eigentlich vor bis kurz hinter Inverness zu kommen. Noch haben wir aber nichts eingekauft und auch kein Bargeld mit dem wir zahlen könnten. Edinburgh soll daher ein Zwischenstopp werden. Dort finden wir einen Geldautomaten und einen großen Supermarkt. Dafür ist der Fahrerei sehr anstrengend – wir quälen uns durch den Ortskern von Edinburgh – direkt durch. Keine Freude wenn man ständig auf der falschen Seite fährt.

Kurz hinter Perth machen wir noch einen Stopp in Bankfoot, zum Abendessen. Die Kneipe ist rustikal und gut besucht – das Essen sehr lecker (ich probiere mich natürlich gleich am Nationalgericht „Haggis“) – allerdings ist der Service furchtbar langsam – den Plan noch bis nördlich von Inverness zu kommen ist nicht mehr realisierbar.

Raimund übernimmt nun das Fahren – prompt erwischt er auf der Landstraße einen Hasen – immerhin lässt er das ausgebüchste Schaf am Leben – über den Hasen mache ich mir bei dem Passat keine Gedanken – ein ausgewachsener Hammel dürfte da etwas mehr Probleme bereiten.

Mit etwas Mühen finden wir dann doch auch noch eine Übernachtungsmöglichkeit (immerhin ist es mittlerweile halb elf). Das Hotel in Newtonmore ist ganz ok – und wir bekommen noch 5 Pfund Rabatt dafür, dass wir das Frühstück nicht wahrnehmen können, das würde sonst sehr sehr knapp um noch nach Scrabster auf die Fähre nach Stromness zu kommen.

Dementsprechend früh geht es am nächsten Tag dann los – ohne Frühstück – rauf auf die A9 (nein nicht die Autobahn in Deutschland, auf der wären wir gut voran gekommen) und binnen einer Stunde kommt dann auch die Brücke über den Sund in Inverness in Sicht. Nach Inverness wird die Straße noch ländlicher – immer entlang der Küste – richtig schön kurvig und auch einige nette Steigungen mit dabei – 13% runter und nach der Haarnadelkurve auch wieder raus.
Die Meilen gleiten an uns vorbei – und nach endlosen Weiten mit Weiden und Heide und natürlich jeder Menge Schafe erscheint am Horizont das vorletzte Ziel unserer Reise – Scrabter mit dem Hafen um nach Stromness auszulaufen.

Bevor wir aber in den Hafen einfahren können, müssen wir uns etwas gedulden – denn neben den Schafen gibt es noch etwas anderes reichlich in Nord-Schottland: Wind. Den erntet man am Besten mit Windrädern und genau ein Teil eines Turms wurde gerade im Hafen entladen und mit dem LKW geht’s weiter auf der Straße – mit allen Finessen wie höhenverstellbaren Auflieger um über den Bordstein zu kommen. Ein ganz lustiges Spektakel. Eigentlich würden wir es uns gerne bei einem Kaffee anschauen, aber das Hotel an der Ecke hat gerade niemanden in der Küche – also dann halt nicht.
Dafür essen wir dann eine Kombination aus Frühstück und vorgezogenem Mittagessen in der Fischer-Mission – sehr einfach gehalten aber dafür günstig und reichlich. Danach geht es auf die Fähre nach Stromness – Zeit nochmal etwas zu entspannen während der Dampfer die eineinhalb Stunden vor sich hinstampft. Es hat diesmal etwas mehr Wellen aber auch kein Problem für mich.

In Stromness geht die Suche nach dem richtigen Boot los – insgesamt sind es 4 Tauchboote, zudem ist Hafenfest – jede Menge los und wir mittendrin. Am Ende finden wir unser Boot und unsere Kapitän – kurze Einweisung ins Boot und dann ist er auch schon wieder im Getümmel verschwunden. Etwas perplex waren wir dann doch. Aber egal, da wir abwarten wollten bis die Flut wieder kommt, damit wir nicht so viel Höhenunterschied überwinden müssen beim Einladen.
Aber erstens kommt es anders, zweitens anders und drittens als man denkt: Gerade als wir uns auf den Weg zu den Bootsbesichtungen machen wollen, trifft ein Bus ein, und Didier steht am Pier … die Invasion der Franzosen hat begonnen 😉
Also dann doch das Verladen des ganzen Equipments – von DDA bis Raimunds – immerhin 3m Unterschied zwischen Pier und Boot. Nachdem alles an Bord ist, und das Auto mal wieder auf normalen Niveau liegt sind nur noch wenige Dinge zu erledigen: Alles für den ersten Tauchgang vorbereiten und schon sind wir soweit. Danach schauen wir uns da Boot der Küstenwache an: Sehr eindrucksvoll muss ich schon sagen – von Radar bis GPS ist alles an Bord. Natürlich auch entsprechend mächtige Motoren – ich möchte mir aber nicht vorstellen während der Fahrt im Maschinenraum zu sein – das muss verdammt laut sein.

Zum Abschluss noch eine kurze Runde durch den Ort – die örtlichen Tauchshops einer Inspektion unterziehen. Ganz netter Ort – etwas historisch angehaucht mit all den gemauerten Häusern aus dem lokalen Gestein.

Gegen Mitternacht treffen dann auch die restlichen Leute der Gruppe aus den USA ein. Kurze Begrüßung und noch eine Runde Bier zur Feier des Eintreffens, dann geht es aber endlich ins Bett.

Urlaub in Schottland – 1. Tag Abreise nach Schottland – Vorbereitungen und auf der Fähre

Nun ist es endlich so weit – Urlaub. Nach nur einem halben Tag auf Arbeit – der dennoch mal wieder etwas länger geworden ist als geplant – ist alles auf Erholung und Tauchen eingestellt. Die wichtigsten Vorbereitungen hatte ich ja bereits am Wochenende vor der Abreise geklärt, das Packen des Tauchmaterials war die Aufgabe während die elterliche Waschmaschine sich um die Wäsche sorgte.

Am Mittwoch nochmal ins Tauchtraining – ein wenig Schwimmen und praktischerweise auch noch die letzte überreichliche Ernte aus dem Garten an die Tauchfreunde weitergeben – sonst hätte ich die ja auch noch essen müssen – waren ja nur knapp 2 Kilo Tomaten, ein halbes Kilo Äpfel und 700 Zucchini.

Nach dem Training: Raimund am Bahnhof abholen und nochmal ein Crosscheck, dass wir auch alles wichtige Tauchmaterial eingepackt haben und verladen haben. Ein paar Kleinigkeiten haben wir noch eingepackt, dann noch ein gemütliches Abendessen im Kurfürst in der City, bevor es nach Hause ins Rott geht.

Dort haben wir dann noch eine ganze Weile geredet und die restlichen Tomaten mit Mozarella garniert vernichtet, bevor es in die Falle ging.

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen des Aufbruchs: Letzte Reste aus dem Kühlschrank vernichten – dummerweise ist mir dann auch noch der Senfpot aus Steinzeug runter gefallen – naja zumindest grob habe ich dann wieder sauber gemacht. Dann noch den Rest Material, das schon fertig gepackt in der Wohnung stand einladen – Blumen nochmal wässern und dann rauf auf die Autobahn. Ziel: Amsterdam bzw. der Hafen direkt an der Küste.

Die Fahrt an sich verging recht zügig. Kurz vor der Grenze nochmal ein kurzer Stopp – meinen Eltern noch Bescheid geben, dass alles in Ordnung ist, bevor es über die Grenze ins teure Handy-Ausland geht.

Der Check-In an der Fähre ist völlig problemlos – innerhalb einer halben Stunde geht es dann auch rauf aufs Schiff – Auto abstellen, alles notwendige mit in die Kabine nehmen und gut ist. Die Fähre an sich bietet jede Menge Annehmlichkeiten, unter anderem auch Kino, Casino und sonstige Dinge die man eigentlich für eine Nacht nicht braucht. Bis der Kahn ablegt vergnüge ich mich mit Raimund in der Mermaid-Bar auf dem „Sonnendeck“ im Achterbereich auf Deck 12. Das Bier ist zwar nicht günstig, aber wir stoßen dennoch auf die erste erfolgreiche Etappe unserer Reise nach Schottland.

Da wir doch etwas hungrig sind, gehen wir noch in einem der Restaurants an Bord essen – natürlich ist das nicht günstig aber es ist ja auch Erholung und Urlaub – da muss es nicht immer schwäbisch zugehen… Immerhin haben wir vorher schon eine Flasche mitgebrachten Wein angefangen. Zudem verkürzen wir die Wartezeit im Restaurant mit einem Rundgang im Schiffs-Shop – für den Rückweg werden wir uns mit jeder Menge Whisky eindecken, der ist auf der Fähre verdammt günstig.
Das Essen ist denn auch sehr lecker, als krönenden Abschluss stimmen wir uns mit einem Whisky-Tasting von fünf verschiedenen Whisky-Sorten auf Schottland ein – Wahnsinn was es für Unterschiede gibt. Für mich muss ich festhalten: Zu rauchig sollte er nicht sein (der Geruch erinnert mich im ersten Augenblick an einen abgebrannten Stall oder Scheune …) – aber ein leicht salziger Geschmack aus der Speyside sagt mir recht gut zu.

Ein wenig geschlaucht von der Fahrerei bin ich auch und so fallen wir irgendwann um kurz vor elf am Abend in die Kojen. Die Fähre liegt sehr stabil, da merkt man fast gar nicht, dass man auf einem Schiff ist.