Radschnellweg – Analyse Neuostheim bis Edingen Neckarhausen

Dieser Eintrag ist Teil der Serie zur Einschätzung des geplanten Radschnellwegs Mannheim-Heidelberg.

Der bereits vorhandene Radweg auf der Südseite des Radwegs führt ab Neuostheim ohne größere Umwege nach Seckenheim. Entlang des Neckars geht es an den OEG-Bahnhof und von dort weiter in Richtung Edigen-Neckarhausen. Dort trifft der Weg auch wieder auf die Kombitrasse. Eine Fehlstelle zwischen Neuostheim und der Autobahnbrücke wurde vor rund acht Jahren endlich geschlossen, seitdem ist der Weg durchgehend befestigt befahrbar. Im Bereich zwischen Seckenheim und Edingen-Neckarhausen wurde erst vor wenigen Jahren ein zusätzlicher Radweg neben die Straße gebaut um die noch bestehende Lücke von rund 500m Länge zu schließen. Es besteht also bereits eine mögliche und sehr direkte Verbindung in Richtung Heidelberg. Continue reading

Wahl / Qual-Sonntag und Ergebnisse

Ja, da war am Sonntag so ein komisches Event wo wieder x Leute die Schulen besuchten die da eigentlich nicht mehr reingehören. Auch bekannt als Bundestagswahl, in Mannheim zusätzlich verbunden mit dem Bürgerentscheid über die kommende Bundesgartenschau.

Der Vorlauf zu beiden Wahlen/Entscheidungen war dieses Mal äußerst fade, mich hat so recht nichts wirklich angesprochen und groß publik sind viele Sachen auch nicht gemacht worden. Die Wahlplakate fand ich persönlich so einfallslos wie sei langem nicht mehr. Vielleicht auch ein Zeichen, dass sich derzeit nichts wirklich voran bewegt?

Die Ergebnisse auf Bundesebene waren überraschend auf der einen Seite, auf der anderen Seite aber auch zu erwarten gewesen. Enttäuschend fand ich eigentlich nur die Wahlbeteiligung – in anderen Ländern kämpfen Menschen mit ihrem Leben um freie Wahlen, bei uns wird dieses Recht mit Füßen getreten indem man nicht wählen geht (obwohl das Angebot zur Briefwahl besteht, es kann sich also keiner mit „ich bin nicht da“ rausreden wollen). Es wäre doch etwas wie in anderen Ländern eine Wahlpflicht einzuführen, dort kostet es einige Euro, wenn man nicht zur Wahl erscheint. Leider habe ich sowas in keinem Wahlprogramm gefunden. Wie sich die Bundespolitik entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Möglichkeiten gibt es genügend – auch wenn einige derzeit noch ausgeschlossen werden, es wird sich schon was finden.

Ebenso spannend war der Entscheid für oder gegen eine Bundesgartenschau in Mannheim, genauer gesagt in der Feudenheimer Au und den angrenzenden ehemaligen Militär-Geländen der US-Armee. Das Ergebnis zeigt klar, wie zerstritten und gespalten Mannheim bei dieser Frage ist: 50,7% haben für die Bundesgartenschau nach den aktuellen Plänen gestimmt. Das ist mehr als knapp, es ist verdammt knapp. Dem sollten sich die Planer der BUGA nun auch wirklich bewusst sein: Es wird ihnen sehr genau auf die Finger geschaut werden, jeder Fehltritt wird wohl ein großes mediales Echo und Wellen auf kommunaler Ebene verursachen.

Auch ich war innerlich etwas gespalten gegenüber der BUGA, für mich war es am Ende eine Entscheidung der Vernunft und weniger des Wollens. Fakt ist (und das merke ich in letzter Zeit immer wieder): Mannheim hat wenig Geld zur Verfügung. Schon allein die Instandhaltung der Infrastruktur gelingt nur sehr sehr mäßig. Es gibt Straßen das sind noch immer Schlaglöcher des letzten Winters drin, bzw. nur mal eben schnell geflickt. In den Schulen könnte einiges mehr getan werden, auch hier zeigt sich immer wieder ein Stau bei den Instandhaltungsmaßnahmen. Zuletzt habe ich das beim Turnfest gesehen. Jeder der ein wenig mit offenen Augen durch Mannheim geht und die Kommunalpolitik ein wenig mitverfolgt weiß wie eng die Haushaltslage ist.

Auf der anderen Seite steht natürlich die Attraktivität der Stadt Mannheim, diese kann durch Veranstaltungen natürlich gesteigert werden. Eine Gartenschau kann dazu ein probates Mittel sein, wie Mannheim ja schon 1975 bewiesen hat: Mit dem Herzogenried-Park und dem Luisenpark sind wunderschöne Parks entstanden von denen Mannheim auch heute noch profitiert, keine Frage. Allerdings muss man sich auch hier fragen: Wie steht es um den Zustand dieser Anlagen – und leider muss man feststellen: Es muss an allen Ecken und Enden gespart werden und es stehen einige Sanierungen ins Haus: Sei es die Baumhain-Halle im Luisenpark, die erneuert und saniert werden musste oder die Multihalle im Herzogenriedpark, die derzeit nicht einmal mehr betreten werden darf, da die Konstruktion marode ist. Vor diesem Hintergrund muss man sich fragen: Wäre nicht eine Wiederverwendung und Erneuerung der Parks von 1975 zielführend? Es ist doch ohnehin ein Zeichen der Zeit, dass immer mehr in Richtung Recycling und Wiederverwertung gedacht wird. Warum also nicht wirklich im großen Stil denken und Gebäude und Flächen „wieder verwenden“ noch dazu sogar nicht einmal „artfremd“ sondern ganz gemäß ihrer originären Schaffung nach?

Die Kosten für die Bundesgartenschau sind bekannt und laut Aussagen aus dem Rathaus beherrschbar und überschaubar. Was viele aber übersehen: Diese Rechnungen beziehen sich nur auf den Zeitraum der Bundesgartenschau, von den Folgekosten habe ich noch nichts gelesen. Es reicht ja auch nicht nur sich ein Auto zu kaufen, man muss auch das Geld haben Steuer, Versicherung, Treibstoff und Reparaturen zu bezahlen. Wenn ich nun schon mit meinem bisherigen Bestand (sei es Auto oder Park) finanziell nicht rumkomme, dann tue ich mir doch keinen Gefallen wenn ich mir noch ein zusätzliches Fahrzeug bzw. eine zusätzliche Parkfläche anlache. In beiden Fällen habe ich hinterher den Instandhaltungsaufwand.

Vor diesem Hintergrund habe ich mich gegen eine Buga gemäß der aktuellen Ausschreibung entschieden: Es geht mir nichtu m die Buga als solches, es geht mir vielmehr um das Konzept, dass derzeit angedacht ist. Ich kann nur hoffen, dass die Macher den Warnschuss vor den Bug als solchen auch wahrnehmen und ihre Konzepte nochmals überprüfen. Nicht alles was da drin steht ist per se schlecht, aber an einigen Stellen sollte man nicht nur träumen sondern auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Vielleicht sollte man auch mal unter der Annahme „worst-case“ rechnen – bei vielen Projekten wird das gefordert, in einigen Bereichen ist es sogar zwingend nachzuweisen, was im schlimmsten aller Fälle passieren kann (man denke hierbei an die Sicherheitseinrichtungen im modernen Auto: hier will man doch auch keinen Airbag, der nur in 85% der Fälle auslöst wenn er muss und mit 3% Wahrscheinlichkeit versehentlich hochgehen kann …) – bei so vielen großen und kleinen Projekten sind die Kosten schon aus dem Ruder gelaufen, die Erwartungen nicht erfüllt worden – wann folgen hier endlich einmal Schlussfolgerungen für zukünftige Projekte (Stichwort: mehr Reserven einplanen)?

Ich frage mich derzeit wie es wohl in zehn Jahren, zur BUGA aussieht – das Gelände mag richtig gut geworden sein, der Landschaftsschutz tatsächlich sinnvoll erhalten worden sein, aber es kommt keiner hin, weil die Anbindung derart holprig im wahrsten Sinne des Wortes ist, dass man es eher als „Abenteuerreise“ verkaufen muss. Wegen Kosteneinsparungen zu Gunsten der BUGA wurde auf die ein oder andere Sanierung der Straßen verzichtet, infolge dessen braucht man leider ein Offroad-Fahrzeug um überhaupt auf die Parkplätze am Gelände zu gelangen. Ein passender Ausbau des ÖPNV (mit wirklich sinnvoll nutzbaren Angeboten) wurde leider auch nicht realisiert, es fehlte am Geld bzw. es kam so überraschend, dass jetzt doch ettliche Leute damit fahren wollen – so schnell konnte man keine weiteren Fahrzeuge und anderes Material auftreiben…. Das Mannheim beim Verkehrskonzept nicht wirklich genial ist, hat doch erst das Turnfest gezeigt – angeblich war innerhalb einer Stunde+x jeder Wettkampfort vom Hauptbahnhof in Mannheim zu erreichen. Nur dass es an den Verknüpfungen dazwischen mangelt, hatte keiner sehen wollen – wenn ich schon alleine 30 Minuten bis an den Bahnhof brauche um von dort dann nochmal 60 Minuten unterwegs zu sein, dann wird das Konzept der kurzen Wege und schnellen Verbindungen recht schnell zu Farce. Oft war man tatsächlich mit dem eigenen Auto um ein vielfaches schneller am Ziel.

Ich weiß, das ist jetzt alles etwas arg viel Schwarzmalerei und ich soll mich nicht so haben… aber manche Dinge sollte man eben doch bedenken. Lieber den Spatz in der Hand, denn die Taube auf dem Dach – Mannheim hat viele bereits vorhandene Potentiale und Bestände für eine Buga, diese gilt es zu nutzen, zu pflegen und zu erhalten – wenn das sichergestellt ist, kann man über neue Investitionen und neue Areale und Wünsche nachdenken. Aber erst einmal sollte Mannheim seine Hausaufgaben machen die mehr als umfangreich sind – eine Stadt ist für Menschen nicht nur attraktiv, wenn es viele grüne Parks gibt, Arbeitsplätze, Straßen, Radwege, ÖPNV und Schulen sind es die dafür sorgen, dass sich Menschen auch in Mannheim niederlassen wollen und nicht nur für eine kurze Visite in die Parks kommen, das Schmuckstückchen in Mitten des Chaos drum herum sehen und dann wieder verschwinden.

In diesem Sinne – Buga, ein klares „jein“ insgesamt, ein klares „nein“ zum aktuellen Konzept.

Zwischenbericht aus der Einsatzzentrale

Wow, die Woche ist schon zu mehr als der Hälfte rum und die Lei(d/t)stelle in der Feudenheimschule ist voll im Einsatz.

Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten im Bereich der Getränkeversorgung (Fehleinschätzung des Getränkebedarf und der statistischen Verbrauchsverteilung) läuft nunmehr alles stabil.

Die Teams der einzelnen Schichten sind mittlerweile sehr gut eingespielt, der Informationsfluss zwischen den Gästen läuft reibungslos. Bisher sehr wenig Einsätze im Bereich erste Hilfe, für die Belegung mit zwischenzeitlich mehr als 500 Personen in der Nacht.

Die Stimmung im gesamten Haus ist einwandfrei, der Service des DJK wird von allen Gästen in den höchsten Tönen gelobt. Das tröstet viele Teilnehmer des Turnfests über die mangelhafte Performance der RNV hinweg. Beschilderung im Haus 1a, an den Haltestellen und den wichtigen Umsteigepunkten nach mehreren übereinstimmenden Berichten nicht immer …  Von den Fahrtzeiten ab Feudenheim mal ganz abgesehen – das Turnfest der kurzen Wege ist definitiv eine Illusion – Fahrzeiten von mehr einer Stunde sind keine Seltenheit, noch dazu Glanzleistungen vor und nach Veranstaltungen – Abendverkehr gemäß Bedarf? „Für was?“ bzw. „Kann man das essen?“

Noch sind es etwas mehr als 2 Tage bis zum Ende des Turnfests, noch macht die Arbeit Freude, auch wenn sie an einigen Stellen an die Substanz geht.

Natürlich kommt auch der Sport nicht zu kurz, trotz fast ständiger Anwesenheit in der Schule mache ich weiterhin mein Training zur Vorbereitung auf die 100km in Biel (noch etwas mehr als eine Woche …).

Immerhin habe ich jetzt auch einen universellen Internet-Anschluss – die letzte lange Nachtschicht brachte den Durchbruch um mein Handy mit dem Server zu verknüppeln. Wenn ich noch etwas mehr Muße habe, werde ich mal mein vorhandenes UMTS-Modem und die Zweit-Sim permanent an den Server anflanschen, dann habe ich eine universelle Lösung für diverse Einsätze. Denn ständig das Smartphone an den Server angeschlossen haben zu müssen ist etwas unpraktisch (immerhin wird es dabei geladen …).

 

Final Countdown to Turnfest

Wow ist das jetzt schnell gegangen – es kommt mir fast vor als wären nur wenige Tage anstelle Monate vergangen, seit wir das erste Mal über das Turnfest 2013 in Mannheim gesprochen hatten. Morgen gehts für die Besucher los – für die Vereine in Mannheim schon heute …

Mein Verein, die DJK Feudenheim hat die Betreuung der Feudenheimschule als Übernachtungsstätte übernommen. Es erwarten uns in der Spitze etwas mehr als 600 übernachtende Sportler in den Räumlichkeiten. Bereits im Vorfeld gab es vieles zu klären: Wie viele, wo, welche Auflagen und Anforderungen gibt es?

Von der Einteilung der Räume bis hin zur Versorgung mit Frühstück und ggf. Abendessen (das ist im Gegensatz zum Frühstück voll und ganz in der Verantwortung der Vereine) gab es eine Reihe von Dingen zu organisieren. Aber mit unserem Team sind wir gut voran gekommen und so gab es heute wenig wirkliche Überraschungen.

Seit heute Mittag haben wir die Feudenheimschule übernommen – von Getränken über Kühlschränke und Beschilderung war einiges zu erledigen. Die wichtigen Sachen hatte ich ja bereits vor einer Woche bereit gelegt – einfach ein Brainstorming über das was ich beim Bundesjugendlager erlebt und erfahren hatte. Es mag zwar etwas komisch klingen, aber ich habe eine nahezu vollständige Leitstelle eingerichtet – von Kommunikation bis Müllentsorgung. Macht dann am Ende 4 Kisten mit Material fürs Büro und Organisation, ein Sackkaren, jede Menge bedrucktes Papier für Beschilderungen.

Die Vorbereitung hat sich aber voll ausgezahlt – bis auf ein kleineres Problem mit der Drehstromversorgung sind wir sehr gut durchgekommen und alles läuft derzeit nach Plan. Bin mal gespannt wie es morgen an der Anreise wird. Auf alle Fälle mal etwas hektisch denke ich, aber nichts was nicht in den Griff zu bekommen wäre. Jetzt packe ich noch ein paar vergessene Dinge ein, aber dann kann der Ansturm morgen kommen – ich freue mich auf eine spannende Woche.