DeveloperCamp 2016 Würzburg

Den Horizont erweitern, einfach auch einmal über den Tellerrand hinaus blicken und noch dazu jede Menge coole Leute mit Ähnlichen Interessen treffen. All diese Erwartungen wurden für mich durch das Developer Camp 2016 in Würzburg erfüllt.

Die Veranstaltung ging über zwei Tage Freitag und Samstag, wobei mein Arbeitgeber so freundlich war die Kosten für diese ungewöhnliche und erstmalig stattfindende Fortbildung und die Übernachtung zu übernehmen. Für die ein oder andere aktuelle Problemstellung gab es dann auch jede Menge Hinweise und Ideen zur Lösung. Details folgen weiter unten.

Um nichts zu verpassen bin ich mit meinem Kollegen Sebastian sehr früh in Mannheim aufgebrochen auch weil die Strecke nach Würzburg voller Baustellen und Staugefahren ist – Ergebnis: wir waren etwas vor der Zeit am Veranstaltungsort, aber es hat sich gleich die lockere Atmosphäre und die professionelle Organisation des Camps gezeigt – man war bereits auf Frühankommer eingestellt – inklusive „Laufzettel mit Gewinnspiel“ und dem wichtigsten für den Informatiker: frischer Kaffee.

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Rheinradtour Tag 15 – Mechtersheim, Speyer, Schwetzingen

Tageskilometer: 33,4km Gesamt: 650km

Letzter aktiver Urlaubstag. Leider war die Nacht alles andere als erholsam, dank des „Schnokemon-Go“-Spiels sind wir zwar frühzeitig im Zelt, aber beim Einsteigen kommen etliche der Tierchen mit ins Zelt – man kann es also im Innern erst einmal weiter „spielen“. Zudem beeinträchtigt eine Feier in der nahen Gaststätte die Nachtruhe. Der Morgen verheißt dann auch nichts gutes, während wir Abbauen gibt es einen ersten leichten Regenschauer. Daher gibt es das Frühstück im schon fast leergeräumten Zelt. Immerhin ist es der erste Tag des Urlaubs an dem wir derartig schlechtes Wetter haben.

In einer Regenpause brechen wir auf – erstes Fernziel ist Speyer, wobei fern absolut übertrieben ist: Laut Beschilderung sind es gerade einmal 14km bis an den Dom. Als der schon in Sichtweite ist, beginnt es wieder zu regnen. Diesmal sogar vergleichsweise stark. Als wir das Technik-Museum erreichen ist es immerhin schon wieder etwas weniger geworden. Nun gilt es die letzte große Steigung auf dem Weg nach Hause zu bewältigen: Die Salier-Brücke in Speyer. Im Vergleich zu den ersten Tagen in der Schweiz ist das aber recht harmlos was den Anstieg betrifft, er ist nur vergleichsweise lange.

tmp_25325-IMG_20160820_132036778317299Auf der anderen Seite steht dann auch schon ein Motivationsschild – noch 12km bis nach Hause. Marion hat scheinbar auch den Stallgeruch vernommen, denn wir sind vergleichsweise flott unterwegs. Wahrscheinlich ist es aber auch das nahende Zwischenziel: Der Johannes-Hof bei Ketsch. Dort essen wir nochmal in aller Ruhe zu Mittag, wie immer ist das Lokal sehr gut besucht. Wir schlagen ganz ordentlich zu beim Essen – von Vorspeise bis Nachtisch. Hinterher rollen wir schon fast zum Rad, so viel haben wir gefuttert. Aber das Essen ist dort auch immer gut und reichhaltig.

Nun laufen die letzten Kilometer auf bekannter Strecke nach Hause – über Ketsch geht es nach Schwetzingen. Bei Ketsch fahren wir zum letzten Mal direkt an einem Altrhein-Arm entlang, bevor es durch die Felder geht. In der Ferne sind schon die markanten Hochhäuser zu erkennen. Eine letzte Steigung ist die Brücke über die Autobahn, aber die nehmen wir nach mehr als 640km schon gar nicht mehr wahr. Im Wohnviertel muss ich dann doch noch eine Ehrenrunde drehen – es fehlen einige hundert Meter bis zur 650km-Marke, aber auch die bekommen wir noch voll. Kaum dass wir alles abgepackt haben, beginnt ein dauerhafter Regenguß von mehreren Stunden, das haben wir also recht gut erwischt.

Geschafft! – Von Konstanz bis Schwetzingen in 15 Tagen und 650km. Wir haben eine Menge gesehen und sehr viel erlebt. Die Technik hat bis auf kleinere Dinge sehr gut durchgehalten.

Rheinradtour Tag 14 – Lauterbourg, Rülzheim, Mechtersheim

Tageskilometer: 59,3km Gesamt: 617km

Nachts hat es noch leicht geregnet, aber mit dem Morgen wird auch das Wetter wieder besser. Da wir heute nur eine kürzere Etappe geplant haben, lassen wir es gemütlich angehen und unterhalten uns noch eine ganze Weile mit eine australischen Familie, die mit zwei Kindern unterwegs ist. Gerne geben wir natürlich Tipps weiter, was man in der Umgebung und in den nächsten Tagen besichtigen kann – immerhin sind wir ja schon fast daheim. Die Ortsnamen sind mittlerweile schon deutlich vertrauter.

Vom Campingplatz aus geht es diesmal direkt an der Straße ins Industriegebiet von Lauterbourg und danach direkt an den Rhein. Der Radweg ist gut ausgebaut und asphaltiert, wir kommen sehr zügig voran. Zwischenzeitlich bin ich schon fast irritiert durch die Anzeige meines Kilometerzählers: Mehr als 20km/h im Schnitt – und das mit der Beladung und dem Anhänger.

Kurz nach Lauterbourg überqueren wir die unscheinbare Grenze nach Deutschland – nicht einmal ein Willkommenssschild oder ähnliches steht da – man merkt es nur an der Sprache der Beschilderung. Der Weg windet sich weiter entlang des Damms. Unser erstes Ziel für heute ist die Gockelburg, ein kleines Restaurant in Maximiliansau bei Wörth am Rhein. Dort wollten wir seit langem einmal Essen gehen, allerdings hat die Gaststätte nur unter der Woche auf. Gut, dass Freitag ist. Denken wir zumindest so lange bis wir vor der verschlossenen Tür stehen: Betriebsferien bis am Montag. Also wieder ein Satz mit X – war wohl nix. Stattdessen kaufen wir im nahegelegenen Einkaufszentrum das Notwendigste für ein Picknick ein. Immerhin merken wir, dass es gegen Ende der Reise geht – wir kaufen weniger ein und es gibt langsam wieder Platz in den Taschen. Kurz hinter Wörth am Rhein machen wir an einem Spielplatz halt – der Nachwuchs kann sich austoben und es gibt etwas zum Mittagessen.

tmp_17507-IMG_20160819_1537331774544568Kurzerhand entscheiden wir uns bei der Mhou-Farm in Rülzheim vorbei zu radeln. Ein klein wenig ab von der Strecke aber sicherlich sehenswert und vor allen Dingen etwas Abwechslung für Glen. Die Beschilderung über Jockgrim lässt teilweise etwas zu wünschen übrig und wir haben mal wieder ein Stück schwer passierbarer Strecke vor uns. Danach wird es besser, auch wenn von der Beschilderung nichts mehr zu finden ist. Dafür kommen wir fast direkt an der Straußenfarm aus dem Wald heraus in Rülzheim an. Es sind schon imposante Tiere, diese flugunfähigen Vögel. Zudem legen wir eine weitere Pause in der Farm-Wirtschaft ein.

Danach machen wir uns auf zu unserem Tagesziel, ein Campingplatz bei Mechtersheim. Der Weg führt uns von Rülzheim über Hördt nach Germersheim. Die Beschilderung ist hier wiederum sehr gut. Sogar eine Umleitung wegen einer Baustelle bei Germersheim ist vorbildlich ausgezeichnet. Beim Verlassen von Hördt überschreiten wir die 600km für die Gesamtour – ungeplanterweise sind das bei der Tagesetappe genau 42,2km geworden. Bis an den Campingplatz sind es dann noch etwas mehr als 15km.

Der Campingplatz an und für sich ist ganz ok und vergleichsweise preiswert. Die Duschen sind sehr sauber und frisch renoviert. Nach dem Duschen versuchen wir etwas zu essen, aber wir sind doch sehr mit einem neuartigen Spiel beschäftigt: „Schnokemon-Go“ – „gotta batsch them all“, es handelt sich hierbei um die kurpfälzische Variante des derzeit so beliebten Augmented Reality-Spiels. In der Abenddämmerung wimmelt es nur so von diesen lästigen Blutsaugern – selbst Kerzen mit Zitronendunft halten die Biester nicht wirklich fern. Während wir essen sind wir durchgängig damit beschäftigt weitere „Angreifer“ zu erschlagen, am Ende kann man auf der Decke vor dem Zelt anhand der Ablagerungen erkennen wo Gegenstände lagen oder wir gesessen haben … So übel hatten wir das an keinem Campingplatz vorher.

Rheinradtour Tag 13 – Gambsheim – Lauterbourg

Tageskilometer: 52,4km Gesamt:558km

tmp_22652-IMG_20160818_111359-1306987114Nach dem Erhohlungs- und Waschtag hieß es heute wieder: Packen, Aufsatteln und los. Immerhin ein Superstart – direkt aus der Garage neben unserem Schlafzimmer geht es los.

Die ersten Kilometer sind etwas weniger schön, es geht entlang der Landstraßen und relativ weit weg vom Rhein. Aber die Straßen sind praktischerweise nicht so übermäßig befahren. Auch die Ortsdurchfahrten sind erträglich. So fliegen die ersten 20km schon fast an uns vorbei. Zwischenzeitlich gibt es sogar immer mal wieder Passagen mit einem parallel geführten und gut ausgebauten Radweg. Selbst eine Umleitung kann uns nicht wirklich schocken: Sauber beschildert führt sie uns um die Baustelle großräumig herum.

tmp_22652-IMG_20160818_124033124353111Kurz vor Roppenheim machen wir unsere Mittagspause, danach ist der Packsack deutlich leichter, da wir eine ganze Menge Mitgegebenes verfuttert haben. Bei Beinheim geht es dann auf den Rheindamm und danach immer auf diesem entlang. Vorbei an der Fähre Plittersdorf. Es geht fast immer gerade aus und die Radwegqualität ist super – durchgehend asphaltiert und ohne größere Wellen. Für den Nachwuchs sind natürlich auch die Kieswerke entlang der Strecke superinteressant – immerhin stehen dort auch immer richtig große Radlader.

Deutlich früher als geplant erreichen wir Lauterbourg – das kennen wir sonst nur von der Durchfahrt mit dem Auto. Die letzten Kilometer sind dann nochmal Feldweg angesagt bis an den Campingplatz – inklusive einer zu engen Durchfahrt an einer Schranke. Mit vereinten Kräften wuchten wir den Anhäger durch dieses Hindernis.

Der Campinplatz macht auch gerade auf, als wir ankommen. Nach dem Aufbau des Zelts geht ein ganz leichter Regenschauer nieder, aber nichts was uns wirklich schocken könnte.

tmp_25325-IMG_20160818_2034531653346422Abends kommt dann noch Marions Mutter in Lauterbourg vorbei und wir gehen gemeinsam lecker Flammkuchen essen.

Rheinradtour Tag 12 – Ruhetag in Gambsheim

 

Tageskilometer: 12,6km Gesamt: 505km

Heute haben wir einen Ruhetag eingelegt – also fast keine Kilometer und jede Menge Entspannung. Einzig zum Einkauf sind wir kurz über die nahe deutsche Grenze geradelt – insgesamt etwas weniger als 13km, also nicht mal annäherungsweise „warm“ gefahren.

Es hat auch etwas für sich einmal eine derartige Pause zu machen. Unter anderem hat es sich bezüglich Wäsche gelohnt. Die Sportwäsche haben wir ja häufiger abends beim Duschen kurzerhand mitgeduscht damit sie wieder brauchbar war – aber die Kleinkinderbekleidung muss man schon richtig waschen. Vermutlich hätten wir auch sonst einmal einen Stopp gemacht und einen Tag lang einen Waschsalon oder die Waschmaschine des Campinplatzes belagert.

Außerdem haben wir die Planungen für die kommenden Etappen präzisiert. Hatten wir zwischenzeitlich überlegt, ob wir ab Lauterbourg direkt bis nach Schwetzingen durchfahren, so haben wir das nach nochmaligem Durchrechnen dann doch wieder verworfen und werden in drei Tagen nach Hause radeln. Die Strecke wäre sicherlich irgendwie machbar gewesen, aber es soll ja auch Urlaub sein.

Rheinradtour Tag 11 – Obernai, Strasbourg, Gambsheim

Tageskilometer: 63,4km Gesamt: 493km

Einiges ist heute anders: Wir brauchen kein Zelt abbauen, nur die Luftmatraze. Außerdem müssen wir uns nicht ums Frühstück kümmern, bis wir aufwachen hat Marions Bruder bereits alles gerichtet.

ReichlichIMG_20160816_114901 spät kommen wir dann in Obernai los – noch ein paar Fotos in der Innenstadt und zum Abschluss nochmal durch den Supermarkt. Nun gilt es den richtigen Weg zu finden – leider ist die Beschilderung nicht wirklich auffindbar. So fahren wir an der Landstraße und einen ziemlich holprigen Feldweg nach Bischofsheim. Dort nehmen wir den erstbesten Weg in Richtung Griesheim, bei Molsheim. Leider stellt sich das im Nachinein als nicht ganz so geschickt heraus und wir fahren eine nette Besichtigung der Umgebung. Inklusive einiger Steigungen aber auch schöner Abfahrten. Ab Altdorf finden wir dann die Beschilderung wieder.

Es geht nun über Dorlisheim nach Molsheim. Die Umgebung kenne ich vom Marathon du Vignoble d’Alsace. Es geht am Start vorbei in Richtung Marathon-Dorf. Die Strecke kennen wir schon. In Molsheim schwenken wir dann auf die Marathonstrecke ein, ungefähr bei Kilometer 9. Bis nach Egersheim geht es nun parallel der Landstraße, immer der Marathon-Route folgend. In Egersheim (kurz vor der Versorgung mit dem Flammkuchen) biegen wir dann rechts anstelle links ab und schwenken auf den Kanal der Bruche ein.

Dieser Kanal ist bei weitem nicht so langweilig wie der Rhein-Rhone-Kanal, es gibt reichlich Kurven. Bei Kolbsheim machen wir dann eine ausgiebige Pause. Die Kilometer ziehen sich dennoch ein wenig hin. Man weiß aber nicht genau wie weit es noch ist bis Strasbourg – denn es gibt mal wieder zwei unterschiedliche Schilder mit unterschiedlichen Kilometer-Angaben, diese unterscheiden sich um ganze 5km. Wie sich später zeigt, haben die einen bis ins Zentrum von Strasbourg gemessen, die anderen nur bis an den Stadtrand. Insgesamt sind wir reichlich flott unterwegs – zwischenzeitlich sind wir mit 25km/h unterwegs.

Am Stadtrand treffen wir, mal wieder, auf eine bekannte Marathonstrecke – diesmal vom Strasbourg-Marathon. Wir folgen der Strecke bis an die „Ponts couverts“. Danach kürzen wir ein wenig ab, um an den Place Kléber zu kommen. Dort machen wir nochmal einen Pit-Stopp (seit dem Marathon wissen wir auch wo man die Toiletten findet). Wir haben treffenderweise am Zielpunkt des Marathons auch 42km auf dem Tacho.

Nun geht es wieder aus der Stadt hinaus, an den Institutionen der europäischen Union vorbei und an der Ill entlang. Ab Robertsau geht es durch den Wald am Rhein entlang. Die Beschilderung bis La Wantzenau ist wunderbar. Danach verlassen wir uns auf Marions Ortskenntnis, da wir nicht an der Landstraße bis Gambsheim fahren wollen. Die Strecke wird nun deutlich holpriger – es geht teilweise durch die Wiese und über Feldwege. In gewisser Weise ist es ein gigantisches Maislabyrinth. Immerhin haben wir ein wenig Orientierung anhand der Wassertürme von Kilstett und Gambsheim. Am Ende haben wir etwas mehr als 60km auf dem Tacho als wir das Schwimmbad von Gambsheim erreichen. Nun ist es nicht mehr weit. Ganz erreichen wir die Strecke der längsten Etappe nicht mehr – nur 64km haben wir am Ende zurück gelegt.

Heute Abend kommen wir bei Marions Mutter unter – auch hier müssen wir also kein Zelt aufbauen, diesmal noch nicht einmal die Luftmatraze. Zur Erfrischung laufen wir dann noch ans Schwimmbad um uns abzukühlen und das Salz von der Haut zu spülen.

Rheinradtour Tag 10 – Rhinau – Obernai

Tageskilometer: 32,4km Gesamt: 427km

Für heute steht nur eine kurze Etappe an. Wir lassen uns daher etwas Zeit mit dem Frühstück und dem Abbau des Zelts.

Von Rhinau aus fahren wir gen Boofzheim, dem Nachbarort. Ein Supermarkt hat trotz Feiertag geöffnet. Also halten wir nach noch nicht einmal einem Kilometer wieder an um uns mit Nahrungsmitteln einzudecken.

Die weitere Strecke ist gut ausgebaut, der Radweg führt außerhalb der Ortschaften immer parallel zur Straße, in den Orten meist auf der Straße. Das ist aber alles kein Problem. So gelangen wir recht schnell bis Benfeld. Hier hört die Beschilderung ziemlich abprubt auf. Wir suchen etwas und finden dann im zweiten Anlauf eine Unterführung unter der Schnellstraße hindurch, zumindest einmal bis an den Bahnhof – eine weitere Schleife und wir sind auch über die Bahngleise – alles sicherlich nicht die originär geplante Route.

Immerhin, nach dem Ort wird die Beschilderung wieder etwas besser – und ein erstes Schild kündigt Obernai, unseren Zielort für heute an. Noch 14km über die Landstraße – auf den Radwegen werden es ggf. noch einige paar mehr werden. Die Strecke nach Valff führt immer auf der Landstraße entlang – immerhin ist diese frisch renoviert und dementsprechend gut zu fahren. Der Autoverkehr hält sich ebenfalls sehr in Grenzen.

Bei Valff machen wir dann noch eine ausgiebige Mittagspause – noch etwas weniger als 10km liegen wohl vor uns. Aus Valff heraus führt wieder ein gut beschilderter Radweg. Wie ich später feststellen muss, haben es diese ausgeschilderten Radwege noch nicht in sie Sammlung von waymarkedtrails.org geschafft. Der Weg führt uns durch die Felder erst nach Niedernai, aber in der Entfernung können wir bereits die Kirche und den Hang mit dem charakteristischen Schriftzug sehen. Ab Niedernai geht es dann immer am Bach entlang bis nach Obernai.

Für diese Nacht müssen wir keinen Campingplatz suchen, sondern kommen bei Marions Bruder unter. Da wir etwas vor der Zeit (und mit deutlich zu wenig Kilometern im Vergleich) ankommen, gehen wir noch ins frisch renovierte Freibad. Das ist recht schön gemacht, wenn auch im Vergleich etwas teuer.

Am Abend essen wir gemütlich alle zusammen. Man ist gar nicht so müde, wenn man mal nur etwas mehr als 30km gefahren ist – immerhin habe ich ja noch Ausgleichssport bei Schwimmen gehabt.

Rheinradtour Tag 9 – Geiswasser, Neuf-Brisach, Rhinau

 

Tageskilometer: 65,4km Gesamt: 395km

Nachdem wir gestern auf der deutschen Seite gefahren waren, haben wir uns für heute einmal die französische vorgenommen.

Wir starten entlang der Landstraße und stoßen schon im nächsten Ort auf die offizielle Strecke. Diese ist sehr gut ausgebaut und führt eine ganze Weile auf einem alten Bahndamm. Das erspart natürlich die ganzen Steigungen.

Vor Neuf-Brisach machen wir einen kurzen Stopp und entscheiden uns dann doch die Stadt zu besichtigen – es ist ja nur ein Kilometer mehr. Noch dazu ist fast keine Steigung zu bewältigen. Die Besichtigung erweist sich als Glücksgriff, in der Stadt hat sogar am Sonntag ein Supermarkt geöffnet. Wir können uns also mit Verpflegung für die Mittagspause eindecken.

Der Weg schlängelt sich durch mehre Ortschaften und schließlich an den Rhein-Colmar-Kanal. Wir radeln ihn ein Stück weit, und machen kurz vor Kuhnheim unsere Mittagspause.

Frisch gestärkt nehmen wir die nächste Etappe in Angriff. Es geht noch einige Kilometer durch die Ortschaften bis wir auf den Rhein-Rhone-Kanal stoßen. Dieser ist nicht mehr aktiv genutzt und bietet daher eine Heimat für viele Pflanzen und Tiere – unter anderem eine ganze Menge Libellen und Schmetterlinge.

Die Streckenführung ist ab jetzt sehr geradlinig – im wahrsten Sinne des Wortes – wir freuen uns schon jedes Mal auf eine Schleuse oder eine anderweitige Abwechslung – denn ansonsten gibt es für fast 20km nur eine Richtung: Immer gerade aus, wie mit dem Lineal gezogen. Fast schon wie die Highways in den USA, nur eben als Radweg.

In Marckolsheim weichen wir kurz vom Kanal ab und durchfahren die Stadt, die ist sehr schön anglegt, leider ist Sonntag und alles geschlossen. So kehren wir wieder an den Kanal zurück um weiter Kilometer zu jagen. Irgendwie haben wir uns bei der Vermessung unserer Tagesstrecken deutlich vertan – geplant hatten wir etwas um die 45km, bereits in Höhe Sundhouse haben wir 50km auf dem Tacho stehen.

In Biendersheim geht es endlich weg vom Kanal – noch ca. 12km bis nach Rhinau. Die Strecke geht nun über verschiedene Landstraßen, ist aber immer noch gut zu fahren, auch der Autoverkehr hält sich in Grenzen.

In Rhinau finden wir recht schnell den Campingplatz – praktischerweise hat der einen Zugang zum See mit integriert. Nach dem Aufbau des Zelts ist daher erst einmal Abkühlung angesagt. Auf der Rutsche scheuere ich mir dabei dummerweise etwas das Knie auf – nicht übermäßig, es sieht schlimmer aus als es ist. Schwimmen ist damit dann erst mal beendet.

Zum Abendessen fahren wir nochmal in den Ort – nachdem ein erstes Restaurant aufgrund der Preise durchs Raster fällt, finden wir eine kleine, sehr einfache Gaststätte die rappelvoll ist. Die Karte beschränkt sich auf wenige Gerichte, unter anderem Flammkuchen. Wir bestellen immer wieder einen nach, bis wir nach 5 Stück fast satt sind, und uns zum Abschluss den flambierten süßen Flammkuchen gönnen. Im Vergleich sind wir nur etwas teurer als am ersten Abend in der Schweiz – dafür haben wir mehr als ausreichend gegessen und jeder hatte zwei Getränke.

Rheinradtour Tag 8 – Huningue, Neuenburg, Geiswasser

Tageskilometer: 63km Gesamt: 330km

Die erste Woche ist geschafft und wir sind guter Dinge, die schwersten Etappen hinter uns gelassen zu haben – nun geht es ja die deutlich flachere Oberrheinebene entlang. Wir lassen uns daher beim Frühstück ein wenig Zeit.

Anhand der Karte entscheiden wir uns, den Weg auf der deutschen Seite zu nehmen – dieser führt deutlich näher am Rhein entlang als die Route in Frankreich. So starten wir über die Dreiländerbrücke über die wir gestern schon gekommen sind. In Weil am Rhein fehlt einmal kurz ein Schild aber wir finden dank Karte dann doch den richtigen Weg. Kurz darauf schwenken wir auf den Rheindamm ein.

Ab nun wird die Strecke insgesamt eintönig bis langweilig – es geht fast immer nur gerade aus durch die Auenwälder. Immer mal wieder ein Schlenker um die neu angelegten Polderflächen für den Fall eines Hochwassers. Teilweise fahren wir im noch engen Rheintal direkt neben der Autobahn – die Strecke bin ich auch schon öfter gefahren.

Nach rund 20km machen wir einen Halt und überlegen zuerst in die Therme in Bad Bellingen zu radeln. Es ist ja nicht weit, dort angekommen müssen wir feststellen: Das ist ein Kurbad mit Wellness und Co, sicherlich nicht schlecht aber definitiv nichts für eine Familie mit kleinem Kind. Immerhin ist nebenan ein Supermarkt – wir decken uns also mit dem Bedarf für den Tag ein.

Auch der nächste Versuch scheint zu misslingen, wir finden das gesuchte Schwimmbad nicht, obwohl es direkt neben dem Rhein liegen soll. So wie es aussieht gehört die Bademöglichkeit zum örtlichen FKK-Campingplatz. Also auch wieder nicht gerade das was wir suchen. Ein Blick in Openstreetmap zeigt uns, dass es nur knapp einen Kilometer entfernt ein Thermalfreibad hat. Je näher wir dem Bad kommen, um so mehr beschleicht mich das Gefühl, das Bad zu kennen. Als wir davor stehen bin ich mir dann sicher: Ich kenne es und zwar vom Landesjugendlager der THW-Jugend, dass 2007 in Neuenburg stattfand. Es hat sich nicht viel verändert, es ist ein kleines Bad, vergleichsweise gut in Schuss und kostengünstig. Für den Nachwuchs gibt es ein Planschbecken und ich schwimme einige Bahnen zur Erfrischung.

Nach einem etwas verspäteten Mittagessen brechen wir dann auf, geschätzt liegen noch etwa 20km vor uns. Nach rund 8km kommen wir tatsächlich an der Rheinwiese vorbei auf der damals das Jugendlager stattfand. Hier hat sich einiges verändert. Es wurde ein Naturlehrpfad eingerichtet, der Weg auf dem Deich um einige Meter weiter landeinwärts verlegt. Ein Lager wäre immer noch problemlos machbar.

Es folgt wieder eine recht lange Strecke auf dem Damm, es geht fast nur gerade aus, gelegentlich ein Hügel. Diese finde ich mit zunehmender Strecke recht lästig, denn mit dem Anhänger kosten die immer richtig viel Kraft. Bis auf die größere Abzweigung nach Griesheim ändert sich für die nächsten Kilometer nichts an der Strecke. Beim Blick auf den Tacho werde ich langsam skeptisch, aber da taucht endlich die Brücke nach Fessenheim auf.

Es geht über die Rheininsel und dann über die Brücke an der Schleuse. Dort ist ein kurzer Hinweis auf das Wasserkraftwerk aufgestellt. Über das naheliegende Atomkraftwerk wird kein Wort verloren. Mit ein wenig Glück erblicke ich die beiden Reaktorgebäude ganz kurz durch eine Baumlücke. Wenn man es nicht weiß wird man sie wohl für Silos halten.

Nun folgt ein recht langes Stück auf der französischen Landstraße bis nach Geiswasser, die Strecke zieht sich wie Kaugummi. Wir überschreiten den Wert für die bisher längste Etappe. Am Ende stehen 63km für den Tag auf dem Tacho – unsere Königsetappe war also erst heute … irgendwo haben wir uns wohl vermessen.

Eigentlich hatten wir vor in Geiswasser noch etwas zu Abend zu Essen, aber der Ort hat noch nicht mal einen Bäcker, geschweige denn eine Gastätte. Gut, dass wir noch Reis, Bohnen und Fertigsauce dabei haben. Nochmal losfahren wollen wir nach der Etappe einfach nicht mehr.

Rheinradtour Tag 7 – Murg, Bad Säckingen, Rheinfelden, Basel, Huningue

Tageskilometer: 53,9km Gesamt: 267km

IMG_20160812_084218Für heute steht laut Plan die Königsetappe an. Entsprechend früh machen wir uns bereits daran zusammen zu packen. Beim Frühstück unterhalten wir uns noch mit anderen Radlern – eine Familie hat für heute auch das Ziel Huningue bei Basel, sogar auf dem gleichen Campingplatz. Wir wünschen uns eine gute Reise bevor es losgeht.

Ein erstes technisches Opfer der Tour gibt es auch zu beklagen: Mein Fahrradständer hat unter der Last des Gepäcks nachgegeben. Ich kann ihn zwar wieder hinbiegen, aber auf Dauer muss ich mir da wohl einen neuen besorgen.

IMG_20160812_112804Bis Bad Säckingen reicht es gerade einmal um sich warm zu fahren – wir nutzen die Chance und kaufen noch kurz ein, bevor es weiter geht. Wir haben uns anhand der Bikeline-Karte dazu entschieden, auf der deutschen Seite zu fahren, da diese asphaltiert sein soll. Leider ist das nur bedingt der Fall. Dafür haben wir uns zusätzlich einige kräftige Steigungen eingehandelt.

Nach der ersten steht passenderweise eine Bank am Feldrand und der Nachwuchs ist auch wach geworden – Zeit für eine kurze Mittagspause. In der Ferne können wir schon Riedmatt sehen. Kräftig gestärkt geht es schon bald in die nächste Steigung. Immerhin gibt es nur wenige Kilometer später dann eine entsprechende Entschädigung: Es geht mal wieder deutlich bergab. Der Weg fürht durch das wunderschöne Schloss Beuggen, leider haben wir nicht so viel Zeit uns das Schmuckstück näher anzuschauen, vor allem wäre das für den Nachwuchs wohl nicht das passende Programm.

Nur wenige Radminuten später ist Kontrastprogramm angesagt – der Weg führt entlang des Rheins an der Aluminiumhütte Rheinfelden vorbei. Die Ausstellung zum ehemaligen Kraftwerk hat leider noch geschlossen als wir ankommen. An der relativ neu angelegten Fischtreppe sind wir leider etwas zu zügig vorbei gefahren, deutlichere Hinweisschilder hätten hier echt was. Als Radfahrer muss man diese rechtzeitig entziffern können. Da hilft ein klares Schriftbild und vor allen Dingen die richtige Größe. Die Ankunft in Rheinfelden ist recht derb – direkt hinter einer Kurve geht es mal wieder eine üble Steigung hoch – an machen Stellen lässt sich das wohl nicht vermeiden, aber manchmal frage ich mich echt ob die Planer der Radwege ihre Strecke auch einmal mit entsprechend beladenem Rad abgefahren sind. Ich vermute eher einmal: Leider nein…

Die Beschilderung lässt dann auch noch zu wünschen übrig, prompt verfahren wir uns ohne es zu merken. Erst als wir nach Warmbach fast auf der Autobahnzufahrt stehen, wird uns klar, dass irgendwas nicht passt. Also ein kleines Stück zurück und dann quer durch den Ort und wieder auf die Originalstrecke. Die hat hier lustige Eigenarten: Orftmals stehen beiderseits der Kreuzungen Kilometerschilder – interessanter Weise werden die Kilometer mit Annäherung ans Ziel sprunghaft mehr – mal ein, mal zwei Kilometer. Bei irgendeiner Vermessung muss da mal was schief gegangen sein.

Wir kommen nun in den Speckgürtel von Basel, also vor allem viele Industriebetriebe – allen vorran Chemie und Pharma-Firmen, von Roche über Bayer bis BASF ist alles vertrerten (in Basel selbst dann auch noch Novartis). Die Strecke ist ok, immerhin hat man Radstreifen in beide Richtungen direkt auf der Straße angelegt und dafür an einigen Stellen sogar Parkbuchten geopfert. Eine kurze Umleitung ist gut beschildert, besser wäre es aber wohl, man würde die gesamte Strecke einmal überarbeiten. Nach der Umleitung geht es kurz durchs Grüne, nur um dann um so heftiger wieder anzusteigen und auf die gleiche Straße zurück zu kehren, die man vor nicht mal einem Kilometer verlassen hat. Eine Gruppe Radler vor uns hatte da wohl einen Insider-Tipp, die sind gleich drum herum geradelt.

Wir queren zum letzten Mal die Grenze in die Schweiz, der Radweg führt nun an einer Hauptverkehrsader entlang. Er ist aber dafür sehr gut angelegt und gut zu fahren. An der Autobahntrasse queren wir den Rhein in Richtung Baseler Altstadt. Es geht vorbei an der Papiermühle – das letzte Mal war ich hier zum Landesjugendlager in Müllheim mit der THW-Jugend. Ich kann mich zwar daran erinnern, dass ich zum Parkhaus bergauf gejogged bin, aber dass es derart steil war, hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Am Münsterplatz stellen wir die Räder ab und setzen unsere Erkundung zu Fuß fort.

tmp_14308-IMG_20160812_154939262560674Wir genießen den Ausblick vom Münster über den Rhein. Deutlich kann man die Kurve erkennen die er hier beschreibt – von nun an geht es nicht mehr Ost-West sondern viel mehr Süd-Nord für uns. Fast könnte man sagen, wir wären auf die Zielgerade eingebogen. Wobei wir kilometermäßig ungefähr die Halbzeit erreicht haben. Unsere Besichtigung führt uns weiter in die Innenstadt, vorbei am Rathaus und Fischmarkt. Da wir demnächst die Schweiz verlassen, decken wir uns noch mit einem wichtigen Kulturgut ein, das man in Deutschland leider nicht bekommt: Rammseier heißt das Getränk. Es ist ein Apfelsaft mit Birnensaftzusatz der direkt mit Kohlensäure versetzt ist. Wenn er nicht so schwer zum Schleppen wäre, würde ich ja glatt noch mehr als die zwei Flaschen einkaufen.

Wir schwingen uns für heute das letzte Mal auf die Räder – wir überqueren den Rhein gen Norden und folgen dem Rheinradweg bis an die deutsche Grenze – es geht mal wieder durch ein Industriegebiet und den Hafen von Basel. Insgesamt bleibt die Stecke allerdings erträglich. Die Grenze ist klar erkennbar, sobald man Deutschland erreicht hört der Radweg schlagartig auf, und die Führung wird deutlich schlechter. Immerhin ist es nicht weit bis zur Dreiländerbrücke, an dieser grenzen die Schweiz, Deutschland und Frankreich aneinander. Unser Campingplatz liegt in direkter Sichtweite der Brücke. Am Abend treffen wir dann noch die Familie vom Morgen wieder -auch sie sind erfolgreich angekommen. Das Wetter war heute durchgängig gut bis sehr gut. Beim Duschen merke ich, dass ich die typische Radfahrer-Bräune habe: Man sieht genau wo die Hosen und Trikots aufhören.