Wahnsinn – eine Woche Urlaub ist schon fast rum – das ging sehr fix. Zumal wir ja noch einige Punkte haben die wir besichtigen wollen. Dabei legen wir uns auch schon einmal fest, dass wir in der Nähe von Laval auf dem Rückweg einen Zwischenstopp einlegen werden. Damit sollte die Fahrt etwas weniger anstrengend werden. Dafür haben wir einen Tag weniger vor Ort, aber auch in Laval wird man einiges besichtigen können.
Für heute haben wir einen Platz zur Besichtigung der Fischversteigerung reserviert – diese findet aber logischerweise erst nach Rückkehr der Fischer in den Hafen gegen Nachmittag statt. Vormittags machen wir daher etwas „klar Schiff“ im Haus. Gegen Mittag machen wir noch einen Besuch beim Bäcker – der Inhaber ist ein alter Bekannter von René und daher bleiben wir ein wenig um uns zu unterhalten. Natürlich inklusive der Verkostung von Crêpes und Cidre. Leicht beschwingt gehen wir danach weiter an den Strand. Somit hat auch der Bollerwagen endlich seinen Einsatz, wieder ein Gerät vom Anhänger das wir benutzt haben. Auf der Liste fehlt jetzt nur noch die Zentriervorrichtung (die hatte ich für den Fall von Regenwetter eingepackt) und Glens rotes Fahrrad (wobei ich hier noch keine passende Straße gefunden habe zum Fahren lernen). Das Wasser ist reichlich frisch, zum Baden definitiv zu kalt, aber zum Füße abkühlen reicht es aus. Immerhin für ein paar Meter Schwimmen kann ich mich dann doch überwinden.
Zum Mittagessen gibt es Galettes (also Crêpes mit Buchweizenmehl) – die machen sich auf dem Gasgrill mit Platte recht gut. Für Abends lasse ich den Grill gleich draußen stehen, denn nach der Besichtigung der Fischversteigerung wollen wir natürlich auch noch Fisch essen.
Die Besichtigung ist sehr aufschlussreich, auch wenn die Zugänglichkeit mit dem Fahrradanhänger sehr beschränkt ist – immerhin legen wir die wenigen hundert Meter bis an den Hafen ökologisch korrekt mit dem Fahrrad zurück. Für die Besichtigung selbst hätten wir den besser am Fahrradständer stehen lassen – die Aufzüge sind teilweise zu schmal, und auch in der Ausstellung selbst trägt man den Nachwuchs besser bzw. lässt ihn laufen. Während der Schulferien in Frankreich gäbe es auch Angebote für Kinderbetreuung bzw. Workshops. Auch das eine Sache für die es sich lohnt nochmals wieder zu kommen. Immerhin bekommen wir die Rückkehr der Fischkutter und deren Entladung mit. Die Versteigerungshalle ist riesig groß, vom Kühlraum mit 600 Quadrarmetern ganz zu schweigen. Wir bekommen zudem eine ausführliche Beschreibung und Exemplare der gefangenen Spezialitäten zu sehen.
Die Zubereitung der Sardinen auf dem Grill gelingt mir halbwegs, aber ich muss das Zubereiten von Fisch auf dem Grill (und auch insgesamt) wohl noch etwas üben.
Am Samstag haben wir zum ersten Mal etwas schlechteres Wetter – es ist deutlich bedeckter und kühler, und für den Nachmittag ist Regen angekündigt. Daher fahren wir nach Quimper, die Stadtbesichtigung stand ohnehin noch aus und dafür braucht es nicht zwingend strahlenden Sonnenschein. Die Fahrt dauert auch nicht lange – es sind gerade einmal um die 25km bis man in einer der größten Städte in der Region ist. Die Parkplatzsuche ist recht schnell erledigt, am Place de la Résistance ist ein großer Parkplatz. Die Preise halten sich in Grenzen, so lange man nicht mehr als 4h parken möchte.
Von dort ist es dann auch nicht weit bis ins Zentrum – wir landen direkt an einer der Sehenswürdigkeiten – der Markthalle. Dort ist recht reger Betrieb zur Mittagszeit, auch wir greifen bei den Mittagsangeboten zu und gönnen uns zwei belegte Sandwiches mit Krabben. Diese verspeisen wir in direkter Nachbarschaft zur nächsten Sehenswürdigkeit, der großen Kathedrale. Leider ist die mittags geschlossen, daher machen wir erst noch eine Runde durch die Altstadt und die Gassen. Am Office du Tourisme holen wir uns einen Stadtplan ab, damit wir wissen, was es wo zu sehen gibt. Die Museen scheiden mit kleinen Kindern leider aus. Auf der Runde durch den historischen Stadtkern finden wir auch noch einen Laden mit allerhand bretonischem Schnickschnack – unter anderem diverse T-Shirts und Babybekleidung. Das kommt uns natürlich entgegen, auch wenn die Preise nicht gerade günstig sind.
Zurück an der Kathedrale stellen wir fest, dass eine Art Festival stattfindet – bei herrlichstem bretonsichen Wetter, wie der Sprecher verkündet. Es regnet gerade in Strömen. Diverse Gruppen führen ihr musikalisches Können vor – ähnlich den bei uns bekannten Guggemusikern. Das macht schon was her. In die Kathedrale kommen wir zwar hinein aber nicht all zu weit, denn am Samstag finden viele Hochzeiten statt – wir müssen uns daher mit dem Vorraum begnügen, immerhin erlaubt es einen Blick auf das Kirchenschiff. Obendrein bekommen wir die Orgel zu hören, das wäre bei einer normalen Besichtigung auch nicht drin gewesen.
Bevor wir zurück fahren, machen wir noch einen Besuch bei „Amor Lux“ einer Textilfabrik in Quimper. Die ist gar nicht so leicht zu finden, denn an der eingegebenen Adresse finden wir erst mal gar nichts. Eher durch Zufall beim Versuch eine Wendemöglichkeit zu finden, landen wir vor den Toren der Fabrik. Der Fabrikverkauf ist gut bestückt, wenn auch nicht günstig – selbst die 2. Wahl ist noch recht teuer. Für die angebotene Kinderbekleidung definitiv zu teuer – wenn man bedenkt wie die Kleidung nach einem Tag in der Kita aussieht und wie lange sie getragen wird.
Auf dem Heimweg bekommen wir dann noch eine ordentliche Dusche ab – in Pont l’Abbé versuchen wir es ohne Anhänger gemäß Navi und verpassen prompt wieder die Abzweigung – es kommt einfach keine Ansage und die Beschilderung der Abzweigung sieht man erst zu spät. Gegen Abend wird das Wetter dann wieder deutlich besser – während wir zu Abend Essen scheint bereits wieder die Sonne.