Frankreichurlaub 2025 – Tag 17 – Pauillac und der vergebliche Versuch, eine Startnummer zu bekommen

Wir fahren heute auf Verdacht nach Pauillac, dem Start- und Zielort des Médoc-Marathons. Die Anfahrt ist länger, als ich das ewartet habe – wenn, wird das ein frühes Aufstehen am Folgetag. Fast fühle ich mich an den Rennsteig erinnert.

In Pauillac ist schon alles auf den Marathon eingestellt, zahlreiche Helfer sind dabei, den Start/Ziel-Bereich einzurichten. So komme ich zumindest einmal in den Genuss, auf der Zielgeraden entlang zu gehen. Im Anmeldebreich erfahre ich dann, dass eine Ummeldung schlichtweg nicht vorgesehen ist, noch nicht einmal, wenn man einen Tauschpartner hätte, angeblich aus Sicherheits- und Gesundheitsgründen. Es ist der erste Lauf, bei dem ich erlebe, dass es keine derartige Möglichkeit gibt und sich der Veranstalter derart unkooperativ zeigt (man könnte auch sagen geizig, denn wenn man einfach für eine gewisse Mindermenge keine Medaillen und Versorgung beschaffen muss, dann spart man natürlich doch den ein oder anderen Euro). Für mich ist somit klar: Die nächsten Jahre werde ich den Médoc-Marathon nicht auf die Liste der Wettkämpfe aufnehmen. Wie ich mittlerweile weiß, gibt es auch bei mir in der Region sehr viele Ecken, in denen ich noch nicht war, mit herrlichen Läufen. Gerne sind diese auch jenseits der Marathonmarke und in der Regel von Läufern für Läufer gemacht. Das merkt man dann auch am Unkostenbeitrag (Startgeld oder Gebühr kann man es in der Regel nicht nennen). Continue reading

Frankreichurlaub 2025 – Tag 14 – Schwimmbad in Libourne und Weineinkauf

Nachdem das Wetter immer noch nicht so ganz wieder auf Sommer umgestellt hat, machen wir eine Pause im Besichtigungsprogramm. Wir steuern zwar wie geplant Libourne an, dort aber direkt das umfangreiche Schwimmbad. Das macht einen recht modernen Eindruck, es ist erst wenige Jahre in Betrieb. Da die Ferien in Frankreich bereits vorrüber sind, ist der Freibadbereich bereits nur noch an einigen ausgewählten Wochentagen offen. Somit fallen leider auch einige Rutschen für den Nachwuchs weg. Continue reading

Frankreichurlaub 2025 – Tag 10 – nach dem Sturm – Château d’Oléron

Die Nacht wird diesmal doch ungemütlich, wie angekündigt zieht in der zweiten Nachthälfte das Sturmtief über uns hinweg. Das merken wir auch im Zelt recht deutlich. Einiges flattert und ich muss kurz nach Mitternacht einen Hering neu befestigen. Continue reading

Frankreichurlaub 2025 – Tag 9 – Boyardville, La Cotinière – Brauereien, Winzer und Fischer

Angesichts des nun wirklich wahrscheinlichen Unwetters und einen Gefühl der Sättigung hinsichtlich der Radkilometer machen wir heute unsere weitere Erkundung mit dem Auto.

Unser erstes Ziel ist Boyardville, dort hat man von einer Landzunge aus die kürzeste Distanz bis an das bekannten Fort Boyard. Den meisten ist es eher für die Spielshow ein Begriff, die militärische Bedeutung war eher symbolischer Art. Denn bis das Fort endlich fertig war, war auch die Waffentechnik so weit, dass man den gesamten Meeresarm von den Küsten aus schützen konnte, das Fort war somit überflüssig geworden.

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Marathon du vignoble d’Alsace 2024

Es ist schon wieder zwei Jahre her, dass ich beim Marathon du vignoble d’Alsace am Start war. Damals leider eine ziemlich „hektische“ Aktion, weil ich nachmittags noch auf ein Konzert wollte. Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen ein wenig langsamer bzw. mit mehr Genuss zu laufen, denn der Marathon durch die Weinberge bietet insgesamt 12 Stationen mit gastronomischer Versorgung an, sprich jedes Mal eine Spezialität aus dem Elsass und den passenden Wein dazu.

Leider kann auch dieses Jahr die Familie nicht mit dabei sein, da am gleichen Tag auch noch ein Baseballspiel ist. Immerhin verkürze ich die Anfahrt ein gutes Stück indem ich bei Marions Mutter in Gambsheim übernachte – so muss ich nicht um 4h in der Frühe los (wobei das im Vergleich zum Start in Kambodia ja immer noch human war). Dennoch ist die Nacht fast so früh vorüber wie unter der Woche, gegen 6:30h mache mich auf den Weg nach Molsheim, vorbei an Strasbourg ist es doch nochmal eine gute Stunde Fahrt.

Das Team vor Ort ist sehr gut eingespielt und auch für mich ist es ja nicht das erste Mal und so habe ich noch jede Menge Zeit bis zum Start, also ganz entspannt noch einen Schluck Kaffee nehmen und meine Tasche für den Zielbereich abgeben. Da Start und Ziel rund 4km auseinander liegen gibt es einen Gepäcktransfer. Das Wetter ist noch recht frisch, an den Bergflanken hängen sogar noch einige Nebelfetzen, aber es soll sonnig und warm werden. Passend zum Wein habe ich mein Trikot des Médoc-Marathon angezogen – das ist ein Singlet, die Sonne kann also kommen. Der Start verzögert sich noch um einige Minuten, da es über einen Bahnübergang geht und sogar noch einige Läufer ökologisch korrekt mit dem Zug kommen.

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Marathon Deutsche Weinstraße 2024

Das Frühjahr hat Einzug gehalten, die Laufveranstaltungen werden wieder häufiger und vor allen Dingen wärmer. Dieses Jahr hatte ich ja schon das Vergnügen der Kälte etwas zu entfliehen und war beim Angkor Ultra Trail in Kambodscha. Nun steht der erste Wettkampf für 2024 in der Heimat auf dem Plan. Es geht, wie schon des Öfteren, zum Marathon an der deutschen Weinstraße. Die Erfahrungen dort sind hinsichtlich der Organisation sehr gut, der Lauf bietet sowohl landschaftlich als auch kulturell einige Nettigkeiten. Der Lauf wird aufgrund des Umfangs der Organisation nur alle zwei Jahre ausgerichtet, in diesem Jahr die 13. Ausgabe, wobei es pandemiebedingt eine Pause gab.

Die letzte Teilnahme für mich war 2022 und ich bringe diese Durchführung mit vor allem mit einem Begriff in Verbindung: „saukalt“. Zwar war es auch Anfang April, aber ich erinnere mich an Schnee und Eis rechts und links der Strecke sowie Versorgungstationen die anstelle Wasser und Iso warmen Tee ausgeschenkt haben. Heute ist das kein Thema: es ist super sonnig und die letzten Tage war es schon richtig warm. Ich bin sehr optimistisch was die Temperaturen betrifft, daher greife ich zum Singlet des Médoc-Marathon, wenn schon Weinstraße dann auch auch ein Wein-Trikot. Das ist noch etwas frisch als wir in den Shuttle-Bus ab Grünstadt steigen der uns nach Bockenheim an den Start bringt. Die Organisation läuft wie immer super und sehr entspannt. Die Familie macht sich dann auf den Weg an die Strecke, ich reihe mich im Startfeld ein. Zielzeit habe ich eigentlich keine besondere, es soll eher ein Spaßlauf werden. Continue reading

Frankreichurlaub 2023 – Tag 22 – Balade gastronomique – Nachklapp zum Médoc-Marathon

Der Marathonlauf in Médoc ist gelaufen, aber das Programm und die Festivitäten drum herum sind noch lange nicht am Ende. Am Sonntag nach dem Lauf gibt es zusätzlich die Balade gastronomique mit einem Repas gastronomique (Mittagessen). Leider ist das nicht inklusive und man muss es ggf. als Extra auch für die „Nicht-Läufer“ hinzubuchen. Für Marion haben wir das gemacht, aber 50 EUR pro Nase waren uns für die Kinder dann doch etwas viel. Aber man ist hier in Frankreich recht pragmatisch: Mitkommen können die Kinder auf alle Fälle, nur einen Sitzplatz an der Tafel gibt es eben nicht und auch nichts vom Mehrgänge-Menü. Das ist aber nicht weiter tragisch, wir sollen einfach ein paar Hocker / Sitzgelegenheiten für die Kinder mitbringen (Campingstühle) und uns ans Ende der Tafel setzen, das klappt dann schon.

Reichlich geplagt vom Muskelkater in den Oberschenkeln stehe ich also am Sonntag wiederum für den Urlaub sehr früh auf. Bis zur Abfahrt nach Moulis-en-Médoc ist noch etwas Zeit, es reicht für ein kurzes Frühstück und auch um einem deutschen Läufer aus der Patsche zu helfen: Einmal Starthilfe fürs Auto, damit er den Heimweg antreten kann. Zwischenzeitlich sieht es sogar noch so aus, als ob wir Taxi für einige weitere Läufer sind (wozu haben wir sonst den Van mit den Reservesitzen …), ist dann aber doch nicht notwendig.

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Médoc-Marathon – der längste Marathon der Welt

Natürlich ist der Marathon auch in Pauillac genau 42,195 Kilometer lang, aber der Werbeslogan „le marathon le plus long du monde“, mit dem die Organisatoren werben, hat durchaus seine Berechtigung, wie ich erfahren durfte. Auf der Wunschliste an Marathons stand der Lauf bei mir schon seit längerem und mit unserem diesjährigen Frankreichurlaub nur knapp hundert Kilometer südlich, sowie passenden Schulferien für genügend Zeit zur An- und Abreise war klar: Dieses Jahr bin ich dabei, man muss sich (wie bei vielen sehr beliebten Marathons) aber sehr beeilen, in der Regel ist der Marathon innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Zudem gibt es aber ein ganzes „Buffet“ an Optionen die man zum Lauf dazu buchen kann. Es ist alles auf den Wein und den Genuss hin ausgerichtet, dementsprechend gibt es keine „schnöde“ Pasta-Party sondern einen festlichen Abend, genauso wie am Tag nach dem Marathon noch ein weiteres Rahmenprogramm mit einem „Lockerungsspaziergang“ (Balade) und einem Mittagessen.

Die Veranstalter haben mit der 37. Durchführung sehr viel Erfahrung und das merkt man an vielen Stellen. Einzig eine kinderfreundliche Option bei den Zusatzevents habe ich vermisst (und alleine lassen kann und will ich unsere beiden Jungs noch nicht, sonst ist hinterher am Campingplatz womöglich alles verwüstet). Daher habe ich nur das kleine Paket mit der Wanderung und dem Mittagessen für zwei Personen gebucht. Angesichts des Preises und den Essenslaunen meiner Kinder (diese müssten ebenfalls den vollen Preis von rund 50 EUR pro Nase zahlen) habe ich diese nicht angemeldet. Bei der Abholung der Startunterlagen konnten wir das dann aber alles klären: Die Kinder gehen einfach mit wandern, Essen gibt es natürlich nicht und ggf. auch keinen Sitzplatz, aber mitnehmen zum Essen darf man sie auf alle Fälle).

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Frankreichurlaub Tag 20 – Pauillac im Marathon-Fieber

Der Morgen beginnt ohne große Hektik. Da es am Campingplatz keinen Bäcker gibt, radle ich kurzerhand mit Yann zum Bäcker nach Pauillac rein. Das ist nicht wirklich weit und dort ist schon alles am wuseln und Aufbauen für den Marathon am kommenden Tag..

Insgesamt gibt mir das schon einmal einen groben Überblick. Nach dem Frühstück wandern wir dann die rund 1,5 km bis zur Startnummern-Ausgabe. Nachdem gefühlt der ganze Campingplatz bereits mit irgendwelchen Finisher-Shirts rumläuft, ziehe ich mir auch mein mitgenommenes vom Marathon du vignoble d’Alsace über.
Die Ausgabe ist sehr gut organisiert und es ist vergleichsweise wenig los in der Ausgabe-Halle. Vor der Halle ist noch eine Ausstellung mit verschiedenen Angeboten, unter anderem präsentieren sich dort jede Menge andere Läufe. Da sind durchaus ernst zu nehmende Strecken und Höhenmeter (und auch jede Menge Trailangebote) dabei. Insgesamt haben die Läufe aber gemeinsam, dass sie sich selbst nicht wirklich zu hundert Prozent ernst nehmen bzw. sich als Leistungswettkämpfe verstehen. Vielmehr steht der Spaß und der Genuss ganz häufig weiter oben auf der Liste, und wer hätte es gedacht: In Frankreich ist das fast immer gleichzusetzen mit ordentlich Wein oder ähnlichen Getränken entlang der Strecke.

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Frankreichurlaub 2023 – Tag 5 und 6 – Bergerac und Monbazillac

Heute ist wieder Reisetag, dieser beginnt wie üblich mit dem Abbau des Zelts und dem Packen des Autos. In der Frühe gibt es nochmal einen kurzen Regenschauer, da wird das Zelt abends aber ohnehin wieder aufbauen, ist es auch nicht übermäßig schlimm, dass es noch feucht ist, wenn es in den Packsack kommt. Allerdings hätte ich so langsam wirklich auch einmal Freude daran, das Zelt trocken abbauen zu können.

Es geht erst noch ein wenig auf der Nationalstraße, aber schon bald erreichen wir die Autobahn – diese ist zwar mautpflichtig, dafür geht es auch zügig voran. Im Wesentlichen folgen wir dem Verlauf der Dordogne, deren Quelle haben wir vom Puy de Sancy ja bereits gesehen. Bei Brive la Gaillarde kommen wir auf ein kurzes Stück Nord-Süd-Verbindung der A5, welche kostenfrei ist.

Da es bereits Mittag ist, machen wir einen Abstecher in die village étappe Donzenac, welche an der Autobahn bereits ausgewiesen wird. Das kleine Städtchen ist recht nett anzuschauen, allerdings ist es auch verdammt warm, um nicht zu sagen unerträglich heiß geworden. Nach dem Rundgang essen wir noch eine Kleinigkeit am Marktplatz, bei „la K’bane“. Überschattet wird das ganze von einem Wutanfall Yanns, der sich auch so schnell nicht beruhigen kann. Man hat gefühlt die gesamte Aufmerksamkeit des Lokals, weil der Herr lautstark schmollt.

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