Médoc-Marathon – der längste Marathon der Welt

Natürlich ist der Marathon auch in Pauillac genau 42,195 Kilometer lang, aber der Werbeslogan “le marathon le plus long du monde”, mit dem die Organisatoren werben, hat durchaus seine Berechtigung, wie ich erfahren durfte. Auf der Wunschliste an Marathons stand der Lauf bei mir schon seit längerem und mit unserem diesjährigen Frankreichurlaub nur knapp hundert Kilometer südlich, sowie passenden Schulferien für genügend Zeit zur An- und Abreise war klar: Dieses Jahr bin ich dabei, man muss sich (wie bei vielen sehr beliebten Marathons) aber sehr beeilen, in der Regel ist der Marathon innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Zudem gibt es aber ein ganzes “Buffet” an Optionen die man zum Lauf dazu buchen kann. Es ist alles auf den Wein und den Genuss hin ausgerichtet, dementsprechend gibt es keine “schnöde” Pasta-Party sondern einen festlichen Abend, genauso wie am Tag nach dem Marathon noch ein weiteres Rahmenprogramm mit einem “Lockerungsspaziergang” (Balade) und einem Mittagessen.

Die Veranstalter haben mit der 37. Durchführung sehr viel Erfahrung und das merkt man an vielen Stellen. Einzig eine kinderfreundliche Option bei den Zusatzevents habe ich vermisst (und alleine lassen kann und will ich unsere beiden Jungs noch nicht, sonst ist hinterher am Campingplatz womöglich alles verwüstet). Daher habe ich nur das kleine Paket mit der Wanderung und dem Mittagessen für zwei Personen gebucht. Angesichts des Preises und den Essenslaunen meiner Kinder (diese müssten ebenfalls den vollen Preis von rund 50 EUR pro Nase zahlen) habe ich diese nicht angemeldet. Bei der Abholung der Startunterlagen konnten wir das dann aber alles klären: Die Kinder gehen einfach mit wandern, Essen gibt es natürlich nicht und ggf. auch keinen Sitzplatz, aber mitnehmen zum Essen darf man sie auf alle Fälle).

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LGA-Indoor-Marathon 2019 – Kreislauf einmal anders

Nach mehreren Jahren habe ich es wieder einmal geschafft mich rechtzeitig für den Indoor-Marathon in Nürnberg anzumelden. Erst sah es mal nicht ganz danach aus, denn das Handynetz auf dem Campingplatz in Verbindung mit Regenwetter ließen eine Buchung nicht zu. Ich dachte schon nicht mehr, dass ich noch einen Platz bekommen würde. Um so erfreulicher dass es am Folgetag dann doch noch klappt. So geht es dann dieses Jahr ein weiteres Mal nach Nürnberg, insgesamt zum dritten Mal nach Sommerurlaub und Stadtlauf. Da es auf Weihnachten zugeht ist auch ein Stopp beim Lebkuchenverkauf Pflicht. So treffe ich um kurz nach 14h am Samstag an der Landesgewerbeanstalt (LGA) ein und treffe eine gut gelaunte Petra Schuster, seit ich teilnehme die gute Seele des Laufs – immer gut drauf und sehr engagiert. Sie kommt gerade von der Streckenbegehung mit meinem Laufkollegen Erik zurück, er hat sich von meinen Schilderungen des Laufs nicht abschrecken lassen und möchte nun einmal selbst erlaufen wie das mit den Treppen und Gängen so ist. Auch ich mache mit dem Nachwuchs noch eine Runde und schlage Petra hinterher gleich einmal vor, einen Bambini-Lauf anzubieten. Beim Herbstlauf haben wir das in diesem Jahr erstmalig angeboten und sind förmlich überrannt worden. Beim Indoor-Marathon könnte ich mir das auch ganz gut vorstellen.

Untergekommen sind wir diesmal wieder im Five-Reasons, einem netten Hostel, das ideal zum Stadtlauf liegt, nämlich in direkter Sichtweite des Start-Ziel-Bereichs. Von dort machen wir uns dann auf den Weg durch die Innenstadt einige weitere Einkäufe zu erledigen, fast schon obligatorisch ist der Stop an der Brauerei Altstadthof, dort fülle ich unseren fränkischen Biervorrat wieder mit leckerem Rotbier auf. Leider ist die Gaststätte bereits rappelvoll und auch in den benachbarten Lokalen haben wir kein Glück. So versuchen wir es bei der L’Hosteria in der Pirkheimer Straße – Pizza und Nudeln wären ja prädestiniertes Carboloading. Leider ist auch dort schon alles besetzt, immerhin sind wir noch einige Meter spazieren gewesen und an der frischen Luft. Zum Abendessen geht es dann zur Läuferstammtischkneipe nach Ziegelstein zum Brezn’ Wirt. Unter anderem bekannt für seine leckeren Spareribs vom Buchengrill. Auch wenn das jetzt nicht unbedingt das perfekte Läuferessen ist, so will ich mir die doch nicht entgehen lassen.

Am nächsten Morgen geht es dann wieder zur LGA, wir sind fast ein wenig knapp, aber es passt alles, zumal ich die Wege ja schon kenne – runter in den Keller zum Umziehen, dort treffe ich auch wieder auf Erik. Wir unterhalten uns noch mit einigen anderen Teilnehmern bevor es wieder aus den Katakomben ins Foyer geht. Dort treffe ich auf Helga und Heinrich, die ebenfalls gekommen sind um anzufeuern, Helga kennt den Lauf auch als Teilnehmerin, sie weiß also was auf dem Programm steht. Ebenfalls mit von der Partie ist, wie seit 15 Jahren und somit seit Anbeginn des Indoor-Marathons, Erwin Bittel alias Lionheart – unverkennbar mit seinem Crocodile-Dundee-Hut. Continue reading

SRH Dämmermarathon Mannheim 2019

Der Dämmermarathon in Mannheim ist bei mir ja fast schon ein dauerhaft gesetztes Event – immerhin muss man für diesen Lauf nicht extra weit fahren und sich womöglich noch um Unterkünfte kümmern. Zudem habe ich dieses Jahr zum zweiten Mal die Ehre, dass mein Arbeitgeber einen Startplatz samt Zugang zum VIP-Bereich sponsort. Der VIP-Bereich ist weniger für mich wichtig, als für die Familienbegleitung welche dort warten kann. Das hat diesmal auch ganz praktische Gründe, denn das Wetter ist nicht gerade derartig, dass man sich stundenlang an die Strecke stellen möchte. Es ist Mai und ich stehe in fast durchgängig langen Klamotten und mit Jacke am Start.

Die Veranstaltung startet mittlerweile ja bereits am Nachmittag für mich, denn der Nachwuchs nimmt am Bambini-Lauf über rund 400m teil. Zusammen mit mehreren Maskottchen der verschiedenen Sponsoren geht es einmal rund um die Parkanlage am Mannheimer Wasserturm. In der Wertung der Kleinsten gibt es auch noch keine Zeitnahme und dennoch für jeden Teilnehmer eine Medaille und Urkunde. Damit das auch klappt sind natürlich die Eltern als Begleitung zugelassen – so komme ich bereits frühzeitig zu einem Zieleinlauf am Kongresszentrum.

Bis ich dann starten darf zieht es sich noch einige Zeit hin, es ist ja ein Dämmermarathon, daher wird der Hauptlauf mit Halb-Marathon und Team-Wertungen erst um 19h am Abend gestartet. Zwischenzeitlich kommt sogar noch ein wenig die Sonne durch die Wolken durch, wenn auch nur kurz. Im Startblock ist es hingegen wieder reichlich frisch, selbst mit der Deckung durch andere Teilnehmer, was immerhin ein wenig abschirmt. Ich starte diesmal mit der zweiten Welle, der Pacemaker für 3:45 ist da schon weg. Ich habe mir angesichts der dichten Wettkampffolge keine Bestzeit vorgenommen, Bamberg als Halbmarathon liegt noch nicht einmal eine Woche zurück und ich kämpfe noch immer mit einer leicht laufenden Nase.

Die Strecke wurde dieses Jahr wieder an verschiedenen Stelle leicht verändert, unter anderem laufen wir diesmal direkt nach dem Start durch die frisch sanierte Prachtstraße Mannheims, auch bekannt als “Planken”. Nach diesem kurzen Abstecher in die Innnestadt geht es dann erst einmal auf die bekannte Strecke durch die Augusta-Anlage in Richtung Seckenheim. Anfänglich steht noch reichlich Publikum aber man merkt als Läufer bereits die Auswirkungen des schlechteren Wetters. Es wird recht bald ruhiger rechts und links der Strecke – nur noch das Trappeln von mehreren hundert Läufern ist zu vernehmen.

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Fiducia GAD – Baden-Marathon in Karlsruhe

Für das kommende Jahr habe ich bereits einige Läufe eingeplant ebenso wie den Urlaub. Die Planung sieht aktuell vor, dass ich an Ostern am 2Ocean-Marathon in Kapstadt teilnehme. Für diesen Lauf benötigt man allerdings einen Nachweis über eine aktuelle Marathon-Zeit, der zwischen 1. Juli 2018 und 28. Februar 2019 gelaufen werden muss. Meine diesjährigen Teilnahmen fallen also durchs Raster. Um so praktischer, dass ich einen Startplatz beim Baden-Marathon in Karlsruhe günstig übernehmen konnte. Der Lauf liegt fast vor der Haustüre, die Strecke ist vergleichsweise flach – beste Bedingungen um die geforderte Zeit von unter 5 Stunden auf die 42,195km zu erreichen. Wobei ich mir recht sicher bin, dass auch eine Teilnahme an einem anspruchsvollen Trail (wie z.B. der Gelita-Trail welcher nur eine Woche früher und noch näher am Wohnort stattfand) bei mir ausgereicht hätte.

Organisatorisch beginnt der Tag nicht wirklich optimal – Parken klappt noch ohne Probleme, aber danach ist erst einmal eine Aufwärmübung fällig: Um an die Europahalle zu gelangen wuchte ich kurzerhand den Kinderwagen die Stufen zu einer Brücke nach oben. Eine Beschilderung für nicht lauffähige Gäste fehlt. Das Ganze setzt sich bei der Abholung der Startunterlagen fort: um die Europahalle windet sich eine lange Schlange für die Gepäckaufbewahrung, den Eingang zur Abholung der Unterlagen zu finden ist ebenfalls im Gewusel etwas kniffelig. Es wird dann schon recht knapp bis ich meine Unterlagen habe. Auf das Verwahren des Gepäcks verzichte ich dann kurzerhand und verstaue meine Tasche im Kinderwagen. Continue reading

Marathon du vignoble d’Alsace – in 12 gastronomischen Etappen zum Ziel

Für dieses Jahr hatte ich mich einmal wieder für den Marathon du vignoble d’Alsace angemeldet. Im Wesentlichen die Partnerveranstaltung zum Marathon an der deutschen Weinstraße. Zudem ist es eine Art Miniatur-Ausgabe des Marathon du Médoc, der bekanntlich durch alle dort ansässigen Weingüter führt. Im Elsass ist es etwas weniger schlimm, dort gibt es nur zwölf Stationen “gastrovinique” an denen es jeweils Wein und eine lokale Spezialität gibt.

Der Start ist mit 8:00h recht früh am Tag – gut dass ich schon im Speckgürtel von Strasbourg bei der Verwandschaft starten kann. Für den Nachwuchs ist es um diese Uhrzeit noch etwas zu früh, also fahre ich alleine zum Start nach Dorlisheim. Der eigentliche Veranstaltungsort heißt Molsheim, dort findet sich auch das Ziel, aber der Start befindet sich praktischerweise direkt an einem großen Supermarkt. Das löst elegant das Problem mit den Parkplätzen. Noch schnell die Unterlagen abholen – ich habe mir im Vergleich zur letzten Teilnahme den Weg am Samstag gespart. Im Startblock treffe ich noch Dietmar Mücke von laufmalwieder.de – wie üblich im roter Perücke und barfuß. Für mich ist diesmal auch etwas Neues dabei – angesteckt von den zahlreichen Verkleidungen beim letzten Mal, laufe ich diesmal als Teufelchen mit Dreizack.

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Marathon an der deutschen Weinstraße

Seit dem letzten Mal ist er Tradition, daher diesmal zum vierten Mal – der Weinstraßen-Marathon. Der Lauf findet nur alle zwei Jahre statt, praktischerweise immer um ein Jahr versetzt zum Weltkulturerbelauf in Bamberg – so wechsle ich dann jedes Jahr zwischen den beiden ab.

Zeitlich liegt der Lauf in einer recht wechselhaften Jahreszeit – die meiste Zeit aber haben die Organisatoren einen guten Draht zu Petrus. Diesmal scheint es zumindest auf dem Weg zur Veranstaltung nicht ganz so gut geklappt zu haben: Leichter Sprühregen auf der Windschutzscheibe und starke Bewölkung prägen das Bild als ich mit samt Familie auf dem Weg nach Grünstadt an den Shuttle-Bus bin. Der Shuttle-Transfer ist auch diesmal wieder die Achilles-Ferse der Veranstaltung – da die Weinstraße für die Zeit der Veranstaltung gesperrt ist, fährt der Bus eine Sightseeing-Runde über die Dörfer – inklusive kleiner Nebenstraßen und Zusatzschleifen da an einigen Punkten der Wendekreis nicht mit den Kurven kompatibel ist. Irgendwie unverständlich – bei den letzten Veranstaltungen wurde bis kurz vor dem Start die gesperrte Strecke befahren. Immerhin wir sind pünktlich und Umziehen muss ich mich auch nicht – nur noch die Startunterlagen abholen und die Wechselsachen für hinterher einchecken. Kurz danach kommt dann auch die Lieferung “schönes Wetter” – die Wolkendecke reißt auf und es wird deutlich wärmer. Meine Jacke verstaue ich daher gleich einmal im Kinderwagen – die werde ich wohl nicht brauchen. Continue reading

SRH Dämmermarathon Mannheim

Heimspiel für mich – der SRH-Marathon in Mannheim findet direkt vor der Haustür statt und noch dazu ist es der Lauf mit dem alles läuferische einmal begann. Klar dass ich dieses Jahr auch wieder dabei bin. Allerdings ist das Training deutlich anders ausgefallen als bisher – Nora und Karo sind im vergangenen Herbst erstmals 10km Wettkampf gelaufen, diesmal soll es der Halbmarathon werden. Alex konnte im Herbst nicht teilnehmen und absolviert ihren ersten Wettkampf über 10km. Für das eigene Training blieb da etwas weniger Zeit – zumal es ja auch parallel noch das Projekt “Nachwuchs 2.0” mit allen notwendigen Vorbereitungen zu stemmen galt. Der nahende Geburtstermin war natürlich auch ein Thema für den Wettkampf selbst – mit Handy und Alarm-App ausgerüstet war ich bereit den Wettkampf an jeder möglichen Stelle zu unterbrechen wenn die Geburt einsetzen sollte. Die Strecke führt praktischerweise auch noch an unserer Wunschklinik vorbei – von dort ist es aber nur noch 1km bis ins Ziel. Ich träumte von einem übermäßigen Zielsprint, aber es sollte alles anders kommen.

Die Tage vor dem Wettkampf hat es geregnet was das Zeug hält, aber zum Wettkampf ist schönstes Wetter. Zusammen mit noch ein paar Läufern aus meiner Ultra-Laufgruppe geht es in Richtung Startblock – Marion und Glen begleiten uns. Ich reihe mich optimistisch mit Frank im Bereich des 3:30h Pacemakers ein. Es hat ja im letzten Jahr mehrfach geklappt mit unter 3:30h ins Ziel zu kommen. Der Start erfolgt wie seit einigen Jahren in Blöcken, bis wir an der Reihe sind vergehen schon einmal knapp 9 Minuten. Es geht dann aber recht zügig los, dank GPS von Frank pendeln wir uns halbwegs ein. Allerdings verlieren wir uns schon bald in der dichten Läufermasse – egal ich komme irgendwie in Schwung und die Zeiten sehen gut aus: immer um die 4:50 min/km das passt für mein Ziel.

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