Ist sachlogisches und strukturiertes Denken schwer oder gar gesundheitsgefährdend?

Ich glaube ich habe vor einigen Stunden die Klimax bezüglich einer weiteren Episode meines Lebens überschritten. Nachdem sich meine berufliche Entwicklung über die letzte Monate in verschiedenen Akten voran gekämpft hat, ist es nun zur Katastrophe gekommen. Schon seit einiger Zeit, bemerke ich an mir deutliche Zeichen von Überlastung und ständigem Stress. Spätestens wenn meine Haut beginnt sich mit Veränderungen zu äußern, weiß ich, dass ich etwas langsamer machen sollte oder gerade mal wieder eine stressige Phase ist. Das ist für mich nichts Neues, aber wenn es über mehrere Wochen anhält und partout nicht besser wird, dann ist wirklich etwas faul.

Doch zurück zum Thema, was genau ist das Problem? Als ich vor etwas mehr als zwei Jahren meinen Job begonnen habe, war bereits klar: Es geht um eine webbasierte Datenbank. Also durchaus ein Thema in dem ich schon Erfahrungen sammeln konnte – angefangen mit den ersten Schritten in PHP und Administration zu Schulzeiten, bis hin zur intensiven beruflichen Verwendung im zweiten Praxis-Semester. Abgerundet natürlich durch immer weitere Verfeinerungen und Lerneffekte aus Fehlern oder anderen Entwicklungen.

Erste Aufgabe war es eine bestehende Datenbank für den Übergang ins Netz vorzubereiten. Soweit halb so wild, nur sollte sie ja auch insgesamt besser werden. Also habe ich mir mit allem Sachverstand und logischer Analytik das bestehende System vorgenommen und bin fast aus allen Wolken gefallen. Das System war völlig ausgereizt und bestand aus mehr Flicken und Workarounds als ich es mir zu träumen gewagt hatte. Mit jedem weiteren Analyseschritt wurde mir klarer, dass die bestehenden Performance-Probleme kein Problem des Datenbankservers oder der verwendeten Programmiersprache (Access und VBA) waren, sondern das hier ein wesentlich grundlegenderes Problem bestand: Die Modellierung war im besten Falle unpräzise oder sehr ungeschickt ausgeführt (Entitäten nicht getrennt oder über die Anfangsbuchstaben in einem varchar-Feld unterschieden => warum die Performance hier mau ist, sollte klar sein: Wenn ich erst jedes Teil in einer Kiste untersuchen muss um festzustellen ob es aus Holz oder Stein gemacht ist, dann dauert es länger, als wenn man von Beginn an Stein und Holz in getrennte Kisten packt).

In den vergangenen Jahren habe ich also nichts anderes gemacht als die Datenbank von Grund auf neu zu entwickeln. Dabei habe ich alle Register meines Könnens gezogen, sicherlich nicht an jeder Stelle sofort mit den brilliantesten Ideen.

Leider musste ich feststellen, dass analytische und logische Arbeitsweise nicht immer das sind, was der Anforderer eigentlich möchte. Aber ich kann da nicht so ganz raus aus meiner Haut: Ich bin stets darum bemüht ein möglichst gutes und langlebiges Produkt zu entwickeln. (Das heißt nicht, dass ich nicht auch mal für eine kleine Arbeit oder automatisierte Korrektur ein Quick’n’Dirty-Skript schreibe – passendes Werkzeug für die jeweilige Aufgabe – auch das ist eine Kunst). Durch die Analyse und meine Stärken im organisatorischen Bereich (ja es zahlt sich gelegentlich auch aus, in der Jugendarbeit tätig gewesen zu sein) in Kombination mit den Erfahrungen und Techniken die ich während der Diplomarbeit entwickelt habe (ja GQM klingt zwar hoch gestochen, aber es ist ein sehr schöner Ansatz), stand relativ schnell eine grundlegende Struktur fest: Einerseits sollte das System überwachen, welche Aufgaben/Arbeiten zu erledigen sind, andererseits diese auch mit den notwendigen Details wie Arbeitszeit, Materialverbrauch, Erkenntnisse usw. dokumentieren. Für mich eine klare Sache: Vom Symptom oder der Aufgabe in mehreren, wohl dokumentierten Schritten. Ein absoluter Standardablauf wie er in jedem CRM/ERP-System tagtäglich mehrere Milliarden Mal auf der Welt gelebt wird.

Wichtiges Kennzeichen dieses Ablaufs ist die Orientierung an der Kostenrechnung – zu Beginn erstellt man einen Plan, in diesem sind geplante/abgeschätzte Werte zu finden. In der Dokumentation findet sich dann was tatsächlich passiert ist – und man erhält einen Einblick ob man gut geplant hat, oder ob man möglicherweise Korrekturbedarf hat.

Soweit die graue Theorie wie man sie aus der Hochschule bereits kennt oder auch in der Literatur des häufigeren findet. Die Realität ist leider etwas anders als man sich das vorstellt. Zum einen sind die Zusammenhänge oftmals nicht wie im Lehrbuch sondern etwas verzwickter. Klar, denn im Lehrbuch geht es um das Konzept im Ganzen, da sollen die Beispiele auf möglichst wenigen Seiten möglichst klar und gut verständlich sein. Die Ideen und Prinzipien dann zu erweitern ist für den Fachmann dann nur ein kleinerer Schritt in die entsprechende Richtung.

Richtig problematisch wird aber der Faktor, den man bis dahin als Techniker überhaupt nicht berücksichtigt hat – auch als Layer 8 oder HAF (human acceptance factor) genannt. Nun war ich eigentlich der Meinung (und habe das auch so vielfach erlebt) dass man es in der Geschäftswelt und bei den Vorgesetzten mit entsprechend fähigen (größtenteils ja sogar studierten) Menschen zu tun hat. Denen sollte eine gewisse Abstraktionsfähigkeit und die Fähigkeit logisch zu denken und strukturiert zu arbeiten doch eigentlich nicht fremd sein. Sicherlich, es gibt auch Studiengänge im künstlerischen Bereich, aber dieser Menschenschlag ist seltener in einem technisch ausgerichteten Unternehmen zu finden. Im konkreten Fall weiß ich sogar, dass es nicht zutrifft, sondern eine technische Ausbildung und ein Studium vorliegt.

Leider scheint logisches und strukturiertes Denken, Handeln und Arbeiten aber nicht mehr so recht in Mode zu sein – über viele Dinge macht man sich heute keine Gedanken mehr, weil man es nicht mehr muss – teilweise ist das von Vorteil (wer schleift heute noch ein papiernes Telefonbüchlein mit sich herum – im Handy ist doch alles gespeichert). Allerdings verleitet das Ganze auch an anderer Stelle zu einer gewissen Schludrigkeit, es ist ja eben alles on-the-fly möglich, das macht man dann halt irgendwie nebenher mit. Vorbereitung und Planung von Arbeiten ist heute nicht mehr en vogue oder es gibt im produzierenden Gewerbe mittlerweile Spezialisten die sich minutiös um die Gestaltung von Abläufen vorab kümmern und alle Möglichkeiten ausloten (z.B. bei der Optimierung der Arbeit am Band bei den Automobilherstellern). Im Service-Umfeld ist das meist etwas schwieriger zu leisten, aber auch hier kann man durchaus mit klaren Abläufen und sauber definierten Schnittstellen die Arbeit effektiver gestalten – immer unter der Bedingung, dass man das auch möchte. Denn eine vorgegebene Struktur (und in gewisser Weise macht eine Datenbank ja nicht anderes) verhindert oftmals das Arbeiten „nebenher“ – alles ist klar geregelt.

Besonders schwierig wird es, wenn bisher mit Excel-Listen oder Datenbanken „light“ (aka Access) gearbeitet wurde, in denen die Struktur nicht übermäßig wichtig war und die eben auch auf Veränderungen recht flexibel zu sprechen waren. Die Mitarbeiter sind es somit nicht (mehr?) gewohnt klar Angaben zu machen, es findet sich ja ohnehin irgendwie alles in einem großen Haufen, man muss nur ein wenig danach „wühlen“/“blättern“/“filtern“. Das diese Form der Datenerfassung nicht für automatisierte Datenauswertungen tauglich ist, liegt klar auf der Hand, zumindest für denjenigen der schon einmal aus der Form geratene Excel-Tabellen mit doppelt genutzten, gesplitteten und zusammengeführten Tabellen in der Hand hatte. Im Gegensatz dazu sind Datenbank-Tabellen definitiv „flach“ – die in Excel erzeugte Mehrdimensionalität wird in der Datenbank durch den Mechanismus der Fremdschlüssel abgebildet – eine 1:n Beziehung zweier unterschiedlicher Entitäten bedeutet immer auch den Einsatz von zwei Tabellen.

Aber bereits an der Unterscheidung von Objekten und den damit verknüpften Entitäten scheitert es oftmals – da werden ganze Pakete als ein „Datensatz“ bezeichnet, egal wie viele unterschiedliche Entitäten beteiligt sind (aus Benutzersicht vielleicht noch nachvollziehbar, aber nicht wenn man sich ein wenig detaillierter damit auseinander setzen will/muss: Die Identifikation von Abläufen und den daran beteiligten Artefakten ist nicht immer einfach, aber zur sauberen und maschinenlesbaren Aufbereitung ist sie leider unerlässlich.

Da es mir trotz mehrerer Anläufe nicht geglückt ist (es ist teilweise nicht einmal gewünscht sich auch nur etwas näher erklären zu lassen, da müsste man ja womöglich mitdenken und die graue Masse zwischen den Ohren mal wieder umquirlen) den Sinn und Zweck dieser Analysen und der strukturierten Vorgehensweise näher zu bringen, habe ich es jetzt erst mal aufgegeben – kein schönes Gefühl muss ich sagen, man fühlt sich vielmehr ins Mittelalter zurück versetzt: Der Chef als allmächtiger Papst, der über jegliche Analytik und naturwissenschaftliche Argumentation erhaben ist und sie nach Gutdünk sogar für „nicht zulässig“ erklären kann.

Mir persönlich ist nicht klar, wie man sich heute als Mensch mit einem technischen Hintergrund nicht auf eine logische Analyse (die wie beschrieben ja notwendig ist für das Ziel der automatischen Auswertung) einlassen will oder kann. Läuft da evtl. in der Bildung mit Laisez-Faire schon etwas falsch? Oder wird Mathematik und Logik in der Gesellschaft mittlerweile wieder als „böses Teufelszeug“ gesehen, vor dem man sich schützen muss  – vielleicht weil es immer nur schlechte Noten gab/gibt?

Insgesamt bleibt mir nur die Frage des Artikels wie folgt zu beantworten: Logisches Denken und strukturiertes Arbeiten ist nicht gesundheitsschädlich – einzig das Erläutern und Näherbringen bei betonharten, festgefahreren Strukturen (das haben wir schon immer so gemacht) mit dem Ziel der Verbesserung kann derart nervenaufreibend sein, dass der damit verbundene Stress für den Logiker zum echten Problem werden kann.

 

Selbst ist der Verbraucher

Angesichts der aktuellen Skandale kann ich ja nur schmunzeln, dass ich bereits vor mehreren Monaten mich dazu aufgerafft hatte, mir endlich einmal einen Kochkurs für die Grundlagen zu gönnen. Warum die Lasagne fertig kaufen, wenn man weiß wie es geht kann man sie auch selbst machen – mit dem Effekt, dass man weiß was drin ist und auch noch im Geschmack deutlich besser liegt als die ganzen Fertigprodukte.

Es ist sicherlich nicht so, dass ich vollständig auf Fertigprodukte oder teilweise fertige Zutaten verzichten möchte oder diese ganz und gar verteufeln würde. Nur habe ich spätestens während meines USA-Aufenthalts gelernt, hausgemachte Küche zu schätzen. Einheitsbrei mit Geschmacksverstärkern und Farbstoffen, das kann jeder haben – noch dazu für sehr sehr wenig Geld. Ob es dann gesund, nahrhaft und dauerhaft sättigend ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich möchte aber zum Beispiel nicht auf die Möglichkeit von Instant-Brühe verzichten, denn für jedes Gericht erst einmal stundenlang Gemüse schneiden, nur um Brühe zu erzeugen – das klappt in der Großküche vielleicht, weil man dort entsprechende Mengen benötigt, aber für mich als Single ist es leider keine Option. Auch Dinge wie Blätterteig oder wenn es sein muss auch einmal eine Fertig-Suppe für zwischendurch halte ich für durchaus pragmatisch und vertretbar.

Begonnen hat der Kurs letzte Woche, auf dem Speisezettel standen unter anderem eine Kartoffelsuppe und verschiedene Arten Schnitzel – von Wiener Schnitzel über Jägerschnitzel bis hin zu Picata Milanese (also Schnitzel im Käsemantel) war alles dabei. Dabei muss ich sagen: Man muss sich nur einmal an die Sachen heran wagen – übermäßig schwer sind die Rezepte bei weitem nicht – auch wenn natürlich das Kochen in einer größeren Gruppe deutlich mehr Spaß macht, und man sich schon daher mehr Mühe gibt, als wenn man mal eben für sich selbst etwas zubereitet.

Praktischer Weise war derart viel übrig, dass ich die Woche über die verschiedenen Gerichte nochmals genießen konnte, oder zumindest die Lebensmittel weiter verwenden konnte – Kartoffelsuppe zum Mittag auf der Baustelle war kein Fehler, schnell und einfach in der Mikrowelle erwärmt, passend zum Schmuddelwetter draußen. Die Spaghetti habe ich dann mit der restlichen Tomatensauce, Ei und Käse angebacken – eine improvisierte aber durchaus energiehaltige Pasta-Party als Vorbereitung für die Rheintalquerung – optimal in den Wettkampf, wenn man so will.

Heute ging es dann an die nächste Stufe, diesmal mit dem Thema Fisch und Nachspeise.  Zubereitet haben wir eine ganze Lachsforelle, fangfrisch versteht sich – inklusive einer kleinen Warenkunde, damit man erkennt ob der Fisch auch frisch ist (ich musste irgendwie an Verleihnix aus Asterix denken), unter anderem wurde auch das Thema Umweltschutz und Tierschutz angesprochen – also von daher Finger weg von Pangasius, Victoria-Barsch und Tilapi – die schmecken nur mäßig und die Bedingungen für die Tiere sind absolut unter aller Kanone. Ähnliches gilt leider für Makrelen und Krabben. Aber ich will ja auch nicht jeden Tag Fisch auf dem Tisch haben und wenn dann doch auch eine angemessen Qualität. Angebote aus der Region sind da noch der beste Griff – und es gibt eine Menge Möglichkeiten – man muss sich nur etwas umschauen. Das schont die Bestände, fördert die lokale Wirtschaft und noch dazu fallen weit weniger Emissionen für den Transport an (warum muss ich Fisch um die halbe Welt fliegen oder Tiere durch ganz Europa karren – egal ob lebend oder als Tiefkühlprodukt? – der Sinn bleibt mir absolut verschlossen).

Um Fisch habe ich bei der Zubereitung immer einen Bogen gemacht, zu teuer, zu kompliziert in der Zubereitung. Wie ich lernen durfte: alles halb so wild – ein anständiger Fisch aus dem örtlichen Teich ist nicht unmöglich teuer, und die Zubereitung ist fast einfacher als ein Schnitzel. Fisch füllen (z.B. mit Zitrone und Dill), etwas würzen und dann anbraten. Fertig gegart wird er dann im Ofen, damit wird er schön durch und nicht zu trocken. Das Filetieren muss man etwas üben, aber auch das ist keine Raketenwissenschaft.

Krönender Abschluss war die Tarte Tatin – eine Art Apfelkuchen, der in der Pfanne zubereitet wird. Im Prinzip sehr einfach, und super lecker – auch hier ist wieder der Backofen der Schlüssel zum Erfolg, dort wird die Tarte fertig gegart, bevor sie gestürzt wird. Besser nicht an die Kalorien des Blätterteigs und die der in Honig gedünsteten Äpfel denken, das ist einfach zu lecker – Kalorienabbau ist dann morgen wieder im Training angesagt.

 

Aktiv-Urlaub der anderen Sorte

Wellness und Sporturlaub ist ein ganz großes Thema, wenn man ein wenig schaut findet man dutzende Angebote, die sich um den aktiven Urlaub drehen. Sei es Wandertouren in den Alpen, sportliche Fortbewegung oder auch klassische Wellness-Angebote mit Fitness-Studio im Hotel.

Ich habe mein drei Tage Aktiv-Urlaub etwas anders gestaltet – ausnahmsweise mal weniger sportlich angehaucht, aber Bewegung hatte ich doch ausreichend, ebenso wie frische Luft.

Erste Station Mittwoch war der Anbau der DJK Feudenheim, meinem Sportverein, dort soll nun doch noch die Moderne Einzug halten und die neuen Räumlichkeiten mit Netzwerk- und Telefon-Anschlüssen ausgestattet werden. Dazu sind die notwendigen Arbeiten zu erledigen. Für mich also erst mal Dosen setzen, Schlitze aufstemmen und Leerrohr verlegen – das klingt leichter als es tatsächlich ist und als ich mir das vorgestellt habe. Zudem habe ich mich bei der Menge etwas verschätzt und muss zwischenzeitlich nochmal Leerrohr nachordern.

Die Besprechung zum Turnfest am Nachmittag gerät da fast zur Nebensache – zum normalen Tauchtraining reicht es mir dann zeitlich nicht mehr, aber immerhin zum gemütlichen Teil hinterher mit Verpflegung – damit muss ich mir schon mal keine Sorgen mehr um die Kalorienzufuhr für den Tag machen. Dank gilt hier Werner, der eine vorzügliche Auswahl verschiedener Wurstsorten aufgeboten hat.

Donnerstags gehe ich ein lange gehegtes Projekt an – nach über 2 Jahren in meiner Wohnung bin ich den lose untergebrachten Spiegel im Bad satt, ebenso die offene Verkabelung (noch dazu in Nähe der Badewanne – gut das der FI erfunden ist – wie ich beim Einbau des Spiegels und dem Anschluss der Beleuchtung auch merke: Das Ding ist sehr pingelig und nimmt seine Aufgabe ernst – einmal stehe ich beim Anschluss des Spiegels vollständig im Dunkeln). Ideen für den Spiegel hatte ich ja schon länger – von geschweißten Konstruktionen mit Stahlrahmen über die Alternative doch einfach einen Spiegelschrank zu kaufen, habe ich verschiedensten durchgespielt. Übrig geblieben ist am Ende eine Version mit indirekter LED-Beleuchtung. Den Spiegel fasse ich in einen Alu-Rahmen aus U-Profil ein, damit die LEDs wassergeschützt sind und alles irgendwie in das Gehäuse passt, lege ich in den Rahmen Plexiglas ein – nicht günstig aber funktional. Lange Zeit habe ich suchen müssen, bis ich ein passendes LED-Netzteil gefunden habe, das flach genug ist um hinter dem Spiegel zu passen. Aber wer sucht der findet irgendwann auch etwas passendes. Etwas schwierig gestaltete sich dann noch die Stabilität des Rahmens – die Plexi-Teile zu verschrauben kommt nicht in Frage und würde die Schraubverbindungen sehr strapazieren. Am Ende ist die Lösung wie so oft so einfach: Ich habe mir ein Fachwerk-Gebäude angeschaut und dort die Lösung erspäht, die ich bisher auch schon bei Bilderrahmen gesehen hatte – einfach in die Ecken Dreiecke einbringen und schon hat man Möglichkeit zu verschrauben und die notwendige Verwindungssteifigkeit gibt es gratis dazu. Da ich keine Dreiecke sondern Vierecke verwende (die lassen sich leichter zuschneiden), habe ich auch gleich das Problem der Aufhängung gelöst: Passende Löcher in die Ecken gebohrt und schon kann man den Rahmen wunderherrlich auffhängen.

Schwierig bis lästig ist die Bearbeitung des Plexiglases – die ersten Zuschnitte macht mir noch die Firma HEMA in Mannheim – die sind auf den Verkauf von Kunststoffen spezialisiert und haben auch die notwendigen Maschinen für den präzisen Zuschnitt – vom Geruch (trotz Absaugung) mal abgesehen.  Die Schnitte sind absolut präzise, kein Vergleich zu dem was ich später auf der Kreissäge zu Stande bekomme. Erste Lehre für mich: Vorsichtig schneiden – zweiseitig, damit keine Ausbrüche entstehen. Den Halteschlitz für den Spiegel versuche ich anfänglich auf der Kreissäge zu fertigen, aber die Präzision ist nicht das was ich mir erhofft habe. Wie alles weitere arbeite ich daher auf der Fräsmaschine. Damit werden die Schnitte und Fräsungen deutlich sauberer – leider muss ich bei der Länge von etwas mehr als 60cm mehrfach umspannen was sich in kleinen Schönheitsfehlern äußert. Diese sind später aber nicht mehr sichtbar, worüber ich echt froh bin. Ursprünglich wollte ich die Fläche oberhalb der LEDs nach dem Fräsen noch polieren, aber nach einem Test spare ich mir diese Arbeit, durch die leichte Schraffur des Fräskopfes wird der Lichtstrom der LEDs etwas gestreut, womit die Ausleuchtung homogener wird. Den Rahmen hatte ich mir komplizierter vorgestellt, vor allem wegen der Gehrungen in den Ecken, aber auf der Kappsäge lassen sich diese ohne Probleme sauber anfertigen – zumindest nachdem ich ein frisches Blatt eingebaut habe, das auch scheidet und sich nicht durchbrennt (nach einem Versuchsschnitt in ein Restholz stehe ich in einer Rauchwolke …).

Passend zum THW-Dienst (der ja auch noch ansteht) werde ich mit den Aufräumarbeiten fertig und kann den Spiegel einpacken – nur noch einige Schrauben muss ich besorgen und dann ersetzen, selbst Martin hat keine 16 Schrauben M5x10 Senkkopf vorrätig – aber die Konstruktion hebt auch mit ersatzweise verwendeten längeren Schrauben, diese stehen nur unschön nach hinten über.

Freitag beginnt mit Aufräumen und ordnen daheim, und natürlich den Vorbereitungen den Spiegel endlich auch aufzuhängen, dazu muss ich erst mal den Kabelsalat meiner Vorgänger ordnen – da war es wohl zu viel verlangt die Lüsterklemmen aufzuschrauben und wieder sauber in die Dose zu packen – das Gewirr ist nach dem Entheddern und neu Aufklemmen gleich mal viel übersichtlicher. Leider wird der geplante Dosentrafo nicht passen, denn ich habe die Zuleitung zur Deckenleuchte im Bad vergessen – die ist leider vollständig Aufputz (wer heute noch davon ausgeht, dass man im Bad nur einen beleuchteten Spiegelschrank hat? – zeitgemäß ist etwas anderes …). Bevor ich den Spiegel montieren kann, brauche ich noch die Schrauben und auch bei der DJK soll es ja weiter gehen.  Also ein Abstecher in den Baumarkt und dort die Schrauben mitgenommen. Dabei wird mir klar, dass der Spiegel dann doch ein recht teures Projekt geworden ist, aber das Ergebnis gefällt mir. Danach noch ein Abstecher im Vorratskeller bei meinen Eltern. Dort lagert ein wichtiges Werkzeug – ein Einzugsband für in die Leerohre.

Bei der DJK muss ich feststellen, dass die Arbeit mit den Leerrohren absolut nicht bilderbuchmäßig klappen will – mit sehr viel Mühen, diversen Versuchen gelingt es mir am Ende einen von sechs Kabelsträngen einzuziehen. Das Einzugsband will nicht so recht durch das Leerrohr flutschen – gut, dass es noch offen zugänglich ist. Anfänglich hilft noch Schütteln und Rütteln – aber auf dem Weg mit dem Kabel löst sich auf drei Vierteln des Weges die Verbindung des Bandes zum Kabel. Kurzerhand mache ich das, was man im Tunnelbau einen Zwischenangriff nennt: Leerrohr auftrennen und das Problem per „Divide&Conquer“ lösen. Das ist zwar auch mühsam aber am Ende habe ich einen ersten Erfolg.

Beim nächsten Kabel will es anfänglich schon besser klappen, zumindest bis das Einzugsband reißt und ich auf dem Hosenboden lande. Die Laune ist im Keller – von wegen mal eben schnell ein paar Kabel ins Leerrohr einziehen. Ich komme zu der Erkenntnis: Ohne passendes Werkzeug geht hier nix, außerdem brauche ich für die weiteren Arbeiten Unterstützung, denn gleichzeitig ziehen und nachschieben geht nicht – erst recht nicht, wenn die beiden Enden auf unterschiedlichen Stockwerken liegen. Reichlich von meinen eignen Ambitionen und deren Verwirklichung enttäuscht mache ich mich auf den Heimweg. Nicht nur, das es nicht so recht voran ging, nein es ist auch recht kühl im Neubau. Ich habe noch immer kalte Finger als ich daheim ankomme.

Dort mache ich mich dann aber noch an ein Erfolgserlebnis (irgendwas positives brauche ich ja) und montiere in recht kurzer Zeit erfolgreich den Spiegel, nachdem ich die Schrauben ersetzt habe. Die Montage der Kabel ist noch etwas kniffelig, aber nichts was mich noch schocken kann. Das Ergebnis gefällt mir richtig gut. Nun kann ich mich beruhigt den weiteren Dingen zuwenden: Noch ein wenig Werkzeug wegschaffen und dann erst mal was Essen. Danach noch den Kuchen für die anstehende Rheintalquerung am Samstag fertig stellen – Schokoguß und Verzierung fehlten noch.

Hernach mache ich mich noch über die wichtigsten Dinge für den Lauf morgen her: Material richten, denn morgen früh um kurz nach sieben werde ich dafür wohl keinen Nerv mehr haben… Bin mal gespannt wie das morgen wird.

Rasanter Jahrestart

Wow – das ging ja fix – schon sind drei Wochen des neuen Jahres rum – und es hat genau da weitergemacht wo das alte aufgehört hat – so eine verflixte Sache aber auch die Stetigkeit der Zeitentwicklung. Das schwarze Loch zwecks Maya-Weltende ist ja auch ausgeblieben – kein Wunder also, das vieles beim Alten geblieben ist.

Angefangen habe ich das Jahr ja noch recht beschaulich mit einer Woche Urlaub, die ich vor allem dazu genutzt hatte etwas Ordnung zu schaffen und einige Dinge endlich einmal zu erledigen.

Mein Lauftraining hat in den vergangenen Wochen neue Dimensionen erreicht – ich kann mich nicht erinnern, das ich bereits so früh im Jahr sonst schon so lange Einheiten hatte oder eine derart hohe Gesamtkilometerzahl – mal eben am Wochenende 38km bei eiskaltem bis kaltem Wetter – kein Problem (auch wenn ich mir die Extra-Schleife über 4,2km geschenkt habe). Dazu natürlich das übliche Training unter der Woche, wenn auch die Resonanz auf das angebotene Freitags-Training bisher recht dürftig ist – das ist schon fast ein persönliches Training. Aber wer nicht will hat anderweitig schon. Immerhin habe ich mir ja auch schon den ersten Wettkampf vorgenommen: Am 26.1. gehts nach Rodgau zum Ultra-Lauf über 50km – nur als Fitness-Check für Biel (da sind dann 100km angedacht).

Beruflich hat der normale Stress auch wieder eingesetzt, auch wenn ich versuche ihn so weit wie möglich zu reduzieren (großes Vorhaben für 2013) – erschwert wird es gerade durch nicht genauer nachvollziehbare Server-Abstürze – was ich äußerst lästig finde. Hardware-Defekte kann ich derzeit ausschließen, und in der Software gibt es nur sehr sporadische Hinweise. Ebenso habe ich einen Pflegerechner der mir mehr Rätsel als Antworten aufgibt – mal läuft er stundenlang ohne Murren, und dann springt er mal wieder gar nicht erst an – noch warte ich auf Ersatzteile… mal sehen ob sich da noch eine Ursache findet – auch etwas lästig.

Nebenher habe ich noch diverse Aktionen für die DJK Feudenheim erledigt – nicht alles so erfolgreich wie gedacht – die Sitzungen und die Protokolle dazu sind ja schon fast Tagesgeschäft – aber bei den Einladungen zur Mitgliederversammlung hat mich bei den Kuverts doch glatt mein treuer Brother Drucker im Stich gelassen und nach 300 Kuverts den Dienst eingestellt – gut wenn man noch einen alternativen Drucker im Keller stehen hat – zwar nicht so toll, aber es hat funktioniert – nach einigen Stunden waren dann auch die knapp 900 Kuverts vollständig bedruckt und eingetütet. Mit dem Versand ist jetzt erst mal ein wichtiges Thema vom Tisch.

Eine Sache die ich mir noch vorgenommen hatte, war eine Probefahrt mit einem weiteren Elektrofahrzeug – der Renault Kangoo Z.E. er ist an und für sich ganz praktisch – eben ein typischer Lieferwagen, aber die Kosten für das Batterieleasing finde ich einfach nicht tragbar, zumal es keine Lademöglichkeit einfach mal so an der Steckdose gibt, bzw. wenn dann nur als Extra für teuer Geld. Da muss das Angebot noch besser werden, denn das Fahrzeug vom Konzept her hat mir ja durchaus zugesagt (natürlich inklusive der 2. Schiebetür zum Durchwerfen von Geldsäcken … siehe auch hier: http://www.youtube.com/watch?v=rLzgDZscN0s)

Als zusätzliche Herausforderung gab es dann noch zwei PC-Probleme bei denen ich noch vorbei geschaut habe.

Insgesamt ist mein Stressbedarf derzeit erst mal wieder gedeckt – schauen wir mal, dass es nicht noch mehr wird – einiges ist ja auch vom Tisch und kommt hoffentlich nicht nochmal hoch…

Es saugt und bläßt der Heinzelmann

Ein schon fast zeitloser Klassiker ist Loriots „Weihnachten bei Hoppenstedts“ (http://www.youtube.com/watch?v=jHUDqgeq10w). Ganz getreu dem Motto des Staubsauger-Verkäufers „es saugt und bläßt der Heinzelmann wo Mutti sonst nur saugen kann “ habe ich mich zu Weihnachten auch an die Verschönerung meiner Wohnung gemacht. Herausgekommen ist dabei ein neckisches Spielzeug für den modernen Single oder auch Geek: Ein Staubsauger-Roboter – warum selber saugen, wenn das der Roboter übernehmen kann.

Mittlerweile sind die Geräte aus dem gröbsten raus, auch wenn es da sicherlich noch einige Verbesserungsstufen geben wird. Kurz nach Neujahr wurde das Schmuckstück dann geliefert: Ein Roomba iRobot (hoffentlich benimmt der sich nicht wie in dem Film „I, Robot“) Modell 780. Kein Schnäppchen aber seit wann ist denn gutes Spielzeug günstig oder gar billig?

Das Auspacken ist noch recht unspektakulär, neben dem Roboter an sich finden sich Ersatzbürsten, zwei Raumtrenner (auch Leuchttürme genannt), Reinigungsgeräte, Ersatzluftfilter, Ladestation und die Fernbedienung mit im Karton.

Erste positive Überraschung: Die Bedienung ist sehr simpel gehalten – selbst der Zusammenbau der Basis-Station ist selbsterklärend: Aufstellen, Netzteil anschließen und schon ist das Ding fertig. Kleiner Wermutstropfen: Das Netzteil fiept und zirpt – bei dem Preis hätte ich etwas besseres erwartet.

Weiter geht es mit dem Gerät an sich, auch hier ist wenig zu beachten: Transportsicherungen entfernen und schon legt das Gerät auch los, bzw. es würde gerne, liegt aber noch mit dem Rücken. Das Einstellen der Uhrzeit will leider nicht so recht auf Anhieb gelingen, das Touchfeld reagiert teilweise komisch, daher muss ich schon nach nur wenigen Minuten überlegen ob ich das Gerät als defekt reklamiere. Aber wie bei jeder Elektronik: Einmal Reset brutale hilft – Batterie ausbauen, warten und wieder einschrauben. Danach lässt sich das Gerät einwandfrei bedienen. Die Uhr ist recht fix eingestellt, und auch die Programmierung der regelmäßigen Reinigungen ist zügig erledigt.

Zeit für den ersten Testlauf, leider ohne Leuchttürme, denn diese sind batteriebetrieben und die Batterien (insgesamt 4 Stück LR16 / C) sind leider nicht im Lieferumfang enthalten – immerhin habe ich die 2xAA für die Fernbedienung im Haus. Wie ich erwartet habe, gibt es noch einige Ecken in meinem Haushalt, die robotertauglich gemacht werden müssen: Lose Kabel am Rechner sind ein no-Go, also entweder sauber aufräumen oder den Stuhl so vornedran stellen, dass der Sauger gar keine Chance hat dahin zu kommen. Ich entscheide mich fürs aufräumen, denn gerade am Arbeitsplatz sammeln sich doch reichlich Krümel und Co an. Ebenso uncool findet der Roboter die Bändel einer unachtsam abgehängten Jacke – prompt verschluckt er sich daran. Die Träger des Rucksacks haben ihn dagegen überhaupt nicht interessiert. Etwas unerwartet widmet sich das kleine Biest auch dem untersten Regalboden meines Bücherregals, der ist gerade leer.

Von der Navigation bin ich nicht wirklich angetan – hat er sich einmal in mein Schlafzimmer verirrt so kommt er da nicht mehr so recht raus, und wenn, dann nur um sich bald darauf wieder darin zu verirren, selbst wenn er eigentlich ans Dock soll. Ich bin mal gespannt was passiert wenn die Leuchttürme aufgestellt sind. Dann wird das hoffentlich besser.

Während ich im mein freitägliches Lauftraining absolviere, lasse ich den Sauger mal einfach werkeln – diesmal mit geschlossenen Türen ins Schlafzimmer und Bad, die Küche lasse ich Interessehalber mal auf. Schon kurz nach dem Start als ich gerade die Wohnung verlassen will: Staubfang-Behälter voll – na gut, machen wir ihn leer. Um so erstaunter bin ich, als ich nach knapp anderthalb Stunden Training zurück komme: Der Roboter ist ins Dock zurück gekehrt, aber der Behälter ist schon wieder voll – ich frage mich wo er den ganzen Staub und die Fusseln gefunden hat. Nach einer neuerlichen Reinigung mache ich mich auf den Weg zum Einkaufen – da es noch Stellen gibt die nicht sauber sind, bekommt das Gerät noch eine weitere Chance. Man ahnt es schon: Ich komme zurück und der Behälter ist schon wieder voll!

Die Ergebnisse sind ganz ordentlich, auch wenn es klar Ecken gibt, an die das Gerät prinzipbedingt nicht heran kommen kann – ich erwarte ja nicht, dass er meine sackschweren Rollcontainer vorzieht um dahinter zu saugen (aber man kann sie natürlich einfach mal rausziehen und dann saugen lassen. Noch stehen die Tests mit den Leuchttürmen aus, bestückt mit Batterien sind sie jetzt auf alle Fälle mal. Damit soll der Roboter erkennen können wo einzelne Räume beginnen und enden. Problematisch sind vor allem Rundungen, die Kante des runden Teppichs unter dem Tisch werde ich wohl auch weiter händisch reinigen müssen, aber ansonsten macht das Patent erst mal einen guten Eindruck – ich werde es weiter beobachten und berichten wie sich das Gerät in den nächsten Wochen und Monaten schlägt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Jahres-Rückblick 2012

Das Jahr hat nicht mehr all zu viele Stunden, Zeit für mich einmal ein wenig Bilanz zu ziehen.

Januar

Nicht sonderlich viel ist passiert – das neue Jahr hat dort angefangen wo das alte aufgehört hatte. Durch die Medien geistert die Insolvenz von Schlecker, aber ansonsten geht für mich alles seinen gewohnten Gang. Auch in der Arbeitswelt hat sich nichts verändert, außer den Kalendern an der Wand, und mit „großem Fleiße geht es weiter mit der selben Sch…“.

Februar

Der Februar bringt mich auf alle Fälle mal wieder richtig nach draußen, recht kurz entschlossen nehme ich am 10km Lauf in Groß-Gerau teil. Ein paar zusätzliche technische Spielereien im Web, aber irgendwie ist auch dieser Monat recht ereignisarm …

März

Im März habe ich endlich mal wieder etwas spannendes zu tun gehabt, es ging zur THW-Fortbildung nach Hoya, auf den Fachteil zur Führung für Gruppen. Das Wissen kann sicherlich nicht schaden und es war eine wohltuende Abwechslung zum Stress der sich auf Arbeit zusammengestapelt hat: Ich merke immer mehr, dass ich an des Pudels Kern in manchen Dingen heran komme, nur um an des Pudels Kern heran zu kommen, muss man an den Zähnen und Klauen des Pudels vorbei – leider ist Kritikfähigkeit nicht eine der Disziplinen mit denen unsere Abteilung glänzt.

April

Im April steuert die Laufsaison auf einen ihrer ersten Höhepunkte zu, passend zu meinem Geburtstag findet der Erlebnislauf an der deutschen Weinstraße statt. Landschaftlich ist der Lauf echt sehr schön, mitten durch die Weinberge – aber er hat auch einige bergige Perspektiven zu bieten. Dennoch schaffe ich es unter der magischen vier Stunden Marke zu bleiben. Technisch bereite ich mich auf den angekündigten Weltuntergang vor – zumindest meine Datenbank hat derartige Ansichten, das lässt sich jedoch auf einen nicht ausreichend bemessenen oder besser gesagt, sehr verschwenderisch eingesetzten Zahlenbereich zurück führen…

Mai

 

Im Mai war ja richtig was los – Tauchen in der Schweiz, MLP Dämmermarathon in Mannheim, Probefahrten mit Elektroautos (technisch sehr interessant zu sehen was es am Markt da schon gibt), und diverse Bastelprojekte die Form angenommen haben. Die größte Veränderung war jedoch die Trennung von meiner Freundin in Sachsen, mit allen Höhen und Tiefen die dazu gehören. Es hat ganz schön gedauert bis ich meine Entscheidung auch selbst vollumfänglich akzeptieren konnte. Ich bin aber mittlerweile zu der Überzeugung gekommen, dass es die einzig konsequente Lösung war – ganz nach StarTrek „was habe ich getan?“ – „was du immer tust, was du tun musstest, Jim“.

Juni

Im Juni bin ich eine ganze Menge herum gekommen – sowohl was die Reisen betrifft als natürlich auch eine sehr lange Laufveranstaltung. Gereist bin ich quer durch Deutschland – ich hatte noch einige offene Positionen in Freiberg zu klären und danach weiter nach Berlin zum Arbeiten, das Wochenende drauf dann direkt nach Dresden bzw. Horka zum Tauchen. Sehr ereignisreich muss ich echt sagen. Wenn auch nicht alle Ereignisse die Ergebnisse gebracht haben die ich mir vorgestellt hatte. Die Laufnacht war anstrengend, aber die Anstrengung hat sich gelohnt: Wieder erster in der Altersklasse und eine neue persönliche Bestzeit über die 100km. Ansonsten war der Monat auch noch mit diversen anderen Aktionen vollgepackt – wenns es mal kommt, dann kommt es gleich richtig dicke …

Juli

Juli – ganz klar, Hochsommer – und was mache ich: Klar, auch bei Hitze und starkem Sonnenschein wird weiter fleißig gerannt und trainiert. Wichtigstes Ereignis in diesem Monat – der Altmühlseelauf in Gunzenhausen – wie immer ein sehr schöner Lauf, wenn auch dieses Jahr sehr nass, ungefähr auf der Hälfte der Strecke ging ein Regenguß ohne gleichen runter – aber egal: Einfach weiterlaufen… Verbracht habe ich das Wochenende dazu mal wieder in Nürnberg, unter anderem mit einem leckeren Grillen bei Helga und Heinrich – bevor es dann weiter ging in den nächsten Monat

August

Anfang August habe ich fast anderthalb Wochen in Landshut zugebracht und im Organisationsteam für das Bundesjugendlager 2012 der THW-Jugend mitgewirkt. Sehr anstrengend, aber auch eine tolle Erfahrung. Leider ist der „Kick“ für mich etwas auf der Strecke geblieben – selbst die Jugendorganisation und Jugendveranstaltungen werden mittlerweile durch das Hauptamt sehr stark geprägt mit allen Konsequenzen. Mein Vertrauen in die Arbeit beim THW ist dadurch nicht gerade gestiegen, eine Tatsache die ich mir eigentlich erhofft hatte. Sportlich gab es auch noch wieder eine nette Sache, diesmal eher just-for-fun – für meinen Arbeitgeber habe ich am Firmen-Ultra-Triathlon in Pfungstadt teilgenommen – ganz nett gemacht.

September

Im September war es so weit, der schon seit Ende 2010 geplante Urlaub mit dem Tauchklub aus den USA fand statt. Ich habe gemerkt wie wichtig Urlaub ist – immerhin war es der erste im Jahr von dem ich auch persönlich etwas hatte. Die Tauchgänge waren echt interessant, ich habe eine Menge Leute kennen gelernt. Auf den Todesfall auf dem Boot hätten wir verzichten können, aber man kann es sich nicht immer raussuchen… genauso wie die Überschwemmungen und den Sturm gegen Ende des Urlaubs an der britischen Ostküste. Auf jeden Fall habe ich den Geschmack von Whisky schätzen gelernt.

Oktober

Der Oktober bietet für mich ein mittlerweile festes Event – auf gen Nürnberg zum Stadtlauf, und alle zwei Jahre muss man sich am Besten noch vor dem Stadtlauf für den Lauf in Bamberg anmelden sonst schaut man in die Röhre. Zudem habe ich zum ersten Mal auch die Seiten bei einer Laufveranstaltung gewechselt – vom Teilnehmer hin zum Mitarbeiter bei der Organisation und Durchführung, eine interessante Erfahrung, nächstes Jahr beim Herbstlauf wird das sicherlich wieder so sein, aber ich freue mich drauf. Außerdem habe ich im Oktober meine Freundin kennen gelernt, dass auf dem Heimweg vom ersten Treffen jemand noch mein Auto verunstaltet war nicht eingeplant ….

November

Neben der unfreiwilligen Erfahrung, ohne Auto dazustehen, gab es im November noch die unerfreuliche Nachricht, dass ein THW-Kamerad sich aus unbekannten Gründen das Leben genommen hat. Insgesamt kein besonders toller Start in den November, aber es konnte ja nur besser werden. Trotz widriger Umstände und viel Organisationsaufwand für die Fahrt, habe ich am LGA-Indoor-Marathon mit großem Erfolg teilgenommen – neue persönliche Bestzeit mit 3:55:05 für die 55 Runden und 110 Treppenhäuser. Zudem das Gefühl endlich eine Partnerin gefunden zu haben, zahlreiche Besuche, Telefonate und Nachrichten. Mit ihrer Tochter bin ich echt gut klar gekommen – der Besuch im Heidelberger Zoo wird mir in guter Erinnerung bleiben, ebenso das gemeinsame Erlebnis der Taucher-Weihnachtsfeier.

Dezember

Im Dezember standen wie jedes Jahr neben Weihnachten, Nikolaus und diversen Jahresendfeierlichkeiten auch noch Familienfeiern an – meine Schwester feiert ihren Geburtstag, und meine Mutter wurde 60. – jede Menge Organisationsaufwand und in meinen Augen etwas zu wenig Zeit für meine Freundin. Dann noch der übliche Besuch in Nürnberg mit Christian und schon war Weihnachten – Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Kurz danach hat meine Freundin unsere Beziehung in Frage gestellt -was damit weiter werden soll, weiß ich noch nicht, das wird der Januar im kommenden Jahr zeigen.

So – fertig der Rückblick für 2012 – jetzt kann der Jahreswechsel kommen. Was ich mir für das kommende Jahr vorgenommen habe? Diverse Laufveranstaltungen sind schon fest eingeplant, etwas weniger Stress auf Arbeit wäre schön und vielleicht doch eine Partnerschaft die etwas länger hält – aber ich lasse mich überraschen was da so kommen mag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unternehmen und moderne Kommunikationsmittel

Kaum eine andere Technik hat sich innerhalb kürzester Zeit so stark verändert wie das Kommunikationswesen – noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts war der gängigste Weg ein Brief oder die Kurzfassung des selbigen in Form einer Postkarte. Diese wurde mit den jeweils probaten vorhandenen Verkehrsmitteln befördert – per Pferdekutsche, per Kurier zu Fuß oder auf dem Pferd später dann auch per Eisenbahn oder Kraftfahrzeug. Mit der technischen Weiterentwicklung wurden vor allem die Latenz und Wartezeiten verkürzt – von Laufzeiten im Tages bis Wochenbereich auf einige weniges Minuten oder gar Sekundenbruchteile bei Verwendung eines Telegraphen oder später Telefons. Die letzten Veränderungen liegen nunmehr ungefähr 30 Jahre zurück – mit dem Aufkeimen des Internet gewann die Kommunikation auf elektronischem Wege eine neue Qualität: der Siegeszug der e-mail begann, noch etwas jünger sind Kommunikationswege wie Instant-Messaging (ICQ, Skype, MSN-Messenger) oder auch die Kommunikation über soziale Netzwerke und Foren. Vieles war lange Zeit ein Kommunikationsmittel für die eingefleischten Profis, bis es mehr und mehr zum Massenphänomen wurde.

Heute können wir uns ein Leben ohne Telefon oder Internet und e-mail fast gar nicht mehr vorstellen – der Ausfall der gewohnten Kommunikationsmittel wird als absolut unangenehm empfunden. Eine mehrtägige Unterbrechung der Internet-Verbindung löst schon fast Entzugserscheinungen aus – gut das es mittlerweile leistungsfähige Mobilfunknetze zur Überbrückung gibt, oder zu aller Not auch noch Freunde (die man dann ausnahmsweise mal persönlich besuchen muss, anstelle sie nur virtuell zu kontaktieren) und Internet-Cafés.

So selbstverständlich und hilfreich die modernen Kommunikationsformen für viele Menschen mittlerweile sind um so unangebrachter ist teilweise der Umgang mit Ihnen – wie viel unnötiger Kram wird per e-mail verbreitet und wie viel Zeit benötigt man immer wieder um die überbordende Mailflut im Posteingang unter zu bringen? Wer einmal nachverfolgt wie lange er am Tag dafür braucht wird sich teilweise etwas wundern.

Für mich besonders problematisch ist die Kombination des Bombardements mit verschiedenen Kommunikationswegen wie sie leider in diversen Unternehmen noch immer gelebt wird – da wird eine e-mail verschickt und dann noch per Telefon nachgefragt ob sie denn auch angekommen ist. Ein absolutes Unding in meinen Augen. Der Vorteil von e-mail liegt doch gerade in der Asynchronität anstelle der strickt synchronen Kommunikation per Telefon. Ein Mitarbeiter der telefoniert wird für die Zeit des Telefonats von seinen eigentlichen Arbeiten abgehalten – der Wiederanlauf nach einem Telefonat kann gerade bei der Software-Programmierung sehr problematisch sein. Der Eingang einer e-mail ist das weit weniger störend – wenn man nicht ein schrottiges Mailprogramm hat, dass sich dann penetrantest in den Vordergrund drängt – IBM ist der Hersteller einer solchen Krankheit, die teilweise unternehmensweit Verwendung findet – einzige Chance: Mailprogramm zu lassen. Das es auch anders geht beweisen viele sonstig am Markt befindlichen e-mail-Lösungen – ein dezenter Hinweis, aber man kann sich erst mal weiter um den gerade aktuellen Gedankengang kümmern.

Mir persönlich ebenso unverständlich ist das Gefühl der Überwachung und Verbindlichkeit bei e-mails – im Gegenteil – ich weiß es zu schätzen, das eine e-mail eine gewisse Verbindlichkeit ähnlich der papierenen Schriftform bietet. Im Englischen gibt es ein Sprichwort: „Talk is cheap“ – auf gut Deutsch „dumm gelabert ist schnell“. Eine e-mail lehnt sich da viel stärker an ihre Wurzeln, den Brief,an.

Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass es heute ja gar nicht mehr um strukturierte und stabile Kommunikation geht, vielmehr ist es heute doch „on-demand“ und „unverbindlich“. Vorausschauendes, strukturiertes und solides Arbeiten ist heute vielfach nicht mehr notwendig, man hat ja alles im Zweifel per Telefon und Internet noch greifbar. Welche Qualität bei dererlei Arbeitsweisen am Ende heraus kommt sehen wir bei heutigen Produkten auch immer wieder (egal welcher Branche).

Es ist aber eine absolute Unsitte, den Kommunikationsmitteln und Wegen die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, wie so oft „ohne e-mail-Flut und ohne Handys war vieles besser“ – die technischen Errungenschaften sind die Werkzeuge der heutigen Arbeitswelt. Nur wie jedes Werkzeug muss man den fachgerechten Umgang damit lernen – genauso wie ein Hammer eben nicht für Schrauben taugt, so taugt eine e-mail nicht für die schnelle, synchrone Kommunikation so sie denn nötig ist. Dafür gibt es Telefon oder Instant-Messaging. Auch für die Abstimmung von Terminen ist e-mail nur bedingt geeignet (wie synchronisiere ich die Ergebnisse von mehr als 2 Personen?), dafür eignet sich aber auch ein Telefonat nur sehr bedingt, denn eine Terminabstimmung für einen etwas weiter entfernt liegenden Zeitraum bedarf keiner synchronen Kommunikation, bei der alle Beteiligten per Interrupt (so sie denn überhaupt ans Telefon gehen können oder erreichbar sind) zusammen getrommelt werden. Für diese Fälle gibt es ausgefeilte Lösungen per Groupware oder auch webbasierte Dienste wie doodle. Für jeden Zweck das passende Werkzeug.

Eines ist klar – ein Zurück zum Büro auf Papierbasis mit Sekretärin und Schreibstube, bei dem alles und jedes per Brief oder anderen physikalischen Medien weitergegeben wurde gibt es so schnell nicht (und wenn dann sind es wohl eher die Nebenwirkungen anderer Großereignisse die so etwas bedingen). Ebenso ist es nachvollziehbar, dass viele Menschen und auch Unternehmenskulturen geradezu mit den modernen Kommunikationsmitteln überrannt wurden. Doch noch ehe man sich halbwegs wieder sortiert hatte, war ja schon wieder eine Neuerung fällig. Kulturen in Unternehmen ändern sich dem Papier nach zwar recht häufig (oder es wird versucht sie zu verändern), aber das physikalische Phänomen der Massenträgheit ist auch hier ganz klar zu beobachten. In der Arbeitswelt treffen derzeit zwei bis vier Generationen aufeinander:

  • Die „graue Emminenz“ – meist sehr wohlverdiente Mitarbeiter mit einem wertvollen Erfahrungsschatz, Technik zur Kommunikation wird verwendet weil es nicht anders geht – die Verwendung von Telefon und Handy sind aus dem privaten Umfeld übernommen, aber doch eher spärlich. Vielfach wird dann doch eher der schnelle Kontakt verwendet um den Kollegen zwei Türen weiter zu fragen – einfach mal vorbei gehen.
  • Die „Generation Telefon“ – für diese Leute ist das Telefon das wichtigste Kommunikationsmittel und sie setzen es mit mehr oder weniger Geschick ein – vieles wird adhoc mal eben zusammentelefoniert, Telefonkonferenzen sind das Allheilmittel. Das Handy zum Telefonieren noch immer das wichtigste – jeder ist ja jederzeit erreichbar – ob das am anderen Ende der Leitung gerade ungünstig ist – da kann man halt nichts machen. Wie sehr die Arbeit in einem Büro leiden kann wenn nur eine Person regelmäßig länger telefoniert wird absolut unterschätzt.
  • Die Generation „Internet“ – die Generation zu der auch ich mich zähle – vieles wird mobil erledigt, aber doch ein sehr großer Teil auch per e-mail oder Instant-Messaging (entgegen seines Namens taugt es auch zur Kommunikation mit ein wenig größerer Latenz). Tastaturbedienung ist für meine Generation ein wichtiges Kriterium, flüssiges Tippen fast schon ein Muss (Zehnfinger ist nicht jedermanns Sache, aber viel eigenen es sich dann doch an). Diese Generation kann aufgrund der Entstehungszeit des Internet aber noch häufig recht gut unterscheiden welches Protokoll oder welche Kommunikationsweg für den jeweiligen Zweck gerade am günstigsten ist – der Unterschied zwischen einer Website (HTTP(S)), einer Dateiübertragung (SCP, FTP), e-mail und Instant-Messaging ist vielfach gut bekann
  • die Generation „social networks“ – hier sind die Grenzen der einzelnen Protokolle immer fließender, ein soziales Netzwerk vereint viele Kommunikationswege – vieles wird auch auf dem Smartphone erledigt. Leider ist auch hier der „mal eben schnell“ Gedanke weit verbreitet – immer mehr wird immer kurzfristiger abgestimmt – von teilweise problematischer Orthographie und Grammatik (teilweise gibt es nicht mal Korrekturmöglichkeiten für Nachrichten) einmal ganz abgesehen.

Die Herausforderung ist es, all diese Menschen unter einen Hut zu bekommen. Problematisch sind vor allen Dingen die Übergänge zwischen den Generationen, auch wenn diese sicherlich keine starren Raster sind (es gibt durchaus ältere Mitarbeiter, die sich in der „social networks“-Gruppe wiederfinden).

Ich werde das mal weiter beobachten, wie sich die zwischenmenschliche Kommunikation weiter entwickelt und wie sich die Kulturen langsam verändern. Mit Sicherheit ein spannender Prozess.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Weihnachtsdruckerei …

Ja die Weihnachtszeit hat begonnen – nirgendwo wo man gerade nicht mit irgendwelcher weihnachtlicher Musik und Werbung beschallt wird – noch ist es etwas hin, aber irgendwann überkommt mich dann wohl auch der Weihnachtskoller. Bis dahin gibt es aber auch für mich noch einiges vorzubereiten.

Neben dem eigentlichen Weihnachtsfest fallen in den Dezember bei mir ja auch noch Geburtstage in der Familie (immerhin am Anfang und nicht gerade noch ein Geburtstag irgendwann nach dem 23. und vor dem 26.12.) – wobei es sich auch anbietet, dann Kombinationsgeschenke zu machen – auch in Kooperation mit anderen Familienmitgliedern. So kann man dann doch das ein oder andere nützliche Zubehör zur Wohnung oder den ein oder anderen etwas größer geratenen Wunsch erfüllen. Aber ich bin auch nicht böse um meinen Geburtstag im Frühjahr.

Mit meinem Ehrenamt als Schriftführer der DJK Feudenheim habe ich aber zusätzlich noch ein paar weitere vorweihnachtliche Bastelarbeiten auf der Liste. Der Jahresrückblick will an die vielen Mitglieder verschickt sein – immerhin sind es deutlich mehr als 1000. Praktischerweise übernehmen Mitglieder, die ohnehin in Feudenheim wohnen das Austragen innerorts und auch gibt es bei mehreren Mitgliedern im selben Haushalt nur einen Jahresrückblick – so schmilzt ein wenig des Aufwandes ab – am Ende sind es noch rund 250 Sendungen die ich zu bearbeiten habe. Dieses Jahr wirft zusätzlich das Turnfest 2013 in Mannheim seine Schatten voraus – in die „Vereinslupe“ kommt daher noch ein Einleger zur Abfrage der Helfer für diverse Schichten. Auch der will natürlich noch beigelegt sein.

Mit einer kleine Datenbank und FPDF habe ich mir recht bald eine saubere und zügige Lösung für das Bedrucken der Kuverts gebaut – Serienbrief mal etwas anders – da ich ja kein Microsoft-Office mehr installiert habe und die Seriendruckfunktion von OpenOffice nicht gerade glücklich gelöst ist, bietet sich diese Lösung zumindest für mich an. Praktischerweise kann man so schon lange vorab alles vorbereiten, sämtliche Kuverts im PDF nochmal durchschauen und ggf. Korrekturen vornehmen. Nicht immer so komfortabel wie mit Office, aber für diesen Zweck funktioniert es einwandfrei. Noch rasch zwei drei Testdrucke um zu sehen ob die Positionierung überall auch stimmig ist und dann kann es auch schon losgehen mit dem Drucken.

Ganz neu ist mir die Aufgabe des Seriendrucks und des Versands ja nicht, ich habe mehrere Jahre den Versand der Weihnachtspost für den THW Ortsverband in Mannheim mit erledigt – irgendwie kommen da schon fast nostalgische Gefühle auf. Leider muss ich diesmal auf die vielen helfenden Hände der Junghelfer (die immer jede Menge Spaß am Bekleben und Kuvertieren der Sendungen hatten) verzichten. Eine andere Sache ist geblieben: Sorgfältige Vorbereitung erspart unnötige Hektik und Chaos. Mit meiner eigenen Wohnung ist es platzmäßig sogar noch einfacher. Es ist zwar etwas müßig den Drucker vom Boden auf die Arbeitsplatte zu wuchten, aber dafür kommt man ohne Probleme von allen Seiten an das Gerät heran – besonders wichtig bei den Kuverts – diese kommen nicht wie sonst alles oben aus dem Drucker heraus, sondern laufen auf dem direkten Wege durch: Vorne rein, hinten raus.

Natürlich stelle ich das Gerät in Flussrichtung des Arbeitsablaufs auf – zusammen mit einem Vorrat an Kuverts vornedran und hintendran geht es mit der Veredelung nahtlos weiter: Die Vereinslupen liegen griffbereit, ebenso die Einleger und die Ablage findet mangels passender Behältnisse (die hole ich erst später bei der Post ab) findet die Ablage in Verlängerung der Arbeitsplatte auf der Couch statt.

Jetzt gehts aber los: Drucker füllen und dann bin ich erst mal fast drei Stunden damit beschäftigt die Kuverts aus dem Drucker zu bestücken – im Fachjargon nennt man diese Tätigkeit einen Sammelhefter Modell „China“ – für die wenigen Male im Jahr lohnt sich aber die Anschaffung entsprechender Maschinen absolut nicht. Nach etwas anfänglichem Überlegen und Probieren geht mir die Arbeit dann doch recht zügig von der Hand – lästig ist nur das regelmäßige Füttern des Druckers, denn der Einzug fasst nur um die 40 Umschläge – andererseits gibt das auch immer mal wieder die Chance kurz Pause zu machen und einen Schluck zu trinken. Dennoch bin ich natürlich froh als die Postleitzahlen langsam größer werden und sich die Arbeit dem Ende nähert.

Wo ich nun schon alles aufgebaut habe, mache ich mich gleich noch an die Karten für die runden Geburtstage im kommenden Jahr – auch die wollen natürlich versandfertig gemacht sein. Allerdings ist hier etwas mehr Arbeit notwendig – jede Karte erhält noch ein eingeklebtes Foto des DJK-Geländes – das erinnert mich wieder an die jährlichen Weihnachtskarten im THW – auch hier habe ich mir einige Techniken abgeschaut, wie etwa die Anlege-Schablone zum Einkleben der Bilder.

Die Bilder hindern mich aber erst mal daran direkt weiter zu machen – denn der Vorrat wird nicht reichen um alle notwendigen Karten zu erstellen – mit ein wenig Glück könnte meine Bestellung ja schon im Drogeriemarkt gelandet sein – da die Post dort um die Ecke ist, mache ich ausgiebig Mittagspause und einen Spaziergang zum Vogelstang-Center – allerdings mit Sackkarren – der hat sich schon abends zum Transport der Drucksachen aus dem Auto sehr bewährt. Ich weiß jetzt warum Druckereien in der Regel im Erdgeschoss untergebracht sind – da muss man die Sachen nicht in den 3. Stock schaffen und wieder runter.

„Bewaffnet“ mit mehreren Post-Boxen und den Bildern geht es auf den Heimweg, die Blicke der Leute sind vielsagend, es ist heute einfach nicht mehr üblich mit einem Karren egal welcher Bauart einkaufen zu gehen – dafür nimmt man das Auto (leider, denn oftmals schadet das Bisschen Bewegung gar nicht und die Umwelt schont es ohnehin).

Das Einkleben ist ein wenig mühsam, aber es haben ja nicht alle Mitglieder einen runden Geburtstag – nur knapp 60 Karten müssen fertig werden. Aber da ich schon dabei bin, mache ich so lange weiter wie unterschriebene Karten vorliegen – das spart Arbeit für das kommende Jahr.

Nun ist wieder der Laserdrucker gefordert – ratz fatz sind die 60 Kuverts ausgedruckt, das Eintüten geht diesmal noch etwas fixer, obwohl die Karten noch gefaltet werden müssen. Übung macht den Meister.

Zum Abschluss noch etwas Aufräumen, Drucker weg, überschüssige Ressourcen wieder verpacken und verräumen – nach rund 4,5h Stunden ist soweit erst mal alles im Sack (dabei ist Nikolaus doch schon rum) – es fehlt noch der Versand mit der Post, aber der findet ja erst am Montag statt. Irgendwie freue ich mich schon auf die Einladungen zur Mitgliederversammlung, auch wenn das wohl deutlich mehr werden, die dann verschickt werden müssen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ÖPNV im Selbstversuch

Nachdem mein Auto aufgrund eines Unfalls nicht mehr fahrbereit war, war ich die vergangenen Wochen au alternative Verkehrsmittel angewiesen – eigentlich dachte ich immer: Das Auto zu haben ist doch eigentlich nur ein Luxus, den du dir eben leistet – das allermeiste mache ich dann auch Sparsamkeit und Umweltgedanken dann doch mit dem Rad oder gar zu Fuß. Von daher: Was sollte da schlimmes passieren, wenn ich jetzt einmal notgedrungen auf den vierrädrigen Untersatz verzichten muss? Mehr als man denkt.

Erstes Hindernis war bereits der LGA-Indoor-Marathon in Nürnberg – erstens weiß ich aus eigener Erfahrung wie ungeschickt es ist mit der Bahn von Mannheim nach Nürnberg und zurück zu kommen. Da ändert auch die Tatsache des vorzüglichen Nahverkehrsnetzes in Nürnberg nichts daran. Das Netz dort kenne ich recht gut und lasse in Nürnberg auch regelmäßig mein Auto stehen – mit Bus und Bahn ist man im Stadtgebiet günstiger schneller und sicherer unterwegs. Sogar die kleine Odysee der nach der langen Sauna-Nacht im Fürther Mare ist da nicht übermäßig schlimm – man benötigt für eine Strecke die man sonst mit Rad oder Auto wohl unter 30 Minuten hinbekommen hätte etwas mehr als eine Stunde, aber es fährt immerhin ein Nightliner.

Für die Fahrt von und nach Nürnberg habe ich mir das Auto meiner Schwester ausgeliehen – da noch kein Gutachten greifbar war, ein erster Wagen zum Testen und Probefahren – auch wieder ein Corsa, nur halt eine Modellstufe weiter – viel hat sich nicht geändert – aber es fehlte mir schon die Anhängerkupplung und auch die asymmetrisch teilbare Rückbank habe ich beim Verladen einiger Teil dann doch etwas vermisst. Das war auch der erste Test für mich: Ich hatte einige ältere Geräte per ebay veräußert und die mussten nun zum Versand gebracht werden – mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ein schwieriges Unterfangen, wenn die Pakete um die 30 kg wiegen (ein Laserdrucker bringt das recht einfach auf die Waage).

Zur Arbeit bin ich ja auch sonst schon mit dem Rad unterwegs von daher konnte ich da das Auto gar nicht erst vermissen. Interessanter waren da schon die Besuche bei meinen Eltern in der Innenstadt – Wäsche und andere Dinge mit der Bahn ist auch eine tolle Sache, zumal wenn dann der Automat auch noch so herrlich störrisch ist und die Geldscheine nicht so recht nehmen will – mit mehreren Anläufen und Überredung gehts dann doch. Aber EC-Karte oder Kreditkarte als Zahlungsmittel – leider Fehlanzeige. Zumindest am Automaten wäre das doch wünschenswert – im Bus muss es nicht unbedingt sein.

Noch anstrengender werden die Besuche bei meiner Freundin – immerhin habe ich keine Fernbeziehung (mehr) – das macht die Sache schon mal um ein gehöriges Stück leichter. Aber der Service der öffentlichen ist im Odenwald nicht unbedingt der Hit – immerhin es gibt ihn auch Sonntags. Dennoch ist man geraume Zeit auf Achse – diverse Male Umsteigen inklusive. Praktischerweise werde ich schon in Hirschhorn am Bahnhof abgeholt – das verkürzt die Fahrzeit glatt um eine Stunde. Ich hätte auch ne Stunde eher losfahren können, allerdings musste ich noch einige Dinge an meinen Tauchpartner aus der Schweiz retournieren, die bei mir eingelagert waren – er reist praktischerweise mit der Bahn, nur die Überlappungszeiten waren etwas ungeschickt. Aber es geht alles, wenn man ein klein wenig organisieren kann.

Geduld ist dann auch am Montag Morgen gefragt – von Schriesheim nach Mannheim zum Arbeiten – eine interessante Rundfahrt mit der OEG über Weinheim und Viernheim – der Anschluss an den Bus in Mannheim ist dann weniger praktisch – daher laufe ich die letzten 800m bis an den Arbeitsplatz. Der Heimweg ist dann natürlich auch auf Schusters Rappen – auch hier bin ich wieder deutlich schneller und flexibler – zumal mir ja Laufen nichts ausmacht…

Die Woche über geht natürlich alles wieder mit dem Rad – auch wenn an einigen Stellen ein Auto hilfreich wäre – aber auch hier muss ich wieder erleben: Ein klein wenig Vorab-Planung und Organisation und schon ist es halb so wild. Zum THW gibt es ja eine praktische Fahrgemeinschaft.

Ein letztes Mal wird meine Geduld mit den öffentlichen Verkehrsmitteln am Freitag auf die Probe gestellt – Ziel diesmal: Neuschloss bei Lampertheim, Waldfriedhof zur Trauerfeier eines verstorbenen THW-Kameraden. Mit dem Rad wären es ca. 30-35 Minuten, allerdings durch den Wald mit nassen Wegen und dementsprechender Sauerei auf den Klamotten – das fällt beim Edelzwirn also definitiv aus. Fast eien Stunde lang kurve ich mit Bus und Bahn über Viernheim nach Waldschloss – inklusive Kontrolle in der Straßenbahn – sowas gibt es tatsächlich noch – und wie es scheint mit recht viel Erfolg.

Freitag nachmittags ist es dann soweit: Mein Auto ist wieder fahrbereit, jetzt nunmehr mit einem grünen Kotflügel und leicht veränderter Frontschürze, aber das ist mir leidlich egal. Es ist eine wahre Wonne wieder absolut flexibel zu sein, was die Mobilität betrifft.

Fazit: In vielen Fällen funktioniert der ÖPNV ganz gut, wenn man sich vorab informiert und ein wenig organisiert. Für diverse Aktionen erweist er sich allerdings dann doch als hinderlich oder unzureichend ausgebaut. Evtl. kann man hier mit einer Car-Sharing-Lösung die Lücke füllen, aber ob sich das rechnet weiß ich derzeit nicht so recht. Mit Steuer, Versicherung, Wartungsarbeiten und Verschleißteilen komme ich auf ca. 2-3 EUR Kosten pro Tag nur dafür dass mein Auto dasteht und fahrbereit ist. Wenn ich mir die Preise für die Verkehrsmittel anschaue, dann bin ich damit in der Regel günstiger, vor allem wenn man das Autofahren sinnvoll beschränkt auf die Strecken wo es wirklich sinnvoll ist – und eben nicht gerade um mal eben zum Bäcker oder zum Shoppen in die City zu fahren.

 

Premium Rush – Action-Movie auf dem Fahrrad

Gestern war ich seit längerer Zeit einmal wieder im Kino – ich komme da leider recht selten dazu. Aber dieser Film „Premium Rush“ hatte es mir nach einer Filmkritik im Radio dann doch angetan – mal nicht das schon bekannte Action-Genere mit Hubschraubern, dicken Autos und jeder Menge Explosionen. Stattdessen der Jungle von New York City und als Hauptakteur ein Fahrrad-Kurrier.

Auf dem Weg ins Kino gab es dann schonmal die ersten Chancen sich warm zu machen für den Film, nachdem mir jemand am Wochenende mein Auto zusammen gefahren hat (Gutachten steht noch aus) bin ich auf die Fahrer großer dunkler Limousinen vom Hersteller mit den drei Buchstaben und dem Heckantrieb ohnehin nicht gut zu sprechen. Einer hat es dann halt fürs Blockieren des Überwegs am Ring abbekommen – man kann auch vorausschauend fahren – wenn man schon sieht dass es staut, dann muss man nicht noch den Fußgänger-Überweg dicht machen. Unerwartete Unterstützung gab es von einigen Fußgängern – einer hat sich auch noch auf die Seite des Autofahrers gestellt – der hat dann auch noch ne Runde abbekommen – manchmal kann man einfach nur verlieren…

Aber zurück zum Film: Die Story ist etwas dünn, aber das macht bei einem guten Action-Film ja nicht viel aus. Es geht um ein enorm wichtiges Schreiben das vom einen Ende von New York (an der Universität) bis nach China-Town muss. Ein korrupter Polizist mit chronischer Spielsucht und hohen Schulden wittert seine Chance den großen Fang zu machen und das Geld das hinter dem Deal steht einzustreichen. Davon weiß der Zuschauer und der Kurier am Anfang noch nichts – erst nach und nach fügen sich die Puzzlesteinchen ineinander und ergeben ein schlüssiges Bild.

Leider hat der Film einige künstliche Längen und ein paar kleine Schnitzer die ihn teilweise unglaubwürdig machen – etwa der Stopp des Kurriers bei der Polizei nachdem ihn schon selbige auf dem Rad verfolgt hat – der radelnde Polizist kann einem schon fast leid tun für all seine Schrammen. Auch die diversen Pausen beim Radeln wirken doch recht künstlich – wenn ich einen Transportauftrag mit Zeitvorgabe habe, dann trödle ich doch eigentlich nicht rum.

Die unübliche Rückgabe des Pakets und die folgende Jagd zwischen zwei rivalisierenden Radkurieren ist auch eine der Künstlichkeiten die nicht so recht ins Bild passen will. Ebenso die Rückholung des Rades bei der Polizei – da wird dann doch das übliche Action-Clisché bedient – realistisch ist das alles nicht mehr aber doch sehr unterhaltsam anzuschauen.

Insgesamt eine nette Abendunterhaltung wenn man mal einen etwas anderen Action-Film sehen will und weiß wie es um die Radler auf der Straße steht. Die große Kette fürs Rad muss ich mir wohl auch mal zulegen, falls man wieder jemand dumm kommt, kann man die wie im Film schwungvoll auf den Außenspiegel hauen, wobei sind Abdrücke davon wohl auch in mancher Motorhaube gut machen würden. Auf dem Heimweg war ich dann aber sowas von gepusht – Radeln bei Nacht durch Mannheim – immerhin haben wir recht gute Radwege im Vergleich. Die 50 km/h wie im Film habe ich aber dann doch nicht erreicht …