Schwedenurlaub 2022 – Tag 10 Kalmar, Elchpark, Vimmerby

Auch heute steht wieder Strecke machen im Vordergrund, unsere nächste größere Station ist Vimmerby. Da es aber kein all zu großes Stück zu fahren sein wird, lassen wir uns Zeit und nutzen die späten Checkout-Zeiten des Campingplatzes. So kommen wir auch noch zu einem Bad in der Ostsee. Glen darf sich versuchen von Steg zu Steg zu schwimmen, davon kann er gar nicht genug bekommen und daher machen wir gleich nochmal eine Runde. Danach noch abduschen und schon können wir auch los, heute ist Marion mit Fahren an der Reihe – zumindest so lange es nicht ums Rangieren geht.

Die Strecke ist recht angenehm zu fahren, bis Ålem geht es auf der Autobahn bzw. auf der gut ausgebauten E22. Danach wird die Straße etwas ländlicher aber immer noch sehr enstspannt zu fahren, der Verkehr ist vergleichsweise gering und vor allem ist es schwedischer Verkehr. Da hat es niemand nötig zu drängeln, die einzigen die wie gestochen überholen sind mal wieder die Fahrzeuge mit deutschen Kennzeichen. Continue reading

Schwedenurlaub 2022 – Byrums Raukar und Borgholm / Kalmar mit Ironman

In der Nacht gibt es nochmal einen kräftigen Regenschauer und wir kommen somit erst gegen neun Uhr in der Frühe aus den Federn. Aber es ist ja Urlaub, wenn da nicht noch der Zeltabbau gewesen wäre. Unsere nervigen Nachbarn versuchen es mit Kinderbespassung, das geht halbwegs gut (und mir ziemlich gegen den Strich), allerdings fehlen uns damit auch zwei Paar Hände beim Abbau. Das zieht sich somit nochmal deutlich länger bis endlich alles verstaut ist und wir ein Frühstück zu uns genommen haben. Da wir noch Duschgeld aufgeladen haben und ohnehin ziemlich durchgeschwitzt sind, machen wir noch einen Abstecher in der Dusche. Dabei stellen wir fest, dass mittlerweile Nebensaison ist und somit die Rezeption nur bis elf Uhr besetzt ist. Marion kann es dann aber doch noch klären und so kommen wir um kurz vor zwölf endlich auf die Straße.

Wir fahren in Richtung Byrums Raukar bei Byrums Sandvik, das sind besondere Steinformen an der Küste. Dort dürfen wir erst mal ein wenig Parkplatz-Tetris spielen, aber wir finden noch einen Stellplatz für das ganze Gespann, noch dazu kostenfrei. Dafür muss man nur einige hundert Meter zu Fuß gehen, bis man am Strand mit diesen imposanten Steinformationen ist. Wir spazieren einmal das gesamte Naturschutzgebiet am Strand ab. Am Ende kommen wir an einer mir bekannten Stelle der Strecke vom 80km Lauf heraus. Die Felsformationen habe ich beim Laufen leider nicht zu Gesicht bekommen, ich bin allerdings auch froh, dass dem nicht so ist. Denn den Trail wollte ich nur bedingt laufen, wenn man danach noch mehr als 50km vor sich hat, der Ho-chi-Min-Pfad in Biel ist da noch gut zu laufen im Vergleich.

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Schwedenurlaub 2022 – Tag 6 und 7 Trollskogen, Böda Sand, Byxelkrok

Ausruhen auf Schwedenstühlen in Schweden

Es ist der Tag nach der Lighthouse Challenge, für mich steht daher vor allem Regeneration auf dem Programm, außerdem müssen wir noch ein wenig Ordnung schaffen. So kommen wir erst gegen kurz vor Mittag los zum Trollkogen, dem Zauberwald an der Nordspitze Ölands. Eigentlich hatten wir ja überlegt, ob wir das per Rad machen, aber Marions Knie spielen leider nicht mit. Daher dann eben doch mit dem Auto. Der Weg zum Naturum, ist super ausgeschildert.

Ab dort gibt es einen ausgeschilderten Wanderweg ca. 4,2km durch das Naturschutzgebiet. Für die Kinder gibt es eine Bingo-Karte mit Elementen, die es im Wald zu entdecken gibt. Verschiedene Pflanzen, Blüten und einige Sehenswürdigkeiten gilt es zu finden und abzuhaken. Der Weg ist gut ausgebaut und somit auch gut zu laufen, auch wenn ich deutlich langsamer bin als gestern. Wir erreichen recht bald die Küste und damit auch das Schiffswrack der Sviks, einem Schoner, der vor rund hundert Jahren auf eine Sandbank vor der Küste aufgelaufen ist, die Besatzung konnte sich auf Öland retten. Mit der Zeit wurde das Wrack dann von der Sandbank an die Küste im Trollskogen geschwemmt. Die nächste uns bekannteste Station ist die Trollseken, die Zaubereiche. Dies wird auf rund 900 Jahre geschätzt und ist ein Naturdenkmal, sehr beeindruckend und noch immer treibt sie ordentlich grüne Blätter. Somit ist auch fast die Hälfte des Rundwegs bezwungen, nun wird er etwas unwegsamer, eher schon ein Trail denn ein ausgebauter Wanderweg. Es geht an verschiedenen Ausgrabungsstätten vorbei bis wir einen Ausblick auf die nördliche Bucht Ölands erreichen. Auf der anderen Seite ist der lange Erik gut zu sehen.

Nach der Wanderung machen wir noch ein wenig Erholung und fahren nach Böda Sand, einem der Sandstrände der Insel. Gut, dass wir schon in der Nebensaison sind, der Campingplatz ist riesengroß und sehr professionell, mit allem Schnick-Schnack, den man sich beim Campen denken kann. Ich war zwar selbst nie an den Touristenstränden in Deutschland, aber was ich von Bildern und Berichten her kenne, handelt es sich hier wohl um das schwedische Äquivalent zu Sylt oder der französischen Côte d’Azur. Entsprechend happig sind auch die Parkgebühren, 50 Kronen für 2 Stunden, umgerechnet derzeit rund 5 EUR. Da waren die Parkplätze bisher ja echt ein Schnäppchen. Der Sandstrand ist ganz nett, aber auch dort ist der Tourismus für die Massen sehr dominant: Rafting mit Beschallung und Entertainment. Immerhin gibt es genügend Platz, ich möchte hier nicht zur Hauptsaison sein. Das Wasser ist nicht übermäßig warm, vor allem aber ist der Strand sehr flach, man muss ein gutes Stück gehen, bis es ausreichend tief zum Schwimmen ist. Aber für die Kids ist es natürlich hervorragend geeignet. Zudem kann man natürlich herrlich im Sand buddeln und eine Sandburg bauen. Ich selbst finde die Möglichkeit, die Waden etwas abzukühlen sehr angenehm, denn die 80 km von gestern stecken mir doch noch etwas in den Muskeln. Continue reading

Lighthouse Challenge – 50 miles / 80 km on Öland (english version)

Like with almost every travel we do, there needs to be a highlight with running. Already when planning I poked around and found the Marathon in Jönköping, but it would have been hard to fit into our plans. Looking at the map of Öland I thought, this island with its proportions almost screams for a long run, e.g. by circumventing it in multiple days. Digging a bit more I found all the races taking place on Öland. The marathon took place while we were still at home. But who needs a marathon if there is a suitable ultra marathon? As a bonus this would be a premiere: The Lighthouse-Challenge runs from the northern lighthouse (long Erik) to the southern lighthouse (long Jan), in total 100 miles or 161km. This was far too much for me, as I was looking for something that fits into a vacation that also should be kind of relaxing. As alternatives there is a 50km race and one 50 mile (equivalent to 80,46km) race, so everything very clearly in the ultra marathon range. As I already did quite a few 50K races this year and the longest distance was 73,6km at the Rennsteig, the choice was an easy one: 50 miles it is.

Signing up for the race was no big deal, except that most of the website is in Swedish. Luckily I was backed up by Marion, who helped me as well with some of the later updates about the race that were posted later on. So I am well aware of all the required equipment, a list that is usually a bit longer for ultra races. At least for the 161km a reflective jacket and a headlight are required, as the race will well quite sure extend into the night. Looking at the list of participants it soon becomes clear that this will be a small and cosy event. Just 36 runners have signed up. At least until some days before our departure to Sweden, it looks like all I have to do is to arrive at the finish line to get a place on the podium: only 6 participants for the 50 miles are registered, three female, three male. Until the race takes places the numbers raise slightly, there are nine runners (m/f) in total, so at least some kind of effort will be required …

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Lighthouse Challenge – 50 Meilen / 80,46 Kilometer auf Öland

Wie bei fast jeder Fernreise darf natürlich auch ein läuferisches Highlight nicht fehlen. Ich hatte vorab schon mit dem Marathon in Jönköping geliebäugelt, allerdings passte der nicht so ganz in unsere Reiseplanung. Beim Blick auf die Insel Öland und deren Abmessungen dachte ich mir, die bietet sich ja förmlich an für einen Lauf – z.B. einmal rund rum in Etappen. Ein wenig weiteres Suchen lieferte mir dann die ganzen Läufe auf Öland. Der Marathon dort lag leider außerhalb unserer Reisezeit. Aber wer braucht einen Marathon wenn es einen passenden Ultralauf gibt? Noch dazu eine Premiere: Die Lighthouse-Challenge geht insgesamt vom nördlichen Leuchtturm (langer Erik) bis zum südlichen Leuchtturm (langer Jan), insgesamt 100 Meilen also 161km. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten für einen Lauf im Urlaub, bei dem es ja auch um Entspannung geht. Alternativ gibt es einen 50km Lauf und einen 50 Meilen Lauf (entsprechend 80,46km), also alles deutlich im Ultra-Bereich. Da ich ja bereits einige 50er dieses Jahr gemacht habe und die dieses Jahr längste Distanz 73,6km beim Rennsteig waren, fiel die Wahl nicht schwer: 50 Meilen sollen es sein.

Die Anmeldung war absolut unproblematisch, davon abgesehen, dass die Website größtenteils natürlich auf schwedisch ist. Aber Marion hilft mir da dankenswerter Weise aus, genauso wie bei einigen weiteren Informationen die kurz vor dem Lauf veröffentlicht werden. So kann ich sicher sein, wirklich alles dabei zu haben was vorgeschrieben ist, gerade bei Ultras ist die Liste ja doch gerne einmal etwas länger. Unter anderem sind Warnwesten und Stirnleuchte für die 161km Pflicht, denn es geht mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Nacht. Auch bei den Anmeldungen zeichnet sich bereits ab: Das wird eine kleine, familiäre Veranstaltung. Gerade einmal 36 Anmeldungen über alle Distanzen liegen vor. Bis einige Tage vor unserer Abreise sieht es sogar noch so aus, als müsste ich wirklich nur ankommen um einen Podestplatz sicher zu haben: Gerade einmal sechs Anmeldungen für die 50 Meilen liegen vor, dreimal weiblich, dreimal männlich. Bis zum Start werden es dann doch noch neun Teilnehmer (m/w), ein wenig anstrengen muss ich mich dann wohl doch….

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Schwedenurlaub 2022 Tag 5 Ronneby – Kalmar – Öland – Byxelkrok

Auch wenn uns der Campingplatz in Ronneby sehr gut gefallen hat, heißt es nach einer Nacht wieder Zelt abbauen, alles verstauen und dann geht es weiter. Immerhin haben wir für heute unser erstes längeres Zwischenziel auf dem Plan. In Byxelkrok auf Öland wollen wir mehrere Tage bleiben.

Als Zwischenstation für eine kurze Tagesbesichtigung stehen Karlskrona oder Kalmar zur Auswahl. Wir entscheiden uns für Kalmar, für beide Stopps würde es etwas zu knapp, um Abends noch rechtzeitig in Byxelkrok anzukommen. Vom geplanten Abladen des Anhängers einmal ganz abgesehen. Die Fahrt bis nach Kalmar ist recht unspektakulär, es geht zügig auf der Landstraße voran. Teilweise ist die bereits vierspurig ausgebaut und stellenweise merken wir das Alter unseres Fahrzeugs samt der Navi-Daten: Einige Ortsumfahrungen sind noch nicht verzeichnet. Highlight ist ein Kreisverkehr, der mittlerweile zu einer kreuzungsfreien Anbindung umgebaut wurde.

In Kalmar haben wir richtig Glück und finden am Hafen einen Doppelstellplatz für unser Gespann. Das Einparken erfordert zwar Augenmaß und Fingerspitzengefühl, aber es passt auf Anhieb. Wir laufen zum Schlosspark, vorbei an der Tourismus-Information. Dort besorgen wir uns gleich einmal einen Stadtplan. Zurzeit ist Stadtfest, aber wir kommen dennoch erfolgreich am Rummel vorbei, ohne dass wir uns dadurch ablenken lassen.

Vom Schlosspark aus hat man einen guten Blick auf das Schloss. Auf die Besichtigung verzichten wir, das wäre zwar nett aber angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit und der Tatsache, dass eine Führung mit unseren Kids nur bedingt sinnvoll erscheint, verschieben wir das auf einen späteren Urlaub. Da wollen wir uns dann auch mehr Zeit für die Stadt ingesamt lassen. So machen wir nur einen schnellen Spaziergang durch die Neustadt. Dort ist reichlich Trubel wegen des Stadtfests. Insgesamt gefällt mir die Stadt recht gut, sie hat ein Schachbrettmuster wie Mannheim oder auch New York. Da findet man sich super zurecht, es fehlen nur mal wieder die patentierten Mannheimer Nummerierungen der Blocks. Am zentralen Platz hat es sogar einen Zielbogen, wenn auch keinen Lauf. Am Hafen machen wir noch ein etwas verspätetes Mittagessen. Eigentlich hatten wir überlegt auf dem Food-Festival im Schlossgarten etwas zu besorgen. Leider gibt es dort nur ausländische Spezialitäten aber leider nichts aus Schweden und wer fährt schon nach Schweden, um dann eine italienische oder griechische Spezialität zu verkosten.

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Schwedenurlaub 2022 Tag 3 und 4 – Schiffshebewerk Scharnebeck / Travemünde – Trelleborg / Ronneby

Am Morgen gilt es zügig unsere Sachen zu packen – immerhin haben wir einen fixen Termin für den späten Nachmittag: Dann müssen wir in Travemünde sein, um unsere Fähre zu erwischen.

Davor geht es auch schon mal ums Wasser bzw. Schiffe. Wir machen noch einen Besuch am nahegelegenen Schiffshebewerk in Scharnebeck, dem größten in Deutschland. Damit wir es dort etwas leichter haben und ohnehin am Campingplatz wieder vorbei müssen, lassen wir den Anhänger dort am Parkplatz stehen. Das Auto fährt sich prompt wesentlich leichter.

Das Schiffshebewerk ist schon eine imposante Sache, ich weiß, dass ich als Kind bereits einmal dort war. Die Fahrt mit dem Schiff durch das Bauwerk gibt es leider am Tag unserer Besichtigung nicht. Aber auch so gibt es genügend zu sehen. Ein Schubverband erweist uns die Ehre und fährt in Teilen durch das Bauwerk. Wir begutachten es von verschiedenen Positionen aus. Zum Abschluss gehen wir noch in das angeschlossene Ausstellungszentrum mit allerhand Modellen und Informationen.

Vor der Abfahrt geht es dann auch noch zum Einkaufen. Wir decken uns mit Grundnahrungsmitteln ein, danach holen wir den Anhänger ab und es geht weiter in Richtung Norden, Fernziel: Lübeck. Auf dem Weg findet sich auch noch eine günstige Tankstelle, die nutzen wir um nochmal aufzufüllen bevor es nach Schweden geht, dort sind die Preise etwas teurer als bei uns.

Kurz nach Lauenburg, genauer Witzeeze folgen wir einem Wegweiser zu einem Restaurant am Elbe-Lübeck-Kanal. Das liegt sehr schön, wenn man auch merkt dass die Neueröffnung noch nicht ganz so lange zurück liegt. So ganz 100% eingeschliffen sind die Abläufe noch nicht.

Bis kurz vor Lübeck lässt sich die Strecke dann auch recht gut fahren, dann folgt eine Umleitungsstrecke bis wir in Lübeck sind. Der dortige Stadtverkehr ist zäh und reichlich anstrengend. Leider haben wir auch vergessen unserem Navi die Nutzung von Mautstrecken zu verbieten. Daher fahren wir dann doch durch den Herrentunnel in Lübeck. Angesichts der Spritpreise und dem eingesparten Weg sind die 2,10 EUR Maut gerade noch zu verschmerzen.

Am Fährterminal sind wir sehr früh, wir haben noch jede Menge Zeit das Treiben im Hafen zu beobachten und machen auch unsere Abend-Picknick. Der Check-In sorgt dann nochmal für richtig Puls und Aggression: Nachdem wir ja zweimal umgebucht haben, hat sich der Preis geändert. Das wurde uns auch mitgeteilt, aber eigentlich hätte ich ja erwartet, dass die Kreditkarte dann mit den knapp 30 EUR einfach zusätzlich belastet wird. Wurde aber nicht abgebucht, daher kommt es trotz erfolgreichen Online-Checkin (spätestens da hätte ich einen Hinweis oder eine Fehlermeldung erwartet) zu Problemen, als wir mit Fahrzeug und Anhänger durch die Schranke in Richtung Fähre wollen. Also einmal in der Schlange mit Anhänger rückwärts und dann nochmal zur Fährgesellschaft, dort nachbezahlen und eben dann erst aufs Schiff. Diese Hickhack hätte ich nicht gebraucht.

Die Fähre Nils Holgersson ist sehr neu, sie wurde erst im April 2022 in Dienst gestellt. Sie wird mit LNG betrieben und gilt somit als vergleichsweise umweltfreundlich. Auch im Innern merkt man dem Schiff an, wie neu es ist. Alles sieht noch sehr sauber aus, auch auf dem Fahrzeugdeck, dort gibt es sogar Ladestationen für E-Fahrzeuge. Unsere Innenkabine finden wir recht schnell und dann ist immer noch sehr viel Zeit bis zum Ablegen. Wir vertreiben uns die Zeit mit einem Rundgang über das Schiff und einigen Gesellschaftsspielen. Pünktlich um 22 Uhr legt die Fähre in Travemünde ab und es geht auf die Ostsee zu. Nachdem wir den Hafeneingang passiert haben ist es dann auch allerhöchste Zeit ins Bett zu gehen.

Der Morgen beginnt gefühlt viel zu früh. Gegen halb sieben weckt uns die Besatzung mit dem Hinweis, dass es noch eine Stunde bis zum Anlegen ist und es bis dahin auch Frühstück gäbe. Wir packen unsere Sachen zusammen und schnappen noch einmal frische Luft auf Deck. Den Sonnenaufgang haben wir leider verpasst. Das Löschen geht dann recht fix, wir stehen recht nahe an der Entladeluke. Es folgt noch eine kurze Schleife durch den Hafen und dann sind wir auch schon hinter der Zollkontrolle. Kontrolliert hat hier niemand.

Wir setzen Kurs auf Ystad, immer entlang der Küste. Das ist recht gut zu fahren, und wir nutzen einige Kilometer nach Trelleborg die Möglichkeit das Frühstück nachzuholen. Einen weiteren kurzen Stopp legen wir an Schwedens südlichstem Punkt ein, in Smygehamn. Das ist ganz anschaulich gemacht und auch der historische Felsen, der für verschiedene Zwecke – wie dem letzten Wunsch eines Kämpfers mit Blick gen Heimat in Deutschland bestattet zu werden (nichts leichter als das: man stoße ihn einfach mit passender Blickrichtung vom Felsen).

In Ystad finden wir wider erwarten doch einen Parkplatz für unser Gespann, vom Parkplatz sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis man im Zentrum ist. Dort kaufen wir noch eine paar Kleinigkeiten ein und besichtigen auch die Kirche. Die ist sehr nett gemacht, und wir bekommen sogar eine Kostprobe mit Gesang und Klavier. Beim Einkauf bekommen wir dann auch mit, dass unsere schwedischen Kronen nicht mehr gültig sind. Gut, dass wir vorher noch frisches Bargeld am Automaten besorgt haben. Unsere Versuche zum Eintauschen auf einer Bank sind ernüchternd. Immerhin bekommen wir in der zweiten Bank dann mitgeteilt, dass man die Kronen an die Nationalbank einschicken muss und dort dann gegen Gebühr aufs Konto gutgeschrieben bekommt. Münzen werden gar nicht mehr umgetauscht. Immerhin für die Noten lohnt sich bei uns der Eintausch noch.

Wir verlassen Ystadt und fahren weiter in Richtung Kristianstad, es geht durch das schöne Schonen (wo die Schoschonen schön wohnen …). Nach Kristianstad machen wir unsere Mittagspause an einer Bucht in der Nähe von Edenryd. Es ist herrlich wenig los und sehr ruhig dort. Das hätten wir direkt nach der Autobahnabfahrt nicht vermutet, denn da sind wird prompt durchs Industriegebiet und an einer Papierfabrik vorbei gefahren.

In Karlshamn halten wir nochmal an, um eine kurze Besichtigung einzuschieben. Für die Festung sind wir etwas zu spät, es gäbe noch eine Überfahrt, allerdings wird es dann sehr spät um an den Campingplatz zu kommen. Die Stadt selbst ist nett anzuschauen und hat ein schönes Rathaus. Daher verzichten wir auf die Überfahrt und essen stattdessen ein leckeres Eis am Hafen. Bevor wir weiter fahren, kaufen wir noch einige Zutaten für den Abend ein. Das dauert etwas länger als geplant, aber es ist ja auch nicht mehr all zu weit bis nach Ronneby.

Das Navi lotst uns dann über diverse Seitenstraßen sicher bis an den Campingplatz, es dauert dann aber noch eine ganze Weile bis wir das Zelt und Abendessen fertig haben. Ich teste dabei etwas neues, ich koche zum ersten Mal mit unserem Schnellkochtopf auf dem Benzinkocher, das klappt hervorragend. Zudem ist der Topf auch unser größter Topf, den wir dabei haben, das ist sehr praktisch, denn ich habe mich beim Reis mal wieder ziemlich verschätzt. Das hätte nie und nimmer samt Gemüse und Krabben in unseren kleinen Campingtöpfen Platz gehabt. Der Campingplatz direkt am Wasser ist wundherherrlich gelegen, hat aber auch seine Nachteile: es hat jede Menge Schnaken und am Wasser wird es doch merklich frisch.

Insgesamt merken wir, dass die viele Fahrerei und die Stadtbesichtigungen für die Kinder nur bedingt interessant und geeignet sind: Am Campingplatz drehen die nochmal richtig auf und es ist fast schon ein Kampf bis sie endlich im Bett sind. Während Marion noch Gute-Nacht-Geschichten vorliest kümmere ich mich darum unseren Lebensmittelvorrat und unsere Equipment-Kiste wieder in einen ordentlichen Zustand zu versetzen. Beim Kochen an drei oder vier verschiedenen Stellen nach Zutaten und Material suchen zu müssen ist einfach nur lästig. Wir lassen den Abend mit einem gemütlichen Bier ausklingen und ich habe auch endlich Zeit diesen Reisebericht zu tippen.

Schwedenurlaub 2022 – Tag 1 und 2 – Anfahrt nach Schweden – Northeim / Einbeck – Celle / Lüneburg

Endlich Ferien, endlich Urlaub. Dieses Jahr geht es endlich nach Schweden. Geplant war der Urlaub bereits 2020 an Pfingsten. Wie wir alle wissen kam dann der Lockdown und die Reisebeschränkungen. Vom schwedischen „Sonderweg“ in der Pandemie einmal ganz zu schweigen. So haben wir diesen Urlaub bereits zweimal verschoben. Aufgrund der Schulpflicht haben wir ihn dann auch von Pfingsten in die Sommerferien verlegt. So können wir weiterhin drei Wochen Urlaub machen. Immerhin ist es ja doch ein Stück zu fahren.

Da wir vor Ort auch mobil sein wollen, gehen wir mit einem großen Gespann auf Reisen – wie bereits in die Bretagne nehmen wir für die Fahrräder und auch für unser doch recht umfangreiches Camping-Equipment kurzerhand den Anhänger mit. Noch können wir aufgrund der Kinder nicht so sparsam packen, dass der Van plus ein Gepäckträger für die Räder ausreichen würde. Und wenn man schon den Anhänger mitnimmt, dann kann man auch gleich etwas mehr Camping-Zubehör einpacken.

Es wäre zwar möglich die Strecke bis an die Fähre in Lübeck in einem Rutsch zu fahren, allerdings wollen wir ja nicht noch gestresster als wir ohnehin schon sind in Südschweden ankommen. Daher machen wir mehrere Stopps entlang der Strecke – so bleibt neben der Fahrerei auch noch genügend Zeit sich einige Dinge anzuschauen. Als erste Übernachtung haben wir Northeim ausgewählt. Das liegt etwa auf halber Strecke zwischen Kassel und Hannover. Die Strecke ist bis Frankfurt flach, danach geht es ins Mittelgebirge. Das macht sich auch deutlich beim Kraftstoff und bei der Geschwindigkeit bemerkbar. Zwar bin ich diesmal im Vergleich zum Bundesjugendlager 2006 besser motorisiert (bzw. habe bei gleicher Leistung weniger Gewicht), dennoch fällt an einigen Steigungen die Geschwindigkeit mit dem Anhänger im Schlepp merklich ab. Kurz vor dem Kirchheimer Dreieck wird es dann auch wirklich anstrengend zu fahren, viel Verkehr und langsame LKW, bei denen man nicht immer weiß ob man sie noch überholen kann oder soll.

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Marathon du Vignoble d’Alsace 2022

Wie im letzten Post zum Firmenlauf schon angekündigt ging es dieses Wochenende nach Molsheim ins Elsass, zum Marathon du Vignoble d’Alsace. Angemeldet hatte ich mich zu günstigen Konditionen bereits im Dezember letztes Jahr – da konnte ja noch keiner ahnen, dass Rodgau ausgerechnet auf das Wochenende davor und noch dazu an den heißesten Tag verlegt wird. Aber dieses Jahr ist eben alles anders: ich spule gerade Ultra-Marathons und Marathons einfach nur so ab. Molsheim war für dieses Jahr bereits die 7. Veranstaltung über Marathon oder länger.

Normalerweise ist der Marathon im Elsass auch immer ein Familienevent, da wir ja Verwandtschaft in der Region haben. Allerdings gab es dieses Jahr eine kleine zusätzliche Herausforderung, am gleichen Tag nachmittags traten in Mannheim „Deine Freunde“ auf, laut eigener Aussage die „coolste Kinderband der Welt“. Für mich also definitiv ein Spagat und den Kindern sollte das Konzert keinesfalls durch die Lappen gehen, selbst wenn ich einen schlechten Tag hätte. Also bin ich diesmal am Vorabend alleine nach Molsheim gefahren. Dazu musste mal wieder mein altgedientes Fahrzeug herhalten – also ganz ohne Luxus fahren, sprich auch ohne Klima-Anlage. Da kamen glatt Erinnerungen an Rodgau gleich wieder hoch. Der Lauf ist gut organisiert, aber es ist erfahrungsgemäß doch sehr voll im Start/Zielbereich. Daher parke ich wie am Wettkampftag auch am Supermarkt in Dorlisheim. Da es Samstags noch keine Shuttles gibt, habe ich für die letzten Kilometer das Fahrrad eingepackt (das brauche ich Sonntags auch für die letzte Etappe bis zum Konzert). Nach dem Abholen überlege ich noch kurz ob es sinnvoll wäre das Rad anzuschließen und die 2km zum Auto zu Laufen und somit am Sonntag die Chance zu haben auch ohne Shuttle-Service zeitig ans Auto zurück zu kommen. Der Start ist zwar in Dorlisheim, das Ziel aber in Molsheim. Continue reading

BAUHAUS Firmenlauf Mannheim 2022

Diese Woche geht es Schlag auf Schlag mit den Wettkämpfen. Am Samstag war ich in Rodgau beim 50km Ultra und am heutigen Mittwoch steht der Firmenlauf in Mannheim an. Am Wochenende geht es dann locker weiter mit dem Marathon du Vignoble d’Alsace. Die Kummulation hat sich eher zufällig ergeben, eigentlich hatte ich nur den Lauf in Frankreich geplant. Rodgau wurde wegen Corona-Auflagen verlegt und der Firmenlauf wurde erst einige Wochen nach meiner Anmeldung im Elsass angekündigt. Aber wenn der Arbeitgeber schon Hauptsponsor ist und die Teilnahme bezahlt, dann kann man auch einen kurzen Lauf mal eben unter der Woche einschieben, zusätzlich zum ohnehin geplanten Training. Es sind ja auch „nur“ 5km zu bewältigen und der Lauf hat ganz klar den Charakter eines Teambuilding-Events, als ernsthaften Wettkampf sollte man ihn eher nicht einstufen.

Vor Corona und Homeoffice war es zudem recht praktisch: Einfach nach getaner Arbeit Laufklamotten anziehen und kurz aufs Rad um ans Carl-Benz-Stadion in Mannheim zu gelangen. Da ich auch verschiedenen Gründen heute Homeoffice hatte, hieß es erst einmal zum Warmwerden die rund 18km nach Mannheim radeln. Aber die Strecke deckt sich ja zu 90% mit meiner Arbeitsstrecke, also alles bekannt und auch leicht zu fahren. Natürlich habe ich das Radeln nicht verbissen auf Zeit gemacht sondern wirklich als Erwärmung genutzt. Im Startbereich angekommen noch die Startnummer anheften, Radschuhe gegen Laufschuhe tauschen und schon kann es auch losgehen. Ich habe mich dazu entschieden meine neu erworbenen Laufschuhe einzuweihen – bei nur 5km Strecke kann da nicht viel schiefgehen, ich bin gespannt wie sich die New Balance BOA machen werden. Kurz vor dem Start noch die Tasche abgeben und mit den Kollegen plaudern, dann geht es in den Startblock. Dort treffe ich auch Ulrike Manthey aus meinem Sportverein, sie will das ganz locker angehen lassen und stellt sich daher deutlich weiter hinten auf. Ich selbst beherzige meine Erfahrung und sortiere mich bei etwas mehr als 20 Minuten ein. Angesichts von Rodgau am Wochenende erwarte ich nicht, dass ich weniger als 4:00 min/km laufen kann. Zumal das selbst unter normalen Umständen eher Spitzenzeiten bei mir sind, denn irgendetwas was ich länger durchhalten könnte. Continue reading