Schwedenurlaub 2022 – Tag 6 und 7 Trollskogen, Böda Sand, Byxelkrok

Ausruhen auf Schwedenstühlen in Schweden

Es ist der Tag nach der Lighthouse Challenge, für mich steht daher vor allem Regeneration auf dem Programm, außerdem müssen wir noch ein wenig Ordnung schaffen. So kommen wir erst gegen kurz vor Mittag los zum Trollkogen, dem Zauberwald an der Nordspitze Ölands. Eigentlich hatten wir ja überlegt, ob wir das per Rad machen, aber Marions Knie spielen leider nicht mit. Daher dann eben doch mit dem Auto. Der Weg zum Naturum, ist super ausgeschildert.

Ab dort gibt es einen ausgeschilderten Wanderweg ca. 4,2km durch das Naturschutzgebiet. Für die Kinder gibt es eine Bingo-Karte mit Elementen, die es im Wald zu entdecken gibt. Verschiedene Pflanzen, Blüten und einige Sehenswürdigkeiten gilt es zu finden und abzuhaken. Der Weg ist gut ausgebaut und somit auch gut zu laufen, auch wenn ich deutlich langsamer bin als gestern. Wir erreichen recht bald die Küste und damit auch das Schiffswrack der Sviks, einem Schoner, der vor rund hundert Jahren auf eine Sandbank vor der Küste aufgelaufen ist, die Besatzung konnte sich auf Öland retten. Mit der Zeit wurde das Wrack dann von der Sandbank an die Küste im Trollskogen geschwemmt. Die nächste uns bekannteste Station ist die Trollseken, die Zaubereiche. Dies wird auf rund 900 Jahre geschätzt und ist ein Naturdenkmal, sehr beeindruckend und noch immer treibt sie ordentlich grüne Blätter. Somit ist auch fast die Hälfte des Rundwegs bezwungen, nun wird er etwas unwegsamer, eher schon ein Trail denn ein ausgebauter Wanderweg. Es geht an verschiedenen Ausgrabungsstätten vorbei bis wir einen Ausblick auf die nördliche Bucht Ölands erreichen. Auf der anderen Seite ist der lange Erik gut zu sehen.

Nach der Wanderung machen wir noch ein wenig Erholung und fahren nach Böda Sand, einem der Sandstrände der Insel. Gut, dass wir schon in der Nebensaison sind, der Campingplatz ist riesengroß und sehr professionell, mit allem Schnick-Schnack, den man sich beim Campen denken kann. Ich war zwar selbst nie an den Touristenstränden in Deutschland, aber was ich von Bildern und Berichten her kenne, handelt es sich hier wohl um das schwedische Äquivalent zu Sylt oder der französischen Côte d’Azur. Entsprechend happig sind auch die Parkgebühren, 50 Kronen für 2 Stunden, umgerechnet derzeit rund 5 EUR. Da waren die Parkplätze bisher ja echt ein Schnäppchen. Der Sandstrand ist ganz nett, aber auch dort ist der Tourismus für die Massen sehr dominant: Rafting mit Beschallung und Entertainment. Immerhin gibt es genügend Platz, ich möchte hier nicht zur Hauptsaison sein. Das Wasser ist nicht übermäßig warm, vor allem aber ist der Strand sehr flach, man muss ein gutes Stück gehen, bis es ausreichend tief zum Schwimmen ist. Aber für die Kids ist es natürlich hervorragend geeignet. Zudem kann man natürlich herrlich im Sand buddeln und eine Sandburg bauen. Ich selbst finde die Möglichkeit, die Waden etwas abzukühlen sehr angenehm, denn die 80 km von gestern stecken mir doch noch etwas in den Muskeln. Continue reading

Lighthouse Challenge – 50 Meilen / 80,46 Kilometer auf Öland

Wie bei fast jeder Fernreise darf natürlich auch ein läuferisches Highlight nicht fehlen. Ich hatte vorab schon mit dem Marathon in Jönköping geliebäugelt, allerdings passte der nicht so ganz in unsere Reiseplanung. Beim Blick auf die Insel Öland und deren Abmessungen dachte ich mir, die bietet sich ja förmlich an für einen Lauf – z.B. einmal rund rum in Etappen. Ein wenig weiteres Suchen lieferte mir dann die ganzen Läufe auf Öland. Der Marathon dort lag leider außerhalb unserer Reisezeit. Aber wer braucht einen Marathon wenn es einen passenden Ultralauf gibt? Noch dazu eine Premiere: Die Lighthouse-Challenge geht insgesamt vom nördlichen Leuchtturm (langer Erik) bis zum südlichen Leuchtturm (langer Jan), insgesamt 100 Meilen also 161km. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten für einen Lauf im Urlaub, bei dem es ja auch um Entspannung geht. Alternativ gibt es einen 50km Lauf und einen 50 Meilen Lauf (entsprechend 80,46km), also alles deutlich im Ultra-Bereich. Da ich ja bereits einige 50er dieses Jahr gemacht habe und die dieses Jahr längste Distanz 73,6km beim Rennsteig waren, fiel die Wahl nicht schwer: 50 Meilen sollen es sein.

Die Anmeldung war absolut unproblematisch, davon abgesehen, dass die Website größtenteils natürlich auf schwedisch ist. Aber Marion hilft mir da dankenswerter Weise aus, genauso wie bei einigen weiteren Informationen die kurz vor dem Lauf veröffentlicht werden. So kann ich sicher sein, wirklich alles dabei zu haben was vorgeschrieben ist, gerade bei Ultras ist die Liste ja doch gerne einmal etwas länger. Unter anderem sind Warnwesten und Stirnleuchte für die 161km Pflicht, denn es geht mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Nacht. Auch bei den Anmeldungen zeichnet sich bereits ab: Das wird eine kleine, familiäre Veranstaltung. Gerade einmal 36 Anmeldungen über alle Distanzen liegen vor. Bis einige Tage vor unserer Abreise sieht es sogar noch so aus, als müsste ich wirklich nur ankommen um einen Podestplatz sicher zu haben: Gerade einmal sechs Anmeldungen für die 50 Meilen liegen vor, dreimal weiblich, dreimal männlich. Bis zum Start werden es dann doch noch neun Teilnehmer (m/w), ein wenig anstrengen muss ich mich dann wohl doch….

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Schwedenurlaub 2022 Tag 5 Ronneby – Kalmar – Öland – Byxelkrok

Auch wenn uns der Campingplatz in Ronneby sehr gut gefallen hat, heißt es nach einer Nacht wieder Zelt abbauen, alles verstauen und dann geht es weiter. Immerhin haben wir für heute unser erstes längeres Zwischenziel auf dem Plan. In Byxelkrok auf Öland wollen wir mehrere Tage bleiben.

Als Zwischenstation für eine kurze Tagesbesichtigung stehen Karlskrona oder Kalmar zur Auswahl. Wir entscheiden uns für Kalmar, für beide Stopps würde es etwas zu knapp, um Abends noch rechtzeitig in Byxelkrok anzukommen. Vom geplanten Abladen des Anhängers einmal ganz abgesehen. Die Fahrt bis nach Kalmar ist recht unspektakulär, es geht zügig auf der Landstraße voran. Teilweise ist die bereits vierspurig ausgebaut und stellenweise merken wir das Alter unseres Fahrzeugs samt der Navi-Daten: Einige Ortsumfahrungen sind noch nicht verzeichnet. Highlight ist ein Kreisverkehr, der mittlerweile zu einer kreuzungsfreien Anbindung umgebaut wurde.

In Kalmar haben wir richtig Glück und finden am Hafen einen Doppelstellplatz für unser Gespann. Das Einparken erfordert zwar Augenmaß und Fingerspitzengefühl, aber es passt auf Anhieb. Wir laufen zum Schlosspark, vorbei an der Tourismus-Information. Dort besorgen wir uns gleich einmal einen Stadtplan. Zurzeit ist Stadtfest, aber wir kommen dennoch erfolgreich am Rummel vorbei, ohne dass wir uns dadurch ablenken lassen.

Vom Schlosspark aus hat man einen guten Blick auf das Schloss. Auf die Besichtigung verzichten wir, das wäre zwar nett aber angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit und der Tatsache, dass eine Führung mit unseren Kids nur bedingt sinnvoll erscheint, verschieben wir das auf einen späteren Urlaub. Da wollen wir uns dann auch mehr Zeit für die Stadt ingesamt lassen. So machen wir nur einen schnellen Spaziergang durch die Neustadt. Dort ist reichlich Trubel wegen des Stadtfests. Insgesamt gefällt mir die Stadt recht gut, sie hat ein Schachbrettmuster wie Mannheim oder auch New York. Da findet man sich super zurecht, es fehlen nur mal wieder die patentierten Mannheimer Nummerierungen der Blocks. Am zentralen Platz hat es sogar einen Zielbogen, wenn auch keinen Lauf. Am Hafen machen wir noch ein etwas verspätetes Mittagessen. Eigentlich hatten wir überlegt auf dem Food-Festival im Schlossgarten etwas zu besorgen. Leider gibt es dort nur ausländische Spezialitäten aber leider nichts aus Schweden und wer fährt schon nach Schweden, um dann eine italienische oder griechische Spezialität zu verkosten.

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Schwedenurlaub 2022 Tag 3 und 4 – Schiffshebewerk Scharnebeck / Travemünde – Trelleborg / Ronneby

Am Morgen gilt es zügig unsere Sachen zu packen – immerhin haben wir einen fixen Termin für den späten Nachmittag: Dann müssen wir in Travemünde sein, um unsere Fähre zu erwischen.

Davor geht es auch schon mal ums Wasser bzw. Schiffe. Wir machen noch einen Besuch am nahegelegenen Schiffshebewerk in Scharnebeck, dem größten in Deutschland. Damit wir es dort etwas leichter haben und ohnehin am Campingplatz wieder vorbei müssen, lassen wir den Anhänger dort am Parkplatz stehen. Das Auto fährt sich prompt wesentlich leichter.

Das Schiffshebewerk ist schon eine imposante Sache, ich weiß, dass ich als Kind bereits einmal dort war. Die Fahrt mit dem Schiff durch das Bauwerk gibt es leider am Tag unserer Besichtigung nicht. Aber auch so gibt es genügend zu sehen. Ein Schubverband erweist uns die Ehre und fährt in Teilen durch das Bauwerk. Wir begutachten es von verschiedenen Positionen aus. Zum Abschluss gehen wir noch in das angeschlossene Ausstellungszentrum mit allerhand Modellen und Informationen.

Vor der Abfahrt geht es dann auch noch zum Einkaufen. Wir decken uns mit Grundnahrungsmitteln ein, danach holen wir den Anhänger ab und es geht weiter in Richtung Norden, Fernziel: Lübeck. Auf dem Weg findet sich auch noch eine günstige Tankstelle, die nutzen wir um nochmal aufzufüllen bevor es nach Schweden geht, dort sind die Preise etwas teurer als bei uns.

Kurz nach Lauenburg, genauer Witzeeze folgen wir einem Wegweiser zu einem Restaurant am Elbe-Lübeck-Kanal. Das liegt sehr schön, wenn man auch merkt dass die Neueröffnung noch nicht ganz so lange zurück liegt. So ganz 100% eingeschliffen sind die Abläufe noch nicht.

Bis kurz vor Lübeck lässt sich die Strecke dann auch recht gut fahren, dann folgt eine Umleitungsstrecke bis wir in Lübeck sind. Der dortige Stadtverkehr ist zäh und reichlich anstrengend. Leider haben wir auch vergessen unserem Navi die Nutzung von Mautstrecken zu verbieten. Daher fahren wir dann doch durch den Herrentunnel in Lübeck. Angesichts der Spritpreise und dem eingesparten Weg sind die 2,10 EUR Maut gerade noch zu verschmerzen.

Am Fährterminal sind wir sehr früh, wir haben noch jede Menge Zeit das Treiben im Hafen zu beobachten und machen auch unsere Abend-Picknick. Der Check-In sorgt dann nochmal für richtig Puls und Aggression: Nachdem wir ja zweimal umgebucht haben, hat sich der Preis geändert. Das wurde uns auch mitgeteilt, aber eigentlich hätte ich ja erwartet, dass die Kreditkarte dann mit den knapp 30 EUR einfach zusätzlich belastet wird. Wurde aber nicht abgebucht, daher kommt es trotz erfolgreichen Online-Checkin (spätestens da hätte ich einen Hinweis oder eine Fehlermeldung erwartet) zu Problemen, als wir mit Fahrzeug und Anhänger durch die Schranke in Richtung Fähre wollen. Also einmal in der Schlange mit Anhänger rückwärts und dann nochmal zur Fährgesellschaft, dort nachbezahlen und eben dann erst aufs Schiff. Diese Hickhack hätte ich nicht gebraucht.

Die Fähre Nils Holgersson ist sehr neu, sie wurde erst im April 2022 in Dienst gestellt. Sie wird mit LNG betrieben und gilt somit als vergleichsweise umweltfreundlich. Auch im Innern merkt man dem Schiff an, wie neu es ist. Alles sieht noch sehr sauber aus, auch auf dem Fahrzeugdeck, dort gibt es sogar Ladestationen für E-Fahrzeuge. Unsere Innenkabine finden wir recht schnell und dann ist immer noch sehr viel Zeit bis zum Ablegen. Wir vertreiben uns die Zeit mit einem Rundgang über das Schiff und einigen Gesellschaftsspielen. Pünktlich um 22 Uhr legt die Fähre in Travemünde ab und es geht auf die Ostsee zu. Nachdem wir den Hafeneingang passiert haben ist es dann auch allerhöchste Zeit ins Bett zu gehen.

Der Morgen beginnt gefühlt viel zu früh. Gegen halb sieben weckt uns die Besatzung mit dem Hinweis, dass es noch eine Stunde bis zum Anlegen ist und es bis dahin auch Frühstück gäbe. Wir packen unsere Sachen zusammen und schnappen noch einmal frische Luft auf Deck. Den Sonnenaufgang haben wir leider verpasst. Das Löschen geht dann recht fix, wir stehen recht nahe an der Entladeluke. Es folgt noch eine kurze Schleife durch den Hafen und dann sind wir auch schon hinter der Zollkontrolle. Kontrolliert hat hier niemand.

Wir setzen Kurs auf Ystad, immer entlang der Küste. Das ist recht gut zu fahren, und wir nutzen einige Kilometer nach Trelleborg die Möglichkeit das Frühstück nachzuholen. Einen weiteren kurzen Stopp legen wir an Schwedens südlichstem Punkt ein, in Smygehamn. Das ist ganz anschaulich gemacht und auch der historische Felsen, der für verschiedene Zwecke – wie dem letzten Wunsch eines Kämpfers mit Blick gen Heimat in Deutschland bestattet zu werden (nichts leichter als das: man stoße ihn einfach mit passender Blickrichtung vom Felsen).

In Ystad finden wir wider erwarten doch einen Parkplatz für unser Gespann, vom Parkplatz sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis man im Zentrum ist. Dort kaufen wir noch eine paar Kleinigkeiten ein und besichtigen auch die Kirche. Die ist sehr nett gemacht, und wir bekommen sogar eine Kostprobe mit Gesang und Klavier. Beim Einkauf bekommen wir dann auch mit, dass unsere schwedischen Kronen nicht mehr gültig sind. Gut, dass wir vorher noch frisches Bargeld am Automaten besorgt haben. Unsere Versuche zum Eintauschen auf einer Bank sind ernüchternd. Immerhin bekommen wir in der zweiten Bank dann mitgeteilt, dass man die Kronen an die Nationalbank einschicken muss und dort dann gegen Gebühr aufs Konto gutgeschrieben bekommt. Münzen werden gar nicht mehr umgetauscht. Immerhin für die Noten lohnt sich bei uns der Eintausch noch.

Wir verlassen Ystadt und fahren weiter in Richtung Kristianstad, es geht durch das schöne Schonen (wo die Schoschonen schön wohnen …). Nach Kristianstad machen wir unsere Mittagspause an einer Bucht in der Nähe von Edenryd. Es ist herrlich wenig los und sehr ruhig dort. Das hätten wir direkt nach der Autobahnabfahrt nicht vermutet, denn da sind wird prompt durchs Industriegebiet und an einer Papierfabrik vorbei gefahren.

In Karlshamn halten wir nochmal an, um eine kurze Besichtigung einzuschieben. Für die Festung sind wir etwas zu spät, es gäbe noch eine Überfahrt, allerdings wird es dann sehr spät um an den Campingplatz zu kommen. Die Stadt selbst ist nett anzuschauen und hat ein schönes Rathaus. Daher verzichten wir auf die Überfahrt und essen stattdessen ein leckeres Eis am Hafen. Bevor wir weiter fahren, kaufen wir noch einige Zutaten für den Abend ein. Das dauert etwas länger als geplant, aber es ist ja auch nicht mehr all zu weit bis nach Ronneby.

Das Navi lotst uns dann über diverse Seitenstraßen sicher bis an den Campingplatz, es dauert dann aber noch eine ganze Weile bis wir das Zelt und Abendessen fertig haben. Ich teste dabei etwas neues, ich koche zum ersten Mal mit unserem Schnellkochtopf auf dem Benzinkocher, das klappt hervorragend. Zudem ist der Topf auch unser größter Topf, den wir dabei haben, das ist sehr praktisch, denn ich habe mich beim Reis mal wieder ziemlich verschätzt. Das hätte nie und nimmer samt Gemüse und Krabben in unseren kleinen Campingtöpfen Platz gehabt. Der Campingplatz direkt am Wasser ist wundherherrlich gelegen, hat aber auch seine Nachteile: es hat jede Menge Schnaken und am Wasser wird es doch merklich frisch.

Insgesamt merken wir, dass die viele Fahrerei und die Stadtbesichtigungen für die Kinder nur bedingt interessant und geeignet sind: Am Campingplatz drehen die nochmal richtig auf und es ist fast schon ein Kampf bis sie endlich im Bett sind. Während Marion noch Gute-Nacht-Geschichten vorliest kümmere ich mich darum unseren Lebensmittelvorrat und unsere Equipment-Kiste wieder in einen ordentlichen Zustand zu versetzen. Beim Kochen an drei oder vier verschiedenen Stellen nach Zutaten und Material suchen zu müssen ist einfach nur lästig. Wir lassen den Abend mit einem gemütlichen Bier ausklingen und ich habe auch endlich Zeit diesen Reisebericht zu tippen.

Schwedenurlaub 2022 – Tag 1 und 2 – Anfahrt nach Schweden – Northeim / Einbeck – Celle / Lüneburg

Endlich Ferien, endlich Urlaub. Dieses Jahr geht es endlich nach Schweden. Geplant war der Urlaub bereits 2020 an Pfingsten. Wie wir alle wissen kam dann der Lockdown und die Reisebeschränkungen. Vom schwedischen „Sonderweg“ in der Pandemie einmal ganz zu schweigen. So haben wir diesen Urlaub bereits zweimal verschoben. Aufgrund der Schulpflicht haben wir ihn dann auch von Pfingsten in die Sommerferien verlegt. So können wir weiterhin drei Wochen Urlaub machen. Immerhin ist es ja doch ein Stück zu fahren.

Da wir vor Ort auch mobil sein wollen, gehen wir mit einem großen Gespann auf Reisen – wie bereits in die Bretagne nehmen wir für die Fahrräder und auch für unser doch recht umfangreiches Camping-Equipment kurzerhand den Anhänger mit. Noch können wir aufgrund der Kinder nicht so sparsam packen, dass der Van plus ein Gepäckträger für die Räder ausreichen würde. Und wenn man schon den Anhänger mitnimmt, dann kann man auch gleich etwas mehr Camping-Zubehör einpacken.

Es wäre zwar möglich die Strecke bis an die Fähre in Lübeck in einem Rutsch zu fahren, allerdings wollen wir ja nicht noch gestresster als wir ohnehin schon sind in Südschweden ankommen. Daher machen wir mehrere Stopps entlang der Strecke – so bleibt neben der Fahrerei auch noch genügend Zeit sich einige Dinge anzuschauen. Als erste Übernachtung haben wir Northeim ausgewählt. Das liegt etwa auf halber Strecke zwischen Kassel und Hannover. Die Strecke ist bis Frankfurt flach, danach geht es ins Mittelgebirge. Das macht sich auch deutlich beim Kraftstoff und bei der Geschwindigkeit bemerkbar. Zwar bin ich diesmal im Vergleich zum Bundesjugendlager 2006 besser motorisiert (bzw. habe bei gleicher Leistung weniger Gewicht), dennoch fällt an einigen Steigungen die Geschwindigkeit mit dem Anhänger im Schlepp merklich ab. Kurz vor dem Kirchheimer Dreieck wird es dann auch wirklich anstrengend zu fahren, viel Verkehr und langsame LKW, bei denen man nicht immer weiß ob man sie noch überholen kann oder soll.

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Rennsteiglauf 2021

Es ist endlich wieder soweit: Nach 615 Tagen steht wieder ein Wettkampf auf dem Programm und er findet auch tatsächlich statt: Mein letzter Wettkampf war 2020 in Rodgau (einer der wenigen der überhaupt noch stattgefunden hat). Nunmehr ist es 2021 und der Rennsteiglauf wurde aus dem Mai in den Oktober verschoben. Etwas komisch fühlt es sich dann nach mehr als einen Jahr dann aber doch an, seine Sache zu packen, den Zeitmesschip zu entstauben und sich auf den Weg nach Eisenach zu machen. Eine Sache hat sich gefühlt nicht geändert (oder war wohl nur während der Lockdowns entspannter): Die Verkehrslage – so richtig flüssig kommen wir nicht voran. Somit bin ich mit der Familie gerade rechtzeitig an der Jugendherberge in Eisenach, die läuft immer noch auf Sparbetrieb – gerade mal eine Gruppe und zwei Familien sind gemeldet. Gut, dass die Abholung der Unterlagen bis Abends um 21h offen hat. Das ist nach dem Check-In und Auto-Entladen dann die nächste Station. Es läuft alles sehr routiniert ab, auch wenn sich die Locations etwas verschoben haben und die Ausgabe der Startunterlagen nunmehr in Containern auf dem Marktplatz erfolgt. Am Abend wollen wir eigentlich noch in unserer Stammgaststätte, dem Kartoffelhaus essen, bekommen aber leider keinen Platz mehr. Dafür finden wir einen würdigen Ersatz mit dem Gasthof am Storchenturm, ebenfalls sehr zentral gelegen und mit einer leckeren Auswahl an Gerichten.

Am Wettkampftag geht es dann auch in aller Frühe aus den Federn – der Wecker klingelt mich um 5:30h aus dem Bett. Die Starts sind zwar der Dunkelheit wegen um 30 Minuten nach hinten verschoben gegenüber Mai und zudem wird corona-konform in Blöcken gestartet. Das klappt recht flott und fast zu gut, wir sind vor dem geplanten Zeitslot schon in der Startaufstellung und um 6:45h knallt dann auch der Startschuss, auch dieser etwa 5 Minuten vor der Zeit. Am Start ist es im Vergleich zu meinen bisherigen Teilnahmen sehr ruhig – es stehen keine großen Mengen Zuschauer an der Strecke – immerhin einige vereinzelte Anfeuerungsrufe gibt es in der Fußgängerzone. Ein Blick auf meine Uhr sagt mir: „viel zu schnell“ – mit 5 min/km flitze ich durch die Innenstadt – das kann auf die lange Strecke nicht klappen. Zumal ich mir als Ziel diesmal wirklich nur ankommen vorgenommen habe. Mein Training im Herbst ist absolut nicht auf derartige Wettkämpfe ausgelegt. Gerade mal einen 25km Lauf habe ich am Wochenende zuvor kurzfristig einbauen können und unter der Woche nimmt der Vorbereitungskurs auf den Herbstlauf als Trainer Zeit ein, die ich normalerweise als eigenes Training verwenden würde. Continue reading

Sommerurlaub 2021 – Nürnberg Tierpark und Barfußpfad Windelsbach

Das Wetter hat sich etwas gebessert, es regnet zumindest nicht mehr ständig. Eigentlich wollten wir den Tag mit dem schönen Wetter nutzen um in den Playmobil Funpark zu fahren. Da wir allerdings nicht genau abschätzen konnten wann denn das Wetter besser wird, versuchen wir es kurzfristig mit einer Buchung der notwendigen Tickets. Ergebnis: Leider keine Chance mehr noch Tagestickets zu bekommen. Daher planen wir um und gehen stattdessen in den Nürnberger Tierpark.

Die Fahrt zeigt uns nochmal sehr eindrücklich die Umgebung auf der fränkischen Alb – immer wieder Hügel rauf und Hügel runter – dazu jede Menge Kurven. Es ist fast schon langweilig als wir auf der Autobahn ankommen und es dann nur noch gerade aus geht. Vor allem geht es flott voran: ohne Anhänger sind wir nicht auf 80 km/h limitiert. Auf dem Weg entdecken wir noch den Ort Leutershausen – den gibt es hier auch, Marion hofft, dass ich nicht auf die Idee komme die nächste Rheintalquerung in diesem Leutershausen zu starten sondern bitte weiterhin das bei Weinheim dazu hernehme.

Der Tiergarten ist auch recht gut besucht, aber die Menschenmengen verteilen sich recht gut, der große Spielplatz ist für die Kids natürlich genauso spannend wie der eigentliche Zoo mit den diversen Tieren. Leider gibt es coronabedingt derzeit keine kommentierten Fütterungen. Aber auch ohne Kommentar ist die Fütterung der Robben und Seelöwen ein echter Hingucker. Continue reading

Sommerurlaub 2021 – Rothenburg ob der Tauber und Altmühlquelle

Die erste Nacht auf dem Campingplatz in Geslau ist nicht gerade ruhig. Erst benötigt der Nachwuchs eine gefühlte Ewigkeit um einzuschlafen, und in der Nacht zieht auch noch ein veritables Unwetter über den Platz hinweg. Als ich gegen drei Uhr in der Frühe nochmal zum Sanitärgebäude laufe ist es noch recht mild, auch wenn es bereits ein fulminantes Wetterleuchten gibt. Nur eine halbe Stunde später erreicht der Wind dann zwischenzeitlich orkanartige Böen, wie es dann auch in der Katwarn-App heißt. Unser Zelt biegt sich stellenweise bedrohlich zusammen, aber bis auf den umgestürzten Tisch im Vorzelt passiert nicht viel. Es bleibt auch soweit trocken im Zelt.

Der Morgen danach ist um so überraschender – unsere nächsten Nachbarn hatten wohl etwas weniger Glück und legen ihre Habseeligkeiten trocken, zudem hat es dort eine der Glasfiberstangen zerlegt, wenn auch sonst keine Schäden. Heftiger sieht es zwei Plätze weiter aus, dort hat es ein Zelt vollständig zerlegt. Ich hole schon mal die Räder aus dem Anhänger, auch dort gibt es wieder große Wassersäcke und somit auch etwas Wasser im Innenraum (es wird wirklich Zeit für die neue Plane…). Zusammen mit Glen hole ich dann unsere online georderten Brötchen ab, das ist schon ein toller Service. Continue reading

Sommerurlaub 2021 – Auf den Pfaden der Torfstecher, Ponyreiten Freibad und Fahrt nach Geslau mit Stopp in Ulm

Schon ist Freitag – und somit langsam schon wieder an der Zeit an die Weiterreise (wenn auch nicht gleich Heimfahrt zu denken). Morgens wollen wir dann den Jungs doch noch einmal einen Besuch im Moor gönnen, immerhin haben wir ja schon einiges über das Moor gelernt, es aber noch nicht wirklich besucht. Also schwingen wir uns nochmal auf die Räder, es geht gegen Bad Wurzach, wenn auch diesmal nur an den Rand, genauer gesagt ans Torfmuseum. Glen kann dabei zum ersten Mal seinen neuen Tacho ausprobieren und ist mächtig stolz was er an Geschwindigkeiten erreichen kann – immerhin 28 km/h erreicht er zwischenzeitlich. Nicht schlecht auf einem 20-Zoll-Rad.

Den Lehrpfad über das Torfstechen kenne ich ja zum Großteil schon von meiner Laufrunde am Mittwoch. Jetzt geht das natürlich nicht als flottes Intervalltraining, auch wenn die Jungs ständig am Hin- und Zurück flitzen sind und die nächste Erläuterungstafel suchen. So hat auch die ganze Familie etwas vom Moor gesehen, besonderen Reiz übt natürlich die alte Feldbahn aus, die leider erst kommendes Wochenende wieder eine Tour anbietet. Aber die verzweigten Gleisanlagen vor dem Museum sind schon von einem besonderen Reiz für den Nachwuchs – jede Weiche wird gründlich angeschaut und auch ausprobiert.

Eigentlich hatten wir vor, in Bad Wurzach noch einkaufen zu gehen und das Leergut abzugeben, leider sind wir etwas knapp dran, denn um halb zwei steht für die gesamte Familie Pferdeschule auf dem Programm. Also radeln wir flugs zurück und machen natürlich auch noch einen Abstecher am Quellsee des Moors. Dann noch hurtig ein paar Brote bevor es in den Pferdestall geht. Continue reading

Sommerurlaub 2021 – Besuch in Lindau am Bodensee und im Wackelwald

Eigentlich wäre heute früh das Kinderevent „alles über die Kuh“ auf dem Ferienhof geplant gewesen, dieser wurde aber kurzfristig auf den Donnerstag verschoben. Also haben wir vormittags etwas Zeit. Das Wetter spielt nicht so richtig mit – daher warten wir erst einmal ein wenig ab, die Kindern toben derweil in Regensachen auf dem Wasserspielplatz. Ich mache mich dann in einer Regenpause eher aus Frust denn Lust auf den Weg zu den Quellseen im Wurzacher Ried – die liegen noch nicht einmal 1,5km vom Ferienhof entfernt – da kann also selbst bei starkem Regen nicht all zu viel schief gehen, außer dass man ggf. 10 Minuten nass wird. Auf den ersten Metern ist das Wetter noch unangenehm, aber je näher ich den Quelltöpfen komme um so besser wird es. Es wird zwar nicht schlagartig warm und sonnig aber immerhin hört der Nieselregen auf. Der Aussichtspunkt liegt etwas versteckt und bietet einen herrlichen Blick über den Moorsee.

Auf dem Rückweg sehe ich noch einen Hinweis für einen Rundwanderweg durch das Wurzacher Ried – wieder am Ferienhof angekommen suche ich mir die Strecke einmal auf openstreetmap heraus und vermesse sie – mit eine paar zusätzlichen Schleifen komme ich auf rund 10km, genau richtig um das entfallene Training vom Vortag nachzuholen. Kurzerhand packe ich meine Laufsachen und es geht los. Den Anfang der Strecke kenne ich ja schon – ab dem Aussichtspunkt wird es dann interessant – es geht auf einem Trail ins Moor hinein, vorbei an einer Herde Wasserbüffel, denen das feuchte Klima nichts ausmacht. Schon bald wird der Weg immer feuchter und geht dann auch endlich in einen Bohlenweg über – darauf lässt es sich sehr gut laufen. Zudem gibt es immer wieder kurze Abschnitte als normalen Trail. Ich habe mir zudem vorgenommen die Schleife bis an den Riedsee zu laufen, damit genügend Kilometer zusammen kommen – der Weg ist auch dort meistens ein Trail mit unterschiedlicher Qualität – mal eher breit und geschottert, mal eher wurzelig und man muss aufpassen wohin man tritt, und natürlich gibt es auch einige moorig-torfige Stellen, die haben hervorragende Dämpfungseigenschaften. Continue reading