Start in die Laufsaison

Neues Jahr, neue Laufrunden. Bereits am 3. Januar ging es schon wieder los bzw. weiter mit dem Lauftraining. Die Kollegen bereiten sich derzeit schon auf den ersten größeren Wettkampf in Kandel vor. Für mich ist es noch etwas hin, der erste Lauf wird eine Kurzstrecke in Groß-Gerau.

Aber zügiges Training kann ja angesichts der angefutterten Weihnachtskalorien nicht schaden. Erstaunlicherweise hat mir das auch gar nichts ausgemacht, trotz des ordentlich gefeierten Jahresstarts.
Jetzt hoffe ich mal, dass ich in der anstehenden Woche Urlaub mich auch aufraffen kann doch etwas zu tun, auch wenn das Wetter bei meiner Freundin in Freiberg wohl nicht gerade dazu einladen wird.

Kurz vor dem Jahreswechsel habe ich mir ja auch endlich Laufziele für 2012 gesetzt.
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[*]Weinstraßen Marathon im April3
[*]MLP Marathon in Mannheim im Mai
[*]Ulmer Laufnacht (100km) im Juni
[*]Altmühlseelauf im Juli (21km)
[*]Stadtlauf Nürnberg im Oktober (21km)
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sobald die Ausschreibung raus ist werde ich mich auch wieder um einen Startplatz beim LGA-Indoormarathon bemühen, das ist mein traditioneller Schlusspunkt der Saison. Mal sehen welche Läufe sich noch ergeben werden.

Zudem habe ich zum Jahresbeginn noch etwas in Ausrüstung bzw. deren Erhaltung investiert. Die Ausfallerscheinungen meines Pulsmessers waren nicht mehr erträglich. Nach einer Inspektion und gründlicher Reinigung funktioniert er jetzt wieder tadellos. Außerdem habe ich das Armband und den Halteriemen des Brustgurts erneuert – damit sollte ich ohne Probleme durch das Jahr kommen.

Christmas Jogging

Was tun wenn es noch einige Stunden hin ist bis zu den Feierlichkeiten?
Für den Läufer eine klare Sache: Die freie und geruhsame Zeit wird für einen entspannten Weihnachtslauf genutzt!

Vormittags habe ich noch ein wenig Ordnung gemacht und ein paar Dinge auf die Spur gebracht, die ich bisher noch nicht erledigt hatte – danach stand mir dann aber der Sinn nach Sport – zumal das Wetter nochmal richtig schön aufgemacht hat gegen Mittag.

Es ist einfach wunderschön durch den Käfertaler Wald zu joggen während sich andere noch mit diversen Weihnachtsbesorgungen abhetzen. Klar am Friedhof in Käfertal und auch am Karlstern war noch etwas los – aber je weiter man weg kam, um so ruhiger wurde es und man konnte wunderbar entspannt laufen.

Fast schon schade, dann auf dem Rückweg wieder in die Ausläufer der Weihnachtshektik einzutauchen – aber gegen halb zwei war es schon deutlich ruhiger geworden – wahrscheinlich waren viele auch noch beim Essen.

Hinterher dann noch ein wenig „Aufarbeiten“ der Lauferei – seit langem habe ich mal wieder meinen Pulsmesser ausgelesen – ich war nicht schlecht erstaunt – kaum noch Speicherplatz frei und die Logs gingen bis Ende September zurück. Dennoch habe ich mich an fast alle Läufe auf Anhieb erinnern können (immerhin 20 Einheiten) – inklusive der gelaufenen Kilometer. Mein Pulsmesser ist dabei aber kein GPS-Modell (das würde für Ulm auch nicht reichen – die meisten strecken nach 8h Betrieb die Batterie-Flügel) – mal sehen ob ich mir bei Gelegenheit doch mal einen neueren leiste oder den jetzigen nochmal in Stand setzen lasse – bei Kälte streikt mittlerweile der Brustgurt – scheinbar ist nach mehr als 4 Jahren regelmäßigem Betrieb die Batterie dann doch mal Ende.

In diesem Sinne allen Läufern und Nichtläufern ein schönes Weihnachtsfest und geruhsame Tage.

Beginn des Wintertrainings

Mit dem 1.11. hat offiziell die Wintersaison für die Läufer der DJK begonnen – der vorerst letzte Lauf für mich war in Nürnberg. Nun heißt es ein wenig planen fürs kommende Jahr und natürlich auch das Training an die kalte Jahreszeit anpassen, auch wenn es noch immer viel zu warm ist, zumindest hier in Mannheim kann man ja fast schon auf die Idee kommen noch immer mit kurzen Hosen im Freien Joggen zu gehen. Auch wenn es Abends und vor allem Morgens mittlerweile doch frischer wird.

Im Frühjahr hatte ich nur noch ein oder zweimal die Ehre das Wintertraining Freitags zu absolvieren, dazu geht es in den Leichtathletik Olympia-Stützpunkt in Mannheim. Hätte ich mir ja nie träumen lassen, dass ich da mal freiwillig hingehe – gekannt habe ich den Ort ja schon von verschiedenen (gehassten) Sportfesten der Schule.

Ans Kreislaufen konnte ich mich ja schon in Nürnberg gewöhnen, mit dem Unterschied, dass die Runde in der Halle eben ist (wenn man von den überhöhten Kurven absieht) – und natürlich nicht ganz so lang wie in Nürnberg – nur schlappe 200m misst ein Umlauf.

Dennoch ist das Training weit weg vom Zuckerschlecken, soll es ja auch ein wenig sein. Aufwärmen und ein wenig Gymnastik, das kennen wir ja auch von draußen, wobei die Halle doch recht bald monoton wird. Laufübungen zur Koordination und Beweglichkeit sind dann der nächste wichtige Teil – und für mich auch immer der anstrengendste was die Konzentration betrifft – denn so richtig hinhauen wollen die einzelnen ungewohnten Bewegungen bei mir nicht … naja Übung macht den Meister, und so wird das sicherlich auch die nächsten Wochen und Monate besser werden.

Interessant finde ich dann schon wieder die Tempoläufe im Block: 5x 200m mit ca. einer Minute Unterbrechung und danach 5 Minuten Pause bevor es an den nächsten Block gleicher Bauart geht. Heute haben wir das 3 Mal durchgezogen – kilometermäßig nicht viel sollte man meinen, aber das Tempo macht die Runden richtig hart. 37 bis 41 Sekunden habe ich jeweils für eine Spurt-Runde gebraucht. Richtig heftig was da so abgeht – mit jeder Runde wird man verbissener, genauso wie die Mitläufer. Aber das ist ja der Grund für den Spaß in der Gruppe – man hat jemanden der einem dagegen hält, was dafür sorgt, dass man sich nicht hängen lässt.

Auf den letzten Runden habe ich dann deutlich die Nachwirkungen vom LGA zu spüren bekommen: Krampfansätze in allen Muskelpartien die am Wochenende Schwerstarbeit geleistet haben, Oberschenkeloberseiten aber auch die Waden ein wenig. Ganz besonders verwundert hat mich da mein rechter Arm – obwohl ich das Gefühl hatte mich diesmal nicht explizit am Geländer hochgezogen zu haben, muss ich es wohl doch unbewusst getan haben – der krampfte nämlich während der Belastung im Ellenbogen auch …

Irgendwie freue ich mich dennoch auf die Abwechslung im Training, so komme ich auf alle Fälle gut durch den Winter – mal sehen welche Läufe ich im Frühjahr angehen werde – Schnee muss da nicht mehr unbedingt liegen, auch wenn ich in Kersbach sowas schon mal mitgemacht habe. In diesem Sinne allen Läufern eine angenehme und erfolgreiche Wintersaison.

Wie man Dienstreisen und Laufen kombiniert

Gar nicht so einfach, man hat es vielleicht schon gemerkt – die Einträge hier im Blog sind in letzter Zeit etwas spärlich ausgefallen. Grund dafür ist, dass ich derzeit ständig unterwegs bin – fast schon wie zu Zeiten in den USA…

Nur geht es derzeit nicht ganz so weit weg – nicht ans andere Ende der Welt, nur ans andere Ende Deutschlands: Berlin. Nachdem die Abend im Geschäft auch gerne mal etwas länger wurden war es bei den ersten Besuchen dann natürlich Essig mit dem Laufen. Allenfalls das Laufband im Hotel hätte mir noch geholfen, aber das ist etwas was mir gar nicht liegt. Dafür habe ich mir dann wann immer möglich den Wellness-Bereich im Hotel zu Nutze gemacht. Der Saunabereich kann sich echt sehen lassen.

Aber das Schöne am Laufen ist ja, dass man kaum Ausrüstung braucht – bei der zweiten Dienstreise habe ich es mir dann auch fest vorgenommen und durchgezogen: Einfach morgens die Laufsachen mit auf Arbeit nehmen und Abends dann die Strecke zurück ins Hotel kurzerhand gejoggt. Die Strecke ist recht gut ausgeschildert, ich bin einfach dem Fernradweg von Hennigsdorf nach Spandau gefolgt – gut ausgebaut und auch bei einbrechender Dunkelheit oder totaler Dunkelheit noch sicher zu Laufen. Vorsichtshalber habe ich aber natürlich auch die Kopfleuchte dabei, gerade beim ersten Lauf war die noch hilfreich. Mit jedem weiteren Lauf kommt mir die Strecke aber kürzer vor – dabei sind und bleiben es ziemlich genau 13km vom Büro bis ans Hotel.

Eigentlich hatte ich mir für die vergangene Woche ja auch mal das Hoteltreppenhaus als Vorbereitung für den LGA-Indoor-Marathon vorgenommen, aber am Mittwoch wurde es mal wieder so spät mit den Kollegen, dass an die Trainingseinheit nicht mehr zu denken war – nun muss es halt ohne Treppentraining in Nürnberg gehen – irgendwie bekomme ich auch das hin – letztes Jahr hatte ich ja auch nicht die Chance das vorher zu trainieren.

Für die Winterzeit wird es jetzt wohl mal erst bei der Runde entlang der Havel bleiben, aber wenn es abends wieder etwas länger hell ist muss ich mir mal überlegen was man da noch an Runden anhängen kann. Eigentlich bietet sich das Gebiet rund um die Havel ja geradezu an. Ich denke auf der anderen Havelseite gibt es auch einige gangbare Wege, auch wenn Google und Openstreetmap da eher ein düsteres Bild zeichnen. Aber entlang diverser Verkehrsstraßen zu Laufen habe ich ja in den USA gelernt.

Jetzt ist erst mal eine Woche Urlaub angesagt – mal sehen was es da alles zu berichten gibt – am Ende steht als Highlight der LGA-Indoor-Marathon in Nürnberg – soviel steht schon fest. Dann werde ich auch das Training auf den Winter anpassen – die letzten Male war es ja eigentlich immer noch viel zu warm.

Stadtlauf in Nürnberg 2011

… oder die Frage ob man erkältet an den Start gehen sollte ….

Jedes Jahr im Oktober gibt es für mich ein wichtiges Laufevent. Der Stadtlauf in Nürnberg steigt traditionell am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit. Seit ich 2007 mit dem Laufen angefangen habe steht der Termin auf meiner Liste.

So auch dieses Jahr, und die Bedingungen waren im wahrsten Sinne des Wortes sonnig. Schönstes Septemberwetter mit Temperaturen wie im nicht so recht dagewesenen Sommer. Bis eine Woche vorher sah auch bei mir alles wunderbar aus, die Trainingseinheiten liefen wie am Schnürchen. Auch wenn es die ein oder andere lange Einheit hätte mehr sein dürfen. Ab er Beruf und Laufen passen halt nicht immer 100% zusammen. Im Laufe der Woche hat dann ein Kollege noch ein nettes Präsent seiner Tochter aus dem Kindergarten mitgebracht: eine ordentliche Erkältung. Irgendwie macht es sich doch bemerkbar, dass ich nicht mehr in der Jugendarbeit aktiv bin. Da gab es regelmäßige Updates für die Immunabwehr frühzeitig und gratis.

Auf der Fahrt ins Wochenende hab ich dann auch die ersten Symptome wie Halsschmerzen und Co gehabt. Aber kein Grund zum Verzweifeln, es ging ja mit meiner Freundin Wandern an der frischen Luft. Normalerweise verziehen sich bei mir dann die Symptome recht bald. Diesmal nicht so ganz: in der Nacht auf den Sonntag war dann alles was Schleimhäute heißt mit dabei. Immer ging es mir am Morgen dann wieder recht gut.
Einfach nicht antreten wäre nicht mein Stil gewesen, außerdem hatten mehrere Mitfahrer sich für die Fahrt gemeldet. Wenn man dann dort ist zieht man in der Regel den Lauf auch durch, langsam aber immerhin die Startgebühr nicht verfallen lassen. Kurz habe ich noch erwogen, es doch bleiben zu lassen, aber der Sportler in mir will dann doch zumindest den Versuch wagen.
So finde ich mich denn dann auch im Startblock – auch der kurzzeitige Plattfuß des Starttorbogens kann mich nicht beirren.
Nach dem Start das übliche Gedrängel aber ich komme relativ gut in Fahrt. Die Strecke könnte ich schon fasst blind laufen, so vertraut ist sie mir mittlerweile. Nach dem Start geht es entlang der Stadtmauer, am Hauptbahnhof vorbei und dann runter an die Pegnitz. Alles vertrautes Terrain, auch weil ich ja über ein Jahr in der fränkischen Metropole zugebracht habe und mir jederzeit auch vorstellen könnte dorthin zurück zu kehren. Mal sehen was sich da ergibt. Während ich so den Gedanken nachhänge, welche Laufrunden ich mit verschiedenen Kollegen um die Pegnitz gedreht habe, verrinnen die Kilometer. Schon habe ich die erste Versorgungsstelle am Altenheim direkt an der Pegnitz passiert.

Ein kleines Highlight an der Strecke fehlt dieses Jahr – an der Brücke die man später überquert stand sonst immer ein Arkordeonspieler der den Lauf begleitete – schade, war immer ein wenig ungewöhnlich aber gerade solche Sachen machen einen Lauf doch aus. Rauf auf die Brücke – direkt vor dem Anstieg steht ein wichtiges Schild 4 km – ein Fünftel haben wir also schon. Noch läuft alles wunderbar und meine Erkältung hält sich soweit in Grenzen. Einzig die Nase fröhnt ebenfalls dem Laufsport ….

Zum ersten Mal geht es nun an den östlichsten Punkt der Strecke in der ersten Runde – danach geht es auf flacher Strecke die Pegnitz und die Wöhrder Wiese wieder entlang – am gegenüberliegenden Ufer zieht sich eine lange orange Schlange entlang – also liege ich doch mal gar nicht so schlecht. Ich überhole auch immer wieder Läufer – das motiviert.

Nach der Versorgung an der Wöhrder Wiese geht es noch ein Stück durchs Grüne bis man über die Insel Schütt ins Zentrum von Nürnberg gelangt – dort lauert auch eine der fiesesten Stellen auf der ganzen Strecke – der sogenannte Nonnensteig – die direkte Verbindung der Insel Schütt zur Lorenzkirche – ordentlich steil das ganze wenn auch kurz. Es raubt dennoch jedes Mal Kraft. Danach geht es wieder erholsam auf flacher Strecke durch die Innenstadt. Vor der Start-Ziel-Geraden ist noch die Senke auf Höhe der U-Bahn-Station Opernhaus zu bewältigen – im Gegensatz zum Nonnensteig etwas flacher aber dafür um so länger – im Endeffekt auch anstrengend.

Ich liege gut in der Zeit – knappe 50 Minuten zeigt die Zeitmessung nach der ersten Runde – etwas mehr als 10 km liegen schon hinter mir – da sollte die zweite Runde doch kein Problem darstellen – zumal ja noch alles wunderbar passt. Irgendwie muss ich die Station mit den Bananen übersehen haben, jedenfalls gibt es diesmal zur Halbzeit anstelle Früchten eben Müsli-Riegel. Ganz so begeistern kann mich der nicht – einfach zu trocken wenn man auf Banane eingestellt ist…
Kurz nach Kilometer 12 merke ich, dass es nicht mehr so flutscht – irgendwie werden die Beine schwer und auch der Kopf meldet sich – die Erkältung schlägt zurück – mit jedem Kilometer wird es anstrengender – aber ich weiß, es gibt nur eine Richtung: Vorwärts. Also mache ich notgedrungen etwas langsamer. Der Lauf über die Brücke klappt noch ganz gut, aber ich merke dass es nicht besser wird, auch weil mich verschiedene Läufer nun überholen.
Ich schraube meine Ziele ganz weit zurück, angesichts der Rückmeldungen des Körpers bleibt mir auch keine andere Wahl: Ankommen unter 2h lautet nun die Device. An der Verpflegung an der Wöhrder Wiese greife ich zu und gehe sogar einige hundert Meter – um so mehr kann ich den aufgekommenen Durst löschen.

Bis an den Nonnensteig beiße ich mich dann wieder durch – die kurze Pause hat erstaunliches bewirkt – es läuft sich wieder halbwegs angenehm, wenn auch nicht so wie ich mir das eigentlich vorgestellt habe. Die Steigung hoch gehe ich – aus Ulm weiß ich ja wie man Steigungen auch in erschöpftem Zustand recht zügig angehen kann. Vor dem Publikum in der Innenstadt will ich dann aber doch wieder eine gute Figur machen – verbissen jogge ich weiter – wohl wissend, dass es ja nur noch etwas weniger als 2 Kilometer sind – die müssen jetzt auch noch drin sein.

Die letzte Steigung an der U-Bahn lege ich denn doch gehend zurück – dafür habe ich auf der Zielgeraden mehr Kraft zur Verfügung, auch wenn es nicht wirklich viel ist – für einen Endspurt reicht es nur auf den letzten Metern gegen die Uhr. Am Ende sind es 1:53 brutto und etwas weniger netto. Hauptsache geschafft. Hinterher kann man das reichhaltige Angebot genießen – Isotonische Getränke, Äpfel, Kuchen – was das Läuferherz begehrt.
Allerdings wird mir recht bald kalt und ich mache mich auf den Weg in Richtung Dusche – nicht das die Erkältung noch eine Chance bekommt.

So ganz weg ist sie auch einige Tage später noch nicht. Aber schlimmer geworden ist sie auch nicht. Im Nachhinein muss ich sagen: Bei Erkältung sollte man wirklich abwägen ob man sich einen solchen Wettkampf antut und mit welchen Zielen man ihn antritt. Ich hätte vielleicht einfach die Zeit mal Zeit sein lassen sollen. Aber deshalb macht man ja solche Dinge – um neue Erfahrungen zu machen.
Auch mein nächster Lauf findet ja in Nürnberg statt – da kann mir das Wetter dann aber egal sein – am 6. November geht es über 42,195km durch das Gebäude der Landesgewerbeanstalt – und bis dahin ist sicherlich auch die Erkältung endgültig weg.

Und noch ein Triathlon

Kaum hatte ich vor rund zwei Wochen zum ersten Mal erfolgreich einen Triathlon hinter mich gebracht, da startete ich auch schon auf der nächsten Veranstaltung diesen Typs. Diesmal in Heidelberg und mit entsprechender Selbstbeteiligung – die Lion-Team-Challenge. Am vergangenen Donnerstag gab es eine Hilferuf-e-mail an alle Teilnehmer des Firmen-Ultras in meiner Firma. Ein Team hatte sich gemeldet, aber die notwendige Starter-Zahl war noch nicht erreicht. Es fehlten noch vier Leute um wenigstens eine Startberechtigung zu erhalten. Nun gut, was tut man nicht alles – für den Sonntag stand sowieso eine intensive Trainingseinheit auf dem Programm – warum also nicht verknüpfen, wenn es sich schon anbietet. Continue reading

Firmen-Ultra – Triathlon in Pfungstadt

Meine läuferischen Aktionen sind auch am Arbeitsplatz nicht verborgen geblieben – spätestens seit die Urkunde für die 100km in Ulm ausgehängt wurde kann ich das nicht mehr verheimlichen.
Auch wenn es bei diversen Kollegen immer weider nur Kopfschütteln oder ungläubige Fragen auslöst. Daher konnte ich mich auch nur sehr schlecht um den Firmen-Ultra-Triathlon herum reden – noch dazu zahlt der Arbeitgeber den Spass – wenn das mal keine Motivation ist.

Die erste Anfrage für die Teilnahme kam bereits irgendwann im Mai. Spontan schaute ich mir das an und so schlimm sah das doch gar nicht aus – ein Zehntel Ironman – sprich 380m Schwimmen, 18km Radfahren und 4,2 km Laufen. Irgendwie doch eine machbare Sache. Im Juli habe ich dann beim Ladenburger Triathlon (Römerman) als Streckenposten mitgemacht. Auch eine interessante Erfahrung – aber es bestärkte mich dann doch mich auch irgendwann mal selbst zumindest an einer Fitness-Ausführung des Triathlons teilzunehmen. Um so schneller kam dann auch der 28.08. – ich hatte rechtzeitig vorher für einen passenden Untersatz zum Radeln gesorgt – ein Kumpel lieh mir für das Wochenende sein Rennrad.

Aufgrund der sehr wechselhaften Witterung hatte ich dann aber vorher nicht mehr viel Zeit mich mit dem Rennrad vertraut zu machen – innerhalb von 4 Stunden 5 satte Regengüsse mit Starkregen und allem was man sonst nicht gebrauchen kann – da war ich fürs erste mal bedient. Also nur ein paar Runden in der Tiefgarage. Schon etwas anderes als mein Tourenrad, aber doch irgendwie machbar.

Sonntag in der Frühe: Treffpunkt vor dem Werktor – eine Runde Räder in den Firmenbus und dann gings los gen Pfungstadt. Die Veranstaltung dort startet in Staffeln, denn wenn alle 2800 Teilnehmer gleichzeitig in das Schwimmbecken steigen würden, wäre wohl kein Wasser mehr drin. Für unsere Mannschaft hieß es: Start um 11:45 – vorher noch Rad-Check-In und die übliche Verwirrung, dass jemand nicht auftaucht und man sowieso schon gerade so die Mindest-Zahl der Mannschaftsmitglieder geschafft hat. Am Ende hat es dann mit etwas Hängen und Würgen ja doch noch geklappt und es konnten drei Teams zu je zehn Teilnehmern an den Start gehen.

Während des Abgleichs zum Schwimmen (wer schwimmt vor wem, damit man nicht gleich zu Beginn ausgebremst wird) stellte sich schon langsam herraus: Ich gehöre wohl eher in den Profi-Anteil des Teams – nicht nur von der Schwimm und geplanten Laufzeit her, auch war ich nur einer von zweien mit einem Rennrad. Man merkt der Veranstaltung doch sehr deutlich an: Hier geht es um Breitensport und Motivation der Mitarbeiter – vom Rennrad über diverse Mountainbike-Devirate bis hin zum Hollandrad war alles dabei. Aber keine Zeit mehr sich groß Gedanken zu machen – auf Los gings los. Ich startete an zweiter Position, anfänglich noch im Kraulstil, aber bereits nach 180 Metern war die Luft raus – also umstellen auf Brustschwimmen. Ich erwartete eigentlich jeden Moment, dass mich jemand überholen würde, aber bei jeder Wende war hinter mir noch reichlich Platz. Auf der letzten Runde konnte ich sogar noch die letzten Schwimmer unseres Teams einholen und überrunden – so schlecht kann Brustschwimmen also doch nicht sein von der Geschwindigkeit her.

So kam ich denn auch zügig am heiß ersehnten Ende des Beckens an – jetzt nichts wie raus und in Richtung Wechselzone. Abtrocknen habe ich mir gleich gespart – wird eh alles wieder nassgeschwitzt. Ein Triathlon-Anzug wäre vielleicht hilfreich gewesen. Aber nach der ersten Teilnahme muss ja auch noch was zum Verbessern da sein. Die Strecke bis zum Radparkplatz war recht unangenehm zum Laufen – immerhin hatte ich ja Klick-Pedale und entsprechende Schuhe, die haben auf dem Steinboden wunderbar geklackert – immerhin konnte ich mit den Mountainbike-Schuhen (die ich schon seit Jahren im Schrank stehen habe) noch Gehen – andere mussten die Strecke bis zum Rad in Strümpfen zurücklegen und dort erst in die Schuhe schlüpfen. Noch war ich ein wenig benommen vom Schwimmen, aber sobald man mal auf dem Rad sitzt gilt: Volle Konzentration auf die Strecke – ein Rennrad verzeiht Fahrfehler nicht.

Die Radstrecke ist eine Pendelstrecke auf der Bundesstraße B3 kombiniert mit rund einem Kilometer Anfahrt. Auf der Pendelstrecke sind ingesamt zwei Runden zu fahren. Anfänglich fühlte ich mich noch an die Triathlon-Regelung gebunden, eine Windschatten-Box einzuhalten – aber nachdem sich sonst keiner daran hielt habe und ich einige Leute in meinem eigenen Windschatten hatte, habe ich nicht mehr lange gezögert. Flugs habe ich eine Gruppe mit ansprechendem Tempo gefunden, geführt durch einen anderen Mitarbeiter meiner Firma, aber einem anderen Team. Der Blick auf den Tacho bestätigte das Gefühl – wir sind verdammt zügig unterwegs, mehr als 35km/h und stellenweise auch mehr als 40km/h – und insgesamt ließ sich es doch recht gut halten. Ich schiebe das mal vorsichtig auf die Wahl des passenden Fahrrads 😉 Fast wie im Flug vergehen die beiden Runden und ich klinke mich in den Zubringer Richtung Schwimmbad ein. Mittlerweile habe ich die Gruppe hinter mir gelassen, es ist ganz schön windig aber es fühlt sich alles gut an, auch wenn noch etwas mehr als 4 km Laufen auf mich warten.

Auf das Laufen freue ich mich irgendwie – es fühlt sich etwa so an, als wäre ich gerade einen Halbmarathon gelaufen, aber irgendwie doch noch voller positiver Energie. Kurz vor dem Ziel der Radstrecke kommen mir die mahnenden Worte meines Rennrad-Kollegen in den Sinn: „Denk dran – rechtzeitig raus aus den Klickies sonst leg es dich aber sowas von auf die Nase …“ also raus und schon stehe ich neben dem Rad. Ein Helfer an der Strecke kümmert sich um die weitere Versorgung des Sportgeräts. Für mich geht es weiter in Richtung Wechselzone. Diesmal muss ich nur die Schuhe wechseln – wieder ein Detail, dass ich beim nächsten Mal besser machen möchte: Ich habe mal wieder vergessen meine Schuhe nach dem Laufen aufzuknoten – das kostet jetzt doch einige Sekunden bis der Knoten gelöst ist. Aber egal – raus aus der Wechselzone und schon bin ich in meinem Element – noch 3 Runden zu jeweils etwa 1,4km sind zu bewältigen. Es geht durch den angrenzenden Wald – die Strecke ist abwechslungsreich, aber teilweise recht schmal. An einigen Stellen stehen noch Püftzen der nächtliche Regengüsse und verengen die Strecke zusätzlich. Doch mit ein wenig Mut zum Matsch kann man bequem überholen. Ich spüre innerlich wie mein Körper sich so richtig wohl fühlt – eine Art Runners-High und das nach weniger als einem Kilometer Laufen – Wahnsinn. Ich sammle weiter fleißig andere Läufer. Noch immer weit und breit nichts von meien Team-Kollegen zu sehen. Aber auf dem gewundenen Pfad kann man auch nicht all zu weit sehen.

Nach der ersten Runde gibt es ein Bändchen als Zähler für die Runden – zudem steht endlich mal eine Versorgung an der Strecke – ein Becher Wasser kann Wunder wirken. Mit Schwung nehme ich die zweite Runde in Angriff – noch immer sehe ich keinen Kollegen, auch wenn die Strecke dicht bevölkert ist. Auch hier sieht man wieder die unterschiedlichen Fitness-Level: Zum einen die locker bis verbissen dreinschauenden Langstreckler, die wohl alle Marathon oder mehr schon kennen. Zum anderen die Leute aus anderen Sportarten, die Laufen weil es der Triathlon so vorsieht und die Leute die einfach aus Spaß an der Freude mitmachen oder von freundlichen Kollegen „verpflichtet“ wurden – die sehen gar nicht mehr glücklich aus – eher schon zerknirscht bis total ausgepowert. Auch ich merke, dass ich schon etwas gemacht habe, aber das Gefühl kenne ich ja schon aus Ulm von den 100km und nach der Distanz bis jetzt weiß ich auch: Da ist jetzt alles machbar. Während ich mir noch Gedanken mache wie lange ich wohl jetzt insgesamt unterwegs bin taucht vor mir schon wieder die Zählband-Ausgabe auf – nur noch eine Runde, dann ist alles vorbei. Ein Mitarbeiter meiner Firma geht gerade durchs Ziel – zumindest wird er angesagt – mit knapp 58 Minuten. Also steht auch für mich fest: Ich bin noch nicht mal eine Stunde unterwegs. Geplant hatte ich mal mit etwas um die 1:30h – und jetzt sind es noch „läppische“ geschätzte 1,2km bis ins Ziel. Also gib nochmal alles.

Die Stundenmarke zu knacken wird mir nicht mehr gelingen, soviel weiß ich jetzt schon mal – aber die 1:10 sind sicher drin und mit ein wenig Anstrengung auch die 1:05 – im Kopf überlege ich ob ich eine der letzten Trainingseinheiten im jetztigen Zustand nochmal machen könnte – dort bin ich im Intervall 2km mit 3:35 Min/km gelaufen. Kurzer Check der Muskulatur – nein das geht jetzt wohl nicht mehr, aber irgendwas um die 5 Minuten pro Kilometer scheint noch machbar. Um so motivierter bin ich, als ich um eine Kurve biege und endlich einige der Teamkollegen treffe – teilweise auf der ersten und einige auch schon auf der zweiten Laufrunde. Ich motiviere sie noch ein wenig während ich mich langsam auf Endspurt einstelle. Die letzte Linkskurve, noch über einen Hügel, und dann in Richtung Zielbogen – 30m vor dem Ziel steht noch eine Zeitmessbox an der man mit der Hand vorbei muss – ich hoffe inständig, dass das Gerät auch mit kurzer Auslesezeit zurecht kommt und schieße weiter auf das Ziel zu. Dort steht die redundante Box, dort lasse ich mir ein wenig mehr Zeit, es ist ja geschafft.

Irgendwie fühle ich mich total wohl und habe doch das Gefühl, es hätte noch etwas mehr sein dürfen. Eine Stunde und 3 Minuten tönt es über die Lautsprecher-Anlage. Für das Debut absolut im Rahmen. Insgesamt hatte ich ja das Gefühl, die Veranstlatung müsste richtig professionell organisiert sein. Vor allem wenn ich mir die Startgebühr überlege. Leider muss ich sagen: Da gibt es besseres für weniger Geld und mit weniger Umständen. Wenn ich an diverse kleinere Läufe denke, dann finde ich es immer wieder erstaunlich wie mit oftmals sehr überschaubarem Budget und kleinen Startgebühren ein echt tolles Angebot für die Teilnehmer geschaffen wird. Hier in Pfungstadt hatte ich dementsprechend hohe Ansprüche an die Qualität der Veranstaltung, auch wenn der Fun-Faktor sicherlich im Vordergrund steht. Von der Versorgung während und nach dem Lauf war ich doch ein wenig enttäuscht – Wasser als einziges Freigetränk und keine Verpflegung im Ziel – bei knapp 25 EUR Startgebühr pro Mannschaftsmitglied (bei 11 Personen) finde ich das etwas traurig. Da hat mancher Halbmarathon oder Volkslauf mehr zu bieten. Sicherlich kann man einen Triathlon nur teilweise damit vergleichen, aber ein wenig Beigeschmack bleibt doch. Meine Firma war so großzügig und hat sich im Party-Areal eingerichtet – was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, dort gibt es dann immerhin Gutscheine für Verpflegung und Getränke. Aber auch hier klemmt es: Nur den Inhalt der Gläser gibt es gegen Gutscheine – das Glaspfand ist in bar zu entrichten. Und kaum ein Teilnehmer hat direkt nach dem Lauf Bargeld dabei – das ist ja alles sicher im Auto eingeschlossen oder sonstig sicher verstaut. Notgedrungen hole ich also erst mal meine Sache und gehe duschen – auch hier bräuchte man eigentlich wieder Bargeld um die Spinde vor der Dusche abschließen zu können – auch irgendwie ungeschickt.
Ausgestattet mit Bargeld und Gutscheinen geht es dann ans Essen und Plaudern mit dem Kollegen – noch ein paar Gruppenfotos. Eine ganz nette Atmosphäre aber irgendwie doch etwas „steif“ für meine Verhältnisse – es fehlt so ein wenig der locker Smalltalk mit anderen, teilweise wildfremden Läufern wie man ihn sonst im Ziel erlebt und was für mich ein nicht unwichtiger Teil der Lauferfahrung ist. Um so ärgerlicher finde ich dann die Menge Gutscheine die wir haben – es ist jede Menge übrig – nach 2 Portionen Bratwurst mit Pommes, einer Ladung Nudeln und 2 Stück Kuchen kann ich nichts mehr essen. Und auch Getränke passen nach 4 isotonischen Weizen nicht mehr rein. Irgendwie schade. Nach dem Suppenkoma gehen wir noch die Räder auslösen und wieder im Bus verstauen. Nebenher nutze ich noch die Chance die Jugendarbeit zu fördern und am Preisauschreiben für eine Reise zum New York Marathon teilzunehmen – 10 EUR Mindesteinsatz, aber als Entschädigung gibt es ja auch noch einen interaktiven Lauftrainer. Die Software werde ich wohl weiter verkaufen – was bringt mir ein interaktiver Lauftrainer? Trainig muss aktiv sein, nicht interaktiv – von nix kommt eben auch nix. Wie ich später erst mitbekomme findet der New York Marathon zusammen mit einer anderen Veranstaltung statt – am gleichen Tag wie der LGA-Indoor-Marathon. Wenn müsste ich mich also entscheiden. Aber wenn man schon mal eine realistische Chance hat (bis zum Ende der Veranstaltung haben nur rund 50 Leute gespendet), warum dann nicht nutzen?

Richtig großen Respekt habe ich vor unserer Kollegin, die „zwangsverpflichtet“ wurde und mit nahezu null Training ins Rennen gegangen ist. Nach etwas mehr als einer Stunde und fünfzig Minuten ist auch sie im Ziel und freut sich richtig über ihre Leistung. Vor der Veranstaltung hatte sie noch ein wenig Bammel überhaupt anzukommen. Auf der Heimfahrt im Bus überlegt sie in Zukunft doch endlich etwas mehr Sport zu machen (ich kenne da noch jemanden der so eingestiegen ist, wenn auch nicht mit einem Triathlon, aber immerhin mit 15km durch den Nürnberger Wald … :-O ). Ein erster guter Vorsatz wird gefasst: In Zukunft will sie morgens die 4km bis ans Werk radeln. Abends bin ich noch skeptisch ob das nicht nur Lippenbekenntnisse sind. Am Morgen schneit sie kurzerhand bei uns am Büro vorbei und teilt uns das unfassbare mit: Ausgerechnet sie hat die Reise nach New York gewonnen – sie nimmt das jetzt sportlich mit dem Ziel: Hauptsache ankommen und wenn es als letztes ist. Man wird sehen was daraus wird.
Derart überrascht suchen wir die Ergebnisse für die Veranstaltung – und werden auf der Seite des Veranstalters gar nicht fündig – nicht mal ein Link zur Zeitmessfirma ist angegeben – irgendwie passt das ins organisatorische Gesamtkonzept. Professor Dr. Dr. Google weiß schlieslich auf Seite 3 dann Rat. Einige Ummeldungen sind noch nicht eingetragen, aber immerhin mal die Ergebnisse. Dort muss ich auch feststellen, dass der Kollege mit den 57 Minuten dessen Einlauf ich gehört hatte disqualifiziert wurde – scheints hat er irgendwie im Eifer des Gefechts nicht richtig mitgezählt und ist nach 2 Runden Laufen in Richtung Ziel abgebogen – aber 11 Minuten für 4,2km – das wären 2:40Min/km – das kann beim besten Willen nicht sein.
Nach allen Korrekturen steht fest: In unserem Team war ich der schnellste, und muss mich firmenweit wegen knappen drei Minuten mit Platz zwei begnügen – aber ich sehe das olympisch: Dabei sein ist alles, danach kommt das Durchstehen/Durchziehen und erst dann kommt irgendwo die Platzierung. Allein der Durchhaltewille ist doch wichtig und ich habe Respekt vor jedem der sich einer solchen Herrausforderung stellt und sie zu Ende bringt.

Fazit für mich persönlich: Ich werde mein Training wohl behutsam etwas anpassen und vor allem beim Schwimmen etwas mehr trainieren. Aber Spaß gemacht hat es auf alle Fälle – ich glaube ich versuche mich beim nächsten Mal in Ladenburg auch an der Fitness-Distanz – das ist nur wenig mehr als in Pfungstadt und bringt doch etwas Abwechslung in die Belastung. Muskelkater habe ich ein ganz klein wenig in den sonst weniger beanspruchten Armpartien und nach den Erfahrungen sollte beim nächsten Mal auch wieder etwas um eine Stunde drin sein. In sofern halte ich es vorerst mal mit dem Motto der Veranstaltung „Pfung’schd mer bleibe“ (Pfungstadt wir bleiben – in Anspielung auf das Motto zur ersten Durchführung: „Pfung’schd mer kumme“ (Pfungstadt, wir kommen)). Vielleicht wird ja auch die Organisation noch etwas besser, ich würde es mir für die Veranstaltung echt wünschen, denn die Idee an und für sich ist echt klasse.

Laufen und anderes Training im Sommer 2011

Mein Lauftraining geht in die nächste Ausbaustufe. Seit Anfang August trainiere ich nach einem Trainingsplan – bisher habe ich sowas immer links liegen gelassen. Aber mit System und mit Bedacht komme ich wahrscheinlich doch weiter als ich bisher mit meinen „Glückstreffern“ gekommen bin. Der Weg ist klar: Ende August ist der Firmen-Ultra (ein Fun-Triathlon – eine Gruppe, 10 Leute, jeder 1/10 Ironman) am 3. Oktober ist wieder Nürnberger Stadtlauf und am 6. November bin ich beim LGA-Indoor-Marathon, ebenfalls in Nürnberg dabei. Auf den letztgenannten Lauf ist mein Trainingsplan ausgerichtet – ich muss noch sehen, dass ich ein paar Runden einbaue bei denen ich an der Fachhochschule vorbei komme und das Treppenhaus dort nutzen kann – immerhin findet der Indoor-Lauf ja wieder auf 2 Ebenen statt, es sind also auch 53 Treppenhäuser hoch und 53 Treppenhäuser runter zu bezwingen.

Insgesamt macht das Training der letzten Zeit nicht so richtig Laune – was nicht an meinem Ehrgeiz oder der Gruppe liegt – vielmehr macht das Wetter einem das Training nicht wirklich leichter – zum einen hat man häufig Regen – das macht nur sehr bedingt Freude oder man hat mal wieder einen Tag erwischt an dem es knallig warm und schwül ist. Lange Strecken machen wir in der Laufgruppe daher derzeit nur in Etappen bzw. rundenbasiert, damit wir bei Bedarf schnell „nachtanken“ oder zur Not bei Gewitter auch abbrechen können.

Am Donnerstag ist vorerst die letzte Runde Schwimmtraining in Vogelstang, dann ist das Bad wegen der Sommerferien zu – immerhin ist fast Halbzeit, dass wir wieder ins Neckarauer Bad können – auch wenn es auf der Baustelle dort derzeit noch recht wüst ausschaut. Man darf gespannt sein ob das rechtzeitig fertig wird.
Danach werden wir sehen müssen wie und wo wir trainieren.

Da derzeit meine Freundin in Mannheim ist und ich ein paar Tage Urlaub habe, nutzen wir die wenigen Sonnentage um die Umgebung zu erkunden – natürlich ökologisch korrekt mit dem Fahrrad – auch eine Art von Training – für mich etwas weniger (auch wenn die lange Radbelastung durchaus mal was anderes ist) – für meine Freundin sind Etappen jenseits der Schallmauer von 30 km doch eher die Ausnahme. Aber die Ziele sind ja doch lohnend – so etwa eines der vielen Weinfeste in der Pfalz, das man bequem erradeln kann, von ein paar neckigen Steigungen vor dem Ziel mal abgesehen. Oder auch eine Tour entlang der Bergstraße (woher die ihren Namen hat wissen wir jetzt auch sehr genau). Das Wetter hat bei den Touren insgesamt bisher mitgespielt – von ein wenig nervigem Wind einmal abgesehen. Die richtige ultimative Kleidung gibt es bei dem Wetter ja eh nicht.

Mal sehen was die nächste Jahreszeit so bringen wird. Hoffentlich ist sie nicht ähnlich vorauseilend wie der jetzige Sommer …

Wochenrückblick

Ja schon wieder ne Woche rum – irgendwie ist auch die an mir fast vorbei geflogen – höchste Zeit sie nochmal durch den mentalen Filter laufen zu lassen – denn langweilig war mir ja nicht gerade.

Montag fing ja ganz nett an – immerhin waren wir diese Woche teilweise zu fünft am Projekt Datenbank in der Firma beschäftigt. Zwei Vollzeitkräfte, ein BA-Student in der Praxis-Phase und 2 BA-Aspiranten im Vorpraktikum. Dementsprechend heiß her ging es dann auch. Vor allem wenn in den anderen Büros gerade keine Plätze zum Ausweichen da waren – da wurde es recht schnell mollig warm im Raum – 4 Leute ersetzen einen Heizkörper oder so ähnlich.
Eigentlich wollten wir ja einen ersten herzeigbaren Stand des Projekts haben, aber davon waren wir am Montag noch meilenweit entfernt 🙁 kein gutes Vorzeichen für die Woche. An einigen Stellen hakte es halt immer mal wieder und der Code hat an einigen Stellen schon jetzt Bedarf ihn zu überarbeiten – hoffen wir dass sich irgendwann die Zeit findet, dieses Punkte anzugehen – früher oder später fallen die einem bekanntlich um so schwerer auf die Füße. Das möchte ich nach Möglichkeit vermeiden, bzw. mir wenigstens vorab die Stahlkappen anziehen können.
Abends dann noch das Zweit-Fahrrad endlich in die Werkstatt zum Reparieren – so wie es war konnte man es nicht mal mehr als Notnagel guten Gewissens nutzen. 40.000 km haben halt doch an der einen oder anderen Stelle ihren Tribut gefordert. Geschont habe ich das Rad bei Leibe nicht, noch zur Schulzeit anstelle eines eigenen Autos und bis Mitte 2008 mein fast täglicher Begleiter – egal wohin, auch mehrere Urlaube habe ich damit bestritten, auch im Erzgebirge – die beiden Olbernhauer habe ich auf dem MTB runtergritten und auch die Main-Radtour. Da hat es sich auf alle Fälle mal ein neues Hinterlaufrad und einen neuen Antriebssatz verdient – die Zahnräder waren in den letzten Monaten nicht mehr wirklich zubeißend.
Dann noch Einkaufen und Wiederbeschaffen der Fegro-Karte – alles kein Thema und es hat sich gelohnt – das Lieblings-Regal mit den Mopro-Feinkost-Posten kurz vor Ende des Mindeshaltbarkeitsdatums war gut gefüllt. Ich muss wohl öfter Montags dort vorbei. Momentan muss man etwas suchen, denn der Markt wird grundlegend renoviert.

Dienstag gleich wieder recht früh zur Arbeit – irgendwie muss die Datenbank halt doch mal einen Status Quo erreichen. Alles recht hektisch, aber Patrick unsere BA-Unterstützung hat es echt drauf was Layout und Grafik betrifft – es macht sofort wesentlich mehr her – besser als ich es jemals hätte machen können. Liegt mir halt nicht – wenn es funktioniert reicht mir das in der Regel vollkommen aus. Abends ein verregnetes Lauftraining. Nach den Erfahrung die Woche zuvor schließe ich notgedrungen meine Wertsachen in der Firma ein – Dienstags ist das kein Problem wenn ich abends keinen Geldbeutel dabei habe – so viel ist mit mir nach dem Laufen meist eh nicht mehr anzufangen. Das Training macht trotz Regen Spaß – an einigen Stellen merke ich noch den Wettkampf. Und es gibt auch immer noch Glückwünsche zu Ulm – und dann natürlich auch gleich für den Altmühlseelauf.

Mittwochs sieht es immer noch durchwachsen an der Datenbankfront aus, aber ein ganz leichter Silberstreif ist zu erkennen. Immerhin mal etwas – ich komme mit einigen Funktionen schneller voran als gedacht – so langsam fügt sich das Puzzle denn doch mal zu einem ganzen und immer mehr Zahnräder greifen ineinander – schön wenn man diesen Punkt erreicht hat. Abends hatte ich ja zum „Nachbarn-Gipfel“ wegen angeblicher Ruhestörung geladen. Leider so ausgegangen wie ich es erwartet habe – es hat sich kein einziger aus seinem Loch getraut. Schon irgendwie ein wenig ärmlich. Die Zeit hätte ich gerne noch in weitere Funktionen in der Datenbank gesteckt. So habe ich immerhin Zeit ein wenig Papierkram daheim vom Tisch zu bekommen und zu Putzen – hat auch was für sich.

Am nächsten Tag sieht es noch ein wenig besser aus was die Arbeit betrifft – auch wenn es irgendwie doch stressig ist – so ein wenig Stress vor einem Abgabe-Termin kann manchmal doch ganz anregend sein. Auch wenn Torsten noch eine Zusatzaufgabe aufs Auge gedrückt bekommt, die dann natürlich Zeit beansprucht, die für die Datenbank nicht zur Verfügung steht. Mich nervt das etwas, aber immerhin komme ich mit meinen Aufgaben gut voran.
Tauchtrainig als Ausgleich ist dann auch dringend nötig – abkühlen und den Kopf frei machen. Dank dem Sommerwetter dieses Jahr wird es wieder nichts mit dem Rad zum THW – auf dem Weg dorthin geht ein Platzregen runter – da bin ich heilfroh im Auto zu sitzen. Nach drei Diensten in Folge kommen auch die Pflasterarbeiten auf dem Gelände endlich zum Abschluss – sieht jetzt richtig gut aus – mittlerweile bin ich ein echter Profi was den Zuschnitt von Steinen auf der Säge betrifft, die graue Uniform sieht dementsprechend versifft aus …. nach einem Grobspülgang in der Dusche werde ich sie am Sonntag mal zum Waschen einsacken. Die Autofahrerei hat aber auch ihr Gutes – da ich eh in Richtung Innnenstadt fahre um Marvin abzusetzen hole ich auch gleich noch ein paar Kleinigkeiten bei meinen Eltern ab – unter anderem diverse neu ausgestellte Mitgliedskarten. Auf dem Weg dorthin finde ich denn auch noch ein paar Stellen Lieblingsbaumarkt – aufgrund des Regens alles nicht so wirklich toll, aber ein kleiner und ein großer Bettrost landen immerhin im Kofferraum. Werkzeug hatte ich natürlich nicht mit – zerlegen wäre echt hilfreich gewesen – oder halt ein passendes Auto. So muss es die Flexibilität des Fahrers tun…

Endlich Freitag – trotz der Nachtschicht bin ich recht früh auf Arbeit – einige wichtige Funktionen bekomme ich noch gerissen, aber ein Teil erweist sich als hartnäckiger als gedacht – etwas mehr Aufwand. Ich verfluche mich, warum ich irgendwann im Laufe des Projekts der Meinung war, dass XML doch eine tolle Sache sei … mittlerweile weiß ich, dass es wohl besser AJAJ heißen sollte – XML ist wirklich nur der kleinste gemeinsame Nenner – im Normalfall tut es auch JSON und das macht wesentlich weniger Ärger. Es sei denn man stolpert in einen Firefox-Bug hinein – der verschluckt sich, wenn das erste Zeichen eines Wertes (nicht etwa einer Variablen, da würde ich es noch verstehen können) ein Tabulator ist – die Nebenwirkungen sind lustig – vor allem weil andere Browser kein Problem haben und man den Tab auch nicht in der Anzeige sieht … es lebe Wireshark – damit bekommt man es letztlich dann doch raus …
Nachmittags geht es ans Datenbank aufräumen – sämtliche Spiel- und Testdaten werden getilgt – an einigen Stellen muss ich die Schlüssel noch entsprechend einstellen – schwache Entitäten sollte man halt doch mit „on delete cascade“ versehen. Sonst hat man ratz fatz Zirkelschlüsse die sich nicht auflösen lassen wollen… Aber am Ende sieht es recht gut aus – bis auf die Uhrzeit – Ende der Arbeitszeit für diese Woche.
Zur Belohnung gehe ich noch eine Runde Laufen – anfänglich denke ich an eine mittlere Runde durch den Käfertaler Wald – aber als ich am Karlstern stehe will ich noch ein wenig mehr machen – als hänge ich kurzerhand die Runde 7 über Schützenhaus an – etwas mehr als 10km laut Plan. Wenn man dann noch an einigen Stellen die Abzweigungen übersieht, werden es leicht mehr. Aber ich hab ja Zeit – Heimwerken wäre sowieso sinnlos gewesen um die Uhrzeit und bei meinen Nachbarn.
Am Ende sind es etwas mehr als 26km die ich gelaufen bin. Dabei habe ich eine Menge gesehen – Greifvogel in freier Wildbahn, Rehe die den Weg kreuzen und meine Lieblinge – Wildsauen mit Frischlingen … wenigstens erschrecken die genauso wie ich und verchwinden im Schweinsgallop im Unterholz. Außerdem treffe ich noch einen Läufer aus der Laufgruppe und unterhalte mich kurz. Es tut gut endlich mal wieder zweimal pro Woche wenigstens zu Trainieren und vor allem wieder mal längerere Strecken zu machen. Bevor ich in die Wohnung gehe lade ich noch mein Auto aus – in der Tiefgarage regt sich wenigstens keiner über Lärm auf und auf die paar Hammerschläge kommt es im Vergleich zu diversen Fahrzeugen da unten echt nicht mehr an – dennoch: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste – um kurz vor zehn höre ich auf – auch weil alles fertig zerlegt ist.

Morgen gehts als Helfer zum Triathlon nach Ladenburg und ein wenig Heimwerken – mal sehen wie sich meine Schränkchen mit Rollen machen – sicherlich nicht verkehrt wenn die endlich unter die Arbeitsplatte rollen können.

Altmühlseelauf 2011

Vor mehr als 4 Jahren habe ich mit dem Laufen begonnen. Einer meiner ersten Wettkämpfe über eine lange Distanz war der Altmühlseelauf in Unterwurmbach bei Gunzenhausen. Es war meine Premiere über die Halbmarathondistanz. Da der Lauf sehr gut organisiert ist, aber im Vergleich zu anderen Veranstaltungen immer noch angenehm familiär ist, komme ich jedes Jahr wieder.

Letztes Jahr musste ich ausfallen lasen, da ich zu diesem Zeitpunkt in den USA über meiner Diplomarbeit gebrütet habe. Daher stand der Lauf diesmal von Anfang an im Plan. Leider kommt er recht bald nach der Ulmer Laufnacht mit ihren 100 Kilometern. Daher sind am Altmühlsee für mich nur schwerlich neue Bestzeiten zu erreichen. Dessen war ich mir durchaus bewusst als ich mich auf den Weg gemacht habe. Den kenne ich mittlerweile fasr auswendig, auch wenn es diesmal einige neue Schleifen wegen Bauarbeiten gab. So lange die sich auf die Anfahrt beschränken und nicht der Laufstrecke angehängt werden, soll mir das alles recht sein.

Parkplätze auf der Wiese neben der Zielgeraden sind reichlich vorhanden, wie jedes Jahr regelt die Feuerwehr den Verkehr und sorgt dafür das man nach dem Lauf auch wieder ohne Probleme ausparken kann. Startunterlagen gibts im Sportlerheim – alles wie gewohnt, ebenso die abwechslungsreiche Musik während der Wartezeit. Wie fast jedes Mal bin ich deutlich zu früh da – aber es ist ja schönes Wetter und man plaudert mit dem ein oder anderen Läufer ein wenig. Auch einige Mitläufer der Ulmer Laufnacht sind da – zu erkennen am T-Shirt – aber nur Staffelläufer – es ist halt doch etwas arg kurz nach 2 Wochen schon wieder an den Start zu gehen. Ich mache mir wenig Sorgen, denn ein Halbmarathon ist eigentlich wie eine Trainingsstrecke für mich. Vielleicht ein wenig schneller als im Training.

Pünktlich um 18:00h geht es auf die Strecke – auch die ist eingespielt und hat sich seit ich angefangen habe nicht verändert. Die einzigen nennenswerten Steigungen gibt es gleich zu Anfang wenn es durch Unterwurmbach geht. Das Wetter hat aufgeklart, die Sonne scheint, es ist verdammt warm. Weit und breit auch kaum Schatten entlang der Strecke, die abgesehen von der Bebauung zum Beginn durchs offene Feld führt. Ich überhole recht zügig eine ganze Menge Läufer – innerlich habe ich mir die 4:45 min / km vorgenommen. Die ersten Kilometer läuft es denn auch erstaunlich gut und mit 4:30 bin ich besser als gedacht. Allerdings macht mir mein Oberschenkel ein wenig zu schaffen – immer mal wieder zieht es wie eine Krampfankündigung – unangehm aber noch erträglich. Mit Zeiten um die 4:35 erreiche ich Kilometer sechs – hier gilt es die letzte erkennbare Steigung zu nehmen – rauf auf den Ringdamm. Dort steht auch immer eine Musikkapelle die für Unterhaltung und Motivation sorgt. Mittlerweile musste ich einsehen: So flott weiterlaufen wird wohl nicht gehen – zu sehr brannte die Sonne und irgendwie fühlt ich mich trotz jeder Menge Wasser ein wenig ausgedörrt. Also ein wenig Tempo drosseln.

Die Strecke entlang des Sees ist immer schön, man hat einen herrlichen Ausblick auf den See und immer etwas Wind – der kann auch mal böig ausfallen oder einen ziemlich ausbremsen wenn es ungünstig läuft, aber diesmal kein Grund zur Panik deswegen. Auf der Halbzeit merke ich, dass ich wohl noch etwas mehr das Tempo drosseln muss – so richtig rund will es nicht laufen. Ich motiviere mich, die Hälfte ist ja schon geschafft. An der Wasserstelle wieder Wasser und Iso aber irgendwie bringt das die Energie auch nicht zurück. Ich quäle mich schon eher denn den Lauf genießen zu können. Irgendwie ist mir das früher leichter gefallen – im Kopf läuft die Analyse-Maschinerie an: „was ist da schiefgelaufen im Training?“ – Klar ist: Es waren wenige Trainingseinheiten und Ulm hat sicherlich einiges an Substanz gekostet. Aber ich muss auch endlich mal wieder sehen häufiger und regelmäßiger Laufen zu gehen. Ich spiele ein wenig mit dem Gedanken auch Mittwochs kurze Distanzen zu laufen. So vergehen wenigstens Kilometer. Es passiert mir etwas, das ich eigentlich gar nicht gerne mag – es überholen mich andere Läufer – motivierend ist es umgekehrt.

Nach einer weiteren Verpflegungssation mit Traubenzucker, Wasser und Iso meldet sich zudem noch meine Oberschenkelmuskulatur – Inhalt der Meldung: „Wir waren hier mit der Regeneration nach Ulm noch nicht fertig – die Belastung jetzt ist keine gute Idee!“ ich erlebe wie die Muskeln regelrecht „dicht machen“ – ein Blick auf die Pulsuhr verheißt auch nichts Gutes – die steht ständig wie festgenagelt auf Vollanschlag bei jenseits der 170 Schläge/Minute – dabei mache ich doch noch langsamer. Mittlerweile bin ich bei um die 5 Minuten pro Kilometer – naja auf die Gesamtstrecke wird es sich schon wieder einpendeln.

Nach der langen Durststrecke gibt es bei Kilometer 17 wieder was zu trinken – ich fasse ordentlich zu und jogge weiter – so gut es eben geht. Es sind noch 4 km und damit eine für mich eigentlich sehr überschaubare Strecke. Genießen ist aber dennoch nicht drin. Immerhin gibt das Publikum sein Bestes jeden Läufer zu bejubeln – das motiviert dann doch ein wenig – Aufgeben wäre aber eh nicht mein Stil.

Nach dem Verlassen des Ringdamms sind es noch knapp 2 Kilometer – auf diesen sind sogar 2 Getränkestationen untergebracht (die man schon auf dem Hinweg passiert hat) – wieder Wasser – einerseits für Innen, andererseits für Außen zum Kühlen. Ich beiße die Zähne zusammen und da steht auch schon das Schild für Kilometer 20 – jetzt ist es gleich geschafft – nur noch das kurze Trail-Stück bis zurück ans Gelände. Auf der Zielgeraden macht sich Erleichterung bei mir breit – ich bin auf alle Fälle schneller als bei meinem ersten Lauf (1:56:32)- eine wichtige Marke für mich. Die Uhr zeigt 1:44:35 als ich sie erkenne. Das motiviert dann doch nochmal alles zu geben – mit Schwung rausche ich durch die Zielerfassung – 1:44:53 sind es am Ende – die 45 wollte ich dann doch nicht mehr sehen. Immerhin, ich habe es mal wieder geschafft, auch wenn ich definitiv was fürs Training tun muss. An und für sich bin ich ja zufrieden, aber ein wenig schneller hätte es halt doch sein dürfen. Irgendwann wird auch das klappen.

Wie üblich gibt es reichlich Versorgung im Ziel, Äpfel, Bananen, alkoholfreies Weizenbier, Iso-Getränke – da bleiben keine Wünsche offen. Nach der Versorgung geht es ans Auto und dann zur Dusche – auf dem Weg telefoniere ich kurz mit meiner Freundin und meinen Eltern, damit die wissen, dass alles in Ordnung ist. Leider lasse ich mir etwas zu viel Zeit – das muss ich in der Dusche büßen, im Gegensatz zu meinen vorherigen Läufen ist diesmal das warme Wasser schon alle – egal duschen wir halt kalt. Immerhin habe ich diesmal bei der Massage Glück, es ist wenig los. Bei anderen Veranstaltungen habe ich das bisher immer gelassen, aber man könnte sich echt dran gewöhnen. Der Physiotherapeut, der mich durchknetet will anfänglich nicht so recht glauben, dass ich 100km in Ulm durchgestanden habe – meine Statur scheint irgendwie gar nicht dazu zu passen.

Zum Abschluss hole ich mir noch eine Nudelpfanne zum Kohlehydrateausgleich und ein Weizenbier. Langsam wird es dunkel und der Mond scheint tiefrot über das Gelände – einfach eine schöne Kulisse, man wartet fast darauf, dass von irgendwoher noch Giraffen auftauchen. Ich mache mich auf den Heimweg – zumindest mal in die provisorische Heimat nach Nürnberg in meine Unterkunft.
Am Sonntag früh geht es nach Altdorf zum Wallensteinlauf – an dem nehmen einige der Laufkollegen aus meiner Nürnberger Zeit teil. Ich hatte ja kurzfristig erwogen ein „Doppeltes Lottchen“ zu machen – also an zwei Tagen jeweils einen halben Marathon – angesichts der Muskelerfahrungen vom Altmühlseelauf lasse ich es dann aber bleiben (auch wenn es mich doch irgendwie gekribbelt hätte) – stattdessen gehe ich einem anderen Hobby nach: Ich postiere mich am Zieleinlauf und mache Bilder der ankommenden Läufer – mit der digitalen Spiegelreflex die ich mittlerweile mein Eigen nenne macht das richtig Spaß – innerhalb von etwas mehr als zweieinhalb Stunden entstehen mehr als 2000 Bilder – nicht zu denken was das an Film gekostet hätte. Aber ich glaube das nächste Mal laufe ich doch lieber wieder.