Einmal hin und zurück …

Eine Geschichte von Kai… diesmal nicht von Bilbo Beutelin.

Den etwas verdorbenen Samstag haben wir dann noch halbwegs stilvoll ausklingen lassen. Gegen Abend gings mit einem Teil der Gruppe nochmal in die Stadt. Wir sind wieder im gleichen Irish-Pub gelandet wie am Vorabend. Diesmal habe ich auch eine Kleinigkeit gegessen, der Paddy-Burger
Nachdem auch am Sonntag keine Besserung beim Wetter eingetreten ist, wurde unser Tauchtrip kurzerhand komplett gekippt. Auf der einen Seite ärgerlich auf der anderen Seite sind wir noch gut weggekommen – wir haben pro Teilnehmer nur 10 US$ bezahlt, und dass auf freiwilliger Basis als Entschädigung für die Mühen der Crew. Zudem haben wir eine Nacht früher als geplant aus dem Hotel ausgecheckt, das hat auchnochmal die Urlaubskasse etwas entlastet. Damit wir nicht umsonst nach Kanda gefahren sind, hat sich dann eine kleine Gruppe aus Raimund, Fred und mir entschlossen ihr Glück im St. Lawrence River zu versuchen. Das war zwar nochmal ne Stunde Fahrt, aber es hat sich gelohnt. Ich habe dann zwar keinen Tauchgang im Lake Ontario gehabt, aber im St. Lawrence Strom – die Strömung gab es dann inklusive. Sicht war leidlich, hätte besser sein können, aber immer noch erträglich.

Danach kam der Moment an dem der Frosch ins Wasser rennt – oder Kai versucht in die USA einzureisen … hat aber alles wunderbar geklappt. Also mal wieder unbegründet etwas Sorgen gemacht. Danach kam dann die lange Durststrecke durch die Staaten – von der Grenze nach Kanada bis nach College Park … 8h in Wechselschichten. Kurz vor 3 Uhr in der Früh waren wir dann wieder in College Park.

Den Feiertag habe ich jetzt dazu genutzt meinen Flug zu buchen – ich fliege schon morgen abend – das macht einen Unterschied von mehr als 200 US$ – und da ich halbwegs flexibel bin, was den Abflug betrifft habe ich auch damit kein Problem. Morgen muss ich nochmal im Center vorbei und Raimund die Tauchsachen die ich heute noch gewaschen und getrocknet habe. Wahrscheinlich werde ich mir dann ein Supershuttle nehmen um an den Flughafen zu kommen.
Ein Problem habe ich kurzfristig noch lösen müssen, denn Airtran hat recht restriktive Vorgaben was das Gepäck betrifft. Und die Gebühren für Übergepäck sind reichlich gesalzen – mit 50 US$ zusätzlich sind sie dabei. Ein zusätzlicher Koffer kostet nur 25US$. Der erste kostet schon extra 20US$ – Ryan-Air lässt grüßen.
Aber ein Kollege hier hat mir den goldrichtigen Tipp gegeben – einfach das Handgepäck voll ausnutzen – was ich eigentlich dachte bereits zu tun. Aber mit der Foto-Tasche und dem Laptop-Rucksack schöpft man das Gepäck schon vollständig aus – dachte ich zumindest. Aber wenn man die Foto-Tasche in eine andere etwas größere Tasche packt dann geht das auch … Nur dass leider keine mehr hier im Haushalt zu finden war – ich hatte damals eine für nach New York gefunden, die hätte den Zweck wunderbar erfüllt.
Gut dass noch jemand in die Mall bei Arundel-Mills fahren wollte – also bin ich da mitgefahren und habe mir kurzerhand für 30US$ eine Carry-On-Bag mit Rollen geleistet. Da passt die Foto-Tasche rein und noch ein paar weitere Sachen, und zu aller Not kann man die auch einchecken. Damit sollte ich für den Flug gut gerüstet sein, und auch der Rückflug nach Deutschland sollte kein größeres Problem mehr werden.

Habe heute meine Verwandten in Los Angelas kontaktiert – dort werde ich am 19. oder 20. September vorbeischauen, bevor es am 21. zurück geht. Das sind jetzt noch etwas mehr als 14 Tage – ich denke der Urlaub wird schneller an mir vorbeifliegen als ich mir das wünschen kann. Aber dennoch freue ich mich drauf.

Kingston Kanda oder die Folgen der Klima-Veränderung

Seit gestern früh ist College Park definitiv Geschichte, zumindest als dauerhafter Bewohner. Kurz vor acht hat mich Raimund vor der Tür abgeholt.
Die Fahrt nach Kingston hat sich ziemlich hingezogen, obwohl wir keinen Stau hatten. Mittagessen waren wir in einer kleinen Pizzeria, die hat mich zumindest was den Teig betrifft, ausnahmsweise mal wirklich ein dünner Boden wie man es aus Italien gewohnt ist.
Nach Syracuse wir die Landschaft deutlich rauer und auch die Besiedlung deutlich spärlicher.

Die Einreise nach Kanada war gar kein Problem – kurzer Check und schon war man drin. Herrlich, wenn man endlich mal wieder Angaben in sinnvollen Einheiten hat: Alles metrisch.

Abends war Raimund noch ein paar Freunde hier in Kingston besuchen, ich war mit dem Rest der Mannschaft dann abends noch ne Kleinigkeit essen und in einem irisch Pub in Downtown. Ganz nett und gemütlich.
Um so mehr haben wir uns gefreut, dass der Regen endlich aufgehört hatte. Es sah also ganz gut aus mit dem Tauchen.

Heute früh das übliche gerödel mit dem ganzen Equipment: ausladen und ans Boot tragen. Es gab erste Anzeichen, dass es etwas windig sein könnte. Aber unser Diveguide war ganz optimistisch, auch wenn einige der Wunschwracks definitiv gestrichen werden mussten, da sie zu weit draußen liegen.
Die Enttäuschung war um so größer als wir nach rund 1km umkehren mussten, die Wellen waren zu hoch um ein sicheres Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. es gab noch einen Versuch an ein anderes Wrack heran zu kommen, aber die meisten kannten es schon und es ist nix wirklich tolles. Daher gings dann zurück in den Hafen.
Jetzt bin ich gerade im Hotel und wir haben vor noch ins Museum zu gehen, gibt hier ein paar schöne, auch eines über die Unterwasserwelt in den großen Seen. Hoffen wir, dass das Wetter morgen besser wird, ansonsten geh wir halt von Land aus ins Wasser.

Freedom-Run

So, der letzte reguläre Tag in College Park – morgen früh geht es los in Richtung Kanada.

Wider meiner Erwartung habe ich doch noch alles in den Tauchrucksack verstaut bekommen – wiegen möchte ich ihn derzeit nicht, denn viel andere Optionen habe ich sowieso nicht, wenn es ans Fliegen geht. Als Vorsichtsmaßnahme werde ich mir einiges anziehen, was halt so geht – im Flieger wird es ja auch immer recht frisch. Ein Pulli und auch ne lange Jeans schaden da sicherlich nicht – und schon wird der Koffer etwas leichter. Man wird sehen … zusammen mit dem Tauchgerödel bin ich mir echt vorgekommen wie ein Auswanderer (was ja auch irgendwie stimmt). So viel Gepäck … irgendwie freue ich mich schon drauf wieder in Deutschland anzukommen. Mir ist so richtig aufgefallen, dass ich bei den letzten Praktika doch wesentlich besser dran war, was das Material betrifft – es hat zwar alles in den Corsa passen müssen, aber da passt irgendwie verdammt viel rein – zudem hatte ich mit dem regelmäßigen Shuttle-Fahren natürlich die Möglichkeit Stück für Stück alles zu transportieren…

Heute war ich dann noch ein letztes Mal in DC – habe mir das Federal Bureau of Engraving and Printing angeschaut. Das ist die Dollar-Fabrik der Staaten. Bei den Sicherheitsmerkmalen musste ich doch glatt mal nen Euro als Vergleich ranziehen …. nicht nur das der besser aussieht und anständig strukturiert ist (unterschiedlicher Wert -> unterschiedliche Größe) – auch bei den Sicherheitsmerkmalen sind mir auf Anhieb wesentlich mehr eingefallen, als die aufgeführt haben. Einiges davon würde man bei uns ja schon als „alten Hut“ bezeichnen…. Wasserzeichen, Sicherheitsfaden …
Die Druckerei hätte ich mir deutlich größer vorgestellt – Martin wäre wahrscheinlich aus dem Schwärmen (oder der Verächtlichkeit über die Technik) nicht mehr rausgekommen.
Dem ganzen wurde die Krone durch den neuen 100 Dollar-Schein aufgesetzt, den es ab Anfang 2011 geben soll, der wurde heute schon mal fleißig gedruckt. Aber allein die Vorschau war ernüchternd – seriöses Geld sieht für mich anders aus – mit den nun endlich eingebrachten Farben wurde umgegangen wie als würde man Spielgeld drucken… Wenn man es anständig gemacht hätte, hätte man das gesamte Geld einem Neudesign in Richtung Pop-Art unterzogen … aber so wirkt es irgendwie deplatziert – typisch Amis halt …

Weil ich gerade dabei war und es noch Tickets gab, bin ich auch noch aufs Washington Monument hoch – das hatte ich bisher immer ausgespart. Auch ganz nett, aber nicht sonderlich umwerfend – zumal man die Fenster zum Rausgucken mal wieder hätte Putzen können – so ähnelte das eher Milchglas …

Zum Abschluss bin ich noch ein wenig durchs Smithonian museum of natural history geschlendert – gut gemacht, aber wie üblich wieder mal viel zu viele Infos auf einem Haufen. Ich habe dann auch die kurze Nacht sehr deutlich gemerkt … in der Metro kann man ja aber etwas entspannen, man muss ja nicht umsteigen. Auch das war wohl das letzte Mal mit der Fahrt aus DC raus.

Ich habe mir was zu essen gemacht und dann habe ich den fehlenden Schlaf nachgeholt. Gegen sechs sind dann Onur, Yusuf, Philipp und Rüdiger abgefahren in Richtung Flughafen, während ich schreibe sind die schon anderthalb Stunden in der Luft und haben die Staatsgrenze wahrscheinlich schon passiert.
Ich habe mich kurzerhand noch entschlossen eine Runde Laufen zu gehen, nachdem es am Dienstag ja nicht mehr geklappt hatte. Richtig schön in den Sonnenuntergang – irgendwie werde ich den Lake Artemisa doch ein wenig vermissen, andere Teile der Strecke nicht so arg.
Daheim habe ich dann den Rest zusammen gepackt, nur noch der Laptop steht im Zimmer, und wartet darauf, dass ich ihn demontiere. Das hier wird denn wohl auch eine der letzten größeren Aktionen sein, die ich mit dem Gerät gemacht habe. Bis auf den Ausfall des Displays war mir der T30 immer treu und wir haben beide eine ganze Menge durchgemacht – Zeltlager, Baustellen, Urlaube und eine ganze Menge Studium. Auch wenn er schon etwas länger auf der Liste der zu ersetzenden Geräte stand, den Trip hier hätte er jetzt gerne noch halten dürfen.

Es ist irgendwie ein ganz eigenartiges Gefühl das Haus hier zu verlassen. Der Raum wirkt mittlerweile total kahl … man hat doch irgendwie hier eine nicht unerhebliche Zeit seines Lebens verbracht.

Ab sofort bin ich jetzt auf Zugänge in den Hostels/Hotels oder Hotspots mit meinem Handy angewiesen – ich werde mein Möglichstes versuchen hier alle auf dem Laufenden zu halten. Hoffen wir mal, dass wir auf alle Fälle am Montag wieder in die Staaten reinkommen, sonst bin ich wohl eher in Deutschland als ich mir das gedacht hätte.

Ein würdiger Abschluss

Heute habe ich ein ganz klein wenige feiern können zum Abschluss des Aufenthalts bei Fraunhofer – angefangen mit Ausschlafen am Morgen.
Danach habe ich in aller Ruhe angefangen meine Sachen zusammen zu packen … schon ein komsiches Gefühl nach einem halben Jahr die ganzen Sachen wieder in den Koffer zu Packen.
Damit ich die Gewichtsgrenze nicht sprenge und auch das Volumen des Koffers reicht, habe ich meine CDs und Bücher zusammen gemacht und ein Paket nach Deutschland auf den Weg gebracht – ich glaube so viel Geld habe ich noch nie bei der Post gelassen – am Ende etwas mehr als 50 US$ – nunja dafür muss ich das Gewicht jetzt nicht die nächsten Wochen mit mir rumtragen.
Außerdem habe ich bei meiner Wäsche etwas aussortiert, und auch die Winterschuhe werde ich in den Staaten lassen – muss ich nur noch einen kleinen Ausflug an die Altkleidersammlung machen. Bisher sieht es ganz gut aus, was das Gewicht betrifft und für den Flieger werde ich ggf. auch noch einen Schwung T-Shirts und anderes Material in den Rucksack verfrachten.

Nachmittags bin ich dann nochmal bei Fraunhofer aufgeschlagen – habe meinem Nachfolger noch ein paar Details erklärt. Von dort aus bin ich mit Raimund und einigen anderen Leuten (unter anderem meinem Supervisor) losgefahren in Richtung Hafen. Es gibt hier eine Leukämie-Stiftung, die sich über eine Regatta finanziert – je mehr Spenden der Skipper vorher eingesammelt hat um so weiter vorne darf er starten. Wir haben da einen netten Kontakt zu Bruce, der einen interessanten Deal anbietet: Einen Abend auf dem Potomac mit Wein und Käse, gegen eine Spende. Im ersten Moment fand ich die 50US$ Minimum ja etwas happig – aber für das was geboten wurde absolut ok. Wir waren am Ende 5 Gäste und ein Skipper und haben 5 Flaschen Wein verkostet – zusammen mit einer reichhaltigen Käse-Auswahl und Crackern. Ein richtig schöner gemütlicher Abschluss für das halbe Jahr, muss ich schon sagen.

Abends saß ich noch mit Jens zusammen, wir haben uns noch etwas ausgetauscht was man alles so an Freizeit-Aktivitäten mitnehmen sollte, während man in den Staaten ist. Es ist ja gleich wieder morgen … Zeit langsam ins Bett zu gehen – morgen ist nochmal DC-City angesagt.

Es ist vorbei …

Wahnsinn, und wie üblich kam das Ende dann doch irgendwie überraschend. 🙄

Die Nacht habe ich nicht wirklich gut geschlafen und war auch gegen halb sieben wieder auf Arbeit, wie üblich halt. Natürlich gab es noch eine ganze Reihe Dinge vorab zu klären, unter anderem die Präsentation nochmal abzustimmen. Aber ehe man es sich versieht ist es 10:00h und die Präsentationen gehen los…. Kaum noch ne Chance was zu ändern, in der Mittagspause gabs ein letztes Mal Pizza für die ganze Mannschaft.
Eine kleine Runde Geschenke – T-Shirts, ein Becher, nette Aufkleber – ich muss das Paket mal noch genauer unter die Lupe nehmen wenn ich daheim bin.
Denn zum wirklich Feiern war mir noch nicht zu Mute – schließlich lag meine Präsentation ja noch vor mir.

An und für sich war sie ganz gut, nur habe ich mal wieder gründlich die Zeitgrenze gerissen …. irgendwie muss ich da noch an mir arbeiten, das sollte mir in der Verteidigung nicht passieren.
Die anderen Präsentationen reichten von gerade akzeptabel bis hin zu sehr gut – Philipp hat mich echt überrascht: Der Mann hat es drauf eine Präsentation zu halten, und er ist mit der Zeit hingekommen. Naja kann ich im Nachhinein nix mehr ändern.

Das Feedback am Ende war noch ganz hilfreich, insgesamt bin ich gut weggekommen, auch wenn mich mein Stier … äh Sturkopf einige Punkte gekostet hat. Ich bin numal nur schwer von meiner Meinung abzubringen, da bedarf es doch einiger guter Argumente. Und ich bin auch nicht der Typ der gerne ewig um den heißen Brei herum redet und lange diskutiert. Das ist einfach nicht mein Fall und nicht mein Stil – nicht umsonst habe ich mich für Technische Informatik entschieden, anstelle mich weiter mit Wirtschaftsinformatik an der Uni zu quälen. Die Technik gibt im seltensten Fall Widerworte – und wenn dann ist man meist selbst daran schuld, dass sie nicht richtig tut.
Ich weiß auch genau, dass ich hier an einigen Stellen den Finger in offene Wunden gelegt habe, gerade weil ich eben so technisch orientiert bin und darum bemüht bin, einige Dinge auch technisch sauber umzusetzen. Ich habe auch nochmal betont, dass ich eben aus der Technik-Ecke komme Ich scheue zwar auch den Kundenkontakt nicht, aber ich fühle mich auf der Netzwerkschiene einfach deutlich wohler.

Nach der Präsentation noch ein letzter Schliff an der Diplomarbeit so lange noch Zeit war, und pünktlich vor 18:00h Ortszeit (entsprechend 0:00h) in Deutschland habe ich die Diplomarbeit abgeschickt in Richtung Hochschule Mannheim. Ich hoffe mal das Postfach dort verdaut den Brocken ohne Murren (meines und diverse andere tun es leider nicht… bei mir muss ich mal mit der Konfiguration des Mailservers reden).
Für den geplanten „Freedom-Run“ ist es jetzt leider auch schon zu spät – ich habe noch meinen Rechner aufgeräumt und ausgemistet, ebenso wie meinen Schreibtisch – kaum auszuahlten was man innerhalb eines halben Jahres darin so alles ansammeln kann.

Jetzt noch ein wenig warten bis der Drucker fertig ist, dann geht es heimwärts – ich kann es noch immer nicht ganz glauben, dass es vorbei ist. Mal sehen wie sich das morgen anfühlt.

Puh….

So die Diplomarbeit an sich ist soweit nochmal durchkorrigiert … was ein Akt – mal sehen was heute noch an Kommentaren kommt. Es ist kurz nach eins, ich mach mich jetzt auf den Heimweg eine Mütze Schlaf holen uns anständige Klamotten, die Präsentation muss jetzt halt dann doch just-in-time fertig werden, aber angeblich bin ich ja schon zu 90% da wo sie hin soll – nur das bekanntlich die letzten 10% die schwierigsten werden.

Soll mir egal sein. Aber ich bin sowas von froh, dass ich von Anfang an auf passende Werkzeuge gesetzt habe – ohne mein Mecurical säße ich wohl jetzt noch länger hier … Mecurical ist ein Versionierungssystem und ich hatte es doch tatsächlich fertig gebracht mit Regular expresions durchgängig eine schwachsinnige Ersetzung durchzuführen … ich hatte alle „Therefore“ mit „However“ ersetzt … und es nicht gleich gemerkt … mit der Versionierung konnte ich den Fehler aber komplett und recht komfortabel wieder rausbiegen, auch wenn ich ihn erst einige Stunden später bemerkt habe …

und noch eine anstrengende Nachtschicht …

Ja, wie man an der Uhrzeit dieses Eintrags ablesen kann – es ist mal wieder reichlich spät. Was man nicht direkt sieht: Ich bin immer noch im Büro und quäle mich durch die Überarbeitungsvorschläge für die Diplomarbeit.

Gut, dass die Kaffee-Maschine funktioniert (und diese für alle Notfälle auch noch redundant vorhanden ist). Aber ich merke gerade wie ich zunehmend aggressiver gegenüber meiner Arbeit werde … teilweise sind es einfach Kleinigkeiten, die mich total annerven – unter anderem dass man hier in Amerika scheints noch eine weiteregehende Form des Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms hat. Das geht teilweise soweit, dass man nicht mal verlangen kann, dass der Leser eines Textes ein Pronomen auf den letzten Satz und den Kontext bezieht. Das schreibt man am besten gleich jedes Mal wieder einzeln hin. Und ich dachte die Aufmerksamkeitsspanne einer SMS sei kurz (120 Zeichen) – hier sind es teilweise deutlich weniger und eigentlich eine Leserschaft von der ich genügend Zwischenspeicher und Abstraktionsvermögen erwartet hatte … Ich bin ja mal gespannt, wahrscheinlich bekomme ich dann die Gegenrichtung in Deutschland um die Ohren geschlagen – so nach dem Motto: Sie wiederholen sich zu oft – die Pronomen sind erfunden und dürfen verwendet werden…

Jetzt liegen noch rund 2 Kapitel und ein wenig Arbeit an der Präsentation vor mir – aber das beiße ich jetzt auch noch durch … ich muss nur definitiv nochmal heim, um mich für die Präsentation passend zu kleiden. Sonst könnte ich mir ja glatt überlegen mit dem Office-Boden hier Vorlieb zu nehmen … der bekäme meinem Rücken vielleicht sogar besser als diese übermäßig weiche Matratze …

So nun aber genügend abgelenkt um den Kopf wieder frei zu haben und einen neuen Anlauf auf Kapitel 4 zu starten.

An meine Diplomarbeit lasse ich nur Kaffee

Kaffee und Regular Expressions. Gut, dass wir eine zuverlässige Kaffee-Maschine im Fraunhofer haben, die habe ich am Freitag echt schätzen gelernt – ich habe eine Nachtschicht eingelegt, damit die Arbeit auch wirklich mal voran kommt anders hätte ich die ganzen Änderungswünsche meiner Supervisor wohl nicht mehr einbauen können. Irgendwann um kurz nach Mitternacht bin ich aus dem Office dann doch raus.
Die Security meinte auch: „Ah es ist mal wieder ein Halbjahr rum … es sitzt mal wieder ein Student bis spät nachts da und arbeitet an irgendwelchen Texten …“.
Die Heimfahrt mit dem Rad war denn auch spannend … denn das Gebiet ist doch recht verlassen, wenn auch gut ausgleuchtet. Dennoch fühlte ich mich nicht so sicher, wie durch den nächtlichen Wald um Nürnberg (obwohl man dort gelegentlich auch mal über Wildschweine stolpert). Aber die übliche Technik beim Radfahren hilft: Nur schnell genug unterwegs sein, was bei dem Rad leichter gesagt als getan ist … aber es muss wohl nur noch 1-2 Mal bis zu Fraunhofer reichen und ggf. nochmal an die Metro-Station in Greenbelt – das ist aber alles nichts dramatisches. Um so mehr freue ich mich auf mein gut gepflegtes Rad daheim.

Samstag hing ich dann dafür etwas in den Seilen, aber halb so wild, denn den Tag hatte ich schon lange für eine Aktion mit dem Tauchklub eingeplant – eigentlich eine Grillfeier, wurde aber kurzfristig umdisponiert zu einer Art „Rafting für Arme“ (Tubing). Auch nicht schlecht und eine Menge Spaß und die Möglichkeit einfach mal etwas „abzuschalten“ während man sich auf einem Schlauchreifen den Fluß runtertreiben lässt – der Fluss hatte hier ungefähr die Breite der Iller, Brigach, Breg und auch der Oberlauf der Pegnitz wäre in Deutschland wohl gut geeignet. Die Temperaturen auch … erfrischend. Ganz entfernt hat es an das Donauschwimmen in Neuburg erinnert, nur die Außentemperaturen waren mit leicht unter 30°C um einiges angenehmer – und ich bin auch ohne Tauchanzug ausgekommen. Etwas entfernt erinnerte es auch an die netten Abenteuer von Charlie Brown in „Lauf um dein Leben, Charlie Brown!“ … Nur glaube ich, dass man auf den Schneesturm hier dankenswerter Weise noch einige Monate warten muss.

Zum Abschluss habe ich mir noch eine Portion Eis gegönnt – die Bedienung hat nicht schlecht gestaunt als ich 3 Kugeln verlangt habe … amerikanische Kugeln halt, aber dennoch schaffbar … zumindest für mich – nicht für die kleinen Becher hier … man hat mir kurzerhand 2 in die Hand gedrückt, weil es nicht gereicht hat – Eis war aber auch superlecker … eines der wenigen Cafés die hier ihr Eis noch selbst machen und nicht irgendwas externes zukaufen.
Der Gunpowder Park, in dem das ganze Erholungsgebiet liegt, erstreckt sich entlang einer alten Bahnstrecke, die ähnlich wie in Deutschland auch an einigen Stellen, zum und Gehweg umfunktioniert wurde. Ich habe mich mit Freude an Bieberehren-Ochsenfurt und die Strecke am weißen Main erinnert.
Auf dem Rückweg hatte ich mir mit Raimund überlegt noch bei der örtlichen „Ambulance Station“ vorbei zu schauen, die haben sowas wie ein Grillfest gemacht – vergleichbar mit der Hauptfunktion der freiwilligen Feuerwehr und dem THW … – Grillfeste ordnungsgemäß durchführen. Leider haben die nur über Mittag was angeboten – komischer Ansatz, aber wir sind ja in Amerika. Haben sie halt Pech gehabt, so ein saftiges Steak hätte ich dann doch noch platt gemacht.
Platt war aber der richtige Ausdruck – nun denkt man eigentlich, so ein wenig den Fluss runter treiben lassen, dass kann doch nicht so anstrengend sein. Dennoch habe ich erst mal noch den fehlenden Schlaf nachgeholt … abends habe ich noch ein klein wenig an der Diplomarbeit gefeilt … bin dann aber doch bald ins Bett … und habe bis morgens um halb zehn durchgepennt.

Die Diplomarbeit und die Präsentation stand dann auch im Vordergrund für den Sonntag, abgesehen von einer Runde Anrufen von daheim – ich bin mir hier zwischenzeitlich als Telefonzentrale vorgekommen. Morgen wird die Präsentation fertig gemacht und die Diplomarbeitsänderungen meiner Supervisor nochmal eingebaut. Dienstag ist dann die Präsentation, und dann ist es auch schon vorbei … nicht mal mehr 48h – und irgendwie fühle ich mich als wäre es nicht wirklich ein halbes Jahr das ich schon hier bin.

Time to say good bye

Ja so ganz allmählich beginnt hier der große Verabschiedungsreigen. Es ist irgendwie die Woche der letzten regelmäßigen Ereignisse, die uns / mich hier über ein halbes Jahr begleitet haben.

Gestern (Mittwoch) wurde denn auch recht kurzfristig das Farewell-Dinner angesetzt – gleich abends um sechs … was mir eigentlich gegen den Plan lief, denn ich wollte lange im Office bleiben um in Ruhe an der Diplomarbeit schreiben zu können. Aber bei so social-events sollte man in amerikanischen Firmen nur in wirklich gut begründeten Ausnahmen fehlen, also Plan verwerfen. Natürlich war ich im Office auch noch nicht wirklich passend für das Essen gekleidet, außerdem hatte ich morgens vergessen mich zu rasieren. Dumm gelaufen, dass ich dann bis kurz vor 5 auch noch am Rödeln war – es wurde etwas hektisch – was angesichts meines Fahrrads hier keine Freude ist – da rutscht die Kette mittlerweile auf verschiedenen Gängen einfach durch.
Ich hab es dann doch noch rechtzeitig gepackt in angemessener Kleidung fertig da zu stehen. Die Investition in die dünnen, eleganten Jeans hat sich echt gelohnt. Auch wenn ich ein wenig overdressed war – Hemd hätte es nicht unbedingt sein müssen, aber ich wollte ja nicht so wie andere in unserer Gruppe mit abgewetzten Shirts und Shorts auftauchen – sowas gehört sich in dem Zusammenhang einfach nicht.

Essen und Getränke waren echt lecker in dieser Micro-Brewery (lokale Kleinbrauerei) – an den Geschmack eines guten Biers aus Deutschland kommen die nicht ran, aber besser als die üblichen Dingen wie Budweiser und Co ist es auf alle Fälle mal. Das dunkle Weizen war richtig lecker – auch wenn die hier noch lernen sollten, aus was für Gläsern man das Zeug trinkt – aber Stil ist hier ja nicht Trumpf in den Staaten.
Aufgrund einer etwas komischen Regelung bezüglich der Abrechnung wurden nur die Vorspeisen übernommen, aber selbst das ist doch etwas wert.
Wir haben dann auch kräftig durchgetauscht, damit jeder mal von allem probiert hatte – es ist zwar reichlich fettig und sicherlich alles andere als ausgewogen, aber die frittierten Zwiebelringe hier sind einfach immer lecker. Außerdem habe ich endlich mal von den berühmten Bluecrabs hier aus der Chesepeak-Bay was probieren dürfen. Muscheln waren auch im Angebot – sehr lecker, ich mag das Zeug einfach, vor allem nach einem halben Jahr „Enthaltung“ schmeckt es um so besser.

Raimund hatte Philipp und mich noch gefragt, ob wir so freundlich wären ihm beim Aufstellen einer Waschmaschine zu helfen, die er geliefert bekommen hat – alleine ist das etwas umständlich … zumal wenn das Ding Rollen hat – ja das braucht man hier, denn zusätzliche Abwasser-Anschlüsse für solche Geräte sind eher die Ausnhame … nein der Schlauch wird einfach übers Waschbecken oder die Badewanne gehängt und los gehts … Wir haben uns dann noch „kurz“ unterhalten, zwei Bier dazu getrunken und als wir wieder auf die Uhr geschaut haben, sind uns fast die Augen aus dem Kopf gefallen – 1 Uhr in der Frühe … naja kann man nicht ändern. Mit noch daheim an der Arbeit schreiben war es denn natürlich auch nix mehr.

Allerdings habe ich nicht sonderlich dolle geschlafen – irgendwie hat sich meine Darmflora scheints über die große Menge Protein aus dem Meeresgetier gefreut, in Kombination mit einer ganzen Menge Zwiebelringe bin ich mir vorgekommen wie ein Heißluftballon … Irgendwann um kurz nach 5 hab ich es dann aufgegeben, mich von einer auf die andere Seite zu wälzen … stattdessen habe ich noch ein wenig an der Diplomarbeit gewerkelt, um dann um kurz nach sechs unter der Dusche zu verschwinden und nach dem Frühstück mich auf den Weg zur Arbeit zu machen. Dort ging es dann weiter mit der Diplomarbeit … nochmal ne Runde Feedback am Nachmittag zum letzten Kapitel (erster Durchgang). Aber ich muss sagen, irgendwie hab ich die kurze Nacht tierisch gemerkt – so irgendwann ab halb drei rum, half nur noch Kaffee in großen Mengen und selbst dann war es eher ein Voranquälen, denn ein Arbeiten. Kurz nach dem Meeting habe ich dann auch den Heimweg angetreten. Ich war mir noch absolut nicht sicher ob ich die übliche Laufrunde machen sollte, ich war derart fertig – selbst auf dem Rad hab ich mich quälen müssen.

Aber wie es beim Sport als so schön heißt (vor allem auf den letzten Kilometern beim Marathon findet man die Schilder immer mal wieder): „Quäl dich du Sau!“. Also habe ich den inneren Schweinehund genommen und ihn in die Wüste geschickt. Schließlich war das ein weiterer Abschied, so wie es derzeit aussieht war heute zum letzten Mal hier die Halbmarathonstrecke am Northeast-Branch laufen, zumindest mal für eine unbestimmte Zeit. Ich habe daher auch die Kamera mitgenommen und nochmal Erinnerungsbilder gemacht. Beim Laufen musste ich eh langsam machen … irgendwie war die Nacht doch wirklich zu kurz. Ich habe vor allem was Neues erlebt: Bisher sind die Kreuzschmerzen beim Laufen immer besser geworden – diesmal nicht … eher das Gegenteil war der Fall. Es wird Zeit, dass ich wieder eine anständige Matratze als Unterlage habe. Aber für die restliche Zeit hier wird das jetzt auch noch gehen. Und was positives hatte es ja auch: Mit den Schmerzen im Rücken ist mein eingeklemmter Nerv im Kreuz wohl entlastet worden. Ist nur beides irgendwie nicht so das was ich mir unter „Lösung“ vorstelle …

Jetzt haue ich mich aufs Ohr, in der Hoffnung, dass der Halbmarathon jetzt die innere Uhr mal wieder richtig gestellt hat – morgen wird es wohl ein wirklich langer Tag im Office, denn auch die Abschlusspräsentation will ja noch gemacht sein. Da habe ich dank Nachbearbeitung der Diplomarbeit noch gar nicht mal mit angefangen – irgendwie hat das schon Züge von Martin: „Meine besten Präsentationen habe ich nachts um drei im Büro erstellt …“ Bei geplanten 20 Minuten wird es wohl aber auch nicht übermäßig viel werden.

Jetzt weiß ich auch warum das Ding Diplom-Arbeit heißt …

Ich merke gerade, das die Betonung bei diesem Substantiv auf dem zweiten Wort liegt, denn es ist wohl weniger Diplom, sondern eher mehr Arbeit – zumindest kommt es mir derzeit so vor. 😯

Das mag auch daran liegen, dass ich derzeit richtig ranpacken muss, damit alles termingerecht fertig wird. Ich werde das verdammte Gefühl nicht los, als ob ich gerade die ganze Arbeit nochmal schreibe. Aber das täuscht wohl, denn im Prinzip sind es nur Änderungen und Korrekturen, und eine Schlussfolgerungen die noch geschrieben werden müssen.
Eines weiß ich, bei den Praktika war es etwas angenehmer, da gab es zwar am Ende auch noch eine ganze Menge Korrekturen, aber es gab auch zwischenzeitlich immer mal wieder ein Feedback zum aktuellen Stand – ganz herzlichen Dank an alle Betreuer und Helfer die mir da zur Seite gestanden sind – ich weiß es jetzt um so mehr zu schätzen. Es ist etwas wie bei der Software-Entwicklung: Je später man die Fehler entdeckt um so teurer wird die Beseitigung. Und erst seit Ende letzter Woche kommen langsam die Änderungen meiner Supervisoren so richtig dicke. Ich tröste mich gerade irgendwie damit, dass bei Langstreckenläufen auch die letzten Kilometer die härtesten sind, abgesehen vom letzten, den kann man meist dann doch richtig genießen.

Im Haushalt geht es gerade richtig rund, unsere Nachfolger sind eingetroffen, ein Teil ist aber gleich wieder abgedampft, und reißt jetzt mit erleichtertem Gepäck. Noch bis Donnerstag Abend sind die in New York. Das könnte ich jetzt auch noch machen … Hatte den Vorteil: Ich bin meine beiden halb entleerten Metrokarten für New York noch losgeworden und habe sie einer sinnvollen Weiterverwertung zugeführt. Der zweite Schwung ist heute im Laufe des Tages eingetroffen. Die haben etwas Pech gehabt mit ihren Inlandsflügen und haben wegen schlechtem Wetter die Nacht am Flughafen in Boston verbracht. Kann ich mir besseres vorstellen, aber manchmal läuft es halt einfach nicht so wie man will.

Wahrscheinlich am Freitag nehmen wir die dann mal zur Vorstellungsrunde mit zu Fraunhofer, damit sie mal wissen wo sie das nächste halbe Jahr arbeiten werden. Außerdem bekommen sie dann auch gleich den Papierkram ausgehändigt und können sich um den ganzen Verwaltungskram kümmern.
Gestern haben wir die wahrscheinlich letzte „Aldi-Tour ™“ gemacht – eine richtig große Runde diesmal mit 2 Stopps in Beveryn Heights um Christoph und Jens aufzusammeln. Jens ist dann noch bei uns vorbeigekommen und hat sich etwas informiert wegen eigenem Internet-Anschluss und hat sich für die ersten Tage ein Fahrrad ausgeborgt, sonst ist man hier ja so furchtbar aufgeschmissen.

Das Ende des Aufenthalts ist in greifbarer Nähe, das äußert sich auch an diversen anderen Stellen – einige Leute feiern bis nachts um drei, dankenswerterweise direkt über meinem Zimmer mit der nicht vorhandenen Isolierung und auch nicht gerade in Zimmerlautstärke – so kann man sich wunderbar ausruhen und Kraft für die Diplomarbeit am nächsten Tag sammeln. Auf den Hinweis, das andere vielleicht schlafen möchten kommt keine wirkliche Reaktion – Denken ist um die Uhrzeit wahrlich schon schwer. Ich habe dann frustriert noch ein paar Zeilen Diplomarbeit aus den Fingern gesaugt, aber so richtig gut war das nicht.
Auch fehlt irgendwie gerade das Verständnis, dass manche Leute eben nicht nur einen Praktikumsbericht abgeben müssen, sondern dass es bei mir eben um eine Abschlussarbeit geht, hinter der am Ende eine wichtige Note steht und nicht nur ein simpler Haken „bestanden“. Das haben einige heute auf Arbeit etwas ziemlich harsch erfahren müssen, ich habe eben derzeit auf Arbeit gänzlich andere Sorgen als mich auch noch um irgendwelchen Haushaltskram auf Zuruf zu kümmern. Mit einem Mal wird das Fahrrad für Jens dann nämlich doch gebraucht – die letzten 2 Monate hat es kaum jemand gebraucht geschweige denn sich um irgendwas gekümmert in der Richtung. Jetzt heißt es auf einmal ich müsse sowas abstimmen – mit allen … werde ich wegen jedem Furz gefragt bei dem das Auto unterwegs ist? Auch nicht. So wird einem also hier auch Engagement gedankt, von diversen Vorfinanzierungen über diverse Gefälligkeiten während des Semesters. Irgendwie komme ich mir dezent an einen komischen blauen Haufen erinnert vor, und das ist noch gar nicht so lange her… Nur irgendwie eine etwas andere personelle Besetzung. Bin ich froh, dass es hier alles nur noch eine Sache auf Abruf ist. Ich habe ja irgendwie den Verdacht das einige Leute hier einfach nur verdammt neidisch sind, dass ich mich hier so gut zurecht finde, und trotz diverser Ausflüge und Reisen noch genügend Geld auf der hohen Kante habe. Auch das gute Verhältnis zu diversen Leuten bei Fraunhofer geht einigen Leuten sicherlich gegen den Strich. Ich kann nur sagen: Manche Erfahrungen muss man einfach machen und die Erfahrungen aus den Praktika und selbstständiger Versorgung in meiner Nürnberger Zeit habe ich hier echt wieder gut verwenden können. Das jemand mehr Erfahrung hat und das man auch von solchen Leuten etwas lernen kann ist heute leider ja nicht mehr so „in“.

Heute war es ja für die Washington schon richtig kalt – Tageshoch irgendwo um die 23°C – da muss man hier ja bald schon wieder die Pelzjacke rausholen. Das fällt einem schon morgens etwas positiv auf – man fühlt sich nicht wie als wäre man gerade ins Tiefkühlfach gestiegen wenn man ins Büro kommt. Auch nachmittags hat es was für sich: Es steht nicht wie üblich der kleine Mann mit dem Hammer vor der Tür, der Übergang ist echt erträglich. Außerdem ist gerade was seltenes der Fall: Die Luftfeuchte ist endlich mal vergleichweise niedrig. Bei solchem Wetter macht das Laufen ja gleich wieder mehr Spaß, und man ist auch gleich 10 Minuten schneller unterwegs. Zum vorletzten Mal heute die kürzere Runde um den Lake Artemesia. Letzte Woche habe ich mich da noch drei Mal rumgequält, diesmal war das irgendwie fast gar nichts – auch wenn ich nicht den Versuch unternommen habe noch ne Runde mehr zu machen – ich habe ja noch ein Stückchen Diplomarbeit heute Nacht zu erledigen. Da kommt es sicherlich unpassend wenn man sich total verausgabt.