Zivilcourage, Mut und Faulheit

Mann oh Mann schon wieder eine halbe Netz-Ewigkeit her, dass ich hier was in den Blog geschrieben habe, höchste Zeit das zu ändern. Es heißt ja nicht, dass ich in den letzten 2 Wochen untätig gewesen wäre, ganz im Gegenteil, es war jede Menge zu tun und der Blog musste sich mal hinten anstellen.

Kurze Info was so in der letzten Zeit gelaufen ist: Meine Küche nimmt ganz ganz langsam Formen an – immerhin habe ich jetzt eine Spüle die ich benutzen kann. Die Idee mit dem Adapter aus dem letzen Eintrag war ja gut gedacht – nur hatte ich mit den Konventionen im Abfluffbereich nicht gerechnet – dort heißt es immer nur: Vom Kleinen ins Große – was angesichts des worst-case ja auch seine Berechtigung hat – nicht dass dann irgendwo was überläuft nur weil der Kanal es nicht packt – das kennen wir doch schon von diversen Starkregenfällen. Also habe ich das Rohr insgesamt durch ein 50er System ersetzt (natürlich nochmal Durchführung im Schrank vergrößern) aber jetzt hat das auch alles seine Richtigkeit. Angesichts der Preise fürs Rohr auch wirklich zu verschmerzen – spottbillig.
Die Verbindung der Arbeitsplatte harrt indes noch ihrer Vollendung – mal sehen wann das endlich in die Reihe kommt.

Auf der Arbeit geht es richtig gut voran und seit dem ersten Gehalt bin ich um so motivierter, schon praktisch wenn man Geld zur Verfügung hat. Aber typisch Geld: Kaum da schon weg – immerhin war ja noch einiges an Kosten aufgelaufen, die es zu bezahlen galt. Das wird sich aber sicherlich die nächsten Monate dann auch geben – Möbel und Einrichtung kauft man ja nicht alle Tage.
Das Projekt macht langsam auch Fortschritte, erste Teile für einen Prototypen sind recht weit gediehen. Für mich ein tolles Gefühl, wenn man am Ende des Tages etwas herzeigbares hat.
Offizielle Willkommens-Veranstaltung war am Montag, ich habe zusammen mit Torsten und Frau Kafka meinen Einstand gefeiert. Wir haben ganz ordentlich aufgefahren, mit Fleischkäse, Brötchen, Muffins und einer Käseplatte.
Muffins habe ich übernommen und gleich mal meine Küchenuntensilien getestet – der Rührer und der Backofen funktionieren. Der Backofen ist jetzt auch von etwaigen Holzspanresten befreit – beim Aufheizen roch es kurzzeitig angehm nach Holz … An den Resten der Käseplatte arbeite ich gerade noch, gestern und heute habe ich die Beilagen in Form von Silberzwiebeln und Oliven vernichtet, die mussten weg. Ich fühlte mich bei den Oliven an Mannekinpix aus Asterix erobert Rom erinnert: Anstelle „Elefant, gefüllt mit Oliven“, fühlte ich mich deutlich wie „Kai, gefüllt mit Oliven“.

Heute nachmittag wars dann nochmal recht stressig – Marvin hat mir freundlicherweise mit 2 Händen ausgeholfen und wir haben die zweite Leuchtstofflampe bei mir im Wohnzimmer aufgehängt – jetzt ist auch endlich Licht wenn man es einschaltet – mal sehen ob ich mir nicht doch noch sowas ins Schlafzimmer hänge, vielleicht hilft es ja morgens beim Aufstehen.

Auf dem Weg in die Wohnung sehe ich wie gerade unser Hausmeister-Service einen Anschlag aufhängt in dem nochmals darauf hingewiesen wird, wann im Haus Ruhe zu sein hat. Ich habe dann mal vorsichtig gefragt ob es Beschwerden gab. Die gab es anscheinend – es wurde angeblich zu nachtsterbender Zeit noch mit der Säge und der Bohrmaschine hantiert. Also ich weiß, dass es bei mir als mal später wurde bis die Küche stand, aber bis 22:00h ist es eh erlaubt, und danach habe ich mir nichts vorzuwerfen. Vor einigen Tagen hing auch ein Hinweis da, dass Hundebesitzer bitte darauf achten sollen, dass ihre Vierbeiner nicht ins Treppenhaus kacken. Erstens erwarte ich von einem Hundehalter, dass er sowas sofort beseitigt, wenn er es mitbekommt und zum anderen finde ich alleine eine solche Aufforderung mal wieder drollig. Irgendjemand hier im Haus hat irgendwie zu viel Zeit / Langweile und vor allem scheints keinerlei Courage in den Knochen. Ich hätte jeden verstanden der abends an der Tür geklopft hätte und gefragt hätte, wann wir fertig sind oder ob wir bitte leise sein können. Aber diese hinterforzige Art über die Hausverwaltung kann ich mal grad gar nicht ab. Das zeugt von Dippelesshisserei – bin ich froh, dass ich am Samstag nicht doch noch kurzerhand die Lampe mit Martin an die Decke gedübelt habe – da wäre wohl gleich die Polizei vor der Tür gestanden oder wie habe ich das zu verstehen… Oh Zeiten – oh Sitten.
Ich kann Martin mittlerweile echt sehr gut verstehen und muss mir allen Ernstes überlegen ob ich mir in einigen Jahren nicht auch eine Immobilie in einem Industriegebiet zulege. Da hat man vor solchem Ungemach Ruhe.
Im Nachhinein frage ich mich, wer solche Aktionen überhaupt nötig hat. Das Lärm und handwerkliche Arbeiten nicht unbedingt schön sind (es sei denn man macht sie selbst) ist eine Sache, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, als sei es heute ja schon fast verpönt a) Arbeiten zu gehen und solche Dinge dann halt abends erledigen zu müssen b) überhaupt selbst Hand anzulegen und nicht alles von der Stange zu kaufen, bzw. es halt anzupassen.

In einer anderen Sache bin ich derzeit auch etwas zwiegespalten und muss sehen wie es sich entwickelt, ich bin zwar jetzt Truppführer im THW, aber so richtig Spaß will noch nicht aufkommen, es fehlt mir irgendwie die Motivation wie ich sie von früher kannte. Ich hoffe mal sie kommt wieder, aber wenn ich mir den aufziehenden Bürokratismus anschaue, dann frage ich mich was noch kommen muss, bis ich das Handtuch werfe. Ich bin da sensibel, vielleicht sogar überempfindlich geworden. Man wird sehen was sich entwickelt. Aber irgendwie bin ich desillusioniert, dass das Pendel sich demnächst mal wieder in die andere Richtung bewegt, hin zum gesunden Menschenverstand und weg von diesen sinnbefreiten Vorschriften und Anweisungen. Aber wir müssen ja erst den Schwachsinn aus den USA perfektionieren, bevor wir erkennen dass wir uns gerade den Ast abgesägt haben, auf dem wir sitzen…

Wenigstens der Frustabbau funktioniert momentan ganz gut: Ich war endlich mal wieder 2x die Woche laufen, auch wenn heute abend nur Kurzprogramm angesagt war: rund 40 Minuten war ich spät abends durch den Nebel in der Rheinebene unterwegs – eine tolle Sache: Es ist alles so gedämpft und ruhig. Herrlich zum Entspannen beim Laufen. Ich glaub das werd ich öfter so spät machen.

Puzzeln für Fortgeschrittene – auch Heimwerken genannt

So, hier einmal wieder ein Update zum Umzug bzw. mittlerweile Einzug/Umbau. Noch immer geht alles in Heimwerker-Kleinarbeit. Aber es geht voran.

Als besonders kniffeliges Projekt hat sich die Anfertigung des Arbeitsplatten-Übergang an einem Versorgungsschacht entpuppt: dort kann ich nicht so einfach mit einer Gehrung arbeiten (zumindest ohne eine übermäßig große Ecke abzuschneiden). Es gibt dafür ja passende Schablonen, nur die sind die für die einmalige Verwendung zu teuer. Mit Martin habe ich jetzt so etwas nachgebaut. Schon das war eine langwierige Aktion bis wir die fertig hatten. Zumindest in der Theorie funktioniert das auch gut. Die Praxis sah dann leider etwas anders aus – leider war unsere Schablone einfach ein Stück zu kurz um sie zu verwenden… Ergo erst mal vertagt. Immerhin: Den Ausschnitt für die Spüle haben wir noch hinbekommen, auch wenn wir dafür die Platte samt Spüle nochmal nach Lampertheim gekarrt haben um passendes Werkzeug zu haben – es fehlt mir einfach noch an ein paar grundlegenden Holzwerkzeugen hier, andererseits brauche ich die wohl eher in einer Werkstatt denn in einer Mietwohnung … 😀

Nächster Streich: Das Anschließen des Abflusses an die Spüle zusammen mit der Spülmaschine – aus den bestehenden Teilen konnte ich mit ein wenig probieren und experimentieren schließlich die einzig sinnvolle Kombination aus Einzelteilen zusammenschrauben, die unter die Spüle gehört und dort alle Abflussmöglichkeiten zusammen führt. Fehlte nur noch das Stück bis an den Hausanschluss und die Abflusszuleitung für die Spülmaschine, zudem musste ich noch einen Deckel auf den nunmehr ungenutzten alten Zufluss für die Spülmaschine machen. Selbst ist der Mann, einen Winkel und ein langes Stück Abflussrohr hatte Martin noch gefunden, also nur der Zufluss und der Deckel. Daher heute erster Anlauf nach dem Geschäft (dank einer Telefonkonferenz war es natürlich mal wieder reichlich spät, ca. halb 8 abends … ) – Hornbach, der liegt hier um die Ecke und somit schon fast am Weg. Leider fast nix dort bekommen: Nur den Stopfen für auf den Anschluss gab es, sonst aber Essig. Also gut, ist ja nicht so weit und noch haben die Geschäfte nicht zu: auf zum Bauhaus. Dort habe ich dann auch was passendes gefunden, inklusive einer kurzen aber kompetenten Beratung wie man denn eine Spülmaschine an ein 50er HT-Rohr zum Stecken (also ohne die Verschraubungen anklemmt.
Daheim gings gleich ans Werk, so lange man noch Lärm machen darf, ohne dass die Nachbarn sich gestört fühlen. Erster Ausfall: Die gute Stichsäge hat einen Wackelkontakt – also wieder wegräumen und kurzerhand anstelle des Profiwerkzeugs die kleine von KingCraft rausgeholt, die hat noch weitere Vorteile: Sie ist einfach kleiner und handlicher. Gerade unter und neben der Spüle nicht zu verachten. Das Rohr in der Länge erst mal anzupassen (es muss am Ende noch kürzer werden, wenn die Arbeitsplatte samt Spüle und Unterschrank noch ein Stück näher an den Anschluss heran rückt).
Soweit alles kein Thema, dann kurz vor Schluss die Ernüchterung: Aus dem Siffon kommt wider Erwarten kein 40er Rohr sondern eines mit 50mm Durchmesser … die Zuführung ist ein 40er Rohr (wer baut solch einen Stuss?) – ergo nochmal einen Adapter kaufen und einbauen, wo doch das Rohr aus der Wand schon eines mit 50mm Durchmesser war. 👿 Was solls, einkaufen einbauen und dann hab ich hoffentlich endlich mal übergangsweise eine Möglichkeit in der Küche abzuspülen.

Auch in anderen Bereichen gibt es kleine Fortschritte und nette Erkenntnisse: Zusammen mit Martin habe ich nach dem Abbruch des Arbeitsplatten-Zuschnitts eine Leuchtstofflampe von zwei geplanten über dem Arbeitsbereich aufgehängt und angeschlossen. Da fehlt noch ein Stückchen Kabelkanal, aber die Lampe funktioniert schonmal – zwar etwas ungewohnt und sicherlich nicht das Licht für einen Wohlfühlraum mit dedämpften Licht, aber doch ein riesiger Fortschritt in Sachen Möglichkeiten zu Arbeiten. Es geht nichts über gutes Licht beim Arbeiten. Die alte Lampe habe ich jetzt als Provesorium aufgehängt – dabei habe ich mal wieder erlebt was es so an Dingen in Sachen Elektro geben kann: Ich habe, wie man es mal gelernt hat, vor dem Schrauben nochmal nachgemessen – komischerweise hatte ich in beiden Schalterstellungen an der Lampe eine aktive Phase mit 230V … – ergo doch Sicherung raus – dabei habe ich dann den Rechner gleich mit ausgeschalten – na sei es drumm. Was war passiert: Im Strom ist es egal ob der Schalter vor oder nach dem Verbraucher ist … in diesem Fall sitzt er im Nulleiter … funktioniert auch, aber sauber ist was anderes.

In diesem Sinn: Weiterhin frohes Heimwerken!

Projekte mit PCs – lustige Fehler vorprogrammiert …

Die letzte Woche lief es etwas drunter und drüber bei mir – nunja was will man machen, es ist alles noch nicht so recht im Lot mit dem neuen Job und ein paar „Altlasten“ drücken einen auch noch, zudem bleibt man ja auch an dem ein oder anderen Thema dran, rein aus Interesse/Neugierde.

Aber der Reihe nach – eine Firma die schon lange bei mir PCs, Service und Zubehör kauft hat sich kurz nach Neujahr gemeldet, dass nichts mehr funktioniere – bzw. das zentrale Buchhaltungsprogramm nicht mehr mit dem dort noch immer laufenden Windows 2000 nun nicht mehr lauffähig sei. Ärgerlicherweise wurde das Update für den Server schon installiert und einen Uninstall gibt es nicht, ohne das man einen gehörigen Datenverlust einkalkulieren muss. Lexware halt mal wieder in Kombination mit gut gemeinten Taten.

Also los gehts, und man besorgt erst mal einen Ersatz-Laptop und ne Docking-Station, damit in der Firma überhaupt gearbeitet werden kann – geht natürlich auch nicht von jetzt auf gleich, vor allem wenn man nicht mehr so kann wie das früher mal möglich war, als man noch Zeit hatte (übrigens während des Dezembers wäre das Projekt wunderbar und mit viel weniger Stress gelaufen … da hatte ich mehr als genügend Zeit).

Nächster Streich: Organisieren von Windows XP Lizenzen, geht ja nur noch gebraucht, aber dafür doch noch immer zu humanen Preisen. Parallel auch noch 2 neue Rechner, die dann in Altsysteme eingebaut werden sollen, damit die hauptsächlich genutzten Rechner nicht so schnell schlapp machen.

Ca. ne Woche später ist endlich alles da, es kann losgehen – nur einer der neugebauten Rechner spinnt total, will einfach nicht so recht auf die Füße kommen und ich kann es mir nicht erklären, zumal es mal wieder etwas später war bis ich den Rechner überhaupt begutachten konnte. Also erst mal in die Werkstatt und ruhen lassen. Am nächsten Tag ist mir dann auch der versteckte Übeltäter aufgefallen. Beim Einbau hatte es einen Pin am Prozessor etwas verbogen – das sieht man von außen leider nicht, und auch bei der Demontage ist es nicht gleich aufgefallen – ich vermute mal, der war womöglich schon in der Box verbogen, denn ansonsten hätte man ja den Widerstand beim Einsetzen gemerkt. Da lobe ich mir doch das Patent von Intel mit den Federn und Kontaktfeldern, da kann wenigstens nichts verknicken …

Nun waren endlich mal wieder 2 Rechner einsatzbereit – die Installation von Software und anderen Dingen war dann halb so wild und auf neuen Rechnern arbeitet es sich ja auch recht zügig wenn sie denn mal laufen.

Anders die Altsysteme: Aus dem bestehenden Sammelsurium macht man nach Möglichkeit ja einheitliche Rechner, das erleichtert die Pflege. Das ging sogar sehr gut auf – alles identische Mainboards und Prozessoren bei der bestmöglichen CPU-Performance – mehr kann man sich eigentlich nicht wünschen in diesem Zusammenhang. Der Teufel steckt dann teilweise wieder im Detail. Bei den verwendeten Boards sind unheimlich schlechte DIMM-Sockel für den Arbeitsspeicher verbaut, die bekommen nur schwer sauberen Kontakt zu den Speichermodulen – sehr ärgerlich und fummelig. Aber mit ein wenig Geduld geht auch das.
Die Installation der Software zieht sich scheints elend hin – nur in einem Rechner, in dem eine andere Festplatte steckt geht es schneller – die war durchgerutscht beim Umbauen. Also testhalber noch einen anderen Rechner genommen und dort auch eine andere Festplatte (widerspricht dem Gleichheitsgedanken) eingebaut – und Tatsache: Das bringt die Kiste so richtig auf Touren. Wieder was dazu gelernt – das es nicht irrelevant ist, wusste ich ja aber gleich derart gravierend, bei nicht sehr verschiedenen Platten – das war mir neu….

Andere Problematik, die ich verfolgt habe: Ein VPN-Problem – siehe auch den Trackback – ein Partner hat da Probleme gehabt – ich habe ja schon viele Router erlebt, aber welche die beim Port-Forwarding heute noch derart schlampen – das ist ja schon peinlich. Da hat wohl mal wieder jemand gemeint besonders schlau und besonders billig einkaufen zu können. Das Ergebnis ist wie man sieht Schrott. Daher: Doch lieber etwas Geld in einen gescheiten Router stecken. Ich habe mich bei meiner Fritzbox hier auch geärgert, das ist eine total abgespeckte Version extra für 1und1. In solchen Fällen lohnt es meist wirklich nicht zu sparen. Die paar Euro mehr für ein anständiges Gerät sind schnell wieder vergessen, wenn man an das Gerät nicht ständig denken muss, sondern es einfach funktioniert und so zu nutzen ist wie man es sich wünscht.

Neuer Lebensabschnitt – neuer Unfug

Während den bisherigen Lebensphasen gab es ja auch immer mal wieder Aktionen, die man in die Kategorie „Schickane/Zeitverschwendung“ geschoben hat. In der Hochschule hat vieles davon irgendwann dann doch mal Früchte getragen, aber einige Dinge waren einfach nur lästig.

In der Arbeitswelt habe ich heute erleben dürfen, dass es da noch eine Stufe schlimmer geht. Da wird nicht nur Zeit mit Meetings verbraten ohne dass Ergebnisse oder Fortschritte erkennbar sind. Nein noch viel schlimmer: Benchmarking wo es nur geht, oder auch KPI (Key Performance Indicators) genannt. Das wird wohl von den Führungsebenen als ultimatives Allheilmittel betrachtet – egal für was – Hauptsache Benchmarking und ISO-Konformität. Die eigentliche Arbeit kann da gelegentlich in den Hintergrund geraten.

Es ist ja nicht so, dass ich mich gegen Leistungsvergleiche im Allgemeinen verwehre – nur wer vergleicht kann eine Entscheidung treffen heißt es so schön. Außerdem wäre ich sonst wohl mit den Marathonläufen völlig falsch gewickelt. Auslöser heute war eine eigentlich simple Sache: Zum ordentlichen Arbeitsbeginn gehört eine Unterweisung in die Gefahren des Betriebes und die Sicherheitsbestimmungen. Soweit ja nichts ungewöhnliches und aktuelle Infos und Ergebnisse der Präventionsarbeit sind ja auch ok.
Wo ich aber dann dachte „jetzt wird’s abstrus!“ war als dann darauf hingewiesen wurde, dass jeder Mitarbeiter nach Möglichkeit Risikofaktoren und Beinahe-Unfälle melden soll. Da wäre eine Diskrepanz im Vergleich zu anderen Vergleichsgruppen, und es würde im Benchmark schlecht aussehen.
Klar: Gefahrenquellen abstellen schön und gut. Aber warum diese verkrampfte Art? Das muss doch nicht sein und steigert den Erfolg des Unternehmens nicht direkt, denn jeder Mitarbeiter sucht jetzt verzweifelt nach entsprechenden Dingen – Zeit die er wohl sinnvoller in seine eigentliche Aufgabe stecken könnte.

Es tritt gerade mal wieder das zu Tage, was ich schon bei meiner Diplomarbeit festgestellt habe: Messen ja, aber bitte mit Sinn und Verstand und in ausgewogenem Verhältnis zum Nutzen. Man kann sich auch zu Tode messen und gar nichts mehr geschafft bekommen. Eine geringe Zahl Beinahe-Unfälle muss ja nichts schlechtes an sich sein – man muss aber dann halt auch über den berühmten Tellerrand hinaus schauen und nicht einfach nur die Zahlen anschauen. Interessant sind ja gerade gerade die Ausreißer und deren Ursachen. Wenn in einer Vergleichsgruppe dann eben wenige Beinahe-Unfälle gemeldet sind, und auch keine Betriebsunfälle dann muss man sich überlegen was los ist. Es gibt zwar einige Möglichkeiten, aber die kann man leicht gegen prüfen:
a) es wird alles verschleiert und vertuscht – da hilft ein kurzer Abgleich und eine unverbindliche Nachfrage bei den Mitarbeitern direkt – wenn da Ungereimtheiten auftauchen, dann muss man reagieren
b) vielleicht ist die Abteilung schon sehr sicher gestaltet und hat ggf. gar nicht mehr die Möglichkeit Risiken noch weiter zu senken – gerade im Büro hat man eben keine so hohe Gefährdung wie in der Produktion. Hier einfach nur Zahlen zu vergleichen ist sinnfrei. Es gibt in der realen Welt kein unbeschränktes Wachstum – das wissen wir doch seit vielen Jahren. Irgendwann hat man einen Stand erreicht wo es nur noch sehr langsam weiter geht.
Vielleicht sind ja gerade die Abteilungen mit niedrigen Zahlen die besseren – sie haben schon alles im Griff und arbeiten routiniert und sicher. Haben die Damen und Herren aus der Führungsschicht das vielleicht mal bedacht oder ist dieser Gedankengang nicht „linear“ genug?

Natürlich ist es aufwändiger sich über abweichende Daten Gedanken zu machen und sich ggf. auch mal genauer zu informieren – aber dafür werden die Leute doch eigentlich bezahlt. Oder hat man an verschiedenen Stellen Angst, dass man sich selbst irgendwann womöglich als überflüssig benchmarked?

Wie bereits gesagt: Messungen sind zum objektiven Vergleich unerlässlich und geben Hinweise, ggf. auch Nachweise / Beweise für eine These. Aber man muss den Hinweisen auch nachgehen und sich überlegen woher bestimmte Effekte kommen. Sicherheit am Arbeitsplatz ist eine sehr ernst zu nehmende Sache, keine Frage – aber es ist evtl. ja so wie bei einer Schraube: Nach ganz fest kommt irgendwann ganz lose.
Jedes Werkzeug, egal ob mechanisch, elektrisch oder auch ein Benchmark muss richtig gebraucht werden – gebrauchen, nicht missbrauchen!
In diesem Sinne weiterhin ein unfallfreies Arbeiten und erfolgreiches Beseitigen von Stolperfallen.

Auf ins neue Jahr

Kaum zu glauben – das neue Jahr hat schon wieder 10 Tage auf dem Buckel. Und es ist auch schon eine ganze Menge passiert.

Wichtigste Neuerung für mich: Das Arbeitsleben hat begonnen. Seit dem 3.1. heißt es morgens „raus aus den Federn“ … Noch ist alles relativ ruhig, das übliche kleinere Chaos beim Neubeginn – es dauert halt einfach etwas bis man sich zurecht gefunden hat in der Abteilung. Nachdem heute auch der Großteil der Belegschaft wieder im Haus ist, kamen nun auch einige Dinge ins Rollen – Büro-Platz, Rechner, Telefon … alles was man so braucht. Jetzt muss ich mich nur noch an so einige Software gewöhnen – Lotus Notes ist zwar dem Namen nach bekannt, aber wirklich damit gearbeitet habe ich mit dieser Software noch nicht. Auf den ersten Blick finde ich sie etwas verwirrend. Aber auch hier gilt: Lerne das Werkzeug kennen, dann wirst du es zu schätzen wissen.

Die derzeitige Aufgabe kenne ich irgendwoher schon aus den Praktika: Dokumentiere mal das was schon vorhanden ist und bisher kaum jemand mit der notwendigen Muße dokumentiert hat. Einige Herausforderungen warten da sicherlich schon noch – die verwendete Datenbank ist ein gewachsenes Produkt, das immer weiter ausgebaut und erweitert wurde – da sind einige Sachen verbesserungsfähig, auch im Hinblick auf die Performance.

Stück für Stück kommt auch meine Wohnung ins Lot, auch wenn ich noch immer ohne Spüle in der Küche dastehe. Aber ich wollte es halt wirklich richtig professionell machen. Ergo habe ich mit Martin zusammen einen halben Tag in der Werkstatt verbracht um eine Schablone samt Vorrichtung für die Oberfräse zu bauen. Noch ist das nicht ganz perfekt, aber die Marsch-Richtung ist klar. Eigentlich ist eine solche Schablone ja nichts übermäßig komplexes, aber sie muss präzise gearbeitet werden und der Teufel steckt wie üblich im Detail. Es hat schon seinen Grund warum die Firmen rund 120 EUR dafür verlangen – für die einmalige Verwendung ist mir das aber zu teuer – ich habe nicht vor ständig neue Arbeitsplatten einzupassen- Wobei mir eine ja noch bevor steht für den Arbeitsbereich hier. Aber das hat noch etwas Zeit, denn derzeit muss ich erst mal aufs Geld warten um das Material zu kaufen. Genügend Zeit um sich über ein paar Details in aller Ruhe klar zu werden.

Ansonsten habe ich noch einige Sachen von meiner Vormieterin übernommen, darunter einen Schwung Töpfe, ein Schuhregal und zwei Schubladen-Schränke von Ikea – auch was wert – selbst wenn mir das derzeitige Design der Frontblenden mit Textilbelag nicht so zusagt – bei Gelegenheit werde ich die entfernen und ggf. auch die Schränkchen mal streichen – auch hier heißt es wohl mal warten, denn dafür sollte das Wetter trocken sein und ausreichend warm um auf den Balkon arbeiten zu können.

Unproblematischer ist da mein 19-Zoll-Netzwerkschrank, den ich seit letzter Woche endlich bei mir habe (er stand fast ein Jahr bei Martin) – zusammen mit einem Fachboden habe ich jetzt einen anständigen Stellplatz für die Netzwerkverteilung und meine Stereo-Anlage … Für die Verkabelung zum Router und zum Lautsprecher „Hinten-Links“ muss ich mir noch etwas einfallen lassen – wahrscheinlich schraube ich mir kurzerhand ein Stück Kabelkanal an die Decke um das Kabel aufzunehmen.

Wie man an diesem Eintrag sehen kann, funktioniert auch mein Internet-Anschluss schon – vor der geplanten Zeit ist das DSL-Signal geschalten – absolut reibungslos. So hätte ich das nicht erwartet – einzig die Telefonie ist noch nicht verfügbar. Teilweise bin ich auch ernüchtert was die mitgelieferte Hardware betrifft – ich hatte auf eine vollwertige Fritzbox gehofft, aber was man da geliefert hat ist leider eine wirklich abgemagerte Version – wenigsten den internen SIP-Registrar hätten sie der Box lassen können. So gehen nur zwei analoge Geräte und der interne Faxempfang … mal sehen ob ich mir da noch was besseres besorge – ich bin halt doch etwas verwöhnt von der TR200bw verwöhnt. Mal sehen was so ein Gerät kostet … für den Anfang muss es jetzt halt so funktionieren …

Jahresrückblick

Kaum zum glauben, schon wieder ein Jahr rum – und fast 11 Monate ist es her das der erste Blogeintrag in diesem Blog entstand. Aber immer schön der Reihe nach. Ich habe es mal in Monate zusammengefasst und jeweils die Dinge aufgeschrieben die mir dazu eingefallen sind.

[b]Januar[/b] – Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon die Zusage für die Diplomarbeit in den Staaten – nur noch Details wie das Visum waren zu klären. Ansonsten der übliche Stress mit dem Ende des Semesters – immerhin das letzte an der Hochschule für meinen Studiengang. Das SIP-Projekt hat nochmal einiges an Nerven gekostet, aber wie ich weiß hat sich die Mühe und die vielen Stunden Arbeit ja auch gelohnt.

[b]Februar[/b] – Klausurenzeit und das Bangen und Hoffen, dass alle Klausuren glatt gelaufen sind, denn mit dem Aufenthalt in den Staaten schied die Option „Nachschreiben während der Diplomarbeit“ definitiv aus. Um so erleichterter war ich, als die Ergebnisse nach und nach eintrafen. Alles gut gelaufen. Gegen Ende Februar hieß es ja dann auch schon Koffer packen – während der letzten freien Tage waren noch diverse Dinge in Sachen Blog, Webserver und Internet zu klären – nochmal Stress aber auch hier am Ende zumindest ein
Status quo mit dem man leben kann.

[b]März[/b] – Arbeitsbeginn in den USA und die Ernüchterung, dass Fraunhofer nicht unbedingt ein Gütesiegel sein muss. Der Frust saß reichlich tief, als die Umstellung der Diplomarbeit anstand. Soviel zum Thema gut vorbereitet – zumal mir das neue Thema nun wirklich nicht behagte. Andererseits musste ich nun da wohl durch – egal wie. Ein Lichtblick – das Stipendium wurde gewährt und machte mir so das Leben in den Staaten doch etwas leichter. Auch im März waren erste Kontakte mit meiner jetzigen Freundin Resi. Noch sehr zaghaft und keine Ahnung was sich noch daraus entwickeln würde.

[b]April[/b] – der zweite Monat in den Staaten – man hat sich an vieles gewöhnt. Gefreut habe ich mich über die Care-Pakete aus Deutschland zu Ostern und zum Geburtstag. Auch der Kontakt zu Raimund hat sich während der Zeit gut entwickelt. Tauchen öffnet einem doch so manche Tür – ich hatte ja nicht mal ansatzweise damit gerechnet in den Staaten Tauchen gehen zu können. Kurz nach meinem Geburtstag gab es dann auch den ersten Video-Char mit Teresa – ein schönes Erlebnis.

[b]Mai[/b] – Ein Highlight für mich: Die Teilnahme am Marathon in Frederick, auch wenn die Ergebnisse alles andere als geplant und berauschend waren. Einfach nur anstregend, feucht, steil und sehr warm habe ich den Lauf in Erinnerung – aber sicherlich eine Erfahrung die ich nicht vermissen möchte. Zudem ging es läuferisch ja nun besser, unser neuer Mitpraktikant Sebastian aus Hannover hat mich für die drei Monate die er da war regelmäßig beim Laufen begleitet. Eher negativ war der Einbruch bei uns im Haus, bei mir
ist ja nichts wertvolles weggekommen, andere haben sich da sicherlich deutlich mehr geärgert.

[b]Juni[/b] – der Monat mit etwas Urlaub. Ich habe einen Road-Trip von DC bis runter nach
Orlando mit dem Auto gemacht und einiges entlang der Strecke angeschaut. Ein Highlight war sicherlich St. Augustine und Seaworld in Orlando. Auf dem Rückweg habe ich es sogar noch an der Blue-Ridge-Parkway geschafft und nach Atlanta. Die Rückfahrt mit Ludwig war etwas stressig, aber er ist noch just-in-time am Flughafen in DC angekommen. Auch das Treffen mit meinen Verwandten in Florida war sehr schön und das Abendessen wirklich oppulent. Negativ-Highlight – mein altes IBM T30 Laptop hat die Flügel gestreckt –
zumindest das Display – mit einem externen Monitor war zumindest eine Nutzung daheim wieder möglich – aber wirklich geplant und gewollt war das nicht … Ebenso erging es mir mit der Kompaktkamera von Canon – auch die war am Ende … ein wenig Elektronikfrust kam da schon auf.

[b]Juli[/b] – noch 2 Monate bis zum Ende der Diplomarbeit – das Projekt lief ganz gut vor sich hin, auch wenn ich an einigen Stellen gerne andere Akzente gesetzt hätte. Absolut wunderbar war das Wochenende mit dem Tauchklub in Cape Hatteras – einfach unvergesslich für mich. Haie, Wracks, Schildkröten und jede Menge Spaß mit den Tauchkollegen. Ich hätte mich wohl geärgert wenn ich es nicht wahrgenommen hätte. Immerhin bin ich als Lückenfüller mit reingekommen, das einige Leute nicht konnten. Auch die Elektronik hat sich wieder etwas berappelt – eine neue Kamera samt günstigem Unterwassergehäuse – ein notwendiger Schritt, den ich viel eher hätte machen sollen.

[b]August[/b]- sicherlich der Monat mit dem meisten Stress in Sachen Diplomarbeit. Allerdings habe ich mir auch noch einiges angeschaut – nochmal nach New York für ein Wochenende, zwei Tage in Philadelphia. Leider alles alleine, denn meine Mitbewohner hatten nicht so wirklich Lust. Sebastian ist Mitte August denn auch wieder nach Deutschland zurück geflogen – dennoch bin ich tapfer weiter die Laufstrecke hoch und runter – wenn ich mich auch immer häufiger beim gedanklichen Abstreichen von Laufrunden erwischt habe … so nach dem Motto: noch 4 Mal wirst du diese wunderschöne Strecke am Northeast-Branch
entlang joggen. Die letzte Woche der Diplomarbeit artete nochmal in Stress aus – absolut ekelhaft und die amerikanische Planung meiner Betreuer war mir nicht gerade ein Hilfe – mehrere Nachtschichten, aber was muss das muss.

[b]September[/b] – Entspannung nach der Diplomarbeit und drei Wochen Zeit zum Reisen. Wirklich eine sehr schöne Zeit. Der Auftakt mit der Fahrt nach Kanada zum Tauchen war leider ein Griff daneben – dank Hurikan Earl wurde aus den Tauchgängen im Lake Ontario nichts. Immerhin sind noch zwei Tauchgänge im St. Lawrence River möglich gewesen. Ob man dafür so weit hätte fahren müssen ist dann die andere Geschichte – immerhin: Mit Raimunds Schaltwagen bin ich auf Anhieb gut zurecht gekommen. Weiter ging es dann in Richtung Westküste – ein verdammt günstiger Flug nach Las Vegas und dann knapp zweieinhalb Wochen mit dem Auto durch Nevada, Utah, Colorado, New Mexico und abschließend der Südteil
Californiens. Naturschauspiel in den Nationalparks und eine coole Überraschung in Mesa Verde – am Eingan habe ich doch glatt eine Mitarbeiterin von Fraunhofer wieder getroffen – im Fahrzeug hinter mir… so klein kann dieses Riesenland sein. Die beste Herberge war immer noch Moab in Utah für 8 Dollar echt gemütlich.
Ende September dann der Rückflug und der Abschluss des Studiums mit sehr guten Noten.

[b]Oktober[/b] – Stadtlauf Nürnberg und das erste Treffen mit Teresa in der Realität. Ein aufregendes und sehr schönes Wochenende. Zudem jede Menge Arbeit die während der Zeit in den Staaten liegen geblieben war. Einige erfolglose Bewerbungen.

[b]November[/b] – Zusage von Bombardier für einen Job. Eine Sorge weniger, Arbeitsbeginn möglicheweise schon Anfang Dezember – sehr verlockend und gut bezahlt. Da kann man echt nicht meckern. Laufenderweise stand noch ein Marathon der anderen Art auf dem Programm: LGA-Indoor-Marathon in Nürnberg – auch hier
nicht ganz das Wunschziel erreicht aber das Wichtigste ist ja ankommen. Zudem ein Wiedersehen mit den Läufern aus der Nürnberger Zeit.

[b]Dezember[/b]- Arbeitsbeginn leider doch erst zum 1.1.2011 – aber immerhin etwas. Kurz vor Weihnachten habe ich dann auch den Auszug aus dem Paradies vollzogen – seit Weihnachten lebe ich nicht mehr bei meinen Eltern, auch wenn einiges noch umgezogen werden muss. Ein echtes Stück Freiheit.

Einzugsfortschritte

Zeit einmal den aktuellen Stand der Dinge in Sachen Umzug zu rekapitulieren. Die gute Nachricht: Bis auf ganz wenige Teile ist mittlerweile alles in der Wohnung. Am 2. Weihnachtstag haben Dominic und Martin kräftig mit angepackt, der größte Teil war die Küche, die ich von Martin übernehmen konnte – fix und
fertig eingerichtet, mit allem was man sich als Küchenanfänger so wünschen kann: Herd, Tiefkühler, Kühlschrank und sogar eine Spülmaschine. Die schlechte Nachricht: es steht derzeit noch alles lose rum. Man muss also mal wieder reichlich akrobatisch veranlagt sein um durch das Wohnzimmer zu navigieren.

Gestern habe ich dann noch Arbeitsplatte eingekauft. Der Preis hat mich zwar etwas umgehauen, aber ohne geht es nunmal nicht. Heute abend will ich die mit Martin dann einpassen. Vorab werde ich schonmal die Hängeschränke montieren, soweit ich die Halter dafür schon habe. Eine ausreichende Beleuchtung in Form einer Leuchtstofflampe habe ich schon mal montiert – damit man auch sieht was man gerade zubereitet.

Ein paar Kuriositäten am Rande aus der Kategorie „Pleiten, Pech und Pannen“: Mit der Familie hatte ich zwar den Speicher inspiziert und einiges an Ausrüsutung auch eingepackt. Unter anderem das alte Kaffee-Service – nicht mehr ganz vollzählig aber als Single reicht es erst mal aus. Woran keiner gedacht hatte, war das Besteck – ein ziemlicher Schock bei ersten Versuch etwas zu essen. Eine ähnliche Erfahrung hatte ich schon am Vorabend gemacht, da musste ich feststellen, dass eine Dose Ravioli für den Abend und als Notration sicherlich eine gute Idee ist, aber ein Dosenöffner mit Sicherheit auch kein Fehler ist…

Meine Freundin Resi ist derzeit zu Besuch und hilft mir ein wenig beim Einrichten – schon praktisch wenn man nicht alles alleine durch die Gegend wuchten muss. Die nächsten Tage wird es sicherlich noch die ein oder andere Sache geben die ich abhaken kann. Auch wenn mir bereits jetzt klar ist, dass einige Provesorien doch länger halten müssen als ich mir das eigentlich wünsche. Das betrifft derzeit vor allem den Wohn-
und Arbeitsbereich – hier muss ich erst mal abwarten bis wieder Geld verfügbar ist, dann werde ich auch diesen Bereich angehen können. Aber Rom wurde ja auch nicht an einen Tag erbaut – warum sollte es bei einer Wohnung anders laufen.

Umzug Teil 1 – ein kurzer Bericht

Wie bereits angekündigt bin ich ja am 23.12. noch in mein neues Domizil umgezogen. Die Durchführung verlief nicht ganz so wie geplant aber nicht unbedingt im negativen Sinne.

Bereits ab morgens um kurz nach acht hatte ich angefangen die ersten Kartons ins Auto zu verfrachten, bzw. auf den geliehen Hänger. Den hatte ich in weißer Voraussicht in unsere Hallendurchfahrt gezirkelt – ein wenig Vorbereitung war denn auch noch nötig, denn er war etwas schmutzig und vor allem noch reichlich nass vom Regen in der Nacht. Leider ist das ein Modell ohne Plane. Aber mit einer Lage Teppich auf dem Boden war auch das schnell geklärt.

Die Übernahme verlief problemlos, einige kleinere Schäden habe ich noch entdeckt, aber nichts wirklich dramatisches. Kurz nach halb zehn ging es dann mit den Kisten los. Unterstützung hatte ich von Steppes, hier schonmal herzlichen Dank für den Einsatz!

Die zweite Runde war dann schon etwas kniffliger – immerhin konnten wir erste Möbelteile transportieren – darunter auch den Schreibtisch – den hätte ich deutlich leichter eingeschätzt, insgesamt war es wohl der schwerste Einzelbrocken an der ganzen Aktion.

Nachdem es ja schon ganz gut lief habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen nicht aufzuhören, sondern so viel als möglich an einem Tag umzuziehen. Nach dem Mittagessen war ich auch noch guter Dinge, dass es nicht mehr lange dauern könnte. Immerhin hatte ich eigentlich noch einen Kundentermin anberaumt, dessen Rechner hatte sich quergestellt was das Update auf eine legale Windows XP Lizenz betraf …

Bei der 3. Runde haben wir noch Marvin mit ins Boot geholt, auch ihm sei herzlich für die Unterstützung gedankt. Im Rott ist Martin noch dazu gestoßen und so ging es nun um so schneller mit dem Tragen. Danach ein kurzfristig angesetztes Abendessen (Bockwurst und Brötchen) – den Kundentermin hatte ich leider verschieben müssen, sehr zum Leidwesen meines Kunden – sicherlich keine Glanzleistung meines Managements diesmal … war ja auch alles etwas anders geplant (ohne die Neuinstallation von WinXP und Co in einer Nachtschicht …). Die 4. Runde ging dann schon auf 21:00h am Abend zu … Martin und Steppes haben weitergeschleppt und ich bin zum Kunden … Das hat dann auch alles soweit gut geklappt.
Nochmal ganz ganz herzlichen Dank für euren Einsatz – da muss ich mir wohl noch ein paar Weihnachtsgeschenke einfallen lassen (zumindest mal nachträglich).

Den Kundeneinsatz konnte ich denn auch gegen kurz nach elf zu einem erfolgreichen Ende bringen. Nochmal in der Innenstadt vorbei, Bettzeug und Werkzeug holen, dass stand noch dort … Im Rott dann den herrenlosen Hänger versorgen – nicht das er wegkommt – ergo rein mit dem Ding in die Tiefgarage, das Auto kann man wenigstens abschließen …

Bis ich dann auf meiner Matratze in Mitten von Möbelteilen und Kartons eingepennt bin, war es irgendwas gegen kurz vor eins am 24.12.2011 – so habe ich Weihnachten auch noch nicht gestartet.

Morgens erst mal trotz gestelltem Wecker recht ordentlich verschlafen – irgendwie war es wohl doch anstrengend … auch die Muskulatur in den sonst so gut trainierten Beinen hat sich etwas gemeldet – hochgerechnet war es etwas mehr an Treppenlaufen wie der LGA-Indoor-Marathon – zudem noch jeweils mit ordentlich Gepäck … kein Wunder. Zudem war ich die Wochen vorher witterungs und reisebedingt nicht wirklich zum Trainieren gekommen …

Eigentich wollte ich ja gegen halb zehn wieder in der Innenstadt sein und dort frühstücken – es wurde dann halt zehn, bis ich den Hänger leergeräumt hatte und aus der Tiefgarage draußen war. Ich war aber froh ihn dort untergestellt zu haben – sonst wären die Teppiche und sonstige Materialien darin ziemlich durchgeweicht gewesen …

Den Heilig-Vormittag habe ich dann mit Albrecht zum Möbelaufbau genutzt. Wir sind gut rumgekommen, das Schlafzimmer ist jetzt vollständig eingerichtet und auch das verbliebene Bücherregal steht wieder. Teilweise sogar schon eingeräumt. 🙂

Heiligabend war dann erst mal entspannen angesagt – es gab einige nützliche Geschenke für die neue Wohnung – erstaunlicher Weise diesmal kein LEGO(tm) zum Basteln – aber zum Basteln hatte ich ja auch die Möbel gehabt …

Heute war dann noch ein kleiner Transport von Material an der Reihe – und auch meine Familie hat jetzt meine Wohnung mal komplett gesehen. Die Einrichtung vervollständigt sich so langsam aber sicher – auch wenn ich langsam mal eine Liste anfangen muss, mit Dingen die mir noch fehlen.

Die nächste Woche wird wohl noch einiges an Bastelspaß bereit halten – die Küche und der Arbeitsbereich wollen eingerichtet sein, die Küche hat dabei deutliche Priorität.

Ganz allmählich habe ich jetzt auch angefangen diverse Infrastruktur zu ordern – Internet gibt es von 1&1, Telefon habe ich per Homezone bei O2 gelöst. Als nächstes brauche ich noch einen günstigen Stromanbieter … dann müsste ich aber alles Wichtige haben.

Insgesamt muss ich sagen: Ein tolles Gefühl eine eigene Wohnung zu haben, auch wenn ich bis zur Fertigstellung der Küche wohl noch etwas in der Innenstadt verbleiben werde – und auch der Internet-Anschluss hier ist natürlich derzeit für mich sehr wichtig, so lange noch kein anderer vorhanden ist.

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt

Nach der Rückkehr aus den Staaten und dem Abschluss des Studiums steht nun ein weiterer neuer Lebensabschnitt vor der Tür. Die Arbeitswelt wartet darauf entdeckt zu werden, nach etwas Suche habe ich nun einen Arbeitsvertrag bei einer Firma in Mannheim gefunden. Mit dem Jahreswechsel wird es dann auch richtig losgehen.

Auch in privater Hinsicht wird sich noch vor dem Jahreswechsel etwas ändern. Nach über 27 Jahren in der Mannheimer Innenstadt (meine Eltern haben erfolgreich diversen Versuchungen widerstanden sich eine neue Bleibe zu suchen) ist es für mich an der Zeit das Nest, das Hotel „Mama“ oder wie einige es auch nennen „das Paradies“ zu verlassen.

Ausgesucht habe ich mir eine zweieinhalb Zimmer Wohnung in Mannheimer Stadtteil Rott. Das passt auch ganz gut mit meiner neuen Arbeitsstelle, nicht zu nah drann, aber auch nicht übermäßig weit weg.

Nachdem ich in den letzten Wochen ganz langsam einmal angefangen hatte, einzelne Teile zu verpacken, ging es heute ans Eingemachte. Mittlerweile türmen sich Kisten und Kasten recht umfangreich, die allermeisten Schränke sind leer. Mal sehen wie viel ich morgen schon transportiert bekomme.

Irgendwie ist es ein komisches Gefühl in dem fast leeren Raum zu sein. Es fühlt sich so an, wie als ich ihn vor rund 15 Jahren bezogen habe. Aber ich freue mich natürlich auch auf die neu gewonnene Freiheit, die sich mir eröffnet. Man entwickelt doch einen anderen Tagesablauf und hat andere Vorstellungen wie man sein Leben gestalten möchte. Ich denke mal Ende Februar gibt es mal eine Party, zu der ich sicherlich auch einige Leute vom USA Aufenthalt einladen werde – schließlich gibt es noch eine ganze Menge Bilder anzuschauen… Aber jetzt heißt es erst mal sich auf den Transport und das Einräumen zu konzentrieren.

Süßer die Kassen nie klingeln

… als sie zur Weihnachtszeit.

Das viele Gewerbetreibende den Hauptumsatz während der letzten zwei Monate vor dem Fest machen ist bekannt. In letzter Zeit artet Weihnachten ja aber auch immer wieder zum Kaufrausch aus. Von weihnachtlicher Stimmung und Besinnlichkeit bleibt da nicht mehr viel übrig. Man bedenke alleine den Werbeterror der meist schon Ende Oktober einsetzt und bis zum 24.12. dann seinen alljährlichen Höhepunkt erreicht.
Zu einem gewissen Grad mache ich das ja auch noch halbwegs gerne mit, schließlich geht doch nichts über einen gemütlichen Bummel über den Weihnachtsmarkt und dazu eine Tasse Glühwein. Meine jährliche Fahrt nach Nürnberg hat da ja auch schon Tradition. Auch das systematische „Plündern“ des Lebkuchen-Werksverkaufs ab Anfang Oktober (rund um den 3. Oktober, passend zum Stadtlauf) gehört mittlerweile zur Routine.
Aber es ist ja alles auch von endlicher Dauer und mit ein wenig Geschick hat man doch auch schöne Erlebnisse auf den kleineren Weihnachtsmärkten und Abseits der Kommerz-Tempel (äh ich meine Einkaufszentren).

Auch die Städte und Gemeinden finden es in Weihnachten gut, noch etwas Geld mehr als sonst zu verdienen. Den Boom der Kaufhäuser und Weihnachtsmärkte muss man schließlich ja auch noch für sich nutzen. Auf wen spekulieren aber die Gemeinden – denn wirklich attraktive Angebote (für die man auch Werbung machen könnte) haben sie ja im Vergleich nicht zu bieten. Also behilft man sich mit anderen Dingen: Der geneigte Autofahrer wird mal wieder zur Melkkuh erkoren, als ob Autofahren heute nicht schon teuer genug wäre – leider ist es in manchen Fällen unumgänglich, oder einfach wesentlich praktischer als andere Angebote.
Wozu das führt ist teilweise abstrus: Da werden bei frostigen Temperaturen, Glatteis und sonstigen widrigen Verkehrsbedingungen Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt, an Stellen die garantiert kein Unfallschwerpunkt sind (an den würde man es ja noch verstehen, das kontrolliert wird). Auch verständlich wären Kontrollen ob die neue Pflicht zur Verwendung von Winterreifen eingehalten wird und die Fahrzeuge auch für die kalte Jahreszeit gut gerüstet sind – schließlich fahren unheimlich viele Leute mit defekten Beleuchtungen durch die Landschaft.
Auch wird nun verstärkt auf das Parken geachtet, es wird einfach in den belebten Bereichen, die lukrativ sind mehr kontrolliert. Dank Weihnachststress und langer Schlangen an den Kassen ist der Autofahrer auch mal wieder der Gelackmeierte. Den Hammer aber habe ich die letzten Tage in Freiberg (Sachsen) erlebt: Dort werden angeblich aufgrund der Schneemassen die Hälfte der Parkplätze des Messe-Parkplatzes zur Parkverbotszone erklärt, damit ja möglichst viele Besucher des Weihnachtsmarktes den kostenpflichtigen Parkplatz mit Parkzeitbegrenzung in der Innenstadt benutzen – ein Schelm wer Böses dabei denkt. Schlimmer noch: Trotz recht hoher Schneeberge wird auf dem verbleidenen Parkplatz mit deutscher Gründlichkeit kontrolliert – denn ein Teil wird kurzerhand einfach für Busse deklariert, dass dieses Schild ausgerechnet im Winter aufgeklappt wird ist schon verwunderlich. Prompt hat man einen Strafzettel weil man das Schild wegen Schnee darauf nicht gesehen hat, oder weil es an der zweiten Einfahrt nicht mal mehr aus dem Schnee hevorschaut oder es jemand umgenietet hat. Da hört der Spaß doch dann aber endlich auf, das ist einfach nur noch billigste Abzocke die hier betrieben wird.

Wie bereits gesagt, ich habe nichts gegen sinnvolle und berechtigte Kontrollen des Straßenverkehrs. Die Polizisten im Bereich Verkehr leisten gerade in der Winterzeit sehr viel. Einfach weil die Straßen rutschig sind und es immer wieder zu folgeschweren Unfällen wegen unangepasster Fahrweise und falsch ausgestatten Fahrzeugen kommt. Kontrollen in diesem Bereich würde ich jederzeit auch kurzfristig akzeptieren, gerne auch Alkoholkontrollen in der Nähe von Weihnachtsmärkten (am besten direkt am Parkplatz – sicherlich eine gute Einnahme-Quelle) oder auch vor bekannten Örtlichkeiten an denen Weihnachtsfeiern stattfinden. Alles kein Problem und der Sicherheit des Straßenverkehrs zuträglich. Aber dieser Nepp beim Parken – das hat mit erhöhter Sicherheit in der Regel nicht viel zu tun. Es sei denn jemand parkt tatsächlich Feuerwehrzufahrten, Radwege, Eckebereiche zu, ist das einfach nur ein überaus bequemer Weg den Stadtsäckel zu füllen. Aber gerade diese eben angesprochenen Bereiche bieten sich das ganze Jahr über an – in der Mannheimer Innenstadt müsste nur ein Team dafür abgestellt werden die Fressgasse (zwischen den Quadraten O und Q) auf und ab zu kontrollieren, auf Vorfahrtsverstöße, zugeparkte Radwege, Gefährdung von Fußgängern und von mir aus auch Geschwindigkeit (zur Erinnerung: es sind dort 30 km/h Vorschrift). Das würde nachhaltig für Sicherheit sorgen und würde genauso Geld in die Kasse bringen – nur halt nicht so einfach und bequem wie es sich zur Weihnachtszeit mit dem Parken verdienen lässt. Es würde aber dem Wunsch der Bürger mehr entsprechen einen Dienst zu haben, der für Sicherheit und Ordnung zuständig ist, als einen Dienst, der als „Söldner-Truppe“ wahrgenommen wird.

In diesem Sinne wünsche ich allen Autofahrern eine sichere Fahrt in der Vorweihnachtszeit – man denke daran sein Fahrzeug für diese Witterung fit zu halten – Winterreifen und Beleuchtung sind heute kein Hexenwerk mehr – gerne poste ich auch noch eine Anleitung dazu, wenn es gewünscht wird …