Christmas Jogging

Was tun wenn es noch einige Stunden hin ist bis zu den Feierlichkeiten?
Für den Läufer eine klare Sache: Die freie und geruhsame Zeit wird für einen entspannten Weihnachtslauf genutzt!

Vormittags habe ich noch ein wenig Ordnung gemacht und ein paar Dinge auf die Spur gebracht, die ich bisher noch nicht erledigt hatte – danach stand mir dann aber der Sinn nach Sport – zumal das Wetter nochmal richtig schön aufgemacht hat gegen Mittag.

Es ist einfach wunderschön durch den Käfertaler Wald zu joggen während sich andere noch mit diversen Weihnachtsbesorgungen abhetzen. Klar am Friedhof in Käfertal und auch am Karlstern war noch etwas los – aber je weiter man weg kam, um so ruhiger wurde es und man konnte wunderbar entspannt laufen.

Fast schon schade, dann auf dem Rückweg wieder in die Ausläufer der Weihnachtshektik einzutauchen – aber gegen halb zwei war es schon deutlich ruhiger geworden – wahrscheinlich waren viele auch noch beim Essen.

Hinterher dann noch ein wenig „Aufarbeiten“ der Lauferei – seit langem habe ich mal wieder meinen Pulsmesser ausgelesen – ich war nicht schlecht erstaunt – kaum noch Speicherplatz frei und die Logs gingen bis Ende September zurück. Dennoch habe ich mich an fast alle Läufe auf Anhieb erinnern können (immerhin 20 Einheiten) – inklusive der gelaufenen Kilometer. Mein Pulsmesser ist dabei aber kein GPS-Modell (das würde für Ulm auch nicht reichen – die meisten strecken nach 8h Betrieb die Batterie-Flügel) – mal sehen ob ich mir bei Gelegenheit doch mal einen neueren leiste oder den jetzigen nochmal in Stand setzen lasse – bei Kälte streikt mittlerweile der Brustgurt – scheinbar ist nach mehr als 4 Jahren regelmäßigem Betrieb die Batterie dann doch mal Ende.

In diesem Sinne allen Läufern und Nichtläufern ein schönes Weihnachtsfest und geruhsame Tage.

Ein Jahr Vertreibung aus dem Paradies

Ja ist denn schon wieder Weihnachten? Ja ist es! Morgen ist Heilig Abend – und damit bin ich seit mittlerweile 365 Tagen mein eigener Chef in der Wohnung. Vor einem Jahr war ich um diese Uhrzeit noch vollauf mit Umzug beschäftigt (siehe auch [url=https://blog.murphyslantech.de/index.php?mode=viewid&post_id=137]hier [/url]) . Seit dem 24.12. letzten Jahres bin ich also aus dem Hotel „M“
ausgezogen.

Über das Jahr hinweg hat sich dann auch noch einiges getan in Sachen Einrichtung – nicht alles ganz so wie ich mir das mal vorgestellt hatte – eigentlich wollte ich im März fertig sein (wohlgemerkt 2011) – aber es wird wohl nächstes Jahr März werden. Die Liste an Arbeiten ist mittlerweile doch recht gut zusammengestrichen.

Wohnzimmer ist bis auf eine Hängevitrine fertig eingerichtet – ich habe da auch schon Ausschau gehalten, das wird nicht unbedingt günstig aber gute Möbel dürfen ja auch etwas kosten – im Gegensatz zu meiner Arbeitsplatte und den Unterschränken und einigen Regalen habe ich derzeit nicht die Muße auch noch die Vitrine selbst zu bauen. Da würde ich mich hinterher wahrscheinlich eher drüber ärgern denn freuen – noch fehlt mir da einfach ein wenig Erfahrung, auch wenn die Ergebnisse mit jeder angegangenen Arbeit besser werden. Die Weingläser sollen doch ansprechend repräsentiert sein und spätestens bei der Glasplatte mir integrierter Beleuchtung wird es dann sehr aufwändig – manche Dinge überlässt man eben besser den Profis.

Bei Gelegenheit, wenn es sich ergibt, kommt wohl auch noch ein kleiner Couch-Tisch – aber das ist jetzt nichts was große Eile hat.

Zwei andere Dinge stehen noch auf der Liste, beide im Bad – zum einen will ich mir noch eine Duschwand einbauen (die Badewanne ist zwar an sich nett, aber ich dusche doch eher) – damit nicht jedes Mal das halbe Bad unter Wasser steht wenn man aus der Wanne steigt. Zudem fehlt mir noch immer eine Spiegelhalterung, da habe ich aber auch schon Ideen – Holz scheidet als Werkstoff leider aus, dafür ist es einfach zu nass in dem Bereich.

Ansonsten kann ich sagen: Es ist schön eine eigene Wohnung zu haben und sich selbst in der Gestaltung verwirklichen zu können – ich frage mich, was ich mache, wenn ich mit dem Einrichten fertig bin…
Wobei da gilt wahrscheinlich das Hornbach-Motto: Es gibt immer was zu tun….
Vielleicht habe ich ja dann einfach mehr Zeit mich meinen anderen Hobbies und Beschäftigungen zu widmen – und meine Freundin wird auch etwas mehr Zeit abbekommen. Das habe ich mir zumindest mal vorgenommen.

Radtraining einmal anders oder der Verkehrsirsinn in Mahheim

Da wollte ich nur einem alten Kunden einen kleinen Gefallen tun: Sein Laptop zeigte irgendwelche Marotten – ich solle mir das doch mal anschauen, wenn es mir möglich wäre. Zudem gäbe es noch ein paar Kleinigkeiten mit dem Server den ich dort vor Jahren mal eingerichtet habe – auch da wäre mal ein Auge drauf zu werfen. Zudem würde der Drucker irgendwie nicht mehr so recht drucken wollen bzw. wäre im Netz nicht mehr erreichbar. Auf gut deutsch: Viele Kleinigkeiten die eigentlich recht fix lösbar oder zumindest diagnostiziebar sein sollten.

Leider war es uns nicht möglich einen Termin zu finden an dem wir uns beide treffen konnten – aber gerade für derartige Notfälle hatten wir mal einen Schlüsseltausch durchgeführt, den wir nie rückabgewickelt haben, man weiß ja nie was kommt. Also eine Problembeschreibung und die defekten Geräte bereit gelegt, und ich komme vorbei sobald es mir passt.
Im Endeffekt hieß das für mich: Abends nach der Arbeit mal kurz vorbeischauen, sollte ja nicht viel werden. Da im Autotank eh Ebbe war, und ich in den vergangenen Tagen doch reichlich Weihnachtsleckereien gefuttert hatte, habe ich meinem inneren Schweinehund trotz Kälte in den Hintern getreten und das Fahrrad genommen. An und für sich innerhalb Mannheims ja immer noch das Verkehrsmittel der Wahl: Energieeffizient, keine Parkplatzprobleme und in der Regel ungefähr genauso schnell wie das Auto (vom ÖPNV brauchen wir am späteren Abend oder in der Nacht ja mal gar nicht reden).

Leider hat die Stadt Mannheim ein Problem was die Radfahrer betrifft: Viele einzelne Projekte werden angeschoben, aber es bleibt bei diesen einzelnen Maßnahmen – eine Vernetzung der Projekte ist oftmals nur halbherzig ausgeführt. Ein Prof der Uni Mannheim hat das auch in einem Leserbrief sehr treffend als „Graben“ beschrieben – in seinem Beitrag ging es um die Fahrrad-Erreichbarkeit der Uni aus der Innenstadt – die ist bescheiden, weil es einfach an Überwegen für Radfahrer an der Bismark-Straße mangelt – man schlängelt sich ggf. halt durch oder nimmt inoffiziell halt doch die Fußgänger-Ampeln. Alles nicht das Gelbe vom Ei.

Ähnlich geht es mir im konkreten Fall – Aufgabe: Finde einen möglichst gut fahrbaren, zügigen Weg aus dem Rott oder Käfertal nach Seckenheim, genauer gesagt in den alten Teil Seckenheims an der Hauptstraße. Eigentlich sollte man meinen „kein Ding“ – aber die Realität ist ungleich komplexer. Es existieren zwar viele Wege die auch meistens asphaltiert oder zumindest geschottert sind (mir reicht das in der Regel aus, nur matschig sollten sie nicht unbedingt sein). Aber es fehlt auch hier mal wieder an den Schnittstellen bzw. es gibt Trennstellen wo man sie nicht braucht.
Das wird zwar jetzt ein wenig Mannheimer Ortskunde, aber vielleicht erkennt der eine oder Andere die Problemstellen auch in anderen Städten.
Fangen wir mit der wichtigsten Entscheidung an: Es gibt im Umkreis 5 mögliche Brücken bzw. Brückenkombinationen die den Neckar überspannen, radtechnisch wirklich tauglich sind davon schon mal nur 4 (wer will darf es gerne mal auf dem Neckarschnellweg probieren – Treppenstufen sind für mich ein k.o. Kriterium für einen Radweg). Davon kommen aufgrund der Strecke 3 in den nähere Auswahl – alles andere wären deutlich mehr Kilometer.
1) Brücke prallel der A6 (überquert Neckar und Kanal in einem)
2) Brücke Seckenheimer Straße Ilvesheim-Kanal + Brücke Ilvesheim-Seckenheim
3) Brücke Heddesheimer/Siemensstraße Ilvesheim + Brücke Ilvesheim-Seckenheim
Je nachdem an welches Ende von Seckenheim man muss ist Alternative 1 oder eine der Kombinationslösungen besser – in meinem Fall war es nahezu egal. In diesem Fall ist es also schon eher eine Sache der Radweg-Qualität denn der Streckenlänge. Das ist dann auch wieder ein wenig abhängig von der Tageszeit wegen des Verkehrs, Beleuchtung etc.
Jetz aber der Reihe nach:
Bereits kurz nach dem Losfahren im Rott beginnen die Fragen und Hindernisse: Lieber über Vogelstang nach Wallstadt an die Kreuzung oder doch über die Feudenheimer Seite – beides ist nicht optimal, einmal fährt man eine extra-Schleife und der direkte Zugang zum Weg parallel zur Schnellstraße ist blockiert, bzw. es gibt einen Pfad der durch Abstimmung mit den Füßen durchs Gebüsch entstanden ist – die 20m kann man auch mit dem Rad nehmen, allerdings muss man dazu einen Spielplatz durchqueren, daher nur in verkehrsschwachen Zeiten eine Alternative.
Die nächsten Zwischenziele nach der Ampel in Wallstadt liegen ca. 400m Luftlinie auseinander. Für die Brücke näher bei Feudenheim wäre es genial, wenn man die Straße „Wingertsbuckel“ zwischen Feudenheim und Wallstadt nochmals queren könnte – hier fehlt es aber an einem Überweg – denn zusätzlich zur Straße verläuft dort eine Straßenbahnlinie mit eigenem Gleisbett – entweder man quert es an der Haltestelle Kiesäcker bei Wallstadt oder bei Feudenheim an der Friedrich-Hölderin-Straße. Praktischerweise sind auf beiden Seiten des Hinderniss wunderbare Feldwege vorhanden – einzig die Verknüpfung fehlt.
So von der Strecke her ist nur die entlang der Wallstädter Umgehung interessant, auch die Verwendung der Brücke auf halber Strecke bringt keine Punkte – nur eine längere Strecke über offenes Feld.
Fährt man zur Brücke über die A6 so nimmt man am Besten die Wallstadter Straße nach Feudenheim an der Brücke nahc Ilvesheim kann man sich dann entscheiden wo man in Seckenheim hin muss und ggf. dort über die A6 wechseln und auf die Ilversheimer-Strecke gelangen. Will man über die Brücke parallel zur A6 so wäre es ja schön es gäbe einen durchgehenden Weg parallel dazu, leider ist das nicht der Fall, daher schlängelt man sich am einfachsten entlang der Bebauung Feudenheim bis an die Ilvesheimer Straße und von dort dann weiter zur Brücke.

Ist man über die Brücke so stellt sich die nächste Frage: noch über die OEG-Gleise und dann direkt auf die Hauptstraße oder doch besser vorher runter und dann entlang des Neckar-Radwegs bis nach Seckenheim? Beides ist nicht sonderlich elegant – ein ausgebauter Weg direkt parallel zu den OEG-Gleisen fehlt – auf der Hauptstraße ist oftmal viel Verkehr und kein gut zugänglicher Radweg vorhanden. Daher empfehle ich eher den etwas längeren Weg entlang des Neckars – das ist größtenteils für Autos gesperrt und macht das Fahren angenehmer. Die Brücke selbst ist bezüglich der Radfahrer-Unfreundlichkeit mal wieder ein echtes Meisterwerk wie es Mannheim noch einige andere gibt, dazu unten noch etwas mehr.
An jeder der 3 Auf- und Abfahrten ist eine engene Serpentine eingebaut die direkt nach unten an die nächsten Wege führt. Im Prinzip ja richtig gedacht, dass man nach dem Queren auch wieder an den Neckar oder auch an die Ortsumgehung Seckenheim kommt. Aber leider etwas zu kurz gedacht: Denn nicht wenige Radler wollen auf der Feudenheimer Seite ja weiter in Richtung Feudenheim – dort ist die Kehre einfach nur lästig – sie nimmt einem den Schwung mit dem man sonst ganz locker bis an die Ilvesheimer Straße rollen könnte und auch bergan ist eine lange Gerade doch einfacher zu bewältigen als der Zick-Zack. Ich glaube nicht, dass die notwendigen Maßnahmen das Projekt übermäßig teurer hätten werden lassen, als die Brücke neu gebaut wurde. Auf der Seckenheimer Seite ein ähnliches Bild – würde es einen Weg direkt neben den Gleisen geben so würde schon auf deren Neckarseite die Serpentine hinderlich wirken – eine direkte Abfahrt wäre auch hier sinnvoll. Auf der Seite in Richtung Bebauung ist die Serpentine zwar zum Erreichen der Ortsumgehung oder der Ortseinfahrt auf die Haupstraße richtig angelegt – für den „Transit-Verkehr“ in Richtung Maimarkt-Gelände, SAP-Arena und auch Neckarau wäre jedoch auch hier eine längere Gerade die deutlich bessere Alternative. Ich frage mich wer diese Radwege entworfen hat und ob dieser jemals selbst auf einem Rad solche Dinge erlebt hat – ich glaube es fast nicht.

Wie man sieht liegen die meisten Probleme in der schlechten Verknüpfung zwischen den Strecken – mit dem Auto ist eine etwas längere Strecke ja weniger dramatisch, wenn dafür Kreuzungen und Regelungen per Ampel gespart werden – gerade in Mannheim kennt man es ja mit den Brücken nach Ludwigshafen – dort ist es schon fast bis zum Exzess betrieben worden (man bedenke das Motto in den 60ern: Die Stadt muss autofreundlich sein. Leider hat man das bei den Radwegen dort auch umgesetzt – da wirken die vielen Hügel und Verschnörkelungen jedoch eher abschreckend denn beschleunigend.

Auch an anderen Stellen in Mannheim darf man sich fragen, was sich die Planer dabei gedacht haben oder ob Radfahrer Bürger zweiter Klasse sind:
An der Riedbahn-Strecke der Bahn fallen mir alleine schon 4 Stellen ein, die absolut bescheiden gelöst sind:
1) Verbindung für Fahrradfahrer von Neuhermsheim ins Industriegebiet Fahrlach – entweder an der Autbahn parallel mit jeder Menge zusätzlichem Weg oder an der Ludwigshafener Straße – bei der zusätzlichen Unterführung für die Stadtbahn wurde es verpennt einen Fuß und Radweg gleich mit anzulegen – sicherlich ein Gewinn.
2) Unterführung Käfertal Bahnhof: Diese ist nicht fahrradtauglich ausgeführt, obwohl an beiden Seiten Transit-Radwege heranführen – einmal durch die Käfertaler-Straße aus der Innenstadt vom Klinikum her und auf der nödlichen Seite die Dürkheimer Straße in Richtung Vogelstang. Die Alternative über die ABB-Brücke ist recht umständlich und mit vielen Ampeln zusätzlich wenig attraktiv. Die Unterführung hat zwar Rampen, diese sind aber mit Absätzen vergrämt – hier könnte mit wenig Aufwand eine attraktive Lösung geschaffen werden – hoffentlich passiert da im Rahmen der S-Bahn-Erweiterung etwas.
3) ABB-Überweg zwischen Wohlgelegen und Käfertal – die Brücke an sich liegt günstig für Radler aus vielen Richtungen: Sei es nach Käfertal weiter in Richtung Karlstern oder in Richtung Herzogenried und Neckarstadt. Auch hier sind die vorhandenen Rampen mit kleinen Stufen ausgeführt. Das mehrere Serpentinen existieren ist dem geringen Platz geschuldet und in diesem Fall verschmerzbar. Auch hier wäre es so einfach Abhilfe zu schaffen – aber auch bei der letzten Sanierung wurde nicht soweit gedacht – vielmehr wurden die Stufen wieder in Stand gesetzt.
4) Unterführung in Waldhof-West-Waldhof-Ost – auch hier: schlechte Zugänglichkeit per Treppen und unschönen langezogenen Stufen – immerhin ist die alternative Brücke an der Waldstraße jetzt wieder neu errichtet und mit passablen Radwegen ausgestattet.

Weitere Fälle die mir gerade so einfallen:
Kreuzung der B38 in Käfertal – dort ist die Unterführung einseitig mit einer Rampe ausgestattet, ansonsten nur Treppen – treffenderweise ist das Ding sogar als Radweg beschildert – ein übler Scherz in meinen Augen.
Überführung Neuhermsheim – Mallau für Fußgänger – diese Brücke ist der Abschuss schlechthin: Gut gemeint, aber allenfalls für Fußgänger tauglich – zu steile Rampe auf der Neuhermsheimer Seite, sonst nur Treppen, und als Krönung noch Treppen zwischendrin, mit denen die Schnellbaustrecke der Bahn unterquert wird.
Brücke über den Rhein bei Sandhofen nach Ludwigshafen: nur Treppen, als Kuriosum die Führung des Geh- und Radweges im Mittelstreifen der Autobahn – auch hier als offizieller Radweg beschildert und viel zu steil.
Wenn ich noch ein wenig überlegen würde, fallen mir sicherlich noch einige weitere Stellen ein, die einfach nur äußerst ungeschickt gelöst sind. Oftmals ist wäre es ja kein Hexenwerk die Wege besser zu machen oder gleich passend vorzusehen wenn entsprechende Baumaßnahmen ohnehin durchgeführt werden (wie z.B. beim Neubau der Brücke für die A6). Auf Dauer wird sich da etwas tun müssen, wenn Mannheim mehr Bürger zu umweltfreundliche Verkehrsmitteln hin bewegen will.

Was hat das Ganze mit Radtraining zu tun? Ganz einfach – ich habe nahezu jede mögliche Kombination ausprobiert um nach Seckenheim zu kommen – und das alles in einem Durchgang: Vor lauter Überlegung für den optimalen Weg hatte ich nämlich glatt den falschen Schlüsselbung gegriffen.

Insgesamt muss ich sagen hat Mannheim an vielen Stellen in der Verkehrsplanung deutliche Verbesserungspotentiale – diese sind oft erstaunlich simpel und oftmals vergleichsweise kostengünstig umzusetzen. An vielen Stellen wurden und werden in Mannheim Wege bewusst versperrt oder umgewidmet – es werden Verknüpfungen (also Knotenstellen) aus dem Straßennetz entfernt – so lange bis es kein Netz mehr ist oder eben eines mit sehr großen Löchern. Die Löcher bedeuten für alle Verkehrsteilnehmer zusätzliche Wege – dass auf diesen Wegen zusätzliches CO2 emmitiert wird und durch zusätzlichen Verschleiß von Bremsen und Reifen die Feinstaubbelastung insgesamt erhöht wird, daran scheint keiner der Planer zu denken.
Gutes Beispiel ist das Zentrum der Vogelstand – an und für sich ja wirklich ein zentraler Punkt. Leider führen nur 4 Sackgassen dorthin (einige kann man umschiffen wenn man weiß wie) – aber die Kontenfunktion im Straßennetz fehlt einfach. Auch dadurch ist das Zentrum wenig akzeptiert.
In der Innenstadt werden immer mehr Verbindungsstraßen zwischen den Quadraten zu Fußgängerzonen, Spielstraßen, Sperrflächen oder gar Plätzen umfunktioniert – auf den verbleibenden Strecken gibt es um so mehr Stau und Stress.
Im Auffeld ist es schon seit mehreren Jahrzehnten so: Die Wege dort wurden blockiert – Menschen die mit dem Auto zum Schwimmbad, in die Gärten oder auch zum Arbeiten im GKM oder D&S wollen müssen Umwege in Kauf nehmen und quälen sich durch die Bebauung Neckaraus – Entlastung für die Anwohner sieht anders glaube ich anders aus.
Daher liebe Planer: Überlegt doch bitte einmal nicht noch mehr Wege dicht zu machen, sondern vieleicht auch bestimmte Wege wieder aufzumachen. Wenn es Probleme mit einer zusätzlichen Nutzung gibt, so ist es heute doch kein Problem mehr zeitgesteuerte Lösungen zu entwickeln oder wenn Strecken zu häufig übermäßig schnell befahren werden einen lukrative Einnahmequelle in Form eines Blitzers aufzustellen – das freut doch eher das Stadtsäckel. In anderen Städten geht es doch auch – warum nicht in Mannheim, der Stadt in der so viele bahnbrechende Erfindungen im Bereich Mobilität erfunden wurden: Sei es das Fahrrad oder auch das Auto.

Sturmtief Joachim und die Medien

Eigentlich ist das Wetter doch nur ein Thema für jemanden dem nichts einfällt. Jemandem der unter dem „Horror Vacui“ leidet, wie es Hildegunst von Mythenmetz beschreiben würde. Dennoch komme ich nicht umhin einige Dinge hier aufzugreifen die mir die letzten Tage im Bezug auf das Wetter und die Verhaltenweisen des Homo-Sapiens des 21. Jahrhunderts aufgefallen sind.

Am Donnerstag habe ich bereits die Vorbereitungen für meinen Besuch bei meiner Freundin gemacht. Wie es sich gehört mache ich da immer noch einen kurzen Check ob auch alles tauglich ist für die Fahrt. Dazu gehören so Dinge wie Ölstand, Scheibenwischwasser und adequate Ausrüstung für die angekündigte Witterung.
Bezüglich der Witterung gab es eine Vorwarnung des Deutschen Wetterdienstes vor ddem Sturmtief Joachim, dass am Freitag über Deutschland hinwegziehen sollte – meine Route lag natürlich genau im rot eingefärbten Bereich. Innerlich stellte ich mich da schon auf eine längere Fahrt gen Dresden ein – immerhin habe ich schon einige Male fast 10 Stunden benötigt bis ich endlich angekommen war. Aufgrund der angekündigten Schneefälle und Schneeverwehungen habe ich dann noch meine Schneeketten mit auf die Ausrüstungsliste draufgeschrieben. Nur bei mir habe ich die nicht gefunden.

Am Abend war noch ein Vortrag des Stadt-Archäologen Dr. Wirth im Reiss-Museum, das ich dieses Jahr auch wieder beim Neolith-Haus unterstützt habe. Es ging um die diversen Aktionen im Laufe des Jahres – es ist doch einiges zusammen gekommen was an diesem Jahr an Funden in Mannheim und Umgebung ans Tageslicht geholt wurde. Zum Abschluss gab es dann für alle ehrenamtlich tätigen und die Unterstützer des Museums eine nette Weihnachtsfeier mit leckerem Chili con carne. Wie üblich auch wieder eine Runde Schrottwichteln – diesmal habe ich wirklich Schrott abgegriffen: zwei blaue Engel mit verunstalteten Gesichtern als Kerzenständer. Ich dachte immer blaue Engel wären in Wahrheit menschlich und der Spitzname der Mitarbeiter beim THW im Einsatz. Vielleich male ich den Engeln ja noch ein gelbes Rückenschild auf – dann sind sie engültig Kitsch. Über die Gesichter braucht man sich dann auch keine Gedanken mehr zu machen …

Auf dem Heimweg habe ich im elterlichen Keller dann doch noch die Schneeketten gefunden – und diese auf dem Rad nach Hause transportiert … schon affig „Schneeketten fürs Fahrrad“. Der nächste Morgen war schon angebrochen als ich daheim aufgeschlagen bin. Von daher hätte ich gerne ja die Gleitzeit etwas mehr genutzt, aber ich wäre fast schon so zu spät zu einer Schulung gekommen die ich halten sollte. Irgendwie hatte das Ganze ja schon wieder eine wenig Martins Stil mit der Pünktlichkeit und den just-in-time Aktionen für irgendwelche Vorträge. Auf Dauer möchte ich das aber nicht so machen. Das geht doch zu sehr an die Substanz.

Kurz vor der Abfahrt noch ein letzter Blick auf die Wetterwarnungen: Noch immer alles rot und auch die Nachrichten liesen nichts Gutes ahnen. Immerhin hatte sich noch ein einzelner Mitfahrer gemeldet – und der auch nur bis Darmstadt aber immerhin etwas. Man darf halt nicht wählerisch sein.

Auf dem ersten Teilstück gab es dann wieder Erwarten keinerlei Probleme – ein wenig Regen aber nichts was den Scheibenwischer wirklich in Bedrängnis gebracht hätte. Auch müssen wohl einige Leute der Warnung gefolgt sein und nicht gefahren sein. Es war recht leer auf der Autobahn und auch die Radiodienste meldeten vergleichsweise wenige Staus für einen Freitag – erst recht für einen Freitag im Dezember – das kenne ich deutlich schlimmer.

Auch nach dem Absetzen lief es munter weiter – im Radio gab es diverse Berichte über Schneeverwehungen und Verkehrsbehinderungen allerdings alles nicht auf meiner Strecke. Kurz nach Alsfeld gab es dann zum ersten Mal etwas stockenden Verkehr der sich bis kurz vors Dreieck Kirchheim gehalten hat – aber alles ohne wirklich erkennbaren Grund. Warhscheinlich mal wieder einer dieser Wunderstaus, die einfach aus dem Nichts entstehen und genauso wieder verschwinden.
Das Wetter war zwischenzeitlich deutlich regnerisch und windig, aber alles vollkommen handhabbar – mit ein wenig Wind auf den Talbrücken muss man ja immer rechnen. Ebenso das es nach dem Überholen eines LKWs gelegentlich etwas von der Seite „zieht“ – aber wie gesagt, nichts wo man sich jetzt Sorgen machen müsste.

Auf der A4 ging es genauso flüssig weiter. Teilweise habe ich mich hinter einen Blauen Engel gehängt – Die Jugendgruppe des OV Freisen war unterwegs und der MTW gibt einen echt guten Windschatten ab. Zwischenzeitlich war ich mal etwas schneller, dann wieder der MTW so ging das bis kurz vor Erfurt, dort haben wir uns dann irgendwie verloren – aber insgesamt eine nette Beschäftigung für während der Fahrt. Kurz vor Jena mal wieder der übliche kurze Stauruck auf der Steigung nach Schorba – da habe ich jedesmal Probleme, wenn der Schwung mal weg ist, dann hilft wirklich nur noch Schalten. Höchste Zeit das der Tunnel da endlich fertig wird.

Nach dem Kreuz Chemnitz dann richtig dicker Stau – aber diesmal mit Grund: 4 Fahrzeuge waren in einen Unfall verwickelt und blockierten die linke Spur. Alles auch nicht wild und nach der Unfallstelle lief es ja dann auch wieder flüssig weiter bis zur Abfahrt Siebenlehn nach Freiberg. Bis dahin vom gemeldeten Schneechaos und dem Sturmtief auf meiner Strecke fast überhaupt nichts zu spüren. Halt einfach herbstliches bis winterliches Wetter – ein wenig angepasst fahren und schon passt das. Von daher war ich echt gespannt was die letzten Kilometer auf der Bundesstraße bringen würden. Ich rechnete schon mit Sperrungen und reichlich Schnee, aber bisher hatte ich nur an sehr wenigen Stellen an der Strecke ein paar versprengte Häufchen Schnee gesichtet. Die Straßen komplett frei. So war es dann auch auf der Bundesstraße – keinerlei Probleme und bereits nach knapp fünfeinhalb Stunden war ich angekommen. Ganz ohne Schneeprobleme oder sonst etwas.

Irgendwie fühlte ich mich von den Medien mal wieder ziemlich verschaukelt. Da wurde wieder ewig viel Wind um nicht wirklich viel gemacht. Das war ja schon fast amerikanisch was wir hier geboten bekamen – mit dem Hinweis doch nicht unterwegs zu sein, wenn man nicht müsste und das es ja so schlimm werden würde. Am Ende doch wieder nur Panikmache ohne wirklichen Kern. Die wenigen berichteten Unfälle und Probleme waren in meinen Augen eher die übliche Begleitmusik auf die ersten Wintereinbrüche auf den Straßen – jedes Jahr das gleiche: Hier ein paar querstehende LKW da ein paar glatte Straßen. Diesmal waren es vor allem wirklich nur die Höhenlagen – und da muss ich sagen: Wer im Dezember noch mit unzureichender Ausrüstung durch die Höhenlagen fährt ist doch echt selbst schuld. Da muss man als Kraftfahrzeugfahrer halt einfach mitdenken – das kann das Auto nämlich noch immer nicht. Aber auch die Medien sollten sich echt überlegen wie reisserisch man so etwas aufmachen muss. Das im Winter Schnee fällt ist glaube ich nichts umwerfend neues – deshalb heißt es ja Winter. Oder haben wir mittlerweile das gleiche Probleme wie in den USA? Dort interessiert sich keiner mehr für Politik im Fernsehen oder im Radio – daher muss jeder Klatsch und Tratsch extra breit ausgewalzt werden und jedes kleine Bisschen Wetter das von der Norm abweicht wird zur Katastrophe erklärt. Womit wir wieder beim Thema „Horror Vacui“ wären.

Ich bin jetzt mal gespannt wie sich das Wetter entwickelt und wie dir Rückfahrt wird.

Urlaub in Fetzen

Wie es nunmal so ist: Zum Jahresende muss der Urlaub aufgebraucht sein – so sieht es der Tarif-Vertrag nun einmal vor. Der räumt zwar noch einige Monate zusätzlich ein, aber in der Abteilung handhaben wir das etwas restriktiver. Sei es drum – nehmen wir die vereinbarte Erholungsphase halt im vorweihnachtlichen Trubel. Kommt einem ja eigentlich auch ganz gelegen, auch wenn sich bei mir die Einkauferei in Grenzen hält. Das allermeiste ist ohnehin schon besorgt.

Es kommt aber natürlich wie es kommen muss – wegen eines dringenden Meetings fällt der Donnerstag der Urlaubswoche schon mal ins Wasser – der Tag Urlaub muss trotzdem unter – also halt in Gottes Namen in die verordnete Pause zwischen den Jahren verschoben. Auch wenn ich diese Pause eigentlich zum radikalen Gleitzeit-Abbau nutzen wollte – man muss der Firma ja nicht alles hinterher werfen.

Das Wochenende war ich ja noch in Nürnberg und das hat ja wie beschrieben ganz gut geklappt und auch Freude bereitet. Für einen Arbeitskollegen habe ich dann Sonntag gleich noch den Anhänger in Lampertheim abgeholt. Um so ärgerlicher, dass es dann am Montag gar nicht geklappt hat mit dem Transport, weil der Kollege nicht aus dem Quark kam und man ihm erst symbolisch Druck machen musste, damit überhaupt etwas produktives geschieht – immerhin ist an dem Tag noch einiges bei mir in der Wohnung voran gekommen – ich habe endlich die zugegipsten Löcher mit weißer Farbe überstrichen und noch etwas Ordnung geschaffen.

Der zweite Tag des Urlaubs stand dann ganz im Zeichen des Transports – immerhin kam nun Bewegung in die Sache – wenn auch mit reichlich Verspätung. Anstelle einer Transportrunde wurden es am Ende dann zwei – eine früh morgens und eine spät Abends nach dem Lauftraining – für mich selbst ist bei der Aktion immerhin der Transport der Regalbretter vom Bauhaus nach Lampertheim in der Werkstatt abgefallen, aber ansonsten lief nicht viel.

Mittwoch – es geht etwas voran – das Regal ist zumindest mal aufgehängt – zudem komme ich endlich dazu die notwendigen Besorgungen zu machen, etwa endlich den passenden Stecker für meinen provisorisch geflickten Scheinwerfer-Anschluss (der bei der letzten Bodenwelle dann prompt wieder aus war …) – die Löterei am Fahrzeug erweist sich dann wiederum als Geduldsspiel, auch weil es doch reichlich windig und frisch ist, bis ich endlich dazu komme.
Um so mehr Freude bereitet mir dann wenigstens das Basteln eines Weihnachtsgeschenks für Martin (was es wird sei hier noch nicht verraten) – auch wenn dadurch das Regalprojekt weiter ins Hintertreffen gerät. Auch die Bretter werden am Ende fertig, nachdem ich den Wackelkontakt im Stecker der Oberfräse beseitigt habe ist es denn nur noch eine Sache von wenigen Minuten bis die Bretter ansprechend aussehen.

Donnerstags dann das Meeting bzw. die Telefonkonferenz – nicht unbedingt die Resultate die ich haben wollte und ein zusätzlicher Haufen Arbeit der sich angesammelt hat – Frust macht sich breit. So hatte ich mir den Urlaub nun wirklich nicht gewünscht und vorgestellt. Immerhin haben wir unseren Spaß beim Tauchtraining mit dem Versenken eines Weihnachtsbaums auf dem Beckenboden.

Freitag – es geshehen noch Zeichen und Wunder – das Regal kommt endlich an die Wand – natürlich die Wand, bei der jedes Mal auf der Gegenseite der Putz runter fällt – jetzt habe ich genau in Augenhöhe über der Spüle einen hässlichen ausgeplatzten Fleck – verputzt ist er wieder, nur noch Überstreichen fehlt – aber mit der Wand stehe ich echt auf Kriegsfuß. Abends dann eine Runde Hallentraining mit der Laufgruppe – so richtig in Schwung komme ich diesmal nicht – aber immerhin habe ich mich wieder bewegt. Das muss nächstes Jahr etwas anders werden – dieses Jahr sprechen die ganzen Weihnachtsfeiern und Veranstaltungen dagegen – irgendwie bin ich froh wenn das Jahr rum ist.
Netter Nebeneffekt beim Holen der fehlenden Dübel (ja auch mir passiert sowas mal) – ich schaue mich nach einer Hängevitrine für meine Weingläser um – und erschrecke etwas bei den Preisen – aber auch das kann ich verkraften.

Am Samstag will ich es dann nochmal wissen und gehe nochmal ins Möbelhaus – der eine Tisch aus dem Abverkauf, der mir am Vortag aufgefallen ist würde ja tatsächlich passen – leider ist er schon verkauft – naja mal wieder Geld gepsart und es wird sich irgendwann noch ein Couch-Tisch finden der passt.
Nachmittags trifft meine Freundin ein, Abends ist Taucherweihnachtsfeier – insgesamt eine ganz nette Veranstaltung, wenn Resi nicht so tierisch schmollen würde – zwischenzeitlich habe ich gar keine Lust mehr zu feiern.

Der Sonntag dient dann zumindest teilweise der Erholung – auch wenn kurzfristig noch eine Runde Bilder fürs THW anzufertigen sind – bei Resi stößt es auf wenig Gegenliebe. Auch die Idee sie mitzunehmen und damit ein Erlebniss zu schaffen scheitert grandios: Lieber schmollt sie wieder – ich weiß zwischenzeitlich nicht einmal mehr was ich noch für sie machen soll, und was ich lieber lasse. Auch die Fahrt am kommenden Wochenende kommt auf den Prüfstand. Beim gemeinsamen Abendessen mit meinen Eltern wird es wieder etwas besser – aber gut wäre etwas anderes.

Insgesamt muss ich sagen: Von Erholung war in diesem Urlaub rein gar nichts zu spüren – eher fühle ich mich froh wieder arbeiten zu gehen – es sind ja nur noch 10 Arbeitstage bis Weihnachten. Ich hoffe bis dahin wird es insgesamt dann weihnachtlich und besinnlich. Der Einstand in die Woche war es erst mal nicht – der Berg Arbeit vom Donnerstag hat sich nämlich nicht aufgelöst sondern eher sogar verzinst. Es gibt viel zu tun – packen wirs an oder doch besser ein?

Langsam wirds wohnlich

Mittlerweile ist es fast schon ein Jahr her, dass ich in meine jetzige Wohnung eingezogen bin. Vom Gedanken den schnellen Einzugs habe ich mich ja schon länger verabschiedet. Es braucht einfach Zeit bis man bestimmte Sachen eingerichtet hat – zumal ich ja bekannter Weise nicht der Fan von fertigen Möbeln bin. Die passen meistens nämlich nicht zu meinen Wünschen.

Seit mittlerweile zwei Wochen habe ich endlich eine Sitzecke mit Sofa und Sessel – das hat sich ganz günstig bei einem Kollegen ergeben, der wollte sie loswerden und hat sie daher verschenkt, damit er Platz für was neues hatte. Jetzt habe ich also ein dunkel türkisenes Sofa in Topzustand für wirklich kleines Geld.

Im Laufe der Woche will ich auch noch den dritten und letzten Rollcontainer fertig stellen, damit wandern dann nochmal einige Dinge die bisher auf der Arbeitsplatte lagern unter die selbige. Dann sieht es wenigstens nicht mehr permanent nach Werkstatt mit angebautem Wohnraum aus …
Eines der Sperrmüll-Schränkchen habe ich vor kurzem noch etwas dem Bedarf angepasst und die Sockelleiste etwas eingekürzt, jetzt passt es auch unter die Arbeitsplatte und nimmt weniger Platz weg.

Auch im Laufe der Woche wird wohl das noch fehlende Kragarm-Regal fertig – das Material habe ich schon besorgt, die Hängeschienen und Haken sind auch schon an der Wand – nur die Bretter muss ich noch zuschneiden und die Kanten verrunden. Das mache ich mal wieder bei Martin in der Werkstatt, dort habe ich einfach mehr Platz um mich auch mal mit einem mehr als 2 Meter langem Brett zu bewegen. In der Wohnung zuschneiden ist definitiv keine Option mehr und der Balkon ist doch etwas eng. Zumal ich derzeit ja mal wieder den Anhänger habe und der Transport somit keine größeren Schwierigkeiten bereitet. Wachsen der Bretter wird dann noch ein Thema, aber dann habe ich auch endlich ein Regal für meine LEGO-Modelle. Einige davon habe ich in den letzten Tagen endlich aus ihren Umzugsbehältnissen befreit. Zudem gab es einige Sonderangebote bei denen ich dann doch schwach geworden bin und meine Sammlung etwas erweitert habe.

Im Zuge diverser Aufräumarbeiten habe ich auch einen Teil der Holzvorräte und andere Ausbau-Materialien endlich einmal in den Keller verfrachtet – jetzt sieht das alles schon wieder ein großes Stück besser aus. Schon Wahnsinn was es auch an Platz und Komfort bedeutet, wenn man die nicht mehr benötigten Abschlussleisten und anders Material einfach in den Keller räumt – der wird dann irgendwann demnächst die größere Baustelle für mich sein. Da sind noch ein paar Sachen besser und eleganter zu Verstauen.

Ansonsten bin ich natürlich auch mal gespannt was ich an Weihnachten noch an Zubehör für die Wohnung geschenkt bekomme – an einigen Stellen gibt es immer noch Kleinigkeiten die fehlen – aber so ganz langsam wird auch das. Ich bin derzeit optimistisch, dass ich für den März nächsten Jahres dann doch mal eine Einweihungsparty feiern kann.

Weihnachtsmarkt Wochenende in Nürnberg

Ja es ist schon wieder Dezember, auch wenn das Wetter im November noch gar nicht so richtig auf das Jahresende eingestimmt hat – wie bekannt war es ja viel zu warm und zu trocken. Auch jetzt ist es für Dezember immer noch irgendwie zu warm – zumindest wenn ich es mit dem letzten Dezember vergleiche, bei dem ich ja jede Menge Schnee und Eis erlebt habe. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Wie in jedem Jahr bin ich auch dieses Jahr mit meinem Freund Christian nach Nürnberg gefahren – das hat seit 2005 bei uns Tradition. Damals wollten wir eigentlich nur mal das Erlebnis aus der Schulzeit wiederholen, bei dem wir das Doku-Zentrum am Reichsparteitagsgelände besucht hatten und zum Abschluss den Christkindels-Markt (was wichtiger war, ist glaube ich ziemlich subjektiv …).

Damals wusste ich noch nicht, was mich in Nürnberg alles erwarten würde und wie viel Zeit meines Lebens ich dort verbringen würde. Über verschiedene Herbergen sind wir seit nunmehr drei Jahren jedesmal in Kornburg untergekommen – eine nette Herberge zu günstigen Preisen. Etwas außerhalb des Trubels gelegen, aber dennoch mit Bus und Bahn sehr gut erreichbar.

Die Hinfahrt war etwas chaotisch – trotz aller Planung und Notizen habe ich es nicht so wirklich getroffen mit den Mitfahrern – zudem machte mir mein Anbieter O2 mal wieder Murks – rund um den Hauptbahnhof hat man zwar angeblich volles Netz, aber telefonieren kann man vergessen – ich habe noch nicht feststellen können woran das liegt. Prompt habe ich natürlich jemanden verpasst – das kotzt mich dann doch an, denn Unzuverlässigkeit ist nichts was ich mir auf die Fahnen schreibe. Eher das Gegenteil.

Auch die Fahrt an sich war reichlich nervenaufreibend – schlechte Sicht und der seit langem angekündigte Regen. Allerdings hat es den ganzen Schmadder von der Fahrbahn dann auch hochgewirbelt und der hat sich herrlich auf der Scheibe verteilt – ganz tolle Sache – muss man echt lassen. Zudem teilweise Autofahrer, die scheints noch nie bei schlechtem Wetter gefahren sind, oder es innerhalb der letzten 6 Wochen verlernt haben. Abstand? Teilweise echt Fehlanzeige – dafür lieber immer wieder mal heftig auf die Bremse getreten. Dazu die üblichen Elefantenrennen (ich habe Verständnis für jeden LKW-Fahrer der einen deutlich langsameren Verkehrsteilnehmer auf der rechten Spur überholen möchte – nur sollte das mit etwas Augenmaß geschehen) – über 20 Minuten ging es nur mit knapp 90 oder weniger voran, weil ein LKW eine andere Kolone überholt hat und es nur zwei Spuren gab.

Aber eigentlich wollte ich mich ja auf den Kurzaufenthalt freuen. Beim Absetzen der Mitfahrer dann das erste positive Erlebnis: Im Parkhaus war ein Fahrzeug liegen geblieben – Batterie nach mehreren Tagen Stand leer und wahrscheinlich altersschwach. Klar habe ich ein Starthilfe-Kabel dabei – große Freude bei der Fahrerin. Und wieder mal zeigt sich, wie kraftvoll der Corsa doch sein kann – auch ein Audi A6 lässt sich mit dem kleinen Hupfer überbrücken. Man muss nur genügend Gas dazu geben.

In Kornburg dann ein weiteres positives Erlebnis: Obwohl es schon reichlich spät war und die Küchenmannschaft im grünen Baum langsam Feierabend machen wollte – für ein Schnitzel und Bratwürste hat es immerhin noch gereicht. Dazu das wohlverdiente Entspannungsbier.

Den Samstag haben wir mit aller Gemütlichkeit angefangen – ein wenig länger Schlafen – für uns als Ingenieure nicht immer eine Selbstverständlichkeit (die Studienzeiten waren herrlich …). Gemütlich Kaffee zum Frühstück und dann auf in die Innenstadt. Den ersten Bus haben wir gleich mal nur noch von hinten gesehen als wir aus dem Bäcker kamen, aber der alternative kam gleich ein paar Minuten später. Erstes Ziel natürlich der Weihnachtsmarkt in der City – auch wenn er mittlerweile einen doch deutlich kommerziellen Einschlag hat, bemühen sich die Macher doch sichtlich darum, dass es nicht ausartet und der Focus klar auf Advent und Weihnachten liegt. Nicht zu vergessen natürlich ein paar Glühwein (gut, dass wir mit Bus und Bahn unterwegs waren) – die Witterung war weiterhin angenehm mild, aber irgendwie doch arg feucht – daher haben wir uns dann in die Altstadtbrauerei geflüchtet – wie immer gut besucht und für mich blieb nur noch ein Stehplatz, aber die Gaststätte hat einfach Flair. Das Bier ist zudem immer lecker, genauso wie die hervorragenden Bierbrände die wir verkostet haben.

Nachmittags dann ein kurzes Orgelkonzert in der Lorenzkirche – da es dort reichlich kühl war, haben wir hinterher gleich mal wieder die Glühweindepots aufgefüllt damit uns wieder warm wird. Außerdem haben wir die Shopping-Runde eingeläutet – bei Nanu-Nana gab es Rotweingläser im Sonderangebot – insgesamt ein Dutzend haben wir abgegriffen. Zudem sind wir noch zum Fabrikverkauf der Firma Pfann nach Schniegling – seit Jahren mache ich dort immer Großeinkauf für die Familie – meist sogar mehrfach im Jahr (ungefähr im Monatsrythmus: Zum Stadtlauf im Oktober, zum LGA-Indoor-Marathon Anfang November und zum Abschluss dann nochmal im Dezember). Auch dieses Mal bin ich wieder einige Kilo schwerer aus dem Laden rausgekommen – man waren das noch Zeiten als ich im Praxis-Semester das auf mehrere Wochen verteilt habe.

Just-in-time sind wir dann bei der nächsten Etappe angekommen – Helga und Heinrich hatten für den Abend einen Tisch im Doktorshof – einer echt empfehlenswerten kleinen Gaststätte in Mögeldorf – einen Tisch und Schäufele organisiert – sozusagen der Abschluss der Laufsaison aus kulinarischer Sicht. So gestaltete sich der Abend denn doch recht kurzweilig – jetzt habe ich auch ein Video über den LGA-Indoor-Marathon, nochmals herzlichen Dank an Heinrich für das Aufnehmen und Zusammenstellen. Reichlich spät sind wir dann auch wieder nach Kornburg rausgefahren.
Dort habe ich es mir dann nicht nehmen lassen, aus den umherliegenden farbigen Notizzetteln doch wieder einen Bacetta-Stern zu basteln – das Vorjahres-Exemplar stand ja auch im Zimemr bereit – am meisten Mühe hat mir die Rekonstruktion des Grundelements gemacht, das Zusammenstecken war dann eher der angenehmere Teil.

Sonntag war dann wirklich Erholung angesagt, nochmal gemütlich durch die Altstadt laufen, beim Lederer auf dem Weg nach Fürth kurz Station gemacht und ein herrliches Kroko (Kellerbier) getrunken – die Franken haben das einfach drauf mit dem Bierbrauen.

In der kleinsten Großstadt mit U-Bahn (so wird Fürth auch genannt) gibt es eine herrlichen kleinen Weihnachtsmarkt in der Altstadt – dieser ist vollständig auf handwerkliche Erzeugnisse ausgerichtet – vom Glasbläser bis zum Porzellan und Schmuck ist alles vertreten – richtig angenehm und bei weitem nicht so überlaufen, wenn auch gut besucht. Es macht unglaublich Spaß den Künstlern und Handwerkern beim Arbeiten zuzusehen – Glasbläserei, Drechseln – alles Dinge die man eben selbst nicht so ohne weiteres machen kann – ans Drechseln müsste ich mich mal ranmachen, das Werkzeug habe ich ja ggf. zur Verfügung.
Auf dem Hauptweihnachtsmarkt dann noch etwas zum Aufwärmen (diesmal alkoholfrei) bevor wir wieder in Richtung Nürnberg weitergezogen sind. Während der Fahrt haben wir uns dann Gedanken über das Volumen bzw. die Höhe eines Bascetta-Sterns den Kopf zerbrochen – eigentlich war ich ja mal richtig gut in Sachen dreidimensionaler Berechnung, aber so ganz ohne Skizze und Formelsammlung ist uns das dann doch nicht gelungen – mal sehen ob ich irgendwann die nächsten Tage mal die Zeit finde das nachzuholen – immerhin weiß ich ja dank Wikipedia jetzt dass meine Idee mit dem Ikosader richtig war.

Gegen fünf am Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg nach Röthenbach gemacht – dort hatte ich das Auto bereits am Treffpunkt für die Mitfahrer abgestellt – diesmal hat es bis auf ein wenig „Finde-Schwierigkeiten“ im Parkhaus ganz leidlich geklappt – auch das Aufsammeln in Schwabach hat einwandfrei funktioniert – es war wohl eine der vollsten Packungen die ich im Auto jemals dabei hatte – 5 Personen, ordentlich Gepäck und ein Hund.

In Mannheim bzw. Umgebung dann noch eine große Regionaltour zum Absetzen der Mitfahrer – Friedrichsfeld, Ludwigshafen-City, Worms und Käfertal. Nebenher habe ich dann noch den Anhänger bei Martin abgeholt, das muss ich dann heute nicht mehr erledigen – auch etwas wert. Gut das ich heute Urlaub habe – jetzt kann ich die ganzen Dinge erledigen die am Wochenende dann liegen geblieben sind….

VServer und die Konsequenzen

Das Stichwort Cloud-Services und Virtualisierung ist in der IT-Welt in aller Munde. Die Idee dahinter hat ja auch durchaus eine Berechtigung – anstelle mehrerer physikalischer Rechner die nur teilweise ausgelastet sind, nimmt man einen großen oder gar einen ganzen Cluster im Falle der Cloud und verteilt die Arbeit möglichst gleichmäßig. Im Idealfall wird dadurch stets die optimale Leistung der Hardware auch wirklich genutzt. Das Verteilen und Managen braucht zwar auch Ressourcen, aber ein nur mäßig ausgelasteter Server dreht in der Regel doch eher Däumchen als etwas zu arbeiten – Strom und Kühlung braucht er dann dennoch.

Nachdem ich ja schon Ende 2009 meinen Heimserver mit permanenter Anbindung abschalten musste, weil ich ihn nicht mehr betreuen konnte (mal eben was reparieren, wenn man 6000km weit weg ist, das geht einfach nicht). Meine Wahl fiel damals auf einen VServer – für den Bedarf den ich hatte war das optimal – niedrige Kosten von unter 10 EUR pro Jahr und die Performance ist auch ausreichend.

Erste Probleme hatte ich bei der Einrichtung – denn ich bin nunmal jemand der seine Sachen gerne selbst regelt – das Management Interface „Plesk“ war da für mich eher hinderlich denn sinnvoll – daher musste ich dann das System erstmal auf ein „nacktes“ Linux umstellen – viel Auswahl war nicht, aber CentOS funktioniert doch recht leidlich und ist gut gepflegt. Damit war es dann auch möglich den Mailserver selbst in die Hand zu nehmen und nach den eigenen Wünsche zu konfigurieren – auch die nötigen Freiheiten in Sachen Apache, PHP und MySQL waren dann vorhanden.

Von einigen Problemen bei Wartungsarbeiten in Rechenzentrum und beim Umzug des Rechenzentrums (der Server kam dabei nie von alleine wieder richtig in die Gänge) ist die Arbeit mit dem Gerät eigentlich wirklich nichts anderes als mit einem physikalischen Rechner. Zugriff hat man ja sowieso nur per SSH oder anderen Remote-Zugängen. Für Linux ist das aber unerheblich – und wenn ich es jemals brauchen würde wäre sogar ein Tunnel mit X-Forwarding ein gangbarer Weg.

Nach den letzten Wartungsarbeiten hatte ich unerwartete Probleme die ich so bisher nicht kannte – der Server lief am Anschlag der Belastungsgrenze – es gab kuriose Abstürze die mir teilweise den Mailempfang lahmgelegt haben. Anfänglich habe ich mir bei dem Ausfall nicht viel gedacht, aber die Symptomatik blieb – also doch etwas tiefer einsteigen in die Sache. Das Ergebnis war ernüchternd: Neben den schönen beworbenen Eigenschaften des Servers bezüglich CPU und RAM-Verfügbarkeit gibt es bei der Virtualisierung Fallstricke, die man auf Anhieb nicht sieht und von denen ich auch in den Vertragsunterlagen erst mal nichts genaueres gefunden habe. Problematisch stellte sich für mic aus – der Kopf überrdet den Unterbau jede Runde – man motiviert sich, dass es ja nicht mehr so weit ist. Noch 12 Runden sind es, im Kopf beginnt sich das Bild einer rückwärtslaufenden Analog-Uhr zu bilden – mit jeder Runde schiebe ich den Zeiger gedanklich eine zwölftel Umdrehung nach hinten, Ziel sind dabei immer die markanten Punkte 9, 6 und 3 Runden die noch vor mir liegen. Wichtig wird dabei vor allem das Treppenhaus bergan. Mittlerweile fordert das nämlich seinen Tribut. In Runde zehn vor dem Ende machen sich leichte Krampfansätze in der Kniekehle bemerkbar – ich laufe die Runde dann bewusst mit streckenden Schritten und kippe zwei Becher Iso in mich hinein. Der große Krampf ist somit abgewendet.

Noch 5 Runden – nicht mehr ganz 4km – ich überlege wo ich wohl auf meinen Heimatstrecken gerade wäre, und zähle laut vor jedem Anstieg: h nämlich tatsächlich der genutzte Arbeitsspeicher heraus – der war für den Mailserver samt Viren- und Spam-Scanner doch etwas knapp – dazu setzte ich als „Klebe-Software“ Amavisd ein, das sorgt für die Kommunikation zwischen den Komponenten und führt die Scans durch. Wenn diese Software dann mit einer Fehlermeldung „not enough memory“ absemmelt, dann ist das Schlamassel vorprogrammiert – denn eine mail mit der Fehlermeldung geht dann natürlich auch nicht mehr. Nun dachte ich mir anfänglich auch hier: Ist ja nicht schlimm – das Problem mit dem zu klein geratenen Arbeitsspeicher kannte ich ja von meinem physikalischen Server stellenweise auch – dort habe ich kurzerhand eine SWAP-Partition eingerichtet und schon hatte die Kiste wieder Luft zum Atmen.

Das ein Swapfile auf die Performance geht ist mir dabei bewusst, aber lieber ein etwas langsameres Swapfile als ein abgestürzter Prozess. Nur eines war an meinem VServer komisch: Der hatte kein Swap-File und anlegen lies sich auch keines. Schritt für Schritt wurde mir dann klar, dass es sich hierbei um eine Restriktion der Virtualisierung handelt – zugegebener Maßen eine ziemlich ekelhafte. Denn für mehr Arbeitsspeicher möchte der Anbieter natürlich auch gleich mal mehr Geld. Das macht keinen Spaß, wenn man den Arbeitsspeicher immer nur punktuell mal entsprechend braucht.

Ich habe jetzt erst mal die Prozesse etwas eingeschränkt und ein paar Sparmaßnahmen eingläutet – das geht zu Lasten der Performance, aber damit muss ich jetzt erst mal leben. Als langfristige Abhilfe werde ich mir wohl oder übel etwas überlegen müssen – wahrscheinlich ein vollwertiger Root-Server auf dem ich dann auch tun und lassen kann was ich will – kostet natürlich auch mehr aber die Restriktionen im VServer sind mir erstmal etwas zu heftig und vor allem gibt kaum ein Anbieter da freiwillig Auskunft drüber, welche Beschränkungen er wo angezogen hat. Auch überdenkenswert wäre es, sich wieder einen eigenen Rootserver daheim hinzustellen – aber das ist halt nicht wirklich so einfach und von den Kosten her nicht unbedingt günstiger. Wobei man bei den Kosten ggf. auch gegenrechnen muss, was man mit dem Server an Heizkosten in der Wohnung einspart – meine Erfahrungen diesbezüglich sagen mir: Man braucht keine Heizung wenn man einen Rechner 24h am Tag laufen hat – die Raumtemperatur sinkt dann auch im Winter nicht übermäßig ab. Dafür hat man dann ggf. den Lärm und von einer wirklich breitbandingen Anbindung kann man in aller Regel auch nur träumen. Einen Server an einer DSL-Leitung zu betreiben ist zwar durchaus möglich aber wirklich Durchsatz kann man da natürlich nicht erwarten. Oder man zahlt sich dumm und dämlich bei einem Profi-Anbieter – zumal ja auch eine feste IP notwendig wird.

Insgesamt stand ich der Sache mit Virtualisierung und Cloud immer schon recht skeptisch gegenüber – Hardware die man anfassen kann ist doch durch nichts zu ersetzen – nach dieser Erfahrung bin ich da noch vorsichtiger geworden. Mal sehen wann der Hype der Cloud vorbei ist und man die Techniken wieder so einsetzt wie es sinnvoll ist.

Lotterie der Firmen und Fusionen

Da war ich doch etwas verwundert, als ich gestern in den Briefkasten geöffnet habe: Ein Brief von Gazprom Energy – im ersten Moment der Verdacht: Wieder mal die übliche Dosis sinnbefreiter Werbung. Aber das Schreiben kam dann doch etwas zu formell rüber – vor allem mit vollständiger Anschrift und allem was dazu gehört. Doch keine Werbung? Auch der Blick in die Tonne für Werbezeitschriften neben dem Briefkasten bestätigt: Das ist keine Wurfsendung.

Beim Lesen hat es mir dann doch erst mal etwas den Atem verschlagen: Nachdem ich ja beim insolventen Anbieter Teldafax gekündigt hatte, bin ich zu envacom gewechselt – wer den Strom herstellt ist mir am Ende eigentlich egal – denn dank der Vernetzung ist das ja eh nur ein Rechenspiel. Immerhin Ökostrom laut Werbung und mit vernünftigen Angeboten (zum Beispiel keine Vorauskasse sondern eine monatliche Rechnung). Nun wurde die Firma von Gazprom übernommen – also gut, habe ich halt ab sofort russischen Strom. Wenn der hält was die russische Technik so landläufig verspricht, dann soll mir das ja auch recht sein. Meist ja doch eher etwas grob gemacht aber dafür sehr zuverlässig – ggf. muss man halt schwierige Sachen von Hand machen anstelle sich auf irgendwelche störanfällige Technik zu verlassen.

Aber irgendwie hat das doch einen unguten Nebengeschmack – denn war es nicht in Russland oder der damaligen UdSSR, wo ein kleiner Test die große Katastrophe von Tschernobyl auslöste? Auch die Sache der staatlichen Kontrolle ist bei Gazprom alles andere als vertrauenserweckend. Und dann das Stichwort „russisch Inkasso“ – wollen wir hoffen, dass es die Firma da nicht drauf anlegt.

Was mich etwas nervt: Da muss ich mich schon bald wieder auf die Suche nach einem neuen Stromanbieter machen – denn so Fusionen ziehen doch meist eine Preiserhöhung und diversen Ärger nach sich. Den braucht doch eigentlich kein Mensch. Irgendwie bekommt der Gedanke sich ein Windrad oder Solar-Zellen auf den Balkon zu stellen da schon wieder einen gewissen Charme. Für Windstille und trübe Tage sollte ich mir dann aber wohl mal auch noch einen Ergometer hinstellen – wobei das ja dann auch wieder die Gebühren fürs Fitness-Studio überflüssig macht.

Ich warte jetzt erst mal ein wenig ab, wie sich das entwickelt und nutze die Zeit mich schon mal nach einem günstigen Anbieter umzuschauen.

Sade live in concert in der SAP-Arena

Im allgemeinen bin ich ja nicht so übermäßig als Kulturfreak bekannt – auch wenn ich bei Urlauben die Kultur nicht zu kurz kommen lasse. Wann immer sich irgendwas historisches oder auch nur interessantes findet, kommt es auf den Reiseplan. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen meines Alters habe ich in meiner Jugend bei weitem nicht so viel Zeit auf Konzerten oder gar Open-Airs zugebracht – die ersten Ausflüge dieser Art waren dann im Rahmen von technischer Unterstützung mit dem THW. Unter anderem AC/DC in Hockenheim und Bon Jovi auf dem Maimarkt-Gelände sind mir in guter Erinnerung.

Vielfach habe ich mich später immer geärgert, dass ich auf einigen Konzerten eben nicht war. Die Künstler aus meiner bevorzugten Zeit, den 80ern und frühen 90ern werden nicht eben jünger und man weiß nicht wie häufig bestimmte Gruppen noch auf Tour kommen werden. Immerhin habe ich während des ersten Praxissemesters die Chance beim Schopf gegriffen und Brian Adams live in Nürnberg erlebt.

In den Staaten habe ich mir Pat Benetar und REO-Speedwagon gegönnt – ein schönes Kombikonzert in Wolftrap – dem Nationalpark of the performing arts. Ein echtes Erlebnis. Für R.E.M. habe ich mal wieder zu lange gewartet – die haben sich ja kürzlich getrennt. Das Konzert von Roxette in Mannheim habe ich auch nicht wahrnehmen können. Das sollte mir bei Sade nicht so gehen. Wie üblich habe ich mir natürlich kein Ticket vorab gekauft – auch weil ich lange Zeit nicht absehen konnte, ob ich überhaupt in Mannheim bin.

Aber irgendjemand wird bei solchen Konzerten immer kurzfristig krank oder ist anderweitig verhindert, und Restposten gibt es ja auch noch. So bin ich am Ende für 50 EUR an eine Karte gekommen – nochmals Danke an die Verkäuferin! Teilweise gab es auch noch Angebote für den Originalpreis oder nur unwesentlich darunter. Die Karte die ich ergattert hatte war mit 96 EUR ausgezeichnet. Ein Preis der mir für ein
Konzert einfach doch ein wenig zu hoch ist. Im Zweifel hätte ich auch drauf verzichtet. Man muss nicht jeden Preis zahlen, nur weil er angegeben ist.

Offizieller Beginn war für 20h angesetzt – ein DJ spielte in der Zwischenzeit irgendeinen üblen Hip-Hop-Verschnitt – das passte zu meiner Vorstellung von Sade wie Faust aufs Auge. Auch war mein Sitzplatz alles
andere als hitverdächtig – hätte ich den vollen Preis bezahlt, so wäre ich wohl ziemlich verägert gewesen. Fast schon in senkrechtem Winkel seitlich zur Bühne. Entgegen meiner Erwartungen war dann auch nicht um kurz nach 20h Schluss mit dem DJ, sondern erst gegen kurz vor 21h räumte er endlich das Feld. Eine kleine Entschädigung gab es denn doch noch – der benachteiligte Block wurde „umgesiedelt“ – somit kam ich doch noch in den Genuss eines besseren Sitzplatzes im unteren Bereich der Ränge anstelle weiter oben. Allerdings etwas weiter weg von der Bühne. Andere Gäste waren im Übrigen auch nicht gerade angetan von der Art und Weiße wie das gehandhabt wurde – sei es die Pünktlichkeit oder auch der Vorab-DJ. Einige waren wohl auch kurz davor unverichteter Dinge wieder zu gehen – angesichts des hohen Preises schon ein heftiger Schritt in meinen Augen.

Das Konzert an sich war dann doch recht gut gemacht, ich war mal wieder erstaunt welche Lieder ich alle doch irgendwie kannte – sie aber nie mit Sade in Verbindung gebracht hätte. Insgesamt störend war während des gesamten Konzerts die Leistung der Tontechniker – ich weiß nicht ob es auch nur an einem extrem ungünstigen Sitzplatz gelegen hat oder die Akustik in der SAP-Arena generell nicht der Brüller ist. Zumindest im Block war man sich recht bald einig, dass die arme Sade Adu in Bass und Gitarren-Rumpeln einfach untergegangen ist. Schade um Sade in dem Fall. Ich will damit nicht die Leistungen der Band an sich abwerten, einzig die Mischung, welche meine Ohren erreichte passte nicht so recht zueinander – die Schlagzeug und Gitarren in allen Ehren und Hut ab vor der Leistung der Musiker, aber wenn der Gesang total absäuft und kaum zu verstehen ist, ebenso wie einige Ansprachen ans Publikum, dann hat eindeutig der Tontechniker oder sein Team die Hausaufgaben nicht gemacht. Die Lautstärke an sich war noch im Rahmen des erträglichen – einen Kompromiss muss man hier immer eingehen, denn auch die Leute auf den Rängen und im hinteren Teil des Saales wollen ja etwas mitbekommen.

Die Bühnenshow war recht gut gemacht, viele nette Lichteffekte und interessante Arbeiten mit Vorhängen und der großen Leinwand im Hintergrund. Gut in Erinnerung geblieben sind mir die vielen Aufnahmen Manhattans. Das war wirklich spitze gemacht. Auch die Darstellung der Künstler auf den Großleinwänden rechts und links der Bühne wirkten jeweils stimmig, wenn auch teilweise etwas hektisch geschnitten.

Alles in allem ein ganz nettes Konzert, wenn auch ein schaler Beigeschmack bleibt: Das Vorprogramm und die Verspätung sowie der schlecht abgestimmte Ton hätten nicht unbedingt sein müssen. Da ist auf alle Fälle Verbesserungspotential vorhanden.

Das die Abstimmung zwischen Musik und Gesang auch gelingen kann und das im gleichen Konzert, habe ich gemerkt als ich daheim noch etwas Radio gehört habe – SWR1 hat Teile des Konzerts gesendet – hier stimmte denn auch das Verhältnis von Musik zu Gesang – die Stimme schwamm mit der Musik anstelle darin unterzugehen. Sowas sollte doch auch vor Ort möglich sein. Hätte ich den vollen Preis für das Konzert bezahlt wäre ich wohl maßlos enttäuscht gewesen, für knapp 100 EUR erwarte ich ein ordentlich gemachtes Konzert mit stimmigem Ton und einem angemessenen Rahmenprogramm.

Fazit: Sade habe ich erst mal unter „Schade!“ abgelegt – der Wunsch ein weiteres Konzert der Band zu besuchen ist fürs erste mal gedeckt – vielleicht wird es beim nächsten Mal ja besser, aber da müssen sie Künstler wohl noch ein wenig warten bis sie die Chance bekommen sich mir nochmal präsentieren zu dürfen.