MySQL und der Null-Pointer

Da denkt man mal wieder an nichts Böses und prompt holt einen das 2. Gebot der C-Programmierung ein – obwohl man nicht in C programmiert, sondern eigentlich nur in einer Datenbank unterwegs ist.

Die 10 Gebote finden sich hier:

http://www.geekhideout.com/c-ten-commandments.shtml

Und die Aussage „Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.“  ist mir dabei mal wieder wie Schuppen von den Augen gefallen.

Was war passiert? Ich habe eine Datenbank-Tabelle, die mir angibt welche Subunternehmen an einer Arbeit mit beteiligt werden: Pro Arbeit kann es mehrere Subunternehmer geben, und jeder Subunternehmer kann an beliebig vielen Arbeiten mitwirken. Soweit so gut, ein klassischer Fall einer n:m Beziehung (wie man das im ER-Modell bezeichnen würde, UML ist da etwas genauer und würde in diesem Fall von einer 0..n:0..m Beziehung sprechen). Nun habe ich feststellen müssen: Selbst wenn das offiziell nur ein Subunternehmen ist, dann kann das immer noch recht groß ausfallen – die reine Angabe einer Firma als Referenz reicht also nicht unbedingt aus. Soweit ja kein Problem: Es gibt ja auch noch eine Tabelle aller am Projekt beteiligten Mitarbeiter – und ggf. ist einer davon als Ansprechpartner definiert. Leider nur ggf. und nicht zwingend – bei kleineren Firmen gibt es eine solche Zuweisung leider nicht.

Nun ja, was macht der geneigte Datenbank-Programmierer, genau, er macht das was er mal gelernt hat: Wenn es keine Referenz gibt, dann tragen wir den speziellen Wert „NULL“ ein. Selbst die referentielle Integrität kommt damit nicht aus dem Tritt – vielmehr ist es ein ganz klares Zeichen: Hier muss gar nicht erst nach einem passenden Partner in der anderen Tabelle gesucht werden – es gibt ihn schlichtweg nicht. Alles nicht richtig spannend und für mich bis dato kalter Kaffee.

Spannend wurde es im Zusammenhang mit der Modifikation der Datensätze: Um zu verhindern das Doppelte Einträge vorhanden sind, habe ich einen Unique-Key über die drei Spalten „Arbeit“,“Firma“,“Ansprechpartner“ angelegt. Zudem enthält die Tabelle noch ein paar zusätzliche Information, die aber nichts zu Sache tun. Was liegt also näher als mit einem „Insert ignore“, „Upsert“ bzw. dem praktischen MySQL-Konstrukt „Insert into …. on duplicate key update ….“  zu arbeiten? Das ist im Prinzip wie geschaffen für den beschriebenen Fall: Gibt es schon einen entsprechenden Eintrag in den  Schlüsselspalten, dann muss man nur noch die Satellitendaten entsprechend dem Bedarf aktualisieren (das lässt z.B. gut Luft für eine Überwachung durch wen und wann die letzte Änderung durchgeführt wurde).

Doch was ist das: Beim Testen der Funktion tauchen nach dem Speichern der Modifikation plötzlich Einträge doppelt und dreifach auf – also gerade nicht das was man erwartet hätte.

Erster Schritt in der Fehlersuche: Irgendwas im Code wurmig? – Nein, da stimmt alles und es gibt auch keine enstsprechenden Extra-Inserts – die Statements sehen so aus wie man sich das gewünscht hat. Nächster Schritt: Statements „manuell“ ausführen und … aha! – man kann Einträge bei denen der Ansprechpartner auf „NULL“ steht beliebig oft einfügen ohne dass die Schlüsselmechanismen ansprechen…. erster Verdacht: MySQL-Bug! – aber weit gefehlt: „It’s not a bug, it’s a feature“ zumindest in den Augen der MySQL-Entwickler … aber Abhilfe gibt es auch: einfach einen „primary“ anstelle eines „unique“ keys nehmen…. gesagt getan: Aber dann hagelts erst richtig: Denn in einem „Primary“-Key dürfen keine „NULL“-Werte auftauchen – was macht MySQL intern: Man behilft sich, und verändert sie Spalte – sie darf jetzt nicht „NULL“ enthalten und der Default-Wert ist „0“ – und das trotz eines Fremdschlüssels? – Und genau da beißt sich die Schlange dann in den Hintern … denn die bestehenden Daten sind komischerweise „valide“ – keine Schlüsselverletzung. Aber Einfügen geht nicht mehr: Will man „NULL“ einfügen sperrt sich die Tabellendefinition, will man „0“ verwenden, gibt es von Seiten der referentiellen Integrität auf die Finger … So ein Mist!

Lösungen gibt es bisher dafür keine 😐 zumindest nicht auf Datenbank-Ebene. Ich habe jetzt einen Hack-Around gemacht: Man lösche alle Einträge zur Arbeit und lege sie danach alle wieder an und schon kann man mit dem Unique-Key leben, man hat praktisch die Prüfung etwas weiter nach oben verlagert (wo sie in meinen Augen nicht hingehört).

Aber wie schon da Commandement von oben sagt: Null-Pointer sind ganz böse Dinge – und wenn man nicht aufpasst findet man sich in der Hölle wieder 😉

 

Erstes Training nach der Laufnacht

Die 100km der Ulmer Laufnacht liegen gerade mal 3 Tage zurück und was mache ich: Natürlich wieder trainieren, was denn sonst?

Der Sonntag war noch von reichlich Muskelkater gekennzeichnet – Treppensteigen hoch war schon wieder ganz ok – abwärts hingegen noch Quälerei. Besonders lästig weil ich immer noch mein Hochbett habe (es ist aber so ungemein praktisch was den Stauraum drunter angeht …) – Beim Spargelessen im THW gab es dann auch die ersten Glückwünsche und erstaunte Gesichter.

Montag auf Arbeit zu kommen fiel mir dann schon wieder recht leicht – Treppensteigen abwärts zwar noch etwas schmerzhaft, aber nicht mehr so das ich jetzt die Treppen nur langsam hoch und runter gekommen wäre.

Ein klares Zeichen: Am Dienstag wieder wie üblich zum Training, wenn auch diesmal ganz bewusst wohl nicht in der schnellen Gruppe. Aufwärmen und ein wenig erzählen wie man so eine Ultra-Distanz überhaupt durchsteht – alles im grünen Bereich. Die Gymnastik zeigte dann doch die eine oder andere Verspannung auf, so richtig gelenkig und flexibel bin ich noch nicht wieder. Zum Abschluss ein langsamer Lauf – Ziel Ladenburg Benkieser und dann über Ilvesheim und Seckenheim zurück. Ab ca. Seckenheim habe ich die Oberschenkel dann doch sehr deutlich gespürt und noch etwas langsamer machen müssen – aber immerhin hatte ich da schon wieder rund 8km in den Beinen.

Eigentlich hätte ich ja erwartet, dass der Muskelkater dann über Nacht zurück kehrt, aber er hat sich nicht blicken lassen heute früh. So ein scheues Tier …

 

Ulmer Laufnacht 2012 – 100km durch die Nacht

Alle Jahre wieder … kommt die Ulmer Laufnacht. Ganz so alt wie das ebenfalls jährliche christliche Event namens Weihnachten ist sie noch nicht, aber immerhin in meinem Laufkalender hat sie einen festen Platz – abgesehen von 2010 – da war ich in den Staaten um meine Diplomarbeit zu schreiben – da wäre die Anreise wohl doch zu viel Akt  gewesen. Auch wenn einige Leute schon vorgeschlagen haben, dass ich dann einfach Triathlon in Extrem-Form machen soll: Über den Atlantik schwimmen, von Portugal oder Spanien aus nach Ulm radeln und dort dann als Abschluss eine „Kurzstrecke“ zum Auslaufen und lockern.

Die Wochen vor der Laufnacht und nach dem MLP-Marathon (12. Mai) waren leider von sehr viel Arbeit und Stress gezeichnet – das Laufen als Ausgleich musste da recht oft hinten anstehen – teilweise nur eine Trainingseinheit in der Woche und selbst dann nur abends auf der Dienstreise vom Arbeitsplatz ans Hotel. Herrlich zum Abschalten und Nachdenken aber mit 12km nicht recht die Strecke mit der man sich auf einen Ultra vorbereitet. Dann noch ein wenig Tauchurlaub – auch da wieder keine Chance eine lange Laufeinheit zu machen. Erst am letzten Dienstag gab es dann was längeres 24km entlang des Neckars in Mannheim. Natürlich nicht mit Volllast, aber es hat mit gezeigt: Das mit den 100km müsste machbar sein – letzte Zweifel verflüchtigen sich bekanntlich immer erst auf der Strecke.

In Blaustein geht alles seinen mittlerweile eingespielten Gang – noch etwas Kohlenhydrate beim Bäcker kaufen, ein wenig gesalzene Nüsse aus dem Supermarkt und dann das Warten auf den Start. Diesmal habe ich mein Zelt nicht mitgebracht – ich habe vor zusammen mit meinem Begleitradler Torsten am Samstag Abend wieder in Richtung Mannheim aufzubrechen. Die Übernachtung hat es ohnehin nicht so richtig rausgerissen (ein gutes Bett ist durch nichts zu ersetzen), außerdem habe ich am Sonntag noch einen Termin bei dem ich anwesend sein soll.

Mit ausruhen klappt es diesmal nicht ganz so gut – auch in der Lix-Halle wird ein Public-Viewing improvisiert – immerhin dösen kann man nebenher. Als ich mich mit Torsten auf dem Weg zum Auto und zu Start mache, steht es 4:1 für Deutschland. Das Briefing fand etwas verzögert in der Halbzeitpause statt. Im Wesentlichen hat sich nichts geändert – die Strecke ist mit Pfeilen auf dem Boden markiert, zudem gibt es wieder die reflektierenden Pfeile an allen Abzweigungen. Zur Kontrolle wie üblich Flatterband nach der Abzweigung: rot für rechts und gelb für links – für den Anteil in totaler Dunkelheit zusätzlich mit entsprechenden Beleuchtungen in rot oder gelb. Da kann ja nichts schiefgehen. Außerdem habe ich ja mittlerweile eine gewisse Streckenkenntnis, auch die ist hilfreich bei der Orientierung und Einteilung der Kräfte.

Torsten macht sich auf die Reise zum Treffpunkt in Eggingen bei Kilometer 11,5 – ich habe noch eine Viertelstunde bis zum Start. Die Nervosität und die Zweifel steigen weiter und weiter. Ich habe gewisse Zweifel an mir, wie gesagt das Training war alles andere als gründlich. Aber egal: Endlich fällt um 23:00h der Startschuss und ich laufe los. 1:0 gegen den inneren Schweinehund. Wie immer gibt es ein herrliches Feuerwerk über dem Stadion – Schade das man dazu immer den Hals verdrehen muss – aber wir sind ja nicht zum Feuerwerk-Schauen sondern zum Laufen da – also Blick auf die Strecke und sehen dass man einen Rhythmus findet. Ich habe mal wieder etwas ehrgeizig geplant mit 6 min/km – da es noch immer keine GPS oder tracking-fähigen Pulsuhren mit einer ausreichenden Laufzeit für 100km gibt (es sei denn man läuft sie ausreichend schnell) habe ich noch immer meinen Pulsmesser von Polar – Streckenmessung ist ja alle 5km angeschrieben. Entlang der Straßen feiern noch einige Leute das Fußballspiel – das Feld sortiert sich langsam. Die Staffelläufer sind natürlich deutlich schneller unterwegs – klar wenn man nur 30km vor sich hat, dann kann man es natürlich ganz anders laufen lassen. Einige Zeit laufe ich gemeinsam mit einem anderen Läufer – wir unterhalten uns ganz nett und mahnen uns auf die Geschwindigkeit zu achten – viel zu schnell passiert es, dass man sich irgendwo ranhängt oder einfach zu schnell wird – Ultramarathons sind sehr viel Kopfsache und das fängt bei der Kräfteeinteilung an.

Es folgt ein sehr ruhiges Stück – es geht parallel zur Staatstraße und dann über den den höchsten Punkt der Strecke hinweg – es geht eine gefühlte Ewigkeit nur bergauf – ich zwinge mich langsam zu machen, denn ich weiß, dass dieser Anstieg ein dickes Ende hat. Entlang der Strecke auf den Berg findet sich zum ersten Mal eine angekündigte Neuerung des Veranstalters – am Rand der Strecke stehen verschiedenfarbige, beleuchtete Kegel. Gefällt mir richtig gut – die blauen und roten gefallen mir mit am Besten. Die Gelben sind eine gute Orientierung, bei den weißen bin ich mir nicht schlüssig – für mich haben sie eher den Charme einer Straßenlaterne, während die anderen doch irgendwie für Stimmung sorgen. So zumindest mein Gefühl. Mit dem Ende der Lichterkette liegt auch endlich der steile Anstieg hinter mir. Es geht zum ersten Mal durch den Wald, richtig angenehm wenn die Steigung nachlässt. Nach einer kurzen Erholungsphase geht das Spiel dann in die Gegenrichtung wieder los – in Richtung Eggingen geht es reichlich bergab und man muss auf dem Schotteruntergrund etwas aufpassen. Dieses Streckenstück gefällt mir jedes Jahr wieder warum genau weiß ich nicht. Vielleicht liegt es auch an dem „Motivationsschild“  das kurz vor Eggingen unter der Hochspannungstrasse steht: 10km geschafft.

In Eggingen ist die erste Versorgungsstelle – ich greife zum Bananenstück und Iso, zudem wird die Flasche gefüllt. Auf dem Weg aus dem Ort raus wartet schon Torsten – ab sofort habe ich einen Begleitradler für alle Fälle. Es geht über einen der holprigsten Streckenabschnitte weiter – teilweise sind nur die Treckerspuren ausgewalzt und die dann noch voller Geröll – in der Dunkelheit absolut tükisch – also Augen auf. Als hilfreich erweist sich die Fahrradlampe: Fährt Torsten hinter mir so leuchtet er die Strecke vor mir fast optimal aus – Gefahrenstellen sind so rechtzeitig erkennbar. Das Gefälle macht sich aber dennoch bemerkbar – ich bin dankbar als es mal wieder etwas flacher wird. Ein wenig später geht es ja sogar schon wieder leicht bergauf – aber alles im grünen Bereich. Noch sind erstaunlich viele Läufer zusammen auch wenn die Anzahl Überholvorgänge deutlich nachgelassen hat. Es geht durch die Felder und ehe ich es mich versehe steht da schon wieder ein Schild: 15km. So früh hätte ich mit dem nicht gerechnet – aber meine Uhr gibt mir recht. Zumindest der Teil der noch funktioniert – nachdem ich im Training schon gelegentliche Aussetzer  des Brustgurts hatte, hat er sich nun vollständig verabschiedet. Ärgerlich aber nicht zu ändern – wie schon beim MLP-Marathon – da hatte ich ihn schon abgeschrieben und wunderte mich im Training dann über die tadellose Funktion – muss ich mich nunmehr beim Puls und der Belastung auf mein Gefühl verlassen.

Es geht weiter durch die Felder, in der Entfernung ist schon Erbach zu erahnen. Kurz vor Erbach gibt es eine Abzweigung die ich schon vom letzten Jahr her kenne – zwei Läufer vor mir biegen prompt natürlich links ab – die Strecke geht aber rechts weiter – ein kurzer Ruf und die beiden erkennen ihren Fehler. An dieser Kurve hätte ich die Kegel recht praktisch gefunden – so zwei oder drei zum Andeuten der Kurve und schon gibts keine Missverständnisse. In Erbach geht es erst mal hoch ans Schloss – ich entsinne mich dunkel, dass im ersten Jahr dort eine Versorgungs- und Wechselstation war – die ist mittlerweile in den Ort hinunter verlegt. Der Anstieg ist richtig knackig – sogar Torsten muss sich auf dem Fahrrad reichlich anstrengen. Vor dem Schloss steht die Feuerwehr, macht Licht und sorgt für die richtige Richtung. Das Feuerwehrfahrzeug markiert somit wirksam das Ziel „da oben musst du hin!“. Danach geht es gemütlich abwärts nach Erbach rein, mit einigen kleinen Schwenkern geht es unter der Bahnlinie durch in Richtung Stadtion. Das umrundet man erst mal bis zum Eingang, dann gibts noch ne Stadionrunde obendrauf. Auf selbiger wird man unfreiwillig geduscht – auch ich mache Bekanntschaft mit dem Rasensprenger. In Bamberg oder auch sonst bei warmen Läufen mag ich so eine Erfrischung ja, aber in diesem Fall finde ich sie einfach nur ekelhaft – es ist zwar nicht kalt aber auch nicht so warm als das ich diese Dusche unbedingt gebraucht hätte. Immerhin gibts hinterher gleich die Entschädigung: Kilometer 20 ist erreicht und es gibt ordentlich Verpflegung – allerdings kann ich mich für den Kuchen nicht so recht begeistern – daher erst mal Banane und Müsli-Riegel und wieder ISO zum Runterspülen. Außerdem entledige ich mich endlich eines Steinchens, das auf der Schotterpiste irgendwie den Weg in den Schuh gefunden hatte.

Nach der kurzen Pause geht es auch schon wieder weiter – raus aus Erbach und ran an die Donau. Mehrere Kilometer lang zieht sich der Weg entlang des Damms. Schön zu erkennen die lange Kette aus Kopflampen und Rücklichtern der Radbegleiter. Ich merke ein wenig, dass ich wohl doch etwas mehr hätte essen sollen beim letzten Stopp. Daher bekommt mein Marktender-Radler die Ansage: „Bei Kilometer 25“ bitte die Gummibärchen bereit halten. Was mir völlig entfallen war: Bei Kilometer 25 gibt es sogar eine offizielle Versorgungsstation – inklusive Gummibärchen. Das muntert doch ganz erheblich auf.

Nun geht es auf die berühmte Allgäu-Kehre zu – nach Donaustetten geht es über die Schnellstraße und dann links ab in Richtung Recycling-Hof – ich frage mich jedesmal wie man wohl „gebrauchte Läufer“ recyclet – wahrscheinlich müssten die in die Kategorie „Sondermüll“ eingestuft werden. Die Strecke führt denn aber doch ganz gemütlich weiter durch den Wald – mittlerweile sind die Abstände zu den anderen Läufern deutlich größer geworden. Es ist nur noch das Knirschen der Fahrradreifen und der Laufschuhe zu vernehmen. Herrlich, diese Ruhe. Das Tempo ist auch weiterhin ok, wenn ich auch mein Ziel mit 6 min/km schon mal abschreiben kann. Nach dem aktuellen Blick auf die Uhr bin ich da etwas hintendran – etwas mehr brauche ich bereits jetzt, aber man wird ja bekanntlich auch gegen Ende etwas langsamer. Ist mir aber auch egal – ankommen ist bei einem Ultra immer noch das wichtigste Ziel – die Zeit kommt erst an zweiter Stelle – immerhin soll es ja auch noch Freude bereiten.

So geht es denn auch recht bald raus aus dem Wald gen Unterweiler – dort steht schon wieder eine Versorgungstation – wieder heißt es zugreifen bei den Bananen – ich lasse mir eine Spezial-Mischung auffüllen: ein Drittel ISO, ein Drittel Cola und ein Drittel Wasser. Hört sich schauerlich an, schmeckt halbwegs erträglich, enthält aber alles was der Läuferkörper gerade so benötigt: Flüssigkeit zum Schmieren, Zucker zum Antreiben und Elektrolyte für den Rest der Stoffwechselkette.  Die nächste Wasserstation lässt nicht lange auf sich warten – bereits in Unterkirchberg gibt es wieder Wasser und Iso – und für mich natürlich auch wieder Gummibärchen und einen Cracker mit Frischkäse – ganz lecker, wenn er nur nicht so staubig trocken wäre – da hilft nur eines: Kräftig nachspülen.

Vor die nächste Versorgungstation hat man noch eine hohe Hürde im wahrsten Sinne des Wortes gelegt: Es geht nach Oberkirchberg, dem zweiten Ortsteil von Illerkirchberg bzw. dem Ortsteil Buch – beides liegt oben auf dem Kamm vor der Iller – ich kenne diese Steigung nur zu gut – aber das Wissen um das Kilometerschild kurz hinter der Spitzkehre nach dem Ende der Steigung motiviert mich – viele Läufer schalten hier bereits in den Modus „Gehen“ zurück – ich selbst kann noch ganz gut die Steigung hochjoggen, wenn auch in kleinen Schritten. An der Versorgung gibts dann Schokolade und Nüsse, dazu wieder die Flasche auffüllen – nach der Steigung habe ich die regelrecht leergelutscht. 35km liegen hinter mir – mehr als ein Drittel ist also geschafft – nur noch 2 Drittel zu bezwingen.

So geht es dann auf dem Bergrücken weiter – ich erinner mich daran, dass ich letztes Jahr auf dieser Strecke gefroren habe wie ein Schneider – daher befragen wir mal wieder Torstens Fahrradthermometer – diesmal sind es 6-7°C  je nach Wind – also nur unwesentlich wärmer, aber es kommt mir deutlich angenehmer vor. Ehe man es sich versieht ist der Bergrücken auch zu Ende und es geht recht zügig abwärts an die Iller – eigentlich würde ich es gerne mehr laufen lassen aber die Muskeln wollen schon nicht mehr so recht mitmachen bei dem bergab. Ich muss das wohl noch häufiger trainieren, die Oberschenkel melden sich da ganz deutlich mit Trainingsbedarf.

Die Strecke entlang der Iller ist immer sehr schön – leicht geschwungen, zwar nur geschottert aber angenehm eben zum Laufen. Auch hier ist wieder ein Stück Teststrecke für die beleuchteteten Kegel – im Abstand von rund 100m stehen diese am Wegesrand und verbreiten eine tolle Stimmung. Neben mir gluckert die Iller und ganz selten ist auf der anderen Uferseite ein Fahrzeug auf der Schnellstraße zu hören. Kurz vor Wiblingen geht es ans Kloster, kurz vorher im Wald steht ein weiteres wichtiges Schild: 40km sind gemeistert.

Das Kloster habe ich in guter Erinnerung von allen bisher durchgeführten Laufnächten um Ulm. Zwar muss man vor dem Klosterhof noch eine kleine Steigung bezwingen, aber die Entlohnung ist der herrliche Blick auf den Innenhof zusammen mit der Versorgungsstelle – wieder Cola, ISO, Banane und Schokolade bevor es weiter geht. Eigentlich wollte ich mir ja auch noch wieder Gummibärchen in die Backen stecken, aber das fällt mir erst ein, als ich schon fast wieder an der Iller bin – der Kurs durch den Wald dort ist reichlich dunkel – dank Streckenkenntnis weiß ich wo ich aufpassen muss und wo es hingeht. Ein Wanderer-Paar flucht recht leidenschaftlich, sie haben sich an einem der Zäune orientiert und sind an der Weggabelung erst mal weiter entlang des Zaunes gelaufen – eigentlich nur ein Umweg von wenigen Metern – aber zusätzlich lauert da noch die Falle in Form einer richtig großen Pfütze. Die Stelle nimmt man nur einmal mit, ich entsinne mich, dass ich beim ersten Mal auch fast in den Morrast getappt wäre. Gerade auf dieser kurvigen und teilweise etwas unübersichtlichen Strecke hätte ich mir die beleuchteten Kegel recht gut vorstellen können. Diese gibt es aber erst wieder an der Iller auf der Geraden.

Ungefähr auf halber Strecke Richtung Ulm wechseln wir die Illerseite – kurz danach erscheint schon das Kilometerschild 45 – der erste Marathon für diese Laufnacht ist also bezwungen – nur noch ca. 1,5 Marathons – das sollte doch auch noch zu machen sein. Es läuft recht gut bisher – kurz nach dem Motivationsschild lasse ich mir nochmal die Gummibärchenbox reichen – Kalorien für bis nach Ulm aufnehmen. Es geht weiter immer entlang der Iller, bis sie sich mit der Donau vereinigt. Kurz darauf tauchen die ersten Häuser von Ulm auf – rechts des Weges liegt das Freibad und kurz danach geht es über die Donau. Bei der ersten Laufnacht ging es noch über die Straßenbrücke hoch ans Roxi – dort war man dann aber schon bei 50km angelangt.  Seit 2010 ist der 50km-Marker im Donaustadion – das zieht sich noch eine ganze Ecke hin bis man dort ist. Lustig bis nervig sind die gut angeheiterten Nachtschwärmer am Donauufer – einige haben da wohl echt tief ins Glas geschaut. Mir kommt ein Motto in den Sinn: „Lieber Koma-Laufen denn Koma-Saufen“. Es geht weiter entlang der Donau – wie bematscht man nach fast 50km Laufen ist, merke ich an den Schriftzügen entlang der Donau – ich kann mich nicht mehr so recht drauf konzentrieren – lesen und kombinieren der mehrere Meter langen Texte: Nicht mehr möglich. Endlich geht es den Damm hoch und weiter in Richtung Donaustadion. Die Uhr an der Mesststelle zeigt 5:13h als ich darauf zu laufe – es gelingt mir noch vor dem Umsprung auf 5:14h durch den Torbogen zu laufen. Ich liege also doch noch recht passabel in der Zeit.

Da ich aus den Erfahrungen beim letzten Mal gelernt habe, mache ich die Pause in Ulm nur so kurz als möglich – nach spätestens 5 Minuten geht es weiter. Bis dahin gibt es Kuchen, Banane, Brühe und wieder die Mischung für die Flasche – diesmal allerdings mit 2 Teilen Wasser und jeweils ein Teil Cola bzw. ISO.  Zudem lasse ich mir aus dem Spezial-Beutel von Torsten 2 Eukalyptus-Bonbons reichen – eines rechts, eines links in die Backentasche und schon gehts weiter. Der gefürchtete Krampf und Belastungsschock bleibt diesmal aus – ich werte somit die Methode mit den Bonbons als recht gut tauglich. Einziger Nachteil: Man muss recht viel dazu trinken um sie zu lutschen. Aber auch das muss ja kein Fehler sein, zumindest muss ich nicht gleich in die Büsche, daher ist der Flüssigkeitsbedarf wohl doch auch irgendwo gerechtfertigt.

Nach einer Umrundung des Stadions geht es über die Brücke wieder auf die bayrische Seite der Donau und den Pfad entlang der Donau weiter. Eine recht monotone Strecke, die immer schlecht geschottert ist – sehr grob und man muss aufpassen sich nicht den Fuß zu vertreten. Am Stauwehr gibt es nochmal ein kleines Gefälle den Damm runter – das geht aber höllisch in die Oberschenkel – gut dass es danach erst mal flach an der Donau entlang weiter geht bis Thalfingen. Es wird hell und die Vögel singen in den Bäumen und Büschen rund herum – sehr motivierend. Ich schalte die Kopflampe aus, in Thalfingen wird sie dann in der Radtasche verstaut. Kurz vor der Brücke nach Thalfingen steht ein weiteres Schild: 55km geschafft – die Halbzeit liegt deutlich hinter mir.

Nach der Wasserstelle (es gibt tatsächlich nur die Auswahl Wasser oder Wasser) folgt die Schlachtergerade entlang der Donau – rund 2km geht es schnurgerade entlang der Donau – weit und breit keine Abwechslung in Sicht – nicht mal ein Kilometerschild. Immerhin einige Läufer und Wanderer voraus – da kann man sich langsam „ransaugen“ – bis ans Ende der Geraden habe ich dann doch einige eingeholt bzw. überholt.

Nach dem Linkschwenk von der Donau weg geht es raus aus dem Wald – oben auf dem Berg ist das nächste Ziel zu erkennen – Kloster Oberelchingen. Wie üblich schweift mein Blick allerdings nach Osten – der Zeitanzeiger Modell Sonne zeigt sich diesmal noch nicht auf den ersten Blick – erst kurz vor Unterelchingen bzw. dem Bahnübergang sehe ich den glutroten Ball über dem Horizont. Gleich hinter dem Bahnübergang steht auch schon das nächste Motivationsschild – 60km – noch etwas weniger als ein Marathon und ich fühle mich noch recht gut.

Nun folgt eine der härstesten Steigungen auf der gesamten Strecke, direkt nach der Wasserstelle in Unterelchingen geht es „elchmäßig“ nach oben – die sogenannte Napoleon-Rampe – erst die steile Straße und zum krönenden Abschluss noch in Serpentinen durch den Spielplatz bis man am Acker entlang in Richtung Kloster läuft. Der östlichste Punkt der Strecke ist somit durchlaufen, jetzt geht es immer nur noch auf Blaustein zu. Von ein paar kleinen Schlenkern mal abgesehen. Entgegen der bisherigen Streckenführung geht es in diesem Jahr nicht über den Friedhof des Klosters sondern um das Kloster herum durch den Reitplatz. An der Versorgungsstelle mache ich den Versuch Kuchen zu essen und verschlucke mich dabei ganz ordentlich. Ein satter Hustenanfall bei dem alle Muskeln den Aufstand proben ist die Folge. Aber: Immer mit der Ruhe – Magnesium einwerfen und gleich noch Traubenzucker hinterher, danach dann Wurst und Gummibärchen.

Infolge dessen laufe ich etwas langsamer – es geht leicht bergan dem Panorama-Weg folgend wieder gen Thalfingen zu (diesmal das Nordende). Im Wald kurz vor Kilometer 65 schlage ich mich in die Büche – das ISO-Getränk hat ja schon die ganze Zeit den Magen-Darm-Trakt gut durchgerüttelt, aber es wirkt halt auch abführend…. Deutlich erleichtert komme ich wieder aus dem Wald auf die Strecke zurück. Die führt denn auch recht bald zügig abwärts in den Taleinschnitt bei Thalfingen. Die Feuerwehr hat dort eine Wasserstelle aufgebaut. Die Steigung danach ist an und für sich recht flach, dennoch gehe ich sie und knabbere dabei Nüsse mit Salz. Richtig fit bin ich nicht mehr aber ich kenne die Strecke auch in schlechterem Zustand. Sie zieht sich nun immer mehr durch die Felder, Schatten ist rar, aber noch sind die Temperaturen erträglich – ich laufe immer noch mit Jacke aber teilweise schon mit Sonnenbrille.

Nach der Steigung geht es mit einigen Kurven weiter, erst unter der B19 durch, samt Neubaustelle der Autobahnquerung – wieder durch den Wald immer in Hörweite der Autobahn und fast parallel zu dieser. Auf einer kleinen Anhöhe gibt es bei Kilometer 70 eine  kleine inoffizielle Getränkestelle mit Wasser, Cola und alkoholfreiem Weizen. Ich gönne mir den bayrischen Iso-Drink und laufe weiter – Torsten hat einige Meter vor der Getränkestelle schon angekündigt etwas gegen seinen Hunger zu unternehmen. Da die Strecke ja markiert ist laufe ich derweil in meinem Trott weiter – teilweise gehend aber doch auch immer wieder joggend – die Energie kommt ganz langsam zurück, aber noch fehlt so der rechte Antrieb. Noch dazu überholt mich der Läufer vom Beginn der Strecke – er hat noch Reserven und zieht nunmehr recht locker an mir vorbei. Aber das ist mir dann auch leidlich egal, auch wenn der Frust natürlich tief sitzt.

Nach dem Wald geht es dieses Jahr nicht über die Autobahn sondern wie schon 2009 entlang der Bahntrasse weiter. Vergleichsweise eben – im Gegensatz zu 2009 geht es aber nicht direkt in Jungingen über die Bahn sondern es folgt ein Rüssel der nochmal 2 Brücken weiter führt. Auf der anderen Seite geht es dann wieder zurück bis Jungingen -natürlich auch dort nochmal den Brückenkopf hoch bevor es wieder auf die vertraute Trasse in Richtung Kilometer 75 geht. Dort ist eine der nettesten Verpflegungsstellen – in einer Scheuer bzw. davor wird alles geboten was das Läuferherz begehrt, freundliches Personal, dezente Musik – das motiviert echt. Ich schlage zu bei Kartoffeln mit Salz, Brühe und Cola. Dazu eine Ladung Magnesium und wieder Schokolade.

Das Wiederanlaufen fällt mir fast schon schwer – einige andere Läufer haben das gleiche Problem, auch der Kamerad vom Beginn der Strecke müht sich ab – kommt aber deutlich besser wieder in Fahrt und läuft davon. Auf der offenen Strecke kann ich ihn recht gut verfolgen, zumindest mit den Augen. Einen anderen Läufer motiviere ich: Wir wollen diese Strecke hinter uns bringen und es ist nicht mehr weit – Hand drauf und weiter gehts. Ich kann langsam auch wieder Fahrt aufnehmen – zumindest so lange es eben ist oder bergab geht. Die Steigungen gehe ich mit strammen Schritt nach oben. Es folgt eine bunte Mischung auf und ab durch das Industriegebiet – die Zentrale der Drogeriemarktkette mit ihrem markanten Turm immer im Blick – den Turm umrundet die Strecke zu rund 80% in einem weiten Bogen.

Es geht wieder nach Ulm hinein, genauer gesagt an die Wilhelmsburg – erst mal ordentlich bergab und dann entlang des Burggrabens, bevor man bei Kilometer 80 in ihn abtaucht zur Versorgungsstelle. Dort nochmal kräftig Cola, Magnesium und Kuchen einschaufeln, bevor es entlang des Burggrabens weiter geht. 2009 hieß es an dieser Stelle erst mal noch den Wehrgang ein gutes Stück hinunter bis zur Brücke und auf der anderen Seite gleich wieder hoch. Insgesamt ist das Profil ab jetzt sehr wellig – immer wieder Anstiege und Gefälle im Wechsel – ganz gelegentlich auch mal halbwegs eben. Ich jogge was möglich ist, die meisten Steigungen ist jedoch Gehen effektiver. Ich merke aber, dass ich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich mehr joggen kann – zumindest kommt es mir mal so vor. Mit der Überquerung der B10 erreichen wir den Ortsteil Lehr – leer fühle ich mich auch irgendwie. Zum ersten Mal wird mir derart warm, dass ich am Ende der Steigung meinem Radbegleiter die Jacke zum Wegpacken in die Hand drücke. Nach einer kurzen Schleife geht es rein in den Ort, vorbei an der Feuerwehr – dort gibt es nochmal Wasser und etwas zu essen – ich greife zu, auch wieder beim Magnesium.

Kurz nach Lehr und kurz vor der bekannten „Mördersenke“  steht denn auch schon wieder ein Schild: 85km liegen hinter mir – ich fühle mich wieder erstaunlich fit – das müssen wohl die Endorphine im Zusammenhang mit den mittlerweile zugeführten Kalorien sein. Der Truppenübungsplatz zieht sich dafür wie Kaugummi, die unbemannte Wassersation habe ich nich nötig, es ist mehr als genügend Getränk in der Flasche. Vom angekündigten Tag der offenen Tür an den Kasernen und dem Übungsplatz bekomme ich rein gar nichts mit – das Gelände wirkt total verlassen und hat doch einige Wellen im Profil. Zudem macht mir der grobe Schotter doch reichlich zu schaffen – dass ich mir wohl ordentlich Blasen gelaufen habe, merke ich ja schon seit Kilometer 70 aber jetzt wird es langsam richtig schmerzhaft – teilweise beim Gehen mehr als beim Joggen. Aber Aufgeben ist jetzt keine Alternative mehr – noch 15km bis ins Ziel, da lasse ich mich nicht mehr lumpen.

Endlich hat der Truppenübungsplatz ein Ende, wenn auch eines mit sehr starkem Gefälle – es geht ins Tal hinab und dann immer dem Tal entlang – endlich wieder etwas Schatten. Die Freud währt nur kurz, denn es geht auch recht bald wieder raus aus dem Tal. Nächster Zwischenstopp: Mähringen – Versorgung inklusive Massage-Angebot – das lasse ich aus Zeitgründen aber aus – der Blick auf die Uhr sagt mir: Es könnte hinhauen mit dem Einstellen des Rekords von 2009 – also unter 11:38h – es sieht soweit machbar aus, kurzzeitig überlege ich auch ob es machbar wäre unter 11:30h zu bleiben. Die nächsten Kilometer durch die Felder gebe ich langsam etwas mehr Gas. Die letzte Versorgungstation liegt bei Kilometer 94 in Bollingen am Sportplatz. Ich kippe nun reichlich Cola in mich hinein. An der Verpflegungsstation wird nochmal aufgefüllt, aber nicht mehr groß gestoppt – die Uhr sagt immer noch: Das könnte hinhauen. Die letzten Kilometer waren ja aber auch vergleichsweise flach und nur wenige Gehpausen die Steigungen hoch waren nötig.

Nun geht es erst mal oberhalb des Kiesentals weiter bis an den Einstieg in selbiges – ein holpriger Graspfad der nochmal volle Konzentration fordert. Ebenso der Einstieg in das Tal, durch die Heidelandschaft führt ein doch stark abschüssiger Schotterweg – ich wünschte ich hätte die Kraft es laufen zu lassen, aber das geht einfach nicht, also geht es in kleinen Jogging-Schritten auf den Talgrund. Zwischendrin ein weiteres Schild: 95km.

Es folgt eine 180° Kehre und der letzte nennenswerte Anstieg auf der Strecke – auch wenn es an und für sich nur wenige Höhenmeter sind, nach mehr als 95km kommt einem der Anstieg um so heftiger vor. Danach gehts immerhin schön bergab – die Versorgung auf der Kuppe lasse ich zugunsten der Zeit einfach aus. Auf dem vergleichsweise harmlosen Gefälle steht ein weiteres Schild: 96km geschafft – noch vier sind zu bewältigen. Ich halte weiterhin meine Geschwindigkeit, wische Zweifel beiseite ob ich das auch noch die 4km durchhalte – es muss jetzt einfach. Auch die Blasen an den Füßen ignoriere ich einfach. Es gibt nur noch eines und das ist das Ziel, darauf fokusiert sich  nun alles.

Kurz vor dem Parkplatz am Kiesental steht ein weiteres Schild – 97km geschafft – nur noch drei. Ich projiziere das auf  meine Hausstrecke in Mannheim – ungefähr Höhe Fernmeldeturm bin ich nun – nicht mehr weit bis zur Innenstadt und meinen Eltern – die Strecke bin ich so oft gelaufen und die Kilometrierung kenne ich auswendig. Das gibt nochmal einen Schub. Da kann auch der kleine Anstieg oberhalb der Straße nicht mehr schocken – den jogge ich nun auch einfach hoch – ob es eine gute Idee ist? Egal es ist nicht mehr weit und die 2,5km gehen doch immer irgendwie. Rüber über die Straße vorbei an der herrlich duftenden Forellen-Zucht mit ihrem Räucherofen. Der Pfad ist recht schmal ein Läufer vor mir macht mir dennoch Platz und ich kann ihn überholen. Torsten reiht sich hinter ihm ein. Kurz bevor man Blaustein erreicht steht am Pfad nochmal ein Schild: noch zwei Kilometer – aus Erfahrung weiß ich: nur noch ganz wenige Steigungen folgen. Es geht über die Hauptverkehrsader von Blaustein, entlang dem Gehweg und dann runter an die Blau, vorletzte Steigung die Brücke über die Blau.

Die schöne Landschaft und die Gärten um mich herum nehme ich zwar noch wahr, aber das Augenmerk liegt nun voll und ganz auf der Strecke – ich überhole noch einen Läufer – jetzt nur den Pace halten – noch ca. 1,5km bis ins Ziel. Das Schild „99km“ lässt nicht lange auf sich warten. Noch ein Kilometer – der Stallgeruch ist ganz deutlich wahrzunehmen bzw. zu hören: Die Stadionansage hört man auch schon den Kilometer vorher. Rechts um, weg von der Blau über den Feldweg in Richtung Parkplatz – ich sehe mein Auto und kurz davor geht es schon wieder nach rechts in Richtung Stadion. Der letzte Anstieg rauf auf die Tartanbahn. Auf dem Weg dorthin motiviert mich noch ein Läufer mit einem Klapps auf den Rücken das gibt richtig Schub. Noch sind es knappe 500m. Nach dem Eintritt auf die Ehrenrunde durchs Statdion sind es noch 300m, ich mobilisiere nochmal alles was in meinen Beinen steckt. Die Zeitanzeige im Ziel verkündet: 11:32 als ich sie einsehen kann – ich will es nicht 11:33 werden lassen, also nochmal wie im Winter so oft auf der Hallenbahn geübt: Endspurt, wenn auch hier über 100m anstelle der 50 – aber darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Ich scheuche einige Passanten von der Bahn die hinter dem Ziel ganz klassisch die Strecke blockieren – man kann doch nicht einfach so abbremsen wenn man 100km gelaufen ist … da muss man schon noch ein paar Schritte tun bis man wieder steht. Geschafft! Und schneller als 2009 und 2011. Das entschädigt.

Ich gehe ganz langsam in den Versorgungsbereich – Torsten reicht mir wie angefordert Traubenzucker und Magnesium – aus der Erfahrung heraus, dass mir das recht gut hilft und mir dann nicht so kalt wird nach dem Lauf. Zudem jede Menge Getränke unterschiedlichster Art. Torsten kümmert sich um die weitere Verpflegung, aber feste Nahrung will so kurz nach dem Lauf noch nicht. Ich habe das Gefühl sie fast nicht runter zu bekommen. Ganz vorsichtig ziehe ich die Schuhe aus und inspiziere die „Schäden am Laufwerk“ – zwei ordentliche Blasen unterhalb des Sprunggelenks, eine große am rechten Zehen und diverse kleinere an der Unterseite rechts. Die Entlastung durch das Entfernen der Schuhe tut schon mal sehr gut. Ich höre mir die Siegerehrung an während ich fleißig Getränke ich mich hinein kippe und auch langsam wieder feste Nahrung zu mir nehme.

Torsten holt derweil die T-Shirts (diesmal einheitliche für Läufer und Begleitradler – was ich eigentlich schade finde) aus dem Auto um sie bedrucken zu lassen. Wie sich zeigt ist die Bügelpresse leider defekt – so lassen wir uns nur die Folienbeschriftung geben – zum Aufbügeln habe ich eine Möglichkeit bei Martin in der Bügelpresse.

Ich stelle dabei fest, dass ich noch keine Medallie erhalten habe. Im Ziel erfahre ich dann, dass die Medallien es nicht pünktlich ins Ziel geschafft haben – sie werden nachgeschickt. Aber meine Freude kann das auch nicht mehr trüben. Eigentlich erwarte ich noch eine Siegerehrung nach Altersklassen, aber diese entfällt dieses Jahr. Zwischenzeitlich helfe ich noch einem Läufer aus, im ist etwas schwindlig – also kurzerhand eine Kiste unter die Beine und in den Schatten. Zudem eine Portion Magnesium und Traubenzucker und schon wird es wieder besser. Ich weiß doch selbst wie man sich nach den 100km fühlen kann. Mir geht es erstaunlich gut und so steige ich vorsichtig wieder in die Schuhe und die Socken und mache mich auf den Weg zum Auto. Dort ziehe ich mich erstmal wieder vernünftig an – anstelle einer Unterhose gibt es aber eine Radlerhose, die scheuert nicht so sehr an den wundgeriebenen Oberschenkeln und hat weniger störende Nähte. Die typischen Läufer-Weh-Wehchen zeigen sich so langsam – Scheuerstellen an  diversen Ecken, aber nichts dramatisches.

Vor der Entspannung im Bad Blau geht es ins Café Blau, das ins Altersheim integriert ist – dort gibt es ein vernünftiges Mittagessen – Germknödel mit Vanillesauce – viele einfach Kohlenhydrate – genau das Richtige nach dem Lauf. Im Bad Blau lasse ich den Tag dann ausklingen, bzw. hole den Schlaf der durchlaufenen Nacht nach. Es ist mir diesmal nicht so fürchterlich kalt wie beim letzten Mal – ein deutliches Zeichen, dass ich die Ernährung besser im Griff hatte. Nach einer kurzen Ruhephase muss ich aber doch nochmal mit Traubenzucker und Magnesium sowie einer heißen Dusche nachhelfen. Zudem nehme ich nun wieder die warme Steinbank in Beschlag – ich weiß jetzt warum Katzen Kachelöfen mögen. Gegen halb sechs machen wir uns dann auf den Heimweg – diesmal ohne jeden Stau oder sonstige Probleme.

Am nächsten Morgen ist der Muskelkater erstaunlich gering, auch wenn Treppensteigen noch reichlich schmerzlich ist. Der Blick in die Ergebnisliste freut mich richtig: 11:32:54 und somit schneller als 2009 war ich. Es hat wieder für den ersten Platz in der AK gereicht (diese Jahr zum letzten Mal, nächstes Jahr werden die Bedingungen härter: 8:52h sind die Vorgabe dieses Jahr für die M30), insgesamt bin ich auf Platz 43 gelandet – gerade noch so im vorderen Drittel – insgesamt sind 140 Läufer ins Ziel gekommen über die 100km im Einzel.

Fazit: Anstrengend aber schön! Mal sehen ob ich das nächstes Jahr wieder mache. Ich kann es jedem nur empfehlen der einmal wissen will was der menschliche Körper wirklich in der Lage ist zu leisten. Außerdem ist es für jeden interessant der mal erleben möchte was nach Kilometer 42 noch so kommt. Man muss ja nicht gleich die volle Distanz machen, die 50km sind auch ein guter Anfang.

Ich hoffe, dass im nächsten Jahr auch Helga wieder teilnehmen kann, dieses Jahr musste sie aus gesundheitlichen Gründen pausieren – aber man sollte einen solchen Lauf auch wirklich nur antreten wenn man absolut fit ist. Ich selbst habe mir jedenfalls vorgenommen wieder etwas mehr zu trainieren und auch wieder mehr Langstrecken einzubauen – auch als Kontrast zum täglichen Büro-Alltag mit all dem Stress da der mit dranhängt.

Tiefschläge in kurzer Folge

Was soll aus dieser Woche noch werden – irgendwie habe ich gerade das Gefühl es geht bergab und zwar nicht mit einigen wenigen Prozenten sondern so richtig kräftig. Aber ich nehme mal an, das ist wieder mal so ne Phase wo sich vieles einfach verdichtet und angesammelt hat, was jetzt dann so richtig durchkommt.

Falls sich einige geneigte Leser mal wieder fragen sollten, warum ich sowas hier reinschreibe – das hat eine recht einfache Erklärung: Ich habe jahrelange vieles immer wieder in mich hineingefressen und nach außen hin getan als wäre alles in bester Ordnung. Aber das war es eben nicht – also mache ich mir mittlerweile gewisser Maßen „Luft“. Das geschieht nicht völlig unreflektiert, aber ich habe die Erfahrung gemacht: Aufgeschrieben und veröffentlicht und schon fühlt man sich etwas besser – ob das jemand liest und Anteil nimmt ist erfahrungsgemäß völlig egal, auch wenn ich mich über Feedback natürlich freue.

Angefangen hat es am Montag – nach der kurzen Nacht aufgrund des Public-Viewings war ich sowieso nicht ganz auf der Höhe – richtig fit wäre etwas anderes gewesen. Aber so rödelt man sich halt durch den Tag – Arbeit gibt es genug. Auch wenn mir so recht keine kreativen Ideen kommen wollen, die Hauptarbeit geht doch irgendwie auch ohne große Ideen.
Nach getaner Arbeit noch Einkaufen und dringendst die Bilder für die Dia-Show am Dienstag vorbereiten (das hatte ich der Laufgruppe versprochen, daran halte ich mich dann auch) – so recht in Schwung gekommen bin ich dabei nicht, vielmehr schleppte sich das sehr zäh hin. Immerhin: das große Sortieren hatte ich schon erledigt, einzig das Zusammenstellen fehlte noch. Was erstaunlich aufwändig ist, sind die Titelfolien und Erläuterungen zwischendrin – hätte ich so nicht erwartet aber man lernt ja.
Nebenher wollte ich mich mit mit jemanden aus Freiberg per Chat unterhalten – statt ein paar netten Worten bekomme ich eine ziemlich gesalzene Kritik bezüglich meinem letzten Blogeintrag um die Ohren gehauen – mit der Konsequenz das ich wohl an die Freiberger Ecke erst mal einen Haken dran machen werde und sie wohl die nächsten Wochen und Monate einfach meiden werde (zeitlich bin ich sonundso knapp dran). Innerlich fühle ich mich nach der Aktion einfach komplett „abserviert“ und „fertig“. Die Arbeit an der Dia-Show ist damit nicht weniger geworden – im Gegenteil es schleppt sich noch mehr hin – aber irgendwann mache ich dann doch einen Schlussstrich – es ist mal wieder nach 0:00h geworden. Der Rest muss Just-in-time erfolgen – immerhin habe ich ja die Möglichkeit der Gleitzeitnutzung.

Mit dem Gedanken jetzt mal wieder völliger Single zu sein und dem innerlichen Druck mit der Präsentation fertig zu werden schlafe ich überhaupt nicht gut. Mehrfach bin ich aufgewacht – bleierne Müdigkeit am Morgen ist dann nur noch eine bekannte Folge. Immerhin packe ich es am Morgen dann recht zügig die noch fehlenden Bildbeschreibungen einzuarbeiten. Lehre: Früher anfangen und nächstes Mal nicht mehr soweit kommen lassen, dass es just-in-time sein muss.

Auf Arbeit wird der Stress auch nicht gerade weniger, zudem hat sich für heute ein Bewerber um eine Praktikumsstelle angesagt. Eigentlich hatte ich ihn für 14:00h einbestellt – er taucht aber nicht auf. Um 17:00h meldet sich dann die Pforte bei mir, er wäre jetzt doch da … ich bin gerade schon damit beschäftigt meine Sachen fürs Lauftraining zusammen zu packen. Aber dennoch nehme ich mir die halbe Stunde Zeit, wenn er schon mal da ist.

Ich freue mich richtig aufs Training und auch auf den Bilderabend im Anschluss – schon im Training ergibt sich, dass wohl wenige Leute kommen – da ich keinen intensiven Kurzstreckenlauf vor der anstehenden Ulmer Laufnacht brauchen kann, bin ich nach kurzer Zeit dann doch wieder alleine unterwegs. Ob das so gut ist weiß ich in dem Moment nicht so recht. Da ich auch meinen Pulsmesser daheim vergessen habe, jogge ich völlig ohne Kontrolle wie zu meinen Anfangszeiten – recht bald habe ich aber einen Rhythmus gefunden der mir angehm ist. Nun, nachdem die körperliche Seite eingestellt ist beginnt der Kopf zu arbeiten – diverse Dinge gehen mir durch den Kopf, ich fühle mich selbst teilweise unfähig, teilweise allein gelassen, das ganze Spektrum der Emotionen ist geboten, größtenteils negativ geprägt von eigenen Vorwürfen, Versäumnissen etc. So trotte ich weiter konstant vor mich hin, komme nach Ladenburg, dem Wendepunkt meiner Strecke – zurück geht es auf der anderen Neckarseite – bis an die Ebertbrücke will ich kommen, bis zur Kurpfalzbrücke laufe ich am Ende dann doch – die 1,5km mehr machen es auch nicht mehr fett. Die Stimmung wird langsam besser, eine gewisse innerliche Ruhe kehrt ein. Gut wäre immer noch etwas anderes, aber zumindest das schlimmste Tief habe ich hinter mir gelassen, so kommt es mir zumindest vor.

Am Sportplatz ist schon keiner der wenigen Kollegen mehr anwesend, ich dusche und fahre zum Treffpunkt für den Bilderabend – dort erfahre ich dann: Wir wären nur zu dritt, daher lassen wir es gleich ganz. Frust keimt auf, für was habe ich dann die Nacht- und Frühschicht gemacht? – Egal sei es drum, kann man nix machen. Immerhin komme ich diesmal früher ins Bett.

Was für eine Woche und was für ein Wochenende

Wow – da liegt der Tauchurlaub (auch wenn er nur kurz war), gerade mal eine Woche zurück und das nächste intensive Event steht schon in den Startlöchern – am kommenden Wochenende steht zum 3. Mal für mich die Ulmer Laufnacht auf dem Programm – 100km durch die Nacht laufen.

Aber irgendwie ist es mit dieser Veranstaltung wie verhext – ich bin die letzten Wochen mal wieder fast nicht zum Training gekommen – von Langstrecken-Übungen keine Spur. Irgendwas muss da anders werden, ich habe nur noch keine rechte Idee wo ich anfangen soll. Und genauso gings mir auch die letzte Woche: Es geht alles Schlag auf Schlag – eigentlich ja ein gutes Zeichen – so lange man nicht aus dem Takt kommt – und genau da liegt der Hund begraben.

Am Montag sah die Welt noch richtig rosig aus, klar ich kam ja frisch aus dem Urlaub und hatte dementsprechend Energie getankt. Da kam es um so gelegener, dass vor meiner Haustüre noch Lieblingsbaumarkt (auch bekannt als Sperrmüll) war – bewaffnet mit einem Akkuschrauber und einem kleinen Satz Werkzeug bin ich losgezogen. Es gab reichlich gutes Material in größeren Querschnitten im Angebot – wenn auch vieles davon Nadelholz war. Dazu eine ganze Reihe Bettrahmen, diese sind immer sehr ergiebig in Sachen Multiplex und Buchenleisten. Ehe ich es mich versehen hatte, waren drei Einkaufswagen voll (auch der stand beim Sperrmüll rum) zusammen gekommen, mein Auto rappelvoll und die Uhr zeigte irgendwas gegen 1:00h in der Frühe.

Der Dienstag lief daher etwas schleppend an – kein Wunder nach der langen Nacht des Einkaufs. Aber natürlich bin ich noch zum Training gegangen – wenigstens ein klein wenig wollte ich was gemacht haben. Und so bin ich dann doch eine Runde von 16km gelaufen – diesmal mit vielen Treppen und Kringeln – schaden kann das sicherlich nicht. Noch ein Kleinigkeit zum Abendessen gemacht und ein wenig die Korrespondenz aussortiert die während des Urlaubs aufgelaufen ist – ratz fatz wars schon wieder kurz nach elf …

Mittwoch: Das Training hat sich doch etwas bemerkbar gemacht – aber ich habe ja Gleitzeit, da macht es mir erst mal wenig, wenn ich ne halbe Stunde früher oder später aufschlage. War denn doch auch ein kurzweiliger Arbeitstag, denn nachmittags stand ich in Lampertheim beim THW für das Public-Viewing auf der Matte. Trotz sehr wechselhaftem Wetter waren einige Leute gekommen – der Auf- und Abbau jedesmal ist aber doch eine Hausnummer die gestemmt sein will. Kurz nach 0:00h war dann der letzte Brocken weggeräumt und die Einsatzbereitschaft wieder gegeben. Aber da steht ja noch so ein volles Auto vor der Tür – das musste noch zu Martin – zum Entladen und Einlagern der Sperrmüll-Ausbeute.
Da einige Dinge noch entbeint werden mussten, habe ich das gleich noch miterledigt – dankenswerterweise hat uns Steppes dabei auch noch tatkräftig unterstützt. Eigentlich hatte ich das Gefühl es läuft recht zügig – aber der Blick auf die Uhr im Auto sagte dann doch etwas anderes: 2:00h in der Frühe als wir bei Martin los sind. Bis ich dann Steppes noch heimgefahren hatte und selbst daheim war zeigte das Zeiteisen 3:00h an. Puh! So war das nicht gedacht gewesen.

Somit habe ich den Donnerstag sehr spät begonnen – eher ungewöhnlich für mich. Da noch Einkäufe und THW-Ausbildung anstanden bin ich aber dennoch um kurz vor 16:00h schon wieder los. Zudem habe ich noch die restlichen Sperrmüllteile die in der ersten Fuhre nicht mit nach Lampertheim gehen konnten (weil kein Platz im Auto war) eingeladen – dabei ist mir auch noch einiges weiteres an Material in die Finger gefallen, dass bei Martin besser aufgehoben ist – einfach weil es mir an adequaten Bearbeitungsmöglichkteiten fehlt. Daher war das Auto schon wieder der Lastenesel – diesmal inklusive Gepäckträger. Zusammen mit Steppes bin ich dann nach Lampertheim zur Ausbildung gefahren – und hinterher wieder bei Martin vorbei – diesmal nur einlagern, aber bis ich daheim war – man ahnt es schon: wieder kurz vor 1:00h in der Frühe …

Freitag war ich dann derart fertig, dass ich sehr spät erst aus dem Bett gekommen bin – den Wecker habe ich gleich beim ersten Klingeln richtig erwischt und abgestellt. Ein eindeutiges Zeichen: So sollte das nicht dauerhaft weitergehen – sonst ist der nächste Urlaub so schnell fällig. Auf Arbeit lief dann auch recht wenig kreatives – aber unproduktiv war ich keinenfalls – ich habe mich mal wieder um den ganzen lästigen Kleinkram gekümmert, der mittlerweile aufgelaufen war – unter anderem Dokumentation des aktuellen Standes und so weiter. Arbeit die auch mal sein muss.

Abends dann noch Lauftraining – diesmal alleine, am Verein habe ich dann noch meine Eltern getroffen und das Abendessen mit erledigt – nur um kurz danach meine Sachen daheim abzustellen, das Auto zu schnappen (leer diesmal) und in die City zu fahren. Dort noch die Tauchsachen richten, denn Raimund aus der Schweiz kam ja noch zu Besuch vorbei. Ihn habe ich dann um kurz nach 22:00h am Bahnhof abgeholt.

Samstag wollten wir etwas länger schlafen – das hat sich recht bald gerächt – wir waren etwas knapp dran und auch der Einkauf von Grillagen musste abgebrochen werden, damit wir wenigstens noch halbwegs pünktlich am See waren. Der Tauchgang an sich war dann echt entspannend – ich war schon eine Weile nicht mehr im Marx’schen Weiher bei Altrip – aber schön wars auf alle Fälle. Von einem vollgelaufenen Handschuh bei mir und beiden vollgelaufenen bei Raimumnd mal abgesehen. Über Mittag eine kurze Pause bei Heinz am Campingplatz bevor es in die zweite Runde ging – diesmal nur noch Raimund und meine Wenigkeit – Albrecht hatte eine Schichtvertretung anggriffen und Heinz fand es als Nasstaucher doch etwas kühl. Sei es drum – auch diese Exkursion war echt entspannend – jede Menge Junfische – von Hecht über Sonnebarsch bis hin zu Karpfen und Krebsen war alles geboten. Raimund ist gegen Nachmittag dann weiter in Richtung Köln gefahren. Ich habe den Tag in Seckenheim im Garten ausklingen lassen. Verpflegung auf dem Straßenfest – eine gewisse Schadenfreude über die Abwesenheit des THW OV Mannheim kann ich nicht leugnen – die Gerüchteküche sagt, dass es an Personal mangelt – als ob mich das noch wundern würde …

Sonntag hat sich mein Körper dann die Erholung beschafft die er gebraucht hat – als ich aufgewacht bin war es bereits halb zwölf. Damit kamen einige Dinge nicht mehr in Frage – unter anderem ein mögliches Lauftraining in Lampertheim und die verbleibende Montage meines letzten Korpus für unter die Arbeitsplatte. Stattdessen mache ich mich mit etwas Mühe an die Vorbereitung des Bilderabends für die Laufgruppe – der ist am Dienstag – die Bilderauswahl ist ja schon getroffen, aber das Beiwerk in Form von Texten und Landkarten fehlt noch … Immerhin schaffe ich den Anfang bevor ich mich schon wieder auf den Weg in Richtung Lampertheim – zum letzten Spiel in der EM-Gruppenphase. Bis da abgebaut war zeigte die Uhr aber auch schon wieder an, dass der Montag bereits begonnen hat.

Fazit: Noch so ne Woche muss nicht sein, aber ich kann derzeit noch nicht so recht ein Ende der Stressphase absehen – bleibt nur die zusätzliche Menge nicht weiter anwachsen zu lassen. Immerhin ein ganz dünner Lichtblick steht da schon am Horizont: Ende Juli habe ich anderthalb Wochen „Aktiv-Urlaub“ mit der THW-Jugend beim Bundesjugendlager in Landshut – sicherlich auch anstrengend aber auf eine andere Art und Weise. Und mit der Laufnacht in Ulm ist auch ein wichtiger Meilenstein für die diesjährige Laufsaison genommen. Danach ist erst mal Ruhe bzw. nur noch kleinere Veranstaltungen stehen im Programm.

Tauchurlaub in Horka

Nach fast sechs Jahren (damals war es direkt im Anschluss an mein erstes Bewerbungsgespräch) bin ich mal wieder ins Tauchgebiet bei Kamenz gefahren. In der Umgebung dort wimmelt es nur so von gefluteten Steinbrüchen, viele sind zum Tauchen freigegeben und an vielen findet sich auch eine eigene Tauchbasis. Insgesamt also ein gut erreichbares Tauchgebiet mit reichlich Alternativen.

Die Anreise gestaltete sich diesmal etwas ungewöhnlich, nämlich gestaffelt: Von der Dienstreise in Berlin ging es los. Hennigsdorf als Ausgangspunkt – natürlich hatte ich mich wieder mal etwas festtackern lassen – prompt ging es ab dem Werk erst mal zu Fuß bis an den Bahnhof – den Bus habe ich nur noch von hinten gesehen. Was mich gewundert hat – laut Uhr war ich pünktlich – aber was solls. Mit der traurig berühmten und gescholtenen Berliner S-Bahn ging es in Richtung Gesundbrunnen, dort rein in den EC und dann erst mal ausruhen – auch wenn der Zug in Berlin beinahe jede Milchkanne migenommen hat: Gesundbrunnen, Hbf, Südkreuz – aber dann ging es gemütlich weiter. Die Ruhephase tat auch mal richtig gut, nach fast 3 Tagen permanent Schulung halten und Fragen beantworten war ich doch etwas fertig. Aber tatenlos war ich nicht – ich habe mir die Tage nochmal durch den Kopf gehen lassen – immerhin waren doch einige Fehler und Probleme aufgetaucht, die ich bisher so nicht kannte oder nicht berücksichtigt hatte.

Schnneller als ich gucken konnte kam auch schon die Ansage: „In Kürze erreichen wir Dresden Hauptbahnhof“. – Schnell den Laptop zusammenpacken und raus aus dem Zug – weiter geht es erst mal per Straßenbahn – raus ans Elbe-Center – eine etwas ungewohnte Perspektive für mich. Kurze telefonische Abstimmung mit meinem Vater – der steckte im Stau fest – also fällt mir die Aufgabe zu, im Elbepark einzukaufen. Daher kurz das Kaufland gestürmt bevor es zumacht. Einkaufen für 3 Personen – schon etwas ungewohnt für mich als normalen Single-Einkäufer. Interssant wurde dann natürlich das „Verladen“ denn einfach den Wagen ans Auto schieben ging ja nicht. Aber es ist erstaunlich wie viel Dinge doch in einen kleinen Trolli („Carry-on-Size“) und einen Laptop-Rucksack passen. Natürlich zusätzlich zu meinem ganzen Gepäck. Ich hatte ja aber auch bewusst sparsam gepackt. Kurze Zeit später traf dann auch der schlachtersche Taxi-Service ein. Flugs alles in Auto, Fahrerwechsel und weiter geht es gen Horka. Den Verwalter hatte ich schon vorab informiert, dass wir wohl etwas später kommen würden. An dem Abend war dann nix mehr mit Tauchen, nur noch ein kurzer Rundgang um den See und eine Einweisung in die Örtlichkeiten an der Basis. Dann war es aber auch schon kurz vor elf und ein natürliches Limit erreicht.

Da wir ja einen Tauchurlaub geplant haben, hat der Feiertag gleich entsprechend begonnen – noch vor dem Frühstück einen ersten Tauchgang – Torsten wollte ja erst etwas später im Laufe des Tages kommen. Ich habe noch etwas Probleme mit der Tarierung des Trockentauchanzugs gehabt, zusätzliches Blei hatte ich ja aber mit auf die Packliste – nur eben nicht an den Gurt gepackt. Daher eher etwas tiefer als geplant, aber dann treibt es mich wenigstens nicht so sehr nach oben. Erste Amtshandlung nach dem Tauchgang: Zusätzliches Blei raussuchen und anhängen.

Nach dem Frühstück die nächste Runde in den Steinbruch – diesmal absichtlich richtig tief an den Boden des Steinbruchs auf 33 Meter, saukalt mit 7°C – zumindest bei meinem Vater im Nasstauchanzug – mir war im Trockentauchanzug nicht so kalt – allenfalls die Finger waren aufgrund des fehlenden Druckausgleichs mit dem Tauchanzug ein wenig schwergängiger als sonst. Immerhin haben wir noch den Haushecht im See gesehen – ein recht kapitaler Brocken, der sich aber auch von nichts sonst aus der Ruhe bringen ließ. Ansonsten war die Sicht eher mäßig. An der Plattform vor der Ausstieg habe ich dann in aller Gemütlichkeit noch eine Runde Blei-Jonglieren gemacht – jetzt habe ich endlich die richtige Masse Blei bestimmt um effektiv im Trockentauchanzug unterwegs zu sein. Nachteil: Momentan brauche ich zwei Bleigurte, da ich kein bleiintegriertes Jacket habe. Die Wunschliste für die kommende Boot habe ich schon mal um den entsprechenden Eintrag erweitert.

Während der Mittagspause ist dann auch Torsten eingetroffen, nun gings ab sofort zu dritt ins Wasser: zweimal trocken, einmal nass. Diesmal gerade aus rüber und dann wollten wir eigentlich in den Arm mit der Quelle, aber wir haben wohl den Einstieg etwas verpasst und sind dann in den beiden anderen Armen unterwegs gewesen – auch nicht schlecht, auch wenn die Sicht weiterhin hinter dem zurück geblieben ist, was ich von dem See in Erinnerung hatte.

Beim Abendessen haben wir uns recht nett mit der Baseninhaberin und einigen Tauchkollegen aus Hof unterhalten, gemeinsames Grillen inklusive. Zum Abschluss des Tages gabs dann noch einen Nachttauchgang. Torsten hat uns dabei etwas verführt – nach anfänglich striktem Kompass-Kurs sind wir dann doch entgegen dem Uhrzeigersinn den See rum – einige nette Details wie einen Porzellankürbis und einen Clown in der Nische gabs denn doch zu sehen.

Den nächsten Tag haben wir dann etwas weniger tauchlastig angehen lassen – nach einem gemeinsamen Frühstück ein erneuter Versuch das Motorrad und das Pumpenhaus zu finden – dazu sind wir diesmal an die Boje heran geschwommen und dann eine gemütliche Fahrstuhlfahrt nach unten bis an den tiefsten Punkt des Sees. Das Pumpenhaus habe ich dabei wohl knapp verfehlt – den Zigarettenautomaten haben wir dafür gefunden, ebenso den Arm mit der Quelle. Ein recht langer Tauchgang, aber sehr angenehm muss ich sagen.

Nachmittags haben wir uns mit Elke aus Hof zusammengetan – nach Fußball war uns dann doch nicht zu Mute. Der Tauchgang an sich war bis auf einen vereisten Automaten und dem damit verbundenen Abbruch ganz gut und entspannt. Aber wir sind doch alles Profis – von daher ist auch ein abblasender Automat kein übermäßiges Drama, wofür übt man sonst immer wieder im Schwimmbad. Den Nachttauchgang haben wir dann abgesagt – schade drumm.

Samstag – Zeit mal ein paar andere Steine anzuschauen – Torsten musste zu einer Sitzung nach Dresden. Mit Albrecht kurz einkaufen und dann weiter in Richtung Steina – dort einmal in den See – aber der war von der Sicht her auch keine Offenbarung – von der Kälte mit 6°C ab 15m mal ganz abgesehen – hier war auch mal wieder der Nasstaucher der limitierende Faktor. Das Boor haben wir kurz gestreift, aber für die Telefonzelle oder die Lore war es dann doch etwas zu frisch.

Nächstes Ziel war Bischeim-Häslich – die Prelle ist ein bekanntes Tauchgewässer. Dementsprechend voll war es auch – aber auch hier: Sicht? – Fehlanzeige, das Wrack haben wir nicht gefunden, dafür aber eine vollständige Umrundung auf rund 7m gemacht – auch mal nicht schlecht. Mit meiner Ausrüstung und auch der von Albrecht wäre ein Abstieg auf die maximal möglichen 46m aber auch nicht sinnvoll gewesen – zumal ab ca. 20m nur noch Dunkelheit vorherrschte. Das Wasser ist auf dieser Tiefe zwar wieder klar, aber die oberhalb liegende Schicht mit Trübstoffen lässt einfach kein Licht nach unten durch. Aber da wir ja tauchen gehen um etwas zu sehen und nicht nur um Tiefenrekorde aufzustellen oder das Equipment auf die Probe zu stellen haben wir das sein gelassen.

Der Sonntag ist dann absolut tauchfrei ausgefallen – nach dem Frühstück stand das großes Packen an – Taucher haben irgendwie doch zuviel Gerödel dabei – aber ein großes Auto steckt auch das recht gut weg. Damit auch wenigstens etwas Kultur mit rüber kam, sind wir noch nach Bautzen gefahren und haben uns dort die barocke Altstadt angeschaut – ganz interessant gemacht. Noch ein Mittagessen im Senfrestaurant samt Senfeinkauf und dann ging es auch mal wieder meine Lieblingsautobahn die A4 gegen Heimat.

Nicht eingeplant war der Stau ab Bad Hersfeld bis kurz vor Frankfurt – wir sind ihn über die A7 und A66 (bzw. wo sie noch fehlt über die B40) umfahren – eine Menge Gekurve aber besser als Stehen. Ganz ohne Stau ging es aber auch nicht ab – teilweise mit der Umleitung der Umleitung – aber auf der B40 half auch nur: Augen auf und durch. Dafür waren wir erstaunlich früh in Mannheim, kurz vor 20:00h wars dann soweit. Nur noch die Material-Pflege und ein wenig Aufräumen, kurz was Essen und dann gings die letzte Etappe mit der Straßenbahn heimwärts, so wie der Tripp vor einer Woche begonnen hatte. Insgesamt ein schöner Ausflug, auch wenn ich am Ende von der ganzen Fahrerei doch etwas erschöpft war.

Kurzurlaub in Freiberg

Die  kurze Woche verbringe ich in Berlin, genauer gesagt bei Berlin: Für die von mir betreute Datenbank gibt es viele Neuerungen und auch Fragen der Benutzer. Daher haben wir eine Runde Schulungen sowie Feedback angesetzt. Auch ich werde testweise mal wieder Daten erfassen um zu sehen ob meine Ideen überhaupt so richtig waren oder ob ich mich vielleicht an einigen Stellen in Sachen Benutzbarkeit doch geirrt habe (immerhin soll Irren ja immer noch menschlich sein).

Da ich das verlängerte Wochenende sowieso in der Nähe von Dresden mit Tauchen verbringen werde und zudem noch die Rückgabe einiger persönlicher Habseeligkeiten an meine verflossene Freundin anstand, habe ich kurzerhand bereits das vergangene Wochenenade in Freiberg verbracht – von dort aus ist es nicht mehr ganz so weit nach Berlin – ich finde persönlich, es spart mir eine ganze Menge Stress und ich bin ausgeruht am Montag morgen frühs im Werk dann für Fragen verfügbar, wenn die Mitarbeiter auch anwesend sind. Zudem gibt es wertvolle Informationen rein aus der Beobachtung der Abläufe.

Da mein Vater auch nach Dresden zum Tauchen kommt, habe ich darauf verzichtet meine eigenen vier Räder nach Freiberg mitzunehmen – stattdessen gab es ein Novum meinerseits: Ich bin zum ersten Mal als Mitfahrer bei der Mitfahrgelegenheit mitgefahren. Alles wunderbar, pünktlich schnell und sogar halbwegs bequem – irgendwie muss ich wirklich mal über ein neues Auto nachdenken wenn man so die Annehmlichkeiten in moderneren Fahrzeugen sieht. In Mannheim an den Hauptbahnhof zu kommen ist für mich ja ein bekanntes Prozedere. Eine kleine Weltreise schon fast, aber es geht ja fast direkt vor der Haustüre aus los. Die Fahrt war lustig, wir haben uns alle gut unterhalten. Daran konnte auch die Vollsperrung der A72 wegen eines umgestürzten LKW nichts daran ändern. Die 50km Extra über die A9-A4 Kombination (Hermsdorfer Kreuz) waren erstaunlich stauarm.

Etwas langwieriger gestaltete sich dann schon die Fahrt von Chemnitz-Center an den Hauptbahnhof – immerhin: Der Bus fuhr pünktlich und dank einiger Minuten Verspätung habe ich sogar noch den Interregio nach Freiberg nehmen können – insgesamt nochmal ne knappe Stunde Fahrt. Zum Abschluss ging es weiter auf Schusters Rappen. Meine Orientierung in Freiberg braucht noch ein wenig Feinschliff, aber das wird sich schon geben. Untergekommen bin ich bei einer Freundin meiner Ex – Sie ist ein echt gute Seele, ich muss schon sagen, dass ich sie richtig gern habe. Der erste Abend war denn auch recht kurz – denn selbst Mitfahren schlaucht irgendwie. Um so besser habe ich geschlafen – diesmal gleich auf dem Boden – mein Rücken hat mir mal nicht weh getan wenn ich in Freiberg schlafe – irgendwie ein Novum.

Den nächsten Tag haben wir ganz gemütlich angehen lassen – nach einem ausgiebigen Frühstück habe ich die persönlichen Dinge meiner Ex in einem Karton verpackt und bei ihr abgestellt – anwesend war sie leider nicht. Ich weiß nicht wie das ausgegangen wäre, aber wahrscheinlich war es so doch die bessere Lösung für beide Seiten. Da das Wetter schön war bin ich mit ihrer Freundin noch etwas spazieren gewesen – einmal in den Stadtwald. Leider hatte das Wald-Café aus nicht näher bekannten Gründen geschlossen. Daher sind wir zurück Richtung Freiberg gewandert und haben dort einen Stopp im Eiscafé gemacht – sehr lecker muss ich sagen. Nach etwas Fußlüften und erholen sind wir dann Abends noch in den örtlichen Irish-Pub, das „Miners“ – urige Atmosphäre und gutes Essen. Zum Abschluss noch einen guten Whisky (Bowmore schmeckt mir wirklich ausgezeichnet) – dabei haben wir uns über die vielen Facetten des Lebens unterhalten. Und ehe wir uns versahen war es schon fast wieder Mitternacht – aber kein Problem – wir haben ja Wochenende.

Den fehlenden Schlaf haben wir dann am Sonntag nachgeholt – ich habe richtig gemerkt wie der Stress im Körper bei mir langsam nachgelassen hat und vieles wieder ins Lot gekommen ist – die Abgeschlagenheit und auch die teilweise etwas gespürte Unruhe/Dünnhäutigkeit waren weg. Ich denke das wird noch besser wenn ich mal wieder eine ganze Woche Urlaub habe. Den Nachmittag haben wir bei einem Kumpel verbracht – ein wenig DTM-Rennen anschauen, fachsimpeln und einfach die Seele baumeln lassen. Eine kleine logistische Aufgabe hat dann das Ganze abgerundet – die DVD-Sammlung wollte ohnehin mal sortiert werden – dabei habe ich ihn tatkräftig unterstützt. Eine mir völlig neue Erkenntnis: Es gibt eindeutig mehr Filme die mit S beginnen als man denkt… der Stapel war mit Abstand der höchste. Zum Abschluss noch eine Runde Pizza, bevor ich mich auf den Weg zum Bahnhof gemacht habe – die Anreise nach Berlin erfolgt auf Schienen. Gut, dass wir am Samstag das schöne Wetter noch genutzt haben – am Sonntag auf dem Weg zum Bahnhof bin ich richtig gut durchgeweicht worden – ich war froh als ich in Spandau im Hotel ankomme und endlich meine Sachen trocknen konnte.

Pfingst-Wochende

Kaum hat es angefangen, da ist es leider auch schon wieder vorbei – das herrliche verlängerte Pfingstwochenende.

Ich habe es diesmal recht arbeitshaltig gestaltet, aber ich wollte mit bestimmten Projekten in meiner Wohnung doch endlich einmal voran kommen und auch diverse andere Kleinigkeiten wollten erledigt sein.

Nachdem am Freitag leider nur ich beim Lauftraining war, habe ich die frei gewordene Zeit auch wegen der Hitze dann genutzt um in der Wohnung nochmal etwas klar Schiff zu machen. Außerdem war ich irgendwie doch etwas fertig nach der Woche Arbeit und dem etwas anstrengenden Meeting am Donnerstag. Außerdem sollte es ja am nächsten Tag rund gehen.

Denn: Es stand eine weniger lustige Aktion auf dem Programm: Perogla-Rutschen bei meinen Eltern. Nachdem die Pergola stand haben die Nachbarn angefangen nachzumessen und dann wegen 10cm einen Heckmeck veranstaltet – Ergebnis: Jede Menge Frust, Kosten für eine offizielle Vermessung und das gesamte Ding muss die 10cm verrutscht werden… Solche Nachbarn und Miteigentümer kann man echt brauchen.

Aber was solls – so haben wir eben die Pergola so weit als nötig demontiert – die neuen Standbeine waren schon vorbereitet. Dann die Längspfeiler jeweils mit etwas Hauruck in die neue Position wuchten und wieder festschrauben. Soweit der einfache Teil – vom Ausrichten mal etwas abgesehen. Der schwierigere Teil waren dann die Querriegel – die hatten sich schon etwas verzogen und mussten dann dennoch wieder passen – auch die Geometrie hatte sich verändert, ein Fall für die Säge. Wenigstens steht jetzt wieder alles – mal sehen welcher Schwachsinn als nächstes durch die neidischen Nachbarn kommt – wie wäre es mit einer nicht dem Umfeld entsprechenden Farbe?

Praktischerweise kann ich bei meinem Freund Martin auch Sonntags in die Werkstatt – da er im Industriegebiet wohnt stört sich auch keiner daran wenn Sonntags die Kreissäge kreischt. Mittlerweile hat er ja die dritte dortstehen – jetzt ein richtig edles Teil – noch nicht voll eingerichtet aber dennoch ein echtes Schmuckstück und wieder eine Verbesserung.

Mein lang geplantes Projekt eines dritten Rollcontainers für meine Wohnung hatte ich aufgrund eines Konstruktionsfehlers ja abbrechen müssen. Einige Teile konnte ich wiederverwenden, andere musste ich neu anfertigen – allerdings habe ich damit auch gleich noch ein paar andere Dinge eleganter lösen können. Im Gegensatz zu den anderen Rollcontainern gibt es in diesem Modell auch Fächer und einen Auszug für die Kleinteilemagazine.

Das Rohgestell an sich war recht bald zugeschnitten. Um die notwendigen Löcher für die Holzdübel präzise zu Bohren musste nochmal die alte Kreissäge (auch schon ein sehr schönes Gerät) herhalten – diese hat als Schmankerl eine Langlochbohreinrichtung – diese musste ohnehin wieder montiert werden für den anstehenden Verkauf. Ganz schön wuchtig, aber auch sehr schön präzise. Mit den vielen Vereinheitlichungen die ich an der Konstruktion vorgenommen hatte, war das Bohren natürlich eine sehr einfache Sache, da es im wesentlichen nur noch ein Maß gab.

Anschließend war eine Runde Puzzeln angesagt – aus den Einzelteilen entstand so nach und nach das Rohgerüst – alles noch ohne Leim und nur zur Probe. Nachdem klar war: Es passt alles; kam der Boden an die Reihe – aufgrund der zusätzlichen Fächer kann ich diesen nicht mehr einfach so einsetzen wie bisher – der muss von Anfang an eingebaut sein sonst bekäme man ihn allenfalls als Stückwerk noch realisiert. Als Material habe ich wieder das gute Birkensperrholz verwendet wie ich es auch schon für die anderen Rollcontainer getan habe. Es hat gerade noch für den Boden gereicht, für die Verkleidung muss ich jetzt erst wieder bestellen und abholen.

Zu zweit haben wir dann die Montage inklusive Leim und dem notwendigen Satz Schraubzwingen gemacht – nicht ganz einfach, aber machbar. Gut, dass Martin einen sehr großen Fundus an großen und langen Schraubzwingen griffbereit hat – insgesamt waren es 10 oder mehr Schraubzwingen, die das Gestell in Position gehalten haben, bis der Leim abgebunden hatte. In der Zwischenzeit habe ich mich dem Schubfach angenommen – der Fundus an Vollauszügen aus dem Lieblingsbaumarkt (aka Sperrmüll) war ja schon ansehnlich und ich dachte auch passende Modelle gefunden zu haben. Der Schock kam nach der Konstruktion des Unterzugs und dem testweisen Einbau – auch nicht nachvollziehbaren Gründen waren nur „linke“ Auszüge vorhanden – die zugehörigen Gegenstücke waren nicht partout nicht auffindbar. An dieser Stelle habe ich dann einen Schnitt gemacht – immerhin war es ja auch schon wieder halb zwölf in der Nacht. Passende Vollauszüge habe ich mittlerweile für kleines Geld bei ebay erstanden.

Pfingstmontag war ich schon wieder in Lampertheim – eigentlich um den teilweise bockenden Router bzw. Internet-Zugang bei Martin wieder in die Gänge zu bekommen – aber es war wie verhext: Ich komme siegessicher mit einem Ersatzgerät an, und es ist kein Fehler mehr feststellbar. Bleibt nur, das Ganze zu beobachten.

Dafür habe ich mit Martin gemeinsam die Vorbereitungen für den Schwedentisch-Workshop im Bundesjugendlager der THW-Jugend (dieses Jahr in Landshut) getroffen. Aus diversem Holz aus dem bekannten Lieblingsbaumarkt haben wir Leisten für die Tische gehobelt und zugeschnitten. Innerhalb von anderthalb Stunden wurden so aus ausgesonderten Möbelstücken  wieder Rohstoffe für neue praktische Dinge. Die neue Säge hat sich in diesem Zusammenhang absolut bewährt. Zumindest von der Materialseite gesehen kann der Workshop nun kommen.

Den Nachmittag haben wir dann gemütlich angehen lassen, ein Junghelfer hatte Geburtstag, und da wir Zeit hatten haben wir dort persönlich vorbei geschaut und gratuliert. Nach dem Kuchen und Kaffee wollten wir eigentlich das Mittagessen nachholen, aber im Fährhaus in Lampertheim war gerade Küchenpause zwischen Kuchen und Abendessen. Also nur kurz was trinken und dann rüber auf den Biedensand. Dort im Naturschutzgebiet stehen die Überreste eines Vogelhäuschens, dass einige Junghelfer gerne ersetzen wollen – kurze Inspektion vor Ort was da ins Haus steht. Sollte eigentlich ohne Probleme machbar sein, auch wenn Martin sehr skeptisch ist, was die Fähigkeiten seiner Junghelfer anbelangt.

Auf dem Rückweg haben wir kurzerhand das Mittagessen durch Eis bei Oberfeld ersetzt – natürlich inklusive eine Portion Schokoküsse für meine Familie. Dort ging es dann auch noch hin – zum Spargelessen.

Insgesamt bin ich echt zufrieden was an dem Wochenende rumgekommen ist.  Ich hoffe, dass die fehlenden Teile für den Rollcontainer jetzt möglichst bald eintreffen, damit ich auch den endlich fertig bekomme und es dann in der Wohnung noch ein Stück ordentlicher aussieht. Das nächste Projekt ist dann meine Spiegelhalterung – Ideen habe ich schon, nur bei der Umsetzung fehlt noch ein wenig der richtige Ansatz, aber auch das wird kommen.

 

 

 

 

 

Elektrisch fahren – Teil II

Nachdem ich ja schon am Freitag die Chance hatte die Zukunft zur Probe zu fahren, habe ich etwas unverhofft gestern nochmal die Chance gehabt, ein reines Elektrofahrzeug zu testen.

Diesmal den Peugeot Ion. Das Fahrzeug ist nahezu identisch zum I-MieV von Mitsubischi – es wird im selben Werk gefertigt, ein wenig unterscheiden sich die beiden den doch – angefangen beim Namen.

Der erste Eindruck bietet das bereits bekannte Bild aus dem I-Miev. Was mir als nächstes auffällt sind die Unterschiede – im Ion wird etwas mehr Wert auf Optik gelegt als im I-MieV – allerdings nicht so ganz meine Richtung: Vieles will edel wirken, aber es fällt sofort auf, dass es sich um Kunststoff handelt. Gerade die Zierleisten in Hochglanz wollen in dieser Art nicht so recht edel wirken.

Nächster Unterschied ist die Automatik und wohl auch die spezifische Steuerungssoftware für den Antrieb. Die Auswahl an Gängen ist deutlich kleiner – ein dezidierter Modus zum Bremsen fehlt. Das soll wohl automatisch geschehen.

Im wesentlichen waren das auch schon die Unterschiede beim Anschauen. Beim Fahren fällt mir auf: Der Ion fühlt sich nicht ganz so spritzig an wie der I-MieV – eher etwas behäbiger. Die Lenkung erfordert ein klein wenig mehr Kraft.

Als Tour geht es diesmal in den Odenwald oberhalb von Weinheim – Steigungen, Holperpisten, Gefällestrecken, Wohngebiete – und um dorthin zu kommen, natürlich eine Portion Autobahn. Ein rundes Programm also.

Fahrtechnisch gibt es an dem Fahrzeug nichts zu bemängeln – sauber verarbeitet ist er wie der I-MieV auch. Ich mache mit meinem Vater noch einen weiteren Test, den wir beim I-MieV nicht gemacht haben: Wie hört sich das Auto eigentlich im Vorbeifahren von außen an? – Wunderbar leise muss man echt sagen – man muss sich wohl in Zukunft daran gewöhnen, dass man auf Kreuzungen nicht mehr nach Gehör zufahren sollte – das könnte schiefgehen wenn mehr Elektrofahrzeuge auf der Straße unterwegs sind. In Frankreich und auch Japan gibt es eine Dauerhupen-Funktion die dann permanent leise vor sich hinhupt – fasst schon wie ein Rückfahrwarner bei einem modernen LKW. Von der Lösung halte ich mal grad gar nichts: Jahrelang bekämpfen wir den Lärm entlang der Straßen und jetzt wird es so ruhig, dass wir wieder künstlich Lärm machen müssen? Nee das muss nicht sein – erfreuen wir uns doch lieber der Entlastung der geplagten Ohren. Wer unbedingt Sound braucht kann sich ja ein Motorrad kaufen …

Noch habe ich kein Angebot für den Ion – aber das Preistäfelchen war nicht sonderlich verlockend – nahezu 30.000 EUR (I-MieV ca. 26.000 EUR)  soll das Fahrzeug kosten. Das Leasing ist mit einer Kilometer-Beschränkung auf 10.000km pro Jahr trübt denn die Bilanz noch weiter.

Jetzt warte ich mal die beiden vollständigen schriftlichen Angebote zum Vergleichen ab und dann wird man sehen ob wir demnächst umweltfreundlicher unterwegs sind.

Alles neu macht der Mai …

Nun gut, der Mai ist schon wieder zur Hälfte rum, aber dafür hat sich doch in den letzten Tagen und Wochen einiges getan – über die größeren Events habe ich ja schon berichtet.

Was hat sich noch ergeben?

Eine weniger erfreuliche Sache hat den Anlass zu recht vielen weiteren Veränderungen gegeben: Ich habe mich von meiner Freundin getrennt – kein einfacher Schritt nach über 1,5 Jahren gemeinsamer Erlebnisse und x-tausend gefahrenen Kilometern aufgrund der Fernbeziehung. Es wird sich zeigen müssen was daraus wieder werden kann / werden wird. Momentan bin ich noch etwas arg zwiegespalten – auf der einen Seite muss ich an die schöne Zeit zurück denken, an die vielen schönen Erlebnisse. Ich bin sicherlich an Stellen in der Welt vorbei gekommen, die ich sonst wahrscheinlich erst viel später einmal erkundet hätte. Hierbei ist mir vor allem die sächsische Schweiz in guter Erinnerung. Auf der anderen Seite gibt es da das Gefühl wieder „ich selbst“ zu sein, und meinen eigenen Ansprüchen wieder besser gerecht werden zu können. Teilweise hatten unter anderem meine Tugenden in Sachen Pünktlichkeit und Verlässlichkeit doch etwas gelitten. Ich sage nicht, dass man nicht bereit sein sollte sich für eine Partnerin zu verändern, aber wenn man irgendwann das Gefühl hat neben sich zu stehen oder Dinge die früher selbstverständlich für einen selbst waren nicht mehr richtig hinhauen, dann finde ich das aus persönlicher Sicht bedenklich.

Eigentlich hatte meine (Ex-)Freundin ja vorgehabt mich die vergangene Woche zu besuchen – immerhin gab es ein anständiges Rahmenprogramm meinerseits – angefangen mit dem MLP-Marathon am 12.05. Es hat mich schon einiges an Überwindung gekostet da doch noch an den Start zu gehen – aber mit jedem Kilometer bin ich mir wieder sicherer geworden: Das ist dein Sport und er sollte nicht übermäßig unter einer Beziehung zu leiden haben. Immerhin ist es mittlerweile ein wesentlicher Charakterbestandteil von mir. Teilweise sogar schon fast eine Art „Verlangen“ wenn ich mich nicht regelmäßig bewege. Ich finde das auch gut so – sonst würde ich wohl bald eher durch die Landschaft rollen, denn gehen oder Laufen.

Am vergangenen Donnerstag war ich dann mit einigen Leuten aus der Tauchsportgruppe im Pfälzer Wald unterwegs – auch das war schon länger geplant – auch als eine Art „Flucht“ vor dem Katholikentag in Mannheim. Nicht dass ich es den Teilnehmern nicht gönne oder die Veranstaltung rundheraus ablehne – für die Stadt ist sie sicherlich ein wichtiges Event.  Aber nunmal nicht unbedingt eines für mich – da gibt es andere Veranstaltungen – wie den Marathon – den habe ich ja auch wahrgenommen. Praktisch war als Nebenwirkung der verstärkte Straßenbahnverkehr auch am Feiertag – so konnte ich ohne Probleme an den Bahnhof kommen und von dort dann gemeinsam Richtung Lambrecht/Weidenthal weiterfahren.  Der Pfälzer Wald ist doch immer wieder ein gutes Ziel zur Erholung – Ruhe, gute Luft und natürlich auch zünftiges Essen. Diesmal am Lambertskreuz – ich glaube dort war ich zum letzten Mal mit der Uni-MTB-Gruppe im Winter. Lang ist es her.

Am Freitag dann noch Eike’s Geburtstags und Einweihungsfeier – ganz nette Veranstaltung – und einer der Momente an denen ich nicht an meine verflossene Freundin denken musste – bzw. mir es nur kurz überlegt habe und dann doch sehr unschlüssig war wie es wohl zu zweit auf dieser Party gewesen wäre. Daher gar nicht weiter drüber nachdenken. Vorher habe ich ja noch die Fahrt im Elektrofahrzeug gemacht – auch so etwas hatte ich mir schon länger vorgenommen, bin aber aus verschiedensten Gründen nie so recht dazu gekommen es umzusetzen. Nunja ich habe wohl doch irgendwie wieder Zeit für mich gewonnen.

Das Mehr an verfügbarer Freizeit habe ich auch anderer Stelle deutlich gemerkt – wie lange hatte ich den Umzug meines Servers schon vor mir hergeschoben – immer wieder kamen Kleinigkeiten, Unklarheiten oder sonstwas dazwischen – seit dem Freitag ist nun ein Großteil des Umzugs endlich erledigt und ich bin froh darüber:

Am unproblematischsten war noch der Umzug des Webservers und den angeschlossenen Datenbanken – das ging recht einfach zu kopieren und auch die Einrichtung ist kein Hexenwerk.

Nächste Stufe war dann die Umstellung der Domains die auf dem Server laufen – auch das ging erstaunlich reibungslos – das hatte ich schlimmer in Erinnerung – auch der gestaffelte Umzug von einzelnen Teilbereichen per entsprechenden DNS-Einträgen war sehr komfortabel realisierbar. So konnte ich eine Website nach der anderen umziehen. Größere Ausfälle dazwischen gab es somit nicht.

Ein Punkt vor dem ich immer einen Haufen Respekt habe, ist die Einrichtung eines Mailservers – ich weiß nicht warum, aber den setzte ich sehr ungern neu auf – ganz getreu dem Motto: Never touch a running system. Allerdings war es ja gerade mit dieser Serverprozess, der den Umzug mit angetriggert hat: Wenn die Luft zum Atmen für (also Arbeitsspeicher) für den Virenscanner und den SPAM-Filter zu knapp wird, dann sollte man sich etwas einfallen lassen. Weiterer Grund waren die anderen Einschränkugen in der virtuellen Umgebung: Keine Möglichkeit Tunnel-Interfaces hochzuziehen – die brauche ich aber für ein VPN-Netz, dass ich mir bauen möchte (erste Schritte sind bereits gemacht). Mit einigen Howtos aus dem Netz und der notwendigen Gelassenheit geht es denn doch auch ganz gut. Was etwas nerviger war: Der ganze Authentifizierungskram – aber auch hier gibt es Mittel und Wege und unter Linux ist ja sowieso fast nichts unmöglich.

So habe ich jetzt dann doch wieder einen vernünftig laufenden Postfix, zusammen mit Courier für IMAP und POP3, das courier-authdaemon kümmert sich zentral um die ganzen Logins (mit verschlüsselten Passwörtern – SASL kann es ja leider nur mit Klartext-Passwörtern – in meinen Augen ein absolutes Unding in der heutigen Zeit, aber was will man machen). Die ganze Konfiguration liegt in einer ordentlichen Datenbank ab – das macht das Handling und die Administration gleich mal um ein vielfaches leichter.

Der wohl aufwändigstes Block (oder besser gesagt: Blog) war die Umstellung meines mittlerweile doch recht umfangreichen Weblogs – in der Vergangenheit hat sich die Software MyBloggie nicht mehr weiter entwickelt und die diversen Content-SPAM-Einträge waren auch nicht gerade eine Freude. Also musste was neues her. Viele brauchbare Alternativen gibt es mittlerweile nicht mehr und Selbststricken wollte ich nicht (das mach ich schon die ganze Zeit auf Arbeit – das brauch ich nicht auch noch während der Freizeit). Daher bin ich bei WordPress gelandet. Das bringt sehr viele mächtige Plugins und Konfigurationsmöglichkeiten mit. Initial eingerichtet ist die Software (wie auch beworben) innerhalb von 5 Minuten. Was dann Zeit braucht ist das ganze Feintuning – insbesondere habe ich kein wirklich tolles Layout gefunden, dass mir auf Anhieb gefallen hat. Daher habe ich dann mein bisheriges Layout von MyBloggie umgestrickt als WordPress-Theme – da sind vielleicht noch einige Ecken und Kanten an denen ich feilen muss – aber im Groben und Ganzen muss ich sagen: Passt erst mal – und auch der alte Blog ist ja nicht unbedingt in einem Tag entstanden ..

Neben der ganzen Rechnerarbeit ist natürlich auch einiges anderes gelaufen – mal wieder eine Runde Wohnung grundreinigen,  Balkon endlich mal sommertauglich machen und auch etwas Laufen war am Wochenende auch noch angesagt. Jetzt habe ich aber endlich mal wieder einige mir schon fast lästige Punkte von der Liste streichen können. Für einige andere sind Vorbereitungen getroffen oder auch Ideen (zum Beispiel endlich eine gute Lösung für meinen Bad-Spiegel – ein Projekt, dass ich seit dem Einzug vor mir her schiebe…).

Mal sehen was die kommende Woche so bringt.