Schon Wahnsinn was so eine simple Entscheidung einen gewissen Urlaub zu buchen nach sich zieht. Bereits 2010 habe ich mich gemeldet um mit den Tauchfreunden aus den USA nach Schottland zum Tauchen zu reisen. Erste Konsequenz: Da oben im Norden ist es reichlich kalt – ergo im Nasstauchanzug macht das keine Freude. Daher habe ich mir schon Anfang des Jahres einen Trockentauchanzug zugelegt. Mit dem bin ich sehr zufrieden und mittlerweile sitzen auch die notwendigen Handgriffe und Übungen richtig gut.
Nächstes Thema war dann Nitrox als Tauchgas – angesichts der angepeilten Tauchprofile sicherlich kein Muss aber hilfreich. Zudem natürlich auch mal wieder mein lästiges Übel der fehlenden bzw. unzureichenden schriftlich niedergelegten Qualifikation – CMAS* ist zwar in aller Regel ausreichend, aber manche Basen zicken dann doch rum.
Ergo: Höchste Zeit endlich etwas zu tun um diesen ganzen Dingen ein wenig abzuhelfen. Im Tauchshop meines Vertrauens hat man mir dann auch ein gutes Angebot unterbreitet, das mir 6 Specialties also zusätzliche Qualifikationen bescheinigt. Über die notwendige Erfahrung in Form von Tauchgangsanzahlen bin ich ja schon lange drüber.
Am vergangenen Wochenende standen dann als Hauptaugenmerk neben anderen die Themen Trockentauchen und Nitrox auf dem Programm – vorher natürlich Theorie daheim büffeln. Aber Nitrox ist vergleichsweise harmlos was die Theorie betrifft – zumindest wenn man über ein physikalisches Grundverständnis in Sachen Druck und Gase verfügt. Scheint ja leider nicht so weit her zu sein heute – aber was will man bei den internationalisierten Ausbildungen auch erwarten. Die Poolübungen waren ganz nett – einiges in Sachen Trockentauchen konnte ich da doch noch verfeinern.
Am Sonntag ging es dann raus ins Freiwasser – wohlgemerkt: Trockentauchen bei 35°C – Reißverschluss zu und los geht das Programm der 1-Mann-Sauna. Immerhin waren wir früh dran, da ging es noch halbwegs – in der Mittagshitze wären wir wohl vollständig eingegangen. Für den eigentlichen Tauchverlauf wäre Nitrox überflüssig gewesen, aber man sollte den Umgang ja auch mal trainiert haben, gerade was den Tauchcomputer samt Einstellung betrifft – hätte ja nie gedacht, dass ich die Einstellung des Computers mal brauchen würde – aber unverhofft kommt ja bekanntlich oft. Der Vogelstangsee war für mich ein Novum – insgesamt bin ich recht angetan von dem Gewässer direkt vor meiner Haustüre – auch wenn die Sicht vergleichsweise gering war – da bin ich aber schlechteres gewohnt. Immerhin ist sehr viel Leben in dem See – jede Menge Fische. Eine Schule großer Barsche hat uns mehrfach begleitet – dazu natürlich das ganze Kleinvieh im Bewuchs – schon Wahnsinn wo es da überall wimmelt.
Dieses Wochenende standen dann die Fortbildungen in Sachen Navigation und Nachttauchen bzw. Tauchen bei widrigen Sichtverhältnisssen auf dem Programm. Immerhin war ich bei der Navigation nicht alleine mit dem Tauchlehrer sondern hatte eine Schülerin mit als Buddy. Navigation an sich war mir ja auch vertraut (in vielen Seen in denen ich unterwegs bin geht es gar nicht ohne, denn die Sicht ist meist eh nicht so berauschend als dass man sehen würde wo man sich gerade befindet. In einigen Seen kenne ich aber auch bestimmte Gegebenheiten die ich immer wieder finde und mich so orientieren kann. Dennoch ist der Kompass ein unverzichtbarer Begleiter.
Abends war ich dann wieder alleine mit dem Tauchlehrer – zwei sehr relaxte Tauchgänge – wenn auch zugunsten der Freude am Tauchen im Flachwasserbereich – der hat sich um so mehr gelohnt. Hechte, Karpfen, Welse – alles was das Taucherherz begehrt. Irgendwann wurde man derer ja fast schon überdrüssig. Die Welse sind echt kapital – 1m und mehr sind keine Seltenheit – vor allem lassen sich die Tiere von den komischen Neopren-Fischen mit Lampen überhaupt nicht beeindrucken.
Insgesamt eine gelungene Fortbildung die doch ein paar Teile nochmal neu ins Gedächtnis gerufen hat und mir die Zertifizierung endlich etwas höher hebt. Ich freue mich jetzt auf alle Fälle auf die nächsten Tauchgänge.