Urlaub in Südafrika – Tag 7 & 8 – Knysna, Plettenberg Bay und Fahrt nach Oudtshoorn

Nachdem wir am Vortag in Richtung Osten unterwegs waren, steht nunmehr die Erkundung in Richtung Westen auf dem Programm. Ausgangspunkt ist unsere Bleibe in Plettenberg Bay. Knysna ist die nächste Stadt und liegt nur ungefähr 30km entfernt. Leider spielt an diesem Tag das Wetter nicht so wirklich gut mit. Es ist recht neblig, stellenweise mit leichtem Sprühregen. Der Wunsch, dass es mit einem kräftigen kurzen Guss vorbei ist und das Auto danach wieder halbwegs entstaubt wäre, erfüllt sich leider dann doch nicht. Es bleibt neblig, als wäre man nicht in Südafrika sondern in Großbritannien unterwegs.

In Knysna machen wir einen Stopp an der Waterfront, im Prinzip dem Hafen des Orts. Nebenan ist der ehemalige Bahnhof, der Service wurde schon recht lange eingestellt. So liegt der Parkplatz dann auch direkt an bzw. auf den Gleisen. Neben dem Bahnhofsgebäude sind auch noch einige Waggons dauerhaft abgestellt, die an glanzvollere Zeiten erinnern. Es gibt aber ein neues Highlight als wir vor Ort sind: Einer der Ausflugsdampfer, der einzige Raddampfer in Knysna ist leckgeschlagen und hängt am Pier stark nach backbord. Die Feuerwehr ist bereits vor Ort und pumpt fleißig Wasser ab, zudem ist eine Ölsperre im Wasser ausgelegt, um auslaufenden Kraftstoff aufzuhalten.

Wir schauen nur kurz vorbei, aber der Touristenstrom ist doch klar zu erkennen, wir werden auch gefragt, ob wir das Schiff bereits gesehen haben und wo es sich denn nun genau befindet. Nach einer kurzen Runde durch den restlichen Hafen machen wir uns auf den Weg zum Eastern Head, einer der beiden Erhebungen an der Mündung der Lagune zum Meer. Leider macht das Wetter noch immer nicht mit und wir bekommen nur einige Fotos im Nebel. Immerhin finde ich einen Grund nochmal nach Knysna zu kommen, direkt am East Head liegt ein Wrack, das betaucht werden kann. Wir machen Picknick für den Mittag.

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Urlaub in Südafrika – Tag 5 & 6 – von Addo durch den Tsitsikamma Nationalpark nach Plettenberg Bay

Es ist an der Zeit, die Zelte in Happy Lands abzubrechen und sich auf den Weg nach Plettenberg Bay zu machen – etwa 200km weist die Kopie des Roadbooks aus. Nach einem Hinweis durch die Vermieterin in Happy Lands fahren wir jedoch nicht ganz nach diesem Plan. Laut ihr gibt es deutlich bessere Routen als durch das Armenviertel Motherwell (selbst Einheimische würden das wenn möglich meiden). Stattdessen empfiehlt Sie uns über Kirkwood und Uitenhage nach Süden zu fahren und dort auf die geplante Strecke entlang der N2 zu stoßen.

Ursprünglich planen wir noch einen Stopp am Supermarkt in Kirkwood ein, diesen lassen wir jedoch ausfallen, da Yann eingeschlafen ist und wir wahrscheinlich an weiteren Supermärkten vorbei kommen werden. Wir verpassen dabei eine Möglichkeit zum Abkürzen, aber der Umweg hält sich in Grenzen, bevor wir auf die R75 gelangen. Kurz nach der Einmündung müssen wir einen unfreiwilligen Stopp einlegen. Glen hatte sich mit einem Buch vergnügt, aber das lassen wir ob der eintretenden Reiseübelkeit samt Übergeben dann in Zukunft doch besser sein. Bis nach Uitenhage folgen wir dann einem Kleinbus, der als Eiertransporter dient – bis unter die Fenster sind Eierkartons gestapelt – entsprechend fährt er damit auch deutlich gepflegter als andere Verkehrsteilnehmer. Uitenhage ist eine kleine Stadt mit einem hübsch anzuschauenden Rathaus, aber genauso schnell wie wir hinein gekommen sind, geht es auch schon wieder aus dem Ort hinaus. Ganz ohne Township geht es auch dort nicht ab, entlang der Straße säumen viele Blechhütten und einfachste Behausungen die Strecke. An einigen Stellen sind wir uns nicht sicher, ob die Gebäude verlassen wurden bzw. was aus dem Gelände werden soll. Stellenweise wird recht ordentlich gebuddelt, was eher für eine Aufwertung der Viertel spricht.

Um die Mittagszeit herum erreichen wir Jeffreys Bay. Dort erledigen wir den Einkauf und schließen direkt am Meer auch das Mittagessen an. Mir wird recht bald klar, dass die Strecken in Süd-Afrika doch etwas länger sind als gedacht – bis nach Plettenberg Bay stehen noch immer etwa 150km angeschrieben. Immerhin, nachdem wir die N2 wieder erreicht haben, geht es doch recht zügig voran. In der Regel sind 120 km/h erlaubt. Die Strecke zieht sich dennoch etwas in die Länge.

Mit der Paul Sauer Bridge erreichen wir einen wichtigen Wegmarker – die Brücke überspannt den Storms River, dessen Mündung ist laut Reiseführer sehenswert und liegt in einem Nationalpark. Wir machen einen Rundgang über die Brücke – dabei entdecke ich eine Tafel, welche auf den verantwortlichen Bauingenieur verweist: Riccardo Morrandi – unter anderem auch für die eingestürzte Brücke in Genua im August 2018 verantwortlich. Allerdings ist die Brücke hier eine andere Bauweise und glücklicherweise lese ich das Schild erst nach der Überquerung. Bevor es weiter geht, füttern wir noch unseren Mietwagen – auf der Autobahn entwickelt der Motor einen ordentlichen Durst.

Nur wenige Kilometer weiter machen wir den nächsten Stopp, es geht an den Big Tree, einen Gelbholzriesen, der rund 800 Jahre alt ist. Die Bewegung tut recht gut und macht vor allem Dingen Hunger. Da es bereits später Nachmittag ist, beschließen wir einen Abstecher in der nahe gelegenen  Storms River Village zu machen. Wie ich aus dem Internet am Vortag erfahren habe, gibt es dort eine Micro-Brewery – diese wartet förmlich nur auf unseren Besuch. Das Angebot kann sich sehen lassen – wir bestellen eine Probierpalette und danach aus dem angeschlossenen Marylins 60s Diner noch etwas zu Essen. Verarbeitet wird in der Brauerei unter anderem Malz aus Heidelberg und Bamberg. Naja, man weiß halt was gut ist. Das Bier reicht vom süffigen und leichten Weizen bis hin zu einem kräftigen Red Ale.

Für den Besuch des Nationalparks ist es bereits sehr knapp – da wir das nicht überstürzen wollen und der Eintritt ja auch Geld kostet, lassen wir die Besichtigung der Mündung des Storms River aus und fahren direkt in Richtung Plettenberg Bay – man merkt, dass hier bereits der Herbst Einzug hält, es wird deutlich früher dunkel als derzeit in Deutschland – so fahren wir die letzten Kilometer im Dunkeln. So bekommen wir von der höchste Brücke Afrikas, die Bloukrans Bridge, gar nichts richtig mit. Die Dunkelheit erschwert die Suche nach der Unterkunft ein wenig, aber im Endeffekt finden wir diese dann dank guter Kennzeichnung sehr leicht. Die Unterkunft ist sehr geräumig und nett eingerichtet.

Am kommenden Tag holen wir einige der ausgelassenen Stopps nach und machen noch einen zusätzlichen Ausflug: Wir besuchen das Monkey Land Sanctuary, eine Art Auffangstation für Affen aus allen Kontinenten – natürlich auch einige Arten direkt aus Afrika. Leider geht mir bei der Aktion meine Sonnenbrille verlustig, ich bin mir nicht ganz sicher, ob nicht einer der Vervet Monkeys sie auf dem Gewissen hat. Nicht umsonst werden sie auch die Kleptomanen unter den Affen genannt.

Das Wetter trübt sich leider ein wenig ein, nachdem es während dem Besuch im Monkey Land ein wenig aufgeklart hatte. Dennoch ist der Anblick der Bloukrans Bridge sehr beeindruckend. Sie dient außerdem als Basis für diverse Nervenkitzel: von der Wanderung unterhalb der Fahrbahn in einer Art Gerüst-Gang mit Stabilrost als Gehweg über eine Seilbahnfahrt am Stahlseil zwischen den Trägern bis zur Mitte des Bogens bis hin zum weltweit höchsten Bungy-Jump mit 216 Metern ist allerhand geboten. Wir beobachten einige der Mutigen, einiges würde ich mich ja auch noch trauen, aber beim Bungy-Jump hört der Spaß für mich dann doch auf.

Nun geht es in den Nationalpark an der Mündung des Storms River. Es geht verdammt viele Kurven recht steil bergab, bis wir mit dem Auto am Meer auf dem Parkplatz zum Wanderweg stehen. Da gerade Mittag durch ist, machen wir noch ein kurzes Picknick bevor wir uns auf den Weg machen. Angegeben wird der Weg mit rund 1km einfach und einer Zeit von ca. einer Stunde für die gesamte Strecke. Da wir bereits einen Teil einsehen können, lassen wir den Kinderwagen gleich im Auto und tragen Yann. Das passt ihm teilweise nicht, und wie wir lernen, lässt er sich von den Stufen auch fast nicht beeindrucken. Wir haben ja ausreichend Zeit, von daher lassen wir ihn sich austoben. Glen sprintet derweil immer mal wieder recht weit voraus. Angesichts der Absturzmöglichkeiten müssen wir ihn mehrfach ermahnen in Sichtweite zu bleiben.

Die mittlerweile drei Hängebrücken über die Mündung sind sehr imposant und schaukeln richtig schön. Mit Glen klettere ich dann noch etwas weiter auf dem Weg zu einem Aussichtspunkt. Das ganze dauert länger als ich gedacht hätte – wir brauchen fast eine halbe Stunde bis wir wieder zurück sind, die Ausblicke lohnen sich auf alle Fälle, auch wenn wir es nicht bis zum offiziellen Aussichtspunkt schaffen. Nach der ganzen Trainingseinheit inklusive Rückweg zum Auto habe ich doch etwas Hunger – so landen wir zur Vorspeise wieder in der nahen Micro-Brewery, bevor wir den Weg zur Unterkunft nach Plettenberg Bay antreten.

Urlaub in Südafrika – Tag 3 & 4 – Addo Elephant Park im Doppelpack

Nachdem die Anreise geschafft ist, geht es nun an die Erkundung der Umgebung. Auf dem Programm steht auf alle Fälle einmal der Besuch im Addo Elephant Park, dem drittgrößten Nationalpark in Südafrika. Wir starten nach der langen Anreise gemütlich in den Tag – das Frühstück in Happy Lands ist äußerst umfangreich, von Marmelade bis hin zu frisch zubereitetem Rühr- oder Spiegelei ist alles geboten. Der Fruchtsalat ist super lecker und macht Appetit auf die verschiedenen Obstsorten, die hier wachsen.

Das Roadbook ist noch nicht eingetroffen, aber der Weg zum Addo Elephant Park ist sehr gut ausgeschildert, weshalb wir keine Karte benötigen. Die Anmeldung und die Bezahlung der Tagesgebühr ist schnell erledigt, für die gesamte Familie sind 860 Rand also umgerechnet etwa 50 EUR fällig. Anhand der aktuellen Karte kann man ersehen, wo heute bereits bestimmte Tiere gesichtet wurden. Die Anzeige ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn natürlich sind die Tiere im Park nicht statisch wie im Zoo. Das macht es unter anderem etwas schwierig den Kindern zu erklären, wann man denn nun endlich bei der ein oder anderen Spezies ankommt.

Für den ersten Tag haben wir uns primär den nördlichen Teil des Parks vorgenommen. Anfänglich sind die Straßen noch geteert, doch recht bald geht es auf Schotterpisten weiter. Gut, dass unser Mietwagen ein klein wenig höher steht, das ermöglicht einen besseren Blick auf die Tiere. Als erste Tiere erspähen wir Warzenschweine in freier Wildbahn. Am Gwarrie Pan sehen wir mehrere verschiedene Vögel. Weit und breit noch kein Elefant zu sehen. Das ändert sich auch erst als wir am Hapoor Dam, einem Wasserloch ankommen. Dafür hat es dort dann gleich eine ganze Herde der Dickhäuter. Wir entscheiden uns möglichst viele der Schleifen auszufahren (laufen darf man sie leider nicht, sonst wäre der Park echt ein Muss für die Ultra-Laufgruppe).

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Urlaub in Südafrika – Tag 1 & 2 – Anreise

Endlich Urlaub. Dieses Mal geht es für mich mitsamt der Familie in ein bisher unbekanntes Land – Südafrika steht auf dem Reiseplan. Damit verbunden sind aber nicht nur Neuerungen im Bezug auf das Reiseziel und den Kontinent, es ist auch einiges Neues in Sachen Reisen mit Familie und insbesondere Kleinkindern geboten.

Das merke ich bereits in der Vorbereitung, das Gepäck ist deutlich umfangreicher und dennoch muss es ja flugtauglich sein. Die Ausrede „was nicht ins Auto passt, kommt auf den Anhänger“ entfällt somit von vornherein. Bis zum Abreisetag haben wir uns dann auf einen Tauchrucksack, einen großen Koffer und einen großen Wanderrucksack als Checkin-Gepäck festgelegt. Dazu kommt noch ein Rucksack mit Laptop, Kameras und sonstiger Elektronik. Gerade so viel wie wir eben noch tragen können.

Der Weg nach Afrika beginnt zu Fuß, bis zur Bushaltestelle sind es praktischerweise nur wenige hundert Meter. Mit dem ÖPNV geht es über Schwetzingen Bahnhof nach Mannheim. Alles sehr entspannt, problemlos und pünktlich. Ab Mannheim Hbf wird es dann schon spannender. Die Verspätung von rund fünf Minuten ist ja halb so wild, wir haben am Flughafen mehr als ausreichend Puffer eingeplant. Ärgerlicher wird es dann bei dem Fakt, dass die deutsche Bahn mal wieder nur die Hälfte des Zuges auf die Reise geschickt hat. Natürlich fehlt der Zugteil in dem wir unsere Sitzplätze reserviert hatten. Als wir kurzerhand einfach den erstbesten Wagen mit Kinderwagen besteigen, werden wir wieder hinaus gebeten, das Familienabteil sei woanders und hier der Ruhebereich. Ich lasse mir selbstverständlich noch während der Fahrt das Formular für Fahrgastrechte aushändigen – immerhin ist die Leistung der Reservierung ja nicht erbracht worden.

Am Flughafen ist dann erst einmal gemütlich Mittagessen angesagt, wir haben Brote eingepackt und setzen uns in eine der Hallen innerhalb der Bürokomplexe am Bahnhof. Frisch gestärkt geht es mitsamt der Familie auf die Suche nach dem Check-In-Schalter. Der hat noch zu, also leider nichts mit früher Gepäckaufgabe und danach entspanntem Aufenthalt am Flughafen. Selbst der Online-Checkin am bereitgestellten Terminal ist nicht möglich: Die Pässe der Kinder sind nicht maschinenlesbar, daher klappt es leider nicht. Mit dem ganzen Gepäck nehmen wir die Skytrain – leider unter Verlust eines Gepäckwagens – im Terminal 2 heißt es dann bis an den Spielplatz: Tragen. Die unzähligen Aufzüge machen es nicht unbedingt besser. Pünktlich zur Öffnung des Schalters sind wir dann zur Gepäckabgabe. Das klappt alles erstaunlich reibungslos. Da noch recht viel Zeit ist, pendeln wir nochmals ins Terminal 2, diesmal auf die Besucherterrasse. Dort bekommen wir noch einiges an Fliegern zu Gesicht, unter anderem einen A380 und für uns etwas interessanter einige A340 – mit diesem Modell werden wir fliegen.

An der Sicherheitskontrolle ist es mit Kindern vergleichsweise unproblematisch – wir kommen direkt in die Priority-Lane und sind so sehr zügig dran und freundlich abgefertigt. Bewährt hat sich das Konzept die Kleinelektronik in Kunststoffdosen zu verpacken – so ist sie zur Kontrolle schnell griffbereit und auch genauso schnell wieder eingepackt. Wir liegen sehr gut in der Zeit, noch ein kurzer Wickelstopp, dann geht es auch direkt zum Boarding – auch hier wieder in der Priority-Schlange. Die Bedenken, dass wir ewig warten müssen bis alle anderen eingestiegen sind, verflüchtigen sich recht schnell – bis wir Kinderwagen und Handgepäck verstaut haben, ist auch das Einsteigen fast abgeschlossen. Wir hatten zwar andere Plätze gebucht, finden uns aber dennoch auf den Bulkhead-Seats, also direkt hinter einer Abtrennung im Flieger wieder. Das verschafft ein wenig zusätzliche Beinfreiheit, im Tausch gegen fehlenden Platz unter dem Sitz vor einem. Insgesamt kann ich mich aber mit diesen Plätzen anfreunden. Fensterplatz ist bei einem langen Nachtflug ohnehin nicht gerade von Vorteil. Aufgrund eines Kommunikationsproblems verzögert sich der Start dann doch noch etwa eine halbe Stunde, bis wir in der Luft sind, sind wir fast 45 Minuten in Verzug. Die erwarteten Probleme beim Start mit den Kindern treten nicht auf – Yann ist seelenruhig eingeschlafen, Glen ist völlig fasziniert von dem was um ihn herum passiert.

Etwas schwieriger gestaltet sich das Essen, immerhin wissen wir jetzt auch was es mit dem „Infant-Menu“ auf sich hat: für Yann gibt es Gläschen, nicht ganz das, was wir erwartet haben, aber auch kein Problem. Den Hauptgang müssen wir dann schichtweise bewältigen. Ich hatte begonnen mir „Ralph wrecks the internet“ anzuschauen, nach dem Essen schläft Glen dann auch während eines Films ein, Marion und Yann ebenfalls. Ich schaue mir dann doch noch den Film zu Ende an. So recht will ich keine günstige Schlafposition finden, aber irgendwann nach null Uhr deutscher Zeit schlafe ich dann doch ein und kann auch bis rund zwei Stunden vor Landung noch etwas schlafen. Beim Frühstück wiederholen wir das bekannte Schichtessen noch einmal. Kurz nach dem Abräumen und ein wenig Aufräumen des nächtlich angerichteten Schlachtfelds um unsere Plätze (Spielzeug, Decken etc.) geht es dann auch schon in den Sinkflug und zur ersten Landung in Südafrika. In Johannesburg müssen wir umsteigen.

Das Entladen klappt recht gut, wir kommen mit den letzten Passagieren von Bord – im Flughafen dann erst einmal ein Pit-Stopp für alle – inklusive Wickeln. Wir sind recht weit weg vom Flughafengebäude angedockt, bis an die Einreise zieht sich der Weg dann doch noch ein gutes Stück. Aufgrund unserer Verspätung sind in kurzer Folge mehrere große Flieger eingetroffen. Die Halle vor der Einreise ist brechend voll und es geht nur im Schneckentempo voran – trotz Visa-Freiheit und Priority-Lane, in welche wir nach einigen Schleifen dann doch kurzerhand wechseln. Schlange stehen nach einem Nachtflug ist schon als Erwachsener anstrengend – mit zwei matschigen bis aufgedrehten Kindern wird es zur Geduldsprobe. Zumal ja auch der Anschlussflug noch irgendwie erreicht werden muss – von Entspannung im Urlaub bin ich an diesem Punkt sehr sehr weit entfernt. Immerhin klappt die Einreise dank guter Vorbereitung (Geburtsurkuden gleich mit übergeben, Pässe fertig aufgefaltet einreichen) dann innerhalb weniger Minuten. Wie ich erkennen kann sind in der Halle nur etwa die Hälfte der möglichen 45 Schalter tatsächlich besetzt. Einfach nur unverständlich, aber: Andere Länder, andere Sitten. Im Flughafen in Johannesburg könnte man ohne weiteres einen Marathon veranstalten – wir holen unser Gepäck, laufen durch schier endlose Gänge bis an den Re-Checkin und danach nochmal durch das gesamte Terminal bis zu den Gates für die Inlandsflüge. Dabei gilt es mit dem Kinderwagen wieder diverse Hürden zu überwinden – ich suche irgendwann nicht mehr nach Optionen für einen Lift, sondern nehme ihn kurzerhand mit auf die Rolltreppe. Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie schwierig es für Menschen mit deutlich eingeschränkter Mobilität sein muss, durch diesen Irrgarten zügig durchzukommen.

Der Flug nach Port Elizabeth ist dann wirklich nur ein Hüpfer von etwas mehr als 90 Minuten. Glen hat zwar einen Fensterplatz, aber das Fenster ist leider zu weit oben, als dass er im Sitzen hinausschauen könnte, so schläft er kurz nach dem Start ein. Auch ich nutze die Zeit nach dem Mittags-Snack nochmals ein wenig Kraft zu tanken – immerhin muss ich ab dem Flughafen fahren und in Südafrika ist Linksverkehr, also: höchste Konzentration. Gepäckabholen in Port Elizabeth ist völlig unproblematisch, der Flughafen ist recht klein und übersichtlich. Der Weg zur Autovermietung ist erfreulich kurz, der Mietwagen eigentlich auch recht schnell übernommen. Was leider nicht vorliegt ist das Roadbook inklusive einer Karte. Nach einigen Bemühungen bekomme ich immerhin jemanden von der Reisegesellschaft, auf die Schnelle lässt sich das Problem nicht lösen, aber immerhin bekomme ich einen Ausdruck um an die erste Unterkunft zu gelangen.

So ausgerüstet geht es dann an das Abenteuer Linksverkehr. Das klappt recht gut, wird aber zudem noch durch eine Veranstaltung erschwert: In Port Elizabeth wird der Ironman Triathlon ausgetragen – wenn ich das gewusst hätte, wären wir vielleicht doch besser ein paar Tage früher gekommen. Wobei ein Triathlon über die volle Distanz bei mir wohl noch etwas auf sich warten lässt. Immerhin kann ich es gerade noch verhindern, dass ich mich kurzerhand mit dem Auto auf der Radstrecke wiederfinde. Einiges ist einem in Sachen Rechtsverkehr doch schon in Fleisch und Blut übergegangen. Probleme macht mir vor allem auch noch der vertauschte Blinker und Wischerhebel. So klappt das mit dem Blinken noch nicht wirklich zuverlässig auf Anhieb. Zudem verpassen wir irrtümlich eine Ausfahrt und fahren dann erst einmal Sightseeing durchs Industriegebiet. Aber nicht ganz verkehrt, so kann ich mich noch etwas besser an den Linksverkehr gewöhnen.

Es geht dann langsam aus der Stadt hinaus, die Straßen werden etwas ländlicher – in der Nähe von Addo nutze ich die Chance am Geldautomaten an Bargeld zu kommen. Die Beschreibung im Vorab-Roadbook und von Google helfen uns nur bedingt weiter. So fahren wir eine Schotterpiste auf gut Glück hinunter, ohne zu wissen ob es die richtige ist. Am Ende passt es dann doch und wir kommen in Happy Lands an. Nach dem Check-In fahren wir nochmal los nach Kirkwood – dort hat der Supermarkt auch Sonntags offen. Wir shoppen einmal den Grundbedarf für Selbstversorger – Brot, etwas Belag und Grundnahrungsmittel. An den Umrechungsfaktor muss ich mich noch etwas gewöhnen, ein Rand sind ca. 6 Cent. Der Einkauf ist also recht preiswert. Als erstes Abendessen gibt es dann Nudeln mit Tomatensauce, sehr zur Freude der Kinder. Reichlich knülle falle ich dann Abends ins Bett, die Unterkunft ist superschön und sehr ruhig.

 

Bretagne 2018 – Tag 13 bis 15 – Rückfahrt über Laval und Cumières

Diesmal fasse ich gleich drei Tage zusammen, vor allem weil es recht wenig zu berichten gibt. Den Donnerstag beginnen wir mit den abschließenden Reinigungsarbeiten und dem Packen des Autos. Schritt für Schritt leeren sich die Zimmer, recht bald ist das Obergeschoss fertig und wenig später auch das Erdgeschoss. Glen quengelt ein wenig, aber insgesamt kommen wir zügig mit allem durch. Zum Abschluss starten wir noch einmal die Spülmaschine mit dem letzten Abwasch des Urlaubs. Da die Maschine noch eine halbe Stunde braucht, spazieren wir noch zum Bäcker und decken uns mit Brot für die Fahrt ein. Kurz nach Mittag kommen wir dann endlich los, wobei wir noch einige „letzte“ Stopps vor uns haben: Am Supermarkt holen wir noch Belag fürs Brot sowie einen Vorrat Galettes und Köstlichkeiten der Bretagne. Auf dem Parkplatz werde ich noch zu unseren Anhänger befragt, es gäbe glatt einen Kaufinteressenten – ich muss wohl mal Beschriftungen besorgen „nicht zu verkaufen“ (womöglich in mehreren Sprachen).

Da wir noch nichts zu Mittag gegessen haben, fahren wir nicht über die Schnellstraße nach Quimper sondern über die Nebenstraßen in Richtung Concarneau und halten auf einem Rastplatz mit Aussichtspunkt an. Eigentlich ganz gut gemeint, aber in der Folge quäle ich mich noch fast 40 Minuten über diverse „Routes départementales“ bzw. „Routes communales“ bis wir endlich auf der „Route nationale“ sind, die als Schnellstraße ausgebaut ist. Ich habe zwar allerhand Abwechslung und am Lenkrad gut zu tun, aber für den Spritverbrauch sind die ganzen Kreisverkehre, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Anstiege nicht gerade optimal. Dafür wird es auf der Schnellstraße sehr schnell eintönig: Tempomat auf 90 km/h einstellen, danach nur noch schauen dass man der Straße folgt. Schon praktisch dieses Feature. Bei Lorient hänge ich mich dann sogar noch hinter einen LKW, im Windschatten sinkt der Spritverbrauch nochmals ein wenig. Irgendwo nach Josselin und vor Rennes machen wir noch einen Pinkel-, Wickel- und Versorgungsstopp.

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Bretagne 2018 – Tag 11 und 12 – Kirchen, Strand und Hafen

Den Dienstag beginnen wir mit einem Spaziergang nach Le Guilvinec – dort ist Markt. Außerdem benötigen wir noch Brot und diverse weitere Kleinigkeiten. Unter anderem kaufen wir noch Dosensardinen und anderen eingedosten Fisch ein, um die heimischen Vorräte wieder aufzufüllen – auch hier müssen wir uns keine Gedanken machen, ob das noch alles ins Auto passen wird.

Im Hafen kauft Marion dann noch Regenkleidung für sich und den Nachwuchs ein – bei dem Wetter hier und der Gischt hat man hier recht früh spezielle Bekleidung entwickelt, um der Witterung zu trotzen. Wie wechselhaft das Wetter hier sein kann, merken wir bereits während des Spaziergangs – von leichten Nieselregen bis Sonnenschein und wieder zurück ist alles dabei.

Nach dem Mittagessen beginnen wir etwas im Haus aufzuräumen, denn das Wetter hat sich noch weiter zugezogen. So packen wir die ersten Taschen mit Dingen die wir nicht mehr brauchen werden. Nachmittags machen wir uns dann nochmals los um einige der sehenswerten Kirchen anzuschauen, die wir bisher nicht besichtigt haben. Als erstes fahren wir mit dem Auto an die Chapelle de Languidou. Viel ist von der Kirche nicht mehr übrig, nur noch einige Pfeiler und eine Wand mit einer großen Steinrosette sind erhalten. Continue reading

Bretagne 2018 – Tag 9 und 10 – Loctudy, Hinkelsteinsuche, Île de Sein

Am Sonntag ist das Wetter anfangs noch etwas unentschlossen, wir versuchen es dennoch mit dem Fahrrad – diesmal in Richtung Osten entlang der Küste nach Loctudy und ggf. Île Tudy wenn die Personenfähre bereits in Betrieb ist. Der Radweg ist anfänglich weniger gut ausgebaut und teilweise mit Hindernissen gespickt. An die Kombination mit Fahrradanhänger hat mal wieder keiner gedacht, der die Drängelgitter geplant hat. Teilweise lassen sich diese umfahren, teilweise hilft es nur, den Anhänger herum zu heben.

Bei Lesconil ist ein weiterer Hinkelstein in der Karte verzeichnet, diesen zu finden artet allerdings fast in Geocaching aus. Vor allem weil der Hinkelstein nicht senkrecht steht, sondern wohl irgendwann einmal umgefallen ist. So ist er nicht viel höher als das umgebende Kornfeld. Auch Hinweisschilder sucht man leider vergeblich. In der Nähe des Hafens von Lesconil machen wir Mittag – das Wetter weiß immer noch nicht so ganz was es will, aber tendenziell wird es wärmer und weniger schwül. Lesconil selbst ist recht langezogen aber hübsch anzuschauen. Kurz nach Lesconil liefere ich mir ein kleines Wettrennen mit einem Mobilette-Fahrer – diese alten Fahrräder mit Hilfsantrieb sind hier noch recht weit verbreitet. Bis 30 km/h kann ich mit dem Anhänger mithalten, dann kommt leider ein Kreisverkehr an dem wir den Spaß beenden müssen. Bei Lavor bzw. Kerfriant machen wir den nächsten Stopp am Strand zum Sandspielen für die Kids. Continue reading

Bretagne 2018 – Tag 7 und 8 – Hafenbesichtigung und Quimper

Wahnsinn – eine Woche Urlaub ist schon fast rum – das ging sehr fix. Zumal wir ja noch einige Punkte haben die wir besichtigen wollen. Dabei legen wir uns auch schon einmal fest, dass wir in der Nähe von Laval auf dem Rückweg einen Zwischenstopp einlegen werden. Damit sollte die Fahrt etwas weniger anstrengend werden. Dafür haben wir einen Tag weniger vor Ort, aber auch in Laval wird man einiges besichtigen können.

Für heute haben wir einen Platz zur Besichtigung der Fischversteigerung reserviert – diese findet aber logischerweise erst nach Rückkehr der Fischer in den Hafen gegen Nachmittag statt. Vormittags machen wir daher etwas „klar Schiff“ im Haus. Gegen Mittag machen wir noch einen Besuch beim Bäcker – der Inhaber ist ein alter Bekannter von René und daher bleiben wir ein wenig um uns zu unterhalten. Natürlich inklusive der Verkostung von Crêpes und Cidre. Leicht beschwingt gehen wir danach weiter an den Strand. Somit hat auch der Bollerwagen endlich seinen Einsatz, wieder ein Gerät vom Anhänger das wir benutzt haben. Auf der Liste fehlt jetzt nur noch die Zentriervorrichtung (die hatte ich für den Fall von Regenwetter eingepackt) und Glens rotes Fahrrad (wobei ich hier noch keine passende Straße gefunden habe zum Fahren lernen). Das Wasser ist reichlich frisch, zum Baden definitiv zu kalt, aber zum Füße abkühlen reicht es aus. Immerhin für ein paar Meter Schwimmen kann ich mich dann doch überwinden. Continue reading

Bretagne 2018 – Tag 5 und 6 – Phare d’Eckmühl, la Torche, Pointe du Raz, Cidrerie Kerné

Für heute steht wieder ein Ausflug mit dem Rad auf dem Programm. Damit wir nicht ganz planlos sind, ist der erste Stopp am Office du Tourisme. Dort bekommen wir eine passende detaillierte Karte der Region und auch weitere Infos.

Als nächstes Ziel haben wir eigentlich die Bäckerei im Ort, aber nachdem wir diese gefunden haben, müssen wir feststellen: Mittwochs geschlossen. Also fahren wir erst einmal weiter. Wir folgen ein Stück dem Radweg den wir schon kennen – inklusive der Tücken des selbigen – der Weg ist gerade mal passend für normale Radfahrer – an die Kombination mit Radanhänger hat keiner gedacht.

Die Strecke führt uns dann doch recht zügig nach Penmarc’h, dem Hauptziel unserer Tour. Dort steht der Leuchtturm d’Eckmühl (eigentlich benannt nach der Schlacht bei Eggmühl). Im Ort ist ein Bäcker ausgeschildert, aber auch dieser hat leider geschlossen. Also fahren wir direkt weiter zum Leuchtturm. Vor dem Office du Tourisme stärken wir uns dann nochmal, bevor wir die 307 Stufen nach oben erklimmen. Die Aussicht ist wirklich nicht schlecht. Ich bin ja fast versucht mal zu probieren wie schnell man nach oben kommen kann – der Rekord liegt bei knapp unter 46 Sekunden. Aber mit Nachwuchs an der Hand ist an Rekorde einfach nicht zu denken. Continue reading

Bretagne 2018 – Tag 3 und 4 – Léchiagat, Bénodet und Concarneau

Nach der ganzen Fahrerei lassen wir es am dritten Urlaubstag etwas ruhiger angehen – der Anhänger muss noch entladen werden und auch der Inhalt der Koffer will auf die verschiedenen Schränke verteilt werden. Das Material auf dem Anhänger hat den Transport ohne größere Schäden überstanden, der Griff des Radanhängers hat wohl gegen irgendetwas gescheuert, auf der Rückfahrt werden wir ihn daher nochmal besser polstern müssen. Aber die Räder sind intakt und es gibt dort keine Schrammen oder verbogene Teile.

Das Wetter spielt auch hervorragend mit, es ist wunderbar sonnig. Das erleichtert natürlich das Abladen des Anhängers, auch wenn wir ihn ggf. in die hauseigene Garage schieben könnten – in dieser wäre auch für diesen noch ausreichend Platz. So nutzen wir den Platz um die Räder und das Zubehör abfahrbereit aufzustellen. Continue reading