Urlaub in Südafrika – Tag 3 & 4 – Addo Elephant Park im Doppelpack

Nachdem die Anreise geschafft ist, geht es nun an die Erkundung der Umgebung. Auf dem Programm steht auf alle Fälle einmal der Besuch im Addo Elephant Park, dem drittgrößten Nationalpark in Südafrika. Wir starten nach der langen Anreise gemütlich in den Tag – das Frühstück in Happy Lands ist äußerst umfangreich, von Marmelade bis hin zu frisch zubereitetem Rühr- oder Spiegelei ist alles geboten. Der Fruchtsalat ist super lecker und macht Appetit auf die verschiedenen Obstsorten, die hier wachsen.

Das Roadbook ist noch nicht eingetroffen, aber der Weg zum Addo Elephant Park ist sehr gut ausgeschildert, weshalb wir keine Karte benötigen. Die Anmeldung und die Bezahlung der Tagesgebühr ist schnell erledigt, für die gesamte Familie sind 860 Rand also umgerechnet etwa 50 EUR fällig. Anhand der aktuellen Karte kann man ersehen, wo heute bereits bestimmte Tiere gesichtet wurden. Die Anzeige ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn natürlich sind die Tiere im Park nicht statisch wie im Zoo. Das macht es unter anderem etwas schwierig den Kindern zu erklären, wann man denn nun endlich bei der ein oder anderen Spezies ankommt.

Für den ersten Tag haben wir uns primär den nördlichen Teil des Parks vorgenommen. Anfänglich sind die Straßen noch geteert, doch recht bald geht es auf Schotterpisten weiter. Gut, dass unser Mietwagen ein klein wenig höher steht, das ermöglicht einen besseren Blick auf die Tiere. Als erste Tiere erspähen wir Warzenschweine in freier Wildbahn. Am Gwarrie Pan sehen wir mehrere verschiedene Vögel. Weit und breit noch kein Elefant zu sehen. Das ändert sich auch erst als wir am Hapoor Dam, einem Wasserloch ankommen. Dafür hat es dort dann gleich eine ganze Herde der Dickhäuter. Wir entscheiden uns möglichst viele der Schleifen auszufahren (laufen darf man sie leider nicht, sonst wäre der Park echt ein Muss für die Ultra-Laufgruppe).

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Urlaub in Südafrika – Tag 1 & 2 – Anreise

Endlich Urlaub. Dieses Mal geht es für mich mitsamt der Familie in ein bisher unbekanntes Land – Südafrika steht auf dem Reiseplan. Damit verbunden sind aber nicht nur Neuerungen im Bezug auf das Reiseziel und den Kontinent, es ist auch einiges Neues in Sachen Reisen mit Familie und insbesondere Kleinkindern geboten.

Das merke ich bereits in der Vorbereitung, das Gepäck ist deutlich umfangreicher und dennoch muss es ja flugtauglich sein. Die Ausrede „was nicht ins Auto passt, kommt auf den Anhänger“ entfällt somit von vornherein. Bis zum Abreisetag haben wir uns dann auf einen Tauchrucksack, einen großen Koffer und einen großen Wanderrucksack als Checkin-Gepäck festgelegt. Dazu kommt noch ein Rucksack mit Laptop, Kameras und sonstiger Elektronik. Gerade so viel wie wir eben noch tragen können.

Der Weg nach Afrika beginnt zu Fuß, bis zur Bushaltestelle sind es praktischerweise nur wenige hundert Meter. Mit dem ÖPNV geht es über Schwetzingen Bahnhof nach Mannheim. Alles sehr entspannt, problemlos und pünktlich. Ab Mannheim Hbf wird es dann schon spannender. Die Verspätung von rund fünf Minuten ist ja halb so wild, wir haben am Flughafen mehr als ausreichend Puffer eingeplant. Ärgerlicher wird es dann bei dem Fakt, dass die deutsche Bahn mal wieder nur die Hälfte des Zuges auf die Reise geschickt hat. Natürlich fehlt der Zugteil in dem wir unsere Sitzplätze reserviert hatten. Als wir kurzerhand einfach den erstbesten Wagen mit Kinderwagen besteigen, werden wir wieder hinaus gebeten, das Familienabteil sei woanders und hier der Ruhebereich. Ich lasse mir selbstverständlich noch während der Fahrt das Formular für Fahrgastrechte aushändigen – immerhin ist die Leistung der Reservierung ja nicht erbracht worden.

Am Flughafen ist dann erst einmal gemütlich Mittagessen angesagt, wir haben Brote eingepackt und setzen uns in eine der Hallen innerhalb der Bürokomplexe am Bahnhof. Frisch gestärkt geht es mitsamt der Familie auf die Suche nach dem Check-In-Schalter. Der hat noch zu, also leider nichts mit früher Gepäckaufgabe und danach entspanntem Aufenthalt am Flughafen. Selbst der Online-Checkin am bereitgestellten Terminal ist nicht möglich: Die Pässe der Kinder sind nicht maschinenlesbar, daher klappt es leider nicht. Mit dem ganzen Gepäck nehmen wir die Skytrain – leider unter Verlust eines Gepäckwagens – im Terminal 2 heißt es dann bis an den Spielplatz: Tragen. Die unzähligen Aufzüge machen es nicht unbedingt besser. Pünktlich zur Öffnung des Schalters sind wir dann zur Gepäckabgabe. Das klappt alles erstaunlich reibungslos. Da noch recht viel Zeit ist, pendeln wir nochmals ins Terminal 2, diesmal auf die Besucherterrasse. Dort bekommen wir noch einiges an Fliegern zu Gesicht, unter anderem einen A380 und für uns etwas interessanter einige A340 – mit diesem Modell werden wir fliegen.

An der Sicherheitskontrolle ist es mit Kindern vergleichsweise unproblematisch – wir kommen direkt in die Priority-Lane und sind so sehr zügig dran und freundlich abgefertigt. Bewährt hat sich das Konzept die Kleinelektronik in Kunststoffdosen zu verpacken – so ist sie zur Kontrolle schnell griffbereit und auch genauso schnell wieder eingepackt. Wir liegen sehr gut in der Zeit, noch ein kurzer Wickelstopp, dann geht es auch direkt zum Boarding – auch hier wieder in der Priority-Schlange. Die Bedenken, dass wir ewig warten müssen bis alle anderen eingestiegen sind, verflüchtigen sich recht schnell – bis wir Kinderwagen und Handgepäck verstaut haben, ist auch das Einsteigen fast abgeschlossen. Wir hatten zwar andere Plätze gebucht, finden uns aber dennoch auf den Bulkhead-Seats, also direkt hinter einer Abtrennung im Flieger wieder. Das verschafft ein wenig zusätzliche Beinfreiheit, im Tausch gegen fehlenden Platz unter dem Sitz vor einem. Insgesamt kann ich mich aber mit diesen Plätzen anfreunden. Fensterplatz ist bei einem langen Nachtflug ohnehin nicht gerade von Vorteil. Aufgrund eines Kommunikationsproblems verzögert sich der Start dann doch noch etwa eine halbe Stunde, bis wir in der Luft sind, sind wir fast 45 Minuten in Verzug. Die erwarteten Probleme beim Start mit den Kindern treten nicht auf – Yann ist seelenruhig eingeschlafen, Glen ist völlig fasziniert von dem was um ihn herum passiert.

Etwas schwieriger gestaltet sich das Essen, immerhin wissen wir jetzt auch was es mit dem „Infant-Menu“ auf sich hat: für Yann gibt es Gläschen, nicht ganz das, was wir erwartet haben, aber auch kein Problem. Den Hauptgang müssen wir dann schichtweise bewältigen. Ich hatte begonnen mir „Ralph wrecks the internet“ anzuschauen, nach dem Essen schläft Glen dann auch während eines Films ein, Marion und Yann ebenfalls. Ich schaue mir dann doch noch den Film zu Ende an. So recht will ich keine günstige Schlafposition finden, aber irgendwann nach null Uhr deutscher Zeit schlafe ich dann doch ein und kann auch bis rund zwei Stunden vor Landung noch etwas schlafen. Beim Frühstück wiederholen wir das bekannte Schichtessen noch einmal. Kurz nach dem Abräumen und ein wenig Aufräumen des nächtlich angerichteten Schlachtfelds um unsere Plätze (Spielzeug, Decken etc.) geht es dann auch schon in den Sinkflug und zur ersten Landung in Südafrika. In Johannesburg müssen wir umsteigen.

Das Entladen klappt recht gut, wir kommen mit den letzten Passagieren von Bord – im Flughafen dann erst einmal ein Pit-Stopp für alle – inklusive Wickeln. Wir sind recht weit weg vom Flughafengebäude angedockt, bis an die Einreise zieht sich der Weg dann doch noch ein gutes Stück. Aufgrund unserer Verspätung sind in kurzer Folge mehrere große Flieger eingetroffen. Die Halle vor der Einreise ist brechend voll und es geht nur im Schneckentempo voran – trotz Visa-Freiheit und Priority-Lane, in welche wir nach einigen Schleifen dann doch kurzerhand wechseln. Schlange stehen nach einem Nachtflug ist schon als Erwachsener anstrengend – mit zwei matschigen bis aufgedrehten Kindern wird es zur Geduldsprobe. Zumal ja auch der Anschlussflug noch irgendwie erreicht werden muss – von Entspannung im Urlaub bin ich an diesem Punkt sehr sehr weit entfernt. Immerhin klappt die Einreise dank guter Vorbereitung (Geburtsurkuden gleich mit übergeben, Pässe fertig aufgefaltet einreichen) dann innerhalb weniger Minuten. Wie ich erkennen kann sind in der Halle nur etwa die Hälfte der möglichen 45 Schalter tatsächlich besetzt. Einfach nur unverständlich, aber: Andere Länder, andere Sitten. Im Flughafen in Johannesburg könnte man ohne weiteres einen Marathon veranstalten – wir holen unser Gepäck, laufen durch schier endlose Gänge bis an den Re-Checkin und danach nochmal durch das gesamte Terminal bis zu den Gates für die Inlandsflüge. Dabei gilt es mit dem Kinderwagen wieder diverse Hürden zu überwinden – ich suche irgendwann nicht mehr nach Optionen für einen Lift, sondern nehme ihn kurzerhand mit auf die Rolltreppe. Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie schwierig es für Menschen mit deutlich eingeschränkter Mobilität sein muss, durch diesen Irrgarten zügig durchzukommen.

Der Flug nach Port Elizabeth ist dann wirklich nur ein Hüpfer von etwas mehr als 90 Minuten. Glen hat zwar einen Fensterplatz, aber das Fenster ist leider zu weit oben, als dass er im Sitzen hinausschauen könnte, so schläft er kurz nach dem Start ein. Auch ich nutze die Zeit nach dem Mittags-Snack nochmals ein wenig Kraft zu tanken – immerhin muss ich ab dem Flughafen fahren und in Südafrika ist Linksverkehr, also: höchste Konzentration. Gepäckabholen in Port Elizabeth ist völlig unproblematisch, der Flughafen ist recht klein und übersichtlich. Der Weg zur Autovermietung ist erfreulich kurz, der Mietwagen eigentlich auch recht schnell übernommen. Was leider nicht vorliegt ist das Roadbook inklusive einer Karte. Nach einigen Bemühungen bekomme ich immerhin jemanden von der Reisegesellschaft, auf die Schnelle lässt sich das Problem nicht lösen, aber immerhin bekomme ich einen Ausdruck um an die erste Unterkunft zu gelangen.

So ausgerüstet geht es dann an das Abenteuer Linksverkehr. Das klappt recht gut, wird aber zudem noch durch eine Veranstaltung erschwert: In Port Elizabeth wird der Ironman Triathlon ausgetragen – wenn ich das gewusst hätte, wären wir vielleicht doch besser ein paar Tage früher gekommen. Wobei ein Triathlon über die volle Distanz bei mir wohl noch etwas auf sich warten lässt. Immerhin kann ich es gerade noch verhindern, dass ich mich kurzerhand mit dem Auto auf der Radstrecke wiederfinde. Einiges ist einem in Sachen Rechtsverkehr doch schon in Fleisch und Blut übergegangen. Probleme macht mir vor allem auch noch der vertauschte Blinker und Wischerhebel. So klappt das mit dem Blinken noch nicht wirklich zuverlässig auf Anhieb. Zudem verpassen wir irrtümlich eine Ausfahrt und fahren dann erst einmal Sightseeing durchs Industriegebiet. Aber nicht ganz verkehrt, so kann ich mich noch etwas besser an den Linksverkehr gewöhnen.

Es geht dann langsam aus der Stadt hinaus, die Straßen werden etwas ländlicher – in der Nähe von Addo nutze ich die Chance am Geldautomaten an Bargeld zu kommen. Die Beschreibung im Vorab-Roadbook und von Google helfen uns nur bedingt weiter. So fahren wir eine Schotterpiste auf gut Glück hinunter, ohne zu wissen ob es die richtige ist. Am Ende passt es dann doch und wir kommen in Happy Lands an. Nach dem Check-In fahren wir nochmal los nach Kirkwood – dort hat der Supermarkt auch Sonntags offen. Wir shoppen einmal den Grundbedarf für Selbstversorger – Brot, etwas Belag und Grundnahrungsmittel. An den Umrechungsfaktor muss ich mich noch etwas gewöhnen, ein Rand sind ca. 6 Cent. Der Einkauf ist also recht preiswert. Als erstes Abendessen gibt es dann Nudeln mit Tomatensauce, sehr zur Freude der Kinder. Reichlich knülle falle ich dann Abends ins Bett, die Unterkunft ist superschön und sehr ruhig.

 

Bretagne 2018 – Tag 13 bis 15 – Rückfahrt über Laval und Cumières

Diesmal fasse ich gleich drei Tage zusammen, vor allem weil es recht wenig zu berichten gibt. Den Donnerstag beginnen wir mit den abschließenden Reinigungsarbeiten und dem Packen des Autos. Schritt für Schritt leeren sich die Zimmer, recht bald ist das Obergeschoss fertig und wenig später auch das Erdgeschoss. Glen quengelt ein wenig, aber insgesamt kommen wir zügig mit allem durch. Zum Abschluss starten wir noch einmal die Spülmaschine mit dem letzten Abwasch des Urlaubs. Da die Maschine noch eine halbe Stunde braucht, spazieren wir noch zum Bäcker und decken uns mit Brot für die Fahrt ein. Kurz nach Mittag kommen wir dann endlich los, wobei wir noch einige „letzte“ Stopps vor uns haben: Am Supermarkt holen wir noch Belag fürs Brot sowie einen Vorrat Galettes und Köstlichkeiten der Bretagne. Auf dem Parkplatz werde ich noch zu unseren Anhänger befragt, es gäbe glatt einen Kaufinteressenten – ich muss wohl mal Beschriftungen besorgen „nicht zu verkaufen“ (womöglich in mehreren Sprachen).

Da wir noch nichts zu Mittag gegessen haben, fahren wir nicht über die Schnellstraße nach Quimper sondern über die Nebenstraßen in Richtung Concarneau und halten auf einem Rastplatz mit Aussichtspunkt an. Eigentlich ganz gut gemeint, aber in der Folge quäle ich mich noch fast 40 Minuten über diverse „Routes départementales“ bzw. „Routes communales“ bis wir endlich auf der „Route nationale“ sind, die als Schnellstraße ausgebaut ist. Ich habe zwar allerhand Abwechslung und am Lenkrad gut zu tun, aber für den Spritverbrauch sind die ganzen Kreisverkehre, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Anstiege nicht gerade optimal. Dafür wird es auf der Schnellstraße sehr schnell eintönig: Tempomat auf 90 km/h einstellen, danach nur noch schauen dass man der Straße folgt. Schon praktisch dieses Feature. Bei Lorient hänge ich mich dann sogar noch hinter einen LKW, im Windschatten sinkt der Spritverbrauch nochmals ein wenig. Irgendwo nach Josselin und vor Rennes machen wir noch einen Pinkel-, Wickel- und Versorgungsstopp.

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Bretagne 2018 – Tag 11 und 12 – Kirchen, Strand und Hafen

Den Dienstag beginnen wir mit einem Spaziergang nach Le Guilvinec – dort ist Markt. Außerdem benötigen wir noch Brot und diverse weitere Kleinigkeiten. Unter anderem kaufen wir noch Dosensardinen und anderen eingedosten Fisch ein, um die heimischen Vorräte wieder aufzufüllen – auch hier müssen wir uns keine Gedanken machen, ob das noch alles ins Auto passen wird.

Im Hafen kauft Marion dann noch Regenkleidung für sich und den Nachwuchs ein – bei dem Wetter hier und der Gischt hat man hier recht früh spezielle Bekleidung entwickelt, um der Witterung zu trotzen. Wie wechselhaft das Wetter hier sein kann, merken wir bereits während des Spaziergangs – von leichten Nieselregen bis Sonnenschein und wieder zurück ist alles dabei.

Nach dem Mittagessen beginnen wir etwas im Haus aufzuräumen, denn das Wetter hat sich noch weiter zugezogen. So packen wir die ersten Taschen mit Dingen die wir nicht mehr brauchen werden. Nachmittags machen wir uns dann nochmals los um einige der sehenswerten Kirchen anzuschauen, die wir bisher nicht besichtigt haben. Als erstes fahren wir mit dem Auto an die Chapelle de Languidou. Viel ist von der Kirche nicht mehr übrig, nur noch einige Pfeiler und eine Wand mit einer großen Steinrosette sind erhalten. Continue reading

Bretagne 2018 – Tag 9 und 10 – Loctudy, Hinkelsteinsuche, Île de Sein

Am Sonntag ist das Wetter anfangs noch etwas unentschlossen, wir versuchen es dennoch mit dem Fahrrad – diesmal in Richtung Osten entlang der Küste nach Loctudy und ggf. Île Tudy wenn die Personenfähre bereits in Betrieb ist. Der Radweg ist anfänglich weniger gut ausgebaut und teilweise mit Hindernissen gespickt. An die Kombination mit Fahrradanhänger hat mal wieder keiner gedacht, der die Drängelgitter geplant hat. Teilweise lassen sich diese umfahren, teilweise hilft es nur, den Anhänger herum zu heben.

Bei Lesconil ist ein weiterer Hinkelstein in der Karte verzeichnet, diesen zu finden artet allerdings fast in Geocaching aus. Vor allem weil der Hinkelstein nicht senkrecht steht, sondern wohl irgendwann einmal umgefallen ist. So ist er nicht viel höher als das umgebende Kornfeld. Auch Hinweisschilder sucht man leider vergeblich. In der Nähe des Hafens von Lesconil machen wir Mittag – das Wetter weiß immer noch nicht so ganz was es will, aber tendenziell wird es wärmer und weniger schwül. Lesconil selbst ist recht langezogen aber hübsch anzuschauen. Kurz nach Lesconil liefere ich mir ein kleines Wettrennen mit einem Mobilette-Fahrer – diese alten Fahrräder mit Hilfsantrieb sind hier noch recht weit verbreitet. Bis 30 km/h kann ich mit dem Anhänger mithalten, dann kommt leider ein Kreisverkehr an dem wir den Spaß beenden müssen. Bei Lavor bzw. Kerfriant machen wir den nächsten Stopp am Strand zum Sandspielen für die Kids. Continue reading

Bretagne 2018 – Tag 7 und 8 – Hafenbesichtigung und Quimper

Wahnsinn – eine Woche Urlaub ist schon fast rum – das ging sehr fix. Zumal wir ja noch einige Punkte haben die wir besichtigen wollen. Dabei legen wir uns auch schon einmal fest, dass wir in der Nähe von Laval auf dem Rückweg einen Zwischenstopp einlegen werden. Damit sollte die Fahrt etwas weniger anstrengend werden. Dafür haben wir einen Tag weniger vor Ort, aber auch in Laval wird man einiges besichtigen können.

Für heute haben wir einen Platz zur Besichtigung der Fischversteigerung reserviert – diese findet aber logischerweise erst nach Rückkehr der Fischer in den Hafen gegen Nachmittag statt. Vormittags machen wir daher etwas „klar Schiff“ im Haus. Gegen Mittag machen wir noch einen Besuch beim Bäcker – der Inhaber ist ein alter Bekannter von René und daher bleiben wir ein wenig um uns zu unterhalten. Natürlich inklusive der Verkostung von Crêpes und Cidre. Leicht beschwingt gehen wir danach weiter an den Strand. Somit hat auch der Bollerwagen endlich seinen Einsatz, wieder ein Gerät vom Anhänger das wir benutzt haben. Auf der Liste fehlt jetzt nur noch die Zentriervorrichtung (die hatte ich für den Fall von Regenwetter eingepackt) und Glens rotes Fahrrad (wobei ich hier noch keine passende Straße gefunden habe zum Fahren lernen). Das Wasser ist reichlich frisch, zum Baden definitiv zu kalt, aber zum Füße abkühlen reicht es aus. Immerhin für ein paar Meter Schwimmen kann ich mich dann doch überwinden. Continue reading

Bretagne 2018 – Tag 5 und 6 – Phare d’Eckmühl, la Torche, Pointe du Raz, Cidrerie Kerné

Für heute steht wieder ein Ausflug mit dem Rad auf dem Programm. Damit wir nicht ganz planlos sind, ist der erste Stopp am Office du Tourisme. Dort bekommen wir eine passende detaillierte Karte der Region und auch weitere Infos.

Als nächstes Ziel haben wir eigentlich die Bäckerei im Ort, aber nachdem wir diese gefunden haben, müssen wir feststellen: Mittwochs geschlossen. Also fahren wir erst einmal weiter. Wir folgen ein Stück dem Radweg den wir schon kennen – inklusive der Tücken des selbigen – der Weg ist gerade mal passend für normale Radfahrer – an die Kombination mit Radanhänger hat keiner gedacht.

Die Strecke führt uns dann doch recht zügig nach Penmarc’h, dem Hauptziel unserer Tour. Dort steht der Leuchtturm d’Eckmühl (eigentlich benannt nach der Schlacht bei Eggmühl). Im Ort ist ein Bäcker ausgeschildert, aber auch dieser hat leider geschlossen. Also fahren wir direkt weiter zum Leuchtturm. Vor dem Office du Tourisme stärken wir uns dann nochmal, bevor wir die 307 Stufen nach oben erklimmen. Die Aussicht ist wirklich nicht schlecht. Ich bin ja fast versucht mal zu probieren wie schnell man nach oben kommen kann – der Rekord liegt bei knapp unter 46 Sekunden. Aber mit Nachwuchs an der Hand ist an Rekorde einfach nicht zu denken. Continue reading

Bretagne 2018 – Tag 3 und 4 – Léchiagat, Bénodet und Concarneau

Nach der ganzen Fahrerei lassen wir es am dritten Urlaubstag etwas ruhiger angehen – der Anhänger muss noch entladen werden und auch der Inhalt der Koffer will auf die verschiedenen Schränke verteilt werden. Das Material auf dem Anhänger hat den Transport ohne größere Schäden überstanden, der Griff des Radanhängers hat wohl gegen irgendetwas gescheuert, auf der Rückfahrt werden wir ihn daher nochmal besser polstern müssen. Aber die Räder sind intakt und es gibt dort keine Schrammen oder verbogene Teile.

Das Wetter spielt auch hervorragend mit, es ist wunderbar sonnig. Das erleichtert natürlich das Abladen des Anhängers, auch wenn wir ihn ggf. in die hauseigene Garage schieben könnten – in dieser wäre auch für diesen noch ausreichend Platz. So nutzen wir den Platz um die Räder und das Zubehör abfahrbereit aufzustellen. Continue reading

Bretagne Urlaub 2018 – Tag 1 und 2 – Anreise

Diese Pfingsten ist der erste große Urlaub des Jahres für uns. Als Ziel haben wir die Bretagne gewählt. Praktischerweise dürfen wir ein Ferienhaus der Verwandtschaft aus Cumières nutzen. Wir verbinden daher den Familienbesuch in Cumières mit dem Urlaub. Zudem teilt das die Strecke von rund 1200km schon einmal in zwei (ungleiche) Teile. Da wir gefühlt den gesamten Hausstand mitnehmen müssen, haben wir uns entschlossen, mit Anhänger zu reisen – immerhin ist er ja saniert und wartet nur auf sinnvolle Nutzung. Allerdings ist man natürlich auch limitiert was die Reisegeschwindigkeit betrifft – in Deutschland sind es 80km/h, in Frankreich auf Autobahnen und Schnellstraßen immerhin 90km/h.

Wir kommen mit etwas Verzögerung daheim los, da die Woche vor dem Urlaub nochmal vollgepackt war mit allerhand Aktionen – somit war es Essig mit ausreichend vorher packen. Immerhin habe ich mir Freitag den Vormittag schon frei genommen, damit wenigstens einige größere Sachen schon erledigt sind. Unter anderem die Fahrräder und den Fahrradanhänger packe ich schon mal auf den Anhänger. Dazu kommt dann noch einiges an Kindersicherung (z.B. ein Gitter für die Treppe im Feriendomizil). Gewichtsmäßig ist der Anhänger damit noch lange nicht ausgelastet, aber das Volumen passt recht gut. Continue reading

Carmague II und Heimfahrt

Für den letzten Tag im Süden haben wir uns noch ein paar Kleinigkeiten aufgespart: Unter anderem besuchen wir den Markt in Arles. Eigentlich hätten wir einen Markt im Sinne von Obst, Gemüse und Lebensmitteln erwartet. Was wir vorfinden ist eher ein Bazar – von Matrazen über Handyzubehör bis Bekleidung gibt es alles. Zudem gibt es auch tatsächlich noch einen Abschnitt mit Lebensmitteln.

Weiteres Ziel für den Tag ist der Ost-Teil der Carmague, dieser ist stärker landwirtschaftlich geprägt und an der Südspitze befindet sich eine große Saline mit riesigen Becken zur Salzgewinnung. Je weiter man die Strecke fährt um so abenteuerlicher und kleiner werden die Straßen. Nicht gerade praktisch, dass wir mit dem Jeep ein sehr großes Mietfahrzeug haben. Immerhin für die langgezogenen Strecken erweist sich der Tempomat als nützliches Feature. Über die Saline gibt es einen Aussichtspunkt mit einer kurzen Erläuterung, leider keine Führung.

Wir verbringen noch einige Stunden am Sandstrand. Der sandige Parkplatz ist das Einzige im Urlaub, das ansatzweise den Jeep rechtfertigt, aber auch hier hätte es ein kleiners Fahrzeug getan, wie die Einheimischen vormachen. Der Nachwuchs buddelt fleißig im Sand und es ist angenehm warm. Zum Schwimmen ist das Wasser leider immer noch zu kalt, es bleibt bei einem erfrischenden Fußbad.

Auf dem Rückweg nehmen wir die Strecke nochmal durch die verschiedenen Randgebiete der Camargue, mit Aussicht auf einen Schwarm freilebender Flamigos. Der Besuch im Salzmuseum und auch im Reismuseum fallen leider aus, da diese geschlossen haben.

Dafür entdecken wir auf der Rückfahrt noch einen Hofladen, in dem man den lokalen Reis kaufen kann, zudem baut der Hof auch Wein an und ist Mitglied der Vigneron indepandant, der Vereinigung die in Strasbourg jedes Jahr die Weinmesse veranstaltet. Da Marion derzeit nichts trinken darf und die Regale im heimischen Keller schon an der Kapazitätsgrenze sind, verzichten wir auf eine Verkostung.

Da wir leider feststellen mussten, dass die Preise für eine Kugel Eis durchgängig bei 2,50 EUR pro Kugel beginnen, machen wir noch einen Abstecher ins Einkaufszentrum – dort bekommen wir dann auch kleines Eis am Stiel, sechs Stück für gerade mal 2,38 EUR – vielleicht nicht ganz so exklusiv wie handgemacht, aber von der Portionsgröße genau passend.

Da wir noch jede Menge Lebensmittel übrig haben, gehen wir diesmal abends nicht essen sondern reduzieren die Menge Brot und Belag im Hotel. Das hat auch den Vorteil, dass wir zeitig ins Bett kommen. Die meisten Restaurants öffnen leider erst um 19:30h, bis man dann gegessen hat, wird es immer recht schnell zehn Uhr abends.

Der Wecker wirft uns pünktlich um 7:00h in der Frühe aus dem Bett – immerhin haben wir noch eine gute Stunde Fahrt bis nach Marseille zu bewältigen um unseren Zug zu erwischen. Die letzte Nacht war nicht gerade erholsam, in der Nähe des Hotels war eine Nachtbaustelle, die man trotz der guten Isolierung deutlich gehört hat.

Es gibt nur wenig Stau auf der Strecke nach Marseille. Schwieriger gestaltet es sich da schon eine passende Tankstelle zu finden. Wir geben zielsicher einen der großen Supermärkte an. Dummerweise ist ein Baustelle und das Navi kommt dabei ganz ordentlich ins Straucheln. Wir gewinnen also noch ein Fahrt durch enge Gassen und unkartiertes Gebiet. Immerhin ist der Preis am Supermarkt entsprechend günstig. Bis an den Bahnhof funktioniert das Navi dann wieder zuverlässig.

Der Zug ist pünktlich und wir können fast schon 45 Minuten vor Abfahrt einsteigen, das macht es doch recht entspannt. Weniger entspannend ist es hingegen ein kleines Kind während der 6h Zugfahrt zu beschäftigen. Eigentlich hatten wir gedacht, es sei einfacher, weil man ggf. etwas durch den Zug spazieren kann. Das klappt zwar leidlich aber zum Mittagsschlaf muss man den Kleinen auf den Schoß nehmen, das ist im Auto praktischer. Der TGV kommt aber immerhin pünktlich in Strasbourg an, Fahrtzeit insgesamt etwas mehr als 6h, das wäre mit dem Auto kaum möglich (oder ggf. sehr teuer weil man ständig jenseits aller Speedlimits unterwegs ist).

Zeit etwas Bilanz zu ziehen bezüglich dieser Form Urlaub. Eines ist sicher: Die Bahn ist eine brauchbare Option, insbesondere für längere Strecken, die man eher nicht mit dem Auto fahren möchte. Auch preislich ist man mit früh gebuchten Tickets sehr günstig unterwegs. Jedoch haben sich die Erwartungen nicht ganz erfüllt, die normalen Sitzplätze sind definitiv nicht sonderlich geeignet. Mit zwei Kindern möchte ich das nicht machen. Ob es besser klappt wenn man ein Familienabteil bucht (daran haben wir nicht gedacht) müsste man ausprobieren.

Ein weiterer Nachteil ist definitiv die Mobilität vor Ort – mit dem Zug kommt man sehr gut von Zentrum zu Zentrum, aber danach ist man erst einmal auf den ÖPNV angewiesen oder man braucht einen Mietwagen. Was man an der Langstrecke gespart hat, legt man hier ggf. schnell wieder drauf, denn Kindersitze sind scheinbar vergoldet, jedenfalls wenn man nach dem Preis geht. Mit dem eigenen Auto hat man ihn zwangsläufig mit dabei.

Insgesamt ist es mit Städte-Urlaub auch eher schwierig wenn man Nachwuchs dabei hat – das fängt mit den Hotels an. Wir haben zwar Glück gehabt mit den Doppelzimmern bzw. den Angeboten der 3er Zimmer, aber insgesamt ist es doch sehr beengt. Auch sind die Preise meist doch recht saftig und man hat wenig Möglichkeiten auf Selbstversorgung zu setzen. Daher sind Ferienwohnungen wohl für Familien doch eher eine Option. Noch keine rechte Option waren die Jugendherbergen, das könnte ich mir interessant vorstellen wenn man mit etwas größeren und auch selbstständigeren Kindern unterwegs ist.

Mit einer Ferienwohnung wäre man da oftmals eben nicht mehr in der Stadt und hätte etwas Wege auf sich zu nehmen. Allerdings haben wir die Stadtnähe in der Form wie wir sie bisher zu schätzen wussten gar nicht übermäßig genutzt. Abends mal noch etwas ins Nachtleben eintauchen ist mit Nachwuchs einfach nicht drin, teilweise war es schon schwierig passend geöffnete Restaurants zu finden.

Was das Equipment betrifft: Ich habe gemerkt, dass es nicht immer nötig ist die umfangreiche Foto-Ausrüstung mit mir herum zu tragen. An einigen Stellen wäre sie hilfreich gewesen (unter Anderem für die Flamingos) aber wirklich vermisst habe ich sie nicht. Auch hier ist Überlegung mit einer Ferienwohnung als „Zwischenlager“ eine Idee wert, im Zug habe ich es aus Gewichts- und Platzgründen vermieden die Ausrüstung mitzunehmen. Beim eigenen Auto wäre sie wohl mitgekommen.

Für die Spaziergänge bis Wanderungen hat sich der faltbare Kinderwagen bzw. Buggy als brauchbarer Kompromiss herausgestellt: In der Innenstadt ist man damit gut bedient und im Zweifel ist er schnell zusammengelegt. Sobald es etwas in die Natur geht, wird es allerdings schwierig – mit den kleinen Rädern war es am Strand oder auf Frioul nicht wirklich gut zu schieben. Für solche Fälle wäre es besser einen entsprechenden Gelände-Kinderwagen dabei zu haben. Mit zwei Kindern wird sich hier wohl auch unser Fahrradanhänger anbieten. Wobei Glen mittlerweile den Kinderwagen gar nicht mehr übermäßig benötigt und vielfach selbst laufen wollte.

Fahrräder sind ein gutes Stichwort – für etwas größere Strecken im Nationalpark wären sie ein passendes Vehikel gewesen. Leider gab es auch keine Möglichkeit sich vor Ort ggf. Räder zu leihen. Wobei es dann mit Kindersitz oder Anhänger wohl auch wieder spannend geworden wäre.

Dinge die wir vergessen haben: Ein Messer zum Schneiden und Bestreichen von Brot, das haben wir unterwegs nachgekauft.

Was würden wir beibehalten: Den ÖPNV (egal wie schlecht er war) für den Transport innerhalb der Stadt und die Stress-Reduktion durch Weglassen von Zielen und Besuchen. Zwar ist es ggf. etwas ärgerlich auf Besichtigungen von historischen Stätten oder Museen zu verzichten, aber mit kleinem Kind macht das ohnehin wenig Freude. Zudem haben wir es geschickt vermieden den Urlaub von vorne bis hinten durchgehend zu verplanen. Das hat uns die notwendige Flexibilität und Entspannung gebracht.