Herren- und Brückentage einmal anders

Wie ich ja gelernt habe, heißt der Vatertag in den östlichen Landesteilen der Republik ja auch Herrentag. Finde ich fast treffender – da kann man dann auch was machen, wenn man noch nicht Vater ist :-O und es gibt ja so viele HERRliche Beschäftigungen für solche Tage.

Ich habe den Tag und den heutigen Brückentag jedenfalls in meinen Augen sinnvoll genutzt – auf die großen Aktionen mit zulaufen lassen und zudröhnen geb ich ja eh nicht viel – um fertig zu sein, gibt es bessere Alternativen – man renne mal eben Marathon oder etwas vergleichbares – ein halber steht ja für morgen auf dem Programm – Spargellauf in Lampertheim – mal sehen wie das wird.

Angefangen habe ich am Donnerstag mit ein wenig Aufräumen und Putzen, was halt endlich mal erledigt gehörte. Kurz vor elf bin ich dann zu Martin gefahren – für die meisten Bastelarbeiten reicht mein Werkzeugpark daheim einfach nicht aus – ich wüsste einfach nicht, wo ich die Kreissäge hinstellen sollte …

Auf dem Plan standen allem voran die bereits angefangenen Schubladen für unter meine Spüle – zugesägt hatte ich die Einzelteile ja bereits – nur noch die Feinarbeit und die Montage standen auf dem Programm.
Eigentlich dachte ich ja, die meiste Arbeit sei bereits geschafft – aber die Kleinigkeiten sind meistens ja deutlich aufwändiger als man denkt … Das fängt mit der Kantenbearbeitung an: Erst Anfasen und dann schleifen was das Zeug hält – an und für sich lässt sich das Hartpapier aus dem die Schubladen werden sollen recht gut bearbeiten – härter und feuchtigkeitsrsistenter als Holz, aber noch weich genug für Holzwerkzeuge.
Nur die Schnittkanten muss man recht lange nachschleifen bis sie anständig glatt sind.

Die Montage ist auch aufwändiger als ich gedacht – immerhin sind es die ersten Schubladen die ich selbst baue. Die Eck-Klötze habe ich ja recht bald beieinander – aber wie baue ich die Teile, so dass sie rechtwinklig werden … Am Ende ist der Trick ganz einfach – nicht mit den Seiten anfangen, sondern mit dem Boden und daran die Seitenteile festmachen. Martin ist gut ausgestattet – zwischenzeitlich arbeite ich mit mehr als 4 Schraubzwingen gleichzeitig an einer Schublade.
Ebenfalls als nicht so einfach erweisen sich die Rollen bei der Montage – damit ich keinen Platz verschenke lasse ich die noch einige Millimeter in die Bodenplatte ein. Dank Forstner-Bohrer eigentlich kein Problem – nur habe ich mich wohl etwas vermessen und wollte ja unbedingt die Platte nicht weiter schwächen als notwendig – also ein großer Bohrer und zweimal mit einem kleineren – rechts und links für die „Flügel“ der Rollen – dort werden die Rollen verschraubt. Was ich nicht bedacht hatte – der Forstner-Bohrer hat eine Spitze … ich hätte die Bohrung am Ende machen sollen – so habe ich mir durch unüberlegtes Bohren zusätzliche Arbeit geschaffen – denn ein Gewinde sollte ja auch noch in die Platte – nur geht das so schlecht zu schneiden, wenn da schon direkt nebendran ein Loch von der Forstner-Spitze ist …
Die Platte hat aber zwei Seiten – also machen wir die Gewindebohrung von der anderen Seite … natürlich mache ich das ordentlich … also mit einem 3-Schnitt-Gewinde-Bohrer (hinterher fällt mir ein: für Durchgangslöcher tut es auch ein Einschnitt-Bohrer … :x) macht bei zwei Schubladen, zu je 4 Rollen mit je 2 Schrauben – macht 48 Arbeitsgänge … aber immerhin passt danach alles und die Rollen finden ihren Platz unter der Platte …
Ein erstes Probe-Rollern durch die Werkstatt ergibt: Hält auch einiges an Gewicht aus!

Für die Fronseiten muss ich noch etwas warten, die muss ich noch an die genauen Gegebenheiten meiner Küche anpassen.

Also: Weiter geht es mit dem nächsten, wenn auch wesentlich kleineren Projekt: Für mein IKEA-Regal habe ich mir schon häufiger einen Auszug gewünscht. Darauf kann man dann eben mal schnell den Ordner ablegen, wenn man nur etwas nachschlagen will, oder auch beim Einräumen ist es hilfreich eine Ablage zu haben, wenn man die Sachen ins Regal sortiert.
Lösung ist relativ simpel: 2 Schubladen-Schienen und vier passende Leisten vom Lieblingbaumarkt (aka Sperrmüll), ein Satz Schrauben und schon hat man alles beinander. Trickreich ist nur die Montage der Schubladenschienen – da kann man sich etwas bei vertun und dann wertvollen Auszugsraum verschenken wenn man nicht aufpasst, aber ansonsten nur noch Bohren und festschrauben. Auf die Leisten kommt dann ein ganz normales Brett aus der Ivar-Serie von IKEA – naja fast normal – die Ecken mit denen sich das Brett normalerweise in das Regal einhängt muss man absägen sonst klappt es mit dem Rausziehen nicht.

Abends dann noch einige spannende Augenblicke: Passt das auch alles so wie ich mir das vorgestellt habe? Oder habe ich mich irgendwo vermessen/verrechnet? – Bis auch eine etwas zu lang geratene Frontplatte für die Küchenschublade passt alles. Wenn ich Pech habe muss ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal die Schubladen in die Hand nehmen und den Schuladenkörper oben etwas einkürzen – unter den Schränken stehen einige Teile für die Schrankfüße in den Schubladenbereich – das sind nur wenige Millimeter und derzeit kann ich das überlisten, indem ich die Schraubfüße etwas höher einstelle – aber wenn die Arbeitsplatte ihre endgültige Lage endlich mal erreicht hat, dann wird das möglicherweise nicht mehr reichen. Die Frontplatten sind ein bis 2 Millimeter zu hoch, und schleifen daher auf den etwas unebenen Fließen – aber ich kann auf alle Fälle bereits anzeichenen wo sie hingeschraubt gehören – doppelseitiges Klebeband ist eine klasse Erfindung für solche Fälle.

Der Schieber für ins Regal passt auch – montieren kann ich ihn allerdings nicht mehr, dazu ist es zu spät und der Akkuschrauber würde wohl zuviel Lärm machen.

Freitag ist verordneter Brückentag im Geschäft – also nochmal Zeit zu Basteln und die Sachen fertig zu machen. Der Einbau des Regals ist eine Sache von wenigen Minuten, beim Test notiere ich mir gleich, noch einen Klotz als Griff anzufertigen, damit bekommt man die Schublade leichter aus dem Regal gezogen.
Schubladen aus der Küche nehme ich wieder mit um die Frontplatten zu montieren. Auf dem Weg nach Lampertheim schaue ich gleich noch im Bauhaus vorbei und besorge mir Kleber um endlich den Exzenter-Schleifer-Teller kleben zu können – und natürlich gehe ich auch in der Holzabteilung vorbei um mich über die Möglichkeiten für meine nächsten Projekte (2 Regale über der Arbeitsplatte) zu informieren.

Die Montage der Frontplatten inklusive dem Nachschneiden ist völlig unproblematisch. Aufpassen muss ich nur beim Gewindeschneiden bzw. beim Bohren der Löcher dafür, die sollten ja vorne nicht sichtbar werden.
Eigentlich wollte ich ja Griffe an die Schubladen machen, aber ich entscheide mich um, und mache in die Oberkante jeweils nur eine Aussparung als Griffmulde – auf der Fräßmaschine mit einem 12er Fräser geht das sehr sauber und präzise – zum Abschluss noch die Kanten auf der Oberfräse etwas verrunden, und schon macht es richtig Freude die Schubladen zu Benutzen. Fast hätte ich den Klotz für unter das Regal vergessen, aber auch das sind dann nur noch Minuten bis er fertig ist.
Etwas länger dauert da dann schon das Aufräumen der Werkstatt und das Saubermachen – fast eine halbe Stunde lang bin ich mit Besen, Kehrblech und Staubsauger unterwegs.

Aber die Ergebnisse können sich in jeder Hinsicht sehen lassen – zum Abschluss des Tages gehe ich noch ein Eis bei Oberfeld essen – nach getaner, erfolgreicher Arbeit schmeckt das gleich doppelt so gut. Da Freitag nachmittag ist, ist sogar die Schlange sehr kurz, was mich um so mehr freut.

Fazit: Individuelles Wohnen und eine pfiffige Wohnungsgestaltung muss nicht teuer sein – und eine sinnvolle Verwendung der freien Tage war es allemal. Morgen geht es wieder nach Lampertheim – allerdings diesmal zum Laufen – es ist Spargellauf. Mal sehen wie das wird, es ist ja nur ein Halbmarathon.

Gartenschlauch-Telefon-Zentrale und Tisch

In meiner Kindheit haben wir häufig darüber nachgedacht ein Gartenschlauchtelefon zu bauen, wie man es aus den diversen Bücher von Janosch kennt. Ich habe mir damals immer vorgestellt in meinem Zimmer wäre die Vermittlung in der sämtliche Leitungen zusammen laufen.

Nunja nach etwas mehr als 20 Jahren ist es nun auch soweit – wenn schon kein Gartenschlauch, dann aber doch ein solides Netzwerk – die Handvermittlung habe ich auch gegen einen Switch eingetauscht – aber es ist doch ein ansehliches Netzwerk geworden, dass ich mir hier in der Wohnung eingerichtet habe. Noch weiß ich nicht genau, ob ich die 6 Doppeldosen jemals wirklich benötigen werde aber Netzwerke haben ja die Eigenschaft eher immer zu klein zu sein, und normalerweise hat man eine Dose immer da wo es grad nicht so gut passt.

In den nächsten Tagen kommt dann auch noch der Stromanschluss, die Halterungen für die Modulsteckdosen sind mittlerweile nachgeliefert. Dann habe ich wirklich einmal eine richtig schöne Arbeitsplatte auf der ich auch arbeiten kann.

Nächster Schritt sind dann ggf. noch Regale für obendran und eine saubere Lösung für die Schränkchen unter der Arbeitsplatte.

Auch ein anderes Projekt ist endlich fertig – nachdem ich am Sonntag auf der Fräse bei Martin die Schienen für meinen Tisch gefertigt habe, konnte ich ihn jetzt endlich wieder zusammensetzen – diesmal richtig herum und mit den neuen Schienen – passt alles wunderbar.

Noch weiß ich immer nicht, wann ich mit der Einrichtung soweit sein werde, dass ich sagen kann: „Fertig!“ aber es wird langsam immer wohnlicher.

Die Tücke des Objekts

Ja der diversen Tücken eines Projekts wird man sich erst so richtig bewusst wenn man damit arbeitet – egal ob mit Software, Hardware oder auch beim Wohnungseinrichten.

Gerade eben hatte ich mal wieder einen solchen Aha-Effekt. Ich wollte noch eben mal die Gehrung für meinen neuen Kabelkanal sägen, damit ich ihn bei nächster Gelegenheit einfach an die Wand dübeln kann. Wie es sich gehört habe ich mir dafür eigentlich passendes Werkzeug ausgeliehen: Kabelkanal bearbeitet sich bekanntlich sehr bequem mit einer Kappsäge – und auch bei Martins Ausbau hatte ich da echt gute Efahrungen gemacht. Anlegen, Winkel sauber einjustieren – absägen und fertig.

Aus diesem Grunde habe ich mir auch die Säge von Martin ausgeliehen, sie ist zwar nur eine aus der Baumarktklasse aber es hat ja bisher gut geklappt damit – und für die 3-4 Schnitte die ich machen muss, vielleicht auch noch einige mehr, da sollte es doch reichen.

Leider hatte ich eines nicht bedacht oder zumindest nicht in voller (sprichtwörtlicher) Tiefe: Die Ausmaße meines Kabelkanals – im Querschnitt rechteckig 70x130mm – ein übliches Maß für Brüstungskanal. Was man dann beim Sägen einer Gehrung bedenken sollte: der Schnitt wird ja länger (bei 45°Gehrungen um den Faktor Wurzel(2) also ca. 1,4 …) und das packt die Säge dann doch nicht mehr – das Blatt ist einfach zu klein um diese Schnittiefe zu bewältigen. Gerade absägen ist kein Thema, da reicht die Tiefe gerade noch so, auch wenn es mit der Länge schon wieder problematisch wird, aber dafür ist es ja eine Zug-, Kapp- und Gehrungssäge. Da reicht der Durchmesser des Blattes dann nicht mehr …. ich habe es jetzt mit Salami-Taktik probiert aber das Ergebnis ist gelinde gesagt enttäuschend.
Jetzt werde ich wohl doch das Material einpacken und auf einer anständigen Tischkreissäge zuschneiden …

Wieder was gelernt. Bei Gelegenheit kaufe ich mir dann wohl doch mal eine passende Säge die auch solchem Kabelkanal gewachsen ist.

Einmal Mannheim Heidelberg bitte …

So oder zumindest so ähnlich war die Order meiner amerikanischen Tauchkollegen Bill und Jeane die am Montag bei mir vorbeigeschaut haben.

Auf Ihrer Tour durch Westdeutschland und Frankreich (es gibt einfach so viel zu sehen in Europa und es ist so dicht gepackt …) durfte natürlich auch das malerische Heidelberg, von dem alle Amerikaner und auch die Touristen aus anderen fernen Ländern so schwärmen nicht fehlen. Gut wenn man einen einheimischen Reiseführer hat, der einem hier über die Runden hilft.
Raimund hatte dankenswerter Weise ja schon den Großteil des Reiseplans organisiert (typisch deutsches Verhalten 😮 ). So blieb mir nur noch der lokale Teil für Mannheim und Heidelberg. Ich hatte ja noch Bamberg und Würzburg angeboten, das wäre dann in Kombination mit meinem Weltkulturerbelauf in Bamberg möglich gewesen – wobei es dann mit der Stadtführung in Bamberg schwierig geworden wäre – wobei der Lauf dort ja auch an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten zumindest vorbei kommt.

In Deutschland haben wir ja ein vergleichsweise gut ausgebautes Schienen-Netz und so trafen wir uns gegen halb elf dann endlich auf dem Bahnhof in Mannheim – von wegen deutscher Pünktlichkeit – die Bahn demonstrierte eindrucksvoll, dass wir auch anders können – wenn auch diesmal nur 10 Minuten Verspätung.

Weiter ging es dann auch mit der S-Bahn nach Heidelberg – wichtigstes Ziel dort: Das alte Schloss, die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Vor die Besichtigung habe ich dann noch einen Bummel durch die Altstadt und die Besichtigung der Heilig-Geist-Kirche eingeschoben. Vor allem die Steigung zum Schloss hinauf stieß nicht auf ungeteilte Freude. Aber der Ausblick und der Anblick des Schlosses entschädigt doch dann für jede einzelne Schweißperle. Mir selbst hat der Anstieg weniger ausgemacht – ich muss mal sehen ob ich das vielleicht für Bamberg mal als Vorbereitungsstrecke nutzen kann.
Im Schloss dann natürlich der Abstecher ans große Fass – wir haben uns überlegt mit was man es wohl am besten füllen würde (wenn es denn dicht wäre). Ich bin ja mittlerweile dafür es mit Weißbier zu füllen und für den Heidelberger Halbmarathon als Ausgabestelle zu verwenden …

Ebenfalls im Schloss befindet sich das Apotheken-Museum – da war ich vorher noch nie drin, aber wenn man schon mal da ist: Nicht schlecht gemacht, eher klein und beschaulich, aber man behält den Überblick und fühlt sich beim Verlassen nicht vom Wissen „erschlagen“.

Zu Tal ging es dann über „kurzer Buckel“ also die 315 Treppenstufen vom Schloss bis an den Kornmarkt, dieser wurde mal wieder vielfach falsch übersetzt von den verschiedensten Reisegruppen: Corn ist nunmal Mais und Nicht Korn bzw. Getreide – Wheat wäre Weizen, Barley ist die Gerste, Rye der Roggen – zu der Zeit als der Markt noch für den Warenaustausch dieser Art genutzt wurde, wuchs der Mais noch völlig unbekümmert in Südamerika.

Die alte Brücke in Heidelberg ist immer wieder ein schönes Ausflugsziel, vor allem wenn man sehen kann wie weit man gerade zum Schloss hochgelaufen ist.

Den Rückweg haben wir durch „die Plöck“ die etwas weniger touristisch geprägte Einkaufsstraße in Heidelberg genommen – natürlich mit einem Stopp im Zuckerladen – wenn ich schon mal da bin – eine Runde Gummibärchen zur Zwischenstärkung, ein paar Fudges, Schaumzucker (Speck) für meine Freundin und für mich mal wieder etwas Borkenschokolade 🙂

Ab Bismarkplatz war denn erst mal Entspannung angesagt – mit der OEG bis nach Seckenheim und dort ins Gasthaus „Schloss“ – nach dem Besitzerwechsel tendentiell um etwas gehobeneres Ambiente bemüht, was man auch in den Preisen merkt. Insgesamt nicht schlecht, aber ein wenig mehr hätte ich für die Preise denn doch erwartet. Draußen sitzen war leider nicht drin, denn es regnete gerade mal wieder eine kurze Runde. Bis das Essen kam haben wir uns meine Zeit in den USA in Kurzfassung angeschaut.

Zur Verdauung eine Haltstelle laufen, schön am Neckar entlang. Ich bin ja gewohnt, dass auf dem Weg am Ufer viele Radfahrer unterwegs sind. Für meine Gäste ein völlig neue Erfahrung, dass Radfahrer derart unerwartet flott auftauchen 😉

In den verbleibenden Stunden gab es dann nochmal Programm „Mannheim kompakt“, also am zweitfgrößten Barockschloss nach Versailles vorbei (zumindest nach der Anzahl der Fenster) – das Museum dort war nach deutscher Gründlichkeit schon dicht – letzter Einlass um 16:30 – wir waren 16:28 vor der Tür und keiner machte mehr auf 😐
Kurzer Schwenk durch die Universität im Schloss und die Schlosskappelle.
Nächstes Ziel: Die von außen doch etwas unscheinbare Jesuiten-Kirche – im Inneren bietet sie doch reichlich Pomp und Glanz – eine gelungene Überraschung, die glaube ich auch länger im Gedächtnis bleiben wird. Vorüber am Schillerplatz, zum Paradeplatz und dem ultimativen Mittelpunkt der City – direkt in der Gleiskreuzung am Paradeplatz.

Einmal die Planken hoch zum Wasserturm mit der Jugenstil-Anlage drum herum auch hier wieder großes Erstaunen wie viel Grün doch in der Stadt zu finden ist, ohne dass man weite Wege gehen muss. Das Wetter hat nicht mehr ganz so mitgemacht – es hat ein wenig geregnet, aber noch erträglich.

Letzte Station: Marktplatz mit Kirche, altem Rathaus und Brunnen. Der frisch restaurierte Brunnen sieht echt gut aus, die Kirche und das Rathaus sind noch im Werden begriffen, derzeit kann man vor allem das Gerüst davor bewundern…

Zum Ausklang sind wir noch ins Stars, die kleine Cocktail-Bar über dem Stadthaus – noch einmal den Blick schweifen lassen über die besichtigten Orte – Heidelberg kann man bei gutem Wetter auch von dort aus erkennen, diesmal verschwand es im Grau vor dem Odenwald.

Insgesamt ein sehr kurzweiliger und auch für mich interessanter Tag – und obwohl ich eigentlich Laufen doch gewohnt sein müsste und ein wenig Erzählen doch gar nicht so anstrengend ist, fühlte ich mich am Tagesende ziemlich geplättet.

Ich freue mich auf alle Fälle auf ein Wiedersehen – wenn alles klappt im nächsten Jahr in Schottland – wer weiß wann dann wieder.

Wenn andere Menschen Langeweile haben

Ich mag meine Wohnung – soviel steht fest. Mittlerweile sind große Schritte getan um sie endlich fertig einzurichten – auch wenn es sicherlich noch eine Weile dauern wird, bis ich sagen kann: Jetzt bin ich wirklich mit der Einrichtung zufrieden so wie sie ist. Noch wandern einzelne Möbel praktisch im Wochentakt umher. Aber kommt Zeit kommt Rat.

Um so ratloser werde ich mittlerweile bei meiner Nachbarschaft hier. Nicht dass man sich nicht sehen und nicht grüßen würde, aber es sind diverse zwischenmenschliche Auswüchse bei denen ich manchmal echt denke „was ist denn das für ein Film?“ bzw. „was geht hier denn ab?“.

Gerade eben hatte ich mal wieder so ein „Aha“-Erlebnis: Es ist ja kurz vor 0:00h – und ich wollte noch eine Kleinigkeit essen. Also raus dem Bett und ins große Wohnzimmer – wie üblich schlafe ich nur mit einem etwas längeren T-Shirt. Im Wohnzimmer habe ich eine recht breite Fensterfront zum Balkon hin. Auf dem Nachbarhaus steht wild gestikulierend ein Mensch – er scheint mich zu meinen. Für nach draußen ziehe ich mir dann doch lieber mal eine Hose an.
Als erstes Mal muss ich mir anhören ich wäre dumm … und würde spinnen. Ich versuche erstmal das Gespräch wieder auf ein sachliches Niveau herunter zu bewegen um heraus zu finden, was eigentlich los ist. Es stellt sich heraus: Der Mann hatte wohl gerade mal wieder nichts besseres zu tun als aus dem Fenster zu schauen – was tut man nicht alles wenn man Langeweile hat. Und er fühlt sich angegriffen weil ich nackt durch meine Wohnung laufen würde. Mir ist das eigentlich leidlich egal – auf die Distanz kann man meines Erachtens nach eh nur mit dem Fernglas was erkennen (selbst wenn es eines der Monstergeräte mit 3cm Durchmesser und 25cm Länge sein sollte). Was den guten Mann umtreibt ist die Sorge um seine Kinder. Eine Sorge die ich nicht wirklich teilen kann – wie gesagt auf die Entfernung sieht man eigentlich nur etwas wenn man explizit hinschaut und am Besten noch optische Hilfsmittel benutzt. Erschwerend kommt hinzu das aufgrund meiner Ausbau-Arbeiten die Fenster derzeit vor Staub doch reichlich milchig sind – in einer ruhigen Minute werde ich (bei Abwesenheit des Nachbarn – man will ja niemandem zu nahe treten) mal die Gegenprobe machen was ich im Haus gegenüber alles erkennen kann.
Ich schlage mehrfach vor, dass er ja nicht hinzuschauen braucht, aber das interessiert ihn nicht – er will lieber gelich rüber kommen – der Ton klingt leicht gereizt und aggressiv – aber ich kenne solche Leute ja zur Genüge – die insgesamt 8 Stockwerke sind da doch ein signifikantes Hindernis. Zudem habe ich ja auch noch eine Treppenhaustür und auch die Wohnungstür ist solide. Wenn er da dagegen bollert bekommt er es wohl eher mit den anderen Nachbarn wegen Ruhestörung zu tun…

Nachdem mit Argumentation nichts zu erreichen ist und sich einige Nachbarn (diesmal sicherlich teilweise berechtigt) über unsere Argumentation beschwert haben – die Distanz zwischen den Häusern braucht halt doch ein paar Watt an Lautstärke, aber ich kann noch immer auf das Training aus der Jugendgruppe bauen.

Ich solle doch die Rollläden zumachen oder mir Vorhänge hinhängen – wie oben geschrieben ich bin noch immer mit der Einrichtung beschäftigt, und Vorhänge kommen sicherlich auch irgendwann an dieses Fenster aber eben nicht von jetzt auf gleich. Und lichtdicht will ich das Fenster auch nicht machen – wobei es bei Nacht sowieso niemanden stören würde. Aber ich mag es nunmal gerne wenn morgens gleich Licht zum Fenster herein kommt. Vorhänge machen aber so lange keinen Sinn, wie ich noch am Werkeln bin – sie würden nur den ohnehin vorhandenen Staub auffangen und ich müsste sie regelmäßig abhängen um sie sauber zu bekommen. Soviel zum sachlichen Stand.

Im Nachgang muss ich ehrlich sein: Ich finde es fast schon amüsant und würde ja am liebsten noch eine passenden (vielleicht rote) Beleuchtung bei mir im Wohnzimmer aufhängen, damit es noch expliziter wird. Irgendwie fühle ich mich an die Zeit in den USA erinnert – dort darf man an einigen Stellen nicht mal die Unterwäsche im Hof auf die Leine hängen – Umkleiden am Strand ist ein ganz heißes Eisen. Ich dachte eigentlich, dass wir in Deutschland in einer aufgeklärten Gesellschaft leben, aber scheints ist die allgemeine Bildung in Sachen Moral bei einigen auf der Strecke geblieben.

Angeblich würden wegen ja sogar wegen meines Verhaltens soviel Sexualdelikte geschehen – wie der Nachbar auf dieses dünne Brett kommt kann ich gar nicht nachvollziehen – und es wird wohl auch sein Geheimnis bleiben, denn erklären ist ja nicht sein Ding.

Nächste Frage die ich mir stelle: Was regt den Mann eigentlich so furchtbar auf? Ich habe aus meinem Fenster auch einen sehr freien Blick in die Wohnungen meiner Nachbarn – dank dem Hang zu immer größeren Fernsehern kann ich teilweise sogar direkt mitgucken – nur der Ton fehlt mir dann halt. Aber das Fernsehprogramm meiner Nachbarn ist eh meist recht öde oder es fehlt das Niveau – RTL und Co brauche ich nicht wirklich. Seit mittlerweile mehr als 4 Monaten komme ich sogar ohne eigenen Fernseher aus. Es keimt ein weiterer Verdacht bei mir auf – der gute Nachbar hat vielleicht gerade einen defekten Fernseher und war deshalb gezwungen sich in der Nachbarschaft umzuschauen – weil auf die Nähe können die Augen dank übermäßigem Fernsehgenuss ja nicht gleich wieder fokusieren.

Weiterer Gedanken-Gang: Es ist, wie geschrieben kurz vor Mitternacht – was machen angeblich kleine Kinder die angeblich Schaden nehmen könnten um diese Zeit noch auf? Und wenn ich mir so anschaue was heute auf den Schulhöfen (oder auch in der Jugendgruppe – ich weiß wie gesagt wovon ich spreche) – da würde ich mir viel eher Gedanken über das Wohlergehen meiner Kinder machen. Aber wahrscheinlich werden die Nachbarskinder ja auch durch den Fernseher erzogen – zumindest läuft das Gerät in dem Haushalt auch recht häufig.

Hab mich jetzt ein wenig kundig gemacht – so direkt habe ich mal nichts zu befürchten und werde mich das nächste Mal einfach köstlichst amüsieren wenn der Kerle wieder auf dem Balkon rumhampelt, weil er Langeweile hat.
Ich habe keine – ich hab genügend andere Dinge um mich zu beschäftigen als mich ans Fenster hängen zu müssen und zu gaffen was meine Nachbarn machen…

Vom Sinn und Unsinn von Regeln und Verordnungen

Dass ich bei Verordnugnen, Geboten und auch Gesetzen stets misstrauisch bin und auch immer wieder mal den Sinn einer Regelung hinterfrage ist nichts Neues. Leider habe ich schon zu oft auf Granit gebissen damit. Auch und in besonderer Unsinnigkeit bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im THW. Dort hat man den Gedanken aus Amerika schon vollständig inhaliert, assimiliert und verfeinert. Für jeden Pups braucht es jetzt ein Gutachten und wenn möglich sogar eine Fachkraft.

Auf solche Ungereimtheiten stoße ich in letzter Zeit auch immer wieder, mag sein, dass es auch daran liegt, dass ich jetzt im Berufsleben an einer weiteren Stelle mit Regeln und Vorschriften konfrontiert bin.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich bin kein Anarchist und ich bin der festen Überzeugung, dass es gewisser Regeln bedarf, damit sich die Menschheit nicht gegenseitig selbst auslöscht. Auch das Zusammenleben darf durchaus in geregelten Bahnen verlaufen – ich mag da die asiatische Einstellung: Erst einmal hast du Pflichten, wenn du diese erfüllst werden dir auch Rechte zugestanden. Das ist sicherlich nicht ein Allheilmittel und im Extrem führt auch das wieder zu Problemen, aber die Grundidee gefällt mir – vielleicht muss man hier einfach mal einen Mittelweg finden, gewisse Rechte hat man von Natur aus, andere muss man sich erarbeiten. So fernab von unserer christlichen, werteorientierten, modernen Gesellschaft mit dem Kapitalismus als angebliche „Krönung“ sind wir davon in der Realität gar nicht mal so sehr.

Aber was mich fertig macht und mich echt wurmt sind Verordnungen und Gesetze deren Sinn ich nicht rational erklären kann, oder die den mündigen Bürger entmündigen.
Ich denke jetzt hier nicht so sehr an die Entmüdigung im Sinne von Zensur, davon sind wir ja doch noch ein gutes Stück entfernt – aber es gibt genügend Stellen an denen ich mich als angeblich vollwertiges Mitglied der Gesellschaft entmündigt fühle. Das sind dann meist Regelungen die einem um einfachste Kompetenzen bringen – im ehrenamtlichen Teil des THW dürfen Helfer in der Unterkunft neuerdings keine Lampen mehr wechseln, dafür muss eine teure Fachfirma beauftragt werden. Angeblich aus Sicherheitsgründen – auf der anderen Seite soll jeder Helfer im Einsatz in der Lage sein einen Brenner im Scheinwerfer auszuwechseln – irgendwie doch schon schizofren wenn man mich fragt. Von der Steuergeld-Vergeudung mal ganz abgesehen (oder ist das eine Maßnahme aus dem Konjukturpaket?). Vielleicht sollte man da mal den Bund der Steuerzahler mal mit füttern.

Ich finde es beschämend wie sehr die Ausbildung der Helfer mit Füßen getreten wird – man könnte fast schon sagen, ein Schlag ins Gesicht: Auf der einen Seite bekommen die Helfer wirklich eine fundierte Ausbildung – wenn sie auch erst einmal Grundausbildung heißt und wirklich die Grundlagen für alles weitere schafft – aber mit den Grundlagen sollte ein Helfer für die alltäglichen Aufgaben doch gerüstet sein. Aber nein, er braucht noch für jede etwas umfassendere Tätigkeit eine spezielle Belehrung oder gar einen Lehrgang. Ich streite nicht ab, dass für manche Tätigkeiten weiteres Fachwissen vorhanden sein muss, aber das sollte die Ausnahme bleiben – sonst kann ich die neuen Helfer ja bald zu gar nichts mehr einsetzen. Neueste Krönung in diesem Bereich: Die Dienstvorschrift zum Kistenstapeln – ja wir reden von der Kinderbelustigung, bei der ein Aspirant zur Sicherung in ein Geschirr gehängt wird und dann Stück für Stück einen Turm aus Getränkekisten baut, bis dieser einstürzt. Um diese Kinderbelustigung durchzuführen ist mittlerweile ein spezieller Lehrgang erforderlich. Das will mir absolut nicht rein und ich hoffe das wird irgendwann auch wieder besser und der gesunde Menschenverstand setzt sich beim Katastrophenschutz wieder durch, denn von der Erfahrung und dem Sachverstand der Helfer vor Ort hängt der Erfolg im Einsatz ab. Es ist gut Vorgaben und Lehrbücher zu haben in denen man in Zweifel nachschlagen kann – aber hier wird mal wieder das Kind mitsamt dem Bade ausgeschüttet.

Bitte liebe Leute verwendet doch einfach ein wenig die graue Masse die ihr zwischen den Ohren habt – der gesunde Menschenverstand und eine gewisse Kenntnis von technischen Vorgängen und alltäglichen Gefahren sollte einem durchschnittlichen Europäer mit grundlegender Schulbildung doch zu eigen sein. Oder zu was erziehen wir unsere Nachfolgegeneration in den Schulen derzeit – zum Auswendiglernen irgendwelcher Sicherheitsvorschriften und zur vollständigen Abschaltung des logischen Denkens – teilweise habe ich leider den Eindruck. In diesem Fall war einiges früher vielleicht leichter und evtl. auch besser.

Gegenteiliges habe ich auch schon erlebt, nämlich, dass überlebte Traditionen bis zum Umfallen weiter gepflegt werden, obwohl sie schon lange nicht mehr zeitgemäß sind. Am vergangenen Wochenende hatte ich mal wieder ein solches Beispiel. Es geht um die in der Hausordnung verankerten „Ruhezeiten“ in denen kein Lärm gemacht werden darf. Ich bin damit einverstanden, dass es eine vorgeschriebene Nachtruhe gibt, an die sich jeder zu halten hat – auch wenn die Formulierung in der Hausordnung für etwas kleinkariert halte, ab 22:00h hat Ruhe zu sein. Besser finde ich auch hier an den gesunden Menschenverstand zu appellieren (siehe oben), in Jugendzeltlagern haben wir beste Erfahrungen mit der Regelung gemacht: Ab 22:00h hat sich jeder so zu verhalten, dass wer schlafen will schlafen kann, aber ansonsten bleibt alles erlaubt. Das man dann im Haus nach zehn Uhr abends keine Löcher mehr in die Wand bohrt versteht sich eigentlich von selbst – aber es sollte weiterhin möglich sein, eben doch mal einen umfangreicheren Satz Dinge aus dem Auto in die Wohnung zu tragen – das geht verhältnismäßig leise aber sicherlich nicht lautlos.
Auch hier denke jeder ein wenig mit und schon klappt es.
Was dann schon wieder nervt sind Beschwerden wenn man vor der Nachtruhe noch Arbeiten ausführt – wer berufstätig ist kennt das Dilemma: Bis man heimkommt kann es schon mal nach acht werden, und ein Regal hebt nunmal leider auch nicht mit Patex an der Wand – es ist ja nicht so, dass jeden Tag nach acht noch gebohrt wird – ein wenig Rücksichtnahme auf den berufstätigen Mitbewohner ist meines Erachtens auch hier angezeigt. Vielleicht ist derjenige ja sogar mal so nett und leiht einem selbst das Bohrgerät für etwaige Renovierungen.

Ein überholtes Relikt aus der Mitte der vergangen Jahrhunderts ist meines Erachtens jedoch die mittägliche Ruhepause (bei uns hier von 13-15h an Werktagen, inklusive Samstag) – ich weiß nicht aus welcher Epoche diese Regelung noch stammt, aber sie passt heute nicht mehr in das aktuelle Leben, zumindest in meinen Augen. Es mag ja angehen, dass einige Leute in der Zeit gerne ihren Mittagsschlaf halten würden, allerdings ist das heute wohl eher nicht der Fall – selbst für Schichtarbeiter sind die Zeiten ein absoluter Witz – die zwei Stunden bringen da auch nichts. Auch die Ruhezeit für Kinder ist meines Erachtens nach ein Relikt als die Erziehung im Elternhaus noch alles diktierte. Aber von dieser „Zucht und Ordnung“-Zeit sind wir doch schon seit einiger Zeit weg. Heute ist es doch vielmehr so, dass die meisten Schulkinder erst nach 13:00h nach Hause kommen, dank G8 teilweise erst gegen Mittag – und der Trend geht doch ganz klar zur Ganztagesbetreuung – was die Regel absolut überflüssig macht – und wer sich nachmittags an einigen Kindern stört die auf einem Spielplatz sich austoben (eben weil der Zwang Schule endlich weg ist), der sollte sich doch auch daran freuen, dass sich die Kids bewegen und austoben – wir haben doch mehr als genug Gesundheitsprobleme eben weil die heranwachsende Generation sich nicht mehr genug bewegt. Woher soll auch der Wunsch dazu kommen, wenn er schon im Kindesalter abtrainiert wird und sanktioniert wird. Irgendwie erinnert das an Erziehungsmethoden aus Huyleys „Schöne neue Welt (brave new world)“.
Aber nicht nur die Kinder sind davon betroffen, auch jeder Mensch der heute noch ein wenig handwerkliches Geschick hat – er wird nahezu aussichtslos dazu verdonnert an Samstagen – für viele nunmal der einzige Tag an dem man etwas unfangreichere Dinge angehen kann, sonst hat man ja meist keine Zeit – für 2h Stunde sämtliche Arbeiten ruhen zu lassen. Ich habe das wieder ziemlich nervtötend empfunden, als ich meine Arbeitsplatte am Samtag montiert habe – die zwei Stunden hätten mir persönlich viel gebracht und das Projekt wäre ein gutes Stück weiter – stattdessen muss ich es jetzt auf mehrere Wochenenden stückeln bis ich fertig bin. Das nimmt einem den Spaß an der Bastelei und hemmt die Kreativität. Ich wünschte mir es gäbe eine Klage gegen diese Regelung und dass sie ein für alle Mal als „überflüssig“ abgeschafft wird – sie passt einfach nicht mehr in unsere moderne Zeit und Gesellschaft – bei den Ladenöffnungszeiten sind wir doch auch offener geworden. Hat es uns geschadet? Ich denke die wenigsten werden es bereuen, dass man mittlerweile in der Regel bis 20h einkaufen kann – jeder Berufstätige hat es als eine große Erleichterung empfunden nicht irgendwo immer total abgehetzt noch einkaufen zu müssen. Das die Lebenspartnerin den Einkauf erledigt ist in der heutigen Gesellschaft einfach nicht mehr gegeben – das Bild hat sich gewandelt und so auch die Gesetzeslage. Wollen wir mal hoffen, dass es auch für die mittäglichen Ruhezeiten in naher Zukunft auch vorbei ist.

So das war dann mal mein Wort zu Ostern – vielleicht gibts ja noch ein paar nette Ostereier mit freudigen Überraschung die nächsten Tage. Vielleicht poppt ja doch aus einem Ei der Segen der allgemeinen Vernunft empor – wobei ich nicht zu hoffen wage, dass es bald passiert.

Wenn mal wieder alles Gute auf einmal kommt

Ja so ungefähr war das Gefühl am Mittwoch abend bzw. am Donnerstag morgen: Mittwoch noch einem Kumpel bis recht spät abends ausgeholfen und am Donnerstag dann mit Vollgas in den Geburtstag gestartet. Praktischerweise war es schon so spät am Mittwoch, dass ich die ersten Geschenke gleich nach der Heimkehr auspacken konnte – nur leider nicht sonderlich viele – um genau zu sein, ein kleines, und das hatte ich mir auch noch selbst gegönnt: Ein Lego-Technik-Modell eines Teleskopladers – gab es bei Lidl im Angebot und so ein wenig Basteln ist doch immer schön.

Donnerstag dann erst mal eine Runde testen ob die Motorik auch im neuen Lebensjahr noch voll da ist – ein Kuchenblech auf dem Rad zu transportieren ist nicht unbedingt eine triviale Aufgabe. Aber es geht alles, man muss es nur wollen und vor allem langsam fahren – was bei den Schlaglöchern in der Strecke aber auch nicht immer leicht und hilfreich ist.

Auf Arbeit dann eine ganze Reihe Glückwünsche und der Kuchen ist auch gut angekommen, leider waren wegen Gründonnerstag viele in der Abteilung schon in Urlaub – naja kann man nichts machen, die Reste habe ich kurzerhand eingepackt.

Nächstes Ziel Tauchtraining, wie jeden Donnerstag, nur diesmal vorher noch beim Bäcker vorbei und eine Runde Brezeln für hinterher besorgen, zudem zur Feier des Tages noch gefärbte Eier für Taucherspiele: Eierlaufen kann ja jeder, aber Eier-Tauchen – das bedarf schon einiger Übung. Ärgerlicherweise war es beim Bäcker und bei Edeka doch recht voll – nunja, das Schwimmbad läuft ja schon nicht weg. Entgegen der ersten Schätzung waren es dann doch weniger Taucher als gedacht – das kam mir bei den Feierlichkeiten in meiner Wohnung dann etwas entgegen – lang waren die nicht, denn um kurz nach halb 7 hieß es dann schon wieder aufs Rad steigen und zum THW nach Lampertheim fahren.

Dort diesmal keine Ausbildung sondern Sitzung des Fördervereins – etwas zäh aber ganz aufschlussreich, anschließend die in Lampertheim übliche Gründonnerstagsfeier mit Grillen und gemütlich beisammen sein – sozusagen eine gratis Geburtstagsfeier – da kann man doch nicht meckern. Von Martin gab es noch ein praktisches Geschenk – ein Akkuschrauber, damit der Ausbau meiner Wohnung in Zukunft auch noch besser voran geht.

Heimfahrt dann irgendwann um kurz vor eins mit dem Rad durch den Käfertaler Wald. Schon lustig so im Dunkeln da alleine durch den Wald zu fahren – es erinnert mich immer wieder an meine Zeit in Nürnberg als ich jeden Morgen von Netztstall in den Nordost-Park gefahren bin. Lange Geraden hat es hier auch zur Genüge.

Alles in allem: Etwas viel auf einmal aber doch ein ganz netter Geburtstag – nächstes Jahr wird es wohl etwas entspannter – immerhin ein Samstag.

und wieder ein Schritt in die richtige Richtung

Schon wieder eine Woche rum – Wahnsinn wie schnell das gehen kann – bei dem gut gefüllten Terminplan ja aber auch kein Problem. Meiner ist ja eigentlich schon gut bestückt, wenn „nur“ das Alltägliche zu erledigen ist und die regelmäßigen Termine abgearbeitet werden – da ist dann aber auch schon Sport und etwas Freizeitgestaltung mit dabei.

Was dann natürlich noch dazu kommt sind Dinge die so dazu kommen bzw. sich kurzfristig ergeben. Die Woche war und teilweise ist es auch noch so: Da ein Anruf eines Kunden, dass sein Netzwerk nicht tut, zudem so Dinge wie Steuererklärungen, die letzten Wochen war es dann halt das Thema Auto und Versicherung usw. es wird einem definitiv nicht langweilig. Morgen abend ist dann noch eine Feier, aber es darf doch auch mal was zur Entspannung sein, so als Abwechslung.

Nebenher muss/soll dann bei mir auch noch die Wohnungsausgestaltung voran kommen, von so einigen schon seit einiger Zeit geschobenen Dingen in Sachen Software und andere Basteleien mal ganz abgesehen. Ich bin irgendwie froh, wenn ich mal endlich einen Status Quo erreicht habe, in dem ich sagen kann: Meine Wohnung ist soweit fertig. Noch habe ich diesen Status nicht erreicht – es sieht an einigen Stellen doch immer noch ziemlich nach Baustelle aus.

Der drohende Regen und das ausgefallene Treffen der Laufgruppe kam mir da heute mal wieder gerade recht. Heute standen keine weiteren Termine für den Abend auf dem Programm – Zeit sich mal wieder der Wohnung zu widmen. Die erste Buchenplatte ist mittlerweile fertig gewachst und sicht gut aus – ein wenig polieren muss ich sie vielleicht noch, aber das wohl erst im eingebauten Zustand und die Unterseite werde ich mir denke ich sparen, da reicht es ja aus, wenn sie geschützt ist. An den Geruch des Wachs gewöhnt man sich mit der Zeit doch, und er wird besser. Ich vermute mal, dass da einige Bestandteile des Waches doch ausdampfen. Auch wenn der Hersteller betont umweltfreundlich und frei von Lösungsmitteln zu sein – als alter Chemie-LKler weiß ich doch nur zu gut, dass fast jeder Stoff für irgendeinen anderen als Lösemittel dienen kann … ich tippe hier auf irgendwelche pflanzlichen, ätherischen Öle, Ester und vielleicht auch etwas längerkettige Alkohole…

Heute abend habe ich auch noch ein anderes Projekt zum Abschluss bringen können – ich habe endlich die Beleuchtung für meinen Ess-Bereich aufgehängt – eine Reihe Niedervolt-Spots aufgehängt an Draht – teilweise geerbt und teilweise bei IKEA neu gekauft. Sieht richtig gemütlich aus und ist ein absoluter Kontrast zu dem fast schon grellen Neon-Licht, das ich sonst habe. Wobei ich immer im Kopf habe: Was will ich erreichen? Das Neonlicht ist wunderbar wenn es um Arbeiten, flächige Ausleuchtung und Energie-Effizienz geht – wenn ich es gemütlich möchte, dann ist mir das Halogenlicht deutlich lieber.

Mal sehen was das Wochenende noch so bringt – vielleicht komme ich ja endlich dazu die zwei weiteren Exemplare Telefontische zu machen und das ausgefallene Lauf-Training nachzuholen.
Irgendwas findet sich doch immer 🙂

Einzug und kein Ende

Hatte ich da mal davon phantasiert im März eine Einweihungsparty zu feiern? Irgendwie nix geworden, vor allem weil so eine permanente Arbeitsstelle doch einiges an potentieller Energie bindet. Im Studium war ich da definitiv freier – aber man muss ja auch die positiven Seiten sehen – im Studium habe ich für den Luxus ja auch gezahlt – für den „Anti-Luxus“ werde ich jetzt bezahlt. Alles hat zwei Seiten wie man so schön sagt.

Und ohne regelmäßiges Einkommen wäre auch der Ausbau in der bisherigen Form nicht möglich gewesen. Trotz der Tatsache, dass ich viele Möbel übernommen habe, einiges im Lieblingsbaumarkt (Sperrmüll) „eingekauft“ habe, und auch vieles selbst gebaut und realisiert habe (wenn man mal von solchen Unglücken wie der Küchenarbeitsplatte absieht).

Dennoch scheint so ganz langsam am Horizont ein dezenter Silberstreif sichtbar zu sein, der ankündigen will: die gröbsten Arbeiten sind bald durch. Dazu zähle ich die Küche und meinen Wohn/Arbeitsbereich. Am Wochenende war ich nochmal einkaufen, diesmal regulär im Baumarkt. Mit den eingekauften Arbeitsplatten wird in den nächsten Wochen mein Arbeitsbereich endlich Form annehmen. Auch wenn da noch einiges an Arbeit auf mich wartet – die Arbeitsplatten wollen ja auch eingepasst und verbunden sein, und natürlich auch auf Füße gestellt werden. Platz habe ich jetzt erstmal geschaffen, wenn auch die Arbeitplatten natürlich erst mal noch den größten Teil in der Raummitte beanspruchen und ich derzeit um sie rumturne …
Durch ein wenig Umräumen habe ich jetzt auch einen Tisch frei bekommen, der jetzt erst mal für den Rechner und Monitor herhalten muss – es ist schon ein schönes Gefühl endlich wieder auf ordentlicher Höhe arbeiten und tippen zu könne anstelle der Interimslösung auf den Schubladen-Schränkchen (die erstaunlich lange gehalten hat).
Vorbereitend habe ich heute mal angefangen die zukünftige Arbeitsplatte zu wachsen, mal sehen wie sich das entwickelt – der erste Eindruck ist optisch sehr ansprechend – das Wachsen betont die natürliche Holzmaserung sehr schön. Olfaktorisch ist das Hartwachs auch ein bleibender Eindruck – wollen wir mal hoffen, dass er sich mit der Zeit „verflüchtigt“ – er ist doch recht durchdringend und ich persönlich empfinde ihn eher als lästig denn angenehm.

Ein weiteres Projekt – das keine sonderlich hohe Priorität meinerseits hatte, aber meine Freundin hat mich überzeugt – war die Montage eines Vorhands / einer Gardine im Schlafzimmer. Da habe ich beim Discounter etwas passendes gefunden – nur habe ich im ersten Anlauf die Teleskopierbarkeit der Stange überschätzt … mit dem Ergebnis, dass ich in den nächsten Tagen die Bohrlöcher des ersten Versuchs wieder zugipsen darf und hinterher überstreichen. Nachmessen hilft – die Stange hätte keinen Zentimeter kürzer sein dürfen …

Eine weitere Baustelle ist mein endlich verfügbarer Esstisch – der stand mehrere Jahre als Zwischenlager für Blumen auf dem Speicher der Eltern – leider ist das den Schienen-Elementen nicht bekommen, die haben sich in Einzelteile aufgelöst – was will man aber auch von älterem Spirtzguss erwarten – jetzt werde ich mir wohl Ersatz aus Polyamid fräsen müssen. Auch wieder zeitaufwändig aber auch irgendwie spannend – so etwas selbst zu lösen und vor allem zu wissen wie man sich behelfen kann.

Und es bewegt sich doch

So lautete mein Spruch am Montag Abend, nach ziemlich zäher Plackerei.

Nachdem das Quietschen und Scheppern meines fahrbahren Untersatzes in Form eines Opel Corsa B nun wirklich nicht mehr tragbar bzw. ertragbar war, hatte ich ihn kurzerhand Freitags über die Grube gefahren um mal nach dem Rechten zu sehen, ich hatte vermutet, das meine Federn irgendwie im Eimer sind. Sind wohl nicht mehr die Besten, aber die Ursache der meisten Geräusche war etwas anderes. Mein Mittelschalldämpfer hatte sich verabschiedet, bzw. sich vom restlichen Rohr etwas losgelöst. Bei jeder größeren Erschütterung und dem damit verbundenen Nachfedern schwang das Ding dann munter hin und her und drehte sich ein wenig auf dem Rohr – mit dem dort vorhandenen Rost gab es dann die Geräusche … Freitag abend war natürlich nicht mehr an eine Reparatur zu denken, weil kein Laden mehr offen hatte – so ein 24h Laden für Autoteile wäre für manchen Schrauber echt ein Traum.

Am Wochenende habe ich dann das Ersatzteil bestellt – Lieferung erst Montag. Aber ok, kann man nichts machen. Was mich dann eher geschockt hat war der Preis: stolze 95 EUR für ein wenig Blech – nun gut, der alte Schalldämpfer hatte jetzt über 9 Jahre gehalten, da kann man zufrieden sein.

Nächster Schritt: Ausbauen … die fast abgerostete lärmige Stelle war da kein Problem, das lies sich wunderbar lösen. Aber der Endtopf wollte sich nicht vom Mittelteil trennen 🙁 auch keinerlei Chance das Ding unter dem Auto herauszuholen, denn er ist ja über die Achse geführt, da sind beide Teile aber zu dick für … am Ende löste sich das Mittelteil dann doch, aber der Rest steckte halt noch im Übergangstück und wollte nicht raus… total festgebacken …

Also erst mal nur den Mittelteil montiert und dann in der heimische Werkstatt – genialer Sound – ich würde ihn als „Ferröhri“ bezeichnen… Dort dann mit einem Fräser von innen her vorsichtig ausfräsen und dann kommt das Ding auch raus … Montage ohne Grube geht ganz leidlich, wenn auch nicht sonderlich bequem. Jetzt ist zumindest mal wieder halbwegs Ruhe unter dem Fahrzeug. Ein wenig quietscht er noch – da werde ich dann doch mal die Werkstatt fragen müssen, was da los ist.

Merke: an und für sich ist der Wechsel des Auspuffs kein Problem, man sollte nur das passende Werkzeug zur Hand haben:
– Rostlöser (z.B. WD40 oder Nifestol)
– Flex
– Bohrmaschine mit Fräser
– Rohrzange
Damit geht es dann auch in schwierigen Fällen – mal sehen wann der nächste Teil bei mir fällig ist..