Microservices – ein Wort, viele Deutungen

Microservices, der große Hype! Mit dem Einzug von Docker als sehr leichte Virtualisierung wurde es nochmal ein Stück leichter Projekte als derartige (Software-)Strukturen zu realisieren. Mittlerweile ist der Hype vorüber und Microservices sind eine von mehreren etablierten Architekturen. Wichtig: eine von vielen, ob sie auf das „Problem“ bzw. den Bedarf des „Stakeholders“ passt, steht auf einem anderen Blatt.

Wie ich lernen durfte, verwenden viele Menschen den Begriff des Microservice sehr unterschiedlich. Das sorgt immer wieder für Schwierigkeiten in der Kommunikation, denn wenn der Gesprächspartner ein anderes Bild im Kopf hat als man selbst, dann redet man sehr schnell aneinander vorbei und keiner ist glücklich bzw. fühlt sich missverstanden. Im Folgenden will ich ein wenig Licht ins Dunkel bringen bzw. eine aus meiner Warte wichtige Unterscheidung und Bezeichnungen die ich gerne verwende um Klarheit zu haben.

Aus meiner Erfahrung heraus wird der Begriff „Microservice“ in folgenden „Geschmacksrichtungen“ benutzt:

  • technischer Mikroservice
  • fachlicher Mikroservice

Bevor wir zu den Unterschieden kommen, es gibt selbstverständlich auch Gemeinsamkeiten.

Was Mikroservices eint

Mikro kommt von klein und im besten Falle meint kleiner auch übersichtlicher. Dies ist eine wichtige Gemeinsamkeit – egal ob fachlich oder technisch man beschreibt oder möchte eine Struktur haben die man noch gut überblicken kann. Gerade in der Software heißt das: Wenn man etwas ändert dann muss man nicht gleich Angst haben, dass einem alles auf die Füße fällt, weil die Abhängigkeiten und Querverbindungen so umfangreich sind dass man sich gar nicht erst ausmalen kann was alles den Bach runter geht wenn man eine Änderung durchführt.

Ganz häufig ebenfalls genannt werden hinsichtlich der Gemeinsamkeiten natürlich auch Technologien wie Docker, Podman, Kubernetes um einmal nur die aktuell wichtigsten zu nennen. Wichtig ist hierbei: Das sind typische Hilfsmittel um Microservices zu gestalten, einen absoluten kausalen Zusammenhang gibt es aber nicht zwingend. Man kann auch Mikroservices auf virtuellen Maschinen ausrollen und wenn man die Prozesstrennung auf einem Server genauer anschaut, dann ist das auch schon eine Art Mikroservice, auch wenn man es in der Regel nicht so nennt: Der Webserver hat im Speicherbereich des Datenbankservers nichts verloren, diese Form der Trennung gibt es aber schon sehr lange und sie ist aus gutem Grund sehr erfolgreich.

Wichtig und ebenfalls häufig genannt: Skalierbarkeit. Mikroservices baut man geschickter Weise so auf, dass diese ggf. mehrfach (auf unterschiedlichen Systemen) laufen können. Das Stichwort hier heißt horizontale Skalierung. Wenn der Ansturm ist, verteile ich die Last auf mehrere Schultern. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Supermarkt-Kasse: Wenn die Schlange (Last) zu groß wird dann wird eine weitere Kasse aufgemacht, ist wieder weniger los, reduziere ich die Anzahl der offenen Kassen. Das ermöglicht es die Ressourcen effizient einzusetzen – im Supermarkt kann der Mitarbeiter die Zeit die er an der Kasse nicht gebraucht wird z.B. zum Auffüllen von Regalen nutzen.

Der technische Mikroservice

Spricht man unter Entwicklern oder auch DevOps, so ist man sehr nahe an der Technik. Dementsprechend wird der Mikroservice dort sehr häufig (aber eben nicht immer) als technischer Mikroservice betrachtet. Ich habe eine klare Aufgabenteilung: Der Datenbank-Prozess kümmert sich um die Datenhaltung, der Webserver um die Anfragen per HTTP(S) und dazwischen gibt es wahrscheinlich noch ein wenig Applikations-Code (wahlweise in PHP, Java, NodeJS oder was auch immer gerade passt).

Setzt man nun Docker ein, so sollte man pro Prozess einen Container bekommen, die Kommunikation erfolgt über Netzwerk-Sockets. Dabei ist noch nicht einmal gesagt, dass beide Prozesse auf der gleichen Maschine laufen, im Zweifel steht die Datenbank am anderen Ende der Welt (ob das dann sinnvoll ist, ist eine andere Sache). Kommt nun mehr Last dann kann ich in der Regel einfach mehr Container starten (auch wenn es da bei Datenbank natürlich noch das Thema ACID zu beachten gilt, häufig ist aber nicht die Datenbank der Flaschenhals sondern schon der Webserver kommt nicht hinterher). Brauche ich mehr Rechenleistung und die Aufgabe lässt sich parallelisieren kann ich auch hier einfach weitere Container hochfahren und jeder schnappt sich einen Teil der Arbeit (siehe Supermarktkasse). Sinnvoller Weise sollten die Aufgaben dann nicht auf der gleichen Hardware laufen, wenn die schon am Limit ist, dann macht ein zusätzlicher Container die Sache an der Stelle sogar eher schlimmer denn besser.

Merke „technischer Mikroservice“: Wir reden tatsächlich über einzelne Container-Instanzen.

Der fachliche Mikroservice

Meist eine Stufe höher in der Abstraktion findet sich der fachliche Mikroservice. Wie üblich wenn man die Abstraktionspyramide nach oben geht, werden die Element mit denen man es zu tun hat etwas gröber.

Das ist genau der Punkt an dem viele Product-Owner, Abteilungsleiter oder Manager vom Mikro-Service reden. Gemeint ist dabei aber nicht zwingend die Verteilung auf einzelne Prozesse (das wäre zu fein granular), stattdessen geht es um einzelne „Funktionen“ in einem Unternehme. Im E-Commerce hat sich bei entsprechend großen Unternehmen eine Aufteilung in verschiedene Fachgebiete durchgesetzt, z.B. Suche, Warenkorb, Checkout, Payment, Logistics. Ganz wichtig dabei ist: die einzelnen Aufgabenbereiche agieren unabhängig voneinander über definierte Schnittstellen (das können Rest-APIs sein, aber jeder andere Form der Schnittstelle geht fast genauso gut). Ob innerhalb eines Aufgabenbereichs dann noch eine weitere Unterteilung stattfindet und ob diese dann ggf. technische Mikroservices oder doch eher einen monolithischen Ansatz verfolgen ist für den fachlichen Mikroservice unerheblich. Wichtig ist: Die Aufgaben sind für ein Team überschaubar, es geht also nicht darum von der Beschaffung bis zur Auslieferung von Ware oder Leistungen an den Kunden alles zu beherrschen sondern nur einen (An)-Teil. Den sollte man dann aber eben richtig gut machen.

Fazit

Die Welt ist voller Homonyme und der Terminus „Mikroservice“ macht da keine Ausnahme. Es lohnt sich daher immer, einmal genau nachzufragen was denn nun der Gesprächspartner meint. Dabei schließen sich die beiden Konzepte nicht einmal gegenseitig aus – ganz im Gegenteil: technische Mikroservices sind ganz häufig die Grundlage für eine Mikroservice-Architektur auf der organisatorischen Ebene.

Ladies and Gentlemen of the public space of 2025, „use Headsets“

Wer den Titel nicht wiedererkannt hat: es geht um Baz Luhrmann und seinen Titel Everybody is free to wear sunscreen. In diesem listet er einige Tipps auf, für Entwickler empfehlenswert ist auch die Version von Dylan Beattie.

Ich bin aktuell einmal wieder häufiger mit Massenverkehrsmitteln unterwegs. Vornehmlich im Nahverkehr aber auch ein Stück im Fernverkehr. Eigentlich eine sehr angenehme Art zu Reisen. Allerdings fallen einem dann auch diverse, illustre Verhaltensweisen auf bei denen man sich doch ein wenig an den Kopf greift. Es sei vorneweg gesagt, es ist ein persönlicher Erfahrungsbericht ist und meine Empfindung mit Sicherheit nicht repräsentativ ist. Im Sinne von Baz Luhrmann gebe ich die hier nun zum Besten.

Der Typus Captain Kirk

Der erste Typus der mir schon längere Zeit einmal auffällt, lässt sich gut als „Captain Kirk“ beschreiben: Das Handy wird irgendwie um einen herum gehalten und mit Freisprechfunktion telefoniert. Sieht einfach nur ulkig aus und der ganz große Vorteil: auch das gesamte Umfeld hat etwas von der Unterhaltung die man gerade führt. Da wird über alles und nichts debattiert – teilweise auch über geschäftliche Projekte, Datenschutz? Fehlanzeige. Ich kann die Haltung ja noch halbwegs verstehen wenn es unbedingt eine Video-Konferenz sein muss – doch da muss sich dann echt fragen ob der öffentliche Raum dafür wirklich geeignet ist und wie viel sinnvoller Inhalt dann noch rüberkommt. Besonders affig wird es, wenn dann Sprachnachrichten abgehört werden und die Unterseite des Telefons (dort wo sich häufig der Lautsprecher und auch das Mikrofon befindet) ans Ohr gehalten wird. Ich weiß ja nicht ob es nicht bekannt ist, aber auch das moderne Smartphone ist in seiner Form eine Abstammung vom klassischen Telefonhöhrer und ja der hatte eine Seite zum Sprechen und eine zum Hören. Wie wäre es einmal damit diese Funktion auch zu nutzen? Erhöht die Verständlichkeit für einen selbst und den Datenschutz ganz erheblich und auch die Umwelt und Mitmenschen werden entlastet.

Auch empfehlenswert für die Videokonferenz oder auch das Telefonat mit freien Händen: Headsets bzw. Kopfhörer. Gibt es wahlweise kabelgebunden oder auch als Bluetooth-Modelle. Es wirkt ärmlich wenn man das neueste High-Ende-Smartphone hilflos in die Gegend hält, es wirkt nach außen hin einfach danach: Ich brauche immer High-End, aber für sinnvolles Zubehör war denn kein Geld mehr übrig bzw. ich bekomme es nicht gebacken mich auch nur ein wenig mit den Funktionen des Geräts vertraut zu machen. Die Bluetooth-Kopplung ist schon lange keine schwarze Magie mehr, einmal eingerichtet tut das eigentlich klaglos Dienst. Wer sich die fünf Minuten nicht nehmen kann, der sollte sie einfach einmal beim Social-Media-Konsum diese Zeit abknappsen.

Das gleiche Prozedere gilt übrigens auch für die Nutzer von hochmotorisierten Fahrzeugen des Individualverkehrs: Wenn das Fahrzeug das man bewegt laut Liste schon mehr als 45.000 EUR kostet, dann ist heute auch Bluetooth keine Sonderausstattung mehr (und selbst in sehr alten Fahrzeugen lässt sich eine Freisprecheinrichtung heute ohne viel Aufwand nachrüsten). Die Sicherheit auf den Straßen wäre deutlich gesteigert.

Captain Kirk kommt übrigens daher, dass dieser gerne schwungvoll seinen „Communicator“ aufklappte und in den freien Raum sprach. Video war damals interessanter Weise kein Thema, zumindest wurde es nicht dargestellt.

Der Typus Ghetto-Blaster

Auch dieser Typus ist leider mittlerweile eine Ausprägung die man nahezu bei jeder Gelegenheit mitbekommt: Es spricht ja nichts dagegen sich ggf. die Wartezeit zu vertreiben und von mir aus einen Podcasts oder Videos zu konsumieren. Aber man sollte bedenken, dass nicht unbedingt alle um einen herum ein Interesse an den gleichen Inhalten gibt. Es ist einfach nur unschön wenn man (am besten gleich von mehreren Seiten verschiedene) Inhalt fragwürdiger Qualität anhören muss. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gehören diese Personen dann aber auch zu denen die über Lärmbelastung durch Verkehr und Bauarbeiten klagen.

Auch hier die einfache aber effektive Lösung: Headsets und Kopfhörer. Wie schon beschrieben: Kostengünstig in der Anschaffung, auch kabellos verfügbar und die Verständlichkeit für einen selbst ist gleich um ein Vielfaches erhöht und auch die Mitmenschen werden weniger belästigt.

Auch hier gibt es einen schönen Verweis auf einen Star-Trek Film. In Star Trek IV greift Mr. Spock sehr elegant einem derartig mitfahrenden Gast eines Busses zum Schweigen bringt, sehr zur Freude der anderen Mitfahrer, die sogar applaudieren.

Fazit

Schon Wilhelm Busch hat es sehr schön auf den Punkt gebracht: „Musik wird störend oft empfunden, weil stets sie mit Geräusch verbunden“. Heute ist es nicht mehr nur Musik, es gibt noch weit mehr Belastungsmöglichkeiten durch unsere modernen Medien und Kommunikationsmittel. Was sind wir doch froh wie angenehm leise mittlerweile diverse Geräte und Maschinen geworden sind: Vom lüfterlosen PC bis hin zu den immer leiser werdenden Fahrzeugen aller Art. Es gibt aber keinen Bedarf, die entstandene Stille mit künstl(er)ischer Beschallung zu füllen. Auch ein Tipp für den modernen Menschen: es geht auch ganz leise ansprechende Inhalte zu konsumieren: Die Informationsdichte von gelesenem Text ist immer noch gigantisch und regt zudem das Hirn wesentlich mehr an als passive Berieselung.

Firmenlauf 2025 in Berlin

Da mein aktueller Arbeitgeber in Berlin sitzt, ist natürlich auch der Firmenlauf in Berlin. Ich habe das gut mit einer Präsenzwoche verknüpfen können, von daher war klar: Ich verstärke das Team.

Die Strecke fällt für mich definitiv in die Kategorie „Sprint“ – 5,3km laut Ausschreibung und nahezu ohne Höhenmeter. Einmal um den Tiergarten in Berlin, immerhin einige interessante Punkte entlang der Strecke.

Natürlich kein Vergleich mit der Besichtigung in Angkor Wat oder auch Bamberg – dafür liegen die Sehenswürdigkeiten in Berlin zu weit auseinander, als dass man diese mit rund 5km abdecken könnte.

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Serienlauf Mainz – 45km in drei Runden

Nachdem es am Donnersberg sehr trailig und höhenmeter lastig war, stand für den Mai ein eher einfacher Ultra-Marathon auf der Wunschliste. Fündig geworden bin ich Mainz beim Serienlauf. Dieser hat den Vorteil, dass ich keine übermäßig lange Anfahrt oder Übernachtungen einplanen muss. Da ich zudem aktuell gerade ein D-Ticket besitze und es gerade mal etwas mehr als ein Kilometer von Bahnhof in Laubenheim bis zum Start ist die Idee nicht von der Hand zu weisen. Der Blick in den Fahrplan ist zwar nicht ganz so verlockend: fast zwei Stunden Fahrzeit und 20 Minuten in Mannheim. Aber das Wetter ist warm genug, dass man auch die Wartezeit gut übersteht. So geht es für mich um kurz vor sieben Uhr aus dem Haus. Immerhin etwas später als beim ebenfalls am gleichen Tag stattfindenden Rennsteig (der Start ist dort um 6:00h). Damit ich flexibel bin, nehme ich auch mein Fahrrad mit, so sollte es trotz knapper Ankunftszeit gut bis zum Start reichen. Leider endet meine Fahrt mit einer Strandung in Mannheim, dort müsste ich eigentlich in die Regionalbahn nach Mainz umsteigen. Leider kommt die erst gar nicht und wenige Minuten nach der geplanten Abfahrt wird dann der vollständige Ausfall bekannt gegeben. Es sind immerhin noch rund anderthalb Stunden Zeit bis zum Start. Kurzerhand rufe ich Marion an, sie bringt mir einen fahrbaren Untersatz nach Mannheim und übernimmt mit der S-Bahn die Rückführung meines Fahrrads. Für mich geht es nunmehr schon vor dem Wettkampf gegen die Uhr, ich schrubbe reichlich Autobahnkilometer und bin dann nur wenig später als geplant in Mainz Laubenheim.

Dort auch schon vor Ort ist Tobias von der Laufgruppe „Strata Montania“, auch er war mit mir beim Donnersberg dabei. Die Anmeldung ist kein großes Hexenwerk, denn es bedarf noch nicht einmal einer Startnummer. Ca. 20 Läufer sind letztlich am Start, es gibt noch eine kurze Einweisung: Die Strecke ist durchgängig mit roten Pfeilen auf dem Boden markiert und ansonsten „einfach der Masse nach“, es gibt genügend Mitläufer die die Strecke schon kennen. Da es ein Rundenlauf ist, sollte es ab der zweiten Runde ja auch keine Überraschungen geben.

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Weltkulturerbelauf Bamberg 2025

Immer schön im Wechsel mit dem Weinstraßen-Marathon findet in den ungeraden Jahren der Bamberger Weltkulturerbelauf statt. Ich selbst bin dort seit 2009 regelmäßiger Teilnehmer. Es ist nur ein Halbmarathon aber die Atmosphäre in der Stadt ist jedes Mal einfach überwältigend, genauso wie die herrliche Kulisse. So war für mich klar: Auch 2025 will ich wieder dabei sein. Die erste Herausforderung für den Lauf ist bereits die Anmeldung: Hier muss man sehr schnell sein, sonst bekommt man keinen Startplatz. Immerhin ist es nicht mehr ganz so schlimm wie früher, als ich es mehrfach erleben durfte, dass die Infrastruktur der Website dem Ansturm nur bedingt gewachsen war. Insbesondere durch versetztes Anmelden der unterschiedlichen Strecken hat sich die Situation hier deutlich entspannt. Da der Lauf diesmal recht gut mit dem 1. Mai und dem Brückentag zusammenfällt haben wir zusätzlich ein wenig Familienurlaub „drum herum“ in Bamberg gemacht. So kann man einige er historischen Gegebenheiten doch etwas besser würdigen als wenn man beim „Schnelldurchlauf“ an den Sehenswürdigkeiten vorbei rennt.

Bereits am Samstag kann man die Startnummern abholen, die Organisation ist hier bereits bestens eingespielt und alles läuft super. Zudem treffe ich bereits an der HDE-Halle Helga und Heinrich. Ich starte diesmal auch wieder unter dem Gruppennamen „Helgas Lauffreunde“, immerhin hat meine Lauferei ja vor mehr als 12 Jahren einmal in dieser Betriebssportgruppe ihren Anfang genommen. Auch wenn das Wetter bei der Abholung nicht ganz so mitspielt verbringen wir einen netten Nachmittag im Biergarten der Brauerei Greifenklau. Bei schönem Wetter hat man einen direkten Ausblick auf die Altenburg, der höchste Punkt des Halbmarathons.

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Donnersbergtrail – 48km und 2000hm

Beim Überlegen in der Ultragruppe, was man so laufen könnte, kam dieses Frühjahr die Idee zum Donnersbergtrail. Der Donnersberg ist der höchste Berg in Rheinland-Pfalz. Dementsprechend anspruchsvoll lesen sich bereits die Eckdaten: 48km und das garniert mit 2000 Höhenmetern. Der erste Blick aufs Profil: wellig! Dennoch habe ich mich kurzerhand noch im März zu günstigen Konditionen angemeldet: 40 EUR für eine Strecke von 48km, da kann man nicht maulen. Zumal es auch einer der Läufe ist bei dem sehr viel ehrenamtliches Engagement die Veranstaltung trägt. So etwas unterstütze ich lieber als einen weiteren kommerziellen Stadt-Marathon (auch die sind nicht schlecht und haben ihre Daseinsbererechtigung).

Die Anfahrt nach Imsbach ist vergleichsweise kurz, ich nehme diesmal noch Michael mit, auch da die Parkplätze angeblich knapp sein sollen, es ist nur eine knappe Stunde Fahrt. Die Organisation ist vorbildlich, es gibt dieses Jahr sogar eine Wiese mit mehr als ausreichend Parkplätzen. In der Gemeindehalle gibt es dann die Startnummern, ich merke dann dass ich den Nummern-Halter daheim vergessen habe, aber nicht schlimm: machen wir es eben klassisch mit Sicherheitsnadeln. Kurz vor dem Start gibt es noch ein verpflichtendes Race-Briefing (sogar mehrsprachig, da ist man schon ein Stück weiter als seinerzeit auf Öland).

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Rheintalquerung 2025 – Marathon von der Berg- an die Weinstraße

Es ist (immer) noch früh im Laufjahr, auch wenn ich schon zwei Ultras in Rodgau und Weiher für mich verbuchen kann. Daher war für den 1. März ein wenig Erholung angesagt: Ein lockerer Lauf mit Gleichgesinnten, ohne Wettkampf-Ambitionen, einfach nur um gemeinsam eine Strecke zu laufen und etwas zu erleben. Genau das bietet seit vielen Jahren schon die Rheintalquerung: Ein kleine, eingeschworene Gemeinschaft die immer Ende Februar / Anfang März die Strecke von Leutershausen bis Bad Dürkheim in Angriff nimmt. Organisiert wird dieser Lauf mittlerweile in Kooperation der DJK Feudenheim e.V. und des LT Hemsbach.

Klein war die Gruppe diesmal definitiv, am Start finden sich ganze vier Läufer ein, es hatten einige mehr zugesagt, aber die aktuelle Erkältungssaison macht auch vor Läufern und Laufveranstaltungen nicht halt.Um kurz nach 8h geht es dann auch los, die Richtung ist klar „go west“ im Wesentlichen (von einigen Haken, Ecken und Kanten einmal abgesehen). Das Wetter ist optimal, es ist zwar kalt aber sonnig. Recht schnell verfliegen denn auch die ersten Kilometer, am Stadtrand von Heddesheim stößt Michael zu uns, er ist direkt aus Viernheim an die Strecke gestartet. Continue reading

Hawei50 – 50km um den Weiher

Bereits im Herbst letzten Jahres habe ich mich für den HaWai50 in Ubstadt-Weiher angemeldet. Die Veranstaltung kenne ich bereits, sie ist nicht mit einer aufwändigen Reise verbunden und noch dazu war sie dieses Jahr sogar der Ausrichter der deutschen Meisterschaft über 50km Straße. Es ist erst die 4. Durchführung und dass es diesmal etwas besonders ist, merkt man gleich zu Beginn: Es ist deutlich mehr los und die Fahrzeuge auf dem Parkplatz sind gefühlt aus ganz Deutschland angereist. Das bedingt auch, dass die Strecke für die Eigenversorgung um ein vielfaches länger ausfällt als bei meiner letzten Teilnahme: war sie bisher direkt nach dem Start/Ziel-Durchlauf bis zum Ausgang des Campingplatz, so erstreckt sie sich diesmal auf der gesamten Zielgeraden, über fast zweihundert Meter. Zusammen mit dem Familienfanclub wuchten wir unseren Campingtisch in Position, ziemlich genau auf der Höhe des Startfelds für 6 min/km. Continue reading

Rodgau Ultra-Marathon 2025

Nachdem ich den Rodgaulauf eigentlich schon letztes Jahr auf dem Plan hatte (schon da nachholen wegen Corona), da ich ja einen Startplatz in Kambodscha gewonnen hatte, stand er für dieses Jahr wieder auf der Liste. Dieses Jahr wären beide Termine sogar kompatibel gewesen, ich hätte den Rückflug nur passend terminieren müssen und hätte direkt vom Flughafen zum Start weiter ziehen können. Aber das Kambodscha dieses Jahr nicht auf dem Plan stand, dann wenigstens nach Rodgau. Mein Training diesen Winter war bei weitem nicht so ausgeprägt und umfangreich wie für die 100km in Angkor Wat, von daher bin ich den Lauf eher als „betreuten“ langen Trainingslauf angegangen, ein Fitness-Test nach dem Winter wo ich denn aktuell gerade stehe.

Seit meiner letzten Teilnahme hat ein sich ein klein wenig etwas geändert, es gibt nun einen großen Parkplatz auf den man geleitet wird. Ich hatte zwar erwogen mit der Bahn zu fahren, aber das hätte doppelt so lange gedauert. Im Nachhinein war auch meine Sorge dass es am Bahnhof zugig und kalt sein könnte unbegründet, die Temperaturen mit um die 10°C sind für Rodgau schon fast zu warm. Ich kann mich an verschiedene Teilnahmen mit Schnee und Eis erinnern, die „Corona-Sommer-Ausgabe“ fällt da in jeglicher Hinsicht aus dem Rahmen. Aber es ist alles super eingespielt und so stehe ich pünktlich zum Start um 10:00h im Startblock. Der Start verzögert sich einige Minuten, da der Oberbürgermeister traditionell den Startschuss gibt und dieser mit einigen Minuten Verspätung eintrifft. Continue reading

Arbeitsaufenthalt in Berlin

Für meinen aktuellen Job bin ich immer einmal wieder in Berlin, auch wenn der meiste Anteil remote stattfindet. Nachdem ich das letzte Mal mit der Familie und dem Auto vor Ort (bzw. außerhalb in Königswusterhausen) war, ging es diesmal für eine Woche alleine und mit der Bahn auf Reisen.

Da ich ja doch experimentierfreudig bin was meine Reisemethodiken betrifft habe ich mich auf das „Abenteuer Flixtrain“ eingelassen, zusätzlich habe ich auch ein Deutschland-Ticket gebucht um in Berlin mobil zu sein. Da es immer einen Monat gilt, habe ich auch noch etwas davon was meine nachhaltige Mobilität im Rhein-Neckar-Dreieck und etwas darüber hinaus betrifft. Vom Preis her ist es ähnlich zu dem was ich in Berlin für eine Wochenkarte rechnen müsste.

Die Abfahrt des Fernzugs ist für mich ab Heidelberg, meine Familie fährt mich dorthin, es wäre aber auch ganz gut mit dem Bus oder dem neuen S-Bahn-Haltepunkt in Schwetzingen gegangen. Der Zug ist pünklich und vom Komfort her ok. Man merkt dem Material an, dass es einige Jahre auf dem Buckel hat, im Wesentlichen handelt es sich um generalüberholte IC/EC-Wagen. Die Bestuhlung ist etwas enger und erinnert ein wenig an den Komfort im Flieger. Da bin ich einiges gewohnt und mit ca. 5h Fahrtzeit ist es erträglich. Die Fahrtzeit ist dabei nur etwas länger als mit dem ICE, der Preis ist aber deutlich geringer, zumindest wenn man die Uhrzeit bedenkt. Sonntags nachmittags losfahren um spät Abends in Berlin zu sein und das für ca. 20 EUR inklusive garantiertem Sitzplatz. Continue reading