Rheintalquerung 2024 – von der Berg- an die Weinstraße

Eine liebgewordene Tradition ist die privat und als reine Spaßveranstaltung organisierte Rheintalquerung. Auch wenn es jedes Jahr etwas Organisation und Vorbereitung bedarf, so lohnt sich der Aufwand bisher immer. Das Format ist denkbar einfach und gleicht eher einer etwas zu umfangreich geratenen Trainingseinheit. Gestartet wird in Leutershausen an der Bergstraße, Ziel ist das etwa 42km entfernte Bad Dürkheim an der Weinstraße. In diesem Jahr ist die Abstimmung wieder auf einen recht frühen Termin gefallen, ziemlich genau 3 Wochen nach meinem 100km-Lauf in Kambodscha (auch wenn wir bei weitem nicht so früh wie dort starten).

Gut gelaunt stehen so sieben Läufer plus zwei Supporter um kurz nach 8h am bekannten Parkplatz in Leutershausen. Noch ein Startfoto und dann geht es auch schon los, zwei Teilnehmer haben bereits vorab angekündigt, dass sie aufgrund ihrer geringen Geschwindigkeit zwar mit der Gruppe starten werden und am Ende zum Essen mitkommen, aber ansonsten in Eigenregie laufen. Das Wetter ist perfekt für einen langen Lauf: sonnig, wenig Wind und um die 10°C. Auf der ersten Etappe bis Ilvesheim merken wir bei Heddesheim noch die Auswirkungen des umfangreichen Regengebiets vom Vortag. Auf den Feldwegen stehen teilweise noch sehr große Pfützen. Einige Läufer erinnern sich noch an eine der letzten Trainingseinheiten vor Biel 2013 (den ich ja dann erst 2014 gelaufen bin), auch da hatten wir (bei Dunkelheit) mit den Pfützen rund um Heddesheim unseren Spaß. Nach einer Brücke geht es dann auch schnurgerade auf die erste Versorgung in Ilvesheim zu. Anette wollte eigentlich auch langsam laufen, kann bei uns aber gut mithalten. Damit sie uns nicht übermäßig ausbremst bricht sie schon wieder etwas früher als der Rest von der Versorgung auf. Der Rest verweilt noch etwas und lässt sich den “Energieriegel vom Blech” und warmen Tee schmecken. Ab der Station ist auch Micha mit von der Partie.

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Rheintalquerung 2023 – von der Berg- an die Weinstraße

Nach zwei Jahren Zwangspause gibt es wieder eine Rheintalquerung, die Veranstaltung ist ein eher privat organisiertes Laufevent, auch wenn der LT-Hemsbach den Lauf dieses Jahr etwas offizieller ausgeschrieben hat. Beim LT-Hemsbach geht es weniger um die Zeit als um die Strecke: Liebevoll werden die Mitglieder auch gerne einmal als “Marathon-Sammler” bezeichnet und es gibt eine enge Kooperation mit dem 100 Marathon Club. Bei der Strecke ist alles beim Alten geblieben, Start in Leutershausen mit Ziel Bad Dürkheim. Hinter den Kulissen hat sich ein wenig etwas getan, ich habe diesmal zumindest die operative Planung angestoßen und begleitet, wobei das auch kein Hexenwerk war: Gruppe anschreiben, Terminfindungs-Werkzeug einrichten und dann natürlich auch dafür sorgen, dass zum Start alles bereit ist. Der Vorteil bei derartig kleinen Veranstaltungen mit Eigenverantwortung: Es braucht keine großartige Absperrung oder Auszeichnung der Strecke: GPS-Track vorher verteilen und beim Laufen immer die Regeln des Straßenverkehrs beachten. So einfach kann es sein. Dass derartige Bedingungen nichts für große und vor allem schnelle Wettkämpfe sind, ist auch klar.

Pünktlich um 8h sind alle vorab angemeldeten Läufer am Start in Leutershausen und sogar ein wenig mehr als das: Dietmar wird uns im Rahmen seines normalen Trainings nur bis Ilvesheim begleiten und dann wieder heimlaufen – aber in der Gruppe macht Laufen natürlich mehr Spaß. Die Strecke führt fast auf direktem Wege nach Heddesheim, hier gilt es mit den Brücken über Autobahn und Bahnstrecke die ersten Höhenmeter zu überwinden, wobei die Strecke insgesamt nur wenig Profil aufweist. Continue reading

SRH-Dämmermarathon Mannheim 2022

Nach zwei Jahren Pandemie-Pause gibt es auch wieder den SRH-Marathon in Mannheim. Dank meines Arbeitgebers fallen für mich noch nicht einmal Startgebühren an. Wer kann dann schon dem Wettkampf widerstehen? Zusätzlich habe ich natürlich noch die Bindung zum Event (damals noch MLP-Marathon), dass hier einmal die ganze Lauferei für mich ihren Anfang genommen hat (wenn auch damals erst mal nur als Staffelläufer). Mittlerweile ist der Lauf auch ein Familien-Event: Dank der zahlreichen Kinderläufe kommen auch die Kids auf ihre Kosten.

Den Anfang macht Yann, er startet dieses Jahr zum ersten Mal überhaupt bei einem Lauf. Wie bei den Bambinis üblich, geht es dabei nur um den Spaß und es gibt auch keine Zeitnahme (außer dem kritischen Blick der Eltern auf die Uhr …). Der Bambini-Lauf wird dank Elternbegleitung für mich zum Warm-Up – 800m, einmal rund um den Wasserturm in Mannheim sind zu bewältigen. Yann meistert das souverän, wie ein Profi nimmt er auf der Zielgerade nochmal richtig Schwung. Danach natürlich wie bei den Großen auch: Zielversorgung mit Wasser und Banane.

Wenig später ist Glen an der Reihe, für ihn geht es über 2,1km, den sogenannten Kids-Run. Hier darf (oder muss?) Papa schon nicht mehr mitlaufen – stattdessen gilt es eine günstige Station zum Fotografieren zu besetzen. An der Position kurz nach dem Start habe ich leider keinen Erfolg: Im Gewusel der vielen Läufer kann ich ihn gar nicht ausmachen geschweige denn ein Foto machen. Immerhin haben wir dann noch etwas weniger als geschätzte 10 Minuten (also rund 5min/km) Zeit in den Zielbereich zu wechseln und dort Fotos zu machen. Hier macht sich die Spiegelreflex im High-Speed-Mode wieder mal echt bezahlt. Ich hätte ja nicht gedacht, dass auch Fotografieren an der Strecke so anstrengend und nervenaufreibend sein kann. Nach 10:11 ist er dann auch schon im Ziel. Genau der 100. Junge im Ziel (insgesamt waren 222. Jungs am Start) und in der Altersklasse hat es für Platz 56. von 129 gereicht. Da ist man als Papa schon ein wenig stolz.

Bis zum Start dauert es dann noch ein wenig, es ist ja ein Dämmer-Marathon, daher ist der Start erst um 19:00h. Zwischenzeitlich tausche ich mich noch mit einigen anderen Laufkollegen aus, es sind erstaunlich viele, die auch mit am Start sind – teilweise nur über die Halbmarathon-Distanz aber es gibt auch genügend die “keine halben Sachen” machen. Im Startblock bin ich diesmal richtig weit vorne gelandet, aber es gibt auch insgesamt weniger Startblöcke und so lande ich im Startblock A2, das ist für mich doch etwas ungewohnt. Aufgrund der insgesamt etwas geringeren Teilnehmerzahl wird der Start des Marathons dann auch zu einem Block zusammen geführt. Ich reihe mich vorsichtig hinter dem 3:45 Pacemaker ein, immerhin habe ich kommende Woche ja auch noch einen Ultra auf der Liste, es geht wieder mal an den Rennsteig. Erik sortiert sich kurz vor dem Start noch ein gutes Stück weiter nach hinten, er hat die vergangene Woche den Treppenlauf in Radebeul mitgemacht. Continue reading

Rheintalquerung 2020

Es ist schon wieder Februar – die Laufsaison hat für mich ja bereits in Rodgau begonnen. Immer gegen Ende Februar steht hingegen ein interessantes und primär unterhaltsames Langstreckentraining auf dem Plan: Von Leutershausen an der Bergstraße nach Bad Dürkheim an der Weinstraße. Ganz ohne Wettkampfambitionen treffen sich hierzu Mitglieder verschiedenster Vereine aus der Region zum gemeinsamen Lauf über rund 42km.

In diesem Jahr haben wir etwas geänderte Bedingungen, anstelle eines Transporters nehmen wir zwei getrennte PKW zum Transport des Equipments nach Bad Dürkheim bzw. an die geplanten Pausenstopps entlang der Strecke. Marion samt Kindern fährt den umfunktionierten Familienbomber an die verschiedenen Punkte. In diesem Jahr sind es vergleichsweise weniger Läufer, wir hatten zwei mögliche Termine und die Aufteilung verlief nahezu 50:50 – kaum jemand der an beiden Terminen konnte (mich eingeschlossen, denn ich plane ja am Eco-Trail in Paris teilzunehmen.

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SRH Dämmermarathon Mannheim 2019

Der Dämmermarathon in Mannheim ist bei mir ja fast schon ein dauerhaft gesetztes Event – immerhin muss man für diesen Lauf nicht extra weit fahren und sich womöglich noch um Unterkünfte kümmern. Zudem habe ich dieses Jahr zum zweiten Mal die Ehre, dass mein Arbeitgeber einen Startplatz samt Zugang zum VIP-Bereich sponsort. Der VIP-Bereich ist weniger für mich wichtig, als für die Familienbegleitung welche dort warten kann. Das hat diesmal auch ganz praktische Gründe, denn das Wetter ist nicht gerade derartig, dass man sich stundenlang an die Strecke stellen möchte. Es ist Mai und ich stehe in fast durchgängig langen Klamotten und mit Jacke am Start.

Die Veranstaltung startet mittlerweile ja bereits am Nachmittag für mich, denn der Nachwuchs nimmt am Bambini-Lauf über rund 400m teil. Zusammen mit mehreren Maskottchen der verschiedenen Sponsoren geht es einmal rund um die Parkanlage am Mannheimer Wasserturm. In der Wertung der Kleinsten gibt es auch noch keine Zeitnahme und dennoch für jeden Teilnehmer eine Medaille und Urkunde. Damit das auch klappt sind natürlich die Eltern als Begleitung zugelassen – so komme ich bereits frühzeitig zu einem Zieleinlauf am Kongresszentrum.

Bis ich dann starten darf zieht es sich noch einige Zeit hin, es ist ja ein Dämmermarathon, daher wird der Hauptlauf mit Halb-Marathon und Team-Wertungen erst um 19h am Abend gestartet. Zwischenzeitlich kommt sogar noch ein wenig die Sonne durch die Wolken durch, wenn auch nur kurz. Im Startblock ist es hingegen wieder reichlich frisch, selbst mit der Deckung durch andere Teilnehmer, was immerhin ein wenig abschirmt. Ich starte diesmal mit der zweiten Welle, der Pacemaker für 3:45 ist da schon weg. Ich habe mir angesichts der dichten Wettkampffolge keine Bestzeit vorgenommen, Bamberg als Halbmarathon liegt noch nicht einmal eine Woche zurück und ich kämpfe noch immer mit einer leicht laufenden Nase.

Die Strecke wurde dieses Jahr wieder an verschiedenen Stelle leicht verändert, unter anderem laufen wir diesmal direkt nach dem Start durch die frisch sanierte Prachtstraße Mannheims, auch bekannt als “Planken”. Nach diesem kurzen Abstecher in die Innnestadt geht es dann erst einmal auf die bekannte Strecke durch die Augusta-Anlage in Richtung Seckenheim. Anfänglich steht noch reichlich Publikum aber man merkt als Läufer bereits die Auswirkungen des schlechteren Wetters. Es wird recht bald ruhiger rechts und links der Strecke – nur noch das Trappeln von mehreren hundert Läufern ist zu vernehmen.

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Rheintalquerung 2019

Wann immer es bei mir passt, nehme ich gerne an der privat organisierten Rheintalquerung teil. Nach dem Motto “von der Bergstraße an die Weinstraße” geht es über näherungsweise eine Marathondistanz von Leutershausen nach Bad Dürkheim. Gestartet wird um 8 Uhr in der Frühe in Leutershausen, auf dem Weg dorthin sammle ich mit meinem Familienvan noch eine ganze Reihe weiterer Läufer ein. Die Stimmung ist trotz der Enge (es hat ja jeder auch noch sein Sauna-Gepäck für den Abschluss in Bad Dürkheim dabei) bereits morgens recht ausgelassen. Zumal es im Auto schon verführerisch nach “Energieriegel vom Blech” duftet. Wie bei jeder Teilnahme habe ich wieder meinen Schokokuchen gebacken.

Am Startpunkt wird alles in den bereitstehenden Transporter umgeladen, dieser fährt dann auch die insgesamt vier Versorgungspunkte an. Noch ein Gruppenfoto, eine kurze Begrüßung der Neulinge und dann geht es auch schon los, insgesamt sind es diesmal zwanzig Leute und ein Hund. Einige der Teilnehmer sind zudem verkleidet – es begleiten uns daher auch noch einige Schlümpfe sowie Jürgen im Kuh-Kostum.

Die Strecke ist den meisten bekannt – zusammen mit Frank finde ich mich unvermittelt an der Spitze des Feldes wieder, mit lockerem Schwung überqueren wir erst die Autobahn und dann die Eisenbahnstrecke. Vor uns liegt dann auch schon Heddesheim, wir laufen durch einen Park am Rand der Bebauung, bevor es wieder ins freie Feld übergeht. Die Wege dort kenne ich noch recht gut von der Vorbereitung für Biel anno 2013, einer der Trainingsläufe fand hier bei nahezu vollständig überfluteten Wegen und reichlich Matsch statt. In der Ferne kann man schon die nächste Brücke sehen – über sie geht es dann schnurgerade auf Ilvesheim und den ersten Versorgungspunkt zu.

Eine knappe Stunde sind wir unterwegs – am Bus sammelt sich die Gruppe erst einmal wieder, dazu einen Schluck warmen Tee. Auch wenn wir den diesmal nicht so nötig haben wie bei anderen Ausgaben. Das Wetter gibt sich bedeckt und leicht windig, von der Temperatur her ist es ganz ok. Damit wir nicht zu stark auskühlen geht es dann auch weiter, am Neckarkanal entlang, durch Ilvesheim hindurch und auf Mannheim zu. Für mich alles sehr bekannte Strecken, mache ich doch hier regelmäßig mein Lauftraining, sobald es wieder lange genug hell ist, kommt auch der Anteil nach Ladenburg wieder zum Zuge. An der Schleuse wechseln wir die Neckarseite, es geht vorbei am Luisenpark und Fernmeldeturm. Kurz nach zehn Uhr haben erreichen wir dann auch die Kurpfalzbrücke und nur wenige Minuten später sind wir am Versorgungspunkt an der Akademie-Straße. Der letzte Halt auf der Baden-Württembergischen Seite und kurz vor Streckenhalbzeit. Höchste Zeit Energie in Form von Schokokuchen aufzunehmen. Zudem stoßen einige Läufer dazu, welche sich nur an die halbe Strecke wagen.

Frisch gestärkt folgt die Königsetappe, es geht über die Kurt-Schuhmacher-Brücke nach Ludwigshafen. Auf der Brücke der obligatorische Stopp am Ortsschild mit Gruppenbild. Danach tauchen wir ab in die hässlichste Stadt Deutschlands und in der Tat muss man sagen: Wirklich ansprechend ist die Umgebung durch die wir laufen nicht. Noch dazu kommt nach wenigen Kilometern eine absolute Kopfstrecke – es geht kilometerlang nur gerade aus, parallel zur Straße. Das Ziel am Ende der Straße ist Oggersheim, wir laufen vorbei an der bekannten BG-Unfallklinik, noch immer ist die Strecke alles andere als attraktiv. Etwas besser wird es, als wir den Kern Oggersheims erreichen. Dort müssen wir einen Zwischenstopp ohne Versorgung einlegen – das Feld hat sich sehr stark in die Länge gezogen.

Kaum sind wieder alle beisammen geht es auch weiter – noch einige Kilometer durch die Bebauung, die aber langsam etwas erträglicher anzuschauen wird, am Industriegebiet in Maudach vorbei und dann liegt wieder freies Feld vor uns. Ich habe mich mit Helge vom AC Weinheim etwas nach vorne abgesetzt, wir laufen für unsere Verhältnisse gemütlich mit um die 6 min/km. In den Hecken am Straßenrand ist teilweise bereits der Frühling zu erkennen – die Haselnüsse haben begonnen zu blühen und ganz zaghaft haben sich einige Weidekätzchen vorgewagt. Während wir durch Ruchheim laufen unterhalten wir uns über die geplanten Läufe in diesem Jahr – Helge wird auch in Südafrika starten. Kaum zu glauben, da sucht man sich einen Lauf am anderen Ende der Welt und hat prompt doch Leute die man regelmäßig bereits beim Training sieht. Am Haltepunkt der Rhein-Haardt-Bahn steht auch der Versorgungsbus wieder bereit. Nach der langen Etappe schmeckt der Kuchen gleich nochmal so gut.

Der nächste Halt ist schon fast nur ein Katzensprung – rund 6 km lang. Anfänglich geht es noch durch die Felder, inklusive eines intensiven Duft nach frisch verteiltem Dung – stellenweise ist es richtig penetrant. In Maxdorf ist es dann aber schon wieder deutlich besser. Die Strecke schlängelt sich parallel zur Hauptstraße. Im Vergleich zu sonst ist reichlich etwas los auf den Straßen, denn in Maxdorf findet an diesem Tag der Fastnachtsumzug statt. Eine gut gelaunte Gruppe kommt uns mit Musik, Leiterwagen und Schorle entgegen. Das Angebot zum Schorle kann ich natürlich nicht ablehnen, entsprechend leichter läuft sich dann auch der nächste Kilometer. Maxdorf ist bei der Rheintalquerung auch für den ein oder anderen Zusatzkilometer bekannt – schon mehrfach habe ich ohne es zu wollen “alterntive Streckenführungen” auf dem Weg nach Birkenheide genommen. Alles halb so wild, so lange man die grobe Richtung einhält führen alle Straßen am Ende an den Versorgungspunkt. Dort wartet auch schon wieder der Bus.

Nun geht es an die letzte Etappe, das Anlaufen fällt mir schon ein wenig schwer, aber recht bald ist die Muskulatur wieder warm und es läuft sich wieder leichter. Zusammen mit Erik und Helge bilde ich die Spitzengruppe. Obwohl es nur wenige Kilometer sind, zieht sich der Weg bis Bad Dürkheim gefühlt doch recht stark hin. Die Sonne hat sogar ein Einsehen und bahnt sich stellenweise ihren Weg durch die Wolkendecke. Am Ende des Industriegebiet sammeln wir uns nochmal etwas zusammen. Nun folgt ein mir gut vom Weinstraßen-Marathon bekannter Abschnitt – ich witzle darüber, dass echte Ultraläufer (vor allem jene die am Deutschlandlauf teilnehmen wollen), in Ungstein auf eine Bonusrunde nach Bockenheim abbiegen müssen (mal eben rund 40km mehr sind ja kein Thema, von den Höhenmetern wie an der Asselheimer Wand mal ganz abgesehen). Dennoch haben wir jetzt nur noch ein Ziel vor Augen – die Saline am Kurpark, direkt am Wurstmarkt-Parkplatz. Ich lasse mich sogar noch dazu hinreißen  eine zusätzliche Gymnastik-Einlage zu machen und nehme die Hängebrücke am Spielplatz über den Bach. Gar nicht so einfach nach 42km in den Beinen, denn die Brücke hat recht große Lücken zwischen den Trittbrettern, noch dazu schwankt sie ganz ordentlich. Danach heißt es noch die Ehrenrunde bis an die Weinstraße zu joggen und dann zum Bus. Macht in diesem Jahr 43km. Für mich eine wichtige Bestätigung, dass ich in Kapstadt wohl auch ankommen werde – allerdings muss ich dort wohl ein klein wenig schneller zu Werke gehen – nach 6h sind wir angekommen, in Kapstadt ist nach 56km und 7h Zielschluss. Das fühlt sich aber definitiv machbar an.

Zum Abschluss tauen wir uns noch einige Runden in der Sauna auf, ein wenig fachsimpeln und erholen.  Zum Essen gehen wir dann ins Bad Dürkheimer Riesenfass, eine sehr bekannte Location. Das Fass ist ja auch kaum zu übersehen bei der schieren Größe. Marion ist zwischenzeitlich mit unserem Nachwuchs ebenfalls eingetroffen. Ich bin mal gespannt wann die Knirpse ggf. Teilstrecken mit dem Fahrrad mitmachen werden. Wir schaufeln jede Menge Kohlenhydrate in uns hinein, bei mir mit dem traditionellen Dreiklang aus Leberknödel, Bratwurst und Saumagen, dazu eine ordentliche Portion Sauerkraut und eine Riesling-Schorle.

Es war definitiv wieder ein schöner Lauf, Dank an Uwe fürs Organisieren und an Pascal für den Chauffeur-Service mit dem Bus. Ich hoffe das klappt alles nächstes Jahr wieder genauso gut.

SRH-Marathon 2018 in Mannheim

Der SRH-Marathon liegt praktischerweise vor der Haustüre, noch dazu war es dieser Dämmermarathon (damals noch mit MLP als Titelsponsor), der in die Laufgeschichte bei mir überhaupt Bewegung gebracht hat. Es spricht also vieles dafür ihn wieder einmal zu laufen. Noch dazu war mein Arbeitgeber als einer der Sponsoren so nett und hat Freistarts verteilt.

Dieses Jahr gibt es für mich eine Neuerung: Mein ältester Nachwuchs ist soweit und will an seiner ersten Laufveranstaltung teilnehmen. Immerhin 400m, einmal rund um den Park des Wasserturms in Mannheim sind zu bewältigen. Daher sind wir auch vergleichsweise früh für den Dämmermarathon am Start – der Bambini-Lauf startet bereits um 15h, für den Marathon (und den Halben) fällt der Startschuss erst um 19h. Glen bewältigt die Strecke fast mühelos – immer kräftig motiviert von Papa. Wie beim vollwertigen Marathon hat er um die Halbzeit herum einen kleinen Durchhänger aber als das Ziel in Sichtweite kommt geht es nochmal flott. Continue reading

SRH Dämmermarathon Mannheim

Heimspiel für mich – der SRH-Marathon in Mannheim findet direkt vor der Haustür statt und noch dazu ist es der Lauf mit dem alles läuferische einmal begann. Klar dass ich dieses Jahr auch wieder dabei bin. Allerdings ist das Training deutlich anders ausgefallen als bisher – Nora und Karo sind im vergangenen Herbst erstmals 10km Wettkampf gelaufen, diesmal soll es der Halbmarathon werden. Alex konnte im Herbst nicht teilnehmen und absolviert ihren ersten Wettkampf über 10km. Für das eigene Training blieb da etwas weniger Zeit – zumal es ja auch parallel noch das Projekt “Nachwuchs 2.0” mit allen notwendigen Vorbereitungen zu stemmen galt. Der nahende Geburtstermin war natürlich auch ein Thema für den Wettkampf selbst – mit Handy und Alarm-App ausgerüstet war ich bereit den Wettkampf an jeder möglichen Stelle zu unterbrechen wenn die Geburt einsetzen sollte. Die Strecke führt praktischerweise auch noch an unserer Wunschklinik vorbei – von dort ist es aber nur noch 1km bis ins Ziel. Ich träumte von einem übermäßigen Zielsprint, aber es sollte alles anders kommen.

Die Tage vor dem Wettkampf hat es geregnet was das Zeug hält, aber zum Wettkampf ist schönstes Wetter. Zusammen mit noch ein paar Läufern aus meiner Ultra-Laufgruppe geht es in Richtung Startblock – Marion und Glen begleiten uns. Ich reihe mich optimistisch mit Frank im Bereich des 3:30h Pacemakers ein. Es hat ja im letzten Jahr mehrfach geklappt mit unter 3:30h ins Ziel zu kommen. Der Start erfolgt wie seit einigen Jahren in Blöcken, bis wir an der Reihe sind vergehen schon einmal knapp 9 Minuten. Es geht dann aber recht zügig los, dank GPS von Frank pendeln wir uns halbwegs ein. Allerdings verlieren wir uns schon bald in der dichten Läufermasse – egal ich komme irgendwie in Schwung und die Zeiten sehen gut aus: immer um die 4:50 min/km das passt für mein Ziel.

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SRH Dämmermarathon Mannheim 2016

IMG_5754Den Marathon direkt vor der Haustüre, noch dazu den mit dem die ganze Lauferei mal ihren Anfang genommen hat, kann man natürlich nicht auslassen. Selbst wenn auch auf dem Plan für nächste Woche ein Ultra-Marathon am Rennsteig ansteht – eine bessere “letzte Trainingseinheit” gibt es wohl kaum. Lange Strecke und man muss sich keine Gedanken über die Verpflegung machen, geschweige denn einen Rucksack mit sich herumschleifen. Noch dazu bekommt unser Verein als Dank für die Besetzung von Streckenposten und einer Wasserstation vom Veranstalter ein kleines Kontingent an Freistarts spendiert. Ich stelle mich da immer hinten an – wer seinen ersten Marathon laufen möchte oder besondere Ambitionen hat, darf hier gerne zugreifen. Aber verfallen lassen muss man das Angebot ja auch nicht. Leider gibt es auch dieses Jahr wieder etwas organisatorische Probleme und ich bin nur für den Halbmarathon gemeldet … zähneknirschend zahle ich die Ummelde-Gebühr, aber halbe Sachen mache ich ja nur noch in Ausnahmefällen. Update: Die Probleme konnten nach kurzer Rücksprache unbürokratisch gelöst werden, so etwas lobe ich mir.

Das Wetter will dieses Jahr auch nicht so recht mitspielen – am Tag vor dem Lauf geht ein Regenguß über der Region nieder, der sich gewaschen hat – ich hoffe dabei inständig, dass uns eine Absage aufgrund des Wetters wie 2006 erspart bleibt. Immerhin: am 14.05. ist es dann doch trocken und in der Sonne kann man es aushalten. Es geht aber schon den ganzen Tag ein recht frischer Wind und mit Sonne ist es beim Dämmermarathon so eine Sache – nur wenn man zur Elite gehört könnte man es schaffen noch bei Tageslicht anzukommen (oder man läuft nur einen flotten Halbmarathon). Erstmals im Angebot ist in diesem Jahr neben dem Team-Marathon auch noch ein Solo-10km-Lauf der recht gut angenommen wird. Den Start des Laufes verfolge ich noch bevor ich versuche, mich in den Startblock einzureihen. Der ist absolut überfüllt und die Kennzeichnung ist nicht erkennbar. So stehe ich in der Nähe des 4:00h Pacemakers.

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Rheintalquerung 2015

tmp_7091-IMG_20150228_0751293771344Nun ist es Tradition, zumindest mal für mich, für andere war es das ja schon: Am vergangegenen Wochenende trafen sich wieder eine Reihe handverlesener Lauffanatiker um die etwas mehr als 43km von Leutershaisen an der Bergstraße bis nach Bad Dürkheim an der Weinstraße anzugehen. Die Veranstaltung ist rein privat organisiert und alles, nur kein Wettkampf. Der Spaß am Laufen und der Ausstausch nach der Winterpause (sofern man eine solche überhaupt macht, denn laufen kann man bei jedem Wetter: Es gibt nur unpassende Kleidung, aber doch kein unpassendes Wetter …)

Die Versorgung entlang der Strecke ist auch immer ein Highlight: Einige Unterstützer (Familie, Freunde, etc.) fahren mit einem Kleinbus verschiedene Punkte an der Strecke an. Passend zur kühlen Jahreszeit gibt es dann warmen Tee. Ich habe auch dieses Jahr wieder einen Energieriegel vom Blech, sprich einen Schokokuchen beigesteuert – der wurde auch gleich beim Start nachgefragt: “Ohne den laufe ich nicht …”

tmp_7091-IMG_20150228_084050994491734Pünktlich um 8:00 setzt sich der Tross in Bewegung – noch haben wir alle Energie und das Wetter ist vorzüglich: schönster Sonnenschein, wenn auch etwas frisch. In Heddesheim stößt als Neuerung Franks Vater mit dem Rad zu uns – er will mal sehen wie weit er mithalten kann, immerhin ist er der mit Abstand älteste Teilnehmer.

Noch nicht mal eine Stunde ist vergangen und die erste Versorgungsstation in Ilvesheim kommt in Sicht – ich habe eigentlich noch keinen Hunger und auch wenig Drust, aber ich weiß ja was kommt, also doch ein wenig Kalorien zu sich nehmen. Weiter geht es entlang des Neckars-Kanals, in der Ferne sehen wir schon den Fernmeldeturm in Mannheim – rund 3 km dahinter liegt schon der nächste Versorgungspunkt. Das Feld zieht sich vergleichsweise stark auseinander – jeder läuft mit der für ihn angenehmen Geschwindigkeit – für mich heißt das fast immer in der Spitzengruppe unterwegs zu sein, auch wenn ich das nicht unbedingt vorhatte. Entlang des Neckars kann man erste ganz zaghafte Versuche des Frühlings sehen – alles wartet scheints nur noch auf etwas wärmere Temperaturen.

tmp_7091-IMG_20150228_095936-1691766784Am Fuß der Kurt-Schumacher-Brücke in Mannheim machen wir nochmal Rast. Scherzhaft erfolgt eine Abfrage ob denn auch jeder die notwendigen Papiere für die Einreise nach Rheinland-Pfalz dabei hat. Die nun folgende Etappe ist das längste Teilstück – von Mannheim bis nach Ruchheim – etwa 15km liegen vor uns. Leider nicht mehr so malerisch und naturnah wie am Neckar – sondern durch die Industrielandschaft und Wohnbebauung in Ludwigshafen. Besondere Herausforderung: die Strecke nach Oggersheim – kerzengerade und fast keine Abwechslung, wenn man von den verschiedenen Autohäusern und Werkstätten einmal absieht. An der BG-Klinik gibt es immerhin noch was zu sehen – der Rettungshubschrauber startet zum Einsatz als wir vorbei laufen. Ich habe mit einem “Halbstreckler”, der in Mannheim begonnen hat die Führung übernommen. Wir sind soweit voraus, dass wir im Zentrum Ogggersheims erst einmal auf den Rest der Gruppe warten.

tmp_7091-IMG_20150228_113547_1312982119Mit einigen Schlenkern geht es aus Oggersheim langsam heraus – die Umgebung wird wieder ländlicher bzw. landwirtschaftlicher – wir durchlaufen die Gemüseäcker der Region – noch sind die Felder fast alle kahl, aber bereits in einigen Wochen wird hier wieder Salat und Gemüse geerntet. Das Wetter spielt weiterhin mit. Die Sonne ist so kräftig, dass ich die Jacke um die Hüft schlingen kann. Am Ortseingang Ruchheim postiere ich mich dann für ein gesammeltes Foto-Shooting. Zwischen der Spitze und der Nachhut der Gruppe liegen satte 10 Minuten … mich beschleicht das Gefühl, dass ich wohl mal wieder zu schnell an die Sache heran gegangen bin, aber noch ist ja alles gut. Außerdem ist die Versorgung auch nicht mehr weit. Diesmal habe ich auch richtig Hunger und Durst.

tmp_7091-IMG_20150228_113746457152875In der nächsten Etappe bezwingen wir die letzten Höhenmeter des heutigen Tages: Es geht über die A67 (also rund 7 Höhenmeter) nach Maxdorf. Dieser Ort ist ein klassisches Straßendorf – nicht zu sehr in die Breite gewachsen, dafür aber in die Länge. Gut, dass es immerhin eine paralelle Straße durch die Bebauung gibt, entlang der Hauptstraße wollte ich das nicht laufen. Gegen Ende plagt mich dann auch mein Magen etwas – normalerweise habe ich doch keine Probleme mit Magenkrämpfen. Die Versorgung liegt am Ende des Ortes – ich nutze die Chance, dass dort schon wieder Acker, Weinberge und Hecken vorhanden sind. Nach dem Bescuh im Tempel der Erleichterung bin auch wieder deutlich entspannter. Laufen wenn man eigentlich aufs Klo müsste iest einfach nur anstrengend. Daher mag ich auch eher Läufe durch die Natur 😉

Kaum zu glauebn, wir haben bereits etwas mehr als 30km hinter uns gebracht, und es geht auf die letzte Etappe bis nach Bad Dürkheim. Die Strecke ist flach und verläuft in wenigen schnurgeraden Abschnitten, also nochmal etwas für den Kopf des Läufers. Im Industriegebiet von Bad Dürkheim laufen wir dieses Jahr ein wenig anders als bisher. Anstelle der Magistralen zu folgen schwenken wir auf den Radweg entalng des Bachs ein – vielleicht einige hundert Meter mehr zu laufen, aber deutlich angenehmer. In der Ferne kann man schon die Ausläufer des Pfälzer Walds sehen. Bis ins Zentrum an die Saline am Festparkplatz sind es nur noch drei Kilometer – kurz vor dem Ziel heißt es dann wie jedes Jahr: “call me Ultra” – wir überschreiten die  “magische” Marke von 42.195km. Der Vollständigkeit halber laufe ich auch noch ein wenig weiter als den Parkplatz, um dem Motto der Querung “von der Berg- an die Weinstraße” gerecht zu werden.

Zum Abschluss heißt es Entspannen im Thermalbad bzw. der Sauna. Marion stößt dann kurz vor dem Abendessen im großen Fass auf dem Festplatz zu uns. Ich plane mit den PULTlern eigentlich noch am Sonntag von Mannheim wieder mit der Straßenbahn nach Bad Dürkheim zu fahren und die Strecke auch zurück zu laufen – zumindest ein gutes Stück. Grudrun, Peter und Jürgen haben sich für die Nacht ein Zimmer genommen.

Als es dann am Sonntag früh um kurz nach sechs für mich heißt: Aufstehen! Fällt mein Blick aus dem Fenster – es gießt gerade wie aus Eimern – da vergeht selbst mir die Lust auf den Lauf (wenn man wenigstens im Trockenen startet ist alles kein Ding, aber schon durchfeuchtet starten ist nicht mein Ding). Daher sage ich die Rückrunde ab. Im Luafe des Vormittags hört es zwar dann recht bald auf zu regnen, aber richtig schön wird das Wetter auch nicht. Rein von der Kondition und dem Muskelnkater her könnte ich das ohne Probleme laufen. Soviel ist sicher, nachdem ich nachmittags im Schwimmbad noch einige Bahnen als Ersatz schwimme.