Das Wetter am Donnerstag ist zwar bedeckt, aber zumindest nicht regnerisch. Da wir die Räder mitgenommen haben, entscheiden wir uns für einen Test der Route des Vignobles, der auch in Beaune vorbei führt. Wir sind noch nicht einmal zwei Kilometer weit gekommen, da haben wir die erste technische Panne: Yanns Sattel hat sich gelockert und im mitgeführten Werkzeug habe ich natürlich nicht die passende Größe Inbus-Schlüssel. Das gesamte Sortiment in allen Abstufungen liegt am Campingplatz im Auto, also machen wir eine kurze Schleife, um das Problem zu beheben. Sicherheitshalber packe ich den Satz dann auch ein, nicht dass sich der Sattel bei den Buckelpisten immer wieder loswackelt.
Die Beschilderung ist größtenteils leicht erkennbar und so radeln wir eine ganze Weile durch die Weinberge. Der Ausblick auf das Tal lohnt die Auffahrten, die sich in den Weinbergen verstecken. Eine Umleitung bei Volnay ist direkt erkennbar ausgeschildert und leicht zu befolgen. In Volnay selbst machen wir dann Mittagspause. Im Vergleich zum Tag eins sind wir nur sehr wenige Kilometer geradelt. Eigentlich würde es sich ja jetzt bereits anbieten bei einem der Weingüter einen Stop zu machen, direkt am Rastplatz gibt es sogar zwei vignerons indépendants. Aber es ist Mittagszeit und daher haben die natürlich zu. So fahren wir frisch gestärkt weiter nach Meursault.
Das Wetter zieht sich mehr und mehr zu, und nur wenige Minuten nachdem wir in Meursault am Rathaus angekommen sind, geht ein satter Regenuß nieder. Noch immer ist Mittagszeit und somit immer noch keine Chance, sich ins Trockene bei einer Weinprobe zu flüchten. Immerhin hat es einige Marquisen vor den Geschäften und so werden wir nicht klatschnass. Nach dem Guss gehen wir dann auf die Suche nach einem offenen Weingut, denn nun ist auch die Mittagspause vorbei. Fündig werden wir bei Boyer Yves, und kommen somit auch endlich in den Genuss die Weine verschiedener Lagen (Climat) zu vergleichen. Praktischerweise ist Meursault eine Teilregion, in der auch Weißwein angebaut wird. Vorsichtshalber hatten wir ja eine Radtasche leer gelassen.
Für den Rückweg nehmen wir den ebenfalls ausgeschilderten Radweg Route des Étangs (Weiherradweg). Allerdings müssen wir dazu ein Stück des Tals auf der Landstraße queren. Das macht nur bedingt Freude, denn auf Radler entlang der Landstraße ist man in Frankreich noch immer nicht wirklich gut eingestellt, schon gar nicht auf Familien im Konvoi. Immerhin ist es nicht all zu weit bis an die Étangs d’Or (die goldenen Teiche), ein Naturschutz und Naherholungsgebiet. Wenn das Wetter nicht so regnerisch wäre, wäre das sicherlich ein schöner Abschnitt. Wir machen auch nochmal einen kurzen Picknick-Stop.
Nun geht es eigentlich immer nur nach Norden und wieder auf Beaune zu. Die Radweg-Qualität ist äußerst gemischt – teilweise entlang der Staße, teilweise auf eigner Strecke. Die ersten Kilometer geht es parallel zur A6, nicht unbedingt ein Highlight. Es wird etwas besser, als wir langsam durch die Felder auf Beaune zufahren. Am Ortseingang ist noch ein Supermarkt, das nutzen wir, um gleich den Einkauf für den Tag zu erledigen. Das Wetter macht uns durch alle weiteren Aktivitäten einen Strich, wir sind etwas durchfeuchtet, als wir wieder am Campingplatz ankommen.