Viel zu schnell ist die Zeit in Kambodscha vergangen. Leider warten aber daheim genügend Aufgaben und auch die Familie wartet auf meine Rückkehr. Daher heißt es am Montag morgen: Nochmal gut frühstücken und alles zusammen packen. Ich mache noch einen kurzen Stopp am Supermarkt und hole mir etwas zu trinken für den Tag.
Da der Flieger erst im Laufe des Nachmittags geht, gehe ich noch in Angkor National Museum. Das hat der Vorteil, dass es direkt in Siem Reap liegt und es von dort nicht all zu weit bis zum Shuttlebus. Mit dem Tuktuk bin ich in wenigen Minuten am Museum, auch wenn man den Fahrer einweisen muss wohin er genau zu fahren hat.
Das Museum ist gut gemacht und informiert über das Erstarken und das Wirken des alten Khmer-Reichs, auf das Angkor Wat und die Tempel in der Umgebung zurück gehen.
Es geht dabei auch immer wieder um die beiden Religionen, Hinduismus und Buddhismus, welche sich hier immer wieder abgewechselt haben. Die Halle der 1000 Buddhas ist absolut überwältigend.
Ebenfalls interessant ist der Bereich über den König Jayavarman den VII. Er hat in der Region etwas ganz ähnliches geleistet wie die Römer oder später Thurn und Taxis: Er hat sich um sein Volk und um die Infrastruktur gekümmert. Unter seiner Herrschaft wurden die meisten Straßen angelegt, welche von der Streckenführung auch heute noch bestehen. Zudem gab es eine Reihe von Rasthäusern und auch die Gesundheitsversorgung entlang der Stecke wurde deutlich verbessert. Der Trick bei der Geschichte kommt mir recht bekannt vor: Die ganzen Bauten und Einrichtungen waren modular und standardisiert aufgebaut.
Genau passend werde ich mit dem Museumsrundgang fertig: Noch meine eingelagerten Sachen abholen und ans Tuktuk. Damit geht es dann zum Cambodian Post Office. Die bieten neuerdings auch einen Shuttle an, der fährt häufiger und angeblich zuverlässiger als der andere Service. Zudem liegt der Abfahrtspunkt eben mitten in Siem Reap und nicht irgendwo außerhalb an einem Supermarkt. Da macht es dann auch nichts, wenn der Preis von 8 Dollar auf 9 Dollar erhöht wurde. Es erweist sich als gut, früh genug vor Ort zu sein: Der Bus fährt sogar früher ab als der Fahrplan verspricht. Zusammen mit zwei weiteren Reisenden vergeht die Zeit mit Erzählen und Plaudern ratz fatz.
Am Flughafen muss ich dann sogar noch warten bis der Check-In startet. Nach dem Passieren der Security ist auch nochmal Warten angesagt. Immerhin habe ich mein Handy bei mir und kann mich so ein wenig um die Berichte kümmern, unter anderem die französische Übersetzung, die Marion mir dankenswerter Weise erstellt hat.
Der Flug an und für sich ist interessant, denn ich habe eine Zwischenlandung Luang Prabang. Das ist aufwändiger als gedacht, man macht dort tatsächlich einmal den Flieger komplett leer, also aussteigen, im Wartebereich 10 Minuten Warten und dann wieder einsteigen. Es gibt auch einen Direktflug von Siem Reap nach Hanoi durch Vietnam Airlines. Es ist mir unklar warum meine Reiseroute hier etwas schräg ausfällt. Allerdings will ich nicht maulen, denn der Preis war akzeptabel, die anderen Optionen waren deutlich teurer und auch zeitlich nicht so wirklich der Hit.
In Hanoi ist auch nochmal Aufenthalt bis der Flieger nach Frankfurt geht. Natürlich muss man diesmal beim Umsteigen nochmal durch die Security durch. Diesmal mit Schuhe ausziehen, was für mich angesichts der Blasen etwas schmerzhaft ist. Während der Wartezeit hole ich mir dann doch nochmal einen Snack, denn es ist doch eine Weile her seit Frühstück.
Der Rückflug startet fast pünktlich in Hannoi, es ist kurz vor Mitternacht als wir das Gate verlassen. Der Flug durch die Nacht ist wieder sehr entspannt, auch wenn ich diesmal keinen Platz am Notausgang erwische, immerhin am Fenster. Während des Abendessens schaue ich zum Einschlafen von Blade Runner 2048 an. Gegen kurz nach 4:00h Ortszeit in Deutschland wache ich auf – noch rund 2h zu fliegen. Zu meinem Erstaunen haben wir die nördliche Route über China und Russland genommen. Laut Kartenansicht fliegen wir auch ganz nahe an Öland vorbei, innerlich kribbelt es da schon in den Beinen dort in diesem Jahr doch noch den 100 Meilen Lauf zu absolvieren.
Die Landung ist pünktlich in Frankfurt und es dauert dann auch nicht all zu lange bis ich mein Gepäck wieder in Händen halte. Um etwas Puffer zu haben, hatte ich einen späteren Zug gewählt, ich habe daher noch jeder Menge Aufenthalt am Flughafen gewonnen. Ärgerlich wird es erst als ich am Bahnhof stehe: Der geplante Zug hat Verspätung, die Verbindung in Mannheim mit der Regionalbahn ist damit hinfällig. Kurzerhand ordere ich das Familientaxi zum Abholen, da ich keine Lust habe in Mannheim noch 45 Minuten am Bahnhof zu verbringen.
Insgesamt war die Reise ein absolutes Erlebnis, wenn im Nachhinein auch deutlich zu kurz.