Auch heute steht wieder Strecke machen im Vordergrund, unsere nächste größere Station ist Vimmerby. Da es aber kein all zu großes Stück zu fahren sein wird, lassen wir uns Zeit und nutzen die späten Checkout-Zeiten des Campingplatzes. So kommen wir auch noch zu einem Bad in der Ostsee. Glen darf sich versuchen von Steg zu Steg zu schwimmen, davon kann er gar nicht genug bekommen und daher machen wir gleich nochmal eine Runde. Danach noch abduschen und schon können wir auch los, heute ist Marion mit Fahren an der Reihe – zumindest so lange es nicht ums Rangieren geht.
Die Strecke ist recht angenehm zu fahren, bis Ålem geht es auf der Autobahn bzw. auf der gut ausgebauten E22. Danach wird die Straße etwas ländlicher aber immer noch sehr enstspannt zu fahren, der Verkehr ist vergleichsweise gering und vor allem ist es schwedischer Verkehr. Da hat es niemand nötig zu drängeln, die einzigen die wie gestochen überholen sind mal wieder die Fahrzeuge mit deutschen Kennzeichen.
In Målilla wollen wir einen verspäteten Mittagsstopp machen. Allerdings haben wir den Ort größer geschätzt, als er ist und so sind wir schon wieder draußen, bevor wir überhaupt gemerkt haben, dass wir am Zentrum vorbei sind. Auf der einspurigen Straße mit dem Gespann zu wenden ist keine Option, daher warten wir den nächsten Waldweg ab, der hat praktischerweise auch noch wenige Meter später eine T-Kreuzung, das macht das Wenden bzw. Zurücksetzen erheblich leichter. Marion darf sich jetzt auch einmal mit dem Rangieren beschäftigen, das klappt recht gut und so sind wir recht fix wieder auf der Straße. Da es keinen direkten Haltepunkt gibt, setzen wir Kurs auf den nahen Elchpark. Vorher bietet sich dann noch ein Rastplatz an der Strecke an, um Mittag zu machen. Dort stellen wir dann auch fest, dass sich der Elchpark selbt wohl nicht mehr lohnt, da er nur noch rund eine Stunde geöffnet hat. Hinfahren wollen wir dennoch, denn es gibt dort auch Elchprodukte, unter anderem Wurst für auf den Grill zum Abendessen.
Nach der Rast gibt es noch eine unerwartete Herausforderung: Die Strecke ist auf 3,5 Tonnen beschränkt und zudem auf 2,2m Breite. Grund dafür ist eine Brücke, vor der wir dann auch bald sthehen. Da wir keine 3,5 Tonnen Masse mitrbingen, ist nur die Breite kritisch, aber ich bin recht optimistisch. So tauschen wir kurz die Sitzplätze und ich zirkle das Gespann durch die Engstelle – die Einaprkhilfe piept zwar auf den knapp 50 m ständig, aber es klappt dann doch recht gut, vor allem ohne Schrammen und ohne stecken zu bleiben. Auch auf dem Hof des Elchparks darf ich nochmal ran – 90° um die Ecke einparken mit Gespann ist doch nicht ganz einfach, aber ich habe ja mittlerweile wieder etwas Übung.
Im Shop des Parks kaufen wir dann auch die Wurst für Abends sowie ein paar Mitbringsel, unter anderem elchförmigen Tannebnaumschmuck (es sind ja weniger als 5 Monate bis dorthin) und ein Memory mit schwedischen Spezialitäten bzw. Vokabeln. Ich bin ja froh, dass wir keines gefunden haben, das auch gleich noch Grammatik abfragt … Für den weiteren Weg nehmen wir die alternative Anfahrtsmöglichkeit, die hat keine enge Brücke. Bis Vimmerby ist es dann nicht mehr wirklich weit. Den Campingplatz finden wir auch recht fix, diesmal laden wir auch wieder vollständig ab, denn wir werden mindestens zwei Nächte hier verbringen. Eigentlich haben wir auch vor den Astrid-Lingren-Park mit dem Rad zu besuchen, allerdings zeigt sich bei einer Testfahrt, dass Marion weiterhin Schmerzen im Knie hat, an Radfahren ist da nicht zu denken.
Yann macht dafür fleißig seine ersten Touren mit dem Fahrrad. Nachdem er die ersten Meter kurz vor dem Verladen des Rads daheim selbst gefahren ist, klappt das nun immer besser. Das Gelände des Campingplatz ist allerdings nur bedingt geeignet, es liegt fast vollständig in Hanglage am Nossen (ein See südlich von Vimmerby) und bis zum Spielplatz sind einige Höhenmeter zu überwinden. Runter geht ja noch ganz gut, auch wenn Papa noch nebenher laufen muss, beim Hoch muss ich noch mit anschieben. Aber das ist nicht verwunderlich, als ich selbst ein paar Meter fahre, merke ich wie hilfreich meine kleinen Gänge sind, um die Steigungen zu bewältigen. Die Möglichkeit hat Yann an seinem Rad noch nicht.
Zum Abendessen gibt es dann die Elchwurst und Knödel, sehr lecker. Auch nutze ich die Möglichkeit und unterziehe meinen Benzinkocher dann doch einmal einer Grundreinigung, die hat er sich reichlich verdient, wie sich zeigt. Ich bin gespannt, ob dann auch die Brennleistung mit dem Reinbezin wieder besser wird. So wie es aussieht hat es nämlich einiges an Ablagerungen durch den Einsatz von Fahrzeugbezin losgespült, die sich an einigen Stellen im System dann festgesetzt hatten.