Pfingst-Wochende

Kaum hat es angefangen, da ist es leider auch schon wieder vorbei – das herrliche verlängerte Pfingstwochenende.

Ich habe es diesmal recht arbeitshaltig gestaltet, aber ich wollte mit bestimmten Projekten in meiner Wohnung doch endlich einmal voran kommen und auch diverse andere Kleinigkeiten wollten erledigt sein.

Nachdem am Freitag leider nur ich beim Lauftraining war, habe ich die frei gewordene Zeit auch wegen der Hitze dann genutzt um in der Wohnung nochmal etwas klar Schiff zu machen. Außerdem war ich irgendwie doch etwas fertig nach der Woche Arbeit und dem etwas anstrengenden Meeting am Donnerstag. Außerdem sollte es ja am nächsten Tag rund gehen.

Denn: Es stand eine weniger lustige Aktion auf dem Programm: Perogla-Rutschen bei meinen Eltern. Nachdem die Pergola stand haben die Nachbarn angefangen nachzumessen und dann wegen 10cm einen Heckmeck veranstaltet – Ergebnis: Jede Menge Frust, Kosten für eine offizielle Vermessung und das gesamte Ding muss die 10cm verrutscht werden… Solche Nachbarn und Miteigentümer kann man echt brauchen.

Aber was solls – so haben wir eben die Pergola so weit als nötig demontiert – die neuen Standbeine waren schon vorbereitet. Dann die Längspfeiler jeweils mit etwas Hauruck in die neue Position wuchten und wieder festschrauben. Soweit der einfache Teil – vom Ausrichten mal etwas abgesehen. Der schwierigere Teil waren dann die Querriegel – die hatten sich schon etwas verzogen und mussten dann dennoch wieder passen – auch die Geometrie hatte sich verändert, ein Fall für die Säge. Wenigstens steht jetzt wieder alles – mal sehen welcher Schwachsinn als nächstes durch die neidischen Nachbarn kommt – wie wäre es mit einer nicht dem Umfeld entsprechenden Farbe?

Praktischerweise kann ich bei meinem Freund Martin auch Sonntags in die Werkstatt – da er im Industriegebiet wohnt stört sich auch keiner daran wenn Sonntags die Kreissäge kreischt. Mittlerweile hat er ja die dritte dortstehen – jetzt ein richtig edles Teil – noch nicht voll eingerichtet aber dennoch ein echtes Schmuckstück und wieder eine Verbesserung.

Mein lang geplantes Projekt eines dritten Rollcontainers für meine Wohnung hatte ich aufgrund eines Konstruktionsfehlers ja abbrechen müssen. Einige Teile konnte ich wiederverwenden, andere musste ich neu anfertigen – allerdings habe ich damit auch gleich noch ein paar andere Dinge eleganter lösen können. Im Gegensatz zu den anderen Rollcontainern gibt es in diesem Modell auch Fächer und einen Auszug für die Kleinteilemagazine.

Das Rohgestell an sich war recht bald zugeschnitten. Um die notwendigen Löcher für die Holzdübel präzise zu Bohren musste nochmal die alte Kreissäge (auch schon ein sehr schönes Gerät) herhalten – diese hat als Schmankerl eine Langlochbohreinrichtung – diese musste ohnehin wieder montiert werden für den anstehenden Verkauf. Ganz schön wuchtig, aber auch sehr schön präzise. Mit den vielen Vereinheitlichungen die ich an der Konstruktion vorgenommen hatte, war das Bohren natürlich eine sehr einfache Sache, da es im wesentlichen nur noch ein Maß gab.

Anschließend war eine Runde Puzzeln angesagt – aus den Einzelteilen entstand so nach und nach das Rohgerüst – alles noch ohne Leim und nur zur Probe. Nachdem klar war: Es passt alles; kam der Boden an die Reihe – aufgrund der zusätzlichen Fächer kann ich diesen nicht mehr einfach so einsetzen wie bisher – der muss von Anfang an eingebaut sein sonst bekäme man ihn allenfalls als Stückwerk noch realisiert. Als Material habe ich wieder das gute Birkensperrholz verwendet wie ich es auch schon für die anderen Rollcontainer getan habe. Es hat gerade noch für den Boden gereicht, für die Verkleidung muss ich jetzt erst wieder bestellen und abholen.

Zu zweit haben wir dann die Montage inklusive Leim und dem notwendigen Satz Schraubzwingen gemacht – nicht ganz einfach, aber machbar. Gut, dass Martin einen sehr großen Fundus an großen und langen Schraubzwingen griffbereit hat – insgesamt waren es 10 oder mehr Schraubzwingen, die das Gestell in Position gehalten haben, bis der Leim abgebunden hatte. In der Zwischenzeit habe ich mich dem Schubfach angenommen – der Fundus an Vollauszügen aus dem Lieblingsbaumarkt (aka Sperrmüll) war ja schon ansehnlich und ich dachte auch passende Modelle gefunden zu haben. Der Schock kam nach der Konstruktion des Unterzugs und dem testweisen Einbau – auch nicht nachvollziehbaren Gründen waren nur “linke” Auszüge vorhanden – die zugehörigen Gegenstücke waren nicht partout nicht auffindbar. An dieser Stelle habe ich dann einen Schnitt gemacht – immerhin war es ja auch schon wieder halb zwölf in der Nacht. Passende Vollauszüge habe ich mittlerweile für kleines Geld bei ebay erstanden.

Pfingstmontag war ich schon wieder in Lampertheim – eigentlich um den teilweise bockenden Router bzw. Internet-Zugang bei Martin wieder in die Gänge zu bekommen – aber es war wie verhext: Ich komme siegessicher mit einem Ersatzgerät an, und es ist kein Fehler mehr feststellbar. Bleibt nur, das Ganze zu beobachten.

Dafür habe ich mit Martin gemeinsam die Vorbereitungen für den Schwedentisch-Workshop im Bundesjugendlager der THW-Jugend (dieses Jahr in Landshut) getroffen. Aus diversem Holz aus dem bekannten Lieblingsbaumarkt haben wir Leisten für die Tische gehobelt und zugeschnitten. Innerhalb von anderthalb Stunden wurden so aus ausgesonderten Möbelstücken  wieder Rohstoffe für neue praktische Dinge. Die neue Säge hat sich in diesem Zusammenhang absolut bewährt. Zumindest von der Materialseite gesehen kann der Workshop nun kommen.

Den Nachmittag haben wir dann gemütlich angehen lassen, ein Junghelfer hatte Geburtstag, und da wir Zeit hatten haben wir dort persönlich vorbei geschaut und gratuliert. Nach dem Kuchen und Kaffee wollten wir eigentlich das Mittagessen nachholen, aber im Fährhaus in Lampertheim war gerade Küchenpause zwischen Kuchen und Abendessen. Also nur kurz was trinken und dann rüber auf den Biedensand. Dort im Naturschutzgebiet stehen die Überreste eines Vogelhäuschens, dass einige Junghelfer gerne ersetzen wollen – kurze Inspektion vor Ort was da ins Haus steht. Sollte eigentlich ohne Probleme machbar sein, auch wenn Martin sehr skeptisch ist, was die Fähigkeiten seiner Junghelfer anbelangt.

Auf dem Rückweg haben wir kurzerhand das Mittagessen durch Eis bei Oberfeld ersetzt – natürlich inklusive eine Portion Schokoküsse für meine Familie. Dort ging es dann auch noch hin – zum Spargelessen.

Insgesamt bin ich echt zufrieden was an dem Wochenende rumgekommen ist.  Ich hoffe, dass die fehlenden Teile für den Rollcontainer jetzt möglichst bald eintreffen, damit ich auch den endlich fertig bekomme und es dann in der Wohnung noch ein Stück ordentlicher aussieht. Das nächste Projekt ist dann meine Spiegelhalterung – Ideen habe ich schon, nur bei der Umsetzung fehlt noch ein wenig der richtige Ansatz, aber auch das wird kommen.