Nach einer kurzen Nacht heißt es schon wieder abbauen und weiter fahren.
Der Zeltabbau klappt mittlerweile recht flüssig und so sind wir schon um kurz nach neun auf dem Weg.
Erstes Zwischenziel ist Neumarkt, bis dahin sind es nur knappe acht Kilometer. Die Stadt ist ganz nett anzuschauen. Auf dem Weg haben wir leider mit etlichen Baustellen zu kämpfen, deren Umleitungen nicht immer klar ersichtlich sind. Wir nutzen die Stadt um uns mit Proviant für den Tag einzudecken. Yann möchte schon in der Stadt eigentlich aus dem Anhänger und protestiert entsprechend lautstark. Gut, dass wir in Stauf etwas außerhalb einen großen Spielplatz finden an dem wir die Mittagspause verbringen.
Der Weg führt uns abseits des Kanals, er macht einen Bogen nach Freystadt. Zumindest ist so der Plan. Allerdings fehlt an einer Stelle die Markierung, und prompt fahren wir gerade aus weiter. Als wir den Fehler bemerken entscheiden wir uns dann nicht mehr umzudrehen, sondern wieder in Richtung Mühlhausen und somit dem Kanal zu fahren. Glen ist zwischenzeitlich total müde, daher steigt er vom Mitfahrrad auf den Anhänger um – das Gepäck aus dem Anhänger vertauen wir auf diesem zusätzlich im oberen Bereich des Griffs. Mehr Zuladung geht wirklich nicht mehr. Das merke ich auch die kommenden Kilometer ganz ordentlich – jede Steigung muss ich mich ganz kräftig in die Pedale stemmen. Gut das es zum Kanal hin größtenteils abwärts geht.
Im ersten Moment bin ich auch frustriert, als wir in Mühlhausen nach Berching wieder eine Umleitung in Kauf nehmen müssen. Allerdings ist diese deutlich besser als gedacht – anstelle auf geschottertem Untergrund entlang des Kanals geht es etwas abseits, parallel zur B299, dafür super ausgebaut und geteert. So kommen wir recht zügig voran.
Berching selbst ist ein schöner historischer Ort, inklusive historisch korrektem Kopfsteinpflaster, das schüttelt uns ganz kräftig durch. Nach der Durchquerung der Innenstadt kommen wir an den Main-Donau-Kanal. An diesem geht es dann auch weiter. Während wir noch eine kurze Rast einlegen, treffen wir unsere niederländischen Zeltnachbarn vom Zeltplatz in Berg wieder. Auch sie haben sich verfahren und bereits knappe 50km auf dem Tacho stehen.
Für die nächste Etappe über das Kloster Plankstetten bilden wir eine ungeplante Zweckgruppe – die Strecke ist gut ausgebaut und so radeln wir im Tross mit ca. 16-18km/h voran. Da kann auch der starke Anstieg vor dem Kloster nicht mehr schrecken. Kurz vor Beilngries löst sich der Verband dann aber doch auf – so schnell sind wir aufgrund des Gepäcks dann doch nicht auf Dauer. Zudem macht der Anhänger immer wieder Zicken und schaukelt sich auf. Ich nehme mir vor die Räder nochmal in Augenschein zu nehmen, ob diese noch irgendwo unrund laufen.
In Beilngries lassen wir den Ort erstmal links liegen, abgesehen von einem Austobe-Stopp für die Kinder am Spielplatz und einer kleinen Shopping-Runde fürs Abendessen. Am kommenden Campingplatz sind wir für zwei Tage gemeldet, dieser liegt aber etwas Kanal abwärts in Ottmaring. Von dort wollen wir dann morgen eine Tagesetappe nach Beilngries mit Besichtigung der Stadt machen. Die letzen Kilometer ziehen sich dann doch etwas hin bis wir endlich am Campingplatz in Ottmaring eintreffen.
Abends stellen wir einen weiteren Ausfall fest – unsere Luftmatraze verliert innerhalb weniger Stunden ihre Füllung, da müssen wir bei Tageslicht nochmal schauen was wir machen können, sonst wird es für den Rest des Urlaubs vielleicht etwas unbequemer was die Nachtruhe betrifft. Immerhin: der geflickte Reifen an Glens Rad hält bisher durch.