Churfranken Trail Run von Miltenberg nach Sulzbach

Nachdem unserer “großer Navigator” Peter von der Laufgruppe PULT (Peters Ultra Lauf Treff) verletzungsbedingt eine Weile nicht trainieren konnte, standen die Chancen schlecht den geplanten Churfrankentrail mit seinen 74km und 1800 Höhenmetern anzugehen. Bis wenige Wochen vor dem Start hat sich Peter wieder an seine Form herangekämpft, aber den Lauf wollte er dann vorsichtiger Weise nicht antreten. So bin ich kurzerhand zu einem weiteren Ultralauf gekommen. Wobei gleich vorweg zu schicken ist: ich bin gut trainiert, aber ich habe auch drei Tage nach dem Lauf noch Muskelkater….

Bereits die Anreise ist ungewöhnlich, Miltenberg liegt nur rund 120km von Mannheim entfernt. Der Einfachheit halber und der Umwelt zu Liebe bildet PULT eine Fahrgemeinschaft – mit dabei sind Gudrun, Jürgen, Peter und meiner einer. Abfahrt ist um kurz nach 4 in Mannheim. Um kurz nach drei quäle ich mich aus dem warmen Bett und mache mich soweit fertig, das Wetter verheist nichts Gutes: Es gießt wie aus Eimern. Ich verwerfe den Gedanken die 1,5km bis zum Treffpunkt mit dem Rad zurück zu legen. Auch ist mein restlicher Körper noch nicht so ganz wach – ich überlege recht lange ob ich etwas frühstücken will, aber ich entscheide mich dagegen – überhaupt kein Appetit, kein Hunger. Naja, ich habe am Vortag ja geschaufelt wie ein Scheunendrescher – reichlich Nudeln, das muss einfach reichen.

Da ich nicht fahren muss, nutze ich die Zeit noch für ein wenig Entspannung, aber so richtig fest kann ich im Auto nicht schlafen – die restlichen Läufer im Auto fachsimpeln über den Trail und legen sich Strategien zurecht. Den Startpunkt in Miltenberg am Berliner Platz übersehen wir in der Dunkelheit beinahe – wir sind unter den ersten und noch sind die Helfer damit beschäftigt, den Startbereich einzurichten. Ich mache einen ersten Gang aufs stille Örtchen – danach habe ich sogar etwas Hunger und gönne mir in der Kantine erstmal einen Kaffee. Inzwischen ist auch die Startnummernausgabe eingerichtet und wir holen die Unterlagen ab – die Ummeldung geht ganz unproblematisch – auch wenn man mir nicht versprechen kann, dass die Aktualisierung rechtzeitig bis zum Zieleinlauf im System ist. Aber halb so wild – auch auf der Startnummer steht ja Peter als Vorname.

IMGP0189Noch Umziehen am Auto während es langsam dämmert – um uns herum tauchen immer mehr Läufer auf, der Platz füllt sich langsam. Kurz vor dem Start werden alle Läufer in die Startbox gebeten – nochmal überprüft ob alle Startnummern auch anwesend sind und schon steht dem Start um 7:15h in der Frühe nichts im Wege. Die 5er-Staffeln haben noch etwas mehr Zeit, sie starten mit 15 Minuten Verzögerung, aber erfahrungsgemäß sind die ja auch deutlich schneller.

IMGP0192Es geht über die Mainbrücke in Miltenberg und gleich darauf ist volles Programm angesagt was die Höhenmeter betrifft: es geht hinauf zur Monbrunner Höher. Erst noch durch die Innenstadt von Miltenberg, dort auf den Burgweg mit einem kleinen Panorama über den Main und schon bald lerne ich, was der Unterschied zwischen einem Trailrun und einem gewöhnlichen Lauf ist. Es geht runter von den breiten Waldwegen und einen schmalen Wanderweg ziemlich zügig nach oben – laut Ausschreibung um die 100hm. Ich lasse mich nicht hetzen und gehe den steilen Anstieg hoch, auf dem nächsten breiten Waldweg gehe ich wieder ins Joggen über. Meine Muskulatur in den Waden ist noch nicht ganz warm – es zwickt ganz vernehmlich im Achilles-Ansatz und auf der Knie-Rückseite – ich drossle daher das Tempo und hoffe das es besser wird. Es geht in mehreren Serpentinen nach oben. Kurz vor Kilometer fünf muss ich nochmal in die Hecke – der Kaffee will schon wieder in die Natur – danach laufe ich gefühlt deutlich weniger verkrampft. An der ersten Versorgung hole ich das Frühstück ein wenig nach – ein paar Riegelstücke, Banane und dann geht es erst mal wieder abwärts an den Main. Auch hier ist ein nettes Trailstück mit eingebaut auf dem man höllisch aufpassen muss, dass man nicht auf seinen vier Buchstaben landet. Danach geht es über Schotter und Asphaltwege auf die erste Wechselstation in Großheubach zu. Wir überqueren die Müd, die bei Miltenberg in den Main mündet – die historische Brücke ist recht nett anzuschauen. Weniger nett finde ich, dass mein Inneres gerade rebelliert – in mir geht und brodelt es – ausgerechnet jetzt wo überall Bebauung ist. Ich quäle mich bis zur Wechselstation – ich fühle mich nicht sonderlich und bin kurz davor auszusteigen – auch wenn mir das vom Kopf her nicht passen will. An der Versorgung mache ich daher einen Abstecher auf die Toilette. Der Zeitverlust fürs Anstehen ist mir da erst einmal egal. Gudrun und Jürgen habe ich seit dem Start nicht mehr gesehen – ich vermute sie knapp hinter mir.

IMGP0207Nach den 5 Minuten Entspannung im “Tempel der Erleichterung” geht es mir deutlich besser – die Energie ist wieder da und auch der Mut weiter zu machen. Ich schnappe mir noch etwas Wegzehrung und laufe weiter – wieder über den Main. Auf der anderen Seite erwartet mich bereits Peter mit dem Foto kurzer Check und weiter gehts. Immerhin weiß ich jetzt das Jürgen und Gudrun noch immer hinter mir sein müssen. Ein gutes Gefühl von der Zeit her. Die Strecke zieht sich nun durch die Weinberge – ich laufe auf eine Staffelläuferin in der 2er-Wertung und ihren Partner auf dem Rad auf – gemeinsam lösen wir nebenher noch ein mathematisches Rätsel: Wie schnell müsste ihr Verfolger laufen, wenn er als Staffelläufer in einer 5er Staffel mit 15 Minuten Abstand startet und sie an der ersten Versorgung bei ca. 11km eingeholt haben will (was nicht geklappt hat – bei einer notwendigen Geschwindigkeit von etwas unter 5 Minuten bei dem Streckenprofil wäre es selbst als Staffel verwunderlich). Am Waldrand ist für den Radler Schluss, es gibt nochmal eine Versorgungstation und dann folgt schon bald die nächste Trail-Passage: Es geht hinauf zum Eselsweg – ein schmaler Pfad schlängelt sich fast direkt auf dem Bergrücken nach oben – an einer Stelle sind sogar Kletterkünste gefragt. Die Muskulatur ist mittlerweile gut warm, auch wenn einige Partien bereits Erholungsbedarf anmelden. Am Ende es Trails geht es auf den Eselsweg – man fragt sich unwillkürlich ob man zu dieser Sorte Tiere gehört – denn irgendwie ist das schon ein wenig schräg sich diesen Trail anzutun. Andererseits sind Esel ja auch bekannt dafür dass sie ziemlich starrköpfig bis stur sein können – genau die Eigenschaft die man hier auch braucht um durchzuhalten.

Ich erreiche die nächste Verpflegungsstation auf der Solhöhe – hier kommt man später nochmals vorbei – man läuft nun eine Schleife von rund 20km und gefühlt nochmal so vielen Höhenmetern – einmal runter an den Main und wieder hoch. Der Abstieg ist ähnlich heftig wie der Anstieg auf den Eselsweg – mittendrin gibt es auch noch ein Blitzlichtgewitter – gut getarnt lauert die “Foto-Falle” für schnelle Läufer. Es geht stetig bergab und ich überwinde einige ziemlich schwierige Passagen: ein Quergraben, rutschige steile Abstiege und jede Menge Gehölz und Geröll auf dem Weg verlangen volle Konzentration. Ich bin froh als es bald wieder auf einen breiten Forstweg geht. Ich hänge mich an zwei Läufer an, die ungefähr mein Tempo laufen. Sie haben gegenüber mir einen Vorteil: Sie laufen die Strecke nicht zum ersten Mal. Ich mache mir ihre Erfahrung zu Nutze – auch sie gehen die folgenden steileren Ansteige konsequent – um Kraft zu sparen. Die braucht man angeblich noch für die Königs-Etappe nach Collenberg. Nach dem Anstieg wird wieder gejoggt – es geht wieder einen herrlichen Trail bzw. Reiterweg entlang. Aus dem Wald raus und schon sieht man in etwas Entfernung die Burgruine Freudenberg – einer der schönen Anblicke auf der Strecke die schlagartig alle Quälerei bisher vergessen lässt. Auf der nördlichen Mainseite in Kirschfurt ist auch wieder eine Versorgung eingerichtet. Wie ich feststellen muss, gibt es dieses Jahr wohl gar kein Iso-Getränk – was mich dann doch ziemlich fuchst, gehört das doch selbst bei kleineren und kürzen Läufen eigentlich zum Standard-Angebot. Einige hundert Meter weiter wartet Peter mit dem Foto – er fragt nach was ich brauche – ich beauftrage ihn, wenn möglich irgendwie ein isotonisches Getränk zu organisieren, denn nur mit Salz und Cola bekomme ich wahrscheinlich meinen Elektrolyt-Haushalt nicht in den Griff.

Es folgt eine Erhohlungsphase – es geht gemütlich am Main entlang – einige Läufer meckern darüber ich finde die Abwechslung ok. Nach einigen Kilometern ist dann auch die zweite Etappe überstanden. An der Wechselstation ist richtig viel los – die Staffelläufer liegen aktuell ungefähr gleich auf mit mir – einige haben mich bereits überholt – ich lasse sie aber bewusst ziehen – denn im Gegensatz zu ihnen habe ich noch nicht einmal die Hälfte der Strecke hinter mir. An der Wechselstelle sind es ziemlich genau 28km – immerhin mehr als ein Drittel motiviere ich mich. Weniger motivierend finde ich die Aussage, dass an der Versorgung schon das Cola zur Neige geht – die Organisation der Versorgung ist wohl ziemlich chaotisch. Ich schaufle nochmal Gurke und Tomate mit reichlich Salz und soviel Cola wie ich kriegen kann in mich hinein. Auf geht es zur Königsetappe.

IMG_20140921_102424Wie in der Streckenbeschreibung angekündigt, gibt es nicht lange zu verschnaufen nach der Versorgung – im Ort kann man anfänglich noch Joggen, dann geht es steil bergan in den Wald – ich steige sehr früh um auf Gehen, wie sich zeigt die richtige Wahl – denn die nächsten fast fünf Kilometer gilt: “The only way is up” – immer höher schraubt sich der Weg. Regelmäßig überholen mich Läufer – aber wie ich jedes Mal an der Startnummer ersehen kann sind es Staffelläufer, die hier noch frisch und ausgeruht ans Werk gehen und wissen, dass nach knapp 19km ihre Etappe zu Ende ist. War es bisher größtenteils trocken oder allenfalls mal einige wenige Regentropfen vom Himmel, so wird es nun deutlich herbstlicher: Es sind Wolken aufgezogen und sie hängen so tief über dem Main, dass man von unten die Bergkuppe nicht mehr sehen kann. Im Nebel selbst sieht man auch nicht mehr all zu weit – teilweise ein komisches Gefühl, wenn man vor und hinter sich keinen Läufer mehr sieht. Auf ungefähr der Hälfte des Anstiegs steht ein Motivationsschild: 30km liegen hinter mir. Der Weg steigt zwar immer noch an, aber es gibt zwischendrin auch mal wieder flachere Stellen zum Joggen. Was anfänglich nur feuchter Nebel war, artet nun aber zu einem handfesten Regenguß aus – ich verfluche es, meine Jacke nicht mitgenommen zu haben. Aber jetzt gibts nur eines: Weitermachen und nicht stehen bleiben.

IMG_20140921_111637Am Ende der Steigung steht wieder eine Versorgung bereit, liebevoll mit einem Schild “Restaurant zum Wadenpicker” angekündigt. Die Helfer sind reichlich durchgefeuchtet und sichtlich nicht auf Regen eingestellt – das Buffet schwimmt schon fast vom Tisch. Wir witzeln, dass die Müsliriegel dann wenigstens nicht so trocken sind und das Salz nicht mehr so viel Wasser zum Runterspülen braucht. Danach schwenkt die Route wieder auf den Eselsweg in Richtung Solhöhe ein – es geht ganz leicht bergab – mir ist fast schon kalt, weil das nasse T-Shirt trotz Funktionsstoff nicht so recht wärmt. Ein Läufer vor mir verpasst beinahe die Abzweigung auf den nächsten Trail-Abschnitt – immerhin schirmen die Bäume jetzt den Regen etwas ab, aber der Boden ist schon total durchgeweicht, an einer Stelle hole ich mir dann auch noch das obligatorische Fußbad bei solchen Aktionen ab. Der Weg führt mit einigem Auf und Ab wieder an die Solhöhe – an der Versorgung lange ich wieder zu – der Fotograf steht auch diesmal wieder bereit. Der Regen ist mittlerweile einfach nur noch lästig – die Helfer sind dennoch guter Laune.

IMG_20140921_111648Nun ist es aber endgültig gut mit dem Eselsweg – es geht runter von selbigem und bergab auf Röllbach zu. Der Regen hat etwas nachgelassen und es wird gefühlt sogar halbwegs warm – das T-Shirt trocknet langsam wieder und ich fühle mich nicht mehr ganz so ausgekühlt. Vor Röllbach geht es nach links und gleich wieder durch einen kleinen Durchschlupf nach rechts ins Industriegebiet – und ich hatte schon vermutet, man müsse jetzt den ganzen Hügel noch nach oben… Nach der Querung der Hauptstraße steht Peter bereit. Er hat tatsächlich ein Iso-Getränk auftreiben können – die Hälfte trinke ich sofort, der Rest wandert in meine Gürtelflasche – das Gemisch aus Wasser, Cola und Iso zu ungleichen Teilen ist geschmacklich nicht der Hit, enthält aber alles was man als Läufer so braucht. Am nächsten Anstieg überholt mich eine Läuferin einer Duo-Staffel – oben überhole ich wieder, kurz nach dem 40km Schild. Mehr als die Hälfte ist geschafft.  Die Staffeläuferin sehe ich bis ans Ende des Laufs immer mal wieder – einmal bin ich einige Meter voraus, ein andermal einige Meter hinter ihr. Wenn wir mal wieder auf gleicher Höhe sind, motivieren wir uns gegenseitig und helfen uns bei der Orientierung und ggf. schwierigen Abschnitten.

Anspruchsvoll ist die Strecke besonders wieder nach der Versorgung: Es geht einen Hohlweg entlang der mehr einem Bachbett als allem anderen gleicht. Gefühlt mache ich drei Schritte um zwei voran zu kommen. Der Matsch hängt an den Schuhen und verhindert dass man auch nur ein wenig Grip bekommt. Ich bin sichtlich erleichtert als es wieder auf einen Forstweg geht. Von da ab ist erstmal etwas Entspannung angesagt – nur wenige Höhenmeter und fester Untergrund. So mache ich recht flott Boden gut, das Wetter hat aufgeklart und so kann ich das Panorama durch die Weinberge bis zur Clingenburg absolut genießen. Bis dorthin geht es fast nur noch leicht bergab. Ein wenig kann man den Abschnitt mit dem Philosophenweg in Heidelberg vergleichen. An der Versorgung mache ich etwas länger Rast – der Laufkollege von vor Collenberg trifft ein als ich mich gerade wieder auf den Weg mache. Auf Nachfrage gibt es sogar warme Bouillon – auch das ist für mich ein Novum – zumindest ein Schild, dass es das gibt wäre nicht verkehrt.

IMG_20140921_124400Mehr als die Hälfte der Strecke liegt nun hinter mir – kurz vor der Clingenburg habe ich das Schild für die 45km-Marke gesehen. Dem kräftigen Abstieg (der total überlaufen und mit Autos zugeparkt ist) nach der Burg folgt der notwendige Anstieg auf den Fuß. Ich schalte wieder einen Gang runter und gehe die Steigung, diese geht dann auch noch in eine Treppe über – bald habe ich aber den Weg oberhalb des Maintals wieder erreicht und kann wieder weiter joggen. Die Strecke zweigt nach einem guten Kilometer nach rechts ab – über den nächsten Berg – auf dessen Kuppe steht aber ein weiteres Motivationsschild: 50km sind geschafft. Da kann auch die folgende Strecke durchs Feld und eine Senke die Stimmung nicht trüben.

Im nächsten Weiler steht wieder die Feuerwehr und sichert die Querung der Läufer über die Straße ab. Hut ab vor dem Standvermögen der Helfer – denn die Läufer kommen nicht wie am Fließband sondern immer wieder vereinzelt. Mit der nun scheinenden Sonne ist es am Waldrand richtig angenehm, selbst wenn ein ganz leichter Wind geht. Meine Beine sind bis auf die Oberschenkel noch recht fit, bergab macht mir aber schon fast keinen Spaß mehr, auch wenn man denkt dass es ja eigentlich leichter gehen sollte. In der Entfernung kann ich einen Läufer sehen, dem Trikot nach ist es wahrscheinlich der Läufer von LC Michelstadt, der mir am Anfang davon gesprintet ist. Mit einer Spitzkehre geht es wieder in den Wald hinein und direkt auf die nächste Versorgung zu – aufgebaut direkt vor dem nächsten Trail. Ich greife nochmal ordentlich zu bei Salz, Cola, Wasser und einigen Stücken Obst.

Am Ende des Trails stoße ich tatsächlich auf den Läufer aus Michelstadt – ihm geht es gar nicht gut, Helfer vom bayrischen roten Kreuz kümmern sich um ihn – er hat Krämpfe, will aber auch noch nicht aufgeben. Ich nehme mir vor, auch weiterhin genügend Salz als Elektrolyt zu mir zu nehmen – auf die letzten Kilometer Krämpfe, das ist das letzte was man gebrauchen kann. Der Weg wird nun recht monoton – immer den Forstwegen nach, fast schon schnurgerade aus. Ein wenig fühle ich mich an meine erste Trainingseinheit in Nürnberg und die “Schlachtergerade” erinnert – ich fühle mich genauso schlapp wie damals – mit dem Unterschied, dass ich mittlerweile schon fast das vierfache an Kilometern in den Beinen habe. Von der Kuppe bis zur nächsten Versorgung kurz vor dem Waldrand geht es nur bergab, aber ich kann es nicht laufen lassen wie ich möchte – zu sehr schmerzen die Oberschenkel – es fehlt jede Elastizität zum Einfedern – also kleine Schritte machen, damit es nicht so sehr weh tut.

Wie geplant nehme ich wieder reichlich Salz, Wasser und Cola zu mir – als ich losmache holt mich der Läufer aus Michelstadt wieder ein – er nimmt diesmal auch reichlich Salz – ob es so spät noch etwas bringt, weiß ich nicht. Die Strecke führt aus dem Wald durch die Felder, vorbei an Streuobstwiesen – ich bin ja fast schon versucht einen der Äpfel einmal zu probieren. Am Waldrand holt mich eine Staffelläuferin aus Rodgau ein – an einer Abzweigung sind wir kurze Zeit ratlos, bis wir die Markierung dann doch noch erspähen. Als Staffelläuferin, erzählt sie mir, hat man um so mehr Respekt vor den Ultras, denn so wie sie sich gerade fühlt, möchte sie erst gar nicht wissen wie es sich anfühlt nochmal 30km mehr in den Beinen zu haben. Das baut irgendwie total auf, im Gegenzug motiviere ich sie auch etwas, denn jeder der hier auch nur einen Teil der Strecke in Angriff nimmt zeigt dass er sich einer großen Herausforderung stellt – auf dem Sofa liegen und Passiv-Sport kann jeder. Einen Marathon können einige, Ultra-Marathons sind für viele unvorstellbar und das Ganze noch dazu mit einem anspruchsvollen Profil, da muss man schon aus besonderem Holz geschnitzt sein.

Landschaftlich ist die Strecke jetzt sehr abwechslungsreich – nach dem Wald folgt wieder ein Stück über freies Feld. Mitten im gefühlten Nirgendwo steht dann auch wieder eine Kilometerangabe: 60km liegen hinter mir – innerlich rechne ich ja der Einfachheit und der Motivation halber mit 75km Gesamtstrecke – es bleiben also noch etwas um die 15km zu bewältigen. Ich motiviere mich damit, dass dies ja “nur noch” eine kurze Trainingseinheit ist, die nun folgt. Diese führt nun wieder etwas bergan, diese Stück gehe ich wieder bis es am Waldrand wieder flacher wird – ich ertappe mich dabei, wie ich dem Veranstalter immer das schlimmste unterstelle – im Zweifel den steileren Weg nehmen.

Es naht Kleinnwallstadt und somit die letzte Wechselstation, nochmal die Chance Energie, Flüssigkeit und Elektrolyte zu tanken – ich lasse mir dafür auch entsprechend Zeit, bevor es weiter geht. Einige hundert Meter nach der Versorgung wartet Peter an einer Abzweigung – aber nicht nur Peter steht dort, als ich näher komme sehe ich, dass Gudrun etwas zerknirscht neben ihm steht. Sie erzählt, dass sie bei Röllbach eine Abzweigung verpasst hat und als sie es gemerkt hat, war sie schon zu weit gelaufen um noch vor dem Besenwagen wieder auf der Strecke zu sein. Sehr ärgerlich, mich würde das total aufregen, Gudrun nimmt es scheints recht gelassen. Ich verabschiede mich auf das letzte Stück der Strecke – in rund 90 Minuten will ich im Ziel sein.

Vor dem Ziel sind aber nochmal Höhenmeter zu bewältigen – teilweise mit Stufen geht es direkt senkrecht zu den Höhenlinien auf den Plattenberg hoch – natürlich auch wieder mit reichlich Hohlwegen und schwierigem Untergrund. Auf der Kuppe ist dann erst mal Entspannung angesagt – zudem hängt dort das 65km Schild – also nur noch 10km, das ist doch nun wirklich nicht mehr viel – in mir steigen Bilder aus Ulm, Biel und vom Rennsteig hoch. Ein Staffelläufer sprintet mir davon, aber das ist für mich absolut nebensächlich – ich muss mich darauf konzentrieren jetzt nicht zu früh schon einen Endspurt einzuläuten – denn ich ahne, dass da möglicherweise noch ein paar kleine Schmackrl in der Pipeline sind. So gehe ich zügig den Kreuzweg zur Kapelle. Ich bin dafür, dass die Schaubilder für den Lauf abgewandelt werden – so in etwa: Der Läufer fällt mehr über die Ziellinie als das er läuft, aber einige Schaubilder später sieht man ihn schon wieder trainieren und sich für den nächsten, noch härteren Ultra anmelden …

Nach der Kapelle folgt ein Abschnitt, der den Fango-Classics im Odenwald Konkurrenz macht – die Brühe steht quer über den Weg und ich frage mich, was härter ist: Der Strong-Man-Run oder der Churfrankenlauf – sicherlich hat der Strongman noch einige Hindernisse mehr zu bieten, aber dafür ist er ja auch nicht so lange. Meine Schuhe sind total verdreckt und beim durchqueren der Pfützen fülle ich dann auch beide Schuhe mit Wasser und Erde. Erstaunlicherweise macht mir das nichts mehr aus – es ist einfach so und das wird schon wieder irgendwie trocknen. Ich nehme an, die Füße sind einfach so warm, dass die Flüssigkeit gleich wieder verdampft …

Am Waldrand steht wieder eine Versorgung – es geht wieder durch die Felder und nach Dornau durch einen Hohlweg stetig bergab, dieser wird recht bald wieder breiter, man läuft durch einen duftenden Holzlagerplatz – und nur wenig später taucht auch schon das 70km Schild auf. Ich freue mich schon, dass es jetzt ja wirklich nicht mehr weit ist. Aber die Freude wird jäh unterbrochen – es geht nicht wie erwartet jetzt gemütlich und endspurt-tauglich zum Ziel, sondern es gibt nochmal einen recht steilen Trail. Im Höhenprofil ist das bei weitem nicht mehr so schlimm wie die ersten drei Anstiege, aber die Streckenlänge fordert auch ihren Tribut. Zudem ist der Untergrund absolut glitschig – mit jedem Schritt muss man aufpassen nicht auf er Nase zu liegen. An Joggen ist hier ohnehin nicht mehr zu denken.

Ich motiviere mich, dass es nun ja nicht mehr so viele Kilometer sind und versuche auf den folgenden Waldwegen wieder etwas zu Joggen – so lange diese nicht zu sehr ansteigen geht das auch recht gut, aber selbst moderate Steigungen muss ich jetzt gehen. Dafür hole ich noch einen Staffelläufer ein – der ist total überrascht, dass ich als Ultra ihn hier noch überholen kann – er motiviert mich außerdem, dass es jetzt wohl nur noch etwas mehr als 1 bis 1,5km seien – zumindest lauf seinem GPS. Ein letztes Mal zweigt die Strecke in einen Trail ab – es kommen mir schon jede Menge Staffelläufer entgegen, die mit ihren Partnern durchs Ziel laufen wollen. Weit kann es also nicht mehr sein. Am Wegesrand hängt ein Schild “noch 500m” – dem will ich gerne glauben und gebe noch ein wenig Gas.

Raus aus dem Wald und von wegen 500m – gefühlt sind es die längsten 500m die ich je gelaufen bin. Es geht auf der Straße bergab und rein aufs Schulgelände – vor mir noch eine Staffelgruppe die es erfolgreich verhindert, dass ich ein schönes Zielfoto bekomme – aber das ist mir sowas von Jacke wie Hose – Hauptsache ankommen. Ziemlich zeitgleich mit meiner Zieldurchquerung setzt auch ein ordentlicher Platzregen ein – es gießt mal wieder wie aus Eimern. Ich flüchte mich unter den Schirm der Brauerei und lasse mir mehrere alkoholfreie Weizen durch die Kehle rinnen – endlich ISO-Getränk.

Die Zielzeit ist mit 8:23h dann doch ganz ansehnlich. Leider hat es doch nicht so ganz geklappt mit der Ummeldung und so ist für das System doch Peter Müller als dritter in der Altersklasse M55 anstelle von Kai Schlachter in der M30 durchs Ziel gelaufen. Ich habe den Veranstalter jetzt nochmals kontaktiert und um Korrektur gebeten – ich denke das bekommen die schon noch hin. Für die Siegerehrung hat es leider nicht mehr gereicht – obwohl ich mich da hätte wirklich freuen können: Altersklassen-Sieger, wenn auch ohne Konkurrenz, denn in der M30 ist außer mir kein Läufer gestartet.

Im Ziel machen schon Gerüchte die Runde, dass der Lauf im kommenden Jahr abgewandelt werden soll. Die Strecke soll etwas gekürzt werden um mehr Läufer zur Teilnahme zu motivieren. Ich finde das eigentlich etwas schade und auch etwas gewagt: Wenn es schon bei so wenigen Läufern mit der Versorgung so knapp und eigentlich unzureichend (Stichwort ISO) war, wie will man es dann bei mehr Läufern besser machen?

Fazit: Ein landschaftlich sehr abwechslungsreicher aber auch sehr anspruchsvoller Lauf. Sicherlich nichts für Neueinsteiger im Langstreckenlauf (hier empfehle ich erst einmal Strecken mit weniger Trail-Anteilen, die dürfen dann gerne auch länger sein, z.B. Biel, Ulm oder auch der AULA als Benefiz-Lauf in Amberg) – aber wer mal wieder nach der nächsten Steigerung sucht und sich bei Distanzen jenseits der 100km noch nicht recht wohl fühlt ist hier richtig aufgehoben. Die Beschilderung ist ausreichend, an einigen wenigen kritischen Stellen (wie bei Röllbach) wäre es gut, wenn die Hinweise noch prägnanter wären. Entgegen der Erfahrungen aus den letzten Jahren und den Berichten, muss ich sagen: Die Versorgung hat noch deutlich Potential nach oben. ISO-Getränk zum Anrühren ist vergleichsweise günstig, da wurde am falschen Ende gespart. Es bleibt abzuwarten in welcher Form der Lauf im kommenden Jahr stattfindet, ich fände es nicht verkehrt weitere Einstiegspunkte zu schaffen um mehr Läufer zu begeistern, mit dem Einstieg an den 4 möglichen Wechselstationen kann auch für weniger ambitionierte Trailläufer ein tolles Event geschaffen werden.

Für mich muss ich sagen: Das Training für den Lauf habe ich etwas “nebenher” gemacht und mich nicht wirklich “intensiv” und konzentriert auf den Lauf vorbereitet. Das hat sich teilweise etwas gerächt, aber mit meiner vorhandenen Kondition habe ich das dann doch ganz gut bewältigt bekommen. Es ist lange her, dass ich auch drei Tage nach dem Lauf noch Muskelkater habe und meine Trainingsrunde nach drei Kilometern abbrechen muss.

Firmen-Ultra in Darmstadt

Abwechslung im Training macht dieses interessanter – und ein etwas anderer Wettkampf kann daher auch nicht schaden. Bereits zum vierten Mal habe ich mich daher breit erklärt für meinen Arbeitgeber beim Firmen-Ultra-Triathlon mit zu machen.

Da das Schwimmbad in Pfungstadt derzeit saniert wird, ist die Veranstaltung nach Darmstadt umgezogen und heißt jetzt auch ein klein wenig anders: Firmen-Datterich Darmstadt. Der Datterich ist ein Stück aus der lokalen Folklore- und Theaterlandschaft.

Nicht geändert hat sich die Aufteilung des Wettkampfs: Immer Teams aus mindestens 10 und maximal 11 Personen absolvieren in Summe einen Ironman-Triathlon, also insgesamt 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42,195km Laufen.  Gewertet werden immer die 10 Besten eines Teams (der elfte läuft praktisch als Redundanz mit, falls etwas schiefgeht oder zum Wettkampftag unerwartet jemand krank wird). Für den Einzelnen stehen also 380m Schwimmen, 18km Radfahren und  4,2km Laufen auf der Tagesordnung.

Insgesamt finde ich die Location in Darmstadt etwas besser, da sie weitläufiger ist, es ist nicht alles so gedrängt wie in Pfungstadt. Allerdings waren die Unterlagen nicht wirklich aussagekräftig und ein paar Schilder haben auf solchen Veranstaltungen schon echt Wunder gewirkt. So ist es am Anfang doch etwas chaotisch bis man alles findet.

Einräumen der Wechselzone kenne ich ja bereits, ich ordne alle meine Sachen so an, wie ich sie später entnehmen möchte, nur keine Zeit beim Wechseln verschenken. Für mich neu ist, dass ich dieses Jahr kein Rennrad ausgeliehen habe, den Wettkampf also auf meinem guten Tourenrad absolvieren muss – alles was mit vertretbarem Aufwand abzumontieren geht, habe ich auch abgeschraubt. Aber es bleibt doch ein signifikant höheres Gewicht übrig. Ist mir aber für das Event, bei dem es vorrangig um den Spaß und die Gemeinschaft innerhalb der Firma geht, auch nicht sonderlich wichtig.

IMG_2135Pünktlich geht es los mit dem Schwimmen, ich muss feststellen, dass ich dieses Jahr nicht so gut in Form bin – ich kann nicht wie geplant die Hälfte der Strecke im Kraulstil zurücklegen, sondern muss bereits nach 150m zum Brustschwimmen übergehen. An meiner Position innerhalb der Gruppe ändert das nichts – ich bin und bleibe auf Platz zwei. Die Schwimmbrille lege ich bei einer Wende meiner Partnerin vor die Füße, denn sie läuft leider ständig mit Wasser voll, was mich einfach nur nervt und somit nichts bringt.

Aus dem Becken in die Wechselzone – der Weg ist etwas länger und ich bemerke recht bald einen Fehler in der Vorbereitung: Ich habe es versäumt die Schuhe vorher aufzuschnüren und entsprechend “weit” zu machen, dass man auch mit nassen Füßen gut hineinkommt. Nach etwas Quälerei stecke ich dann aber doch sicher in meinen Radschuhen mit Klick-Untersatz (das Gegenstück habe ich immerhin auch am Tourenrad) – auch die Strecke zum Rad ist etwas länger geworden.

Ich schnappe mein Rad und begebe mich auf die Strecke – vier Runden müssen wir diesmal absolvieren anstelle der früher zwei. Nicht verändert hat sich ein Ärgernis auf der Strecke: Es gibt wieder zwei U-Turns – diese rauben einem jedes Mal Schwung und kosten Kraft  – von der Unfallgefahr mal ganz zu schweigen.

IMG_2236Als weitere Erschwernis gibt es jede Menge Wind – mal ist er angenehm im Rücken und ich erreiche die 40km/h-Marke – in der Gegenrichtung geht es dafür um so schwerer. Der “Rüssel” jeweils ans Schwimmbad zurück und an der Wechselzone hat einige nette Kurven und sorgt für Abwechslung. Zusätzlich kann ich mich jedesmal über Fotos freuen: Marion steht an der Strecke und dokumentiert das Radeln.

Recht fix habe ich die vier Runden hinter mich gebracht -gut dass ich einen Tacho habe und somit weiß wie viel Kilometer ich bereits gefahren bin – einige Leute kämpfen bereits auf dem Rad derart mit dem Laktat im Blut, dass selbst das Zählen von Runden schwierig wird.

Wieder durch die Wechselzone – diesmal nur die Schuhe wechseln, denn mit den Radschuhen läuft es sich nicht gut – und auf zu meiner Parade-Disziplin (wobei ich eigentlich ja unter 10km gar nicht erst anfange von Strecke zu sprechen) – auch hier hat sich die Rundenanzahl verändert: Hier muss man eine Runde weniger laufen, also nur noch zweimal (was das Zählen wieder deutlich leichter macht, außerdem gibt es hier Bändchen für jede Runde).

IMG_2412Die Laufstrecke ist abwechslungsreich und gefällt mir besser als die Strecke in Pfungstadt. Zwar führt sie nicht so schön durch den Wald, aber dafür durch den Stadtpark und an den Sportanlagen vorbei. Zudem gibt es einige Hügel zu bewältigen, was mir richtig Laune macht, andere verfluchen mehr oder weniger leise die Anstiege. Marion hat es auch hier wieder geschafft einen guten Platz fürs Foto-Schießen zu ergattern und macht fleißig Fotos aller Läufer die ihr bekannt vorkommen.

Ehe ich mich versehe laufe ich schon durchs Ziel – 1:06:52h stehen auf der Uhr – meinen Traum von unter 60 Minuten habe ich also nicht realisieren können, aber ich komme gefühlt jedes Jahr einen Ticken näher dran – stete Übung macht auch den Triathlon irgendwann mürbe …

Abschließend sitzen wir noch ein wenig mit den Kollegen zusammen und mache ein paar Bilder vorm Event. Chaotisch läuft es auch diese Jahr wieder beim Essen und Trinken ab – die jeweils einzigen Stände sind total überlaufen und überlastet – es bilden sich lange Schlangen, obwohl das Essen eigentlich nicht ganz verkehrt ist (ob Curry-Wurst mit Pommes nach dem Triathlon so das gelbe vom Ei ist, muss jeder für sich entscheiden).

Einen Tag später sind auch die Detailergebnisse verfügbar. 85. Mannschaft sind wir geworden – immerhin etwas und gerade noch so in der ersten Hälfte von 176 vollständig im Ziel angekommenen Mannschaften – viele waren gar nicht erst vollzählig angetreten. Mal sehen ob ich nächstes Jahr wieder dabei bin – spaßig ist die Veranstaltung ja mal auf alle Fälle.

Filmkritik: Kraftidioten / Einer nach dem Anderen / in the order of disappearance

Ja ich habe es tatsächlich einmal wieder geschafft ins Kino zu gehen – vor lauter Arbeit und Vaterschaftsvorbereitung bleibt das ja doch schneller auf der Strecke als es einem lieb ist (ganz abgesehen von irgendwelchen Trainingseinheiten). Da wir uns nicht so recht für einen Film entscheiden konnten und Überraschungen auch immer nett sind, bin ich mit Marion mal wieder in die Sneak-Preview in Mannheim gegangen.

Die Sneak ist ein interessantes Konzept: Für verhältnismäßig kleines Geld (aktuell 4,90 EUR im Vorverkauf) gibt es einen Film, welchen weiß man aber vorher noch nicht. Die Show mit Quiz vorab gehört dazu, auch wenn das nicht der Hauptgrund sein sollte zur Sneak zu kommen. Ich habe schon verschiedene Erfahrungen mit der Sneak gemacht: Von richtig gut über einen unterhaltsamen Blockbuster-Abend bis grottenschlecht war alles dabei.

Diesmal gibt es einen independet Film aus Norwegen: Kraftidioten / Einer nach dem Anderen (in the order of disappearance). Ich bin leidlich gespannt was das wird, als der Film beginnt.

Die Handlung ist recht schnell beschrieben: Ein Vater verliert seinen Sohn, angeblich ist er laut Obduktion an einer Überdosis Heroin gestorben – sein Vater ist aber davon überzeugt, dass sein Sohn nicht drogenabhängig war. Auf der Suche nach dem Mörder seines Sohnes dringt er immer tiefer in das Geflecht der Mafia vor. Die Geschichte spielt in Norwegen, Schnee und Eis sind allgegenwärtig und wichtig für das Vorankommen der Handlung.

Der Film verfällt nicht in einen Aktion-Thriller, sondern entfaltet seinen ganz eigenen, superschwarzen Humor. Etwas in der Art wie Bube, Dame, König, grAS – wer schwarzen Humor mag wird sich in diesem Film köstlich amüsieren. Vor allem hat man nach dem Film wieder absoluten Respekt vorn den Fahrern des Räumdienstes im Winter – mehr sei nicht verraten: Einfach anschauen!

Fazit: Absolut sehenswert, mit rabenschwarzen, trockenen Humor. Einige Zitate bleiben einem auch nach dem Film noch lange im Gedächtnis. Eine Sneak die sich mal wieder gelohnt hat – sonst hätte ich mir den Film wohl nie angeschaut.