Arches National Park

Nachdem der Vormittag ja für organisatorisches draufgegangen ist habe ich mich gegen Mittag in Richtung Arches aufgemacht. Wie ich feststellen musste habe ich den Schweizer aus Vegas wieder getroffen. Damit die Sache günstiger und nicht so langweilig wird haben wir uns zusammen getan.

Der Eintritt ist mit 10US$ vergleichsweise günstig. Bis man an die ersten Bögen kommt hat man schon einige andere Formationen und Ausblicke abgeklappert.

Ein erstes Highlight ist dann der balances Rock. Ein recht wuchtiger Felsbrocken von der Größe eines Einfamlienhauses ruht auf einen kleinen Sockel – irgendwann wird er runter fallen, nur weiß man halt nicht genau wann. Wird sicherlich eine tolle Schlagzeile für die lokale Presse. Wahrscheinlich wird dann auch ermittelt wer hinter diesem Anschlag auf die USA steckt…

Die ersten Arches sind dann auch richtig interessant, sie sind nach ihrem Erscheinugsbild “Windows” getauft, passenderweise hatten wir heute auch ein paar Wolken – so sieht also die zukünftige Generation von Betriebssystemen aus – halt aus “red rock” statt Redmond. Die Abstürze sind dafür auch seltener, dafür um so heftiger.

Das Wahrzeichen Utahs haben wir nur aus der Ferne gesehen, der Delicate Arch. Wir sind dann weiter in Devils Garden, einer ganzen Sammlung bizarrer Formen, die der Wind aus dem Gestein geschliffen hat. da es langsam auch dunkel wurde sind wir nur an den Skyline Arch, den Navajo Arch und den Partiton Arch gekommen und dann umgekehrt. Die Angabe mit 6 Stunden für den Park taugt keinen Schuss Pulver, wenn man ein wenig mehr sehen will als nur die Aussichtspunkte entlang der Straße. Ich habe daher beschlossen einen Tag länger in Moab zu bleiben und morgen früh die Wanderung zu den anderen Arches und durch das Hinterland zu machen und gegen Nachmittag werde ich mich in Richtung des Delicate Arch aufmachen, der soll bei Sonnenuntergang besonders schön sein. Heißt aber auf alle Fälle Stativ mitschleifen, denn auch bei Dunkelheit und Sternenhimmel soll der Park reizvoll sein. Heute wäre es sowieso nicht so toll geworden, der Himmel hat sich gegen Abend nämlich zugezogen, mal sehen was das morgen gibt.

Als Abendessen stand mal was gesundes auf dem Programm nach all den Tagen mit Bagels und Fertigsuppen. Maiskolben sind schon praktisch: Günstig, einfach in der Zubereitung und vor allem lecker. Die Hostelküche ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch nicht viel schlimmer als unsere WG-Küche in College Park. Damit kann ich angesichts des Preises von nur 9US$ echt leben, das ist günstiger als mancher Campingplatz hier und deutlich mehr Komfort als selbiger.

Es ist jetzt noch weniger als eine Woche bis ich im Flieger nach Hause sitze. Ich freu mich schon drauf, auch wenn es hier noch so viel zu entdecken gäbe.

Grand Canyon – Nordseite

Die Nacht auf dem Zeltplatz war verdammt kalt, um nicht zu sagen Popo-kalt im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei hatte ich nun wirklich alles angezogen was irgendwie wärmt. Noch ein Grund sich abends einen besser ausgestatteten Campingplatz zu suchen. Denn auch telefonisch sah es gerade übel aus – T-Mobile kann man hier im Hinterland echt vergessen – kein Empfang. Von daher wäre mir jede Möglichkeit recht gewesen um die Gemüter daheim etwas zu beruhigen, ist ja nicht normal, dass ich mehr als 3 Tage nichts von mir hören lasse.
Immerhin konnte ich auf dem Handy ja die Blog-Einträge schon vorbereiten. Ist aber doch reichlich mühsam auf der Tastatur.

Halb angefroren habe ich dann um kurz nach sechs Ortstzeit mein Zelt zusammen gepackt und das übliche Frühstück der Champions gefuttert: Toastbrot, Marmelade und Erdnussbutter. Vieles andere verbietet sich von selbst, denn ich habe ja keine Möglichkeit die Sachen zu kühlen.
Die letzten 40 Meilen haben sich gewaltig hingezogen – mitten durchs Nirgendwo – aber immerhin abwechselungsreich und grün. Die Temperatur ist sogar noch etwas gefallen, der Bordcomputer meinte irgendwann 0°C und piepte mal wieder so von wegen: “Es könnte glatt sein”. Hätte ich so nicht erwartet. Point Imperial war der erste Aussichtspunkt den ich angesteuert habe. Die Strecken sind immer noch verdammt lang – ein weiterer Aussichtspunkt sind nochmal 25 km mehr, dass habe ich dann sein gelassen. Stattdessen auf in Richtung Visitor Center. Das ist wirklich alles sehr überschaubar hier auf der Nordseite. Der Angelsviewpoint ist recht interessant, und auch ein Blick in die Lodge ist echt beeindruckend. Die Preise leider auch. Definitiv nichts für den studentischen Geldbeutel mit Preisen ab ca. 80 US$/Nacht. Auch was Essen scheidet aus – die Preise sind einfach nur noch unverschämt.

Im Norden gibt es nur einen Trail, den North Kaibab-Trail. Das war ursprünglich mal ein Indianer Pfad in den Canyon, den eine Erkundungsmission dann verwendet hat, weil sie im Norden vom Schnee überrascht wurden – angesichts der Temperaturen kann ich mir das lebhaft vorstellen.
Der Trail hat es dafür ziemlich in sich, mehrere Warnungen sich gut auszurüsten und vorzubereiten – inklusive jeder Menge Wasser und auch Verpflegung. Definitiv abgeraten wird von der Idee an einem Tag bis ins Tal und wieder rauf zu wandern – das sind zwar nur 12km einfache Strecke, allerdings hat das Ding denn auch an die 3000 Höhenmeter in einer Richtung. Die meisten Touristen kommen nur an den Tunnel und kehren dann um, ich habe mir den nächsten wichtigen Punkt rausgesucht, die Roaring Springs. Am Grand Canyon ist es ja etwas verkehrte Welt, was Wandern und Klettern betrifft. Sonst ist es am Anfang anstregend und geht bergauf, hier geht es erst mal nur bergab, und dann wieder hoch. Es wird empfohlen im Verhältnis 1:2 zu planen: Doppelte Zeit um wieder rauszukommen. Ich war schon etwas spät dran, empfohlen wird, den Trail morgens gegen 7:00h zu beginnen. Bei mir war es schon 9:30h – geschätzte Zeit laut Trailplan: um die 7h – also immer noch passend vor Sonnenuntergang.

Der erste Abschnitt des Trails wird auch von geführten Maultier-Touren genutzt. Auf die muss man ein wenig achtgeben. Vor allem aber ist der Untergrund total sandig und laufend muss man aufpassen, dass man nicht in einen Haufen biologischen Düngers tritt. Nicht gerade eine tolle Sache – ich weiß warum man in Deutschland separate Wege für Huftiere eingeführt hat. Der Ausblick entlang des Trails ist aber einfach gigantisch – man bekommt einen Einblick den man sonst nicht haben würde. Der Weg ist abwechslungsreich – immer wieder sonnige und schattige Passagen. Das ist bei den Außentemperaturen nicht zu unterschätzen und ich machte mir schon Gedanken wie das bergan wohl werden würde.

Schneller als gedacht stand ich dann auch vor dem kleinen Tunnel der unter einen Felsvorsprung vorbei führt. Zumindest heute war für den Bereich keine Maultiergruppe angesetzt, und der Weg wurde insgesamt besser, weniger feiner Sand, sondern eher Schotter – von der Höhe her hatte ich etwas weniger als die Hälfte zurück gelegt. Bis zu den Quellen waren es aber noch 3 Meilen. Der Pfad schlängelt sich in reichlich engen Serpentinen den Hang runter und ist immer noch ordentlich steil.
Nächstes Zwischenziel: eine Brücke über den Teil des Canyons, praktischerweise läuft man dann auf der Westseite am Berg entlang und hat daher wenigstens etwas mehr Schatten. In einer weitläufigen Innenkurve habe ich dann nochmal Pause gemacht und den Sand, der sich in meinen Schuhen angesammelt hatte wieder entfernt – meine Laufschuhe sehen aus wie Hund – ich bin fast am Überlegen mir einen Satz neue zu kaufen, wenn ich wieder in Deutschland bin und die Laufschuhe für den Rückflug anzuziehen.
Bis man dann endlich an den Quellen ist, zieht sich der Trail schie endlos durch die wunderschöne Landschaft – man kann auf der gegenüberliegenden Seite die verschiedenen Sedimentschichten und Erosionsprozesse nachvollziehen, die hier vor Jahrmillionen stattgefunden haben. Einfach unglaublich – das in Bilder zu packen ist fast schon unmöglich, man sollte es einfach selbst erleben.
Zwischenzeitlich wird der Pfad deutlich flacher, was echt angenehm ist, und der Muskulatur eine kleine Erhohlung ermöglicht. Irgendwann kamen dann auch die Quellen in Sichtweite – anfänglich dachte ich das sei schon der nächste Punkt, weil die Strecke so ewig weit aussieht. Aber es ist tatsächlich das Toiletten-Häuschen, das man da unterhalb sieht. Dort habe ich dann erst mal ausgiebig Pause gemacht, Wasser aufgefüllt und mir einen Bagel samt Apfel gegönnt. An den Quellen ist es angenehm schattig und kühl, das war der Trail vorher nicht mehr wirklich, teilweise in der direkten Sonnen und rechts und links ein paar Kakteen.

Nun ging es an den anstrengenden Teil der Übung: “What goes down must come up …” Die Gallone Wasser auf dem Rücken habe ich doch deutlich gemerkt, aber lieber zu viel Wasser dabei als zu wenig. Praktischerweise kann man sich, was die Höhe betrifft, im Canyon recht gut an den Sedimenten orientieren – unten ist es eher gelblich grauer Sandstein, in der Mitte ist er vornehmlich rot in allen möglichen Schattierungen, und im oberen Bereich ist es eher weißlich bis gräulich. Die untere Sektion ist zudem nur teilweise Sandstein, ein anderer Teil ist ehre Granit oder Gneis, das merkt man auch beim Laufen, es knirscht etwas anders.
Die rote Zone ist eine der anstrengendsten. Es geht kontinuierlich wieder bergauf – mit verdammt wenig Schatten. Etwas frustrierend ist der Blick in die Ferne – man sieht Formationen und weiß genau: An der musst du vorbei kommen, und die ist noch weit weg und vor allem ein gutes Stück oberhalb. Fast automatisch schaltet man in den Langstrecken-Modus den ich seit der Ulmer Laufnacht kenne, einfach einen Fuß vor den anderen setzen. Damit man nicht austrockent fängt man mit lustigen Trinkspielchen an: Jede Kurve mit mehr als 90° heißt einen Schluck Wasser – insebsondere an den Serpentinen trinkt man so doch ganz ordentlich was. An der gleichen Stelle wie am Weg nach unten habe ich nochmal eine Pause im Schatten gemacht – einen Apfel und die Flasche am Gurt wieder auffüllen. Irgendwie war ich doch ziemlich zügig unterwegs – hätte ich so nicht erwartet. Aber die Kondition ist halt einfach da – und die Beinmuskulatur ist ja einges gewohnt. Andere Wanderer haben gemeint, sie hätten zwischenzeitlich etwas Probleme mit der Muskulatur gehabt – ich nicht. Laufen ist doch der richtige Basis-Sport.

Bis zum Tunnel sind es die wirklich anstregendsten Sepertinen, ständig bergauf mit großen Stufen die teilweise ordentlich ausgewaschen sind. Am Tunnel habe ich dann nochmal Pause gemacht, Bagels, Apfel und jede Menge Wasser. Nach zehn Minuten ging es dann an den letzten Abschnitt des Aufstiegs. Der hat zwar auch nochmal ordentlich Höhenmeter, allerdings ist er zusätzlich schwerer durch den losen Sand man läuft fast wie am Strand – auf Dauer nervt das einfach nur.

Reichlich fertig bin ich dann am Auto angekommen. Ein tolles Gefühl. Erst mal frisches T-Shirt und frische Socken, den Rest zum Trocken ans Auto gehängt. Zeit sich über den weiteren Verlauf des Trips Gedanken zum machen. Da ich noch immer keinen Empfang hatte, habe ich kurzerhand das Münz-Telefon am Visitor-Center in Anspruch genommen und in Moab-Hostel in der Nähe des National Arches Park angerufen um ein Zimmer zu reservieren.
Ich hatte ja nicht geahnt wie weit das noch zu fahren ist – rund 400 Meilen … Damit ich noch vor Rezeptionsschluss dort aufschlage habe ich mich gleich auf den Weg gemacht. Die Landstraßen hier ziehen sich ewig wie Kaugummi – allerdings hat man auch noch wunderschöne Landschaften im Abendlicht – teilweise wie aus dem Bilderbuch oder der Tabak-Werbung in Deutschland – einfach nur Wahnsinn. Anstrengend wird es irgendwann aber doch – denn die Straße nimmt scheints wirklich kein Ende. Einen Berg hoch und wieder runter, und dann kommt auch bald der nächste. Die Abzweigungen hier sind auch wie aus den schlechten USA-Filmen – Mitten im Nirgendwo treffen sich zwei Straßen. Um so besser, dass ich das Navi habe, das hilft gerade Nachts. Auch in einer anderen Hinsicht ist es praktisch: Man weiß schon vorab welche Kurve da als nächstes lauert, denn hier hält sich kaum jemand penibel ans Speedlimit – 10 Meilen mehr sind normal gelegentlich auch mehr – vor allem Nachts kontrolliert hier wohl auf den Seitentraßen keiner.

Ich habe es just-in-time ins Hostel gepackt – 10 Minuten vor 11 war ich dort. Richtig angenehm wieder im Bett zu schlafen und nicht zu frieren. Außerdem eine Dusche, Steckdosen und Internet-Verfügbarkeit.
Ich habe jetzt erst mal ausgeschlafen und das ganze organisatorische Geraffel für die nächsten Tage erledigt. Unter anderem mal wieder etwas Ordnung im Auto gemacht. Bevor ich abfliege muss ich definitv nochmal neu packen, damit alles in den Koffer passt. Derzeit ein einziges Chaos.
Jetzt werde ich aber mal den Arches Nationalpark besuchen.

Angles Landing und Emerald Pools

Wie ich befürchtet hatte war die Nacht doch reichlich frisch. Insgesamt bin ich mit dem Fleece-Schlafsack aber echt zufrieden, wenn man noch was dickeres anzieht ist es ausreichend warm. Das Auto-Thermometer erzählte mir denn heute früh auch was von um die 14 Grad Celcius.

Hat aber auch einen positiven Aspekt – man ist früh wach, einfach weil es zu frisch ist. Dafür ist man dann unter den ersten im Park. Das vereinfacht die Parkplatzsuche doch ganz erheblich. Ich habe die freie Auswahl am Museum gehabt. Geplant hatte ich auf alle Fälle mal Angels Landing und weil es sich gut verbinden lässt auch die Emerald Pools. Der Anstieg auf Angels Landing ist recht knackig, aber bis ca. eine Meile vor dem Ziel ist der Pfad schon fast highway-mäßig ausgebaut. Fast durchgehend betoniert. Da kommt man dann auch recht zügig an den Scout-Point. Der Ausblick ist einfach wunderschön, ständig neue Eindrücke, die man mit der Kamera nur schwerlich gut wiedergeben kann. Ab dem Scout Point wird es dann richtig interessant, der Pfad schlängelt sich über den Grat und eine Senke des selbigen. Trittsicherheit absolut erforderlich, denn rechts und links geht es steil bergab bis runter ins Tal. An den etwas schwierigen Passagen gibt es dann auch Ketten zum Festhalten. Spätestens an den Stellen war ich froh mein Stativ wieder im Auto gelassen zu haben, damit hätte ich echt verloren gehabt. Für die ganze Meile bis auf den Gipfel braucht man etwa 45 Minuten.
Der Blick nach allen Seiten entschädigt dann aber doch für jegliche Mühen. Auf dem Rückweg, kurz vor Scout-Point hat sich das Mitschleifen des Teleobjektivs dann doch noch bezahlt gemacht: Ein Condor, auf deutsch etwas in der Geierfamilie hat sich auf einem Baum niedergelassen. Man muss echt Glück haben die Tiere so nah zu sehen. Beim weiteren Abstieg kam er dann noch vorbeigeflogen und entschwand auf die andere Seite des Grats, da der nicht sonderlich hoch war, bin ich ihn hochgeklettert um noch ein paar Bilder im Flug zu erhaschen. Um so größer war dann die Überraschung, als der Condor eine Schleife fliegt und auf den Grat zuhält, allerdings etwas tief um darüber zu fliegen. Kurze Zeit hab ich ihn nicht gesehen, und mit einemal hockte er keine zwei Meter vor meiner Nase. Noch mehr Fotos… Zumal er ja dann auch noch angefangne hat sich in diversen Posen zu zeigen. Damit hatte sich der zusätzliche Tag in Zion echt gelohnt. Da der Weg nach unten ja so wunderbar ausgebaut ist, habe ich noch eine Jogging-Runde eingelegt. Wenn ich auch kein normales Lauftraining derzeit mache, die Muskulatur wird dennoch richtig gut belastet hier.

Nach einen Zwischenstopp am Wasserspender, hier wird man dazu aufgefordert seine Flasche mehrfach zu verwenden – dafür gibts frisches und geprüft unbedenkliches Quellwasser kostenlos, ging es weiter in Richtung Emerald Pools. Das war im Vergleich einfach nur Entspannung, bis auf den oberen der drei Pools, um dorthin zu kommen muss man nochmal ein gutes Stück bergan steigen, und hinterher auch wieder runter. Insgesamt hatte ich mir mehr versprochen, und die Trails sind auch recht stark bevölkert mit Familien und wniger fitten Touristen. Das macht dann nicht mehr ganz soviel Spaß wenn man die anderen Ecken kennt.
Endstation war die Zion Lodge, ein recht großer Komplex mit Ferienwohnungen, Restaurant, Souveniershop und Co. Eine praktische Einrichtung haben sie allerdings: Einen Biergarten. Auch wenn das Weizen im Plastikbecher mit 16oz (ca. 0,35l) mit 5,25 US$ doch reichlich teuer ist. Aber nach der Tour musste dann doch ein Elektrolytausgleich her.
Abschluss war dann im Museum. Ganz gut gemacht, mit einem Film über die Geschichte des Parks. Praktischerweise hatte es auch eine frei zugängliche Steckdose, damit habe ich dann wenigstens das Handy wieder aufladen können.
Verlassen habe ich den Nationalpark durch den Ost-Zugang, eine Serpentinenstraße inklusive Tunnel. Derzeit wir die Straße dort gemeralsaniert, teilweise einspurige Verkehrsführung auf Schotterpiste. Aber alles halb so wild.

Als nächstes Ziel stand die Nordseite des Grand Canyon fest. Ich habe jetzt ca. 40 Meilen vom Park entfernt einen Campingplatz genommen, in der Nähe von Jacob Lake. Heute gab es denn auch was warmes zu Essen, nachdem ich meinen Kocher betankt hatte. Leider hat es hier nur Toiletten, sonst nichts, ich hoffe der Akku der Spiegelreflex und des Handys hält morgen noch durch. Außerdem brauche ich endlich mal eine Dusche. Die Nacht soll ziemlich kalt werden, “hab ich doch schon 10 Pullis an – kann mich nimmer bewegen, seh fast aus wie Startenooor…” wird schon irgendwie gehen.

Zion Nationalpark

Ab 7 gibt es Frühstück im Hostel, kurz nach sieben bin ich wach gewesen, Zeit ein letztes Mal hier im Hostel zu Duschen und sich frisch zu machen, ich hatte noch keinen festen Plan wo ich abends übernachten würde. Wenn das ein Campingplatz wie in Yosemite werden würde, dann sind da wenig bis keinerlei Einrichtugen.

Bevor ich Las Vegas verlassen habe, hab ich mich noch am 99 Cent Shop mit Material eingedeckt. Einen Schwung Fertignudeln mit Geschmackspulver, noch zwei Dosen von dem Fertighackfleisch, Äpfel, Brot und Bagels. Mehr von dem was mir so vorschwebte gab es nicht, aber für unter 7 Dollar ist man damit doch ganz gut für die nächsten Tage gerüstet, egal ob Hostel oder Zelt.

Der Highway I-15 zog sich bis kurz vor St. George ewig fast schurgerade hin, mit Tempomat und 130 km/h effektiver Geschwindigkeit aber doch halbwegs erträglich. Vor St. George geht es dann im Zickzack durch die Berge – in Europa hätte man sich wohl für einen Tunnel entschieden – aber immerhin Abwechslung beim Fahren. Die Halbautomatik macht da wieder richtig Freude.

Kurz nach dem Wechsel aus die Bundestraße UT-9 in Utah habe ich etwas tolles gesehen: Eine Laufveranstaltung mitten durch die Wüste entlang der Bundesstraße (andere Möglichkeiten gibts hier auch nicht) das isr das RRR – Red Rock Relay – werde mich im Netz mal informieren was das genau ist. Ich habe natürlich die Läufer angefeuert und mit Musik unterstützt ich weiß doch wie gut das tut 😉
Zwischendrin noch ein Stopp bei Walmart, zusätzliche Ausrüstung einkaufen: Ein kleiner Topf, einen günstigen Fleece-Schlafsack, Apfelsaft, Erdnussbutter und Marmelade.
Wie sich rausstellte geht das Rennen bis kurz vor den Nationalpark – begleitet habe ich es mehr als einen Marathon lang. Vor den Läufern habe ich echt respekt – Ultramarathons in Deutschland bei kühlen Temperaturen oder durch die Nacht sind eine Sache, aber bei Tag und mehr als 30 Grad Celcius über die Berge hier in der Wüste ist nochmal was anderes – mal sehen wann ich es selbst in Angriff nehme – vor allem brauche ich dann ein Versorgungsteam – die Läufer hier hatten alle paar Meilen einen Care-Point stehen, an dem sie von ihrem Team mit Wasser, Essen und sonstigen Dingen versorgt wurden.

Zion ist einer der teureren Nationalparks: 25 US$ für den Wochenpass. Erste Gedanken ob man vielleicht doch länger dort bleiben sollte kommen auf. Dank dem Zeitzonenwechsel habe ich auch noch ne Stunde “verloren” es war also schon kurz vor eins als ich angekommen bin. Am Visitor Center habe ich dann noch eine halbe Ewigkeit gekreist, bis ich endlich einen Parkplatz hatte. Wenn man hier ja anständig parken würde hätten rund doppelt so viele Autos Platz. Ich habe mir dann eine freiwerdende Lücke mit jemand anderem geteilt – wenn man den heimischen Parkplatz im Hinterhof gewohnt ist, dann ist das immer noch sehr “luftig” Amerikaner in einer deutschen Tiefgarage – ein Alptraum!

Seit 2000 ist der Statepark nur noch mit Shuttles zu besichtigen, bis dahin war er auch als “Staupark” bekannt, weil es zu wenig Parkplätze für zu viele Besucher gab. Der Service ist richtig gut, und es gibt eine Menge zusätzlicher Infos die man so wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen hätte.
Der erste Halt war etwas arg touristisch, japanisch angehaucht. Aussteigen, Hügel hoch, Foto machen, wieder runter und mit dem nächsten Shuttle weiter. Zion Lodge habe ich mir erst mal geschenkt, das ist einer der zentralen Knotenpunkte aller Trails. Am Weeping Rock bin ich dann losgezogen in den “hidden canyon”, den sieht man vom Tal aus nicht, er liegt ungefähr auf halber Höhe des Gipfels. Ein wenig anstrengend vom Anstieg her, aber zumindest der erste Teil ist als Wanderhighway ausgelegt und durchgängig betoniert. Danach wirds interessanter: teilweise mit Führungskette zum Festhalten. Ab dem Moment habe ich es auch nicht mehr bereut das Stativ im Auto gelassen zu haben. Dafür hatte ich mir wieder meinen Trinkgurt umgeschnallt – sehr praktisch, auch wenn die 800 ml etwas knapp bemessen sind für die Touren hier. Der Hidden Canyon ist ein Flussbett, das man fast beliebig weit hochlaufen kann. Ich hatte die falschen Schuhe an, meine Straßenschuhe für den Alltagsgebrauch zeigen doch deutliche Auflösungserscheinungen – Profil: Fehlanzeige. Um dennoch weiter voran zu kommen habe ich mich auf eine jahrtausende alte Tradition der Indianer besonnen: Einfach Schuhe und Socken ausziehen. Auf dem Sandstein hat man damit richtig viel Grip und die Hornhaut rubbelt sich auch noch von selbst runter – richtig angenehm.
Als ich wieder im Tal war, bin ich dann auch noch an den Weeping Rock selbst hingelaufen. Das Prinzip dieser Wasserausstritte kannte ich aus der Führung durch die Nürnberger Felsengänge: wenn das Wasser durch den Sandstein sickert und eine undurchlässige Schicht trifft, dann verteilt es sich horizontal, wenn der Stein dann zu Ende ist tritt es aus. Die Nürnberger haben sich so mit Trinkwasser versorgt. Hier im trockenen Halbwüstenklima sind diese Stellen kleine Oasen an denen es satt grünt. Die Pflanzen sind alle Spezialisten, denn sie müssen auch noch entlang der Vertikalen oder auch über Kopf wachsen. Zudem müssen sie sich sicher im Stein verankern können.
Mit dem Shuttle gings weiter zu Big Bend, der großen Kurve des Virgin River. Von dort aus hat man einen guten Blick auf Angels Landing, einen der Gipfel der fast wie die Lorelei umflossen wird, nur wesentlich höher – rund 900m ragt er auf. Nachdem schon mehrfach während der Tour für den Wanderweg dort hoch geworben wurde, hat der Anblick sein übriges getan: Ich werde einen Tag länger in Zion bleiben und da morgen früh hochkraxeln. Kletter hats hier auch reichlich, Jens hätte wahrscheinlich seine wahre Freude hier, der Park ist eines der beliebtesten Ziele für Kletter in den USA.
Zum Abschluss habe ich mir noch den Oberlauf des Canyons angeschaut, eine ganze Strecke lang ist der sogar behindertengerecht ausgebaut, danach beginnt ein sehr langer Trail, bei dem man regelmäßig durchs Flussbett watet. Soll sehr interessant sein, wenn man sich oberhalb absetzen lässt und dann die 13 Meilen runter wandert, setzt aber auch eine gute Wanderausrüstung vorraus. Da ich die nun gerade nicht habe, bin ich nur die erste Querung durch den Fluss gewatet, barfus mal wieder – echtes Verwöhnprogramm für meine Füße. Bis an den Bus habe ich die Schuhe dann auch ausgelassen, einerseits zum Trocknen, andererseits weil es einfach ein tolles Gefühl ist. Ich kann die Barfus-Marathonis echt verstehen.

Für die Nacht gab es nur noch eine Herausforderung: wo übernachten, der erste Campingplatz den ich angesteuert habe war nur für Wohnmobile, allerdings gab es einen guten Tipp: rund 10 Meilen südlich des Parks gibt es einen Govermental Campground. Das ist nur ein ausgewiesenes Gebiet zum Campen im Zelt, ohne jegliche Einrichtungen, die Zufahrt ist etwas holprig und sandig – gut wenn man einen Pickup oder sonstiges in der Art hat, aber mit ein wenig Geschick geht das auch mit einem normalen Auto zu fahren. Insgeheim fühlte ich mich an so diverse Jugendzeltlager mit dem THW erinnert – mit einen passenden LKW wäre das um so lustiger gewesen.

Las Vegas – Strip Teil II und Stratosphere Tower

Anders als ursprünglich geplant habe ich ja einen weiteren Tag in Las Vegas drann gehängt. Das hatte verschiedene Gründe. Zum einen hat sich der Besuch am Hoover Dam ja etwas vorgedrängelt gehabt, was mir aber ganz gelegen kam. Zum anderen hat das Buchungssystem für die Hostels mir hier einen netten Gefallen getan: Da ich als Ankunftszeit ca. 0:15h angegeben hatte, hat es mir die erste Nacht nicht berechnet, und da ich drei gebucht und gezahlt habe hat mich die zusätzliche Übernachtung nix gekostet – auch nicht schlecht.

Als ich mich mit einem der Gäste über die weiteren Planungen unterhalten habe, und nur meinte: “Camping wäre ja nett aber so ohne Zelt halt problematisch”, kam von einer der Mitarbeiterinnen – “da kann man was machen..”. Wie sich rausstellte hat ein anderer Gast einige Tage zuvor sein Zelt und Kocher im Hostel gelassen, da er es nicht mit ins Fluggepäck nehmen wollte (was ich bei den Preisen durchaus nachvollziehen kann. Das Zelt hat mich noch nicht mal was gekostet, es ist hier mit solchen Ausrüstungen üblich, dass man sie einfach weitergibt, bzw. Im letzten Hostel dann deponiert. Auch ein Beitrag zum Umweltschutz und der nächste freut sich sicherlich auch. Mit den Hostelbüchereien kannte ich das schon von 2003.

Den Rest des Vormittags habe ich dann damit verbracht meine Tour etwas detallierter zu planen. Also Karte, Lonly Planet, Reisehandbücher des AAA. Ich bin noch nicht sicher ob das alles wirklich so klappen wird, denn die Zeit ist doch etwas knapp und die Strecken doch typisch amerikanisch, sprich lang wie Kaugummi, zwischen den einzelnen Nationalparks liegen meist mehr als 200km, unter 2-3h Fahrt geht also mal gar nichts. Zudem verlangen die meisten Nationalparks eine Gebühr pro Fahrzeug – die Gelder sind zweckgebunden an den jeweiligen Nationalpark, also so in etwa dass was man in Deutschland als Kurtaxe kennt. Angesichts der gebotenen Infrastruktur ist das meist auch angemessen. Leider gibt es für einige Parks keine Tagestickets sondern nur jeweils eine Woche als kleinste Einheit. Mesa Verde wäre noch interessant gewesen der Beschreibung nach, aber das würde den Plan dann vollends sprengen.
Zwischendrin habe ich noch das Pärchen aus England an den Flughafen gefahren, angesichts der kurzen Distanz und der Beteiligung vom Vortag am Sprit eine Selbstverständlichkeit für mich. Dennoch haben sie mir am Flughafen dann noch 10US$ in die Hand gedrück – immer noch günstiger als ein Taxi. Naja, bessert die Urlaubskasse auf.

Für den Nachmittag habe ich mir dann ein Busticket geholt – 7 US$ für 24h ohne jegliche Beschränkung, das ist doch was. Erstes Ziel war das Mirage. der Doppelstockbus kämpft sich recht langsam durch den Verkehr, und auch die Gesamteffizienz beim Ein- und Aussteigen an den Stops macht klar: Eilig haben darf man es hier nicht. Im Mirage habe ich mir das kleine Aquarium an der Rezeption angeschaut, die 15 Dollar für den “Hidden Garden” waren mir dann doch etwas happig – dafür dass man erst mal durch die ganzen Casinobereiche und den Shoppinganteil des Hotels durch muss. Wer hier absteigt, der wird wahrscheinlich gar nicht merken was ihm rund um Vegas an Natur und Sehenswürdigkeiten entgeht. Man könnte fast sagen Vegas ist so etwas wie Mallorca für die Ammis: Günstig zu erreichen und in der Regel alles “all inclusive” – wer’s mag – bitte, mein Fall ist das nicht.
Weiter geht der Shopping- und Größenwahnsinn dann im Cesars Palace – ganz getreu dem Namen ist die integrierte Shopping-Mall ganz auf römisch getrimmt – inklusive diverser Nachbildungen von Sehenswürdigkeiten in Rom. Auch wenn mir die Originale aus dem Gedächtnis heraus deutlich lieber sind. Auch das Casino mit den ganzen funkelnden und ratternden Spielautomaten will nicht ganz dazu passen.
Damit ich auch den Sinn einer jeden Reise nach las Vegas der Form halber erfüllt habe, habe ich noch etwas Video-Roulette gespielt, dafür braucht man nämlich nicht erst Chips zu holen.Limit waren 3 US$ angänglich habe ich mit kleinen Einsätzen auch ein wenig zulegen können, aber genausoschnell war ich denn auch am Ende. Casino-Besuch für mich abgehakt – ich weiß ja nicht was andere daran finden, aber für mich brachte es keinen Kick. Vielleicht halt doch etwas für die breite Masse der Amerikaner, ganz getreu dem Motto des antiken Hausherrn: “Brot und Spiele”.

Direkt nebenan findet sich das Bellagio, ein wenig anderer Stil, sehr auf harmonisch und floristisch getrimmt, mit jeder Menge Glasblumen und Blättern an der Decke, während man durch die übliche Sammlung von Geschäften und Futterstellen schlendert. Die “Galery of fine Arts” ist ein gut gemachter überdimensionaler Garten, in dem verschiedene Blumen und Skulpturen von Gartenbewohnern zu sehen sind, unter anderem eine Ameise in XXXXL, ca. 4m lang. Dementsprechend groß ist dann auch das Gartenwerkzeug in Form von Eimer und Schäufelchen – bei dem Anblick musste ich wirklich lachen und an das kleine Teufelchen denken: “das hier ist mein Eimer… etc…”

Mit der hoteleigenen, kostenfreien Tram ging es dann weiter durch das Megaresort bis zum Monte Carlo – drei verschiedene Hotels, drei Stile, ein Resort… War allerdings auch nichts wirklich sehenswertes mehr dabei. Interessanter wurde es da schon nach der nächsten Straße, im New York, New York. Nach außen hin ist die Skyline von New York nachgebildet, ohne World Trade Center, aber inklusive der Brooklyn-Bridge, gefühlt dürfte das der Maßstab 1:12 oder etwas in der Art sein, direkt hintendran steht auch Miss Liberty. Abgerundet wird das Ganze durch eine Achterbahn. Der Weg zum Einstieg ist reichlich mühsam, man darf sich wieder durchs Casino schlängeln, und auch der Aufgang ist um mehrere Ecken gewunden die mit allerhand Ramschautomaten nur so vollgestopft ist. Spätestens da war mir dann klar: New York lieber im Original. Angesichts von 18 Dollar pro Fahrt habe ich mir diese dann auch geschenkt – irgendwas bis 9 Dollar hätte ich mir ja gerade noch gefallen lassen.

Der nächste Komplex und auch der letzte auf der Ostseite des Strips besteht aus dem Excalibur, dem Luxor und dem Madlyn Bay. Excalibur ist wie eine Burg aufgebaut, im Prinzip so etwas wie das Märcheschloss von Walt Disney in übergroß – irgendwie schon fast kitschig. Das Luxor ist der Pyramide der Sphinx nachempfunden, wohlgemerkt, bevor Obelix zu Besuch war. Dabei ist mir aufgefallen, dass im Cesars Palace die beiden Gallier gefehlt haben, zumindest mal als Statue oder überlebensgroße Plüschfiguren hätte ich doch fast erwartet – vormerken: Passende Kostüme einpacken, wenn ich mal wieder vorbei komme.
Das Madalyn Bay hat kein besonderes Motto, dafür aber jede Menge wechselnde Ausstellungen. Die beiden derzeitigen kannte ich schon: Die Titanic-Ausstellung aus Hamburg (damals in der Speicherstadt) und eine Ausstellung, die im Mannheimer Museum für Technik und Arbeit (heute Technoseum) ihren Anfang und ihre Blüte erlebte: Körperwelten.
Bis ans Excalibur hab ich dann den kostenfreien Shuttle mit der wiederum hoteleigenen Tram genommen. Blieb nur noch ein Resort, das ich noch nicht angeschaut habe, und das als sehenswert bezeichnet wird: Das MGM Grand – Ostseite des Strip und direkt gegenüber der kleinen Brooklyn-Bridge. Ehemals berühmt für die Show von Siegfried und Roy ist heute davon nicht mehr viel übrig, nach dem “Betriebsunfall” mit den weißen Tigern. Nur noch ein kleines Löwen-Gehege hinter Glas (dem Mief wegen) gibt es. Aber die Löwen waren gerade mal wieder mit der wichtigsten Daseinsberechtigung einer Katze beschäftigt: Daliegen und pennen.

Mittlerweile qualmten mir auch die Socken, daher habe ich den Bus zurück zum Hostel genommen – Laufen wäre wohl fast genauso schnell gewesen. Verpfleung habe ich mir im 99 Cent Shop geholt – einmal etwas in der Art Dosenhackfleisch mit Soße, und eine Packung Champignons außerdem noch eine Packung Bagels. Insgesamt dann 3 Dollar. Geworden ist es dann eine Art Haschee mit Reis, Champignons und dem Hackfleisch. Ganz lecker. Beinahe hätte ich es verpeilt mich rechtzeitig auf den Weg in Richtung Stratossphere Tower zu machen, so etwas wie der CN-Tower in Toronto und ich wollte unbedingt den Sonnenuntergang dort erleben. Gut, dass es nicht so weit ist und der Bus genau passend kam. Selbst in dem Tower kommt man nicht ohne die Tour durch Casino und Shoppingmeile aus. Als nettes Gimmick gibt es noch 3 Fahrgeschäfte auf dem Turm: eine sehr kurze Achterbahn, die einen über den Rand der Plattform kippt, einen Freefall-Tower anstelle der Antenne und eine Art Zentrifuge, die zur allgemeinen Erheiterung vorher über den Rand ausschwenkt. Alle drei waren mir zu teuer, aber die Zentrifuge habe ich mitgemacht – schon lustig. Eine weitere Attraktion, die man buchen kann ist einmal Skydiving: Man bekommt ein Geschirr angelegt und dann geht es 108 Stockwerke in nahezu freiem Fall nach unten, einzig ein Stahlseil hält einen, und zwei weitere dorgen für Führung damit man unten auch den designierten Landeplatz trifft. War mir mit irgendwas um die 50 Dollar denn aber definitiv zu teuer.
Da ich ja wieder das übliche Trara bezüglich Stativ erwartet hatte, habe ich es gar nicht erst mitgenommen, ein Fehler, denn es wäre ohne Probleme möglich gewesen, aber nochmal 15 US$ nur für die Nachtaufnahmen war mir dann doch zuviel.

Irgendwie geht mir der Casino, Show und Neonterror hier mittlerweile doch etwas auf den Nerv. In meinem Zimmer habe ich mich noch mit einem Schweizer unterhalten, der kommt aus Zürrich und ist die Strecke von Seattle bis Las Vegas bisher gefahren, er ist jetzt fast am südlichen Wendepunkt, es geht für ihn dann wieder Richtung Norden. Für mich geht es morgen früh auch weiter, allerdings nicht strikt Nord, sondern Nordost, erstes Ziel idt der Zion-Nationalpark. Mal sehen wie der wird.

Hoover Dam und Lake Mead

Nachdem es heute ja wieder reichlich früh war bis ich im Bett war, und der kleine Trail bis auf den Turtle Head auch nicht ganz ohne war, habe ich wirklich ausgeschlafen, man hat ja Urlaub.
Beim späten Frühstück habe ich dann ein Pärchen aus England und einen Iren kennen gelernt. Nach einigem Kaffee und Überlegen sind wir dann als Gruppe an den Hoover Dam losgezogen.

Auf dem Weg dorthinhaben wir uns noch mit Knabberzeug und etwas Obst eingedeckt. Vor dem eigentlichen Hooverdamm kommt man am Visitor Center für Lake Mead vorbei. Gut, dass wir da rein sind, neben den üblichen Infos gab es eine Reihe nützlicher Tips, denn aus irgendwelchen Gründen sind die Ranger dort nicht all zu gut auf den Damm zu sprechen, obwohl es ohne diesen auch keinen Lake Mead gäbe. So erfährt man auch, dass man am Besten über den Damm drüber fährt und dann einen der kostenfreien Parkplätze nimmt. Außerdem gibt es einen kurzen Abriss was die Tour für 30 US$ umfasst. Sie lohnt sich nicht wirklich, eher eine typische Touristenfalle.
Insgeheim habe ich mich geärgert, dass ich mein Tauchequipment nicht mehr dabei hatte, im See gibt es einige untergegangene Dörfer und ein Flugzeugwrack. Dem Video nach zu urteilen ist die Sicht recht gut und dank dem umgebenden Klima ist das Wasser auch angenehm temperiert. Vielleicht sollte ich das den Tauchklubs in Washington DC mal vorschlagen. Allerdings ist das nicht wirklich tief, denn dem See fehlen seit Jahren einige Meter an Wassertiefe (ei wo wird das Wasser nur verplempert…) was man auch recht deutlich am Ufer erkennen kann, teilweise wurden sogar neue Straßen und neue Strände angelegt um überhaupt noch an ans Wasser zu kommen…

Der Hoover Dam an sich ist reichlich überlaufen, teils wegen der vielen Touristen, aber auch weil sich der ganze Verkehr derzeit noch über die Serpentinen der Straße hier quält. Kann man ungefähr mit dem vergleichen, was in Deutschland passiert wenn die Kochertalbrücke der A6 gesperrt wird. derweil wird fleißig an einer Entlastungsstrecke gebaut, die imense Brücke ist schon fast fertig, es fehlen noch ein paar Details wie Zufahrten, Leitplanken etc.
Das Visitor Center haben wir uns gespart. Der Damm ist auch so imposant genug, schon allein die Dimensionen des Überlaufs sind gewaltig, derzeit liegt die Kante aber geschätzte 30m über dem Wasserspiegel….
Mitten durch den Damm und den See läuft nicht nur die Grenze zwischen Nevada und Arizona, sondern auch die Grenze zwischen zwei Zeitzonen, da sich aber Arizona nicht um Sommer und Winterzeit schert, gibt es derzeit keinen Unterschied zwischen den beiden. Das wird noch lustig auf dem weg nach Utah, denn das ist nach ne Zone wieter östlich…

Da der Highway doch etwas langweilig ist, sind wir auf dem Rückweg entlang des Lake Mead gefahren, wie es uns der Ranger im Visitor Center auch empfohlen hatte. Am Strand haben wir erst mal ein wenig die Füße abgekühlt, und einer Gruppe mit improvisierten Booten beim Rennen zugeschaut… Lustig – vor allem weil es immer wieder ein Team von den Gummireifen runter gespült hat – flupp und schon waren sie wieder im Wasser.

Die Aussichten sind echt wunderschön – brauch mir keiner erzählen die Wüste hier sei öde, karg und leer. Wenn man ein wenig umherschaut gibt es jede Menge Farbenspiele und beeindruckende Fels-Formationen. Die lange Strecke über den Fire-Valley State Park wollten wir uns erst nicht antun, aber wir haben gesagt, wir versuchen wenigstens ein Stück. Die Landschaft und die Straße waren dann aber derart beeindruckend, dass wir immer weiter gefahren sind. Ich habe unserem Iren, Patrick, kurzerhand die Kamera in die Hand gedrückt, um mich besser aufs Fahren konzentrieren zu können. Meilenweit kein Aas unterwegs.
An einer der Quellen haben wir angehalten, für die Wüste doch sehr viel Wasser, inklusive Fische und Schildkröten. Dort haben wir ein Paar Einheimische getroffen, die einfach nur an der Quelle entspannt haben. Haben uns klasse mit denen unterhalten. Inklusive einem spendierten Bier im Austausch gegen etwas Knabbereien. Hätte ich so mitten in der Wüste nicht erwartet.

Bis zur Abzweigung in den State-Park stand dann noch eine kleine Herausforderung an: Die Straße wird dort derzeit erneuert und ist daher nur geschottert – wieder mal etwas aufpassen wegen dem Mietwagen, aber es war immer noch gut festgerüttelt uns wenn man langsam fährt ist es gar kein Problem. Die Abzweigung hätten wir vor lauter Staub fast verpasst – der Ranger der hinter uns ankam musste denn auch unbedingt zeigen was er drauf hat und meinte, wie gefährlich es wäre mitten auf der Straße anzuhalten – wohlgemerkt bei der Menge Verkehr… Als er weg war haben wir uns erst mal köstlich über das Verhalten amüsiert. Der State Park hätte eigentlich nochmal 10 US$ gekostet, allerdings self-checkin. Wir haben das Formular pro forma ausgefüllt, aber wie zu erwarten war, war die Ranger Station am anderen Ende ab 6 Uhr abends nicht mehr besetzt. Angeschaut haben wir auch nichts, es wurde ja schon langsam aber sicher dunkel.
Die Straße bis an den Highway I-15 zog sich dann auch noch ewig hin. Leider ein Speedlimit von 50km/h und das auf einer Landsttraße, die zwar einige Kurven und Hügel hat. Aber in Deutschland wäre da meist noch nichtmal ein Warnschild gestanden und 100km/h locker flockig drin gewesen.
Auf dem Highway dann die Erlösung 75 mph – inklusive Toleranz fährt man dann um die 130 km/h und genießt den Luxus des Tempomaten. Auch wenn die Straße wohl deutlich mehr Geschwindigkeit erlauben würde, die ist nämlich mit dem Lineal gezogen.

Abendessen im Hostel mit Pasta war ganz ok, aber als Backup haben die Kollegen noch 2 Pizzen bestellt – Riesendinger wie sich rausstellte. Ich wollte mich sowohl an Bier und Pizza beteiligen, aber stattdessen hieß es: Du hast das Auto gemietet und rechne grad noch bitte aus, was du für die Tankfüllung bekommst. Auch ein Deal.

Mit dem Bier und dem Essen war ich dann derart bedient und hundemüde, dass ich mich in Richtung Bett aufgemacht habe.
Heute früh war ich dafür ab 8h wach, während dem Frühstück habe ich mal angefangen mir ein paar Gedanken über die weitere Reise zu machen, auch was Übernachtungen und Sehenswürdigkeiten betrifft. Den Tag heute verbringe ich noch in Vegas, einige der Dinge kann man sich auch tagsüber schon anschauen. Meine Begleiter aus England haben mich gefragt, ob ich sie kurz an den Flughafen fahren könnte – klar kein Thema – auch wenn sie sich nicht davon abbringen ließen mir noch 10 US$ in die Hand zu drücken – immerhin billiger als ein Taxi meinten sie.
Jetzt ist es schon wieder kurz nach 12 – Zeit sich auf den Weg zu machen, diesmal mit dem Bus, das Tagesticket kostet nur 7 US$ und reicht 24h.

Red Rock Canyon und Las Vegas Strip erster Teil

Nach dem etwas holprigen Start war der erste Tag Urlaub dann doch echt gut. Ich habe wtwas länger geschlafen, denn nach dem Flug und den 3h Zeitverschiebung war ich doch ein wenig geschlaucht.

im Büro des Hostels habe ich dann erst mal meine verbleibenden Schulden beglichen, denn nachts hat man mir nur gegen Kaution den SchLüssel ausgehändigt. Habe mich dann auch gelich mal nach Möglichkeiten in der Umgebung von Las Vegas erkundigt, denn der Strip ist eher eine Sache die man sich abends anschauen sollte.

Dank mobilen Google-Maps habe ich mir dann erst mal einen T-Mobile Shop rausgesucht, um mein Guthaben wieder aufzufüllen, dass ich verplempeet hattte, mit dem fruchtlosen Versuch mein Sh Uttle noch zu bekommen. Die Malll ist gleich um die Ecke, zumindest für amerikanische Verhältnisse.
Anschließend habe ich mich mit Kartenmaterial für den Trip eingedeckt: der amerikanische Automobilclub AAA war meine Anlaufstelle. Die sind sowas wie der ADAC in Deutschland. Praktischerweise kooperieren die miteinander, nachdem ich einen Stapel Karten und Reiseführer auf dem Tresen liegen hatte habe ich nach dem Preis gefragt. Als ich dann meine Mitgliedskarte vorgelegt habe, wohlgemerkt die vom ADAC hieß es nur “its free for members” na da kann man echt nicht maulen, für den Trip bin ich nun wirklich gut gerüstet: GPS und Karten, da kann eigentlich nix mehr schiefgehen.

Nächstes Ziel war der Red Rock National Park, es war ja schon kurz vor Mittag. der Park liegt direkt vor den Toren der Stadt. Dennoch haben die Verkehrsplaner hier etwas aus Deutschlanf importiert, dass man aus Heidelberg nur zu gut kennt: Die rote Welle. Deshalb braucht man auch recht lange bis man endlich aus der Stadt draußen ist. Immerhin ist das Tempolimit mit 45 mph (also rund 70 km/h) doch ganz moderat angesetzt. Wasser und etwas zu Futtern habe ich mir bei Walmart mitgenommen.

Der Park ist zwar nicht kostenlos aber mi 7 US$ echt günstig. Das Infozentrum ist recht gut gemacht. Es gibt einen Trail auf einen der Berge um den Canyon, der Ranger hat mir davon abgeraten als er meine Bekleidung gesehen hat – Jeans und meine reichlich abgelaufenen normalen Straßenschuhe. Ich bin dann erst mal die ersten Aussichttspunkten angefahren um mich an die Umgebung und das Klima zu gewöhnen. Auf einem der scheißhäuser (vergleichbar mit dem was man im Nationalpark Bayrischer Wald findet) habe ich mich dann angemessen angezogen: kurze Laufhose und meine Laufschuhe, die haben deutlich mehr Profil. Zudem habe ich meinen Laufgurt mit dem Flaschenhalter rausgekramt und die Flasche mit Wasser gefüllt. 4 Kilometer, das sollte doch machbar sein, selbst wenn dabei noch 600 Höhenmeter zu bewältigen sind. Die Tour an scih ließ sich auch ganz locker an, auch wenn ich die verfügbare Menge mitgeführtes Wasser als Indikator genommen habe. wnen die Flasche mit 800ml halb leer ist wird rumgedreht – denn mit dem Wüstenklima ist nicht zu spaßen. Allerdings ist das deutlich angenehmer als die feuchte Hitze in Washington. Ständig weht ein angenehmer Wind, aber man merkt dabei viel weniger wie viel man ausschwitzt, denn es verdunstet alles fast augenblicklich. Nach einem Kilometer wird der Trail erstmals merklich steiker, aber alles noch im Rahmen von dem was ich aus der Pfalz mit “Albrecht’s Adventure Tours(tm)” gewohnt bin. Der Ausblick und die fast schon gespentische Ruhe um einen rum entschädigt aber definitv für die Mühen. Auf der zweiten Hälfte zum Gipfel war ich mir da schon nicht mehr so sicher: Das ähnelte eher schon dem Erlebnis Rubi-Horn im, Allgäu, nur halt deutlich trocjener um nicht zu sagen staubtrocken im wahrsten Sinne des Wortes. Der Pfad war nicht markiert nur ungefähr zu erahnen. Dennoch habe ich mich durch das Geröllfeld gekämpft. Auf dem Grat wurde es dann wieder besser und es stand dann für mich auchfest, jetzt kehrst du nicht mehr um. Auf dem Weg zum Grat habe ich noch einen anderen Wanderer überholt, wir haben uns kurz unterhalten, bevor ich das Mitglied der Army hinter mir gelassen habe – never underestimate the German Civil Service Guys – they are tougher than you might expect….
Auf dem Gipfel haben wir uns wieder getroffen, mit rund 20 Minuten Abstand. Ich hatte bis dahin schon das Gipfelbuch ausgefüllt.
Der Rückweg war eigentlich der gleiche wie bergan, aber es gibt eine Unzahl von kleinen Trails die sich spalten udn wieder vereinigen – daher bin ich auf dem Weg nach unten an viekn Stellen vorbegekommen, die ich auf dem Hinweg nicht hatte. Ein paar kleine Klettereinlagen inklusive. Jens hätte wahrscheinlcih seine Freude an dem Trail, auch wenn es eine Reihe anderer, explizit zum Klettern gedachter Trails gibt. Einige der Stellen verlangen doch ein wenig Akronatik, gut dass ich vor dem Loslaufen meine Kameratasche auf Kamera und Objektive abgespeckt hatte, Stativ hatte ich diesmal auch bewusst nicht mitgenommen (wiegt ja doch was und ist alles andere als handlich). Vor einigen Jahren hätte ich die Passagen nicht meistern können, da hätte es mir einfach an Körpergefühl und Koordinationsvermögen gefehlt.
Dennoch war ich froh als ich wieder am Auto war. – Zeit zum Auftanken mit Wasser und Futtern. Ich muss mal sehen, dass ich mir eine Packung Trailmix besorge. Das ist eine aufgepeppte Variante Studentenfutter, als Schmankrl enthält es auch ncoh M&Ms. Die restliche Aussichtspunkte habe ich denn auch noch abgeklappert, allerdings nur mit dem Auto. teilweise etwas kritisch, denn laut Mietverag darf man keine unbefestigten Straßen befahren, nun ist der Scenic Drive allerdings eine Einbahnstraße… Aber mit der nötigen Vorsicht ist das auch machbar, due Semi.Automatik lernt man da erst do richtig zu schätzen. Stellenweise fühlte ich mich an die Westküste Portugals erinnert.

Zurück im Hostel habe ich erst mal das Free-Fodd-Regal durchgeschaut, nicht gerade üppig bestückt, aber Reis mit etwas Soße ist besser als nichts. Zudem eine Dusche um den ganzen Sand wieder loszuwerden. Nach ein wenig Pause habe ich beschlossen mir doch noch einen Teil des Strps anzuschauen, also rein ins Auto und in dem kostenlosen Parkhaus des “Riviera” geparkt. Die gehen davon aus, dass man genügend Geld im Casino lässt…
Die Casinos sind für mich irgendwie echt nervig, immer wieder Reihen von einarmingen Banditen und dass in jedem Caisno hier am Strip zudem natürlich die Tische für Poker, Blackjack und alles dazwischen. Irgendwie macht mich das aber überhaupt nicht an. Teilweise ist es auch interaasnt das Publikum vor den Automaten zu sehen, teilweise im Rollstuhl und mit Sauerstoff bewaffnet aber gezockt wird was geht.

Vor Treasure Island habe ich mir die Show angeschaut, die Sirenen versenken dort alle anderthalb Stunden ein Piratenschiff., typisch für Amiland eine aufwändig und gut gemachte Show mit allerhand Effekten, von Wasserfontänen bis Feuerwerk. Weiter gings ans Venizian, die haben Venidig in XXS nachgebaut – kaum zu glauben, dass man hier in einer der trockensten Gegenden der Welt sein soll…. vom Energieberbrauch für Licht und Gas und Feuerspielchen mal ganz abgesehen. Vor dem Mirage habe ich mir dann noch den vulkanausbruch gegeben – gut dass der nur simuliert ist, wwenn der auch Asche schleudern würde, wäre es wohl problematisch mit dem Betrieb des Flughafens – schließlich geht der abends alle Stunde hoch…

Rückweg habe ich per Monorail gemacht, ganz nett und ungefähr genauso teue wie ein Taxi. Noch kurz durchs Sahara durch abe auch dort wieder das Gleiche wie überall, ein Spielautomat neben dem anderen.
Der Wind war schon fast stürmisch auf dem Weg zurück ans Riviera – fast schon anstregend dagegen anzulaufen. Bis ich dann am Hostel war war es schon wieder kurz nach Mitternacht.

Start in den Urlaub – ein Hindernisslauf…

Heute gehts rund- es ist an der Zeit College Park und der Mangum Road 4706 auf Wiedersehen zu sagen. Ich habe die letzte Nacht dort auf der Couch verbracht. Meinen Laptop hatte ich nochmal zusammengebaut um Flug, Mietauto und Hostel in Vegas klar zu machen. Außerdem nochmal e-mail checken und den Monitor zum Verkauf stellen. Da ich schon dabei war, habe ich auch noch einen Schwung Bilder nach Hause transferiert. Daher lief der Rechner noch bis kurz nach 5 in der Frühe. Da ich zwischenzeitlich nochmal wach war, habe ich auch noch mit meiner Freundin chatten können. Das war aber wirklich die letzte Aktion, die mein treuer T30 für mich geleidtet hat. Ich habe ihn danach wieder demontiert und der Nachfolgemannschaftabzuschalten zur weiteren Verwertung überlassen. Auch wir hatten ja den Findling der sich dennoch als guter Notnagel entpuppt hat. Wer weiß wann es wieder eines solchen Backups bedarf. Mir ist es auf eine Weise ganz recht, denn so habe ich etwas mehr Platz und Gewicht, das mitfliegen darf.

Weiter ging es mit der Verabschiedungsrunde im Center – ich habe mein Tauchmaterial an Raimund retourniert, er wird es dann an die anderen Taucher weitergeben. Hier nochmal ein ganz großes “Thank you” an alle die Mitglieder die mir das Tauchen hier ermöglicht haben. Raimund übernimmt dankenswerter Weise auch das Handling des Monitors, ich hatte keinerlei Probleme ihn loszuwerden, innerhalb von 6h haben sich 4 Leute gemeldet. Hätte ich so nicht erwartet.

Nebenher habe ich noch ein paar Details geklärt, ein wenig Coding-Hilfe für mein Projekt für meinen Nachfolger. Auch um ein Supershuttle habe ich mich bemüht. Die haben auch brav angerufen, weil der Fahrer die neue Straße zu Fraunhofer nicht kannte. Er hat von mir genaue Instruktionen bekommen. Damit wähnte ich alles in Butter. Leider hat das absolut nicht hingehauen, ich war pünktlichst vor der Tür gestanden, den Van habe ich nur aus der Ferne gesehen. Ein Anruf bei der Hotline hat außer einer leeren Prepaidkarte nix gebracht – und eine Erstattung gibt es auch nicht. Ich habe mich jetzt mal an die Rechtsanwältin beim Tauchklub gewandt, denn die werfen mir vor ich wäre nicht vor Ort gewesen, dass deren Online-Formular auch noch Telefonnummern verstümmelt war dann die Krönung. Kundenservice sieht anders aus. Wenn ich es vermeiden kann, dann SuperShuttle nur noch vom Flughafen aus, ein Taxi ist zuverlässiger. Auf das Angebot nochmal zu zahlen um einen neuen Versuch zu starten habe ich vezichtet – nochmal 37 US$ – danke ich bin bedient! Einer unserer Nachfolger war dann so freundlich mich zu fahren, da er eh gerade auf externen Input gewartet hat. So bin ich dann mit dem Van für 15 US$ nach BWI gekommen. Ganz herzliches Dankeschön! Der ganzen Frau- und Mannschaft wünsche ich weiterhin viel Erfolg für das Praktikum und einen interessanten Aufenthalt in den Staaten.

Da ich ja mehr als ausreichend Sicherheitspuffer für Stau und etwaige Probleme vorgesehen habe, hatte ich am Flughafen noch ewig Zeit – aber so ist es auch völlig stressfrei mit dem Check-In – ich musste noch ca. ein halbes Kilo Kleidung in den Rucksack umpacken, aber ansonsten passt alles, auch der Sicherheitscheck verlief völlig problemlos. Wenn man in DC unterwegs war ist es ja schon fast eine Routine-Übung durch eine Sicherheitskontrolle zu gehen.

Der erste Flug von Baltimore nach Atlanta war richtig angenehm – zügiges Boarding, und los gehts. Für einen Billigflieger sind die recht komfortabel, wenn man auch auf den Komfort eines Bildschirms verzichten muss, man also nicht weiß wo man gerade ist. Aber der Pilot weiß ja wo es hingeht…
Im Sonnenuntergang habe ich einen letzten Blick auf die National Mall geworfen, über das Washington Monument, den Reflection Pool und ganz in der Ferne das Capitol. Schön ist ja die Idee mit dem kostenlosen Internetzugang an Bord – leider nur für aktuelle Geräte oder Laptops. Bei meinem alten Handy kann ich leider den Mobilfunkteil nicht abschalten, und der ist während des Flugs untersagt, vielleicht sollte ich doch mal über einen Ersatz nachdenken. Aber es gibt ja genügend Entertainment am Sitzplatz – das Flugzeug verfügte über Sateliten-Radio, und der 80er Kanal war doch dann genau dass was ich gesucht hatte – dazu einen Kaffee und schon vergeht die Zeit wirklich wie im Flug. Anfänglich habe ich noch etwas im Lonly-Planet-Reiseführer geblättert. Leider habe ich wieder den Sitz mit der defekten Leseleuchte erwischt… Also war es nach Sonnenuntergang dann Essig mit dem Lesen. Aber es war dann auch schon Landeanflug auf Atlanta angesagt – Wahsinn wie sehr sich die Stadt ins Umland gefressen hat und Energie kostet hier ja nichts, jede Straße ist fast taghell erleuchtet.

Am Flughafen Atlanta ist die Hölle los – Gate-Wechsel am laufenden Band – anstelle D3 erst D5 und dann D2 – naja wenigstens alles im selben Bereich – vom Block C war ich ja schon rübergelaufen. Am Ende hat es aber dann doch geklappt, ich saß im richtigen Flieger für nach Las Vegas, diesmal eine Boeing 737.
Da der Flieger nicht vollständig besetzt war, hatte ich jede Menge Platz, 3 Sitze. Ich habe mich nach dem Start dann quer gelegt und gepennt.
Kurz vor Las Vegas bin ich wieder aufgewacht, die Stadt sieht aus der Luft schon gigantisch aus, mit ihren vielen Lichtern.

Beim Mietwagen habe ich mir dann doch ein Upgrade gegönnt für 8 US$ am Tag – denn nach meiner Erfahrung mit Chevrolet wollte ich nicht nochmal so ein Auto fahren. Jetzt habe ich einen VW Jetta mit Sportausstattung (genial, leider Automatik) mit 2.5 Litern Hubraum. Das Auto macht richtig Spaß und ist für hiesige Verhältnisse sehr gut verarbeitet, auch der Platz im Kofferraum ist gigantisch.

Das Hostel hier ist ok, es liegt direkt am Las Vegas Boulevard, und man bekommt etwas vom Durchgangsverkehr mit. Aber für die Nacht ist es ok, und die ist in Vegas bekanntlich ja nicht zum Schlafen da. Kostenfreies Frühstück entschädigt dann auch nochmal etwas mehr.

Einmal hin und zurück …

Eine Geschichte von Kai… diesmal nicht von Bilbo Beutelin.

Den etwas verdorbenen Samstag haben wir dann noch halbwegs stilvoll ausklingen lassen. Gegen Abend gings mit einem Teil der Gruppe nochmal in die Stadt. Wir sind wieder im gleichen Irish-Pub gelandet wie am Vorabend. Diesmal habe ich auch eine Kleinigkeit gegessen, der Paddy-Burger
Nachdem auch am Sonntag keine Besserung beim Wetter eingetreten ist, wurde unser Tauchtrip kurzerhand komplett gekippt. Auf der einen Seite ärgerlich auf der anderen Seite sind wir noch gut weggekommen – wir haben pro Teilnehmer nur 10 US$ bezahlt, und dass auf freiwilliger Basis als Entschädigung für die Mühen der Crew. Zudem haben wir eine Nacht früher als geplant aus dem Hotel ausgecheckt, das hat auchnochmal die Urlaubskasse etwas entlastet. Damit wir nicht umsonst nach Kanda gefahren sind, hat sich dann eine kleine Gruppe aus Raimund, Fred und mir entschlossen ihr Glück im St. Lawrence River zu versuchen. Das war zwar nochmal ne Stunde Fahrt, aber es hat sich gelohnt. Ich habe dann zwar keinen Tauchgang im Lake Ontario gehabt, aber im St. Lawrence Strom – die Strömung gab es dann inklusive. Sicht war leidlich, hätte besser sein können, aber immer noch erträglich.

Danach kam der Moment an dem der Frosch ins Wasser rennt – oder Kai versucht in die USA einzureisen … hat aber alles wunderbar geklappt. Also mal wieder unbegründet etwas Sorgen gemacht. Danach kam dann die lange Durststrecke durch die Staaten – von der Grenze nach Kanada bis nach College Park … 8h in Wechselschichten. Kurz vor 3 Uhr in der Früh waren wir dann wieder in College Park.

Den Feiertag habe ich jetzt dazu genutzt meinen Flug zu buchen – ich fliege schon morgen abend – das macht einen Unterschied von mehr als 200 US$ – und da ich halbwegs flexibel bin, was den Abflug betrifft habe ich auch damit kein Problem. Morgen muss ich nochmal im Center vorbei und Raimund die Tauchsachen die ich heute noch gewaschen und getrocknet habe. Wahrscheinlich werde ich mir dann ein Supershuttle nehmen um an den Flughafen zu kommen.
Ein Problem habe ich kurzfristig noch lösen müssen, denn Airtran hat recht restriktive Vorgaben was das Gepäck betrifft. Und die Gebühren für Übergepäck sind reichlich gesalzen – mit 50 US$ zusätzlich sind sie dabei. Ein zusätzlicher Koffer kostet nur 25US$. Der erste kostet schon extra 20US$ – Ryan-Air lässt grüßen.
Aber ein Kollege hier hat mir den goldrichtigen Tipp gegeben – einfach das Handgepäck voll ausnutzen – was ich eigentlich dachte bereits zu tun. Aber mit der Foto-Tasche und dem Laptop-Rucksack schöpft man das Gepäck schon vollständig aus – dachte ich zumindest. Aber wenn man die Foto-Tasche in eine andere etwas größere Tasche packt dann geht das auch … Nur dass leider keine mehr hier im Haushalt zu finden war – ich hatte damals eine für nach New York gefunden, die hätte den Zweck wunderbar erfüllt.
Gut dass noch jemand in die Mall bei Arundel-Mills fahren wollte – also bin ich da mitgefahren und habe mir kurzerhand für 30US$ eine Carry-On-Bag mit Rollen geleistet. Da passt die Foto-Tasche rein und noch ein paar weitere Sachen, und zu aller Not kann man die auch einchecken. Damit sollte ich für den Flug gut gerüstet sein, und auch der Rückflug nach Deutschland sollte kein größeres Problem mehr werden.

Habe heute meine Verwandten in Los Angelas kontaktiert – dort werde ich am 19. oder 20. September vorbeischauen, bevor es am 21. zurück geht. Das sind jetzt noch etwas mehr als 14 Tage – ich denke der Urlaub wird schneller an mir vorbeifliegen als ich mir das wünschen kann. Aber dennoch freue ich mich drauf.

Kingston Kanda oder die Folgen der Klima-Veränderung

Seit gestern früh ist College Park definitiv Geschichte, zumindest als dauerhafter Bewohner. Kurz vor acht hat mich Raimund vor der Tür abgeholt.
Die Fahrt nach Kingston hat sich ziemlich hingezogen, obwohl wir keinen Stau hatten. Mittagessen waren wir in einer kleinen Pizzeria, die hat mich zumindest was den Teig betrifft, ausnahmsweise mal wirklich ein dünner Boden wie man es aus Italien gewohnt ist.
Nach Syracuse wir die Landschaft deutlich rauer und auch die Besiedlung deutlich spärlicher.

Die Einreise nach Kanada war gar kein Problem – kurzer Check und schon war man drin. Herrlich, wenn man endlich mal wieder Angaben in sinnvollen Einheiten hat: Alles metrisch.

Abends war Raimund noch ein paar Freunde hier in Kingston besuchen, ich war mit dem Rest der Mannschaft dann abends noch ne Kleinigkeit essen und in einem irisch Pub in Downtown. Ganz nett und gemütlich.
Um so mehr haben wir uns gefreut, dass der Regen endlich aufgehört hatte. Es sah also ganz gut aus mit dem Tauchen.

Heute früh das übliche gerödel mit dem ganzen Equipment: ausladen und ans Boot tragen. Es gab erste Anzeichen, dass es etwas windig sein könnte. Aber unser Diveguide war ganz optimistisch, auch wenn einige der Wunschwracks definitiv gestrichen werden mussten, da sie zu weit draußen liegen.
Die Enttäuschung war um so größer als wir nach rund 1km umkehren mussten, die Wellen waren zu hoch um ein sicheres Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. es gab noch einen Versuch an ein anderes Wrack heran zu kommen, aber die meisten kannten es schon und es ist nix wirklich tolles. Daher gings dann zurück in den Hafen.
Jetzt bin ich gerade im Hotel und wir haben vor noch ins Museum zu gehen, gibt hier ein paar schöne, auch eines über die Unterwasserwelt in den großen Seen. Hoffen wir, dass das Wetter morgen besser wird, ansonsten geh wir halt von Land aus ins Wasser.