Atlanta und Smoky Mountains

Nach einer kurzen Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz, erwartungsgemäß haben wir kein Hostelzimmer mehr bekommen und die Hotels in der Umgebung von Atlanta haben ziemlich gesalzene Preise, haben wir gegen kurz nach acht mit der Erkundung der Stadt begonnen.

Atlanta ist recht anschaulich und hat teilweise etwas weitere Wege zwischen den Sehenswürdigkeiten. Nach einem Abstecher in den Regierungsbezirk sind wir weiter zum CNN Tower, und zum Olympia-Park (die Spiele waren 1996, wie wir dann herausgefunden haben). Sehr schön hergerichtet alles und sehr gut gepflegt. Nächstes Sightseeing Ziel war die Martin Luther King – Gedenkstätte, die neben seinem Geburtshaus auch ein Informationszentrum umfasst. Das Geburtshaus kann kostenfrei besichtigt werden, auch wenn man Wartezeit in Kauf nehmen muss. Diese kann man aber sehr gut im Visitor-Center zubringen, dieses erläutert sehr anschaulich und mit vielen Berichten von Zeitzeugen den Weg zu Rassengleichheit und dem Ende der Segregation. Die Austellung wirft auch einen kritischen Blick auf die Arbeit und das Verhalten der einzelnen Seiten. Sehr schön gemacht.
Das Geburtshaus selbst ist recht klein, daher sind auch immer nur Gruppen mit 15 Personen alle halbe Stunde drin. Es ist mit viel Liebe zum Detail restauriert und beherbergt auch einige Originale – eingerichtet wurde es gemäß den Erinnerungen der Schwester,die mittlerweile mehr als 80 Jahre alt ist, aber immer noch offizielle Besitzerin des Hauses (auch wenn die Verwaltung und Pflege mittlerweile Ranger übernommen haben).

Nach soviel Stadtbesichtigung und Geschichte stand uns der Sinn nach etwas mehr Natur. Wir sind daher gegen Nachmittag in Richtung Smoky Mountain Nationalpark – ein Teil der berühmten “Blue Ridge Mountains” (vor allem bekannt aus dem Lied Country Roads – und schon haben wir einen Ohrwurm). Die Fahrt dorthin zog sich etwas in die Länge, wir haben mal wieder gedacht schlauer als das Navi zu sein, und haben die US-Route 19 genommen – der direkte Weg – das der mit Serpentinen und Bergüberquerungen auf einspurigen Landstraßen – eine Mischung aus Illertal, Taubertal, Schwäbischer Alb und Riedbergpass – und das über mehrere hundert Meilen, wenn auch zwischenzeitlich mal wieder ein Stück besser ausgebaut war.

Der Nationalpark ist echt sehenswert – das Panorama auf die Smoky Mountains (die heißen so weil sie oft im eigenen Nebel stecken, denn die Vegetation hier absondert) ist echt beeindruckend. Wir sind ab der Newfound Gap noch eine kurze Wanderung entlang des bekannten Appalachian Trail gewandert – es waren nur 1,7 Meilen einfache Strecke auch wenn es uns länger vorkam – der gesamte Trail ist etwa 3500 km lang – das wäre doch mal was für Albrecht’s Adventure Tours. An verschiedenen Stellen gibt es Blockhütten in denen man übernachten kann. Wir sind dann wieder nach Cherokee (dem nächsten größeren Dorf) zurück gefahren und haben uns hier eine Unterkunft genommen, ein Doppelzimmer für 39 US $, da kann man nicht klagen, das Niveau ist ungefähr Jugendherberge ohne den Gemeinschaftstouch. Morgen ist der Urlaub denn auch bald zu Ende – Ludwig fliegt abends um neun von Washington aus. Da haben wir noch ein paar Kilometer Strecke vor uns, aber wir werden noch den so viel beworbenen Blue-Ridge Parkway entlang fahren, ein Highway der als Arbeitsbeschaffungsmasnahme während der großen Rezession entstand. Wird sicherlich interessant.

Aufbruch ins Unbekannte

Nachdem wir uns heute morgen von Sue und Steve verabschiedet haben, war das nächste Ziel Savannah – eine etwas kleinere Stadt an der Ostküste. Mal wieder das übliche Prozedere, rauf auf die I-95 und nach Norden – für ca. 2h Fahrt.

Savannah an sich ist recht nett anzuschauen und hat sehr viele kleine Parks, die mich teilweise an den Almenhof in Mannheim erinnern – nur ein wenig ausgedehnter. Eine schöne Sache sind die kostenfreien öffentlichen Verkehrsmittel, angefangen beim Bus und der kleinen Straßenbahn in der River Street, bis hin zu den Fähren über den Savannah-River.
Die River Street ist das Zentrum der Stadt und deutlich touristisch geprägt, aber es gibt auch leckere, handgemachte Süßigkeiten, wir konnten live mit anschauen wie Bonbons aus einem großen Block Rohmasse hergestellt wurden. Verkostung inklusive.
Die Fahrt mit der Fähre eröffnet einen etwas anderen Blick auf die Stadt.

Das wir kein festes weiteres Ziel haben, rächt sich gerade etwas – wir haben irgendwie etwas zuviel Zeit übrig, wenn wir direkt in Richtung Washington fahren würden wären wir einen Tag zu früh da. Wir werden daher jetzt einen Abstecher nach Atlanta machen um uns das mal etwas genauer anzuschauen, den Heimweg werden wir dann über den bekannten Blue-Ridge Highway entlang der gleichnamigen Berge machen. In Atlanta haben wir jetzt auf die Schnelle kein Zimmer mehr gefunden, daher werden wir einfach mal sehen, und zu aller Not im Auto übernachten. Brenner und Nudeln, sowie etwas Wasser und einen Topf habe ich ja dabei.

Entspannung und Treffen mit Sue und Steve

Nachdem gestern Action angesagt war, haben wir es heute etwas ruhiger angehen lassen. Das fing damit an, dass wir erst mal ausgeschlafen haben und erst um kurz vor zehn aufgestanden sind. Wir haben ja Urlaub.

Danach sind wir erst noch an zwei Outlet Malls in Orlando vorbei – einerseits zum Einkaufen, andererseits auch um ein kurzes Frühstück einzunehmen mit einem Kaffee und einem großen Blueberry-Muffin. Im Nike-Shop habe ich dann das erste Mal zugeschlagen – und mir ein paar Sandalen geleistet – die Sportschuhe sind zwar schön und gut, aber gerade bei dem feuchten Wetter einfach nicht das Wahre. Und für 42 US$ ein Paar von Nike das gut passt – warum nicht.

In der zweiten Mall habe ich noch Ausschau nach Sonnenbrillen gehalten, aber die waren mir mit rund 180 US$ dann doch zu teuer, auch wenn meine langsam aber sicher auseinander fällt. Vielleicht kaufe ich mir ja noch eine neue am Ende des Praktikums, oder dann wenn meine endgültig nicht mehr zu gebrauchen ist. Auch war es ein Problem gescheite Brillen zu bekommen die einerseits ausreichend getönt sind, aber auch passende Gläser bieten die sich zum Radfahren eignen.
Richtig groß eingekauft habe ich dann im Levis-Shop – ich habe mich mit Jeans und zwei kurzen Jeans Hosen eingedeckt – insgesamt 6 Stück, für rund 120 US$ da kann ich echt nicht klagen – und da eine meiner Jeans schon Auflösungserscheinungen zeigt, wurde es denn auch wirklich höchste Zeit für diesen Einkauf. Muss nur noch sehen wie ich das alles nach Deutschland zurück bekomme.

Weiter ging es in Richtung Dayton Beach – “The worlds most famous beach”. Der ist nicht unbedingt bekannt dafür dass es ein besonders toller Sandstrand ist, sondern dafür das der Sand dort ziemlich hart ist. So hart, das man anfänglich darauf Autorennen (Nascar) ausgetragen hat. Der Sand ist verdammt fein, kein Vergleich zu dem was ich aus Portugal oder auch Lanzarote kenne – etwas in der Art wie 120er Schmiergelpapier. Ein klasse Pealing. Ins Wasser bin ich natürlich auch, aber es war dann doch recht kalt und zu flach, außerdem gab es keine gescheiten Wellen – irgendwie etwas fade. Als das Wetter sich dann auch noch zugezogen hat, sind wir losgefahren – gerade rechtzeitig, denn es fing an zu Regnen, als ich den Motor angeworfen habe – fast wie auf Knopfdruck.

Das Ziel war klar – Jackson Ville. Von Dayton Beach nochmal rund 140 Meilen (ca. 215 km) – ich habe mal wieder gemerkt, das Florida verdammt flach ist – einzig wenn es mal über einen Bach oder Fluß geht, gibt es eine Erhebung. Dank Navi haben wir das Haus von Sue und Steve sicher gefunden.

Die Begrüßung war super herzlich. Es gibt ja auch eine Menge zu erzählen, wenn man sich rund 7 Jahre nicht gesehen hat. Wir sind dann noch zum Essen nach Amelia Island gefahren, rund eine Viertelstunde und sowas wie der “alte” Stadtkern hier, mit vielen Geschäften und Kneipen. Wir waren lecker Seafood essen. Von Krabbenküchlein (Crabcake) über Schrimps und Fish bis hin zu Muscheln war alles geboten. Es war so eine Art “von allem etwas”. Wir haben alle ganz schön spachteln müssen, aber es gibt ja Doggy-Bags hier um die Reste mitzunehmen. Viel ist es nicht mehr. Interessant war auch die Vorspeise – wir wollten endlich alle mal wissen wie Aligator schmeckt – daher gab es als Vorspeise fritierten Aligator-Schwanz. Vom Geschmack her ähnlich wie Schrimps nicht ganz so intensiv nach Fisch schmeckend und etwas zäher in der Konsistenz – nichts was ich unbedingt immer essen müsste, aber auch mal ganz gut zu wissen wie sowas schmeckt.
Sue hat es sich nicht ausreden lassen, zu zahlen, also habe ich hinterher wenigstens eine Runde Eis geschmissen, auch wenn das natürlich etwas hinkt. Vor allem weil jeder nur eine kleine Portion gegessen hat, wir waren derart vollgefuttert – da hat nicht mal mehr viel Eis reingepasst.

Abends wollte ich noch eine Bilderschau machen. Leider gibt es ja immer noch das Problem mit dem Laptop, und Sues Rechner hat schon den aktuellen Standard HDMI, aber keinen Adapter mehr nach VGA (was ja auch 2 Generationen wären) ergo nix mit Bilder direkt vom Laptop anschauen. Gut das ich einen Schwung Backups daheim auf dem Server habe, ich habe dann mal einen kleinen Schwung zusammen gemacht und direkt hierher transferiert auf Sues Rechner. Wie praktisch so dezentrale Backups doch sein können.

Ich werde vor Ende meines Praktikums hier noch eine DVD (oder auch 2 brennen) und Sue zuschicken. Wenn ich wieder in Deutschland bin, werde ich mich mal um einen Zugang zu meinem Webserver bemühen, damit man Bilder leichter miteinander austauschen kann. Ich habe da schon ein paar Ideen, was ich da machen könnte – mal sehen was ich davon umsetzen kann.

Orlanda – Seaworld

Heute war Treffen mit Ludwig in Orlando. Ich bin gegen kurz vor acht in St. Augustine losgekommen, auch wenn es einer besonderen Vereinbarung bedurfte um so früh dort auszuchecken. Immerhin habe ich noch Pfannekuchen zum Frühstück bekommen. Richtig lecker, mit einem Kaffee dazu die richtige Portion um sich auf dem Weg zu machen.

Bis Orlando lief alles wunderbar, kein Stau – gar nichts. Um an den Treffpunkt zu kommen habe ich das inkludierte Navvi verwendet und war dann verlassen. Das Ding hat mich glatt über die Mautstraße geschickt, naja 3 Dollar sind kein Beinbruch aber ärgerlich. Noch ärgerlicher war, dass die Elektronik meinte man könne den Bear-Drive durchfahren, der ist aber Bestandteil von Walt Disney World, und nur für Service-Fahrzeuge befahrbar. Also einmal außenrum fahren, was den Zweck der Mautstraße dann endgültig ad absurdum geführt hat. Auf dem offiziellen Weg steht man dann aber plötzlich vor den Toren Disney Worlds mit den Häuschen für die Parkgebühren. Aber wenn man fragt muss man nicht zwangsläufig zahlen – einfach den Bussen hinterher fahren, wenn man jemanden absetzen oder abholen will. An der Autovermietung haben wir uns dann trotz jeweils knapp 20 Minuten Verspätung auf Anhieb gefunden.

Kurzer Abstecher am Hostel – Rezeption leider nicht besetzt. Also haben wir uns entschlossen Sea World anzuschauen. Das war denn auch nicht wirklich weit weg – rund 10 Minuten Fahrt. Der Eintritt ist mit knapp 80 US$ zwar etwas happig, aber wann kommt man hier schon mal wieder vorbei, und außerdem habe ich ja Urlaub.
Der Park an sich ist echt sehenswert und definitiv sein Geld wert. Die Shows sind typisch amerikanisch angehaucht, tendieren also teilweise etwas in die Kitsch-Kiste gegriffen, aber auf sehr hohem Niveau. Auch wenn der Funfaktor im Vordergrund steht, legen die Macher des Parks auch Wert auf Schutz und Erziehung zu umweltgerechtem Verhalten. Eher eine Art Zoo. Ein zusätzliches Highlight sind dann die 3 großen Fahrgeschäfte, eine kombinierte Wildwasserbahn und Achterbahn, sowie die zwei Achterbahnen “Manta” und “Kraken” (man stelle sich beides mit amerikanischer Aussprache vor ….
Während Kraken eine klassiche Achterbahn mit ordentlicher Höhe und diversen Loopings und Drehungen ist, bietet Manta ein völlig neues Erlebnis – nach dem Start wird man um 90° in die Horizontale gekippt, man liegt also auf dem Bauch. Eine völlig neue Sache, wenn es dann in den ersten Looping geht, auch die Korkenzieher sind echt lustig in der Lage.

Einen weiteren Technik-Ausfall gibt es – die kleine Canon mit dem wasserfesten Gehäuse macht auch wieder Ärger – teilweise konnte ich ein paar Bilder machen, danach war dann wieder für mehrere Stunden gar nichts möglich – nicht mal einschalten. Ich denke die werde ich auch nicht mehr mit nach Hause nehmen. Was ich mit meinem Laptop mache, weiß ich immer noch nicht. Es wird denke ich Zeit den Laptop und die Kamera mal einem Update zu gönnen, denn das ist momentan alles nur noch Gefrikkel aber nichts Halbes und nichts Ganzes. Jetzt freue ich mich erst mal auf das Treffen mit Susan und Steve morgen abend – wenn ich dort einen Monitor zur Verfügung habe, kann ich auch meinen Laptop benutzen, es ist ja nur das Display im Eimer. Aber von sowas werde ich mir meinem Urlaub nicht verderben lassen.

Urlaub gut – Laptop im Eimer

So heute der 2. Tag des Urlaubs – ich habe ihn genutzt um Charlston anzuschauen. Das Hostel war ja soweit ok, wenn auch die Klimanlage auf Superfrost stand und ich nachts fast gefroren habe. Es ging außerdem ein sehr kräftiges Gewitter in der Nacht runter.
Eigentlich wollte ich ja was im Hostel frühstücken, 8:30h das hörte sich ja ganz gut an – aber die haben das umgestellt auf 9:30 h – das war mir dann doch etwas zu spät. Also bin ich direkt ab dem Hostel los, ohne Frühstück. Charlston an sich ist ganz nett, auch wenn die Stadt erst so gegen 10:00h so richtig auf Touren kommt. Alles recht touristisch ausgerichtet, aber ganz nett mal durchzulaufen. Fort Summert stand fest auf dem Programm. Da ich Hunger hatte, habe ich ein Ersatzfrühstück im “Café Café” eigenommen – recht lecker, und mit knapp 10 $ doch recht erschwinglich. An der Anlegestelle der Fähre nach Fort Sumert habe ich dann festgestellt, dass die Idee mit dem Frühstück einen Haken hatte – die erste von 3 Touren hatte ich um ca. 10 Minuten verpasst. Naja um 12:00h ging die nächste. Bis dahin habe ich mir den Rest der Stadt angeschaut und noch ein paar Bilder gemacht.
Die Überfahrt dauert ca. 30 Minuten, sehr gemächlich, aber es lohnt sich – die Erklärungen sind gut gemacht und es war dann doch auch interessant den Ort zu sehen an dem der amerikanische Bürgerkrieg begonnen hat. Ein wenig mehr Aufenthalt als die halbe Stunde Erläuterungen und die halbe Stunde freies Anschauen hätte ich mir gewünscht, aber man kann nicht alles haben. Nach der Rückfahrt bin ich auf direktem Weg zurück ans Hostel und an mein Auto.

Das war gut aufgeheizt, denn es stand mittlerweile in der vollen Sonne. Aber wir haben ja eine Klimaanlage … die machte es denn doch bald auch wieder erträglich im Innern. Weniger erträglich waren da die diversen Geschwindigkeitsbegrenzungen … Baustellen die den Namen nicht mal verdient haben und man fährt im Schneckentempo durch – ca. 50 km/h und das auf etwas das man bei uns als veritable Autobahn bezeichnen würde.

Irgendwie ist mir in meiner Denke ein Staat hier durch die Lappen gegangen: Georgia – den musste ich denn auch noch durchqueren, was sich ziemlich hingezogen hat, abgesehen von einem kurzen Tankstopp – diesmal die Galone zu 2,59 US$ – echt preiswert und auf keinen Fall ein Vergleich zu dem was wir in Deutschland zahlen.

Gerade noch rechtzeitig ist mir aufgefallen, dass ich das Navi mit der falschen Adresse gefüttert habe, nämlich mit der in Orlando für kommende Nacht. Ich bin zielstrebig nach St. Augustine abgefahren, obwohl das Navi etwas anderes meinte – nachdem ich das geklärt hatte, waren es denn auch keine 2 h mehr sondern nur noch 15 Minuten bis ans Ziel.

St. Augustine ist recht spanisch geprägt und auch wieder eine Touristenhochburg – ich bin gerade noch passend eingetroffen um ein paar abendliche Aufnahmen vom Fort hier zu machen und einmal durch die Flaniermeile zu laufen. Abschluss war heute dann in einem Restaurant, das man mir im Hostel empfohlen hat – inklusive einem Gutschein für 10% Rabatt. Das ist eine lokale Brauerei und das saisonale Bier war ein Weizen, das musste ich denn echt mal probieren. Kann man trinken, auch wenn es kein Vergleich zu einem guten Bier in der Heimat ist – immerhin hat die Glasform schon mal gestimmt. Zu essen habe ich mich für Schrimps mit Nudeln und ordentlich Knoblauch entschieden – sehr lecker. Der Preis war denn auch etwas höher, aber ich bin ja im Urlaub.

Eigentlich wollte ich danach noch diesen Eintrag hier verfassen, aber mein Laptopdisplay hat mich endgültig im Stich gelassen. Keine Chance mehr etwas zu erkennen. Anfänglich ging es noch mit etwas Verwinden des Bildschirms, aber das hat mir irgendwann das LCD übel genommen – ergo nix geht mehr mit dem Ding. Den Eintrag habe ich jetzt kurzerhand hier im Hostel am Internet-Rechner verfasst. Ich muss mal sehen was ich jetzt mache mit dem Laptop – für in College Park tut es womöglich ein günstiger LCD-Monitor zum extern anschließen, denn der Rechner an sich läuft ja, nur der LCD-Schirm ist im Eimer. Mal sehen, es wird sich eine Lösung finden, soviel ist schon mal sicher. Vielleicht lege ich mir auch ein Netbook oder sowas zu. Nach über 8 Jahren auf dem Buckel war ja auch irgendwann abzusehen, dass der Laptop nicht mehr ewig hält. Nur das er gerade jetzt kaputt gehen muss ist natürlich ärgerlich – zumal auch Skype und Co jetzt erst mal ein Problem sind. Muss ich mal sehen ob ich mir mit den anderen den Findlingslaptop teilen kann. Aber das ist eine Sache die ich kläre wenn der Urlaub rum ist.

I would drive five hundred miles …

… and I will drive some hundreds more … ja das Lied der Proclaimers kommt einem automatisch in den Sinn, wenn man hier so Langstrecke fährt. Vor einer halben Stunde bin ich endlich im Hostel in Charlston angekommen. Eine verdammt lange Fahrt – geplant waren es 555 Meilen – etwa 900 km, in Realität könnte das etwas weniger sein. Ich hatte bei Lumberton dann keine Lust mehr auf den Highway (auch wenn er zwischenzeitlich für bis zu 70 mph freigegeben war). Ich bin dann gemütlich die Staatsstraße 41 durch die Landschaft gefahren – etwas kürzer und man hat auch was von der Landschaft.

Der Toyota Corolla fährt sich ganz angenehm, wieder Erwarten habe ich ein Navi – dafür aber keinen Tempomaten. Damit kann man aber auch leben – irgendwie bin ich wohl doch etwas verwöhnt – den ganzen Luxus habe ich in Mannheim mit meinem Corsa ja auch nicht.

Das Wetter war eigentlich die ganze Zeit gut, ein paar Schauer auf dem Weg, aber nichts dramatisches. Ärgerlicher ist da, dass die neue 16 GB Speicherkarte gerade Ärger macht und nicht mehr funktioniert, nachdem ich einige Bilder darauf habe … gut das ich am Dienstag die beiden 1GB Karten leergeräumt habe, dann kann ich jetzt auf die wieder etwas draufschreiben. Mal sehen ob ich wenigstens die Bilder noch irgendwie ausgelesen bekomme, die auf der Karte sind. Viele sind es nicht, aber ärgerlich ist es halt dennoch.

In Charlston habe ich mir die große Brücke angeschaut, die hier über die Hafeneinfahrt geht, genau richtig zum Sonnenuntergang bin ich eingetroffen und konnte noch ein paar Bilder inklusive Schiffsdurchfahrt machen. Das “NotSoHostel” ist eine etwas andere Art, tendentiell etwas Flower-Power mäßig angehaucht, aber recht angenehm. Ich habe hier gerade mit ein paar Leuten gesprochen und werde morgen eine Runde Sightseeing einlegen, bevor ich weitefahre. Laut Google sind das nochmal knapp 5h bis St. Augistine, dort muss ich gegen 22h. Sollte hier also gegen 16h spätestens loskommen. Denke mal das lässt sich alles recht gut einrichten. In St. Augistine werde ich dann leider nicht die Zeit haben um lange Sightseeing zu machen (vielleicht auf dem Rückweg), denn ich will ja um 10h in Orlando sein, was nochmal rund 2h Fahrt sind … eines weiß ich – Fahrpraxis für Langstrecke habe ich dann mal wieder ausreichend gehabt.

Wieder “daheim”

Ja wir haben es tatsächlich geschafft … nach über 10h Autofahrt in unserem PowerVan Model Pontiac Montana. Die Federung ist total ausgeluscht und dann mit 7 Leuten nahezu volle Beladung über die Schlaglochsammlungen (ehemals Straßen) in den verschiedenen Staaten.

Die Abfahrt in Toronto hat sich etwas verzögert, da wir Kali noch bei seinem Kumpel abholen mussten, er hat dort übernachtet. Also sind wir nochmal durch die Innenstadt von Toronto durchgefahren – Stadtverkehr in Reinstform. Allerdings etwas europäisch angehaucht – sprich man hatte auch mehrere Radler die einen im Verkehr rechts und links überholt haben. Ich weiß ja nicht, ob ich in der Stadt wirklich radfahren wollte – aber es ist wohl ähnlich wie in jeder Großstadt – es ist das schnellste und flexibelste Verkehrsmittel.

Raus aus der Stadt und auf den Highway – ein paar kleinere Staus gab es noch, aber nichts übermäßig wildes, die Strecken in Canada sind auch wie mit dem Lineal gezogen – immerhin aber mit metrischen Schildern, was die Sache doch erträglich macht, die gehen nämlich schneller rum, auch wenn maximal 100 km/h erlaubt sind.

Grenzformalitäten haben sich im Rahmen gehalten, auch wenn wir genau den Hochpunkt erwischt haben, an dem alle über die Rainbow-Bridge wollten – sprich Schritttempo über die Brücke.

Es war ein tolles Gefühl auf der amerikanischen Seite der Fälle nochmal durch den State-Park zu laufen, teilweise mit Erinnerungen an meinen letzten Besuch dort. Am Einang zur Windy Cave habe ich kurz innehalten müssen – “in memoriam T90” (dort unten vor den Wasserfällen habe ich sie 2003 ersäuft).
Aber auch auf der anderen Seite des Niagra-Rivers musste ich wurde ich wieder nachdenklich, und habe Sebastian gebeten noch ein paar Bilder zu machen – ich habe mich an die gleiche Stelle gesetzt an der ich 2003 den großen Stromausfall erlebt habe. Ich habe ja nur drauf gewartet, das plötzlich alles um mich herum dunkel wird ….

Gegen kurz nach 3 sind wir dann weitergefahren, Kurs Richtung Süden. Die ersten Meilen liefen noch recht gut, auch die Strecke entlang der I-90 (gebührenpflichtig) ging eigentlich recht flott rum – ich habe sie genutzt und ein wenig geschlafen – Sightseeing ist doch irgendwie eine Sportart, die viel Energie verbraucht. Ca. 80 Meilen nach Rochester haben wir getankt und ich habe Onur am Lenkrad abgelöst. Es ging entlang der Route 15 (unser insgeheimer Lieblingshighway), der wird derzeit kräftig ausgebaut zur Interstate-99 – dementsprechend gut ist der Zustand und der Ausbau – immerhin sind 65 Meilen/h erlaubt. Das Wetter wurde dann richtig ekelhaft, wir sind in einige Gewitterzellen reingefahren, schneller Wischer war absolut Pflicht. Positiver Nebeneffekt, mit dem vielen Wasser wurde scheints der überlastete ABS und ESP-Sensor am Rad wieder sauber. Die Systeme waren kurz vor unserem Tankstop ausgefallen – naja nichts dramatisches, aber man fühlt sich doch besser wenn man es hat, zumal bei der Größe und dem Gewicht des Autos.

Kurz nach Sunbury (die Auffahrt auf dem Hinweg wo wir wieder auf die richtige Straße waren) hat Yusuf dann den letzten Teil der Strecke in Angriff genommen – immerhin nochmal rund 3,5 h Stunden … Waren wir froh, als wir endlich in Baltimore waren und die Schilder Richtung I-95 und I-495 auftauchten.

Insgesamt ein sehr schöner Trip, muss ich sagen. Ich hätte mich geärgert ihn nicht gemacht zu haben. Aber ich freue mich jetzt auch auf den Trip nach Florida, auch wenn das wieder eine Runde Meilen sind. Ich hoffe derzeit, dass das Auto von Hertz etwas besser in Schuss ist, als unser Van – vor allem was die Stoßdämpfer betrifft. Vorher muss ich aber noch ne Runde Wäsche waschen und einkaufen, und ganz wichtig: Die Kamera entleeren, damit ich wieder Bilder machen kann. Mal sehen wie viel GB das am Ende sind …

Auch während des Trips werde ich versuchen regelmäßig hier Berichte zu schreiben. Mal sehen ob es klappt.