Bretten night52 – Nachtlauf im Kraichgau

Nachdem es bisher mit meiner Challenge „jeden Kalendermonat mindestens einen Marathon“ geklappt hat, war es im Juli fast schon schwierig einen Termin zwischen den diversen Schulfesten, Sportaktivitäten des Nachwuchs und diversen anderen Verpflichtungen zu finden. Herausgekommen ist mit der night52 in Bretten somit eine Art Kompromiss-Lösung: Anstelle einen ganzen Tag zu blockieren findet der Wettkampf Abends bzw. in die Nacht hinein statt. Am Tag des Wettkampf selbst war für mich auch noch ein weitere, traditionelle Aufgabe zu erledigen: Als Helfer unterstütze ich natürlich gerne den Römerman, die Triathlon-Veranstaltung in Ladenburg. Anstelle der sonst üblichen Nachmittagsschicht bin ich diesmal eben schon am Vormittag (samt Familie) vor Ort. Den Römerman selbst bekomme ich somit nicht mit, aber vormittags ist mit dem Fitness-Triathlon auch genügend Beschäftigung an der Laufstrecke geboten, zumal diese ob einiger Bauarbeiten einige knifflige bis unschöne Stellen mehr aufweist als sonst.

Somit habe ich bereits den ersten Anteil Sport des Tages hinter mir, als ich ins Auto steige nach Bretten: 24km Radfahren, wobei ich tunlichst darauf geachtet habe, nicht auf Leistung zu fahren sondern mir die Körner für den Abend aufzuheben. Die Fahrt nach Bretten ist recht fix erledigt, eine knappe Stunde Fahrt. Etwas kniffliger ist es dann einen Parkplatz ohne übermäßige Gebühren zu finden und den Weg zum Veranstaltungsgelände. Der TV 1846 Bretten ist ein vergleichsweise alter Verein, daher liegt das Vereinsgelände mittlerweile mitten in der Bebauung – gut für die Anwohner zwecks kurzer Wege zum Sport, weniger praktisch wenn man von extern anreist. Dennoch finde ich den Sportplatz ohne größere Probleme, ab einer gewissen Entfernung ist er auch nicht mehr zu überhören.

Bei der Startnummernausgabe fällt mir dann auf was ich vergessen habe einzupacken. Es gibt aus Umweltschutzgründen keine Becher mehr an den Stationen, stattdessen muss jeder Teilnehmer selbst einen Becher mitführen. Insgesamt hat der Gedanke echt Charme, da ich ohnehin noch keinen faltbaren Becher habe, erwerbe ich kurzerhand einen – der wird nach dem Lauf einen Stammplatz in meinem Lauf-Rucksack bekommen, in dem ich alles an ständig bis häufig benötigtem Ultra-Equipment zusammen getragen habe, von Salz bis zur häufig vorgeschriebenen Ausstattung für etwaige Trail-Läufe. Ich könnte mit Sicherheit pro Lauf einige Gramm Gewicht einsparen, andererseits bin ich ohnehin nicht der Typ der seine Ausrüstung bis aufs letzte Gramm hin optimiert. So werde ich auch diesmal mit zwei Litern in der Trinkblase starten, auch wenn spätestens alle 10km eine Versorgung vorgesehen ist. Das Breefing vor dem Lauf ist kurz und knapp: grüne Pfeile, keine Becher, StVO beachten. Zudem gibt es den Hinweis, dass in einigen Ortschaften auch noch Dorf-Feste stattfinden, was aber kein Problem sein sollte.

Pünktlich um 17:45h geht es auf die Strecke, da ich keinerlei Ambitionen auf eine gute Zeit habe, mein Training eher schlecht denn recht auf den Lauf hin ausgerichtet war und ich somit eigentlich nur das Ziel „ankommen“ habe, stelle ich mich etwas weiter hinten ins Feld. Angesichts der nur rund 130 Teilnehmer über die volle Distanz (zzgl. einiger Staffeln) ist das fast schon leichter gesagt als getan – nur wenige wollen weit vorne stehen (vieles sind alte Ultra-Hasen die wissen, dass man vorne nur all zu gerne sprintet).

Direkt nach dem Start geht es in die Vollen, mit der Durchquerung der Innenstadt bekommt man einen ersten Eindruck was die Strecke wohl zu bieten hat: vergleichsweise viele Höhenmeter. Den Abschnitt der Strecke kenne ich sogar von einem Ausflug, als der Sohnemann beim Baseball gespielt hat und ich die Chance zum Training genutzt habe. Somit weiß ich zumindest was mich die folgenden Kilometer erwartet, erst mal hoch, dann wieder runter und anschließend wieder hoch. Ich bin froh als die Strecke in den Wald einbiegt, es ist doch noch warm und der Schatten im Wald absolut willkommen. Einige der Steigungen laufe ich anfangs noch hoch, aber recht bald schaltet sich mein Ultra-Kopf dazwischen und verordnet: zügig hochgehen, die Energie jetzt raushauen bringt hintenraus eher Ärger denn Punkte. Noch dazu kämpfe ich zwischenzeitlich mit technischen Schwierigkeiten, trotz sorgfältiger Bindung lockern sich meine Schnürsenkel. Da gehe ich kein Risiko ein und ziehe sie sobald als möglich nach.

Das Feld hat sich bis zu ersten Versorgung denn auch gut sortiert bzw. gelichtet – ich habe nach vorne und hinten deutliche Abstände – damit ist es um so wichtiger auf die Markierungen am Boden zu achten, aber es nimmt auch ein wenig Anspannung – einfach vor sich hinlaufen und die Landschaft genießen. An der Versorgung mache ich nur minimal Stopp, ein wenig Hefezopf und Gummibärchen, die Trinkblase ist noch ausreichend gefüllt. Die Strecke ist nun auch etwas flacher, wenn auch nicht topfeben, aber es lässt sich gut laufen. Innerlich habe ich mir als Ziel gesetzt vor Mitternacht in Bretten zurück zu sein, das lässt mir 6:15h Zeit. Als Tempo habe ich im Schnitt somit ungefähr 6min/km geplant, wobei es aufgrund der stetig wechselnden Topografie schwierig ist konstant zu laufen – bergab bin ich teilweise bei um die 5 min/km, wenn ich bergan gehe häufig bei um die 9 min/km.

In Gölshausen geht es durch den Ortskern, vorbei am angekündigten Ortsfest, einige Straßen vorher gibt es bei einer Privatfeier auch die Möglichkeit sich mit Wasser zu erfrischen, allerdings habe ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen Bedarf. Am Ortsausgang, mitten in der Steigung ist auch schon der zweite VP, diesmal greife ich beim Obst zu, Wasser habe ich immer noch genügend bei mir. Es ist zeitlich auch von Vorteil nicht an jeder Station Wasser nachfassen zu müssen, mit der Trinkblase dauert das ja doch immer etwas. Für auf den Weg nehme ich mir eine Banane und Gummibärchen mit, diese esse ich dann gemütlich während ich die Steigung erklimme. Laut meiner Wettervorhersage müsste es schon anfangen haben zu regnen, es bleibt aber bislang bei einigen wenigen Spritzern.

Kurz nach der Kuppe queren wir eine Landstraße, danach geht es weiter abwärts um dann im Tal nach Großvillars – sehr angenehm zu laufen, ein Läufer schließt langsam aber sicher zu mir auf. Kurz vor Großvillars geht es nochmal ein wenig bergan. Am Ortseinang ist auch schon die nächste Station. Rund 17km liegen hinter mir und ein wenig kommen mir mal wieder Zweifel ob das wirklich so eine gute Idee mit der Teilnahme war. Aber einfach mittendrin abbrechen ist ja auch keine Option. Das Dorffest in Großvillars umlaufen wir, aus dem Ort geht es wieder einmal bergan. Mittlerweile ist mir mein Stolz egal und wenn die Steigung zu kräftig wird, stelle ich auf Gehen um. Der Blick auf die Uhr sagt mir, das ich immer noch recht gut in der Zeit liege. Wichtiges Zwischenziel für mich ist nunmehr die Halbzeitmarke, das erscheint mir eine machbare Größe. Nach einer Senke geht es nochmal kräftig bergauf, zum Derdinger Horn, einem Aussichtspunkt in den Weinbergen. Fast wünsche ich mir, dass es hier wie beim Marathon de vignobles d’Alsace eine Verkostungsstation gibt. In der Entfernung sehe ich immer wieder einen Läufer der mich einige Kilometer zuvor überholt hat. Es grämt mich ein wenig ihn ziehen lassen zu müssen, aber ich muss mit meiner Energie ein wenig haushalten. Die Natur gibt dafür noch ein besonderes Schauspiel: Über den Bergen hat sich ein Regenbogen gebildet – ich schätze es grob ab und hoffe, dass das Regengebiet schon am Rest der Laufstrecke vorüber ist.

Der Bernhardsweiher bzw. dessen Staumauer bildet den östlichsten Punkt der Strecke, das gibt mir wieder etwas mehr Zuversicht, zumal nunmehr auch mehr als ein Halbmarathon hinter mir liegt. Bis zur Halbzeit ist es jetzt auch nicht mehr weit. Klar beim Marathon wäre jetzt schon Bergfest, andererseits habe ich ja auch genügend noch längere Strecken absolviert. In Richtung Hohenklingen geht es durch den Wald erst nochmal etwas aufwärts, dann aber deutlich bergab. Ich bin dennoch froh, dass wir auf dem Anstieg in den Ort bereits nach wenigen Metern auf einen Weg einbiegen der sich entlang der Höhenlinien durch das Weissacher Tal zieht. Der Ausblick über die Felder in den Abend ist wunderschön, es beginnt zu dämmern, ist aber immer noch hell. Das ist der Vorteil der höheren Breitengrade im Gegensatz zu meiner Erfahrung in Kambodscha, dort dauert die Dämmerung nur wenige Minuten. Hier muss man mit dem beginnenden Sonnenuntergang nicht sofort an die Kopfleuchte denken. In der folgenden Steigung überschreite ich auch die Halbzeitmarke.

In Knittlingen ist die nächste Versorgung, die Stimmung dort ist gut und ich fülle ausreichend Reserven auf. Diesmal auch tatsächlich die Trinkblase, wobei man mir auch sagt: „Nimm nicht zu viel mit, die nächste sind nur 10km und es geht bergauf, da ist man froh um das was man nicht schleppen muss“. Ich weiß aber auch, dass ich mehr als genügend schwitze und wie wenig es mir bekommt wenn ich „trocken“ laufe. Daher doch besser etwas mehr Wasser – wenn es zu schwer wird kann man es immer noch trinken und ausschwitzen. Den nun folgenden Abschnitt bis an den Aalkistensee kann ich auch gut einschätzen, denn auch hier bin ich schon bei meiner Tour durchgekommen. Daher ist mir auch klar: die Kuppe vor dem Aalkistensee teilt sich in mehrere Anstiege und keiner davon eignet sich ihn hochjoggen zu wollen.

Mit dem Aalkistensee verlassen wir denn auch schon wieder die mir bekannte Strecke. Auf dem Damm sind jede Menge Angler unterwegs – angesichts des Namens wohl auf Aal aus. Es geht wieder halbwegs flach weiter bis an den Haltepunkt Kleinvillars, ab dort sind wieder Gehabschnitte angesagt. Von der Leistung her ist gerade absolut die Luft raus, trotz ausgiebiger Versorgung. Ich überlege ob es ein energetisches Problem wie in Kambodscha ist oder ob es auf muskuläre Probleme hinaus läuft. Immerhin habe ich keine Krämpfe, wohl auch das ich die letzten VPs ordentlich Salz zu mir genommen habe. Ich habe aber auch nicht den Bedarf bzw. Hunger mir jetzt unbedingt ein Gel aus dem Rucksack greifen zu müssen. Die Pace hat sich in den flachen Strecken bei 5:40 bis 6:00 min/km eingependelt, bergauf natürlich nochmal deutlich langsamer. Ich erkenne aber auch, dass mehr und mehr Läufer um mich herum ähnlich ausgelaugt sind und auch einige immer wieder Gehpausen machen müssen.

Die Versorgung in Bauschlott ist da absolut willkommen, ich fasse Kalorien in jeglicher Form nach, sowohl flüssig als auch fest. Zudem Salz und Isogetränk, damit sollten sowohl muskuläre als auch energetische Probleme doch eingedämmt sein. Es wird uns auch versprochen dass wir den höchsten Punkt der Strecke fast erreicht haben. Es ginge jetzt dann fast nur noch bergab. Im Weggehen bildet sich eine eher lose Vierergruppe, wir sind alle reichlich fertig und laufen daher in gemäßigtem Tempo. Durch die Unterhaltung werden die Kilometer aber weniger eintönig. Aus der Bebauung heraus liegen derer auch schon 38 hinter uns. Als wir uns dem nächsten Waldstück nähern wird es Zeit die Kopflampen auszupacken. Die Sonne ist untergegangen und in den Waldabschnitten ist es nun merklich dunkel. Es wird zudem immer schwieriger die Pfeile auf dem Boden zu erkennen. Daher schalte ich als Vorsichtsmaßnahme nun auch die Navigation auf meiner Uhr zu.

Es geht durch Nußbaum (immerhin müssen wir den nicht hochklettern), und wider unserer Erwartung will es erst gar nicht recht bergab gehen. Ein Blick auf das Profil meiner Uhr bestätigt das: es geht nochmal ein wenig hoch, bevor es ein längeres Stück abwärts geht. Durch die Felder halten wir nun auf Sprantal und somit die letzte Versorgung zu, diese liegt ziemlich exakt bei Kilometer 45, die Ultra-Marke ist also bereits durchbrochen und es sind noch 7km bis nach Bretten. Unsere Gruppe nimmt die Verpflegung vergleichsweise gemütlich, ich nehme nochmal Kalorien auf, vor allem in From von Malzbier und Limonade, dazu mein altbewährtes Langstreckenfutter: Gummibärchen. Wir kommen eher etwas schwer wieder in die Gänge, steigern dann aber das Tempo doch recht bald. Dafür, dass zwischenzeitlich die Luft wirklich raus war, sind nunmehr Zeiten um die 5:00 min/km angesagt. Klar, es geht nunmehr auch deutlich bergab.

Allerdings ist mir die Mahnung von Michael aus meiner Ultralaufgruppe (der die Strecke und Umgebung sehr gut kennt) immer noch gegenwärtig: Kurz vor dem Ziel gibt es nochmal eine ordentliche Steigung. Mit Kilometer 47 und somit 5km vor dem Ziel geht es tatsächlich nochmal gut bergauf – mittlerweile sind wir nur noch zu dritt, es hat aber auch keiner die Kraft in der Steigung davon zu ziehen, wir marschieren sie daher konsequent im Schein der Kopfleuchten nach oben. Wir beglückwünschen uns schon fast zum Überwinden der letzten Steigung. Es geht zwar erst einmal wieder etwas abwärts und auch vorbei an einem Kontrollpunkt (Transponder-Messung), dann aber nochmal ein wenig aufwärts. Diesmal beißen wir alle die Zähne zusammen und joggen stoisch weiter.

Kurz vor Kilometer 49 bin ich dann echt froh meine Navigation aktiviert zu haben – der Weg zweigt nach links ab, dort steht allerdings gerade ein Mähdrescher samt Traktor-Gefolge mitten auf der Laufstrecke. Wie ich später erfahre sind einige wohl an dieser Abzweigung vorbei gelaufen und haben es erst etwas weiter bergab bemerkt. Auch das Passieren der Gespanne erweist sich als tückisch: an einem der Traktoren steht die Fahrertür offen, um ein Haar hätte ich diese nicht erkannt und wäre dagegen gelaufen. Ich lasse meinem Frust über diese Nachlässigkeit lautstark Luft, in der Hoffnung das die Nachfolgenden gewarnt sind und hoffentlich einer der Fahrer diese unnötige Gefahrenstelle zeitnah beseitigt.

Es geht nunmehr ordentlich bergab, allerdings auf unbefestigtem und recht holprigen Weg – das kostet nochmal Kraft und Konzentration. Noch ärgerlicher wird es nach der nächsten Kurve, zwar ist der Untergrund nun wieder asphaltiert, aber es geht nochmal den Berg hoch, wir fragen uns, was die Aussage „letzte Steigung“ bei diesem Lauf tatsächlich wert ist. Fast schon dämonisch grollt auf dem Feld hinter uns die Erntemaschine, ich bin schon fast darauf gefasst, dass der Mähdrescher samt Mähwerk nun auch noch auf der Laufstrecke zum nächsten Feld fahren muss, das bleibt aber aus. Immerhin liegt nunmehr Bretten vor uns, das Ziel liegt in der Nähe des Kirchturms, von daher ist eine gewisse Erleichterung über die Überschaubarkeit der Restdistanz nun deutlich anzumerken. Es geht an der Klinik und der Feuerwehr vorbei, weiterhin stetig abwärts. Laut Uhr sollen nun auch nicht mehr viele Höhenmeter folgen, ich hatte schon mit einem „krönenden Abschluss“ in Form eines weiteren Durchlauf durch den Stadtkern gerechnet. Die Unterquerung der Bahnstrecke bildet den letzten merklichen Anstieg.

War die Strecke bis dahin größtenteils ländlich geprägt mit einigen kleineren Ortschaften, so wird es auf den letzten Metern deutlich urbaner: Das Straßennetz wird dichter und trotz der späten Uhrzeit ist noch einiges an motorisiertem Verkehr unterwegs. Die meisten Autofahrer haben wohl mitbekommen wie fertig Läufer bei mehr als 50km sind und lassen uns wo möglich den Vortritt. Der letzte Kilometer verläuft parallel zum Saalbach, angenehm flach, wir machen daher nochmal vergleichsweise viel Tempo. Ein wenig verwirrt bin ich über die Kilometerzahl, es müsste eigentlich ja noch etwas mehr als 1km sein, aber das passt nicht zur empfundenen Position im Ort. Zudem sind es laut Aussage aus der Gruppe jetzt nur noch rund 300m. Es geht durch den Park neben dem Sportgelände, auch wenn vorher eigentlich keiner mehr Lust auf einen Endspurt hatte, kann ich mich nunmehr doch noch etwas nach vorne absetzen. Mit dem Eintritt auf die Laufbahn muss ich mich erst einmal kurz orientieren, die Uhr ist in diesem Fall keine Hilfe, denn der Track ist nicht so genau und auch die Personen an der Strecke geben mir kein Indiz um ich nun rechts oder links muss. Erst kurz vor der Bahn erkenne ich das Flatterband: Eine Ehrenrunde ums Stadion ist noch fällig. Nun hält mich nichts mehr und ich hole nochmal raus was geht – Steigungen gibt es jetzt nicht mehr. In der Kurve steht der Zielbogen, daneben eine Uhr mit der Brutto-Zeit – ziemlich genau mit 5:15h überquere ich die Ziellinie.

Ich begrüße und beglückwünsche unser Dreierteam, dem ich die letzten 15km zugehörig sein durfte. Wir sind alle überglücklich im Ziel zu sein. Auch hier nochmal Dank an Erwin und Tobias für die tolle Motivation. Ob ich es ohne diese so schnell geschafft hätte, weiß ich nicht. Zeitlich liegen wir wie erwartet sehr eng beieinander. Brutto sind es offiziell dann doch zwei Sekunden mehr als die 5:15, aber netto reicht es für 5:14:53 – also doch deutlich schneller als ich geplant hatte – bis Mitternacht hätte ich noch rund eine Stunde Zeit. Insgesamt reicht es bei 108 Finishern für Platz 36. gesamt, bei den Männern für Platz 31 und in der Altersklasse für Platz 6. Mit der Gesamtwertung bin ich sehr zufrieden, in der Altersklasse sind doch einige Cracks unterwegs die deutlich schneller sind. Dafür, dass ich nicht explizit trainiert hatte und ich zwischenzeitlich ein Leistungs-Loch hatte, muss ich mit den Ergebnissen aber zufrieden sein.

Der Lauf ist gut organisiert, die Strecke vorbildlich markiert, dazu gibt es ein reichhaltiges After-Run-Buffet mit Kuchen, warmer Suppe und jeder Menge leckerer Getränke. Da bleibt kein Wunsch offen, ich bekomme zudem mit, dass ein Läufer sich für direkt nach dem Ziel einen Cocktail geordert hat und den von einem seiner Helfer denn auch prompt im Ziel serviert bekommt. Das Profil mit dem „dicken Ende“, also der höchsten Stelle in der Strecke zum Ende hin ist für mich ok, ich kenne die Strecke nicht anders herum und habe von daher keinen Vergleich. Allerdings komme ich bei dem für mich anfänglichen Auf und Ab doch etwas ins Grübeln, das ist mit Sicherheit auch kräftezehrend. So konnte man es, nachdem man den „wirklich allerletzten“ Anstieg überwunden hatte doch nochmal recht gut rollen lassen und auch die Passage im Tal ab Sprantal gab nochmal eine gute Möglichkeit Tempo zu machen. Das Wetter hat ebenfalls gut mitgespielt, der eigentlich erwartete Regen ist ausgeblieben.

Die gefährliche Situation mit dem Mähdrescher ist in keinem Falle dem Veranstalter anzulasten, hier hilft nur an die Vernunft und die Beobachtung des Umfeld in dem gearbeitet wird zu appellieren: wenn man merkt dass man auf einer offiziellen Laufstrecke steht, dann sollte man Platz machen und vor allem unnötige Gefahren wie offenstehende Türen zu vermeiden.

Für mich war es interessant seit längerem wieder einmal einen Nachtlauf mitzumachen. Angesichts der hohen Temperaturen tagsüber durchaus eine sinnvolle Wahl und est gibt eine ganz eigene Stimmung entlang der Strecke. Ob ich den Lauf in mein Standard-Repertoire aufnehme weiß ich noch nicht, aber es ist gut ihn im Hinterkopf zu haben wenn man im Juli einmal wieder einen Wettkampf sucht.

 

 

 

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