Wir starten ruhig in den Tag, mit dem Rad fahren wir in die Innenstadt von Beaune. Das ist nicht weit und wir kennen die Innenstadt zumindest ein Stück weit bereits von unserem letzten Besuch im Sommer. Allerdings hat sich am Office du tourisme einiges getan bzw. es tut sich noch etwas: derzeit ist vor dem Eingang eine gigantische Baustelle, es dauert etwas, bis wir den Hintereingang gefunden haben. Immerhin gibt es dort auch ausreichend Stellplatz für Fahrräder.
Wir besichtigen die Stadtbefestigung, da hätte ich etwas mehr erwartet. Auch das Schloss ist nicht ganz so imposant wie gedacht. Man kann fast nichts davon sehen und es ist im Wesentlichen auch nur ein Weingut. Wie umfangreich diese sein können, weiß ich seit letztem Jahr beim Médoc-Marathon. An einem der Parks machen wir dann erst einmal Mittagessen. Frisch gestärkt gehen wir nochmal durch die Innenstadt und dann auch an die Moutarderie Fallot, die lokale Senf-Manufaktur. Wir haben Glück und erhalten noch einen Platz für die kommende Besichtigung. Da es noch mehr als eine Stunde dauert, gehen wir nochmal zurück in die Innenstadt und gönnen uns ein Eis. Zudem holen wir die Fahrräder etwas näher an die Senf-Manufaktur.
Die Besichtigung ist sehr aufschlussreich, unter anderem darf man auf die Bezeichnung Dijon-Senf nicht all zu viel geben: Diese Bezeichnung ist nicht geschützt und man muss sich nur an das Reinheitsgebot halten: Senf-Saat, Essig, Wasser und Salz. Wo man das mahlt und zusammenrührt ist genauso egal, wie der eigentliche Prozess. Als Maßnahme gibt es auch den „Moutarde de Bourgogne“, der muss im Burgund hergestellt werden und die Rezeptur enthält anstelle des Essig einen Weißwein aus dem Burgund. Ebenso interessant ist, dass vielfach der Senf nicht wirklich lokal angebaut wurde, sehr lange wurden die Saaten vor allem aus Kanada importiert. Aktuell sind die Mengen aber ausreichend, um zumindest die Moutarderie Fallot vollständig lokal zu versorgen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass nur rund 2% des französischen Senfs hier hergestellt werden – rund 2000 Tonnen im Jahr.
Der Rückweg führt uns nochmal auf die Ringstraße inklusive Baustelle. Ingesamt macht man zwar einige Versuche, den Radfahrern entgegen zu kommen, aber man merkt Beaune durchaus an, dass es mal als „autogerechte“ Stadt umgestaltet wurde. Ampelschaltungen und Radweg-Führung sind im Vergleich zu Deutschland (wo es auch nicht immer optimal ist) nochmals um einige Jahre hinterher.
Zum Abendessen gibt es Carottes à la crème und Würstchen vom Grill.