Für heute steht die erste längere Ausfahrt mit dem Fahrrad auf dem Programm – wir nehmen uns vor bis Kehlheim und zurück zu fahren.
Ein erstes Aufwärmen gibt es schon vor dem Frühstück, gemeinsam mit Glen radle ich zum Bäcker um uns mit Brötchen und Croisants einzudecken.
Nach dem Frühstück geht es dann auf die Räder – Yann nimmt zu Beginn wieder das Laufrad. Der erste Stopp ist noch in Riedenburg am Spielplatz. Derzeit wird die Brücke über die Altmühl bzw. den Kanal saniert und ist daher gesperrt. So kommen wir in den Genuss die Südseite des Kanals in Richtung Kehlheim zu befahren.
Auch dieser Anteil ist gut ausgebaut und ausgeschildert – auch wenn Glen mit den kleinen Rädern auf dem Schotter ordentlich zu kämpfen hat. Zudem gibt es einige Steigungen – für einen Erwachsenen mit Gangschaltung allenfalls mit Anhänger eine Herausforderung aber auf einem kleinen Rad ohne Gangschaltung um so anstrengender.
Die Kirchturmuhr in Prunn schlägt gerade Mittag als wir gegenüber der imposanten Burg anhalten. Die Umleitung endet kurz danach, aber da wir ja ohnehin auf ähnlicher Strecke zurück müssen, bleiben wir auf der Südseite bis wir in Essing an Europas größerter Holzbrüke mit ihrer markannt geschwungenen Form die Seite wechseln. Befahren darf man die leider nicht, das wäre bei den vielen Bögen und Buckeln sicherlich lustig.
In Essing gibt es dieses Jahr kein Feuerwehrfest, daher kehren wir in einem der Gasthäuser ein, eigentlich recht gut gemacht, aber der Service ist nicht gerade von der flotten Sorte. So dauert es fast anderthalb Stunden bis wir etwas gegessen haben. Den weiteren Weg nach Kehlheim kippen wir angesichts der Uhrzeit – wir müssen ja auch noch zurück fahren und Glen hat den Anspruch auch noch weiter zu radeln.
So machen wir nur noch einen kurzen Abstecher an die Feuerwache, das bietet sich an, da man dort direkt auf den Radweg entlang des Kanals einfädeln kann. Auf nunmehr bekannter Strecke geht es in „gefühlt falscher“ Richtung wieder gen Riedenburg. An der Holzbrücke ist Glen nach 15km so fertig, dass er dann doch ins Follow-Me möchte. Von nun ab geht es deutlich schneller voran, auch wieder vorbei unterhalb der Burg Prunn. Am Ortsrand von Riedenburg erledigen wir noch den Großteil der Einkäufe für die Woche, dabei holen wir auch noch ein Sortiment der zweiten lokalen Brauerei. Die andere liegt direkt am Eingang des Campingplatz und wir konnten bereits etwas verkosten – mal sehen wie die andere Brauerei sich schlägt.
Die Tour nach Kehlheim müssen wir uns überlegen wie wir das anstellen, ggf. nehmen wir einfach die Kinder von Anfang an in den Schlepp, denn die ca. 15km einfache Strecke sollten eigentlich gut machbar sein.
Für den Dienstag ist nicht ganz so gutes Wetter angekündigt – in der Tat beginnt der Tag im Nebel. Mit beiden Kindern mache ich einen ersten Ausflug zum Bäcker und Metzger – Yann hält tapfer durch und läuft die 1,7km mit dem Laufrad mit. Zwischendrin gibt es natürlich eine Stärkung in Form einer Scheibe Wurst.
Nachdem sich der Nebel aufgelöst hat wird es aber erstmal doch sonnig. Dennoch wollen wir nicht nur mit dem Rad unterwegs sein, und so entscheiden wir uns den Drei-Burgen-Steig zu erwandern. Dieser Rundweg führt einmal an den drei Burgen Riedenburgs vorbei, der Ruine Tachenstein, der Rosenburg (erhalten) und der Ruine Rabenfels. Von der Strecke und den Höhenmetern kein Vergleich mit dem Burgensteig zwischen Darmstadt und Heidelberg, auf dem ich schon mehrfach mit der Laufgruppe unterwegs war (wir haben es aber bisher nicht geschafft ihn in Gänze einmal durchzuziehen sondern haben uns immer auf bestimmte Abschnitte beschränkt.
Der erste Versuch endet nach rund 20 Minuten und einigen wenigen hundert Metern auf dem Steig – es zieht ein Gewitter auf und es beginnt zu regnen. Zurück am Campingplatz sehe ich dann dass es mal wieder ein sehr örtliches Phänomen war – in Beilngries ist es trocken geblieben und auch in Kehlheim – nur in Riedenburg hat es kurz und heftig geregnet.
So starten wir gegen kurz nach Mittag und einem vorherigen Blick aufs Wetterradar einen neuen Versuch. Der Weg ist recht schmal, aber gut beschildert. So kommen wir auf dem Katzensteig bald zur ersten Abzweigung an der wir kurz verschnaufen. Die Kinder machen super mit, teils alleine teils an der Hand – immer schön auf der Bergseite des Pfades. So erreichen wir auch bald den ersten Aussichts- und Rastpunkt, den Kreuzstein. Wir machen eine Pause und ein improvisiertes Mittagessen mit Wurst und Brot. Der Ausblick über das Tal ist recht nett, von schlechtem Wetter keine Spur mehr zu sehen.
Frisch gestärkt geht es noch ein wenig weiter bis wir am Tachenberg ankommen – die erste der drei Burgen auf dem Steig – der Burgfried ist noch erhalten, ebenso einige Mauern. Zudem bietet der Aussichtspunkt einen guten Überblick über das Tal der Altmühl oder besser gesagt des Main-Donau-Kanals. Nun geht es steil bergab an die Burgstraße – in vielen Serpentinen. Nach dem Sattel an der Burgstraße nehmen wir den nächsten Anstieg in Angriff zur Rosenburg, wir hoffen es dort noch bis zur Greifvogelvorführung zu schaffen. Als wir etwas abgekämpft oben ankommen müssen wir leider feststellen, dass die Vorführung bereits voll besetzt ist und aufgrund der Abstandsregeln keine weiteren Besucher mehr hinein gelassen werden.
So machen wir uns unverichteter Dinge auf den Weg zum Rabenfels, der zweiten Ruine oberhalb Riedenburgs. Der Weg umrundet die Burg Rosenberg unterhalb und ist von jeder Menge Brennnesseln gesäumt. Im Gegensatz zum ersten Abschnitt ist dieser Teil deutlich stärker frequentiert und wir müssen einige Male ausweichen. Der Rabenfels selbst bietet dann nochmal eine recht anspruchsvolle Einlage mit mehreren steilen Treppen bevor wir oberhalb Riedenburgs an den Aussichtspunkt kommen. Viel ist von der Burg nicht mehr zu sehen, nur noch einige Mauerreste zeugen von ihrer Existenz. Wir sammeln nochmal Kraft und trinken etwas bevor wir nach Riedenburg hinein absteigen. Die Kinder sind noch halbwegs fit, aber es zeigen sich erste Müdigkeitszeichen. Ich gehe nochmal beim Metzger vorbei und hole etwas Hackfleisch fürs Abendessen, zudem hole ich noch die gestern vergessenen Tomaten für ein Chili con Carne.
Für tapferes Durchhalten geht es mit dem Nachwuchs dann noch ins Eiscafé bevor wir den Heimweg zum Campingplatz antreten. Yann ist da schon so fertig, dass das Angebot auf Papas Schultern gerne annimmt und da auch gar nicht mehr runter will bis wir am Zelt ankommen. Chili kochen müssen wir dann auf zwei Kochern, die Töpfe sind zu klein – für die Familie müssen wir wohl doch einen größeren Topf zum Camping kaufen. Ich habe im Anschluss dann auch noch das Vergnügen fast 45 Minuten lang einen der Töpfe zu reinigen, der Benzinkocher hat doch ordentlich Power und so das Chili doch stellenweise ein wenig angebrannt oder sagen wir besser eingebrannt. Im Gegensatz zum Vortag sind die Kids so müde, dass sie ohne großes Theater ins Bett gehen und einschlafen.