Gestern war ich seit längerer Zeit einmal wieder im Kino – ich komme da leider recht selten dazu. Aber dieser Film „Premium Rush“ hatte es mir nach einer Filmkritik im Radio dann doch angetan – mal nicht das schon bekannte Action-Genere mit Hubschraubern, dicken Autos und jeder Menge Explosionen. Stattdessen der Jungle von New York City und als Hauptakteur ein Fahrrad-Kurrier.
Auf dem Weg ins Kino gab es dann schonmal die ersten Chancen sich warm zu machen für den Film, nachdem mir jemand am Wochenende mein Auto zusammen gefahren hat (Gutachten steht noch aus) bin ich auf die Fahrer großer dunkler Limousinen vom Hersteller mit den drei Buchstaben und dem Heckantrieb ohnehin nicht gut zu sprechen. Einer hat es dann halt fürs Blockieren des Überwegs am Ring abbekommen – man kann auch vorausschauend fahren – wenn man schon sieht dass es staut, dann muss man nicht noch den Fußgänger-Überweg dicht machen. Unerwartete Unterstützung gab es von einigen Fußgängern – einer hat sich auch noch auf die Seite des Autofahrers gestellt – der hat dann auch noch ne Runde abbekommen – manchmal kann man einfach nur verlieren…
Aber zurück zum Film: Die Story ist etwas dünn, aber das macht bei einem guten Action-Film ja nicht viel aus. Es geht um ein enorm wichtiges Schreiben das vom einen Ende von New York (an der Universität) bis nach China-Town muss. Ein korrupter Polizist mit chronischer Spielsucht und hohen Schulden wittert seine Chance den großen Fang zu machen und das Geld das hinter dem Deal steht einzustreichen. Davon weiß der Zuschauer und der Kurier am Anfang noch nichts – erst nach und nach fügen sich die Puzzlesteinchen ineinander und ergeben ein schlüssiges Bild.
Leider hat der Film einige künstliche Längen und ein paar kleine Schnitzer die ihn teilweise unglaubwürdig machen – etwa der Stopp des Kurriers bei der Polizei nachdem ihn schon selbige auf dem Rad verfolgt hat – der radelnde Polizist kann einem schon fast leid tun für all seine Schrammen. Auch die diversen Pausen beim Radeln wirken doch recht künstlich – wenn ich einen Transportauftrag mit Zeitvorgabe habe, dann trödle ich doch eigentlich nicht rum.
Die unübliche Rückgabe des Pakets und die folgende Jagd zwischen zwei rivalisierenden Radkurieren ist auch eine der Künstlichkeiten die nicht so recht ins Bild passen will. Ebenso die Rückholung des Rades bei der Polizei – da wird dann doch das übliche Action-Clisché bedient – realistisch ist das alles nicht mehr aber doch sehr unterhaltsam anzuschauen.
Insgesamt eine nette Abendunterhaltung wenn man mal einen etwas anderen Action-Film sehen will und weiß wie es um die Radler auf der Straße steht. Die große Kette fürs Rad muss ich mir wohl auch mal zulegen, falls man wieder jemand dumm kommt, kann man die wie im Film schwungvoll auf den Außenspiegel hauen, wobei sind Abdrücke davon wohl auch in mancher Motorhaube gut machen würden. Auf dem Heimweg war ich dann aber sowas von gepusht – Radeln bei Nacht durch Mannheim – immerhin haben wir recht gute Radwege im Vergleich. Die 50 km/h wie im Film habe ich aber dann doch nicht erreicht …