Die kurze Woche verbringe ich in Berlin, genauer gesagt bei Berlin: Für die von mir betreute Datenbank gibt es viele Neuerungen und auch Fragen der Benutzer. Daher haben wir eine Runde Schulungen sowie Feedback angesetzt. Auch ich werde testweise mal wieder Daten erfassen um zu sehen ob meine Ideen überhaupt so richtig waren oder ob ich mich vielleicht an einigen Stellen in Sachen Benutzbarkeit doch geirrt habe (immerhin soll Irren ja immer noch menschlich sein).
Da ich das verlängerte Wochenende sowieso in der Nähe von Dresden mit Tauchen verbringen werde und zudem noch die Rückgabe einiger persönlicher Habseeligkeiten an meine verflossene Freundin anstand, habe ich kurzerhand bereits das vergangene Wochenenade in Freiberg verbracht – von dort aus ist es nicht mehr ganz so weit nach Berlin – ich finde persönlich, es spart mir eine ganze Menge Stress und ich bin ausgeruht am Montag morgen frühs im Werk dann für Fragen verfügbar, wenn die Mitarbeiter auch anwesend sind. Zudem gibt es wertvolle Informationen rein aus der Beobachtung der Abläufe.
Da mein Vater auch nach Dresden zum Tauchen kommt, habe ich darauf verzichtet meine eigenen vier Räder nach Freiberg mitzunehmen – stattdessen gab es ein Novum meinerseits: Ich bin zum ersten Mal als Mitfahrer bei der Mitfahrgelegenheit mitgefahren. Alles wunderbar, pünktlich schnell und sogar halbwegs bequem – irgendwie muss ich wirklich mal über ein neues Auto nachdenken wenn man so die Annehmlichkeiten in moderneren Fahrzeugen sieht. In Mannheim an den Hauptbahnhof zu kommen ist für mich ja ein bekanntes Prozedere. Eine kleine Weltreise schon fast, aber es geht ja fast direkt vor der Haustüre aus los. Die Fahrt war lustig, wir haben uns alle gut unterhalten. Daran konnte auch die Vollsperrung der A72 wegen eines umgestürzten LKW nichts daran ändern. Die 50km Extra über die A9-A4 Kombination (Hermsdorfer Kreuz) waren erstaunlich stauarm.
Etwas langwieriger gestaltete sich dann schon die Fahrt von Chemnitz-Center an den Hauptbahnhof – immerhin: Der Bus fuhr pünktlich und dank einiger Minuten Verspätung habe ich sogar noch den Interregio nach Freiberg nehmen können – insgesamt nochmal ne knappe Stunde Fahrt. Zum Abschluss ging es weiter auf Schusters Rappen. Meine Orientierung in Freiberg braucht noch ein wenig Feinschliff, aber das wird sich schon geben. Untergekommen bin ich bei einer Freundin meiner Ex – Sie ist ein echt gute Seele, ich muss schon sagen, dass ich sie richtig gern habe. Der erste Abend war denn auch recht kurz – denn selbst Mitfahren schlaucht irgendwie. Um so besser habe ich geschlafen – diesmal gleich auf dem Boden – mein Rücken hat mir mal nicht weh getan wenn ich in Freiberg schlafe – irgendwie ein Novum.
Den nächsten Tag haben wir ganz gemütlich angehen lassen – nach einem ausgiebigen Frühstück habe ich die persönlichen Dinge meiner Ex in einem Karton verpackt und bei ihr abgestellt – anwesend war sie leider nicht. Ich weiß nicht wie das ausgegangen wäre, aber wahrscheinlich war es so doch die bessere Lösung für beide Seiten. Da das Wetter schön war bin ich mit ihrer Freundin noch etwas spazieren gewesen – einmal in den Stadtwald. Leider hatte das Wald-Café aus nicht näher bekannten Gründen geschlossen. Daher sind wir zurück Richtung Freiberg gewandert und haben dort einen Stopp im Eiscafé gemacht – sehr lecker muss ich sagen. Nach etwas Fußlüften und erholen sind wir dann Abends noch in den örtlichen Irish-Pub, das „Miners“ – urige Atmosphäre und gutes Essen. Zum Abschluss noch einen guten Whisky (Bowmore schmeckt mir wirklich ausgezeichnet) – dabei haben wir uns über die vielen Facetten des Lebens unterhalten. Und ehe wir uns versahen war es schon fast wieder Mitternacht – aber kein Problem – wir haben ja Wochenende.
Den fehlenden Schlaf haben wir dann am Sonntag nachgeholt – ich habe richtig gemerkt wie der Stress im Körper bei mir langsam nachgelassen hat und vieles wieder ins Lot gekommen ist – die Abgeschlagenheit und auch die teilweise etwas gespürte Unruhe/Dünnhäutigkeit waren weg. Ich denke das wird noch besser wenn ich mal wieder eine ganze Woche Urlaub habe. Den Nachmittag haben wir bei einem Kumpel verbracht – ein wenig DTM-Rennen anschauen, fachsimpeln und einfach die Seele baumeln lassen. Eine kleine logistische Aufgabe hat dann das Ganze abgerundet – die DVD-Sammlung wollte ohnehin mal sortiert werden – dabei habe ich ihn tatkräftig unterstützt. Eine mir völlig neue Erkenntnis: Es gibt eindeutig mehr Filme die mit S beginnen als man denkt… der Stapel war mit Abstand der höchste. Zum Abschluss noch eine Runde Pizza, bevor ich mich auf den Weg zum Bahnhof gemacht habe – die Anreise nach Berlin erfolgt auf Schienen. Gut, dass wir am Samstag das schöne Wetter noch genutzt haben – am Sonntag auf dem Weg zum Bahnhof bin ich richtig gut durchgeweicht worden – ich war froh als ich in Spandau im Hotel ankomme und endlich meine Sachen trocknen konnte.