Tageskilometer: 35km Gesamt: 51,5km
Wenn wir schon mal am Bodensee sind, wollten wir auf alle Fälle die Insel Mainau besichtigen. Immerhin ist es mehr als 20 Jahre her, dass ich zum letzten Mal dort war – damals noch mit meinen Eltern. Wie die Zeit vergeht. Da es wenig Sinn macht, die Insel nur „im Vorbeifahren“ zu besuchen (wir sind ja keine Japaner), haben wir einen Tag zusätzlich am gleichen Campingplatz eingeplant.
Ganz ohne Wecker wachen wir doch recht zeitig auf – es wird im Zelt einfach sehr viel früher hell als im Schlafzimmer – außerdem macht der Nachwuchs auf seine Bedürfnisse (Hunger!) aufmerksam. Der Bäcker kommt auf den Campingplatz – allerdings auch wieder zu schweizer Preisen – an ein Croissant oder süße Teilchen wage ich gar nicht zu denken – für 6 Brötchen sind am Ende 6 EUR fällig.
Ein wenig umpacken müssen wir noch, aber es fährt sich dann doch deutlich erleichtert – nur mit Anhänger, ohne schwere Packtaschen. Der erste Teil der Strecke ist bereits bekannt, es geht am See entlang wieder nach Konstanz. Dort schieben wir die Fußgängerzone durch die Altstadt und bekommen einen ersten Eindruck des Stadtkerns.
War der Übergang vom schweizer Radwegnetz ins deutsche durch einen Mangel an Schildern gekennzeichnet, so geht es ab der Innenstadt wieder deutlich besser. Bis zur Mainau sind es nur noch sechs Kilometer. Diese führen über die separate Radwegbrücke über den Untersee/Rhein auf die Nordseite an den Überlinger See, den nordwestlichen Ausläufer des Bodensees. An der Universität vorbei überwinden wir den Bergrücken – es geht deutlich bergauf und ich bin echt froh die Taschen nicht am Rad hängen zu haben. Die Abfahrt wird leider etwas abprubt unterbrochen, denn der Wegweiser bedarf einer genaueren Inspektion, um heraus zu finden wo es weiter geht. Immerhin taucht einge Kurven später bereits der nächste auf – noch 1km bis zur Mainau.
Die Eintrittspreise sind in der Tat happig – 38 EUR für zwei Erwachsene. Immerhin sind Kinder bis 12 Jahre kostenfrei und für den Kinderwagen wird auch keine extra Gebühr erhoben. Über die Brücke gelangen wir auf die Insel, Glen ist von vom Anblick des Wassers und der Fische derart fasziniert, dass wir fast eine Viertelstunde für die 200m benötigen. Kurz darauf darf er sich dann auch richtig austoben – der Spielplatz ist riesengroß und bietet verschiedenste Möglichkeiten. Das Becken des Wasserspielplatzes ist leider noch etwas zu tief für ihn – aber Matschepampe nebendran anrühren ist genauso gut.
Leider ist der Spielplatz so interessant, dass man mit Kindern dort fast nicht mehr weg kommt – auch wenn der Streichelzoo lockt. Nach über zwei Stunden so denkt man könnte der Nachwuchs langsam müde sein vom Toben …. müde ist er vielleicht, aber an Mittagsschlaf im Kinderwagen ist nicht zu denken – stattdessen gewaltiger Protest. So schieben wir ihn etwas quengelig über die Insel, nach einigen Minuten hat er sich dann auch wieder beruhigt. So geht es vorbei an der Wassertreppe, dem Bodensee-Relief in Blumen und der Blumenuhr. Am Anleger nach Meersburg gönnen wir uns noch ein Eis. Derart gestärkt erklimmen wir den höher gelegenen Teil der Insel mit dem Schloss und dem Schwedenturm. Durch das Geschaukel schläft unser Kleiner dann auch ein und wacht erst wieder auf, als wir kurz vor dem Ausgang sind.
Heimwärts geht es wie wir gekommen sind – der Anstieg in der Universität verlangt ganz ordentlich Kondition, zumal man kaum Schwung holen kann, um ihn zu bewältigen. Dafür geht es nach Konstanz hinein fast nur bergab. Abendessen gibt es diesmal beim Griechen Taverna Pan in der Konstanzer Altstadt. Deutlich günstiger als am Vortag.
Es wird bereits dämmrig als wir wieder am Campingplatz ankommen.