Hyde’s Quarry und great Falls

Die Wochenenden hier haben das gleiche Problem wie daheim in Deutschland – sie sind einfach zu kurz … 😡
Freitag hat ein Teil der Gruppe hier noch ordentlich Party auch bekannt als Saufgelage gemacht – ich habe mich daran nicht beteiligt, denn ich hatte ja fĂŒr Samstag einen Termin mit Raimund zum Tauchen im Hyde’s Quarry bei Westminster. Und wie man so schön sagt: „Don’t drink and dive“ angesichts der Ausdauer der Party und der sichtbaren Katererscheinung am Morgen war das wohl auch besser so. Aufgeheitert wurde die ganze Veranstaltung noch von drei MĂ€dels die wir von der German House Party her kennen.
Ausnahmsweise habe ich mich mal wieder ĂŒber mein Zimmer geĂ€rgert – denn es liegt nunmal direkt unter dem Wohnzimmer, noch dazu direkt unter dem Bereich in dem der Tisch und die StĂŒhle sthen. Da schon WĂ€rmedĂ€mmung hier nicht sonderlich bekannt ist, brauchen wir ĂŒber sowas wie TrittschalldĂ€mmung gar nicht erst nachzudenken…. andererseits ist es immer noch das kĂŒhlste Zimmer, auch wenn die Klima-Anlage aus ist. RĂŒdiger hat den LĂŒfter direkt vor dem Fenster und der macht auch nachts viel Krach, auch hier ist Isolierung bzw. GerĂ€uschdĂ€mmung ein Fremdwort, als ob es im Garten/Hinterhof nicht genĂŒgend Platz gehabt hĂ€tte den Radiator unterzubringen.

Samstag kurz vor 10 hat mich dann Raimund vor der HaustĂŒr hier aufgesammelt, und los gings in Richtung See. Letztes Mal ist mir die Strecke irgendwie kĂŒrzer vorgekommen, man ist doch etwas mehr als eine Stunde mit dem Auto unterwegs bis man am See ist. Wir wissen nicht warum wir den Rabatt verdient haben, aber anstelle der 20 US$ hat es diesmal nur 15US$ pro Taucher gekostet – da kann man nicht klagen. Gut, dass mir meine Schwester am Freitag noch die Kopie meines neuen Tauchausweis zugeschickt hat. Das hat die Sache etwas vereinfacht, auch wenn FIT e.V. irgendwie komischerweise keine Brevet-Nummer mit auf die Karte druckt – diese wird hier aber regelmĂ€ĂŸig abgefragt. Aber die geben sich auch mit irgendeiner Nummer zufrieden, so lange man ein KĂ€rtchen oder dessen Kopie vorlegen kann. Ich muss mir echt ĂŒberlegen wo ich meine nĂ€chste Ausbildungsstufe fĂŒrs Tauchen ablege. CMAS wĂ€re ja schon wieder schön, vor allem weil die AusbildungsstĂ€nde dort weltweit gerne gesehen werden – das war hier auch der Fall – „aha CMAS certified – alles klar, dann kann ja nichts schiefgehen“ – allerdings ist der angebotene Service halt nicht so der Hit, andere Anbieter wie PADI bieten den Mitgliedern an, sich auf der Website zu registrieren – wenn dann tatsĂ€chlich mal etwas schiefgeht, kann man sich dort Ersatzdokumente einfach selbst ausdrucken, oder die Basis an der man gerade ist kann es einfach verifizieren. DafĂŒr sind die Ausbildungslevel deutlich niedriger und man braucht ein höheres Level fĂŒr die gleiche Anerkennung.
Da der erste Einstieg total ĂŒberlaufen war sind wir rund 300m weiter an den 2. Einstieg – den hatten wir dann fĂŒr uns – keine Ahnung warum sich die anderen immer um einen Eingang drĂ€ngeln. Die Bucht ist einfach wunderbar, wenn auch nicht sonderlich tief.
Aber das ist fĂŒr den eigentlichen Sport ja Nebensache – im See selbst hat die AlgenblĂŒte derzeit voll eingesetzt, in einer Sprungschicht auf ca. 5-6m hat das Wasser die Sichtweite von Erbsensuppe, darĂŒber ist es klar und darunter auch wieder – wenn dort denn auch sehr erfrischend. Im ersten Tauchgang haben wir es geschafft den See einmal zu umrunden – was von den Verantwortlichen mit etwas Verwunderung anerkannt wurde. Auch die Karten fĂŒr den See beschrĂ€nken sich komischerweise auf den Bereich um den Einstieg und die SehenswĂŒrdigkeiten, der Rest ist „unerforscht“. Zu sehen gab es nicht sonderlich viel – komsicherweise ein paar tote Fische auf dem Grund, einige nette SteilwĂ€nde. Nach der OberflĂ€chenpause mit etwas Verpflegung sind wir noch durch den Park der SehenswĂŒrdigkeiten getaucht – der versenkte Schulbus hat etwas. Aber insgesamt war es dann doch zu erkenen, das in dem Bereich auch Ausbildung gemacht wurde – es war allerhand aufgewĂŒhlt und die Sichtweite nicht so besonders.

Nach dem Tauchen kommt die Materialpflege – sprich das geliehene Material sauber machen. Ich habe die Chance genutzt und unsere noch halbvollen Flaschen (je um die 70 bar) dazu verwendet unseren Pool im Garten noch etwas zu reinigen und zumindest mal die BlĂ€tter vom Grund hoch zu holen. Alles andere als ein tolles Taucherlebnis bereits auf knapp 2m besteht absolute Nullsicht. Gut das wir in Deutschland regelmĂ€ĂŸig mit zugeklebter Brille ĂŒben – es hĂ€tte nur noch ein LeinenfĂŒhrer da sein mĂŒssen. Zum Aufsammlen der BlĂ€tter habe ich etwas improvisiert und ein alten Abtropfgestell fĂŒr Geschirr zweckentfremdet. Habe eine ganz ordentliche Menge Laub aus dem Pool entfernt, aber auch jede Menge Schwebeteilchen aufgewirbelt – UmwĂ€lzung tĂ€te hier zwingend Not, aber das ist ja das leidige Problem mit der Pumpe und dem Überlauf, irgendwie mĂŒsste man den Pool halt mal noch auffĂŒllen, oder sich etwas einfallen lassen wie man das Wasser ohne den Überlauf ansaugen kann. Wie ich das aus dem Gartenteich ja kenne, bringt das recht zĂŒgig gute Ergebnisse wenn man erst mal anfĂ€ngt zu filtern – der Sandfilter steht ja da.

Den Abend haben wir dann gemĂŒtlich daheim verbracht und uns „Die Unglaublichen“ – eine nette Disney Anime-Produktion angeschaut. Erstaunlich wenig Werbung muss ich sagen, und selbst die hielt sich mit der LĂ€nge in Grenzen – kein Vergleich zu den sonstigen Dingen. Dazu haben wir ein paar Longdrinks geschlĂŒrft, Sebastian hatte einen Jack-Daniels mitgebracht – richtig stilvoll, wenn wir auch nicht ganz die passenden GlĂ€ser dazu hatten. Weiter ging es mit dem Film Roadtrip – den kannte ich nicht, aber ganz nett anzuschauen, diese Komödie.

FĂŒr Sonntag habe ich mir mit Sebastian die Great Falls des Potomac vorgenommen, angesichts der frĂŒhen Uhrzeit nach dem Film haben wir das auf etwas spĂ€ter angesetzt und sind erst gegen 11 aufgebrochen – allerdings fĂ€hrt man auch nur knappe 45 Minuten bis man am State-Park ist. Normalerweise kostet der 5 Dollar Eintritt pro Fahrzeug (lustigerweise 3 Dollar pro Radfahrer …) aber da derzeit umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgefĂŒhrt werden war er kostenfrei – die Straße wird gerade erneuert, aber auch auf der Schotterpiste fĂ€hrt es sich erstaunlich gut.
Der Park selbst ist recht beschaulich, er wird gerne genutzt als Ausflugsziel zum Entspannen und fĂŒr Familien – ein echtes Naherholungsgebiet – es gibt einen sehr schönen Weg entlang des [url=http://en.wikipedia.org/wiki/C%26O_Canal]Chesepeak and Ohio Canal[/url]. Der ist vergleichbar mit dem was man in Deutschland an vielen FlĂŒssen und KanĂ€len vorfindet, sei es an der Iller, dem Main-Donau-Kanal oder auch der AltmĂŒhl. Das Visitor-Center an den Great Falls ist in einem ehemaligen Schleusenhaus untergebracht, es gibt noch eine ganze Reihe von gepflegten und funktionsfĂ€higen Schleusen im Kanal. Diese werden fĂŒr Bootstouren genutzt, alles etwas auf alt getrimmt, also ein Schiff ohne Antrieb, und voran geht es mittels einer PferdestĂ€rke auf dem Treidelpfad. Ganz nett anzuschauen.
Da wir den Wegeweiser zu den FĂ€llen ĂŒbersehen hatten (ist auch derzeit recht klein wegen der Bauarbeiten), sind wir erst mal gute 2 Meilen zwischen Potomac und Kanal flussaufwĂ€rts spaziert. Richtig schön anzuschauen und angehm ruhig. Den Pfad am Fluss benutzt fast kein Mensch, aber er bietet herrliche Einblicke. Im Nachinhein muss ich sagen, wir hĂ€tten die FahrrĂ€der mitnehmen sollen, und etwas am Kanal entlang fahren sollen. Auf dem RĂŒckweg haben wir dann die eigentliche FĂ€lle gesehen. NatĂŒrlich kein Vergleich zu Niagra Falls, aber doch sehr beindruckend anzuschauen. Definitiv die Fahrt und ggf. auch die 5 Dollar Eintritt wert.
Das kleine Museum ist auch ganz gut gemacht, es verdeutlicht eindrucksvoll wie das Leben frĂŒher am Kanal war. Nicht unbedingt ein Zuckerschlecken, aber eine der wichtigsten Handelsrouten in den USA – hauptsĂ€chlich zum Transport von Kohle aus den Bergen in Richtung Washington DC.

Mal sehen, vielleicht schauen wir uns nĂ€chstes Wochenende noch die andere Seite der FĂ€lle an, die liegen nĂ€mlich genau auf der Staatengrenze zwischen Maryland und Virgina, und es gibt im Statepark keine BrĂŒcke ĂŒber den Potomac – was auch den Fluss und den Ausblick definitiv verschandeln wĂŒrde. Ansonsten steht ab morgen erst mal wieder Arbeit auf dem Programm. Aufgelockert durch den Logbuchabgleich mit Raimund – das haben wir am See nĂ€mlich nicht mehr gemacht…

WM-Fieber in den Staaten

Ja, zumindest bei Fraunhofer ist es ausgebrochen … die an sich großzĂŒgig bemessene Internetleitung lahmt wĂ€hrend der Spiele doch teilweise etwas – lustig sind die unterschiedlichen Verzögerungen mit denen dann einige Leute bei uns jubeln – aus der Ferne sieht das dann aus wie eine Laola Welle.

Ich begnĂŒge mich meist mit dem sekundĂ€ren Genuss, verpassen kann man ja nix – bei den Deutschlandspielen bleibe ich dank Webradio auf dem Laufenden. Sonst wĂŒrde ich mit meiner Diplomarbeit noch langsamer voran kommen. Ich habe einen ersten brauchbaren Entwurf an meinen Prof in Mannheim geschickt. Da kamen einige kleinere Empfehlungen zurĂŒck, was ich von der Struktur noch Ă€ndern sollte, aber auch ein kleines Lob, dass die Arbeit doch schon recht gut dokumentiert ist.
Einige Kollegen merken es hier gerade, wie viel Arbeit so ein Bericht doch sein kann, wenn man ihn die ersten drei Monate hat schleifen lassen – die Informatiker mĂŒssen ja auch noch wöchentliche Berichte schreiben. Da lobe ich mir den Praktikumsbericht in der Form unserer FakultĂ€t N – ein etwas umfangreicheres Dokument am Ende, das reicht doch mehr als aus.

Diese Wochenberichte haben irgendwie fĂŒr mich so den Stallgeruch permanenter Überwachung und Messung. Scheints der ĂŒbliche Dokumentationswahnsinn. Wir haben nicht viel erreicht, aber dafĂŒr ist es alles sauber und gemĂ€ĂŸ internationaler Standards dokumentiert. Irgendwie ist das nicht ganz meine Welt – es fĂŒhlt sich immer ein wenig an, als wĂ€ren die Mitarbeiter in solchen Firmen Kleinkinder oder totale Hohlbrote, bei denen man stĂ€ndig hinterher sein muss. Das passt irgendwie nicht mit dem Bild des selbstĂ€ndig arbeitetenden akademischen Mitarbeiter zusammen. Das soll nicht heißen, dass es keiner Kontrolle bedarf – alles ein Frage von Maß und Ziel. Aber das Maße hier in den Staaten ja etwas komische Einheiten haben, wissen wir ja schon, und Ziele? Na ich hĂ€tte da gerne als etwas konkretere Vorgaben fĂŒr meine Arbeit, in welche Richtung das denn gehen soll.

Aber so langsam zeichnet sich das Ende des Aufenthalts und der Diplomarbeit ja schon zaghaft am Horizont ab: Als Sebastian am Laufwendepunkt meiner Halbmarathonstrecke am Northeast-Branch gemeint hat, „noch 6 mal kommen wir hier wahrscheinlich vorbei“ – da musste ich prompt mal nachzĂ€hlen. Wenn nichts dazwischen kommt werde ich wohl 10 oder 11 Mal (je nachdem was ich in der halben Woche zwischen Arbeit und Urlaub in Kanada mache) dort vorbei kommen. Das ist wirklich nicht mehr viel, zehneinhalb Wochen bis Ende August. Mal schauen ob ich in den letzten 4 Wochen in denen Sebastian nicht mehr da ist, meinen Laufumfang wieder weiter nach oben schraube – denn der 3. Oktober in NĂŒrnberg steht schon fest.
Aber NĂŒrnberg ist auch ein anderes gutes Stichwort – heute kam von Helga die Ausschreibung zum LGA-Indoor Marathon beim TÜV in NĂŒrnberg. Kribbeln tut mich diese Veranstaltung ja wirklich – 42,1 km durch das TÜV-GebĂ€ude – auf 2 Ebenen, mit jeweils zwei Treppeneinheiten pro Runde – einmal runter, einmal hoch … dafĂŒr optimale Versorgung – jede Runde kommt man am GetrĂ€nkestand vorbei … Regen ist auch irrelevant. Allerdings muss ich mich da jetzt zĂŒgig entscheiden, denn die Teilnehmerzahl ist eng limitiert, ob der Enge auf den Fluren. Wenn ich ja wĂŒsste wann dieses Jahr der Amberger Ultra steigt – 2008 fiel das beider auf das gleiche WE und ich habe mit mit ordentlich Muskelkater zum Anfeuern von Helga und Co zum TÜV bewegt – wobei das schon eine geniale Leistung wĂ€re, beide an einem WE zu absolvieren – so als Ersatz fĂŒr die Ulmer 100km. FĂŒr die hat sich Helga ja jetzt angemeldet und macht eine „Baustellenbesichtung“ fĂŒr mich – fĂŒr 2011 steht die auf alle FĂ€lle auf dem Programm. Aber das ist ja noch mehr als ein Jahr hin.

Jetzt hau ich mich aber erst mal in die Falle – erstens bin ich ziemlich fertig vom Laufen (es war heute um die 30°C heiß und ausnahmsweise nur um die 50% Luftfeuchte), außerdem geht morgen das WM-Fieber bei Fraunhofer weiter – es wurde spontan ein FrĂŒhstĂŒck/Brunch unter den Mitarbeitern organisiert (es sind halt doch viele Deutsche dabei) um morgen ab 7:30 das Deutschlandspiel zu schauen und ein wenig spĂ€ter spielen ja denn auch die USA. All das werden wir auf dem Großbildfernseher mitverfolgen. Überstunden habe ich auf alle genĂŒgend.
Am Wochenende mache ich dann wieder selbst Sport – es geht nochmal ins Hydes Quarry zum Tauchen – diesmal will ich es mit Raimund wenn möglich einmal komplett umrunden. Bilder wird es diesmal leider keine von Unterwasser geben, da die Powershot ja nicht funktioniert.

Wo viel Licht ist, ist auch Schatten

oder war es umgekehrt? Wo viel Schatten ist, muss es auch irgendwo Licht dazu geben?

Naja so Ă€hnlich kamen ich mir die letzten beiden Tage vor … mal wieder eine Runde Achterbahnfahrt der GefĂŒhle :-O
Die Arbeit geht halbwegs voran, wenn auch wieder auf etwas verschlungenen Pfaden und nicht so wie ich mir das eigentlich wĂŒnschen wĂŒrde. Teilweise ein wenig HĂŒ-Hot …

Gestern abend habe ich erfolgreich den Ersatzmonitor fĂŒr meinen Laptop abgeholt, sah bestimmt ulkig aus, als ich mit dem Ding unterm Arm in Richtung Metro gestiefelt bin. 38 US$ fĂŒr den 17 Zöller, dass war zwar weder preislich noch von der GrĂ¶ĂŸe her so geplant, ursprĂŒnglich dachte ich an 25-30 Dollar fĂŒr einen 15 Zöller, aber die zusĂ€tzliche GrĂ¶ĂŸe fĂŒr den Preis – da konnte ich dann doch nicht wiederstehen. Ist schon ein ganz anderes Arbeiten damit, kein Vergleich zu dem „winzigen“ 14,1 Zol, die der Laptop von Haus aus so bietet. Etwas Ă€rgerlich war die Sache mit dem Kabel – der Monitor ist zwar in der Lage analoge Signale zu verarbeiten und hat auch eine Buchse dafĂŒr, das passt zu meinem etwas Ă€lteren Laptop. Allerdings war das mitgelieferte Kabel fĂŒr digitale Signale gedacht. Ich habe mir jetzt bei Fraunhofer ein analoges Kabel ausgeliehen, und werde mir eines bestellen. Das sind nochmal rund 5 US$ mit Versand – das sollte sich verschmerzen lassen.

Ganz andere GrĂ¶ĂŸenordnungen stehen da an, wenn ich an das verlĂ€ngerte Wochenende am 4. Juli denke – nachdem einige Taucher an dem Wochenende krankheitsbedingt nicht teilnehmen können, wurde am Freitag gefragt, wer Interesse hat diese PlĂ€tze zu besetzen. Nachdem sich hier im Haus niemand so recht fĂŒr den 4. Juli begeistern kann, einige sind auch in Urlaub, habe ich kurzerhand NĂ€gel mit Köpfen gemacht, auch wenn der UnabhĂ€ngigkeitstag in Washington sicherlich bombastisch gefeiert wird. Sind knapp 500 US$ wenn man alles zusammenrechnet, inklusive Bezinbeteiligung, Übernachtung, Bootsfahrt und Luft. Es ist einfach eine Gelegenheit, die ich wer weiß wann wieder habe, außerdem eine Möglichkeit auch noch ein wenig mehr von Land und Leuten kennen zu lernen. Wenn ich GlĂŒck habe, habe ich bis dahin auch einen Ersatz fĂŒr die kleine Canon-Kamera im GehĂ€use – denn die streikt jetzt endgĂŒltig – keine Chance irgendwas zu machen.

Heute war auf Arbeit eher ein wenig Ladehemmung – ich habe irgendwie nicht so toll geschlafen – und das obwohl es nicht mehr so ĂŒbermĂ€ĂŸig warm und feucht ist. Um so mehr habe ich mich gefreut, dass endlich der bestellte Card-Reader eingetroffen ist – damit konnte ich endlich mal die 16GB Compact Flashkarte aus meiner Digicam eingehend untersuchen, und siehe da, es war tatsĂ€chlich nur ein Fehler im Dateisystem. Die Bilder liesen sich mit PhotoRec ohne Probleme auslesen. Danach die Karte frisch formatiert – mal sehen wie sie sich jetzt dann schlĂ€gt. Ich weiß immer noch nicht woher der Fehler auf der Karte kam – mal sehen, ob er sich wiederholt, dann schicke ich die Karte aber garantiert als Garantiefall ein. Der Cardreader an sich ist fĂŒr knapp 5 US$ auch kein Beinbruch – zumal er wirklich klein und handlich ist.

Der grĂ¶ĂŸere Schock kam dann daheim beim Versuch den Laptop in Betrieb zu nehmen – irgendwie war es keine gute Idee, die Festplatte auszubauen und die Bilder am Arbeitsrechner darauf zu spielen, das Windows XP hat es mir ĂŒbel genommen, das es im Ruhezustand war, als ich das gemacht habe. Das ging soweit dass es sich nicht mehr starten ließ … und eine der wenigen Dinge, die ich nicht greifbar habe, ist eine Windows XP Installations CD oder einen passenden USB-Stick… Auch das Linux auf der Platte war nicht so sonderlich kooperativ, auch hier hat das Dateisystem irgendwie einen Dengel weg gehabt und zwar so richtig. Selbst ext2fsck war machtlos – und das will was heißen – es soll ja kompatibel zu dem verwendeten ext4 sein. Aber Installations CDs fĂŒr Linux habe ich ja – diesmal ein Kubuntu 9.10 – mit der Ă€rgerlichen Eigenschaft, dass der X-Server und KDE auf dem Laptop keine brauchbaren Fenster zeichnen, abgesehen vom Desktop, selbst die Startleiste ist unbedienbar … naja, wenigstens die Konsole funktioniert und ich konnte ein paar wichtige Daten, die ich nicht als Backup habe, auf einen USB-Stick sichern (allen voran die Daten meines Pulsmessers ĂŒber die letzten 3 Jahre – nichts Lebensnotwendiges, aber Ă€rgerlich allemal). Laufen war dann sowieso eine gute Idee nach dem ganzen Frust – einmal an den See und 2,5mal rum mit Sebastian. Das Wetter ist derzeit ganz brauchbar – nicht knallig heiß und vor allem nicht ganz so feucht, zumindest nicht ĂŒberall … am Bach entlang merkt man es dann doch und auch in der Bebauung wird es schnell stickig … aber einen Teil hatte ich ja morgens schon abgeleistet – von daheim bis an die Metro-Station in College Park – dort hatte ich bei der Monitor-Abholung mein Rad angeschlossen… und da stand es auch noch – Ergebnis: Joggen morgens ist echt angenehm, aber mit dem Laptop-Rucksack und nicht mit den richtigen Laufschuhen, da ist Verbesserungspotential drin … Dass ich dann bei Fraunhofer erst mal duschen musste war, da noch das geringste Problem.

Nach dem Lauf habe ich dann RĂŒdiger gebeten, die Platte mal als externe Platte an seinen Windows-Rechner anzuschließen und Checkdisk drĂŒber laufen zu lassen. Das hat zwar etwas lĂ€nger als ne Stunde gedauert, war aber von Erfolg gekrönt – der Rechner startet wieder und bisher vermisse ich keine wichtigen Daten. Doch ziemlich robust das NTFS, hatte mich schon seelisch und moralisch drauf vorbereitet, morgen wieder Windows mit allem drum und dran zu installieren … und das auf einem Laptop, den ich nicht mehr allzu lange benutzen werde. Um so erfreulicher, dass es jetzt so alles funktioniert. Jetzt habe ich wenigstens wieder einen halbwegs funktionierenden Elektronikpark um mich rum – in der Hoffnung, dass der es jetzt noch die letzten Monate hier durchhĂ€lt.

Entspanntes Wochenende …

Ja, nachdem die letzten Wochenenden und Wochen mit dem ganzen Urlaub doch reichlich stressig waren, habe ich am Wochenende erst mal langsam gemacht. Keine großen AusflĂŒge, sondern mal wieder solide Hausarbeit waren angesagt, angefangen mit ein wenig AufrĂ€umen, Bad putzen und all den anderen Dingen halt auch mal erledigt gehören. Nebenher habe ich das Buch „Die Geschichte der Null“ gelesen. Ganz nett, der Anfang hat mir deutlich mehr gebracht, er ging wirklich auf die Geschichte ein, die theologisch angehauchten Betrachtungen gegen Ende kann man sich sparen.

Samstag abend haben wir noch eine kleine Runde gegrillt, zum ersten Mal hier in den Staaten, das wir das gemacht haben. Das HĂ€hnchen und der Mais waren lecker. Ein paar technische Probleme gab es mal wieder, denn die amerikansichen Haartrockner sind auf supersicher gebaut, dafĂŒr trocknen sie auch nicht wirklich, geschweige denn, das man damit einen Grill anbekommt. GrillanzĂŒnder mit Sicherheitsfunktion (Lampenöl, Petrolium etc.) gibt es hier scheints auch nicht, den das was wir im Haus hatten, war denn doch recht leicht entflammbar, fast wie Benzin. Da wundern mich die hĂ€ufigen UnfĂ€lle hier beim Grillen nicht mehr sonderlich. Einige Leute sind dann noch auf die German House Party, ich hatte diesmal keine Lust, denn irgendwie endet das doch immer im mehr oder wenig großen Genuss von alkoholischen GetrĂ€nken.

Eine andere Form von Nullen habe ich dann mal wieder hier im Haushalt kennen gelernt. Unser SaarlĂ€nder hat es mal wieder nicht vertragen, dass die Wirkung des Alkohols von der Party nachgelassen hat. Demenstprechend hat er mal wieder ĂŒberall Streit gesucht, das sein Handy den Geist aufgegeben hat (ein weiterer Ausfall .. :-O) war dann wohl nicht wirklich lindernd. Da aber ja eh alles Sch… ist hat er auch ĂŒber den gemeinschaftlich genutzten Findlingslaptop geflucht … der tauge ja eh nix, stĂŒrze dauernd ab….
Nachmittags wollten wir dann eigentlich noch zum Public Viewing des Fußballspiels. Da auch organisatorisch nix so wirklich lief habe ich angefangen selbst zu suchen, was unserem Helden auch wieder nicht gefiel … ich bin dann kurzerhand auf eigene Faust losgezogen, ich wollte mir den Nachmittag nicht durch einen ĂŒbel gelaunten Mitbewohner verderben lassen.

Das der Laptop ĂŒberhaupt funktioniert, ist meiner gesponsorten Festplatte zu verdanken. Die AbstĂŒrze sind den teilweise fehlerhaften Sektoren geschuldet. Aber da man ja eine geistige Null ist, doktort man an den Symptomen rum, und Hinweise nimmt man eh nicht ernst. Denn Windows ist ja schuld – kaum zu glauben, dass so jemand im 4. Semester Informatik studiert. Ich habe das Problem gestern Abend dann mal grundlegend angegangen, und habe das Windows in einen Bereich ohne fehlerhafte Sektoren verbannt, den Rest der Platte habe ich einer Linux-Installation spendiert, ĂŒber Nach behandelte ich die Platte daher mit badblocks – das hat nahezu ewig gedauert, bis die Analyse fertig war.
Bernd hat sich total aufgeregt – er mĂŒsse daheim anrufen und der Laptop gehöre ja ihm … ich habe ihm dann klar gemacht, das die Platte von mir ist. Er meinte daher, ich solle die dich ausbauen – das habe ich heute frĂŒh gemacht, bevor ich den Laptop wieder zur VerfĂŒgung gestellt habe – mal sehen ob er jetzt besser funktioniert …. 😈
Es ist wohl an der Zeit das dieses Kleinkind endlich lernt, das man sich nicht immer auffĂŒhren kann wie Rumpelstilzchen, und das wenn man laufend die Leute um sich rum wie den letzten Dreck behandelt, diese irgendwann auch nicht mehr freundlich sind. Ich bin da vielleicht etwas konsequenter als andere, aber das bin ich ja aus der Zeit als Jugendbetreuer gewohnt. Nur das die Kids das relativ schnell begriffen haben … Es sind ja nicht nur die Streitereien mit mir, auch anderen Leuten stĂ¶ĂŸt das Verhalten negativ auf…

Naja, ich muss es nur noch knapp 11 Wochen aushalten, dann ist die Arbeit hier auch schon rum… und ich hole heute abend meinen Ersatzmonitor ab – dann bin ich auf den Laptop der Gemeinschaft vorerst mal nicht mehr angewiesen. Ob ich die Festplatte wieder rausrĂŒcke, weiß ich noch nicht. Mal sehen wofĂŒr ich die noch brauchen kann.

AusfÀlle, und noch mehr AusfÀlle

Also irgendwie haben wir hier mit unserem Praktikum gerade gar kein GlĂŒck was elektronische GerĂ€te und vor allem Laptops betrifft. Nachdem der erste Schwung ja auf kriminelle Art und Weise verschwunden ist, fallen nun nach und nach die verbleibenden GerĂ€te aus. Mein Display ist ja schon bekannt, der Findlingslatop hat ein Problem mit der Festplatte (die ich gesponsort habe), die hat einige fehlerhafte Sektoren, und da unbedingt Windows drauf musste, raucht das gerade mit schöner RegelmĂ€ĂŸigkeit ab, da Windows es mal wieder genau geschafft hat, in den Bereich die Auslagerungsdatei zu legen. Und dann gibt es halt mal Murks … Ich behelfe mir derzeit einfach mit einer Live-Linux CD – die schmiert dann auch nicht ab.
Heute abend hat dann Onurs Laptop den Geist aufgegeben, auch ein Festplatten-Schaden. Der lĂ€sst sich aber vergleichsweise leicht reparieren, eine Ersatzplatte haben wir gerade geordert. Mal sehen was hier als nĂ€chstes ausfĂ€llt – bin ich froh, wenn ich wieder in Deutschland bin und Zugriff auf meinen Fundus an GerĂ€ten und HĂ€ndlern habe.

Auf der Suche nach einem LCD Monitor habe ich heute eine Auktion bei ebay verpasst, ich will einfach nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig Geld in einen Monitor investieren, den ich nur ca. 3 Monate brauche und nicht mitnehmen werde. Der Versuch im örtlichen Pawn-Shop (Pfandleiher) war auch nicht erfolgreich – die haben echt ein Rad ab – fĂŒr einen alten 15 Zoll LCD wollten die noch 75 US$ zuzĂŒglich Steuern – alles was recht ist. Ich werde jetzt weiter bei ebay Ausschau halten – ein weiteres Angebot sieht recht vielversprechend aus – 15 Zoll, gebraucht und mit einem kleineren Kratzer im Display – wenn er gĂŒnstig bleibt soll mir das recht sein fĂŒr die verbleibende Zeit hier. Besser als nix ist es auf alle FĂ€lle.

Einen weiteren Ausfall habe ich vor der HaustĂŒre zu bedauern – wĂ€hrend meiner Abwesenheit war es gut warm und keiner hat daran gedacht mal die Radischen zu gießen – einige wenige haben es ĂŒberlebt – ich werde einfach noch mal nachsĂ€en … und dann dran denken regelmĂ€ĂŸig zu gießen.

Ich warte derzeit echt nur noch auf die nĂ€chste Nachricht der Form XYZ tut nicht mehr. Unser Kaffeemaschine hier im Haus ist auch gerade nicht funktionsfĂ€hig, da ist die Kanne gesprungen – eine neue ist bestellt und soll in den nĂ€chsten Tagen geliefert werden. Ebenso sollte wahrscheinlich morgen der bestellte Cardreader fĂŒr mich eintreffen, damit ich einen Versuch starten kann meine nagelneue 16 GB Speicherkarte fĂŒr die Kamera auszulesen – die streikt ja derzeit auch, ich bin fast am Überlegen ob ich sie nach dem Auslese-Versuch nicht einfach an den Hersteller schicke und um Ersatz bitte. Garantie ist ja auf alle FĂ€lle noch drauf.

Take me home country roads

Oder auch die Interstates – ich kann sie fast nicht mehr sehen … die ziehen sich teilweise endlos.
Heute war der letzte Urlaubstag, wir haben nochmal ausgeschlafen – was sich im Nachhinein als etwas kurzsichtig herausgestellt hat….

Nach einem kurzen FrĂŒhstĂŒck, bestehend aus Bagels, StreichkĂ€se und einer Tasse Kaffee, sind wir losgezogen und haben uns den Blueridge Parkway angeschaut. Dabei haben wir uns auch etwas Zeit gelassen und sind ca. jeden 2. Aussichtspunkt angefahren. Sehr schön, muss man einfach lassen. Irgendwann haben wir entsetzt auf die Uhr geschaut und sind verdammt erschrocken … kurz nach zwölf, und um acht wollte Ludwig in Dulles am Flughafen sein … Das Navi meinte dazu ca. neun Stunden Fahrzeit – dem entsprechend sind wir dann zugefahren. War gar nicht so einfach, denn der Blueridge war teilweise auch noch gesperrt und das Navi zu blöd eine Umleitung zu berechnen … so ein Murks! So lange man noch in North Carolina war ging es ja auch noch gut voran, 70 mph inklusive 10 Toleranz macht das 80 mph oder wenigstens 130 km/h. Schlimm wurde es dann in Virginia, nur maximal 65 mph erlaubt, auch hier fĂ€hrt man wieder 10 mehr, aber das sind immer nur noch ein wenig mehr als 110 km/h. Alles andere als ein adequates Reisetempo, wenn man deutsche VerhĂ€ltnisse gewohnt ist.

Auf der Strecke haben wir dann auch einen neuen Rekord fĂŒrs Tanken aufgestellt, innerhalb von 3 Minuten, Fahrerwechsel, Vorausbezahlung und 2x Toilette inklusive! Wir haben es ziemlich just in time an den Flughafen geschafft. Puh! So hatten wir uns den letzten Tag nicht ganz vorgestellt, aber es kommt halt meistens doch etwas anders als man denkt.

Es hat auch was fĂŒr sich, dass ich jetzt schon daheim bin, die Waschmaschine lĂ€uft gerade, und das Auto ist auch schon leergerĂ€umt. Morgen muss ich es nur noch abgeben und kann dann mit leichtem GepĂ€ck in die Metro einsteigen um zu Fraunhofer zu fahren.

Atlanta und Smoky Mountains

Nach einer kurzen Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz, erwartungsgemĂ€ĂŸ haben wir kein Hostelzimmer mehr bekommen und die Hotels in der Umgebung von Atlanta haben ziemlich gesalzene Preise, haben wir gegen kurz nach acht mit der Erkundung der Stadt begonnen.

Atlanta ist recht anschaulich und hat teilweise etwas weitere Wege zwischen den SehenswĂŒrdigkeiten. Nach einem Abstecher in den Regierungsbezirk sind wir weiter zum CNN Tower, und zum Olympia-Park (die Spiele waren 1996, wie wir dann herausgefunden haben). Sehr schön hergerichtet alles und sehr gut gepflegt. NĂ€chstes Sightseeing Ziel war die Martin Luther King – GedenkstĂ€tte, die neben seinem Geburtshaus auch ein Informationszentrum umfasst. Das Geburtshaus kann kostenfrei besichtigt werden, auch wenn man Wartezeit in Kauf nehmen muss. Diese kann man aber sehr gut im Visitor-Center zubringen, dieses erlĂ€utert sehr anschaulich und mit vielen Berichten von Zeitzeugen den Weg zu Rassengleichheit und dem Ende der Segregation. Die Austellung wirft auch einen kritischen Blick auf die Arbeit und das Verhalten der einzelnen Seiten. Sehr schön gemacht.
Das Geburtshaus selbst ist recht klein, daher sind auch immer nur Gruppen mit 15 Personen alle halbe Stunde drin. Es ist mit viel Liebe zum Detail restauriert und beherbergt auch einige Originale – eingerichtet wurde es gemĂ€ĂŸ den Erinnerungen der Schwester,die mittlerweile mehr als 80 Jahre alt ist, aber immer noch offizielle Besitzerin des Hauses (auch wenn die Verwaltung und Pflege mittlerweile Ranger ĂŒbernommen haben).

Nach soviel Stadtbesichtigung und Geschichte stand uns der Sinn nach etwas mehr Natur. Wir sind daher gegen Nachmittag in Richtung Smoky Mountain Nationalpark – ein Teil der berĂŒhmten „Blue Ridge Mountains“ (vor allem bekannt aus dem Lied Country Roads – und schon haben wir einen Ohrwurm). Die Fahrt dorthin zog sich etwas in die LĂ€nge, wir haben mal wieder gedacht schlauer als das Navi zu sein, und haben die US-Route 19 genommen – der direkte Weg – das der mit Serpentinen und BergĂŒberquerungen auf einspurigen Landstraßen – eine Mischung aus Illertal, Taubertal, SchwĂ€bischer Alb und Riedbergpass – und das ĂŒber mehrere hundert Meilen, wenn auch zwischenzeitlich mal wieder ein StĂŒck besser ausgebaut war.

Der Nationalpark ist echt sehenswert – das Panorama auf die Smoky Mountains (die heißen so weil sie oft im eigenen Nebel stecken, denn die Vegetation hier absondert) ist echt beeindruckend. Wir sind ab der Newfound Gap noch eine kurze Wanderung entlang des bekannten Appalachian Trail gewandert – es waren nur 1,7 Meilen einfache Strecke auch wenn es uns lĂ€nger vorkam – der gesamte Trail ist etwa 3500 km lang – das wĂ€re doch mal was fĂŒr Albrecht’s Adventure Tours. An verschiedenen Stellen gibt es BlockhĂŒtten in denen man ĂŒbernachten kann. Wir sind dann wieder nach Cherokee (dem nĂ€chsten grĂ¶ĂŸeren Dorf) zurĂŒck gefahren und haben uns hier eine Unterkunft genommen, ein Doppelzimmer fĂŒr 39 US $, da kann man nicht klagen, das Niveau ist ungefĂ€hr Jugendherberge ohne den Gemeinschaftstouch. Morgen ist der Urlaub denn auch bald zu Ende – Ludwig fliegt abends um neun von Washington aus. Da haben wir noch ein paar Kilometer Strecke vor uns, aber wir werden noch den so viel beworbenen Blue-Ridge Parkway entlang fahren, ein Highway der als Arbeitsbeschaffungsmasnahme wĂ€hrend der großen Rezession entstand. Wird sicherlich interessant.

Aufbruch ins Unbekannte

Nachdem wir uns heute morgen von Sue und Steve verabschiedet haben, war das nĂ€chste Ziel Savannah – eine etwas kleinere Stadt an der OstkĂŒste. Mal wieder das ĂŒbliche Prozedere, rauf auf die I-95 und nach Norden – fĂŒr ca. 2h Fahrt.

Savannah an sich ist recht nett anzuschauen und hat sehr viele kleine Parks, die mich teilweise an den Almenhof in Mannheim erinnern – nur ein wenig ausgedehnter. Eine schöne Sache sind die kostenfreien öffentlichen Verkehrsmittel, angefangen beim Bus und der kleinen Straßenbahn in der River Street, bis hin zu den FĂ€hren ĂŒber den Savannah-River.
Die River Street ist das Zentrum der Stadt und deutlich touristisch geprĂ€gt, aber es gibt auch leckere, handgemachte SĂŒĂŸigkeiten, wir konnten live mit anschauen wie Bonbons aus einem großen Block Rohmasse hergestellt wurden. Verkostung inklusive.
Die Fahrt mit der FÀhre eröffnet einen etwas anderen Blick auf die Stadt.

Das wir kein festes weiteres Ziel haben, rĂ€cht sich gerade etwas – wir haben irgendwie etwas zuviel Zeit ĂŒbrig, wenn wir direkt in Richtung Washington fahren wĂŒrden wĂ€ren wir einen Tag zu frĂŒh da. Wir werden daher jetzt einen Abstecher nach Atlanta machen um uns das mal etwas genauer anzuschauen, den Heimweg werden wir dann ĂŒber den bekannten Blue-Ridge Highway entlang der gleichnamigen Berge machen. In Atlanta haben wir jetzt auf die Schnelle kein Zimmer mehr gefunden, daher werden wir einfach mal sehen, und zu aller Not im Auto ĂŒbernachten. Brenner und Nudeln, sowie etwas Wasser und einen Topf habe ich ja dabei.

Entspannung und Treffen mit Sue und Steve

Nachdem gestern Action angesagt war, haben wir es heute etwas ruhiger angehen lassen. Das fing damit an, dass wir erst mal ausgeschlafen haben und erst um kurz vor zehn aufgestanden sind. Wir haben ja Urlaub.

Danach sind wir erst noch an zwei Outlet Malls in Orlando vorbei – einerseits zum Einkaufen, andererseits auch um ein kurzes FrĂŒhstĂŒck einzunehmen mit einem Kaffee und einem großen Blueberry-Muffin. Im Nike-Shop habe ich dann das erste Mal zugeschlagen – und mir ein paar Sandalen geleistet – die Sportschuhe sind zwar schön und gut, aber gerade bei dem feuchten Wetter einfach nicht das Wahre. Und fĂŒr 42 US$ ein Paar von Nike das gut passt – warum nicht.

In der zweiten Mall habe ich noch Ausschau nach Sonnenbrillen gehalten, aber die waren mir mit rund 180 US$ dann doch zu teuer, auch wenn meine langsam aber sicher auseinander fĂ€llt. Vielleicht kaufe ich mir ja noch eine neue am Ende des Praktikums, oder dann wenn meine endgĂŒltig nicht mehr zu gebrauchen ist. Auch war es ein Problem gescheite Brillen zu bekommen die einerseits ausreichend getönt sind, aber auch passende GlĂ€ser bieten die sich zum Radfahren eignen.
Richtig groß eingekauft habe ich dann im Levis-Shop – ich habe mich mit Jeans und zwei kurzen Jeans Hosen eingedeckt – insgesamt 6 StĂŒck, fĂŒr rund 120 US$ da kann ich echt nicht klagen – und da eine meiner Jeans schon Auflösungserscheinungen zeigt, wurde es denn auch wirklich höchste Zeit fĂŒr diesen Einkauf. Muss nur noch sehen wie ich das alles nach Deutschland zurĂŒck bekomme.

Weiter ging es in Richtung Dayton Beach – „The worlds most famous beach“. Der ist nicht unbedingt bekannt dafĂŒr dass es ein besonders toller Sandstrand ist, sondern dafĂŒr das der Sand dort ziemlich hart ist. So hart, das man anfĂ€nglich darauf Autorennen (Nascar) ausgetragen hat. Der Sand ist verdammt fein, kein Vergleich zu dem was ich aus Portugal oder auch Lanzarote kenne – etwas in der Art wie 120er Schmiergelpapier. Ein klasse Pealing. Ins Wasser bin ich natĂŒrlich auch, aber es war dann doch recht kalt und zu flach, außerdem gab es keine gescheiten Wellen – irgendwie etwas fade. Als das Wetter sich dann auch noch zugezogen hat, sind wir losgefahren – gerade rechtzeitig, denn es fing an zu Regnen, als ich den Motor angeworfen habe – fast wie auf Knopfdruck.

Das Ziel war klar – Jackson Ville. Von Dayton Beach nochmal rund 140 Meilen (ca. 215 km) – ich habe mal wieder gemerkt, das Florida verdammt flach ist – einzig wenn es mal ĂŒber einen Bach oder Fluß geht, gibt es eine Erhebung. Dank Navi haben wir das Haus von Sue und Steve sicher gefunden.

Die BegrĂŒĂŸung war super herzlich. Es gibt ja auch eine Menge zu erzĂ€hlen, wenn man sich rund 7 Jahre nicht gesehen hat. Wir sind dann noch zum Essen nach Amelia Island gefahren, rund eine Viertelstunde und sowas wie der „alte“ Stadtkern hier, mit vielen GeschĂ€ften und Kneipen. Wir waren lecker Seafood essen. Von KrabbenkĂŒchlein (Crabcake) ĂŒber Schrimps und Fish bis hin zu Muscheln war alles geboten. Es war so eine Art „von allem etwas“. Wir haben alle ganz schön spachteln mĂŒssen, aber es gibt ja Doggy-Bags hier um die Reste mitzunehmen. Viel ist es nicht mehr. Interessant war auch die Vorspeise – wir wollten endlich alle mal wissen wie Aligator schmeckt – daher gab es als Vorspeise fritierten Aligator-Schwanz. Vom Geschmack her Ă€hnlich wie Schrimps nicht ganz so intensiv nach Fisch schmeckend und etwas zĂ€her in der Konsistenz – nichts was ich unbedingt immer essen mĂŒsste, aber auch mal ganz gut zu wissen wie sowas schmeckt.
Sue hat es sich nicht ausreden lassen, zu zahlen, also habe ich hinterher wenigstens eine Runde Eis geschmissen, auch wenn das natĂŒrlich etwas hinkt. Vor allem weil jeder nur eine kleine Portion gegessen hat, wir waren derart vollgefuttert – da hat nicht mal mehr viel Eis reingepasst.

Abends wollte ich noch eine Bilderschau machen. Leider gibt es ja immer noch das Problem mit dem Laptop, und Sues Rechner hat schon den aktuellen Standard HDMI, aber keinen Adapter mehr nach VGA (was ja auch 2 Generationen wÀren) ergo nix mit Bilder direkt vom Laptop anschauen. Gut das ich einen Schwung Backups daheim auf dem Server habe, ich habe dann mal einen kleinen Schwung zusammen gemacht und direkt hierher transferiert auf Sues Rechner. Wie praktisch so dezentrale Backups doch sein können.

Ich werde vor Ende meines Praktikums hier noch eine DVD (oder auch 2 brennen) und Sue zuschicken. Wenn ich wieder in Deutschland bin, werde ich mich mal um einen Zugang zu meinem Webserver bemĂŒhen, damit man Bilder leichter miteinander austauschen kann. Ich habe da schon ein paar Ideen, was ich da machen könnte – mal sehen was ich davon umsetzen kann.

Orlanda – Seaworld

Heute war Treffen mit Ludwig in Orlando. Ich bin gegen kurz vor acht in St. Augustine losgekommen, auch wenn es einer besonderen Vereinbarung bedurfte um so frĂŒh dort auszuchecken. Immerhin habe ich noch Pfannekuchen zum FrĂŒhstĂŒck bekommen. Richtig lecker, mit einem Kaffee dazu die richtige Portion um sich auf dem Weg zu machen.

Bis Orlando lief alles wunderbar, kein Stau – gar nichts. Um an den Treffpunkt zu kommen habe ich das inkludierte Navvi verwendet und war dann verlassen. Das Ding hat mich glatt ĂŒber die Mautstraße geschickt, naja 3 Dollar sind kein Beinbruch aber Ă€rgerlich. Noch Ă€rgerlicher war, dass die Elektronik meinte man könne den Bear-Drive durchfahren, der ist aber Bestandteil von Walt Disney World, und nur fĂŒr Service-Fahrzeuge befahrbar. Also einmal außenrum fahren, was den Zweck der Mautstraße dann endgĂŒltig ad absurdum gefĂŒhrt hat. Auf dem offiziellen Weg steht man dann aber plötzlich vor den Toren Disney Worlds mit den HĂ€uschen fĂŒr die ParkgebĂŒhren. Aber wenn man fragt muss man nicht zwangslĂ€ufig zahlen – einfach den Bussen hinterher fahren, wenn man jemanden absetzen oder abholen will. An der Autovermietung haben wir uns dann trotz jeweils knapp 20 Minuten VerspĂ€tung auf Anhieb gefunden.

Kurzer Abstecher am Hostel – Rezeption leider nicht besetzt. Also haben wir uns entschlossen Sea World anzuschauen. Das war denn auch nicht wirklich weit weg – rund 10 Minuten Fahrt. Der Eintritt ist mit knapp 80 US$ zwar etwas happig, aber wann kommt man hier schon mal wieder vorbei, und außerdem habe ich ja Urlaub.
Der Park an sich ist echt sehenswert und definitiv sein Geld wert. Die Shows sind typisch amerikanisch angehaucht, tendieren also teilweise etwas in die Kitsch-Kiste gegriffen, aber auf sehr hohem Niveau. Auch wenn der Funfaktor im Vordergrund steht, legen die Macher des Parks auch Wert auf Schutz und Erziehung zu umweltgerechtem Verhalten. Eher eine Art Zoo. Ein zusĂ€tzliches Highlight sind dann die 3 großen FahrgeschĂ€fte, eine kombinierte Wildwasserbahn und Achterbahn, sowie die zwei Achterbahnen „Manta“ und „Kraken“ (man stelle sich beides mit amerikanischer Aussprache vor ….
WĂ€hrend Kraken eine klassiche Achterbahn mit ordentlicher Höhe und diversen Loopings und Drehungen ist, bietet Manta ein völlig neues Erlebnis – nach dem Start wird man um 90° in die Horizontale gekippt, man liegt also auf dem Bauch. Eine völlig neue Sache, wenn es dann in den ersten Looping geht, auch die Korkenzieher sind echt lustig in der Lage.

Einen weiteren Technik-Ausfall gibt es – die kleine Canon mit dem wasserfesten GehĂ€use macht auch wieder Ärger – teilweise konnte ich ein paar Bilder machen, danach war dann wieder fĂŒr mehrere Stunden gar nichts möglich – nicht mal einschalten. Ich denke die werde ich auch nicht mehr mit nach Hause nehmen. Was ich mit meinem Laptop mache, weiß ich immer noch nicht. Es wird denke ich Zeit den Laptop und die Kamera mal einem Update zu gönnen, denn das ist momentan alles nur noch Gefrikkel aber nichts Halbes und nichts Ganzes. Jetzt freue ich mich erst mal auf das Treffen mit Susan und Steve morgen abend – wenn ich dort einen Monitor zur VerfĂŒgung habe, kann ich auch meinen Laptop benutzen, es ist ja nur das Display im Eimer. Aber von sowas werde ich mir meinem Urlaub nicht verderben lassen.