Bought it on ebay …

Für alle die jetzt gerade nicht wissen was ich meine – hier der Link zur Erleuchtung: [url=http://www.imagestorepro.com/ebay_song.html]Der ebay song[/url] – so ähnlich kam ich mir dann heute auch vor … Ich habe ja die letzten Tage verschiedene Angebote für eine wasserdichte Kamera als Ersatz für meine Powershot A85 beobachtet. Allerdings war ich mir nicht mehr so wirklich sicher ob ich mir nochmal eine baugleiche zulegen sollte – so prickelnd sind die Eckdaten mit 4 Megapixel und dem immensen Batterieverbrauch auch nicht mehr. Die Batterien waren eigentlich mal ein guter Grund das Ding zu kaufen, denn AA Zellen bekommt man halt doch überall auf der Welt. Aber das Gerät ist verdammt wählerisch und mit Akkus sind wir nie weit gekommen. Auch Batterien haben nie wirklich ausdauernd durchgehalten, das ist dann auch unter Umweltschutzaspekten irgendwann nicht mehr wirklich vertretbar. Zumal es ja mittlerweile deutlich sparsamere Modelle gibt.
Daher habe ich nebenher auch recherchiert was an Alternativen in Frage kommt – lange Zeit sah das nicht sonderlich rosig aus, aktuelle Geräte und Gehäuse schieden vom Preis her aus – und gute gebrauchte Geräte von Sea&Sea oder dergleichen waren nicht zu finden. Was also tun? Doch wieder ne A85 kaufen, auch auf die Gefahr hin, das diese den selben CCD-Serienfehler aufweist, den ich bei der letzten hatte (der kostenlos repariert wurde, auch außerhalb der Garantie – aber halt doch immer noch etwas Ärgerliches). Auch bei Casio in der Exilim Serie hatte ich mich umgeschaut, das Gerät von Torsten hat mir ja ganz gut gefallen, etwas flacher als meine aber auch mit wasserfestem Gehäuse. Allerdings waren auch da die Preise für das Gehäuse wieder mal ziemlich gesalzen – neu rund 199 US$ – selbst bei einem halbwegs erträglichen Dollar/Euro-Kurs wäre das immer noch ziemlich happig gewesen. Aber beim Durchstöbern des Online-Shops bin ich dann auf Gehäuse gestoßen, die nur 15 US$ kosten – gerade zu ein Schnäppchen – die Freude währte im ersten Moment nur kurz – die Gehäuse sind nämlich nur bis 5m wasserdicht – also eher was für Schnorchelfreunde bzw. für andere Sportarten wo die Kamera nicht unter Druck steht sondern einfach nur wasserdicht verpackt werden soll – irgendwie ein digitales Revival der [url=http://www.fernwehshop.de/minolta/weathermatic_a/weathermatic_a.shtml]Minolta Weathermatic[/url] auch bekannt als „Kanarienvogelkamera“ ihres knallgelben Kunststoffgehäuses wegen. Ich glaube die liegt immer noch daheim im Schrank – nicht unbedingt Hightech, aber im Vergleich kam sie mit einer einzelnen AA-Batterie verdammt weit – hauptsächlich für den eingebauten Blitz. Problematisch dürfte es da heute schon werden überhaupt Pocket-Filme zu bekommen … es könnte sich ja mal ein Bastler erbamen und einen Einsatz entwickeln der anstelle des Films einen CCD-Sensor trägt und die Bilder auf einer Mini-SD-Karte ablegt.
Allerdings gab es bei den Gehäusen auch das Modell [url=http://www.casio.com/products/Accessories/Cases/EWC-100/]EWC-100[/url] für nur 15 US$ – allerdings bis zu 40m wasserdicht. Wo ist da der Haken? Naja, das Ding ist ein Restposten, daher so günstig, die Kamera gibt es bei Casio nicht mehr. Passt nämlich nur ein Modell – die [url=http://www.casio.com/products/archive/Cameras/EXILIM_Zoom/EX-Z1200SR/]EX-Z1200[/url]. Nunja – ich habe dann mal recherchiert wie outdatet das gute Stück denn ist … und war positiv überrascht. Sie hatte doch tatsächlich in diversen Vergleichstests als Oberklassenkamera abgeschnitten, und war bei Markteinführung mit rund 350 EUR auch kein Schnäppchen – 12 Megapixel – das kann sich sehen lassen. Auch die Ausstattung soll ganz anständig sein, natürlich kein Vergleich mit einer ausgewachsenen Spiegelreflex, aber um mal eben ein paar Bilder auf einem Ausflug oder einer Feier zu machen, mehr als ausreichend. Nur noch die Frage was der Spaß kostet und ob man die gerade am Gebrauchtmarkt bekommt.

Zwischenzeitlich sind einige Powershot ihren Namen gerecht geworden und sind abgegangen wie nochwas was den Preis betrifft. Für eine 4 Megapixelkamera wurden da teilweise Preise bis 38 US$ zzgl. Versand geboten – nach meinen Erfahrungen nicht wirklich der Preis den ich bereit war für ein solches Gerät zu zahlen. Aber manchmal muss man einfach nur Glück haben bei ebay – da gab es das gesuchte Modell von Casio, inklusive einer 4GB Speicherkarte, die bisherigen passen leider nicht. Die verwendet SD, während ich bisher nur CompactFlash (CF) verwendet habe. CF ist teilweise schon fast größer als so manche Kleinstkamera heute – war aber damals ein riesiger Fortschritt gegenüber so Dingen wie Disketten – von der Speicherdichte damals ganz abgesehen. Preis inklusive Speicherkarte und einem Linsenreinigungskit (das kann ich auch mal für meine Spiegelreflex-Objektive brauchen) 130 US$ Festpreis. Von einem Händler inklusive Garantie. Ich habe noch etwas gezögert und überlegt, nochmal die Testberichte durchgeschaut und dann doch zugeschlagen. Wie oft sage ich anderen – „mach es gleich richtig anstelle x mal irgendwas halblebiges zu machen. Irgendwann hat jedes Gerät seine Lebensdauer erreicht und dann sollte man sich doch einmal nach etwas neuerem unschauen. Ich denke mal von der neuen Kamera habe ich im Endeffekt mehr als wenn ich mir noch 3 mal ne gebrauchte Powershot hole und mich jedesmal damit nur ärgere.
Netter Nebeneffekt – ich musste mich bei Paypal anmelden – denn Überweisung ist hier ja unbekannt. Mal sehen, ich denke ich werde das wasserdichte Gehäuse einfach mal bei ebay anbieten – es ist ja noch gut und dicht. Muss ich nur noch drauf hoffen, das Kamera und Gehäuse vor unserem Trip nach North Carolina eintreffen. Die Kamera ist angeblich schon unterwegs, wenn auch noch nicht im Tracking-System angekommen.
Was würde ich hier nur ohne ebay machen – so langsam kann ich Martins Einkaufstouren richtig gut nachvollziehen.

Arbeitstechnisch geht es gerade auch ganz gut voran, auch wenn ich jetzt noch einen anderen Supervisor bekomme, sobald Madeline in Mutterschutz geht – mal sehen was da noch bei rumkommt. Die Rückmeldung von Eckhardt Körner war ja durchaus positiv überrascht, mit ein paar strukturellen Änderungswünschen – dank LaTeX (Textsatzsystem) aber alles kein großes Drama. Immerhin habe ich ja von Anfang an daran gedacht meine Arbeit gleich zu dokumentieren. Da machen sich die beiden Erfahrungen aus den Praxis-Semestern doch gleich wieder bezahlt.

An anderer Stelle kämpfe ich gerade mit einer technischen Lästigkeit – irgendjemand fand es toll meine GMX-e-mail-Adresse ein paar tausend Spambots als mögliche Absenderadresse unterzujubeln. Mit dem Ergebnis das ich gerade jede Menge „Backscatter“ e-mails mit Benachrichtigungen über angeblich von mir verschickte Spammails bekomme oder auch einfach nicht erreichbare e-mail-Adressen. Das meiste könnten sich die Mailserver ja sparen, wenn sie mal einen Blick in die Header werfen würden und mal abgleichen würden, welche Server bei GMX als Ausgagnsrechner verwendet werden – das sind garantiert keine Adressen, die schon vom Domainnamen her erahnen lassen, das es Einwahlverbindungen sind. Naja filtern wir es halt ab und warten das die Welle vorrüber geht. Wobei es mich schon wundert, das GMX diesen Mist überhaupt annimmt und auch noch zustellt. Meinen Server habe ich so konfiguriert, das er bei solchen Benachrichtigungen gleich mal nachguckt was Sache ist, wenn er feststellt, dass die Mail nicht von ihm oder einem andere legitimierten Server ausging der für die Domain zuständig ist, dann gibt es eine sehr praktischen Ablage-Ort für solcherlei e-mails „/dev/null“ – das digitale Nirvana unter Linux. Aber wahrscheinlich ist das wieder ein rechtliches Problem in Deutschland, denn die Analyse kann der Server erst machen, wenn er die Mail in Händen hält – und dann muss er sie laut den Buchstaben des Gesetzes auch zustellen. Wobei es auch hierfür Möglichkeiten gibt – technische Fehler treten immer wieder auf – also erst mal ein Stück weit die Mail „anverdauen“ und dann nach dem Header erst mal kurz analysieren ob das alles mit rechten Dingen zugeht und dann einfach Überlastung vortäuschen. Ein standard konformer Mailserver wird bereits nach kurzer Zeit nochmal anklopfen und versuchen die Mail abzuliefern – und dann kann man sie gleich an der Servertüre ablehnen. Dann ist Ruhe.

Heute war auch wieder Laufen angesagt, aber ich habe es heute bei einer ganz kurzen, intensiven Trainingseinheit bewenden lassen. Wir hatten heute mehr als 100 °F also mehr als 37°C und gegen Abend kurz vor den Gewitterschauern wurde es dann auch noch unteräglich schwül – da war ich dann aber schon losgelaufen. Ich habe ja schon einiges an warmem Wetter mitgemacht beim Laufen, auch in Nürnberg ist es im Sommer ja nicht unbedingt kühl, sondern durchaus auch mal knallig warm, selbst wenn man im Wald läuft. Die „Schlachtergerade“ liegt sowieso die meiste Zeit in der Sonne. Einziger Unteschied: In Nürnberg ist es vergleichsweise trocken, und es hat nich so viele Wasserflächen, die für dieses typische Sumpfklima hier verantwortlich sind. Das macht die Sache erträglicher. Mal sehen wie das die nächsten Wochen hier so wird, ich freu mich ja schon wieder richtig auf die diversen nasskalten Läufe im Herbstwetter rund um Mannheim. Hätte ja nie gedacht das man sich auf sowas freuen kann, und Respekt vor den ganzen anderen Läufern die hier teilweise bei dem Wetter immer noch locker flockig unterwegs sind als wäre fast nix. Ich frage mich, welche geneticshe Anpassung die wohl durchgemacht haben, bis das hier so einfach läuft.

Hyde’s Quarry und great Falls

Die Wochenenden hier haben das gleiche Problem wie daheim in Deutschland – sie sind einfach zu kurz … 😡
Freitag hat ein Teil der Gruppe hier noch ordentlich Party auch bekannt als Saufgelage gemacht – ich habe mich daran nicht beteiligt, denn ich hatte ja für Samstag einen Termin mit Raimund zum Tauchen im Hyde’s Quarry bei Westminster. Und wie man so schön sagt: „Don’t drink and dive“ angesichts der Ausdauer der Party und der sichtbaren Katererscheinung am Morgen war das wohl auch besser so. Aufgeheitert wurde die ganze Veranstaltung noch von drei Mädels die wir von der German House Party her kennen.
Ausnahmsweise habe ich mich mal wieder über mein Zimmer geärgert – denn es liegt nunmal direkt unter dem Wohnzimmer, noch dazu direkt unter dem Bereich in dem der Tisch und die Stühle sthen. Da schon Wärmedämmung hier nicht sonderlich bekannt ist, brauchen wir über sowas wie Trittschalldämmung gar nicht erst nachzudenken…. andererseits ist es immer noch das kühlste Zimmer, auch wenn die Klima-Anlage aus ist. Rüdiger hat den Lüfter direkt vor dem Fenster und der macht auch nachts viel Krach, auch hier ist Isolierung bzw. Geräuschdämmung ein Fremdwort, als ob es im Garten/Hinterhof nicht genügend Platz gehabt hätte den Radiator unterzubringen.

Samstag kurz vor 10 hat mich dann Raimund vor der Haustür hier aufgesammelt, und los gings in Richtung See. Letztes Mal ist mir die Strecke irgendwie kürzer vorgekommen, man ist doch etwas mehr als eine Stunde mit dem Auto unterwegs bis man am See ist. Wir wissen nicht warum wir den Rabatt verdient haben, aber anstelle der 20 US$ hat es diesmal nur 15US$ pro Taucher gekostet – da kann man nicht klagen. Gut, dass mir meine Schwester am Freitag noch die Kopie meines neuen Tauchausweis zugeschickt hat. Das hat die Sache etwas vereinfacht, auch wenn FIT e.V. irgendwie komischerweise keine Brevet-Nummer mit auf die Karte druckt – diese wird hier aber regelmäßig abgefragt. Aber die geben sich auch mit irgendeiner Nummer zufrieden, so lange man ein Kärtchen oder dessen Kopie vorlegen kann. Ich muss mir echt überlegen wo ich meine nächste Ausbildungsstufe fürs Tauchen ablege. CMAS wäre ja schon wieder schön, vor allem weil die Ausbildungsstände dort weltweit gerne gesehen werden – das war hier auch der Fall – „aha CMAS certified – alles klar, dann kann ja nichts schiefgehen“ – allerdings ist der angebotene Service halt nicht so der Hit, andere Anbieter wie PADI bieten den Mitgliedern an, sich auf der Website zu registrieren – wenn dann tatsächlich mal etwas schiefgeht, kann man sich dort Ersatzdokumente einfach selbst ausdrucken, oder die Basis an der man gerade ist kann es einfach verifizieren. Dafür sind die Ausbildungslevel deutlich niedriger und man braucht ein höheres Level für die gleiche Anerkennung.
Da der erste Einstieg total überlaufen war sind wir rund 300m weiter an den 2. Einstieg – den hatten wir dann für uns – keine Ahnung warum sich die anderen immer um einen Eingang drängeln. Die Bucht ist einfach wunderbar, wenn auch nicht sonderlich tief.
Aber das ist für den eigentlichen Sport ja Nebensache – im See selbst hat die Algenblüte derzeit voll eingesetzt, in einer Sprungschicht auf ca. 5-6m hat das Wasser die Sichtweite von Erbsensuppe, darüber ist es klar und darunter auch wieder – wenn dort denn auch sehr erfrischend. Im ersten Tauchgang haben wir es geschafft den See einmal zu umrunden – was von den Verantwortlichen mit etwas Verwunderung anerkannt wurde. Auch die Karten für den See beschränken sich komischerweise auf den Bereich um den Einstieg und die Sehenswürdigkeiten, der Rest ist „unerforscht“. Zu sehen gab es nicht sonderlich viel – komsicherweise ein paar tote Fische auf dem Grund, einige nette Steilwände. Nach der Oberflächenpause mit etwas Verpflegung sind wir noch durch den Park der Sehenswürdigkeiten getaucht – der versenkte Schulbus hat etwas. Aber insgesamt war es dann doch zu erkenen, das in dem Bereich auch Ausbildung gemacht wurde – es war allerhand aufgewühlt und die Sichtweite nicht so besonders.

Nach dem Tauchen kommt die Materialpflege – sprich das geliehene Material sauber machen. Ich habe die Chance genutzt und unsere noch halbvollen Flaschen (je um die 70 bar) dazu verwendet unseren Pool im Garten noch etwas zu reinigen und zumindest mal die Blätter vom Grund hoch zu holen. Alles andere als ein tolles Taucherlebnis bereits auf knapp 2m besteht absolute Nullsicht. Gut das wir in Deutschland regelmäßig mit zugeklebter Brille üben – es hätte nur noch ein Leinenführer da sein müssen. Zum Aufsammlen der Blätter habe ich etwas improvisiert und ein alten Abtropfgestell für Geschirr zweckentfremdet. Habe eine ganz ordentliche Menge Laub aus dem Pool entfernt, aber auch jede Menge Schwebeteilchen aufgewirbelt – Umwälzung täte hier zwingend Not, aber das ist ja das leidige Problem mit der Pumpe und dem Überlauf, irgendwie müsste man den Pool halt mal noch auffüllen, oder sich etwas einfallen lassen wie man das Wasser ohne den Überlauf ansaugen kann. Wie ich das aus dem Gartenteich ja kenne, bringt das recht zügig gute Ergebnisse wenn man erst mal anfängt zu filtern – der Sandfilter steht ja da.

Den Abend haben wir dann gemütlich daheim verbracht und uns „Die Unglaublichen“ – eine nette Disney Anime-Produktion angeschaut. Erstaunlich wenig Werbung muss ich sagen, und selbst die hielt sich mit der Länge in Grenzen – kein Vergleich zu den sonstigen Dingen. Dazu haben wir ein paar Longdrinks geschlürft, Sebastian hatte einen Jack-Daniels mitgebracht – richtig stilvoll, wenn wir auch nicht ganz die passenden Gläser dazu hatten. Weiter ging es mit dem Film Roadtrip – den kannte ich nicht, aber ganz nett anzuschauen, diese Komödie.

Für Sonntag habe ich mir mit Sebastian die Great Falls des Potomac vorgenommen, angesichts der frühen Uhrzeit nach dem Film haben wir das auf etwas später angesetzt und sind erst gegen 11 aufgebrochen – allerdings fährt man auch nur knappe 45 Minuten bis man am State-Park ist. Normalerweise kostet der 5 Dollar Eintritt pro Fahrzeug (lustigerweise 3 Dollar pro Radfahrer …) aber da derzeit umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt werden war er kostenfrei – die Straße wird gerade erneuert, aber auch auf der Schotterpiste fährt es sich erstaunlich gut.
Der Park selbst ist recht beschaulich, er wird gerne genutzt als Ausflugsziel zum Entspannen und für Familien – ein echtes Naherholungsgebiet – es gibt einen sehr schönen Weg entlang des [url=http://en.wikipedia.org/wiki/C%26O_Canal]Chesepeak and Ohio Canal[/url]. Der ist vergleichbar mit dem was man in Deutschland an vielen Flüssen und Kanälen vorfindet, sei es an der Iller, dem Main-Donau-Kanal oder auch der Altmühl. Das Visitor-Center an den Great Falls ist in einem ehemaligen Schleusenhaus untergebracht, es gibt noch eine ganze Reihe von gepflegten und funktionsfähigen Schleusen im Kanal. Diese werden für Bootstouren genutzt, alles etwas auf alt getrimmt, also ein Schiff ohne Antrieb, und voran geht es mittels einer Pferdestärke auf dem Treidelpfad. Ganz nett anzuschauen.
Da wir den Wegeweiser zu den Fällen übersehen hatten (ist auch derzeit recht klein wegen der Bauarbeiten), sind wir erst mal gute 2 Meilen zwischen Potomac und Kanal flussaufwärts spaziert. Richtig schön anzuschauen und angehm ruhig. Den Pfad am Fluss benutzt fast kein Mensch, aber er bietet herrliche Einblicke. Im Nachinhein muss ich sagen, wir hätten die Fahrräder mitnehmen sollen, und etwas am Kanal entlang fahren sollen. Auf dem Rückweg haben wir dann die eigentliche Fälle gesehen. Natürlich kein Vergleich zu Niagra Falls, aber doch sehr beindruckend anzuschauen. Definitiv die Fahrt und ggf. auch die 5 Dollar Eintritt wert.
Das kleine Museum ist auch ganz gut gemacht, es verdeutlicht eindrucksvoll wie das Leben früher am Kanal war. Nicht unbedingt ein Zuckerschlecken, aber eine der wichtigsten Handelsrouten in den USA – hauptsächlich zum Transport von Kohle aus den Bergen in Richtung Washington DC.

Mal sehen, vielleicht schauen wir uns nächstes Wochenende noch die andere Seite der Fälle an, die liegen nämlich genau auf der Staatengrenze zwischen Maryland und Virgina, und es gibt im Statepark keine Brücke über den Potomac – was auch den Fluss und den Ausblick definitiv verschandeln würde. Ansonsten steht ab morgen erst mal wieder Arbeit auf dem Programm. Aufgelockert durch den Logbuchabgleich mit Raimund – das haben wir am See nämlich nicht mehr gemacht…

WM-Fieber in den Staaten

Ja, zumindest bei Fraunhofer ist es ausgebrochen … die an sich großzügig bemessene Internetleitung lahmt während der Spiele doch teilweise etwas – lustig sind die unterschiedlichen Verzögerungen mit denen dann einige Leute bei uns jubeln – aus der Ferne sieht das dann aus wie eine Laola Welle.

Ich begnüge mich meist mit dem sekundären Genuss, verpassen kann man ja nix – bei den Deutschlandspielen bleibe ich dank Webradio auf dem Laufenden. Sonst würde ich mit meiner Diplomarbeit noch langsamer voran kommen. Ich habe einen ersten brauchbaren Entwurf an meinen Prof in Mannheim geschickt. Da kamen einige kleinere Empfehlungen zurück, was ich von der Struktur noch ändern sollte, aber auch ein kleines Lob, dass die Arbeit doch schon recht gut dokumentiert ist.
Einige Kollegen merken es hier gerade, wie viel Arbeit so ein Bericht doch sein kann, wenn man ihn die ersten drei Monate hat schleifen lassen – die Informatiker müssen ja auch noch wöchentliche Berichte schreiben. Da lobe ich mir den Praktikumsbericht in der Form unserer Fakultät N – ein etwas umfangreicheres Dokument am Ende, das reicht doch mehr als aus.

Diese Wochenberichte haben irgendwie für mich so den Stallgeruch permanenter Überwachung und Messung. Scheints der übliche Dokumentationswahnsinn. Wir haben nicht viel erreicht, aber dafür ist es alles sauber und gemäß internationaler Standards dokumentiert. Irgendwie ist das nicht ganz meine Welt – es fühlt sich immer ein wenig an, als wären die Mitarbeiter in solchen Firmen Kleinkinder oder totale Hohlbrote, bei denen man ständig hinterher sein muss. Das passt irgendwie nicht mit dem Bild des selbständig arbeitetenden akademischen Mitarbeiter zusammen. Das soll nicht heißen, dass es keiner Kontrolle bedarf – alles ein Frage von Maß und Ziel. Aber das Maße hier in den Staaten ja etwas komische Einheiten haben, wissen wir ja schon, und Ziele? Na ich hätte da gerne als etwas konkretere Vorgaben für meine Arbeit, in welche Richtung das denn gehen soll.

Aber so langsam zeichnet sich das Ende des Aufenthalts und der Diplomarbeit ja schon zaghaft am Horizont ab: Als Sebastian am Laufwendepunkt meiner Halbmarathonstrecke am Northeast-Branch gemeint hat, „noch 6 mal kommen wir hier wahrscheinlich vorbei“ – da musste ich prompt mal nachzählen. Wenn nichts dazwischen kommt werde ich wohl 10 oder 11 Mal (je nachdem was ich in der halben Woche zwischen Arbeit und Urlaub in Kanada mache) dort vorbei kommen. Das ist wirklich nicht mehr viel, zehneinhalb Wochen bis Ende August. Mal schauen ob ich in den letzten 4 Wochen in denen Sebastian nicht mehr da ist, meinen Laufumfang wieder weiter nach oben schraube – denn der 3. Oktober in Nürnberg steht schon fest.
Aber Nürnberg ist auch ein anderes gutes Stichwort – heute kam von Helga die Ausschreibung zum LGA-Indoor Marathon beim TÜV in Nürnberg. Kribbeln tut mich diese Veranstaltung ja wirklich – 42,1 km durch das TÜV-Gebäude – auf 2 Ebenen, mit jeweils zwei Treppeneinheiten pro Runde – einmal runter, einmal hoch … dafür optimale Versorgung – jede Runde kommt man am Getränkestand vorbei … Regen ist auch irrelevant. Allerdings muss ich mich da jetzt zügig entscheiden, denn die Teilnehmerzahl ist eng limitiert, ob der Enge auf den Fluren. Wenn ich ja wüsste wann dieses Jahr der Amberger Ultra steigt – 2008 fiel das beider auf das gleiche WE und ich habe mit mit ordentlich Muskelkater zum Anfeuern von Helga und Co zum TÜV bewegt – wobei das schon eine geniale Leistung wäre, beide an einem WE zu absolvieren – so als Ersatz für die Ulmer 100km. Für die hat sich Helga ja jetzt angemeldet und macht eine „Baustellenbesichtung“ für mich – für 2011 steht die auf alle Fälle auf dem Programm. Aber das ist ja noch mehr als ein Jahr hin.

Jetzt hau ich mich aber erst mal in die Falle – erstens bin ich ziemlich fertig vom Laufen (es war heute um die 30°C heiß und ausnahmsweise nur um die 50% Luftfeuchte), außerdem geht morgen das WM-Fieber bei Fraunhofer weiter – es wurde spontan ein Frühstück/Brunch unter den Mitarbeitern organisiert (es sind halt doch viele Deutsche dabei) um morgen ab 7:30 das Deutschlandspiel zu schauen und ein wenig später spielen ja denn auch die USA. All das werden wir auf dem Großbildfernseher mitverfolgen. Überstunden habe ich auf alle genügend.
Am Wochenende mache ich dann wieder selbst Sport – es geht nochmal ins Hydes Quarry zum Tauchen – diesmal will ich es mit Raimund wenn möglich einmal komplett umrunden. Bilder wird es diesmal leider keine von Unterwasser geben, da die Powershot ja nicht funktioniert.

Wo viel Licht ist, ist auch Schatten

oder war es umgekehrt? Wo viel Schatten ist, muss es auch irgendwo Licht dazu geben?

Naja so ähnlich kamen ich mir die letzten beiden Tage vor … mal wieder eine Runde Achterbahnfahrt der Gefühle :-O
Die Arbeit geht halbwegs voran, wenn auch wieder auf etwas verschlungenen Pfaden und nicht so wie ich mir das eigentlich wünschen würde. Teilweise ein wenig Hü-Hot …

Gestern abend habe ich erfolgreich den Ersatzmonitor für meinen Laptop abgeholt, sah bestimmt ulkig aus, als ich mit dem Ding unterm Arm in Richtung Metro gestiefelt bin. 38 US$ für den 17 Zöller, dass war zwar weder preislich noch von der Größe her so geplant, ursprünglich dachte ich an 25-30 Dollar für einen 15 Zöller, aber die zusätzliche Größe für den Preis – da konnte ich dann doch nicht wiederstehen. Ist schon ein ganz anderes Arbeiten damit, kein Vergleich zu dem „winzigen“ 14,1 Zol, die der Laptop von Haus aus so bietet. Etwas ärgerlich war die Sache mit dem Kabel – der Monitor ist zwar in der Lage analoge Signale zu verarbeiten und hat auch eine Buchse dafür, das passt zu meinem etwas älteren Laptop. Allerdings war das mitgelieferte Kabel für digitale Signale gedacht. Ich habe mir jetzt bei Fraunhofer ein analoges Kabel ausgeliehen, und werde mir eines bestellen. Das sind nochmal rund 5 US$ mit Versand – das sollte sich verschmerzen lassen.

Ganz andere Größenordnungen stehen da an, wenn ich an das verlängerte Wochenende am 4. Juli denke – nachdem einige Taucher an dem Wochenende krankheitsbedingt nicht teilnehmen können, wurde am Freitag gefragt, wer Interesse hat diese Plätze zu besetzen. Nachdem sich hier im Haus niemand so recht für den 4. Juli begeistern kann, einige sind auch in Urlaub, habe ich kurzerhand Nägel mit Köpfen gemacht, auch wenn der Unabhängigkeitstag in Washington sicherlich bombastisch gefeiert wird. Sind knapp 500 US$ wenn man alles zusammenrechnet, inklusive Bezinbeteiligung, Übernachtung, Bootsfahrt und Luft. Es ist einfach eine Gelegenheit, die ich wer weiß wann wieder habe, außerdem eine Möglichkeit auch noch ein wenig mehr von Land und Leuten kennen zu lernen. Wenn ich Glück habe, habe ich bis dahin auch einen Ersatz für die kleine Canon-Kamera im Gehäuse – denn die streikt jetzt endgültig – keine Chance irgendwas zu machen.

Heute war auf Arbeit eher ein wenig Ladehemmung – ich habe irgendwie nicht so toll geschlafen – und das obwohl es nicht mehr so übermäßig warm und feucht ist. Um so mehr habe ich mich gefreut, dass endlich der bestellte Card-Reader eingetroffen ist – damit konnte ich endlich mal die 16GB Compact Flashkarte aus meiner Digicam eingehend untersuchen, und siehe da, es war tatsächlich nur ein Fehler im Dateisystem. Die Bilder liesen sich mit PhotoRec ohne Probleme auslesen. Danach die Karte frisch formatiert – mal sehen wie sie sich jetzt dann schlägt. Ich weiß immer noch nicht woher der Fehler auf der Karte kam – mal sehen, ob er sich wiederholt, dann schicke ich die Karte aber garantiert als Garantiefall ein. Der Cardreader an sich ist für knapp 5 US$ auch kein Beinbruch – zumal er wirklich klein und handlich ist.

Der größere Schock kam dann daheim beim Versuch den Laptop in Betrieb zu nehmen – irgendwie war es keine gute Idee, die Festplatte auszubauen und die Bilder am Arbeitsrechner darauf zu spielen, das Windows XP hat es mir übel genommen, das es im Ruhezustand war, als ich das gemacht habe. Das ging soweit dass es sich nicht mehr starten ließ … und eine der wenigen Dinge, die ich nicht greifbar habe, ist eine Windows XP Installations CD oder einen passenden USB-Stick… Auch das Linux auf der Platte war nicht so sonderlich kooperativ, auch hier hat das Dateisystem irgendwie einen Dengel weg gehabt und zwar so richtig. Selbst ext2fsck war machtlos – und das will was heißen – es soll ja kompatibel zu dem verwendeten ext4 sein. Aber Installations CDs für Linux habe ich ja – diesmal ein Kubuntu 9.10 – mit der ärgerlichen Eigenschaft, dass der X-Server und KDE auf dem Laptop keine brauchbaren Fenster zeichnen, abgesehen vom Desktop, selbst die Startleiste ist unbedienbar … naja, wenigstens die Konsole funktioniert und ich konnte ein paar wichtige Daten, die ich nicht als Backup habe, auf einen USB-Stick sichern (allen voran die Daten meines Pulsmessers über die letzten 3 Jahre – nichts Lebensnotwendiges, aber ärgerlich allemal). Laufen war dann sowieso eine gute Idee nach dem ganzen Frust – einmal an den See und 2,5mal rum mit Sebastian. Das Wetter ist derzeit ganz brauchbar – nicht knallig heiß und vor allem nicht ganz so feucht, zumindest nicht überall … am Bach entlang merkt man es dann doch und auch in der Bebauung wird es schnell stickig … aber einen Teil hatte ich ja morgens schon abgeleistet – von daheim bis an die Metro-Station in College Park – dort hatte ich bei der Monitor-Abholung mein Rad angeschlossen… und da stand es auch noch – Ergebnis: Joggen morgens ist echt angenehm, aber mit dem Laptop-Rucksack und nicht mit den richtigen Laufschuhen, da ist Verbesserungspotential drin … Dass ich dann bei Fraunhofer erst mal duschen musste war, da noch das geringste Problem.

Nach dem Lauf habe ich dann Rüdiger gebeten, die Platte mal als externe Platte an seinen Windows-Rechner anzuschließen und Checkdisk drüber laufen zu lassen. Das hat zwar etwas länger als ne Stunde gedauert, war aber von Erfolg gekrönt – der Rechner startet wieder und bisher vermisse ich keine wichtigen Daten. Doch ziemlich robust das NTFS, hatte mich schon seelisch und moralisch drauf vorbereitet, morgen wieder Windows mit allem drum und dran zu installieren … und das auf einem Laptop, den ich nicht mehr allzu lange benutzen werde. Um so erfreulicher, dass es jetzt so alles funktioniert. Jetzt habe ich wenigstens wieder einen halbwegs funktionierenden Elektronikpark um mich rum – in der Hoffnung, dass der es jetzt noch die letzten Monate hier durchhält.

Entspanntes Wochenende …

Ja, nachdem die letzten Wochenenden und Wochen mit dem ganzen Urlaub doch reichlich stressig waren, habe ich am Wochenende erst mal langsam gemacht. Keine großen Ausflüge, sondern mal wieder solide Hausarbeit waren angesagt, angefangen mit ein wenig Aufräumen, Bad putzen und all den anderen Dingen halt auch mal erledigt gehören. Nebenher habe ich das Buch „Die Geschichte der Null“ gelesen. Ganz nett, der Anfang hat mir deutlich mehr gebracht, er ging wirklich auf die Geschichte ein, die theologisch angehauchten Betrachtungen gegen Ende kann man sich sparen.

Samstag abend haben wir noch eine kleine Runde gegrillt, zum ersten Mal hier in den Staaten, das wir das gemacht haben. Das Hähnchen und der Mais waren lecker. Ein paar technische Probleme gab es mal wieder, denn die amerikansichen Haartrockner sind auf supersicher gebaut, dafür trocknen sie auch nicht wirklich, geschweige denn, das man damit einen Grill anbekommt. Grillanzünder mit Sicherheitsfunktion (Lampenöl, Petrolium etc.) gibt es hier scheints auch nicht, den das was wir im Haus hatten, war denn doch recht leicht entflammbar, fast wie Benzin. Da wundern mich die häufigen Unfälle hier beim Grillen nicht mehr sonderlich. Einige Leute sind dann noch auf die German House Party, ich hatte diesmal keine Lust, denn irgendwie endet das doch immer im mehr oder wenig großen Genuss von alkoholischen Getränken.

Eine andere Form von Nullen habe ich dann mal wieder hier im Haushalt kennen gelernt. Unser Saarländer hat es mal wieder nicht vertragen, dass die Wirkung des Alkohols von der Party nachgelassen hat. Demenstprechend hat er mal wieder überall Streit gesucht, das sein Handy den Geist aufgegeben hat (ein weiterer Ausfall .. :-O) war dann wohl nicht wirklich lindernd. Da aber ja eh alles Sch… ist hat er auch über den gemeinschaftlich genutzten Findlingslaptop geflucht … der tauge ja eh nix, stürze dauernd ab….
Nachmittags wollten wir dann eigentlich noch zum Public Viewing des Fußballspiels. Da auch organisatorisch nix so wirklich lief habe ich angefangen selbst zu suchen, was unserem Helden auch wieder nicht gefiel … ich bin dann kurzerhand auf eigene Faust losgezogen, ich wollte mir den Nachmittag nicht durch einen übel gelaunten Mitbewohner verderben lassen.

Das der Laptop überhaupt funktioniert, ist meiner gesponsorten Festplatte zu verdanken. Die Abstürze sind den teilweise fehlerhaften Sektoren geschuldet. Aber da man ja eine geistige Null ist, doktort man an den Symptomen rum, und Hinweise nimmt man eh nicht ernst. Denn Windows ist ja schuld – kaum zu glauben, dass so jemand im 4. Semester Informatik studiert. Ich habe das Problem gestern Abend dann mal grundlegend angegangen, und habe das Windows in einen Bereich ohne fehlerhafte Sektoren verbannt, den Rest der Platte habe ich einer Linux-Installation spendiert, über Nach behandelte ich die Platte daher mit badblocks – das hat nahezu ewig gedauert, bis die Analyse fertig war.
Bernd hat sich total aufgeregt – er müsse daheim anrufen und der Laptop gehöre ja ihm … ich habe ihm dann klar gemacht, das die Platte von mir ist. Er meinte daher, ich solle die dich ausbauen – das habe ich heute früh gemacht, bevor ich den Laptop wieder zur Verfügung gestellt habe – mal sehen ob er jetzt besser funktioniert …. 😈
Es ist wohl an der Zeit das dieses Kleinkind endlich lernt, das man sich nicht immer aufführen kann wie Rumpelstilzchen, und das wenn man laufend die Leute um sich rum wie den letzten Dreck behandelt, diese irgendwann auch nicht mehr freundlich sind. Ich bin da vielleicht etwas konsequenter als andere, aber das bin ich ja aus der Zeit als Jugendbetreuer gewohnt. Nur das die Kids das relativ schnell begriffen haben … Es sind ja nicht nur die Streitereien mit mir, auch anderen Leuten stößt das Verhalten negativ auf…

Naja, ich muss es nur noch knapp 11 Wochen aushalten, dann ist die Arbeit hier auch schon rum… und ich hole heute abend meinen Ersatzmonitor ab – dann bin ich auf den Laptop der Gemeinschaft vorerst mal nicht mehr angewiesen. Ob ich die Festplatte wieder rausrücke, weiß ich noch nicht. Mal sehen wofür ich die noch brauchen kann.

Ausfälle, und noch mehr Ausfälle

Also irgendwie haben wir hier mit unserem Praktikum gerade gar kein Glück was elektronische Geräte und vor allem Laptops betrifft. Nachdem der erste Schwung ja auf kriminelle Art und Weise verschwunden ist, fallen nun nach und nach die verbleibenden Geräte aus. Mein Display ist ja schon bekannt, der Findlingslatop hat ein Problem mit der Festplatte (die ich gesponsort habe), die hat einige fehlerhafte Sektoren, und da unbedingt Windows drauf musste, raucht das gerade mit schöner Regelmäßigkeit ab, da Windows es mal wieder genau geschafft hat, in den Bereich die Auslagerungsdatei zu legen. Und dann gibt es halt mal Murks … Ich behelfe mir derzeit einfach mit einer Live-Linux CD – die schmiert dann auch nicht ab.
Heute abend hat dann Onurs Laptop den Geist aufgegeben, auch ein Festplatten-Schaden. Der lässt sich aber vergleichsweise leicht reparieren, eine Ersatzplatte haben wir gerade geordert. Mal sehen was hier als nächstes ausfällt – bin ich froh, wenn ich wieder in Deutschland bin und Zugriff auf meinen Fundus an Geräten und Händlern habe.

Auf der Suche nach einem LCD Monitor habe ich heute eine Auktion bei ebay verpasst, ich will einfach nicht übermäßig Geld in einen Monitor investieren, den ich nur ca. 3 Monate brauche und nicht mitnehmen werde. Der Versuch im örtlichen Pawn-Shop (Pfandleiher) war auch nicht erfolgreich – die haben echt ein Rad ab – für einen alten 15 Zoll LCD wollten die noch 75 US$ zuzüglich Steuern – alles was recht ist. Ich werde jetzt weiter bei ebay Ausschau halten – ein weiteres Angebot sieht recht vielversprechend aus – 15 Zoll, gebraucht und mit einem kleineren Kratzer im Display – wenn er günstig bleibt soll mir das recht sein für die verbleibende Zeit hier. Besser als nix ist es auf alle Fälle.

Einen weiteren Ausfall habe ich vor der Haustüre zu bedauern – während meiner Abwesenheit war es gut warm und keiner hat daran gedacht mal die Radischen zu gießen – einige wenige haben es überlebt – ich werde einfach noch mal nachsäen … und dann dran denken regelmäßig zu gießen.

Ich warte derzeit echt nur noch auf die nächste Nachricht der Form XYZ tut nicht mehr. Unser Kaffeemaschine hier im Haus ist auch gerade nicht funktionsfähig, da ist die Kanne gesprungen – eine neue ist bestellt und soll in den nächsten Tagen geliefert werden. Ebenso sollte wahrscheinlich morgen der bestellte Cardreader für mich eintreffen, damit ich einen Versuch starten kann meine nagelneue 16 GB Speicherkarte für die Kamera auszulesen – die streikt ja derzeit auch, ich bin fast am Überlegen ob ich sie nach dem Auslese-Versuch nicht einfach an den Hersteller schicke und um Ersatz bitte. Garantie ist ja auf alle Fälle noch drauf.

Take me home country roads

Oder auch die Interstates – ich kann sie fast nicht mehr sehen … die ziehen sich teilweise endlos.
Heute war der letzte Urlaubstag, wir haben nochmal ausgeschlafen – was sich im Nachhinein als etwas kurzsichtig herausgestellt hat….

Nach einem kurzen Frühstück, bestehend aus Bagels, Streichkäse und einer Tasse Kaffee, sind wir losgezogen und haben uns den Blueridge Parkway angeschaut. Dabei haben wir uns auch etwas Zeit gelassen und sind ca. jeden 2. Aussichtspunkt angefahren. Sehr schön, muss man einfach lassen. Irgendwann haben wir entsetzt auf die Uhr geschaut und sind verdammt erschrocken … kurz nach zwölf, und um acht wollte Ludwig in Dulles am Flughafen sein … Das Navi meinte dazu ca. neun Stunden Fahrzeit – dem entsprechend sind wir dann zugefahren. War gar nicht so einfach, denn der Blueridge war teilweise auch noch gesperrt und das Navi zu blöd eine Umleitung zu berechnen … so ein Murks! So lange man noch in North Carolina war ging es ja auch noch gut voran, 70 mph inklusive 10 Toleranz macht das 80 mph oder wenigstens 130 km/h. Schlimm wurde es dann in Virginia, nur maximal 65 mph erlaubt, auch hier fährt man wieder 10 mehr, aber das sind immer nur noch ein wenig mehr als 110 km/h. Alles andere als ein adequates Reisetempo, wenn man deutsche Verhältnisse gewohnt ist.

Auf der Strecke haben wir dann auch einen neuen Rekord fürs Tanken aufgestellt, innerhalb von 3 Minuten, Fahrerwechsel, Vorausbezahlung und 2x Toilette inklusive! Wir haben es ziemlich just in time an den Flughafen geschafft. Puh! So hatten wir uns den letzten Tag nicht ganz vorgestellt, aber es kommt halt meistens doch etwas anders als man denkt.

Es hat auch was für sich, dass ich jetzt schon daheim bin, die Waschmaschine läuft gerade, und das Auto ist auch schon leergeräumt. Morgen muss ich es nur noch abgeben und kann dann mit leichtem Gepäck in die Metro einsteigen um zu Fraunhofer zu fahren.

Atlanta und Smoky Mountains

Nach einer kurzen Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz, erwartungsgemäß haben wir kein Hostelzimmer mehr bekommen und die Hotels in der Umgebung von Atlanta haben ziemlich gesalzene Preise, haben wir gegen kurz nach acht mit der Erkundung der Stadt begonnen.

Atlanta ist recht anschaulich und hat teilweise etwas weitere Wege zwischen den Sehenswürdigkeiten. Nach einem Abstecher in den Regierungsbezirk sind wir weiter zum CNN Tower, und zum Olympia-Park (die Spiele waren 1996, wie wir dann herausgefunden haben). Sehr schön hergerichtet alles und sehr gut gepflegt. Nächstes Sightseeing Ziel war die Martin Luther King – Gedenkstätte, die neben seinem Geburtshaus auch ein Informationszentrum umfasst. Das Geburtshaus kann kostenfrei besichtigt werden, auch wenn man Wartezeit in Kauf nehmen muss. Diese kann man aber sehr gut im Visitor-Center zubringen, dieses erläutert sehr anschaulich und mit vielen Berichten von Zeitzeugen den Weg zu Rassengleichheit und dem Ende der Segregation. Die Austellung wirft auch einen kritischen Blick auf die Arbeit und das Verhalten der einzelnen Seiten. Sehr schön gemacht.
Das Geburtshaus selbst ist recht klein, daher sind auch immer nur Gruppen mit 15 Personen alle halbe Stunde drin. Es ist mit viel Liebe zum Detail restauriert und beherbergt auch einige Originale – eingerichtet wurde es gemäß den Erinnerungen der Schwester,die mittlerweile mehr als 80 Jahre alt ist, aber immer noch offizielle Besitzerin des Hauses (auch wenn die Verwaltung und Pflege mittlerweile Ranger übernommen haben).

Nach soviel Stadtbesichtigung und Geschichte stand uns der Sinn nach etwas mehr Natur. Wir sind daher gegen Nachmittag in Richtung Smoky Mountain Nationalpark – ein Teil der berühmten „Blue Ridge Mountains“ (vor allem bekannt aus dem Lied Country Roads – und schon haben wir einen Ohrwurm). Die Fahrt dorthin zog sich etwas in die Länge, wir haben mal wieder gedacht schlauer als das Navi zu sein, und haben die US-Route 19 genommen – der direkte Weg – das der mit Serpentinen und Bergüberquerungen auf einspurigen Landstraßen – eine Mischung aus Illertal, Taubertal, Schwäbischer Alb und Riedbergpass – und das über mehrere hundert Meilen, wenn auch zwischenzeitlich mal wieder ein Stück besser ausgebaut war.

Der Nationalpark ist echt sehenswert – das Panorama auf die Smoky Mountains (die heißen so weil sie oft im eigenen Nebel stecken, denn die Vegetation hier absondert) ist echt beeindruckend. Wir sind ab der Newfound Gap noch eine kurze Wanderung entlang des bekannten Appalachian Trail gewandert – es waren nur 1,7 Meilen einfache Strecke auch wenn es uns länger vorkam – der gesamte Trail ist etwa 3500 km lang – das wäre doch mal was für Albrecht’s Adventure Tours. An verschiedenen Stellen gibt es Blockhütten in denen man übernachten kann. Wir sind dann wieder nach Cherokee (dem nächsten größeren Dorf) zurück gefahren und haben uns hier eine Unterkunft genommen, ein Doppelzimmer für 39 US $, da kann man nicht klagen, das Niveau ist ungefähr Jugendherberge ohne den Gemeinschaftstouch. Morgen ist der Urlaub denn auch bald zu Ende – Ludwig fliegt abends um neun von Washington aus. Da haben wir noch ein paar Kilometer Strecke vor uns, aber wir werden noch den so viel beworbenen Blue-Ridge Parkway entlang fahren, ein Highway der als Arbeitsbeschaffungsmasnahme während der großen Rezession entstand. Wird sicherlich interessant.

Aufbruch ins Unbekannte

Nachdem wir uns heute morgen von Sue und Steve verabschiedet haben, war das nächste Ziel Savannah – eine etwas kleinere Stadt an der Ostküste. Mal wieder das übliche Prozedere, rauf auf die I-95 und nach Norden – für ca. 2h Fahrt.

Savannah an sich ist recht nett anzuschauen und hat sehr viele kleine Parks, die mich teilweise an den Almenhof in Mannheim erinnern – nur ein wenig ausgedehnter. Eine schöne Sache sind die kostenfreien öffentlichen Verkehrsmittel, angefangen beim Bus und der kleinen Straßenbahn in der River Street, bis hin zu den Fähren über den Savannah-River.
Die River Street ist das Zentrum der Stadt und deutlich touristisch geprägt, aber es gibt auch leckere, handgemachte Süßigkeiten, wir konnten live mit anschauen wie Bonbons aus einem großen Block Rohmasse hergestellt wurden. Verkostung inklusive.
Die Fahrt mit der Fähre eröffnet einen etwas anderen Blick auf die Stadt.

Das wir kein festes weiteres Ziel haben, rächt sich gerade etwas – wir haben irgendwie etwas zuviel Zeit übrig, wenn wir direkt in Richtung Washington fahren würden wären wir einen Tag zu früh da. Wir werden daher jetzt einen Abstecher nach Atlanta machen um uns das mal etwas genauer anzuschauen, den Heimweg werden wir dann über den bekannten Blue-Ridge Highway entlang der gleichnamigen Berge machen. In Atlanta haben wir jetzt auf die Schnelle kein Zimmer mehr gefunden, daher werden wir einfach mal sehen, und zu aller Not im Auto übernachten. Brenner und Nudeln, sowie etwas Wasser und einen Topf habe ich ja dabei.

Entspannung und Treffen mit Sue und Steve

Nachdem gestern Action angesagt war, haben wir es heute etwas ruhiger angehen lassen. Das fing damit an, dass wir erst mal ausgeschlafen haben und erst um kurz vor zehn aufgestanden sind. Wir haben ja Urlaub.

Danach sind wir erst noch an zwei Outlet Malls in Orlando vorbei – einerseits zum Einkaufen, andererseits auch um ein kurzes Frühstück einzunehmen mit einem Kaffee und einem großen Blueberry-Muffin. Im Nike-Shop habe ich dann das erste Mal zugeschlagen – und mir ein paar Sandalen geleistet – die Sportschuhe sind zwar schön und gut, aber gerade bei dem feuchten Wetter einfach nicht das Wahre. Und für 42 US$ ein Paar von Nike das gut passt – warum nicht.

In der zweiten Mall habe ich noch Ausschau nach Sonnenbrillen gehalten, aber die waren mir mit rund 180 US$ dann doch zu teuer, auch wenn meine langsam aber sicher auseinander fällt. Vielleicht kaufe ich mir ja noch eine neue am Ende des Praktikums, oder dann wenn meine endgültig nicht mehr zu gebrauchen ist. Auch war es ein Problem gescheite Brillen zu bekommen die einerseits ausreichend getönt sind, aber auch passende Gläser bieten die sich zum Radfahren eignen.
Richtig groß eingekauft habe ich dann im Levis-Shop – ich habe mich mit Jeans und zwei kurzen Jeans Hosen eingedeckt – insgesamt 6 Stück, für rund 120 US$ da kann ich echt nicht klagen – und da eine meiner Jeans schon Auflösungserscheinungen zeigt, wurde es denn auch wirklich höchste Zeit für diesen Einkauf. Muss nur noch sehen wie ich das alles nach Deutschland zurück bekomme.

Weiter ging es in Richtung Dayton Beach – „The worlds most famous beach“. Der ist nicht unbedingt bekannt dafür dass es ein besonders toller Sandstrand ist, sondern dafür das der Sand dort ziemlich hart ist. So hart, das man anfänglich darauf Autorennen (Nascar) ausgetragen hat. Der Sand ist verdammt fein, kein Vergleich zu dem was ich aus Portugal oder auch Lanzarote kenne – etwas in der Art wie 120er Schmiergelpapier. Ein klasse Pealing. Ins Wasser bin ich natürlich auch, aber es war dann doch recht kalt und zu flach, außerdem gab es keine gescheiten Wellen – irgendwie etwas fade. Als das Wetter sich dann auch noch zugezogen hat, sind wir losgefahren – gerade rechtzeitig, denn es fing an zu Regnen, als ich den Motor angeworfen habe – fast wie auf Knopfdruck.

Das Ziel war klar – Jackson Ville. Von Dayton Beach nochmal rund 140 Meilen (ca. 215 km) – ich habe mal wieder gemerkt, das Florida verdammt flach ist – einzig wenn es mal über einen Bach oder Fluß geht, gibt es eine Erhebung. Dank Navi haben wir das Haus von Sue und Steve sicher gefunden.

Die Begrüßung war super herzlich. Es gibt ja auch eine Menge zu erzählen, wenn man sich rund 7 Jahre nicht gesehen hat. Wir sind dann noch zum Essen nach Amelia Island gefahren, rund eine Viertelstunde und sowas wie der „alte“ Stadtkern hier, mit vielen Geschäften und Kneipen. Wir waren lecker Seafood essen. Von Krabbenküchlein (Crabcake) über Schrimps und Fish bis hin zu Muscheln war alles geboten. Es war so eine Art „von allem etwas“. Wir haben alle ganz schön spachteln müssen, aber es gibt ja Doggy-Bags hier um die Reste mitzunehmen. Viel ist es nicht mehr. Interessant war auch die Vorspeise – wir wollten endlich alle mal wissen wie Aligator schmeckt – daher gab es als Vorspeise fritierten Aligator-Schwanz. Vom Geschmack her ähnlich wie Schrimps nicht ganz so intensiv nach Fisch schmeckend und etwas zäher in der Konsistenz – nichts was ich unbedingt immer essen müsste, aber auch mal ganz gut zu wissen wie sowas schmeckt.
Sue hat es sich nicht ausreden lassen, zu zahlen, also habe ich hinterher wenigstens eine Runde Eis geschmissen, auch wenn das natürlich etwas hinkt. Vor allem weil jeder nur eine kleine Portion gegessen hat, wir waren derart vollgefuttert – da hat nicht mal mehr viel Eis reingepasst.

Abends wollte ich noch eine Bilderschau machen. Leider gibt es ja immer noch das Problem mit dem Laptop, und Sues Rechner hat schon den aktuellen Standard HDMI, aber keinen Adapter mehr nach VGA (was ja auch 2 Generationen wären) ergo nix mit Bilder direkt vom Laptop anschauen. Gut das ich einen Schwung Backups daheim auf dem Server habe, ich habe dann mal einen kleinen Schwung zusammen gemacht und direkt hierher transferiert auf Sues Rechner. Wie praktisch so dezentrale Backups doch sein können.

Ich werde vor Ende meines Praktikums hier noch eine DVD (oder auch 2 brennen) und Sue zuschicken. Wenn ich wieder in Deutschland bin, werde ich mich mal um einen Zugang zu meinem Webserver bemühen, damit man Bilder leichter miteinander austauschen kann. Ich habe da schon ein paar Ideen, was ich da machen könnte – mal sehen was ich davon umsetzen kann.