Tiefschläge in kurzer Folge

Was soll aus dieser Woche noch werden – irgendwie habe ich gerade das Gefühl es geht bergab und zwar nicht mit einigen wenigen Prozenten sondern so richtig kräftig. Aber ich nehme mal an, das ist wieder mal so ne Phase wo sich vieles einfach verdichtet und angesammelt hat, was jetzt dann so richtig durchkommt.

Falls sich einige geneigte Leser mal wieder fragen sollten, warum ich sowas hier reinschreibe – das hat eine recht einfache Erklärung: Ich habe jahrelange vieles immer wieder in mich hineingefressen und nach außen hin getan als wäre alles in bester Ordnung. Aber das war es eben nicht – also mache ich mir mittlerweile gewisser Maßen „Luft“. Das geschieht nicht völlig unreflektiert, aber ich habe die Erfahrung gemacht: Aufgeschrieben und veröffentlicht und schon fühlt man sich etwas besser – ob das jemand liest und Anteil nimmt ist erfahrungsgemäß völlig egal, auch wenn ich mich über Feedback natürlich freue.

Angefangen hat es am Montag – nach der kurzen Nacht aufgrund des Public-Viewings war ich sowieso nicht ganz auf der Höhe – richtig fit wäre etwas anderes gewesen. Aber so rödelt man sich halt durch den Tag – Arbeit gibt es genug. Auch wenn mir so recht keine kreativen Ideen kommen wollen, die Hauptarbeit geht doch irgendwie auch ohne große Ideen.
Nach getaner Arbeit noch Einkaufen und dringendst die Bilder für die Dia-Show am Dienstag vorbereiten (das hatte ich der Laufgruppe versprochen, daran halte ich mich dann auch) – so recht in Schwung gekommen bin ich dabei nicht, vielmehr schleppte sich das sehr zäh hin. Immerhin: das große Sortieren hatte ich schon erledigt, einzig das Zusammenstellen fehlte noch. Was erstaunlich aufwändig ist, sind die Titelfolien und Erläuterungen zwischendrin – hätte ich so nicht erwartet aber man lernt ja.
Nebenher wollte ich mich mit mit jemanden aus Freiberg per Chat unterhalten – statt ein paar netten Worten bekomme ich eine ziemlich gesalzene Kritik bezüglich meinem letzten Blogeintrag um die Ohren gehauen – mit der Konsequenz das ich wohl an die Freiberger Ecke erst mal einen Haken dran machen werde und sie wohl die nächsten Wochen und Monate einfach meiden werde (zeitlich bin ich sonundso knapp dran). Innerlich fühle ich mich nach der Aktion einfach komplett „abserviert“ und „fertig“. Die Arbeit an der Dia-Show ist damit nicht weniger geworden – im Gegenteil es schleppt sich noch mehr hin – aber irgendwann mache ich dann doch einen Schlussstrich – es ist mal wieder nach 0:00h geworden. Der Rest muss Just-in-time erfolgen – immerhin habe ich ja die Möglichkeit der Gleitzeitnutzung.

Mit dem Gedanken jetzt mal wieder völliger Single zu sein und dem innerlichen Druck mit der Präsentation fertig zu werden schlafe ich überhaupt nicht gut. Mehrfach bin ich aufgewacht – bleierne Müdigkeit am Morgen ist dann nur noch eine bekannte Folge. Immerhin packe ich es am Morgen dann recht zügig die noch fehlenden Bildbeschreibungen einzuarbeiten. Lehre: Früher anfangen und nächstes Mal nicht mehr soweit kommen lassen, dass es just-in-time sein muss.

Auf Arbeit wird der Stress auch nicht gerade weniger, zudem hat sich für heute ein Bewerber um eine Praktikumsstelle angesagt. Eigentlich hatte ich ihn für 14:00h einbestellt – er taucht aber nicht auf. Um 17:00h meldet sich dann die Pforte bei mir, er wäre jetzt doch da … ich bin gerade schon damit beschäftigt meine Sachen fürs Lauftraining zusammen zu packen. Aber dennoch nehme ich mir die halbe Stunde Zeit, wenn er schon mal da ist.

Ich freue mich richtig aufs Training und auch auf den Bilderabend im Anschluss – schon im Training ergibt sich, dass wohl wenige Leute kommen – da ich keinen intensiven Kurzstreckenlauf vor der anstehenden Ulmer Laufnacht brauchen kann, bin ich nach kurzer Zeit dann doch wieder alleine unterwegs. Ob das so gut ist weiß ich in dem Moment nicht so recht. Da ich auch meinen Pulsmesser daheim vergessen habe, jogge ich völlig ohne Kontrolle wie zu meinen Anfangszeiten – recht bald habe ich aber einen Rhythmus gefunden der mir angehm ist. Nun, nachdem die körperliche Seite eingestellt ist beginnt der Kopf zu arbeiten – diverse Dinge gehen mir durch den Kopf, ich fühle mich selbst teilweise unfähig, teilweise allein gelassen, das ganze Spektrum der Emotionen ist geboten, größtenteils negativ geprägt von eigenen Vorwürfen, Versäumnissen etc. So trotte ich weiter konstant vor mich hin, komme nach Ladenburg, dem Wendepunkt meiner Strecke – zurück geht es auf der anderen Neckarseite – bis an die Ebertbrücke will ich kommen, bis zur Kurpfalzbrücke laufe ich am Ende dann doch – die 1,5km mehr machen es auch nicht mehr fett. Die Stimmung wird langsam besser, eine gewisse innerliche Ruhe kehrt ein. Gut wäre immer noch etwas anderes, aber zumindest das schlimmste Tief habe ich hinter mir gelassen, so kommt es mir zumindest vor.

Am Sportplatz ist schon keiner der wenigen Kollegen mehr anwesend, ich dusche und fahre zum Treffpunkt für den Bilderabend – dort erfahre ich dann: Wir wären nur zu dritt, daher lassen wir es gleich ganz. Frust keimt auf, für was habe ich dann die Nacht- und Frühschicht gemacht? – Egal sei es drum, kann man nix machen. Immerhin komme ich diesmal früher ins Bett.

Was für eine Woche und was für ein Wochenende

Wow – da liegt der Tauchurlaub (auch wenn er nur kurz war), gerade mal eine Woche zurück und das nächste intensive Event steht schon in den Startlöchern – am kommenden Wochenende steht zum 3. Mal für mich die Ulmer Laufnacht auf dem Programm – 100km durch die Nacht laufen.

Aber irgendwie ist es mit dieser Veranstaltung wie verhext – ich bin die letzten Wochen mal wieder fast nicht zum Training gekommen – von Langstrecken-Übungen keine Spur. Irgendwas muss da anders werden, ich habe nur noch keine rechte Idee wo ich anfangen soll. Und genauso gings mir auch die letzte Woche: Es geht alles Schlag auf Schlag – eigentlich ja ein gutes Zeichen – so lange man nicht aus dem Takt kommt – und genau da liegt der Hund begraben.

Am Montag sah die Welt noch richtig rosig aus, klar ich kam ja frisch aus dem Urlaub und hatte dementsprechend Energie getankt. Da kam es um so gelegener, dass vor meiner Haustüre noch Lieblingsbaumarkt (auch bekannt als Sperrmüll) war – bewaffnet mit einem Akkuschrauber und einem kleinen Satz Werkzeug bin ich losgezogen. Es gab reichlich gutes Material in größeren Querschnitten im Angebot – wenn auch vieles davon Nadelholz war. Dazu eine ganze Reihe Bettrahmen, diese sind immer sehr ergiebig in Sachen Multiplex und Buchenleisten. Ehe ich es mich versehen hatte, waren drei Einkaufswagen voll (auch der stand beim Sperrmüll rum) zusammen gekommen, mein Auto rappelvoll und die Uhr zeigte irgendwas gegen 1:00h in der Frühe.

Der Dienstag lief daher etwas schleppend an – kein Wunder nach der langen Nacht des Einkaufs. Aber natürlich bin ich noch zum Training gegangen – wenigstens ein klein wenig wollte ich was gemacht haben. Und so bin ich dann doch eine Runde von 16km gelaufen – diesmal mit vielen Treppen und Kringeln – schaden kann das sicherlich nicht. Noch ein Kleinigkeit zum Abendessen gemacht und ein wenig die Korrespondenz aussortiert die während des Urlaubs aufgelaufen ist – ratz fatz wars schon wieder kurz nach elf …

Mittwoch: Das Training hat sich doch etwas bemerkbar gemacht – aber ich habe ja Gleitzeit, da macht es mir erst mal wenig, wenn ich ne halbe Stunde früher oder später aufschlage. War denn doch auch ein kurzweiliger Arbeitstag, denn nachmittags stand ich in Lampertheim beim THW für das Public-Viewing auf der Matte. Trotz sehr wechselhaftem Wetter waren einige Leute gekommen – der Auf- und Abbau jedesmal ist aber doch eine Hausnummer die gestemmt sein will. Kurz nach 0:00h war dann der letzte Brocken weggeräumt und die Einsatzbereitschaft wieder gegeben. Aber da steht ja noch so ein volles Auto vor der Tür – das musste noch zu Martin – zum Entladen und Einlagern der Sperrmüll-Ausbeute.
Da einige Dinge noch entbeint werden mussten, habe ich das gleich noch miterledigt – dankenswerterweise hat uns Steppes dabei auch noch tatkräftig unterstützt. Eigentlich hatte ich das Gefühl es läuft recht zügig – aber der Blick auf die Uhr im Auto sagte dann doch etwas anderes: 2:00h in der Frühe als wir bei Martin los sind. Bis ich dann Steppes noch heimgefahren hatte und selbst daheim war zeigte das Zeiteisen 3:00h an. Puh! So war das nicht gedacht gewesen.

Somit habe ich den Donnerstag sehr spät begonnen – eher ungewöhnlich für mich. Da noch Einkäufe und THW-Ausbildung anstanden bin ich aber dennoch um kurz vor 16:00h schon wieder los. Zudem habe ich noch die restlichen Sperrmüllteile die in der ersten Fuhre nicht mit nach Lampertheim gehen konnten (weil kein Platz im Auto war) eingeladen – dabei ist mir auch noch einiges weiteres an Material in die Finger gefallen, dass bei Martin besser aufgehoben ist – einfach weil es mir an adequaten Bearbeitungsmöglichkteiten fehlt. Daher war das Auto schon wieder der Lastenesel – diesmal inklusive Gepäckträger. Zusammen mit Steppes bin ich dann nach Lampertheim zur Ausbildung gefahren – und hinterher wieder bei Martin vorbei – diesmal nur einlagern, aber bis ich daheim war – man ahnt es schon: wieder kurz vor 1:00h in der Frühe …

Freitag war ich dann derart fertig, dass ich sehr spät erst aus dem Bett gekommen bin – den Wecker habe ich gleich beim ersten Klingeln richtig erwischt und abgestellt. Ein eindeutiges Zeichen: So sollte das nicht dauerhaft weitergehen – sonst ist der nächste Urlaub so schnell fällig. Auf Arbeit lief dann auch recht wenig kreatives – aber unproduktiv war ich keinenfalls – ich habe mich mal wieder um den ganzen lästigen Kleinkram gekümmert, der mittlerweile aufgelaufen war – unter anderem Dokumentation des aktuellen Standes und so weiter. Arbeit die auch mal sein muss.

Abends dann noch Lauftraining – diesmal alleine, am Verein habe ich dann noch meine Eltern getroffen und das Abendessen mit erledigt – nur um kurz danach meine Sachen daheim abzustellen, das Auto zu schnappen (leer diesmal) und in die City zu fahren. Dort noch die Tauchsachen richten, denn Raimund aus der Schweiz kam ja noch zu Besuch vorbei. Ihn habe ich dann um kurz nach 22:00h am Bahnhof abgeholt.

Samstag wollten wir etwas länger schlafen – das hat sich recht bald gerächt – wir waren etwas knapp dran und auch der Einkauf von Grillagen musste abgebrochen werden, damit wir wenigstens noch halbwegs pünktlich am See waren. Der Tauchgang an sich war dann echt entspannend – ich war schon eine Weile nicht mehr im Marx’schen Weiher bei Altrip – aber schön wars auf alle Fälle. Von einem vollgelaufenen Handschuh bei mir und beiden vollgelaufenen bei Raimumnd mal abgesehen. Über Mittag eine kurze Pause bei Heinz am Campingplatz bevor es in die zweite Runde ging – diesmal nur noch Raimund und meine Wenigkeit – Albrecht hatte eine Schichtvertretung anggriffen und Heinz fand es als Nasstaucher doch etwas kühl. Sei es drum – auch diese Exkursion war echt entspannend – jede Menge Junfische – von Hecht über Sonnebarsch bis hin zu Karpfen und Krebsen war alles geboten. Raimund ist gegen Nachmittag dann weiter in Richtung Köln gefahren. Ich habe den Tag in Seckenheim im Garten ausklingen lassen. Verpflegung auf dem Straßenfest – eine gewisse Schadenfreude über die Abwesenheit des THW OV Mannheim kann ich nicht leugnen – die Gerüchteküche sagt, dass es an Personal mangelt – als ob mich das noch wundern würde …

Sonntag hat sich mein Körper dann die Erholung beschafft die er gebraucht hat – als ich aufgewacht bin war es bereits halb zwölf. Damit kamen einige Dinge nicht mehr in Frage – unter anderem ein mögliches Lauftraining in Lampertheim und die verbleibende Montage meines letzten Korpus für unter die Arbeitsplatte. Stattdessen mache ich mich mit etwas Mühe an die Vorbereitung des Bilderabends für die Laufgruppe – der ist am Dienstag – die Bilderauswahl ist ja schon getroffen, aber das Beiwerk in Form von Texten und Landkarten fehlt noch … Immerhin schaffe ich den Anfang bevor ich mich schon wieder auf den Weg in Richtung Lampertheim – zum letzten Spiel in der EM-Gruppenphase. Bis da abgebaut war zeigte die Uhr aber auch schon wieder an, dass der Montag bereits begonnen hat.

Fazit: Noch so ne Woche muss nicht sein, aber ich kann derzeit noch nicht so recht ein Ende der Stressphase absehen – bleibt nur die zusätzliche Menge nicht weiter anwachsen zu lassen. Immerhin ein ganz dünner Lichtblick steht da schon am Horizont: Ende Juli habe ich anderthalb Wochen „Aktiv-Urlaub“ mit der THW-Jugend beim Bundesjugendlager in Landshut – sicherlich auch anstrengend aber auf eine andere Art und Weise. Und mit der Laufnacht in Ulm ist auch ein wichtiger Meilenstein für die diesjährige Laufsaison genommen. Danach ist erst mal Ruhe bzw. nur noch kleinere Veranstaltungen stehen im Programm.

Tauchurlaub in Horka

Nach fast sechs Jahren (damals war es direkt im Anschluss an mein erstes Bewerbungsgespräch) bin ich mal wieder ins Tauchgebiet bei Kamenz gefahren. In der Umgebung dort wimmelt es nur so von gefluteten Steinbrüchen, viele sind zum Tauchen freigegeben und an vielen findet sich auch eine eigene Tauchbasis. Insgesamt also ein gut erreichbares Tauchgebiet mit reichlich Alternativen.

Die Anreise gestaltete sich diesmal etwas ungewöhnlich, nämlich gestaffelt: Von der Dienstreise in Berlin ging es los. Hennigsdorf als Ausgangspunkt – natürlich hatte ich mich wieder mal etwas festtackern lassen – prompt ging es ab dem Werk erst mal zu Fuß bis an den Bahnhof – den Bus habe ich nur noch von hinten gesehen. Was mich gewundert hat – laut Uhr war ich pünktlich – aber was solls. Mit der traurig berühmten und gescholtenen Berliner S-Bahn ging es in Richtung Gesundbrunnen, dort rein in den EC und dann erst mal ausruhen – auch wenn der Zug in Berlin beinahe jede Milchkanne migenommen hat: Gesundbrunnen, Hbf, Südkreuz – aber dann ging es gemütlich weiter. Die Ruhephase tat auch mal richtig gut, nach fast 3 Tagen permanent Schulung halten und Fragen beantworten war ich doch etwas fertig. Aber tatenlos war ich nicht – ich habe mir die Tage nochmal durch den Kopf gehen lassen – immerhin waren doch einige Fehler und Probleme aufgetaucht, die ich bisher so nicht kannte oder nicht berücksichtigt hatte.

Schnneller als ich gucken konnte kam auch schon die Ansage: „In Kürze erreichen wir Dresden Hauptbahnhof“. – Schnell den Laptop zusammenpacken und raus aus dem Zug – weiter geht es erst mal per Straßenbahn – raus ans Elbe-Center – eine etwas ungewohnte Perspektive für mich. Kurze telefonische Abstimmung mit meinem Vater – der steckte im Stau fest – also fällt mir die Aufgabe zu, im Elbepark einzukaufen. Daher kurz das Kaufland gestürmt bevor es zumacht. Einkaufen für 3 Personen – schon etwas ungewohnt für mich als normalen Single-Einkäufer. Interssant wurde dann natürlich das „Verladen“ denn einfach den Wagen ans Auto schieben ging ja nicht. Aber es ist erstaunlich wie viel Dinge doch in einen kleinen Trolli („Carry-on-Size“) und einen Laptop-Rucksack passen. Natürlich zusätzlich zu meinem ganzen Gepäck. Ich hatte ja aber auch bewusst sparsam gepackt. Kurze Zeit später traf dann auch der schlachtersche Taxi-Service ein. Flugs alles in Auto, Fahrerwechsel und weiter geht es gen Horka. Den Verwalter hatte ich schon vorab informiert, dass wir wohl etwas später kommen würden. An dem Abend war dann nix mehr mit Tauchen, nur noch ein kurzer Rundgang um den See und eine Einweisung in die Örtlichkeiten an der Basis. Dann war es aber auch schon kurz vor elf und ein natürliches Limit erreicht.

Da wir ja einen Tauchurlaub geplant haben, hat der Feiertag gleich entsprechend begonnen – noch vor dem Frühstück einen ersten Tauchgang – Torsten wollte ja erst etwas später im Laufe des Tages kommen. Ich habe noch etwas Probleme mit der Tarierung des Trockentauchanzugs gehabt, zusätzliches Blei hatte ich ja aber mit auf die Packliste – nur eben nicht an den Gurt gepackt. Daher eher etwas tiefer als geplant, aber dann treibt es mich wenigstens nicht so sehr nach oben. Erste Amtshandlung nach dem Tauchgang: Zusätzliches Blei raussuchen und anhängen.

Nach dem Frühstück die nächste Runde in den Steinbruch – diesmal absichtlich richtig tief an den Boden des Steinbruchs auf 33 Meter, saukalt mit 7°C – zumindest bei meinem Vater im Nasstauchanzug – mir war im Trockentauchanzug nicht so kalt – allenfalls die Finger waren aufgrund des fehlenden Druckausgleichs mit dem Tauchanzug ein wenig schwergängiger als sonst. Immerhin haben wir noch den Haushecht im See gesehen – ein recht kapitaler Brocken, der sich aber auch von nichts sonst aus der Ruhe bringen ließ. Ansonsten war die Sicht eher mäßig. An der Plattform vor der Ausstieg habe ich dann in aller Gemütlichkeit noch eine Runde Blei-Jonglieren gemacht – jetzt habe ich endlich die richtige Masse Blei bestimmt um effektiv im Trockentauchanzug unterwegs zu sein. Nachteil: Momentan brauche ich zwei Bleigurte, da ich kein bleiintegriertes Jacket habe. Die Wunschliste für die kommende Boot habe ich schon mal um den entsprechenden Eintrag erweitert.

Während der Mittagspause ist dann auch Torsten eingetroffen, nun gings ab sofort zu dritt ins Wasser: zweimal trocken, einmal nass. Diesmal gerade aus rüber und dann wollten wir eigentlich in den Arm mit der Quelle, aber wir haben wohl den Einstieg etwas verpasst und sind dann in den beiden anderen Armen unterwegs gewesen – auch nicht schlecht, auch wenn die Sicht weiterhin hinter dem zurück geblieben ist, was ich von dem See in Erinnerung hatte.

Beim Abendessen haben wir uns recht nett mit der Baseninhaberin und einigen Tauchkollegen aus Hof unterhalten, gemeinsames Grillen inklusive. Zum Abschluss des Tages gabs dann noch einen Nachttauchgang. Torsten hat uns dabei etwas verführt – nach anfänglich striktem Kompass-Kurs sind wir dann doch entgegen dem Uhrzeigersinn den See rum – einige nette Details wie einen Porzellankürbis und einen Clown in der Nische gabs denn doch zu sehen.

Den nächsten Tag haben wir dann etwas weniger tauchlastig angehen lassen – nach einem gemeinsamen Frühstück ein erneuter Versuch das Motorrad und das Pumpenhaus zu finden – dazu sind wir diesmal an die Boje heran geschwommen und dann eine gemütliche Fahrstuhlfahrt nach unten bis an den tiefsten Punkt des Sees. Das Pumpenhaus habe ich dabei wohl knapp verfehlt – den Zigarettenautomaten haben wir dafür gefunden, ebenso den Arm mit der Quelle. Ein recht langer Tauchgang, aber sehr angenehm muss ich sagen.

Nachmittags haben wir uns mit Elke aus Hof zusammengetan – nach Fußball war uns dann doch nicht zu Mute. Der Tauchgang an sich war bis auf einen vereisten Automaten und dem damit verbundenen Abbruch ganz gut und entspannt. Aber wir sind doch alles Profis – von daher ist auch ein abblasender Automat kein übermäßiges Drama, wofür übt man sonst immer wieder im Schwimmbad. Den Nachttauchgang haben wir dann abgesagt – schade drumm.

Samstag – Zeit mal ein paar andere Steine anzuschauen – Torsten musste zu einer Sitzung nach Dresden. Mit Albrecht kurz einkaufen und dann weiter in Richtung Steina – dort einmal in den See – aber der war von der Sicht her auch keine Offenbarung – von der Kälte mit 6°C ab 15m mal ganz abgesehen – hier war auch mal wieder der Nasstaucher der limitierende Faktor. Das Boor haben wir kurz gestreift, aber für die Telefonzelle oder die Lore war es dann doch etwas zu frisch.

Nächstes Ziel war Bischeim-Häslich – die Prelle ist ein bekanntes Tauchgewässer. Dementsprechend voll war es auch – aber auch hier: Sicht? – Fehlanzeige, das Wrack haben wir nicht gefunden, dafür aber eine vollständige Umrundung auf rund 7m gemacht – auch mal nicht schlecht. Mit meiner Ausrüstung und auch der von Albrecht wäre ein Abstieg auf die maximal möglichen 46m aber auch nicht sinnvoll gewesen – zumal ab ca. 20m nur noch Dunkelheit vorherrschte. Das Wasser ist auf dieser Tiefe zwar wieder klar, aber die oberhalb liegende Schicht mit Trübstoffen lässt einfach kein Licht nach unten durch. Aber da wir ja tauchen gehen um etwas zu sehen und nicht nur um Tiefenrekorde aufzustellen oder das Equipment auf die Probe zu stellen haben wir das sein gelassen.

Der Sonntag ist dann absolut tauchfrei ausgefallen – nach dem Frühstück stand das großes Packen an – Taucher haben irgendwie doch zuviel Gerödel dabei – aber ein großes Auto steckt auch das recht gut weg. Damit auch wenigstens etwas Kultur mit rüber kam, sind wir noch nach Bautzen gefahren und haben uns dort die barocke Altstadt angeschaut – ganz interessant gemacht. Noch ein Mittagessen im Senfrestaurant samt Senfeinkauf und dann ging es auch mal wieder meine Lieblingsautobahn die A4 gegen Heimat.

Nicht eingeplant war der Stau ab Bad Hersfeld bis kurz vor Frankfurt – wir sind ihn über die A7 und A66 (bzw. wo sie noch fehlt über die B40) umfahren – eine Menge Gekurve aber besser als Stehen. Ganz ohne Stau ging es aber auch nicht ab – teilweise mit der Umleitung der Umleitung – aber auf der B40 half auch nur: Augen auf und durch. Dafür waren wir erstaunlich früh in Mannheim, kurz vor 20:00h wars dann soweit. Nur noch die Material-Pflege und ein wenig Aufräumen, kurz was Essen und dann gings die letzte Etappe mit der Straßenbahn heimwärts, so wie der Tripp vor einer Woche begonnen hatte. Insgesamt ein schöner Ausflug, auch wenn ich am Ende von der ganzen Fahrerei doch etwas erschöpft war.

Kurzurlaub in Freiberg

Die  kurze Woche verbringe ich in Berlin, genauer gesagt bei Berlin: Für die von mir betreute Datenbank gibt es viele Neuerungen und auch Fragen der Benutzer. Daher haben wir eine Runde Schulungen sowie Feedback angesetzt. Auch ich werde testweise mal wieder Daten erfassen um zu sehen ob meine Ideen überhaupt so richtig waren oder ob ich mich vielleicht an einigen Stellen in Sachen Benutzbarkeit doch geirrt habe (immerhin soll Irren ja immer noch menschlich sein).

Da ich das verlängerte Wochenende sowieso in der Nähe von Dresden mit Tauchen verbringen werde und zudem noch die Rückgabe einiger persönlicher Habseeligkeiten an meine verflossene Freundin anstand, habe ich kurzerhand bereits das vergangene Wochenenade in Freiberg verbracht – von dort aus ist es nicht mehr ganz so weit nach Berlin – ich finde persönlich, es spart mir eine ganze Menge Stress und ich bin ausgeruht am Montag morgen frühs im Werk dann für Fragen verfügbar, wenn die Mitarbeiter auch anwesend sind. Zudem gibt es wertvolle Informationen rein aus der Beobachtung der Abläufe.

Da mein Vater auch nach Dresden zum Tauchen kommt, habe ich darauf verzichtet meine eigenen vier Räder nach Freiberg mitzunehmen – stattdessen gab es ein Novum meinerseits: Ich bin zum ersten Mal als Mitfahrer bei der Mitfahrgelegenheit mitgefahren. Alles wunderbar, pünktlich schnell und sogar halbwegs bequem – irgendwie muss ich wirklich mal über ein neues Auto nachdenken wenn man so die Annehmlichkeiten in moderneren Fahrzeugen sieht. In Mannheim an den Hauptbahnhof zu kommen ist für mich ja ein bekanntes Prozedere. Eine kleine Weltreise schon fast, aber es geht ja fast direkt vor der Haustüre aus los. Die Fahrt war lustig, wir haben uns alle gut unterhalten. Daran konnte auch die Vollsperrung der A72 wegen eines umgestürzten LKW nichts daran ändern. Die 50km Extra über die A9-A4 Kombination (Hermsdorfer Kreuz) waren erstaunlich stauarm.

Etwas langwieriger gestaltete sich dann schon die Fahrt von Chemnitz-Center an den Hauptbahnhof – immerhin: Der Bus fuhr pünktlich und dank einiger Minuten Verspätung habe ich sogar noch den Interregio nach Freiberg nehmen können – insgesamt nochmal ne knappe Stunde Fahrt. Zum Abschluss ging es weiter auf Schusters Rappen. Meine Orientierung in Freiberg braucht noch ein wenig Feinschliff, aber das wird sich schon geben. Untergekommen bin ich bei einer Freundin meiner Ex – Sie ist ein echt gute Seele, ich muss schon sagen, dass ich sie richtig gern habe. Der erste Abend war denn auch recht kurz – denn selbst Mitfahren schlaucht irgendwie. Um so besser habe ich geschlafen – diesmal gleich auf dem Boden – mein Rücken hat mir mal nicht weh getan wenn ich in Freiberg schlafe – irgendwie ein Novum.

Den nächsten Tag haben wir ganz gemütlich angehen lassen – nach einem ausgiebigen Frühstück habe ich die persönlichen Dinge meiner Ex in einem Karton verpackt und bei ihr abgestellt – anwesend war sie leider nicht. Ich weiß nicht wie das ausgegangen wäre, aber wahrscheinlich war es so doch die bessere Lösung für beide Seiten. Da das Wetter schön war bin ich mit ihrer Freundin noch etwas spazieren gewesen – einmal in den Stadtwald. Leider hatte das Wald-Café aus nicht näher bekannten Gründen geschlossen. Daher sind wir zurück Richtung Freiberg gewandert und haben dort einen Stopp im Eiscafé gemacht – sehr lecker muss ich sagen. Nach etwas Fußlüften und erholen sind wir dann Abends noch in den örtlichen Irish-Pub, das „Miners“ – urige Atmosphäre und gutes Essen. Zum Abschluss noch einen guten Whisky (Bowmore schmeckt mir wirklich ausgezeichnet) – dabei haben wir uns über die vielen Facetten des Lebens unterhalten. Und ehe wir uns versahen war es schon fast wieder Mitternacht – aber kein Problem – wir haben ja Wochenende.

Den fehlenden Schlaf haben wir dann am Sonntag nachgeholt – ich habe richtig gemerkt wie der Stress im Körper bei mir langsam nachgelassen hat und vieles wieder ins Lot gekommen ist – die Abgeschlagenheit und auch die teilweise etwas gespürte Unruhe/Dünnhäutigkeit waren weg. Ich denke das wird noch besser wenn ich mal wieder eine ganze Woche Urlaub habe. Den Nachmittag haben wir bei einem Kumpel verbracht – ein wenig DTM-Rennen anschauen, fachsimpeln und einfach die Seele baumeln lassen. Eine kleine logistische Aufgabe hat dann das Ganze abgerundet – die DVD-Sammlung wollte ohnehin mal sortiert werden – dabei habe ich ihn tatkräftig unterstützt. Eine mir völlig neue Erkenntnis: Es gibt eindeutig mehr Filme die mit S beginnen als man denkt… der Stapel war mit Abstand der höchste. Zum Abschluss noch eine Runde Pizza, bevor ich mich auf den Weg zum Bahnhof gemacht habe – die Anreise nach Berlin erfolgt auf Schienen. Gut, dass wir am Samstag das schöne Wetter noch genutzt haben – am Sonntag auf dem Weg zum Bahnhof bin ich richtig gut durchgeweicht worden – ich war froh als ich in Spandau im Hotel ankomme und endlich meine Sachen trocknen konnte.

Pfingst-Wochende

Kaum hat es angefangen, da ist es leider auch schon wieder vorbei – das herrliche verlängerte Pfingstwochenende.

Ich habe es diesmal recht arbeitshaltig gestaltet, aber ich wollte mit bestimmten Projekten in meiner Wohnung doch endlich einmal voran kommen und auch diverse andere Kleinigkeiten wollten erledigt sein.

Nachdem am Freitag leider nur ich beim Lauftraining war, habe ich die frei gewordene Zeit auch wegen der Hitze dann genutzt um in der Wohnung nochmal etwas klar Schiff zu machen. Außerdem war ich irgendwie doch etwas fertig nach der Woche Arbeit und dem etwas anstrengenden Meeting am Donnerstag. Außerdem sollte es ja am nächsten Tag rund gehen.

Denn: Es stand eine weniger lustige Aktion auf dem Programm: Perogla-Rutschen bei meinen Eltern. Nachdem die Pergola stand haben die Nachbarn angefangen nachzumessen und dann wegen 10cm einen Heckmeck veranstaltet – Ergebnis: Jede Menge Frust, Kosten für eine offizielle Vermessung und das gesamte Ding muss die 10cm verrutscht werden… Solche Nachbarn und Miteigentümer kann man echt brauchen.

Aber was solls – so haben wir eben die Pergola so weit als nötig demontiert – die neuen Standbeine waren schon vorbereitet. Dann die Längspfeiler jeweils mit etwas Hauruck in die neue Position wuchten und wieder festschrauben. Soweit der einfache Teil – vom Ausrichten mal etwas abgesehen. Der schwierigere Teil waren dann die Querriegel – die hatten sich schon etwas verzogen und mussten dann dennoch wieder passen – auch die Geometrie hatte sich verändert, ein Fall für die Säge. Wenigstens steht jetzt wieder alles – mal sehen welcher Schwachsinn als nächstes durch die neidischen Nachbarn kommt – wie wäre es mit einer nicht dem Umfeld entsprechenden Farbe?

Praktischerweise kann ich bei meinem Freund Martin auch Sonntags in die Werkstatt – da er im Industriegebiet wohnt stört sich auch keiner daran wenn Sonntags die Kreissäge kreischt. Mittlerweile hat er ja die dritte dortstehen – jetzt ein richtig edles Teil – noch nicht voll eingerichtet aber dennoch ein echtes Schmuckstück und wieder eine Verbesserung.

Mein lang geplantes Projekt eines dritten Rollcontainers für meine Wohnung hatte ich aufgrund eines Konstruktionsfehlers ja abbrechen müssen. Einige Teile konnte ich wiederverwenden, andere musste ich neu anfertigen – allerdings habe ich damit auch gleich noch ein paar andere Dinge eleganter lösen können. Im Gegensatz zu den anderen Rollcontainern gibt es in diesem Modell auch Fächer und einen Auszug für die Kleinteilemagazine.

Das Rohgestell an sich war recht bald zugeschnitten. Um die notwendigen Löcher für die Holzdübel präzise zu Bohren musste nochmal die alte Kreissäge (auch schon ein sehr schönes Gerät) herhalten – diese hat als Schmankerl eine Langlochbohreinrichtung – diese musste ohnehin wieder montiert werden für den anstehenden Verkauf. Ganz schön wuchtig, aber auch sehr schön präzise. Mit den vielen Vereinheitlichungen die ich an der Konstruktion vorgenommen hatte, war das Bohren natürlich eine sehr einfache Sache, da es im wesentlichen nur noch ein Maß gab.

Anschließend war eine Runde Puzzeln angesagt – aus den Einzelteilen entstand so nach und nach das Rohgerüst – alles noch ohne Leim und nur zur Probe. Nachdem klar war: Es passt alles; kam der Boden an die Reihe – aufgrund der zusätzlichen Fächer kann ich diesen nicht mehr einfach so einsetzen wie bisher – der muss von Anfang an eingebaut sein sonst bekäme man ihn allenfalls als Stückwerk noch realisiert. Als Material habe ich wieder das gute Birkensperrholz verwendet wie ich es auch schon für die anderen Rollcontainer getan habe. Es hat gerade noch für den Boden gereicht, für die Verkleidung muss ich jetzt erst wieder bestellen und abholen.

Zu zweit haben wir dann die Montage inklusive Leim und dem notwendigen Satz Schraubzwingen gemacht – nicht ganz einfach, aber machbar. Gut, dass Martin einen sehr großen Fundus an großen und langen Schraubzwingen griffbereit hat – insgesamt waren es 10 oder mehr Schraubzwingen, die das Gestell in Position gehalten haben, bis der Leim abgebunden hatte. In der Zwischenzeit habe ich mich dem Schubfach angenommen – der Fundus an Vollauszügen aus dem Lieblingsbaumarkt (aka Sperrmüll) war ja schon ansehnlich und ich dachte auch passende Modelle gefunden zu haben. Der Schock kam nach der Konstruktion des Unterzugs und dem testweisen Einbau – auch nicht nachvollziehbaren Gründen waren nur „linke“ Auszüge vorhanden – die zugehörigen Gegenstücke waren nicht partout nicht auffindbar. An dieser Stelle habe ich dann einen Schnitt gemacht – immerhin war es ja auch schon wieder halb zwölf in der Nacht. Passende Vollauszüge habe ich mittlerweile für kleines Geld bei ebay erstanden.

Pfingstmontag war ich schon wieder in Lampertheim – eigentlich um den teilweise bockenden Router bzw. Internet-Zugang bei Martin wieder in die Gänge zu bekommen – aber es war wie verhext: Ich komme siegessicher mit einem Ersatzgerät an, und es ist kein Fehler mehr feststellbar. Bleibt nur, das Ganze zu beobachten.

Dafür habe ich mit Martin gemeinsam die Vorbereitungen für den Schwedentisch-Workshop im Bundesjugendlager der THW-Jugend (dieses Jahr in Landshut) getroffen. Aus diversem Holz aus dem bekannten Lieblingsbaumarkt haben wir Leisten für die Tische gehobelt und zugeschnitten. Innerhalb von anderthalb Stunden wurden so aus ausgesonderten Möbelstücken  wieder Rohstoffe für neue praktische Dinge. Die neue Säge hat sich in diesem Zusammenhang absolut bewährt. Zumindest von der Materialseite gesehen kann der Workshop nun kommen.

Den Nachmittag haben wir dann gemütlich angehen lassen, ein Junghelfer hatte Geburtstag, und da wir Zeit hatten haben wir dort persönlich vorbei geschaut und gratuliert. Nach dem Kuchen und Kaffee wollten wir eigentlich das Mittagessen nachholen, aber im Fährhaus in Lampertheim war gerade Küchenpause zwischen Kuchen und Abendessen. Also nur kurz was trinken und dann rüber auf den Biedensand. Dort im Naturschutzgebiet stehen die Überreste eines Vogelhäuschens, dass einige Junghelfer gerne ersetzen wollen – kurze Inspektion vor Ort was da ins Haus steht. Sollte eigentlich ohne Probleme machbar sein, auch wenn Martin sehr skeptisch ist, was die Fähigkeiten seiner Junghelfer anbelangt.

Auf dem Rückweg haben wir kurzerhand das Mittagessen durch Eis bei Oberfeld ersetzt – natürlich inklusive eine Portion Schokoküsse für meine Familie. Dort ging es dann auch noch hin – zum Spargelessen.

Insgesamt bin ich echt zufrieden was an dem Wochenende rumgekommen ist.  Ich hoffe, dass die fehlenden Teile für den Rollcontainer jetzt möglichst bald eintreffen, damit ich auch den endlich fertig bekomme und es dann in der Wohnung noch ein Stück ordentlicher aussieht. Das nächste Projekt ist dann meine Spiegelhalterung – Ideen habe ich schon, nur bei der Umsetzung fehlt noch ein wenig der richtige Ansatz, aber auch das wird kommen.

 

 

 

 

 

Elektrisch fahren – Teil II

Nachdem ich ja schon am Freitag die Chance hatte die Zukunft zur Probe zu fahren, habe ich etwas unverhofft gestern nochmal die Chance gehabt, ein reines Elektrofahrzeug zu testen.

Diesmal den Peugeot Ion. Das Fahrzeug ist nahezu identisch zum I-MieV von Mitsubischi – es wird im selben Werk gefertigt, ein wenig unterscheiden sich die beiden den doch – angefangen beim Namen.

Der erste Eindruck bietet das bereits bekannte Bild aus dem I-Miev. Was mir als nächstes auffällt sind die Unterschiede – im Ion wird etwas mehr Wert auf Optik gelegt als im I-MieV – allerdings nicht so ganz meine Richtung: Vieles will edel wirken, aber es fällt sofort auf, dass es sich um Kunststoff handelt. Gerade die Zierleisten in Hochglanz wollen in dieser Art nicht so recht edel wirken.

Nächster Unterschied ist die Automatik und wohl auch die spezifische Steuerungssoftware für den Antrieb. Die Auswahl an Gängen ist deutlich kleiner – ein dezidierter Modus zum Bremsen fehlt. Das soll wohl automatisch geschehen.

Im wesentlichen waren das auch schon die Unterschiede beim Anschauen. Beim Fahren fällt mir auf: Der Ion fühlt sich nicht ganz so spritzig an wie der I-MieV – eher etwas behäbiger. Die Lenkung erfordert ein klein wenig mehr Kraft.

Als Tour geht es diesmal in den Odenwald oberhalb von Weinheim – Steigungen, Holperpisten, Gefällestrecken, Wohngebiete – und um dorthin zu kommen, natürlich eine Portion Autobahn. Ein rundes Programm also.

Fahrtechnisch gibt es an dem Fahrzeug nichts zu bemängeln – sauber verarbeitet ist er wie der I-MieV auch. Ich mache mit meinem Vater noch einen weiteren Test, den wir beim I-MieV nicht gemacht haben: Wie hört sich das Auto eigentlich im Vorbeifahren von außen an? – Wunderbar leise muss man echt sagen – man muss sich wohl in Zukunft daran gewöhnen, dass man auf Kreuzungen nicht mehr nach Gehör zufahren sollte – das könnte schiefgehen wenn mehr Elektrofahrzeuge auf der Straße unterwegs sind. In Frankreich und auch Japan gibt es eine Dauerhupen-Funktion die dann permanent leise vor sich hinhupt – fasst schon wie ein Rückfahrwarner bei einem modernen LKW. Von der Lösung halte ich mal grad gar nichts: Jahrelang bekämpfen wir den Lärm entlang der Straßen und jetzt wird es so ruhig, dass wir wieder künstlich Lärm machen müssen? Nee das muss nicht sein – erfreuen wir uns doch lieber der Entlastung der geplagten Ohren. Wer unbedingt Sound braucht kann sich ja ein Motorrad kaufen …

Noch habe ich kein Angebot für den Ion – aber das Preistäfelchen war nicht sonderlich verlockend – nahezu 30.000 EUR (I-MieV ca. 26.000 EUR)  soll das Fahrzeug kosten. Das Leasing ist mit einer Kilometer-Beschränkung auf 10.000km pro Jahr trübt denn die Bilanz noch weiter.

Jetzt warte ich mal die beiden vollständigen schriftlichen Angebote zum Vergleichen ab und dann wird man sehen ob wir demnächst umweltfreundlicher unterwegs sind.

Alles neu macht der Mai …

Nun gut, der Mai ist schon wieder zur Hälfte rum, aber dafür hat sich doch in den letzten Tagen und Wochen einiges getan – über die größeren Events habe ich ja schon berichtet.

Was hat sich noch ergeben?

Eine weniger erfreuliche Sache hat den Anlass zu recht vielen weiteren Veränderungen gegeben: Ich habe mich von meiner Freundin getrennt – kein einfacher Schritt nach über 1,5 Jahren gemeinsamer Erlebnisse und x-tausend gefahrenen Kilometern aufgrund der Fernbeziehung. Es wird sich zeigen müssen was daraus wieder werden kann / werden wird. Momentan bin ich noch etwas arg zwiegespalten – auf der einen Seite muss ich an die schöne Zeit zurück denken, an die vielen schönen Erlebnisse. Ich bin sicherlich an Stellen in der Welt vorbei gekommen, die ich sonst wahrscheinlich erst viel später einmal erkundet hätte. Hierbei ist mir vor allem die sächsische Schweiz in guter Erinnerung. Auf der anderen Seite gibt es da das Gefühl wieder „ich selbst“ zu sein, und meinen eigenen Ansprüchen wieder besser gerecht werden zu können. Teilweise hatten unter anderem meine Tugenden in Sachen Pünktlichkeit und Verlässlichkeit doch etwas gelitten. Ich sage nicht, dass man nicht bereit sein sollte sich für eine Partnerin zu verändern, aber wenn man irgendwann das Gefühl hat neben sich zu stehen oder Dinge die früher selbstverständlich für einen selbst waren nicht mehr richtig hinhauen, dann finde ich das aus persönlicher Sicht bedenklich.

Eigentlich hatte meine (Ex-)Freundin ja vorgehabt mich die vergangene Woche zu besuchen – immerhin gab es ein anständiges Rahmenprogramm meinerseits – angefangen mit dem MLP-Marathon am 12.05. Es hat mich schon einiges an Überwindung gekostet da doch noch an den Start zu gehen – aber mit jedem Kilometer bin ich mir wieder sicherer geworden: Das ist dein Sport und er sollte nicht übermäßig unter einer Beziehung zu leiden haben. Immerhin ist es mittlerweile ein wesentlicher Charakterbestandteil von mir. Teilweise sogar schon fast eine Art „Verlangen“ wenn ich mich nicht regelmäßig bewege. Ich finde das auch gut so – sonst würde ich wohl bald eher durch die Landschaft rollen, denn gehen oder Laufen.

Am vergangenen Donnerstag war ich dann mit einigen Leuten aus der Tauchsportgruppe im Pfälzer Wald unterwegs – auch das war schon länger geplant – auch als eine Art „Flucht“ vor dem Katholikentag in Mannheim. Nicht dass ich es den Teilnehmern nicht gönne oder die Veranstaltung rundheraus ablehne – für die Stadt ist sie sicherlich ein wichtiges Event.  Aber nunmal nicht unbedingt eines für mich – da gibt es andere Veranstaltungen – wie den Marathon – den habe ich ja auch wahrgenommen. Praktisch war als Nebenwirkung der verstärkte Straßenbahnverkehr auch am Feiertag – so konnte ich ohne Probleme an den Bahnhof kommen und von dort dann gemeinsam Richtung Lambrecht/Weidenthal weiterfahren.  Der Pfälzer Wald ist doch immer wieder ein gutes Ziel zur Erholung – Ruhe, gute Luft und natürlich auch zünftiges Essen. Diesmal am Lambertskreuz – ich glaube dort war ich zum letzten Mal mit der Uni-MTB-Gruppe im Winter. Lang ist es her.

Am Freitag dann noch Eike’s Geburtstags und Einweihungsfeier – ganz nette Veranstaltung – und einer der Momente an denen ich nicht an meine verflossene Freundin denken musste – bzw. mir es nur kurz überlegt habe und dann doch sehr unschlüssig war wie es wohl zu zweit auf dieser Party gewesen wäre. Daher gar nicht weiter drüber nachdenken. Vorher habe ich ja noch die Fahrt im Elektrofahrzeug gemacht – auch so etwas hatte ich mir schon länger vorgenommen, bin aber aus verschiedensten Gründen nie so recht dazu gekommen es umzusetzen. Nunja ich habe wohl doch irgendwie wieder Zeit für mich gewonnen.

Das Mehr an verfügbarer Freizeit habe ich auch anderer Stelle deutlich gemerkt – wie lange hatte ich den Umzug meines Servers schon vor mir hergeschoben – immer wieder kamen Kleinigkeiten, Unklarheiten oder sonstwas dazwischen – seit dem Freitag ist nun ein Großteil des Umzugs endlich erledigt und ich bin froh darüber:

Am unproblematischsten war noch der Umzug des Webservers und den angeschlossenen Datenbanken – das ging recht einfach zu kopieren und auch die Einrichtung ist kein Hexenwerk.

Nächste Stufe war dann die Umstellung der Domains die auf dem Server laufen – auch das ging erstaunlich reibungslos – das hatte ich schlimmer in Erinnerung – auch der gestaffelte Umzug von einzelnen Teilbereichen per entsprechenden DNS-Einträgen war sehr komfortabel realisierbar. So konnte ich eine Website nach der anderen umziehen. Größere Ausfälle dazwischen gab es somit nicht.

Ein Punkt vor dem ich immer einen Haufen Respekt habe, ist die Einrichtung eines Mailservers – ich weiß nicht warum, aber den setzte ich sehr ungern neu auf – ganz getreu dem Motto: Never touch a running system. Allerdings war es ja gerade mit dieser Serverprozess, der den Umzug mit angetriggert hat: Wenn die Luft zum Atmen für (also Arbeitsspeicher) für den Virenscanner und den SPAM-Filter zu knapp wird, dann sollte man sich etwas einfallen lassen. Weiterer Grund waren die anderen Einschränkugen in der virtuellen Umgebung: Keine Möglichkeit Tunnel-Interfaces hochzuziehen – die brauche ich aber für ein VPN-Netz, dass ich mir bauen möchte (erste Schritte sind bereits gemacht). Mit einigen Howtos aus dem Netz und der notwendigen Gelassenheit geht es denn doch auch ganz gut. Was etwas nerviger war: Der ganze Authentifizierungskram – aber auch hier gibt es Mittel und Wege und unter Linux ist ja sowieso fast nichts unmöglich.

So habe ich jetzt dann doch wieder einen vernünftig laufenden Postfix, zusammen mit Courier für IMAP und POP3, das courier-authdaemon kümmert sich zentral um die ganzen Logins (mit verschlüsselten Passwörtern – SASL kann es ja leider nur mit Klartext-Passwörtern – in meinen Augen ein absolutes Unding in der heutigen Zeit, aber was will man machen). Die ganze Konfiguration liegt in einer ordentlichen Datenbank ab – das macht das Handling und die Administration gleich mal um ein vielfaches leichter.

Der wohl aufwändigstes Block (oder besser gesagt: Blog) war die Umstellung meines mittlerweile doch recht umfangreichen Weblogs – in der Vergangenheit hat sich die Software MyBloggie nicht mehr weiter entwickelt und die diversen Content-SPAM-Einträge waren auch nicht gerade eine Freude. Also musste was neues her. Viele brauchbare Alternativen gibt es mittlerweile nicht mehr und Selbststricken wollte ich nicht (das mach ich schon die ganze Zeit auf Arbeit – das brauch ich nicht auch noch während der Freizeit). Daher bin ich bei WordPress gelandet. Das bringt sehr viele mächtige Plugins und Konfigurationsmöglichkeiten mit. Initial eingerichtet ist die Software (wie auch beworben) innerhalb von 5 Minuten. Was dann Zeit braucht ist das ganze Feintuning – insbesondere habe ich kein wirklich tolles Layout gefunden, dass mir auf Anhieb gefallen hat. Daher habe ich dann mein bisheriges Layout von MyBloggie umgestrickt als WordPress-Theme – da sind vielleicht noch einige Ecken und Kanten an denen ich feilen muss – aber im Groben und Ganzen muss ich sagen: Passt erst mal – und auch der alte Blog ist ja nicht unbedingt in einem Tag entstanden ..

Neben der ganzen Rechnerarbeit ist natürlich auch einiges anderes gelaufen – mal wieder eine Runde Wohnung grundreinigen,  Balkon endlich mal sommertauglich machen und auch etwas Laufen war am Wochenende auch noch angesagt. Jetzt habe ich aber endlich mal wieder einige mir schon fast lästige Punkte von der Liste streichen können. Für einige andere sind Vorbereitungen getroffen oder auch Ideen (zum Beispiel endlich eine gute Lösung für meinen Bad-Spiegel – ein Projekt, dass ich seit dem Einzug vor mir her schiebe…).

Mal sehen was die kommende Woche so bringt.

 

Rein elektrisch Auto fahren – der I-MieV

Sprit wird immer teurer und selbst mit Gegenmaßnahmen wie Mitfahrgelegenheit lässt sich nur bedingt dagegen ankämpfen. Es ist immerhin ein probates Mittel für die Lang und Mittelstrecke – auf der täglichen Kurzstrecke hat sich das Prinzip noch immer nicht auf breiter Basis durchsetzen können. Schade wie ich finde, aber ich selbst kann daran auch wenig ändern, fahre ich doch mit dem Rad zur Arbeit – da ist das mit der Mitnahme immer so schwierig.

Nun wird ja viel über alternative Antriebskonzepte berichtet und die Entwicklung in den letzten Jahren ist ja auch ganz erfreulich, wenn es wohl auch an einigen Stellen deutlich schneller voran gehen könnte (aber das wäre ja viel zu viel Aufwand und angeblich will keiner solche Fahrzeuge kaufen).

Wie dem auch sei, mittlerweile gibt es die ersten reinen Elektrofahrzeuge, der Hybrid-Antrieb (derzeit zumeist noch in Kombination mit einem Benzin-Motor) ist ja seit dem Toyota Prius salonfähig geworden. Die Mischung hat in diesem Fall den Vorteil auch über lange Strecken effektiv voran zu kommen, wenn der Akku nicht reicht, wird der Verbrennungsmotor zugeschaltet. Für den Stadtverkehr oder das lästige Stop&Go im Stau kommt hingegen nur der Akku zum Einsatz.

Nachdem ich ja schon mal die Chance hatte Prius zu fahren, wollte ich nun auch mal den nächsten Schritt ausprobieren – ein vollständiges Elektroauto. Fündig geworden bin ich jetzt erst mal bei Mitsubischi – das Modell I-MieV (an dem Namen sollte man noch etwas feilen – macht doch ein Elektroauto nun mal eben keinen Mief …) habe ich mir für eine Probefahrt geschnappt.

Der erste Eindruck der technischen Daten hinterlässt ein gemischtes Gefühl: Nur 130km Reichweite, maximal 130km/h Spitze – nicht wirklich etwas was mich vom Hocker reist beim Lesen. Aber wenn man bedenkt, die erste Überlandfahrt von Bertha Benz von Mannheim nach Pforzheim waren auch nur etwas mehr als 100km – und damals musste (wie ja historisch belegt ist) schon in Wiesloch nachgetankt werden. Da kann eines der ersten wirklich verfügbaren Elektrofahrzeuge doch recht gut mithalten.

Der erst äußere Eindruck: Sieht aus wie ein normaler Kleinwagen. Einzig das eingesteckte Ladekabel deutet darauf hin: Hier ist der Antrieb elektrisch. Die Aufmachung an sich gefällt auch – komfortabel hoher Einstieg, gute Rundumsicht, leicht erhöhte Sitzposition (etwas das ich seit meinem LKW-Führerschein echt zu schätzen weiß). Auch der Anspruch vollwertiges Auto wird klar und deutlich betont: Kein kleines Spaß-Vehikel will der i-MieV sein, sondern ein praktisch orientiertes Fahrzeug für den Stadtmenschen von heute. Da kommen die 4 Türen auch richtig gut an.
Die Bedienelemente wissen auch alle zu gefallen – Fensterheber, Servolenkung, verstellbare Außenspiegel – alles was heute zu einem modernen Fahrzeug dazu gehört. Mit dabei natürlich auch Klimaanlage und Sitzheizung. Da gibt es aus meiner Sicht nicht zu meckern – aber ich bin in der Hinsicht ja auch ziemlich anspruchslos, fahre ich doch derzeit einen fast 15 Jahre alten Corsa, der viele der praktischen Hilfsmittel gar nicht hat.
Was mir sofort gut gefällt: die Bedienelemente für die Lüftung und Klimaanlage sind groß in der Mitte des Fahrzeugs angebracht – man kann sie nach wenigen Malen auch blind sicher bedienen – im Gegensatz zur Regelung im Passat meines Vaters – dort geht ohne Blick auf die Tasten meist gar nichts, das Gerät sitzt dort auch noch recht tief, so dass es eigentlich nur im Stand sicher zu bedienen ist – schlecht wenn man mal eben die Frontscheibenlüftung benötigt um die Scheibe am Beschlagen zu hindern. Von daher: Simpel gehalten und gut gestaltet – gefällt mir. Ebenso positiv fällt mir das im Vergleich zum Rest des Autos fast schon „billige“ Autoradio auf. Nach kurzem Hinsehen wird mir auch klar warum es „billig“ wirkt: Es handelt sich um ein Nachrüst-Gerät im DIN-Schacht – eine in letzter Zeit immer seltener anzutreffende Form des Autoradios. Dabei ist Einbauort genau spezifiziert – sogar inklusive der Steckerbelegung. Damit kann man jederzeit einfach ein günstiges Autoradio aus dem Zubehörhandel einbauen. Ich habe das im Corsa derzeit auch und auf diese Weise das Kasetten-Deck durch einen MP3 und USB-fähigen Autoradio mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung ersetzt. Auch das gefällt mir auf Anhieb als technisches Detail.

Aber nun gehts um das eigentlich Wichtige beim Auto: Wie fährt sich so ein Ding? Klar die Kupplung fällt weg und zur Rückspeisung ist eine ausgeklügelte Steuerung notwendig, also ist das Fahrzeug als Automatik ausgeführt. Im normalen Auto bin ich davon nicht so richtig überzeugt – was auch an meinen schlechten Erfahrungen in den USA bezüglich der Qualität und Leistungsfähigkeit der dortigen Automatik-Getriebe liegen mag. Im Elektroauto finde ich das aber auf Anhieb nicht verkehrt. Gestartet wird wie üblich: Zündschlüssel einstecken und bis zum Anschlag durchdrehen. Anstelle des vertrauten Geräusch eines startenden Motors hört man nichts außer einem kurzen „bling“ – zudem leuchtet die Anzeige „ready“ im Amaturenbrett auf. Irgendwie ungewohnt, aber nicht unerwartet. Eine kurze Runde zum Eingewöhnen durchs Industriegebiet um die Ecke und dann fahre ich zusammen mit meinem Vater mal etwas über Land – eine knappe Stunde haben wir den Wagen.

Das Fahrgefühl ist wie üblich in einem neuen Auto – noch ist nichts ausgelutscht, die Federung ist noch schön straff und die Dämmung der Außengeräusche wieder mal deutlich besser geworden. Dabei ist es natürlich von Vorteil, dass der Motor fast keine Geräusche erzeugt, diese muss man dann auch nicht wieder aufwändig wegdämmen – das spart natürlich auch wieder Gewicht.
Die Beschleunigung ist anständig, auch wenn bei 130 oder kurz darüber sanft elektronisch abgeregelt wird. Für mich kein echtes Hemmnis – viel mehr fahre ich mit dem Corsa auch nicht, weil ich sonst die Geschwindigkeit auch an der Tanknadel bzw. aus deren Bewegung ableiten könnte.

Gemütlich gehts über Land nach Heidelberg und dort dann auch mal eine Steigung hoch: Das Max-Planck-Institut auf dem Königsstuhl ist unser Ziel. Im Stadtverkehr macht der Elektroantrieb eine sehr gut Figur – an der Ampel ist fast kein Verbrauch vorhanden, wenn man von der Lüftung und dem Auto-Radio einmal absieht. Auch der Berg ist überhaupt kein Problem – munter sprintet der kleine Hüpfer die Steigung nach oben – und auch ohne ständiges Schalten steht im Scheitelpunkt der Kurve das volle Drehmoment zur Verfügung. Zudem eben die wahrgenommene Ruhe beim Fahren – nur der Fahrtwind und das Rubbeln der Reifen ist zu hören. Kein Vergleich mit einem Sportwagen und doch erfrischend spritzig zu fahren. Auf dem Weg tauschen wir dann auch mal Fahrer und Beifahrer-Sitz – auch mein Vater ist von der Handhabung echt angetan. Durch den quälenden Stadtverkehr geht es in Richtung Autobahn und dann wieder zurück zum Händler.
Insgesamt weiß der Fahreindruck echt zu überzeugen, einziger Wermutstropfen bleibt die etwas geringe Reichweite.

Nach der Fahrt geht es noch um einige technische Fragen: Derzeit ist nur die langsame Ladestation für die Haushaltssteckdose verfügbar – damit dauert eine vollständige Ladung an die 6h. Mit einer geplanten Schnelllade-Station (dann aber mit 380V-Anschluss) sind nur 30 Minuten für 80% notwendig. Interessant sind auch die Verbrauchsdaten und die Infos zur Versicherung: Ungefähr kann man für eine Akkuladung rund 2 EUR Strom rechnen – bei etwas pessimistish gerechneten 100km Reichweite pro Ladung macht das 2 Cent pro gefahrenem Kilometer. Zum Vergleich: mit meinem Beziner brauche ich bei den derzeitigen Bezinpreisen etwa 10 Cent /km. Von der Option den Strom selbst mit Solarzellen zu erzeugen mal ganz zu schweigen.

Steuer geht derzeit noch nach Hubraum – daher kostet das Fahrzeug keine KFZ-Steuer – auch nicht schlecht. Zudem sind die Fahrzeuge noch wenig verbreitet und sprechen vor allem erfahrene Fahrer an, da der Preis nur sehr bedingt für einen Fahranfänger zu stemmen ist: rund 26.000 EUR sind halt doch ein Wort.

Fazit: Ein interessantes Auto, vor allem als Zweitwagen kann ich mir das Fahrzeug richtig gut vorstellen. Für den täglichen Pendelbedarf des modernen Stadtmenschen ist es wunderbar geeignet und sicherlich eine Alternative zum spritfressenden Benzinmotor. Der wird auf den meisten Kurzstrecken nicht richtig warm und auch im Stop&Go ist er nicht das Optimum an Effizienz. Problematisch wird es für die Langstrecke – hier ist die Technik noch nicht weit genug und ich frage mich ob es wirklich eines Tages möglich sein wird. Bis auf Weiteres bleibt für alle Strecken über 100km am Stück wohl ein sparsamer Verbrennungsmotor der effektivere Weg. Etwas nachteilig ist auch der kleine Kofferraum, dort nimmt die Batterie viel Platz weg. Aber wie häufig transportiert man schon große und sperrige Güter? Eher selten, und wenn es um den Einkauf geht so ist es bei dem Kostenfaktor auch kein Drama etwas häufiger zum Einkauf zu fahren und in Etappen einzukaufen. Wie so Vieles alles eine Sache der Gewöhnung.

Für mich und meinen Vater würde sich ein kombinierte Modell durchaus anbieten – ich persönlich benutze mein Auto immer dann wenn es um längere Strecken oder um größere Mengen geht – den Weg zur Arbeit lege ich schneller und kostengünstiger mit dem Fahrrad zurück. Mein Vater hingegen pendelt jeden Tag zur Arbeit und zurück. GGf kommen noch ein paar Kilometer extra für die Pflege des Kleingartens hinzu. Wenn man von rund 30km am Arbeitstag ausgeht (Einkaufen und die ein oder andere Veranstaltung kommt ja auch noch dazu) dann macht das eine Ersparnis von derzeit rund 3 EUR pro Tag – hochgerechnet aufs Jahr sind es ca. 700-800 EUR je nach tatsächlich zurück gelegter Strecke. Da fängt es doch langsam an sich zu rentieren.

Also: Die Zeit ist ref für rein elektrisches Fahren, so lange es um die Kurzstrecke geht – hier gibt es in meinen Augen keinen Grund mehr dauerhaft auf einen Verberennungsmotor zu setzen. Für die Fernstrecke ist wohl weiterhin ein sparsamer Dieselmotor angesagt. Für die Menschen die zwischen Baum und Borke sitzen gibt es auch eine Lösung: eine Mischung aus beiden Antriebsformen: Hybrid-Antrieb – in nicht all zu ferner Zukunft gibt es denn ja auch in Serienreife mit einem kleinen Dieselmotor. Man darf gespannt sein wo sich das alles noch hinentwickelt: Die Umwelt und den Geldbeutel wird es auf die lange Sicht wohl schonen.

Dämmermarathon Mannheim (MLP-Marathon Rhein-Neckar)

Alle Jahre wieder, so ungefährt könnte mein Motto für den MLP-Marathon in Mannheim lauten. Immerhin war die Teilnahme in der Teamwertung einmal der Anstoß für mich überhaupt mit dem Laufsport zu beginnen. Das war 2007 – mittlerweile ist 2012 und die Teamwertung immer noch existent, aber für mich nicht mehr von all zu großem Interesse. Auch wenn der Veranstalter den weniger ambitionierten Läufern jedes Jahr mehr entgegen kommt. Sei es mit einem modifizierten Duo-Marathon der Teilung 10/32, die kam letztes Jahr ins Angebot, oder in diesem Jahr mit dem Angebot anstelle eines 4er Teams auch mit einer 5er oder gar 6er Staffel zu starten. Wo bleibt denn da der Reiz wenn im Schnitt nur um die 7km bleiben – für mich fängt ab dieser Distanz das Training doch erst an. Allerdings muss man sagen: Mit diesen Maßnahmen ist die Veranstaltung immer noch eine der am besten besuchten: rund 11.000 Teilnehmer in diesem Jahr. Ebenfalls neu im Programm war ein Halbmarathon, der in der Nachbarstadt Ludwigshafen startete – damit wollte man dem oft beklagten Effekt entgegenwirken, dass der Streckenanteil in Ludwigshafen (ca. 20km) recht verlassen und einsam wirkt. Zudem hatten sich die Veranstalter der Action-Points an der Strecke etwas beklagt, dass die Mannheimer Vereine da bisher den Rahm abschöpfen konnten und in Ludwigshafen dann nur noch die richtig zähen Knochen durchkamen. Ob sich das bewährt hat bleibt abzuwarten – beurteilen konnte ich es nicht so ganz, aber dazu später mehr.

Wie der Name Dämmermarthon schon nahe legt, läuft man in die Dämmerung hinein – angesichts der teilweise heftigen Temperaturen eine vernünftige Entscheidung und ein ganz besonderer Reiz. Die Temperaturen waren letztes Jahr derart heftig (30°C und schwül), dass ich aufgrund von gesundheitlichen Problemen und Fehlern in der Getränkeversorgung die Chance ergriffen habe und beim Halbmarthon aufgehört habe (was nicht geht, sollte man lassen). Diesmal war es am Vorabend so richtig heiß – teilweise wurden in Mannheim 32°C gemessen – das ließ für die Strecke in Sachen persönlicher Bestzeit nichts gutes ahnen. Zudem hatte ich am Vorabend noch meine alljährliche Atemschutzüberprüfung zu absolvieren – nicht unbedingt optimal, denn auch dort wird ganz ordentlich Leistung abgefordert (Leiternsteigen, Hammerziehen, Laufband und Streckendurchgang).

Sei es drum, angemeldet war ich und dann nehme ich auch teil. Ein erster Ausfall vor dem Lauf trübt ein wenig die Stimmung: Nachdem vor einigen Wochen die Batterie meiner Pulsuhr schlapp gemacht hat (nach dem Marathon an der Weinstraße), ist nunmehr der Pulsgurt an der Reihe – leider noch kein Modell bei dem man den Wechsel selbst durchführen kann – also habe ich von Anfang an drauf verzichtet, reines Laufen nach Gefühl und Uhr. Auch wenn das ungewohnt ist, es muss einfach gehen.

So finde ich mich denn also kurz vor dem Start im Startblock ein, gegenüber dem letzten Jahr sortiere ich mich etwas weiter hinten in dem mir zugewiesenen Block ein – ich will mich nicht wieder über Gebühr „reintreiben“ lassen – überholen macht Spaß – überholt werden weniger, zudem ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Das Wetter hat über Nacht dankenswerter Weise abgekühlt (während ich durch die Atemschutzstrecke gerobbt bin, muss ein Sturzbach runter gekommen sein, zumindest die Straßen waren gut nass und überall stand das Wasser). Jetzt ist es fast schon unangehm kalt – weniger von der reinen Temperatur, sondern wegen des unangenehmen Windes.

Mit einigen Minuten Verzögerung fällt denn auch der Startschuss – diesmal gefällt mir schon beim Start die Musik besser als letztes Jahr – „Eye of the Tiger“ ist doch ein richtiger schöner Song zum Start. Er erinnert mich an so vieles, aber jetzt heißt es erst mal auf die Strecke konzentrieren. Das Feld stockt noch etwas, aber nach der Startlinie wird es sukzessive besser – es geht die Augustanlage aus der Stadt herraus – ein breiter Boulevard und dennoch ist es immer noch reichlich eng – so richtig hat sich noch nicht jeder einsortiert was die Geschwindigkeit betrifft. Nach rund einen Kilometer macht sich bei mir auch noch ein unangenehmes menschliches Bedürfnis bemerkbar – das hemmt mich etwas aber es ist auch gerade kein Dixie-Häuschen in Sicht, also erst mal noch etwas abwarten. Kurz hinter Kilometer zwei hat sich meine Schwester mit der Kamera positioniert – ich sehe sie und eine ihrer Freundinen kommt direkt hinter mir – kurzer Abgleich: Sie läuft nur einen halben und ich bin ihr denn doch zu schnell. Kurz danach sehe ich noch Patricia aus meiner Laufgruppe – auch sie macht etwas langsamer und will mich nicht ausbremsen – also gehts alleine weiter immer auf der Suche nach einer Möglichkeit zum Pit-Stop.

Wir laufen durch den Stadtteil Neuostheim – auf dem Hinweg geht es die südliche Straße am Flughafen entlang, auf dem Rückweg ist die Streckenführung eine andere. Nach dem Flughafen geht es ins Industriegebiet – dort stürmen viele die Rabatten, auch ich suche mir ein passendes Gebüsch – und schon läuft es sich wieder viel leichter. Nicht mehr all zu lange und schon taucht die erste Versorgungstation bei Kilometer 5 auf – aus meinen Fehlern habe ich gelernt – diesmal wird von Anfang an zugegriffen – ein Schluck Wasser und weiter gehts. Zwischenzeitlich immer die Uhr im Blick – ich pendle ein wenig – mal 5:25 mal irgendwas um die 5:00 Minuten pro Kilometer – eigentlich etwas flotter als ich mir vorgenommen habe – ich mahne mich ein wenig dazu nicht noch schneller zu werden. Ich weiß ja, dass auf der Strecke die heftigen Anteile noch vor mir liegen. Im lagen Bogen geht es auf die Ortsumgehung Seckenheim – früher war das mal eine recht häufig besuchte Trainingsstrecke – seit ich nicht mehr direkt in der City wohne komme ich da nicht mehr so häufig vorbei – aber verändert hat sich nicht viel. Kurz nach Kilometer sieben treffe ich auf Holger und Rolf, auch aus meiner Laufgruppe – sie wollen sich etwas erholen nach diversen Veranstaltungen und laufen um die 5:25 – ich versuche mich einzubremsen, aber wie es mir so oft auch im Training geht – es gibt Geschwindigkeiten die harmonieren nicht so recht mit meinem Köper … also verabschiede ich mich und lasse mich mit der Läuferschar mittreiben. Irgendwo auf der Strecke habe ich das Pacemaker-Team für 4h hinter mir gelassen – immer noch am Grübeln ob das wirklich gut ausgehen kann.

Am Ende der Umgehung ist seit 2009 eine kleine Extra-Schleife angeflanscht, die es erlaubt am Ende auf eine Extra-Runde durch die Augusta-Anlage in Mannheim zu verzichten – das ist auch gut so. An dieser Schleife steht das Siedlerheim, der erste größere Action-Point, dahinter eine Versorgungstation. Eigentlich sollte die etwas später liegen, aber der enge Feldweg erlaubt dort kein Aufstellen von Tischen oder gar einer „Langsam-Läufer-Spur“ zum Tanken. Daher etwas früher als gedacht. Dankbar nehme ich einen Becher Elektrolyt-Getränk um den Riegel herunter zu spülen – dass es Bananen gibt sehe ich erst zu spät. Für die nächsten Stationen weiß ich dass dann ja… Auf dem engen Feldweg geht es zudem über die erste nennenswerte Steigung auf der Strecke – eine kleine Brücke und den Friedhofshügel von Seckenheim hoch. Ich nehme diese Steigung fast gar nicht wahr. Viel eher interessiert mich da das erreichen der ersten Zwischenzeit bei Kilometer 10 – fast ein Viertel liegt hinter mir und noch fühle ich mich ausgezeichnet – gefühlt könnte ich stundenlang weiter laufen.

Nun geht es sanft bergab in den Ortskern von Seckenheim, um einige Ecken durch die engen Gassen des Dorfes. Am Wasserturm in Seckenheim ist richtig Stimmung – auch eine der Hauptdurchfahrtstraßen (Badener Straße) ist von vielen Schaulustigen gesäumt – die Stimmung ist ausgelassen. Am Ende der Straße eine weitere Getränke-Stelle – wieder greife ich zu – diesmal nur Wasser. Rum um die Kurve und als Langstreckenläufer gleich ganz links halten – auf der rechten Seite ist die erste Wechselstation für die Team-Läufer – reichlich voll. Ab jetzt heißt es ein wenig aufpassen, wer einen überholt. Die Staffelläufer sind noch frisch und spritzig und ziehen daher natürlich ganz anders an, als wenn einem schon 12km in den Beinen stecken.

Ich lasse Seckenheim hinter mir – auf der Einmündung auf die Pendelstrecke kommen mir bereits die Besenwagen entgegen und räumen die Hinterlassenschaften der Läufer weg. Die Pendelstrecke zieht sich ein wenig, aber ich bin gut gelaunt und lasse auch den Pacemaker mit den für mich magischen 3:45h hinter mir. Kurz zögere ich noch, ob dieser Schritt klug ist, aber egal – er liegt beim Ende des Gedankens schon hinter mir. Kurz bevor es, diesmal auf der Nordseite, durch Neuostheim geht passieren wir den Kilometer 15. Der Ortsdurchgang ist von vielen Menschen gesäumt und am Ende lauert nochmal ein sanfter, aber langezogener Anstieg auf einen.

Ich laufe entlang des Luisenparks, immer noch parallel der OEG-Straßenbahntrasse die uns schon seit Seckenheim begleitet. Meine Trainingsstrecke liegt auf der anderen Seite der Gleise – der sogenannte Neckardamm-Weg – der hat den Vorteil auch im Winter vollumfänglich laufbar zu sein, die Straßenbeleuchtung brennt dort die ganze Nacht – und zu fast jeder Tages und Nachtzeit findet man dort irgendjemanden der sein Lauftraining absolviert. Am Ende des Luisenparks, genauer gesagt unterhalb des Fernmeldeturms wartet ein besonderes Highlight auf mich: Mein Sportverein, genauer gesagt die Triathlonabteilung samt tatkräftiger Unterstützung von verschiedenster Seite betreut dort den Getränkestand. Mein Laufkollege Gunther Mair steht ganz vorne, begrüßt mich kurz und reicht mir gleich einen Becher Wasser, viel Zeit habe ich nicht und schon liegt der Versorgungspunkt auch hinter mir.

Kurzer Check – im Vergleich zum vergangen Jahr fühlt sich diesmal alles wunderbar an, keine Anzeichen von Übelkeit oder ähnlichem – irgendwo auf den Kilometern 18-19 habe ich letztes Mal die Entscheidung fällen müssen, doch nur einen Halbmarathon zu laufen. Diesmal ist die Entscheidung ein klares „go ahead“ (mach weiter) – kurze Zeit später kommt auch schon das Nationaltheater in Sichtweite – wir sind also fast wieder am Startpunkt. Kurz davor nochmal die Chance zur Verpflegung, diesmal klappt es mit der Banane – auch wenn die eisgekühlt vom Kühllaster kommt und damit nicht gerade optimal zur Verdauung ist. Mit der ersten Durchquerung der City (entlang der sogenannten Fressgasse, weil dort die ganzen Imbiss-Möglichkeiten der Innenstadt versammelt sind) – eine altbekannte Strecke für mich.Nach rund 500m zweigt die „Pussy-Lane“ (wie ich spöttisch den Abzweig für die Halbmarathonis nenne) ab. Die Strecke wird merklich leerer – klar, hier sind nur noch die Marathonis und die Team-Läufer unterwegs.

Das nächste Ziel ist auch nicht mehr weit: in direkter Nähe zu meiner elterlichen Wohnung hat sich meine Schwester mit meinen Eltern postiert – wie abgemacht haben sie auch meine Windjacke mitgebracht (falls ich sie benötigen würde). Der Wind hat mir bis vor wenigen Kilometern wenig ausgemacht, allerdings in der engen Häuserzeile der Fressgasse hat es doch ganz gut geblasen und mir wird ob der langsam untergehenden Sonne doch etwas kühl.

Zudem steht nun einer der eigentlichen schönen Streckenabschnitte an – leider ist der nicht wirklich gut besucht und kann daher recht ätzend werden: Es geht über die Brücke nach Ludwigshafen und ein gutes Stück auf der dortigen Hochstraße oberhalb der Stadt entlang. Ich bin heilfroh über meine Jacke – mir wird nicht kalt und die eine oder andere Böe kann mir auch nichts anhaben. Am Fuß der Brücke habe ich ohne Mühen die Halbmarathonmarke überschritten – bei Kilometer 22 habe ich Gewissheit – der erste wirkliche spürbare Anstieg liegt hinter mir. Der Ausblick über die Stadt mit dem Sonnenuntergang ist herrlich, wenn auch von einigen Wolken getrübt.

Mit einer Spitzkehre geht es runter von der Hochstraße in die Innenstadt von Ludwigshafen. Auf dem Weg nach unten entlang des Zubringers bekomme ich einen ersten Vorgeschmack was mich auf dem Rückweg erwartet: ein recht starker Gegenwind – durch die leicht geschwungene Form der Hochstraße hatte ich den Wind eher von der Seite und teilweise im Rücken, da fällt es gar nicht so auf. Außer bei den Zeiten – seit mehr als 10km pendle ich kontinuierlich um die 5 Minuten Marke – häufig gerade so darunter. Aber noch läuft alles und so lasse ich es laufen, wenn ich mir auch das Überholen immer etwas überlege. Bei Kilometer 24 steht auch schon wieder eine Versorgungsstation – Banane und Elektrolyt auffüllen und weiter gehts.

Der Weg führt vorbei am Theater der Stadt Ludwigshafen (Pfalzbau) zum Berliner Platz – einer weiteren Wechselstation. Gemäß der Schilder hat irgendwo die Zuführung der Halbmarathon-Strecke ab Ludwigshafen stattgefunden – noch merke ich davon recht wenig – es sind nicht mehr Läufer unterwegs, allerdings ist es es kurz nach dem Start als ich auf die Uhr schaue. Rund um den Berliner Platz ist gute Stimmung, viele Leute und persönliche Begrüßung der Läufer, sofern die Startnummer lesbar ist. Da ich die Jacke drüber gezogen habe bei mir nicht – aber auf den Service kommt es mir denn auch nicht mehr an.

Es geht auf eine lange Gerade die ich in den letzten Jahren nicht in sonderlich guter Erinnerung hatte – recht einsam, wenige Läufer unterwegs und das gerade wo man üblicherweise gerade so im „Marathon-Loch“ steckt. Diesmal ist etwas mehr los – und Fußballinfos gibt es auch an der Strecke: Ein Passant übernimmt die Aufgabe alle Teilnehmer über das aktuelle Spiel zu informieren: Dortmund gegen Bayern 3:1 – immerhin etwas Ablenkung für mich während ich mich tapfer jeden Kilometer weiter kämpfe.

Während ich weiter um die 5 Minuten-Marke herum pendle plane ich den weiteren Lauf – Kräfteeinteilung und Verpflegung. So fliegen die Kilometer an mir vorbei – ehe ich mich richtig versehe bin ich fast am südlichsten Punkt der Strecke und laufe im Ortsteil Rheingönnheim ein – Kilometer 29 am Ortseingang – aus Erfahrung weiß ich, wenn die 30 hinter mir liegen, dann geht auch der Rest irgendwie. Für die Strecke habe ich mit etwas Traubenzucker und den zwei Gels die ich mitführe kalkuliert. Eines will ich kurz vor dem letzten großen Anstieg vertilgen, ein anderes habe ich schon in Mannheim vor der Brücke in mich reingedrückt (so sonderlich schmeckt mir das Zeug eh nicht).
Um so erfreuter bin ich, als ich in Reingönnheim meine mitgeführte Getränkeflasche füllen kann und auch noch ein weiteres Gel in die Hand bekomme – unverhofft kommt oft – noch dazu vom gleichen Hersteller wie ich es dabei habe – ergo weiß ich: Das vertrage ich ohne größere Probleme.

Aus Rheingönnheim raus überquere ich eine weitere wichtige Marke: 30 Kilometer sind geschafft – nur noch etwas mehr als 10km – innerlich projiziere ich das auf meine übliche Strecke am Neckardamm – die hat auch ziemlich genau 10km und hat mich schon oft in dieser Hinsicht motiviert. Zudem befindet sich hinter Rheingönnheim noch ein etwas kleinerer Anstieg – der vorletzte wie ich weiß – jetzt liegt nur noch die Hochstraße als nennenswertes Hinderniss vor mir.

Mit all diesen positiven Gedanken geht es durch die Gartenstadt von Ludwigshafen, auch hier ist recht viel los, jede Menge Leute an der Strecke jubeln den Läufern zu. Auch kommt die letzte Wechselstation bald in Sichtweite – noch 8km sind es jetzt, noch rund 2 bis zum nächsten großen Energieschub. An der Versorgung habe ich wieder Wasser abgegriffen – muss aber dennoch etwas nachfüttern aus meiner eigenen Flasche – die wird dadurch praktischerweise auch leichter … nach einer kleinen Extra-Schleife geht es raus aus der Gartenstadt, das nächste Ziel ist der Anstieg an der Hochstraße.

Bis dahin sind es noch knappe zwei Kilometer – die nutze ich dazu mich seelisch und moralisch auf den Anstieg vorzubereiten. Bei Kilometer 36 wollte ich eigentlich das Gel aus dem Gürtel ziehen – in der Enge der Tasche erwische ich allerdings erst mal nur ein großes Stück Traubenzucker – auch nicht schlecht und vielleicht so ca. 500m vor dem Anstieg auf die Brücke nicht falsch – geht der doch recht schnell ins Blut und steht zur Verfügung.

Der Anstieg ist wie erwartet quälend, erst die Auffahrt hoch und dann wieder eine kleine Senke bevor es richtig hoch auf die Hochstraße geht – mit dem Auto nimmt man diese Steigung fast gar nicht wahr, als Läufer um so mehr. Immerhin steht auf halber Höhe ein Motivationsschild – 37 Kilometer gelaufen noch rund 5 vor mir. Das ist jetzt wirklich keine Strecke mehr auf der ich ans Aufgeben denken will.

Es geht zwar weiter immer noch bergan, aber die Steigung lässt langsam nach. Eine kleine Welle auf Höhe des Rathaus-Centers in Ludwigshafen kostet nochmal Kraft. In der Ferne sehe ich schon sie Siloutte von Mannheim, vor mir die Rheinquerung mit der charakteristischen Pylon-Brücke. Nicht mal mehr 4 Kilometer, auf dem Weg über die Brücke drücke ich mir mein letztes Gel und den verbliebenen Traubenzucker rein und spüle alles mit ordentlich Wasser runter. Kurz vor Kilometer 39 ein kurzer Anflug von Magenkrämpfen, aber die lassen dankenswerter Weise auch gleich wieder nach – merke: nicht ganz so hastig essen sonst kommt sowas bei rum.

Ich quere den Mühlauhafen, langsam neigt sich die Brücke dem Ende, in einer langen S-Kurve geht es direkt in die Mannheimer Innenstadt, entlang der sogenannten Kunststraße – normalerweise nehme ich am folgenden Getränkestand noch ne Cola mit, aber irgendwie verpasse ich es und nehme doch nur Wasser – viel zu sehr bin ich auf das Schild am Ende der Tische fixiert: 40km sind erreicht – noch zwei zu Laufen. Langsam kommt das Adrenalin und die Endorphine durch. Um so mehr als an der nächsten Ecke meine Familie nochmal mit Schildern steht „Niemmi weit!“ sehr zu meiner Freude und auch zu den anderen Läufern die lächelnd und mit erhobenen Daumen daran vorbei laufen.

Was bleibt ist noch ein kleiner Schwenk um die Strecke ausreichend lang zu machen – rechts um auf die Jesuitenkirche und den Audiamax zu, dort nochmal links bis ans Landgericht, dort auf der Magistralen vor dem Schloss nochmal links und am Paraplatz wieder rechts auf die ursprüngliche Trasse. Die Kunststraße runter wird es zusehens belebt, vor dem großen Sporthaus ist richtig was los, Disko und Musik, jede Menge Licht in Mitten der Dunkelheit – auch wenige Meter weiter nochmal ordentlich Musik. Irgendwie habe ich in dem ganzen Trubel das Schild für Kilometer 41 verpasst – aber egal aus der Erfahrung heraus weiß ich: Jetzt können es keine 2 km mehr sein, allenfalls noch 1,5km wenn überhaupt. Raus aus der Kunststraße auf die finale Runde um das Jugendstil-Ensemble des Mannheimer Wasserturms. Ziemlich genau im Scheitel des umschließenden Straßen-Us steht das Schild für 42km. Noch knapp 200 Meter – ich gebe noch ein wenig Gas. Aus der Entfernung kann ich schon den Bass hören – wieder „Eye of the tiger“ von Survivor. Der Beat motiviert mich nochmal alles zu geben. Mit ordentlich Schwung gehe ich daher die letzten 150 Meter auf der Zielgeraden an. Die Uhr über dem Zieleinlauf sagt 3:41 und einige Sekunden. Ich kann also hoffen, dass es mir gereicht hat meinen alten Streckenrekord in Mannheim zumindest näherungsweise wieder erreicht zu haben – oder habe ich ihn sogar unterboten? Kein Ahnung, dafür bin ich jetzt erst mal zu fertig.

Medaille abholen und dann geht es zum Futtern und abschließend zur Massage. Irgendwie habe ich dort wohl etwas zu sehr entspannt – jedenfalls geht es mir hinterher wie einige Stunden nach Ulm – völlig verausgabt. Einer meiner Laufkollegen sieht mich und organisiert ein Sani-Team – da ich ja weiß was los ist, futtere ich mal hemmungslos Traubenzucker in mich rein, damit die Muskeln wieder Kraft bekommen und das Zittern der Muskeln wieder aufhört. Bis die Sanis eintreffen geht es mir schon wieder recht gut – dennoch ein kurzer Check im Mecial-Center, aber nichts auffälliges festzustellen – Puls leicht erhöht und der Blutdruck noch etwas oben – aber was will man nach einem Marathon auch anderes erwarten. Nach fünf Minuten darf ich denn auch wieder gehen. Noch etwas Futter für den Weg bis zu meinen Eltern, dann gehe ich los. Ich merke recht deutlich, dass ich mir mit meinen neuen Schuhen trotz einiger Trainingseinheiten ein paar Blasen gelaufen habe – aber nichts wildes. Mittlerweile ist kurz vor 11h am Abend – bei meinen Eltern schaufle ich noch die Reste vom Mittagessen in mich rein (ich habe mittlerweile auch wieder ein deutliches Hungergefühl).

Insgesamt ein sehr schöner Lauf, direkt vor der Haustüre wenn man so will – ich glaube sobald die Ausschreibung rauskommt habe ich ein festes Ziel fürs nächste Jahr. Vielleicht klappt es ja dann endlich auch mal mit etwas mehr Trainingsplan und einer noch besseren Zeit. Noch am Abend rufe ich die Ergebnisse ab (bevor der Server am nächsten Tag wegen Überschreitung des Bandbreiten-Limits nicht erreichbar ist): Insgesamt 224. in der Altersklasse Platz 37 mit einer Nettozeit von 3:38:32, das ist eine Minute und zehn Sekunden schneller als bei meiner letzten erfolgreichen Teilnahme. In der Gesamtwertung bin ich nach vorne gerutscht, in der Altersklasse hingegen etwas nach hinten. Wie dem auch sei – nächstes Jahr wie gesagt wieder (auch wenn ich mich dann auf eine andere AK einlassen muss).

Nachtrag: Kurz-Tauch-Urlaub in der Schweiz

Was man nicht alles findet, wenn man mal aufräumt – unter anderem fast fertige Blog-Texte die nur drauf warten veröffentlich zu werden … also dann mit einiger Verzögerung jetzt hier der Bericht zum Tauchurlaub in der Schweiz ….

An was denkt man, wenn man den Begriff „Schweiz“ hört? Klar an die Schweizerische Eidgenossenschaft – diese kleine Land im Herzen Europas, das dazu gehört und doch nicht so ganz.
Man denkt an Berge, Tunnel (in Hülle und Fülle vorhanden), an Käse, Schokolade und das Bankgeheimnis. Aber Tauchen? Nicht gerade das Land, dass mit großen Werbebannern auf der Messe „Boot“ in Düsseldorf vertreten ist. Auf den ersten Blick hat das Land auch in dieser Richtung nicht zu bieten. Keine farbenfrohe Korallen-Riffe, eher abschreckende Wassertemperaturen und das Klima an sich ist auch nicht gerade super-einladend bzw. bietet nicht die große Abwechslung zu dem was man nicht auch in Süddeutschland schon reichlich geboten bekommt.

Dennoch habe ich mich auf den Weg gemacht – Ziel war ein Ort in der Nähe von Bern. Dort wohnt ein Tauchpartner den ich in den USA kennen gelernt habe: Raimund. Ihn hat es vor rund einem Jahr beruflich in die Schweiz verschlagen und wir haben vor beide im Spätjahr in Schottland zu tauchen.
Auf der besagten Messe habe ich mich zusammen mit ihm grundlegend ausgerüstet: Trockentauchen ist bei den dortigen Verhältnissen absolut Pflicht.

Nun hatte ich bereits mehrere Male meinen Trockentauchanzug und mein Equipment testen können: Erst im Schwimmbad und dann auch im heimischen Baggersee. Zeit also mal etwas mehr zu wagen. Denn unsere Seen rund um Mannheim sind in der Tiefe doch etwas limitiert und es ist ja auch kein Fehler seinen Tauchpartner ausreichend zu kennen, wenn man sich ins kalte Wasser stürzen will.

Gegenüber den üblichen südlichen Tauchzielen hat die Schweiz noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Es ist nicht so furchtbar weit dorthin. Rund 380km zu fahren, das ist vertretbar, auch ggf. für einen kurzen Wochenendausflug. Also habe ich wie üblich eine Runde Mitfahrgelegenheiten-Reisen angeboten – zum zweiten Mal in meinem Leben eine internationale. Und wie schon bei der letzten dieser Art nicht mit meinem üblichen Kleinwagen sondern mit dem Kombi meines Vaters – für Tauchgerödel einfach praktischer.

Einige Tage vorher stand der Tauchanteil dann aber doch etwas auf der Kippe – Raimund hatte sich etwas erkältet – nur die Mitfahrgelegenheit kurzfristig absagen ist leider auch keine Option. Erst am Vorabend hatte ich die Gewissheit: Bring das Zeug mal mit, wir versuchen es auf alle Fälle, wenn wir Pech haben ist der Tauchgang halt nach 2-3 Minuten vorbei. Immerhin hatte ich mich zu dem Zeitpunkt schon darauf eingestellt in einer Hau-Ruck-Aktion das Tauchmaterial wieder abzuladen und dafür die Wanderschuhe einzupacken.

Die Fahrt an sich war nichts besonderes, auch wenn ich in der Schweiz tunlichst auf die Geschwindigkeitsvorschriften geachtet habe – die Strafen sind dort recht empfindlich und im Vergleich zu Deutschland sind die Schweizer auch sehr gründlich mit der Umsetzung (würde uns ins Deutschland aber auch gut zu Gesicht stehen, ebenso ein generelles Tempolimit auf Autobahnen – ob es die 120 km/h aus der Schweiz sein müssten oder ob man vielleicht etwas weiter nach oben gehen kann sei mal dahin gestellt). Insbesondere die Tunnel in der Schweiz werden scharf überwacht – von Blitzern bis hin zur Überwachung der Durchfahrtszeit. Besonders in Erinnerung ist mir der recht kurze Tunnel Oberburg – auf weniger als 200m gibt es dort 4 Blitzer für 2 Fahrspuren… Insgesamt ist das Fahren aber doch sehr entspannt und auch der lange Belchentunnel machte mir wenig aus.

Am Abend dann ein gemütliches Essen und Planung für den kommenden Tag: Es soll in den Thuner See gehen. Nicht wirklich weit weg und gut zu erreichen. In der Schweiz darf man übrigens fast überall tauchen ohne dass es Gebühren kostet: Tauchflagge aufhängen ist Pflicht und die Parkplätze sind meist auch nicht kostenfrei (eigentlich in der Schweiz völlig unüblich, dass Parkplätze nichts kosten). Zudem habe ich meinem Kumpel Martin noch einen Gefallen getan und den örtlichen Supermarkt (COOP) geplündert – Martin mag den Suessmost (ja der schreibt sich tatsächlich so) der Firma Ramseier, leider bekommt man den in Deutschland nicht. Ich trinke den ab und an auch mal gern, also habe ich mir auch noch ein Sixpack mitgenommen. Noch mehr Zuladung, aber der Kombi verkraftet das ja auch.

Da ja Urlaub und Erholung angesagt war, haben wir den Samstag denn auch gemütlich beginnen lassen: Nettes Frühstück mit leckerem Kuchen gegen zehn und dann alles richten was man braucht. Dann kanns auch schon losgehen. Kurze Fahrt nach Thun und etwas darüber hinaus. Der Einstieg ist gut erreichbar – wie üblich in der Schweiz kostet der Parkplatz etwas, aber nicht der Rede wert.

Beim Anrödeln dann der erste Schock – irgendwie sind meine Unterziehhandschuhe nicht auffindbar – aber im Auto finden sich praktischer Weise noch ein paar Handschuhe – zwar nicht gefüttert aber immerhin etwas. Ansonsten passt alles und wir steigen ins Wasser ein – recht kühl aber was solls. Bei Raimund machen sich auch erste Ausfälle bemerkbar – die Handschue sind bei ihm zwar vorhanden aber sie laufen mit Wasser voll. Aber es ist ja explizit ein Checktauchgang.

Der Tauchgang an sich dauert dann auch nicht übermäßig lange – ich bekomme mit der Zeit etwas Probleme: In den Beinen des Anzugs sammelt sich nach und nach Luft, so dass die immer wieder nach oben driften wollen – kein angenehmes Gefühl. Wir machen uns also dann doch an den Aufstieg aus 30m. Von dem versprochen Bewuchs an der Stelle des Sees ist aufgrund der frühen Jahreszeit noch nichts zu sehen. Aber die Stelle hat durchaus Potential.

Zum Tauchen gehört auch immer das Versorgen der Ausrüstung – nach der Ankuft bei Raimund geht es erst mal ins Bad und dann in den Keller -Reinigen und zum Trocknen aufhängen. Kurzes Mittagessen und dann geht es auch schon los nach Bern.

Bern ist das Zentrum der Eidgenossenschaft, dort sitzt die Regierung und lustigerweise sind direkt um den Regierungssitz alle großen Schweizer Banken vertreten. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Bern hat architektonisch einiges zu bieten – wie schon der Blick von der hohen Schanze oberhalb des Bahnhofs zeigt. Praktischerweise sind die alten Patrizier-Häuser mit ihren Bogengängen erhalten – auch bei Regenwetter kann man so fast immer trockenen Fußes durch die Stadt wandeln. In den ehemaligen Lagerkellern mit den charakteristischen Öffnungen zur Straße hin finden sich heute die verschiedensten Dinge – von kleinen aber feinen Läden, Kunsthandwerk bis hin zu einer unüberschaubar großen Menge Restaurants.

Ein Highlight in Bern ist der namensgebende Bärengraben. Dieser wurde vor einigen Jahren grundlegend saniert und erweitert. Somit ist derzeit eine artgerechte Haltung der Bären möglich. Derzeit gibt es derer 4 – 3 Weibchen und ein Männchen. Die Tiere sind echt munter beieinander – und man glaubt es kaum, aber Bären klettern auch Bäume hinauf und nicht nur auf die unteren Äste, sondern bis sehr weit nach oben. Beim Zusehen wartet man ja förmlich darauf das der Baum unter dem Gewicht der Bären nachgibt und beides zu Boden fällt.

Weiter geht es in die Unterstadt und von dort die lange Holztreppe wieder nach oben in die Oberstadt. Ich hatte ja eine Ausschreibung zum Berner 16km-Lauf gesehen und das Höhenprofil hat mir schon imponiert – nachdem ich jetzt Teile der Strecke gesehen habe – ist es mir um so lieber, dass ich am 12. Mai schon beim MLP-Marathon in Mannheim gemeldet bin. Von der Anstrengung her dürften sich die beiden Veranstaltungen nichts nehmen.

Nach einem umfassenden Rundgang lassen wir den Abend bei einem gemütlichen Essen in der Altstadt ausklingen. Die Preise sind typisch für Bern, aber man macht es ja nicht jeden Tag.

Der Sonntag stand denn auch ganz im Zeichen der Entspannung – ein weiterer Tauchgang musste entfallen, das Raimunds Nebenhölen diesen nicht zuließen. Aber das mittlerweile getrocknete Material aus dem Keller einpacken, das Auto wieder reisfertig machen und dabei genügend Platz für die Mitfahrer zu lassen musste ja auch noch sein.
Nachmittags kam dann noch Norbert, ein weiterer Tauchkollege von Raimund vorbei, den ich auch schon auf der Boot kennen gelernt hatte. So verging der Nachmittag wie im Fluge und ehe ich es mich recht versah, saß ich schon wieder im Auto auf dem Weg nach Hause.

Mitfahrer waren diesmal etwas mehr, dafür aber auch diverse Punkte an denen ich aufgesammelt und abgesetzt habe. Belp, Bern, Solothurn, Freiburg, Offenburg, Mannheim so lautete die Reiseroute am Ende. In Freiburg eine etwas uncoole Überraschung – da wir uns missverstanden hatten war es nun doch eine Mitfahrerin mehr – samt Hund. Gut das jemand auch schon in Offenburg wieder ausgestiegen ist. So hatte ich das nicht geplant, aber man macht halt das Beste aus der Situation. Kurz nach 0:00h am Montag bin ich dann in der Innenstadt aufgeschlagen – Auto abstellen, ausladen und dann mit dem eigenen Kleinwagen endlich ins wohlverdiente Bett.

Insgesamt ein sehr schönes Wochenende. Nach ein paar technische Dinge klären und dann steht einer Wiederholung eigentlich nichts im Wege. Natürlich wird es demnächst auch einen Gegenbesuch geben – Raimund will die alten Trainingsgewässer im Raum Mannheim auch mal wieder sehen. Ich freue mich auf alle Fälle schon mal drauf.