TGIF – Thank God it’s Friday

Ja so schnell kanns gehen – schon wieder ne Woche rum. Und eine recht erfolgreiche wie ich sagen muss, bin ein gutes Stück mit den Recherchen voran gekommen und auch ansonsten geht es echt gut voran.

Am Donnerstag habe ich noch ne Mail von einem der Taucher aus dem 2. Tauchklub, in dem Raimund auch mitmischt, bekommen. Er hat seinen Ausrüstungsschrank mal ausgemistet und hat 2 Nasstauchanzüge gefunden, die er nicht mehr braucht und im Tausch gegen ein paar Bier oder Dollars an potentielle Nutzer abgibt. Heute abend werden wir dann sehen ob die passen. Wenn ja wäre mein Ausrüstung bis auf ein Paar Füßlinge doch schon so gut wie zusammen.

Und auch die Geschäfte in Mannheim laufen ganz gut – Richard hat schon den ersten Teil der Lieferung erhalten, der bestellte Laptop sollte dort demnächst auch eintreffen. Hätte ja nicht gedacht, das mein Firma während der Diplomarbeit überhaupt was umsetzt, aber wenns auch so geht – warum denn nicht.

Seit gestern abend hat es auch gut abgekühlt – ich bin noch rechtzeitig laufen gewesen, ohne nass zu werden, aber lag diese drückende Schwüle vor dem Gewitter in der Luft. Nachdem die Wettervorhersagen hier alle vor „severe Weather conditions“ gewarnt haben, war ich natürlich etwas vorsichtiger. Aber wie das hier halt so ist, es ist noch übetriebener als so manche Warnung vom Deutschen Wetterdienst. Einen einzigen Blitz haben wir gesehen, der Donner ist ausgeblieben … über Nacht hat es ordentlich geregnet, aber nicht so das wir hier ins Schwimmen gekommen wären.
Zwei kleinere Schwankungen in der Spannungsversorgung gab es dennoch (bei den Freileitungen hier kein Wunder) – gut das mein Laptop einen Akku hat. Den Rechner auf der Arbeit konnte ich dann heute morgen erst mal wieder hochfahren …

Ach ja: Das Müsli das ich gekauft habe ist echt brauchbar, auch wenn mein Körper scheints nicht mehr wirklich auf Balaststoffe eingestellt ist, bzw. sich die Darmflora nach der Durststrecke um so mehr über diese hergemacht hat … In Kombination mit den ungezuckerten Cornflakes geht es auch preislich auszuhalten – pur ist es halt doch eher ein „Luxusgut“ – wenn ich dran denke was bei Aldi das Kilo Haferflocken kostet, dann frage ich mich warum solche Sachen hier so teuer sind.

Taucher sind doch überall ähnlich

Heute war ich mit Raimund (einem der Mitarbeiter bei Fraunhofer hier) in einem der beiden Tauchclubs um die Leute mal kennen zu lernen. Definitiv alle pressluftsüchtig hier …

Treffen ist hier allerdings nicht das was wir in Deutschland unter regelmäßigem Training verstehen. Vielmehr fangen die hier gleich mit dem Aprés-Dive an …
Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen kurzen Stop bei „TraderJoe’s“ gemacht – das ist so eine Mischung aus Supermarkt und Reformhaus, mit einem deutlich europäischen Einschlag. Etwas teurer, aber immer noch im Rahmen. Ich habe mich mit Bananen eingedeckt, die auch noch wie welche aussehen (die bei Aldi waren eher von der Sorte „Kompostkasten-Starter-Kit“) – zudem habe ich ein halbwegs anständig aussehndes Müsli gefunden, morgen früh mal sehen wie das schmeckt. Auf alle Fälle eine Abwechslung zu den Cornflakes – egal ob mit oder ohne Zucker – irgendwann kommen einem die Dinger zu den Ohren raus … Beim Aldi-Müsli in Deutschland hatte man dann immer noch die Wahl zwischen Nuss und Trockenobst und komischerweise hat das auch nie langweilig geschmeckt.
Vielleicht nehme ich mir da beim nächsten Mal auch etwas Fleisch und sowas wie normalen Aufschnitt mit. Das Vollkornbrot war leider schon aus, sonst hätte ich auch da noch eines mitgenommen. Das Weißbrot und die Bagels hier, das kann man zwar in getoaster Form essen, aber so richtig sättigend ist das nicht.
Heute war sowieso „Staff-Meeting“ – Mitarbeiterversammlung – und an solchen Tagen gibt es dann Pizza oder Sandwiches auf die Firma – die sind dann auch reichlich belegt und der Nudelsalat mit Schafskäse ist sehr lecker.

Diesmal waren wir im etwas edleren Tauchclub – die treffen sich 2 Mal im Monat im Hotel in Alexandria (nein nicht Ägypten sondern südlich von Washington DC). Man merkt es aber nicht nur daran, dass hier die Leute mit etwas größerem Geldbeutel dabei sind: Tauchtripps, ggf. auch zwei pro Jahr zu so schönen Zielen wie Philipinen und Galapagos-Inseln – wenns nur das ist … Aber jeder Pressluftsüchtige ist dort willkommen.

Als Programm gibt es jeweils einen kurzen Vortrag zu einem Thema oder einem Tauchgebiet. Diesesmal hatten wir einen Gastdozenten von „Instute of Maritime History“ – das ist eine Einrichtung die nach Wracks und anderen Dingen aus der Vergangenheit im Wasser sucht. Hier ist jeder Bundesstaat verpflichtet sich um die geschichtlichen Dinge zu kümmern – auch die unter Wasser. Dazu gehört natürlich auch das Suchen nach den Wracks sowie das Vermessen und Fotografieren. Um Kosten zu sparen suchen die Freiwillige die gerne Tauchen – ein eigenes Schiff mit Kompressor und Pressluftflaschen ist vorhanden. Wichtige Vorraussetzung für die Taucher: Sie sollten mehr als 50 Tauchgänge mitbringen, und auch mit misserabler Sicht zurecht kommen. Na wenn das mal nicht auf die Stollentaucher zutrifft. Eine Bemerkung heute war: „Man muss damit rechnen, dass man auch mal mit Grünzeug behängt aus dem Wasser kommt …“ naja der Sprecher kennt den Stollen halt nicht.

Mal sehen, so wie es aussieht habe ich hier eine vollständige Leihausrüstung (Anzug muss ich noch klären) – und so der ein oder andere Ausflug wäre da doch schon verlockend – schon allein um regelmäßig ein wenig Training zu haben. Tief sind die Tauchgänge entlang der Küste auch nicht – die meisten sogar absolutes Flachwasser, wenn es mal auf 30 m geht ist es schon sehr tief und man braucht wahrscheinlich einen Spaten … Mal sehen, wie das Anfang Mai wird mit dem Tauchgang an die Black Panther (U-1105) sicherlich ein netter Eintrag im Logbuch …

Hombre – ist das mördereiß hier ….

Ja, die Leute die den Song von „Fahr X Hin“ (SWF3-Produktion) wissen jetzt wovon ich schreibe.

Eigentlich will ich ja Laufen gehen, aber die Außentemperaturen sind einfach abartig derzeit. Fast schon ein wenig neidisch habe ich eben auf die „gemäßigten“ Temperaturen im Raum Nürnberg geschaut – 17°C dort als Höchsttemperatur – ich bin froh wenn es heute nacht soweit abkühlt! Derzeitige Außentemperatur 30°C … und im Gegensatz zu den Laufstrecken in Mannheim (und erst Recht in Nürnberg) stehen hier entlang der Strecke wenig Bäume. Sprich für weite Strecken gibt es keinen Schatten. Hat schon fast etwas vom Altmühlseelauf, auch da gibt es wenig Schatten, allerdings hat der See dort eine ausreichende Größe für ein erfrischendes Mikroklima, es geht immer ein wenig Wind, der hier ist leider derzeit etwas flau.
Für diejenigen die um Ulm dabei waren, es fühlt sich temperaturmäßig so ungefähr an, als hätte man gerade ca. Kilometer 70 hinter sich gebracht und es geht jetzt fast ständig durch die Felder (leider sind hier keine Wasserstellen aufgebaut). Insgesamt gewinne ich mehr und mehr den Eindruck, dass das Wetter hier genauso ist wie das Land und die Leute – alles immer „supersize“ oder anderweitig extrem. Wenn ich bedenke vor rund 30 Tagen hatten wir hier noch knapp 1m Schnee liegen mit Temperaturen um 0°C – macht einen Gradienten von rund 1°C/Tag nur leider halt nicht linear, sondern irgendwie quadratisch verteilt.

Ach ja am Freitag war ich noch auf dem Kirschblütenfest in Washington – tausende andere Leute hatten die gleiche Idee – demenstprechend voll war es. Ein schönes Geschenk, das die Japaner da in Washington DC hinterlassen haben (es wir beständig weiter gepflegt und nachgepflanzt) rund um das Tidal Basin und entlang des Potomac stehen die Kirschbäume, einer neben dem anderen. Ich habe eine Runde entlang des Potomac und des Hafens gemacht, zum „Hains Point“ – rund 10km und ständig sieht man einen weitern Kirschbaum in voller Blüte … aber irgendwann hat man sich daran auch satt gesehen; „ick blicke wat, wat du ned blickst …“ – „Kirschboom“ – gut das es noch ein paar Memorials am Tidal Basin gibt, die man kostenfrei besichtigen kann auch wenn hier die Massen um so größer sind – am Hains Point war es vergleichsweise ruhig…

Die Wettervorhersage hier bleibt optimistisch – es soll warm / heiß bleiben, wenn auch nächste Woche auf „normale“ Temperaturen um die 20°C abkühlen – unsere Sekretärin meinte schon, das sei nur der Auftakt – im Sommer soll es hier bis zu 40°C und mehr bei teilweise bis 100% Luftfeuchtigkeit geben (ich will mir das gerade nicht vorstellen) – um so mehr lerne ich die Klima-Anlage in unserem Haus schätzen, und auch mein „Kellerloch“ wird mir zusehends sympatischer – auch wenn weiterhin etwas mehr Licht wünschenswert wäre.

So jetzt geh ich mal nachschauen ob es schon etwas abgekühlt hat …

[Nachtrag] Ich hab noch ne Viertel Stunde zugewartet, dann bin ich langsam losgejoggt. Das Fahrtenspiel für heute habe ich gleich nach den ersten zwei Kilometern abgesetzt. Trotz langsamen Laufens ein permanenter Puls > 165 Schläge/Minute – da bleibt kaum Luft um noch einen Sprint einzubauen. Also habe ich umgestellt auf langsamen Dauerlauf und dafür etwas länger (was sich automatisch ergibt, wenn man langsamer läuft aber die gleiche Strecke wie üblich). Und es gibt mindestens eine Tränke für durstige Läufer entlang der Strecke – auf der Halbinsel im Lake-Artemesia gibt es eine öffentliche Trinkwasserfontaine – sehr praktisch um für den letzten Teil der Strecke die Wasserflasche nochmal aufzufüllen – irgendwie muss ich mir aber für so lange Strecken was einfallen lassen mit der zuverlässigen Wasserversorgung. So ein Gartenbesitzer aus Bamberg mit dem Wasserschlauch wäre spitze … Für 23,7 km ([url]http://www.gmap-pedometer.com/?r=3613582[/url]) mehr als 2h – das will was heißen … naja immerhin hatte ich diesmal keine Wadenschmerzen mehr wie sonst – ein gutes Zeichen, dass ich auf dem richtigen Trainingskurs bin. Wollen wir mal hoffen das es in Frederick nicht so drückend heiß wird. Und jetzt ist erst mal Regeneration mit Unterstüzung durch Matrazenhorchdienst angesagt …

(Ultra)-Lauftraining – extra hart ..

Ei ei ei, die „German House Party“ hat es mal wieder ordentlich in sich gehabt – eine echt nette Institution auf der man auch die diversen anderen Studenten hier aus der Umgebung inklusive einiger Aupairs kennen lernt.

Ehrlich gesagt bin ich froh, dass die Party nicht bei uns im Haus stattfindet – unsere Vermieterin würde uns wohl hochkannt rauswerfen (nicht ganz ohne Grund) allerdings zahlen die anderen Studenten ungleich weniger für ihre Bruchbude (ein Abrisshaus oder teilweise das Contra’N im Jungbusch kommen einem in den Sinn).

Am ärgerlichsten war, dass ich mich gerade wunderbar mit einem Au-Pair unterhalten habe, als ein Großteil sich auf den Heimweg gemacht hat … Naja ich bin noch etwas geblieben, habe nochmal mit Gott am großen weißen Telefon gesprochen (man sollte nicht verschiedene Mix-Getränke mit Bier mischen!) und mich dann auf den Heimweg gemacht.

Da ich wie üblich Taxis für überteuert halte und einen Großteil der Strecke von meinen regelmäßigen Lauftripps her gut kenne, habe ich mich für einen kleinen „Ausnüchterungslauf“ entschieden – am Ende knapp 4 km in ca. 40 Minuten – nicht gerade hitverdächtig, aber angesichts der erschwerten Umstände wie fehldender Laufbekleidung und nur ansatzweise geeigneter Schuhe (immerhin Nike …) noch zu vertreten …

Momentan arbeite ich gerade an der aktiven Kater-Vermeidung und schiebe mir einige Tostbrote sowie ordentlich Leitungswasser rein – das normale Wasser in Flaschen ist aus … zu wenig eingekauft am letzten Montag … aber irgendwie fühle ich mich als hätte ich gerade ein Deja-Vu mit den Wildschweinen am Brunner Berg gehabt – mit dem Unterschied: Morgen kann ich ausschlafen im Gegensatz zum Leben in Netzstall, wo mich um diese Zeit bereits der Wecker (es ist kurz vor halb 6) wieder aus den Federn geholt hat ….

Mal sehen, wie die Welt nach einigen Stunden Schlaf aussieht – hoffentlich weniger drehend!

Gründonnerstag

Ja es ist mal wieder soweit Ostern steht vor der Tür – und seit 2007 ist mir der Gründonnerstag ja auch irgendwie „heilig“ – die Turbo-Runde durch den Nürnberger Wald mit Rudi und Hanno werde ich wohl nie vergessen – die bis dahin schnellste Zeit um die 15km abzuspulen – ich weiß mittlerweile: Es geht auch in 10 Minuten weniger – aber damals war das ein echtes Novum. Seither ist an Gründonnerstag auf alle Fälle Laufen angesagt … so zwei Pacemaker (oder auch Treiber) hätte ich heute auch gebrauchen können – irgendwie kam ich trotz tollem Wetter nicht so richtig auf Touren – das Wetter hier ist derzeit etwas komisch – am Dienstag habe ich nochmal die lange Laufhose und eine Jacke aus dem Schrank geholt – heute wäre ich mit der Bekleidung aufgrund der Außentemperaturen eingegangen … es hatte um die 23°C.
Aber diesmal hat denn wenigstens auch die Kamera die gesamte Strecke durchgehalten und nicht wieder nach 3 Kilometern den Dienst eingestellt. Momentan blüht hier alles, einiges ist schon wieder am verblühen. Und wenn man genau hinguckt findet man am Wegesrand allerhand nettes Getier – diesmal eine Schildkröte – nunja nicht gerade das typische Tier für einen Läufer – aber urig sehen die Tiere doch irgendwie aus. Sie sind übrigens hier heimisch und daher auch das Wappentier der Universität und der ganzen Sportklubs.

Von denen gibt es hier auch eine ganze Menge davon auch einige lustige – nämlich die kleinen grünen Männlein … ich musste unweigerlich an Roski denken „wenn wir so im Unterholz steh’n kann der Feind uns überhaupt nicht seh’n …“ die hängen hier sogar Warnschilder auf, dass nichts ernstes ist, sondern nur geübt wird … inklusive quitschblauen Plastik-Gewehren … naja wers mag.

Seit heute sind erst mal provesorisch auf diverse Stellen bei Fraunhofer verteilt anstelle im gemeinsamen Studentenpferch. Morgen ist frei – außer für die Handwerker die den Mauerdurchbruch machen müssen … mal sehen wie lange es noch dauert bis wir an unseren neuen Plätzen sind und dann auch endlich ein Fenster zumindest in Sichtweite haben.

Die Sache mit meinem Chef hat sich auch geklärt -wir hatten halt 2 total unterschiedliche Auffassungen was ich denn eigentlich machen soll – ich bin halt doch sehr von der technischen, realisierungs und lösungsorientierten Seite an die Sache heran gegangen – mein Chef wünscht sich eher noch etwas mehr Recherche, Grundlagenforschung und Ideensammlung – alla gut machen wir halt das. Ich habe das auch mit meinem Prof abgestimmt, das passt schon … wollen wir es mal hoffen. Vielmehr bleibt mir momentan ja eh nicht.

Ach ja und zwei Rückmeldungen vom THW gabs ja heute auch noch – wenn auch nicht so sonderlich dolle. Mein Ansprechpartner in der Leitung ist jetzt erst mal in Urlaub – meinte aber die Sache mit dem Widerspruch sei jetzt endlich ins Rollen gekommen. Das war dann die zweite Rückmeldung – immerhin ein Teilerfolg – die Sache mit dem Schlüssel wurde verworfen. Die unerlaubte Nutzung des Geländes steht weiterhin im Raum, und wurd rein rechtlich sachlogisch bestätigt. Man sieht leider mal wieder: Man bekommt Recht, aber Gerechtigkeit ist etwas anders. Mal sehen was bei dem Gespräch mit der Leitung (erst mal telefonisch, und im Sept. wahrscheinlich dann auch persönlich mit Herrn Broemme) rauskommt.
Beim Aulesen der Bilder von der kleinen Digicam bin ich dann auch noch über Bilder einer der letzen schönen Aktionen mit der Jugend gestolpert – Pfingstlager 2009 in Pforzheim – eine schöne Zeit, die wir dort verbracht haben.

Kulturelle Unterschiede

Das diese exisitieren, darauf ist man ja gefasst, wenn man eine Diplomarbeit oder ein Praxis-Semster im Ausland macht. Das ist Teil des Erlebnisses (oder wie man hier sagt „That’s part of the experience“).

An so Dingen wie zöllische Schrauben (ich muss nochmal in nahegelegenen Home-Depot, dem Bauhaus Pendant in den Staaten vorbei und für Martin ein Bild des Grauens vom Schraubenregal machen …), unseelige Maßeinheiten bei den Lebensmitteln, merkwürdige Maße für Sprit und Entfernungen – daran kann man sich ja mit etwas Geduld noch gewöhnen – man hört schlichtweg auf sich drüber zu ärgern. Man muss halt nehmen was man angeboten bekommt, sonst hat man ratz fatz einen leeren Kühlschrank.

Heute habe ich dann ein neues Kapitel der kulturellen Unterschiede kennen gelernt: In der Arbeitswelt – und diesmal nicht im positiven Sinne, so von wegen „we work to live, we don’t live to work“ (wir arbeiten um zu Leben, aber wir leben nicht um zu Arbeiten). Vielmehr bin ich langsam ziemlich verärgert über meinen Vorgesetzten hier. Es prallen hier gerade zwei diametral gegensätzliche Vorstellungen aufeinander: Auf der einen Seite mein Chef, der mich scheints als etwas besseren Praktikanten (manchmal frage ich mich sogar ob das überhaupt) sieht und auf der anderen Seite ich, der mit der Diplomarbeit einen guten Abschluss für sein Studium erzielen will. Ich lege dabei nunmal deutsche Maßstäbe (metrisch, natürlich) an und orientiere mich da an dem was ich über den Zweck der Diplomarbeit von der Hochschule mitbekommen habe: Selbstständiges Arbeiten an einem etwas umfangreicheren Projekt und das Ganze wissenschaftlich aufarbeiten, innerhalb von rund 4 Monaten (so die offizielle Lesart – ich habe hier einfach 2 Monate vorab zum Einleben und Einarbeiten eingebaut).
Bisher fehlt mir aber ein klarer Arbeitsauftrag bzw. ich was mein Chef von mir will, das würde ich mir als Praktikant ja noch gefallen lassen, aber eine Analyse und das Zeichnen von bunten Bildern ist in meinen Augen nunmal nicht das was eine gute Diplomarbeit ausmacht, irgendwie scheint er zu verkennen, dass ich nicht nur ihn als Chef habe, sondern das mein betreuender Professor in Mannheim die Arbeit auch noch lesen und bewerten muss. Da bringt mir eine gemütliche und relaxte Arbeitsweise und eine nette Zeit in den Staaten leider reichlich wenig Punkte.

Ich habe schon angefangen eine e-mail zu schreiben – nur sollte man die nicht so unbedacht abschicken – gut das dann erst mal Feierabend war. Mal sehen wie ich da morgen rangehe – ich habe auf alle Fälle meinen Prof mal in Kenntnis gesetzt was derzeit von mir hier erwartet wird und ob er das gutheißen kann – mal sehen.

Wie üblich Dienstags, stand auch wieder Lauftraining auf dem persönlichen Programm. Das tat richtig gut, um den Stress und Frust abzubauen! Was würde ich nur mit aufgestautem Stress und Aggressionen machen, wenn ich nicht Laufen würde? Ich will es mir gar nicht vorstellen.
Entsprechend meines innerlichen Ladungszustandes habe ich dann auch den Trainingsplan über Bord geworfen und habe anstelle der geplanten 15km eine neue Runde ausprobiert – am Ende 22km. Als zusätzliche Erschwernis kam ein stark böiger Wind dazu, laut Internet bis zu 42km/h (wahnsinn – so eine Böe braucht also nur 1h für den Marathon – Respekt). Auf dem Weg den NorthEast-Branch runter hatte ich den im Rücken und teilweise von der Seite – alles halb so wild. Nach dem Umkehrpunkt (gibt hier leider keine Wege auf beiden Seiten der Flüsse, wie man das in Deutschland gewohnt ist) kam es dann um so dicker …. teilweise auch noch leichte Regenschauer – bäh! Aber man denke zurück an die Schulzeit an Löweneck: „Gelobt sei was hart macht“ – und damals gab es noch kein Viagra (das kam erst 2 Jahre später auf den Markt) … und viel Alternative gabs ja auch nicht. Abkürzungen: Fehlanzeige!
Die Strecke an sich ist recht gemischt, den Teil bis an den Lake Artemesia kenn ich ja schon, je weiter man dem Weg folgt um so mehr ähnelt das der Strecke am Neckar und Rhein entlang in Richtung Tierheim – wenn auch der Fluss nicht so breit ist … aber aufm Damm gehts auch entlang. Die Eisenbahnbrücken hier sehen auch lustig aus, da war die alte Riedbahnbrücke ja echt Gold dagegen … kein Wunder das die hier eher fliegen als Bahn fahren – eine Strecke für die man mit dem Flieger inklusive einchecken und Anfahrt an die Flugafen vielleicht 6h braucht, kann hier schonmal zum mehrtägigen Tripp mit der Bahn ausarten – im Tempo einer Regionalbahn versteht sich, und elektrifiziert sind hier auch nur um die 20% der Strecken …
Ein weiterer kultureller Unterschied.

Nachdem wir bei sämtlichen Nachbarn herum gefragt haben, mussten wir feststellen: Die Katze gehört keinem im nähren Bereich hier. Unser Nachbar war so freundlich und hat mal noch rumgefragt, aber der Streuner gehört wohl keinem. Da wir keine Haustiere halten dürfen (steht dick und fett im Mietvertrag), hat unser Nachbar sich mit dem Tierschutzbund und dem Tierheim in Verbindung gesetzt. Jetzt wartet sie auf die Vermittlung bzw. erst mal darauf, dass sich möglicherweise der Besitzer meldet. Das Halsband deutet ja immerhin mal daraufhin das sie ein festes Zuhause hat. So wie sie aussah und sich verhalten hat, war das ein Jungtier das sich wohl verselbstständigt hat. Auf alle Fälle hab ich ein paar schöne Bilder als Erinnerung – wenn es auch ein paar mehr hätten sein dürfen …

Kampf der Abschlussarbeit

Da sucht man in der Pause mal kurz nach etwas Zerstreuung, weil man gerade mal wieder keinen geraden Satz mehr schreiben kann. Und stößt prompt auf das hier:
http://www.murmelmalerei.de/AbenteuerAbschluss.html
Irgendwie kommt mir das alles bekannt vor – ich muss es mal Martin weiterleiten, vielleicht erbarmt er sich ja und legt es als erstes Werk in seiner vollständig eingerichteten Druckerei auf …
Ich hab mich jedenfalls köstlich amüsiert und das Schreiben fällt jetzt auch wieder leichter … 🙂

Kaum zu glauben

Fast hätte ich es ja gar nicht gemerkt, aber heute morgen kamen wir beim Frühstück drauf: Wir sind seid einem Monat bei Fraunhofer – insgesamt schon mehr als 5 Wochen in den Staaten. 🙂 Tempus fugit!

Um so erfreuter war ich dann heute, dass wir endlich in der 2. Küche klar Schiff haben – das hat etwas länger gedauert, aber was stetig währt wird ja bekanntlich endlich gut.
Ansonsten haben wir das Wochenende ganz relaxed ans uns vorbeiziehen lassen. Ich hatte zwar überlegt Laufen zu gehen aber das Wetter war derart wechselhaft und doch ziemlich kalt, da habe ich es dann gelassen mit dem Erkunden der weiteren Strecke – immerhin habe ich im Netz dann eine Karte mit den Möglichkeiten gefunden – was hier eindeutig fehlt sind Möglichkeiten Rundwege und Schleifen zu machen – es geht hier scheints immer nur den gleichen Weg zurück den man gekommen ist – wie langweilig.
Das Wetter soll die nächsten Tage auch nicht besser werden …

Ich habe mich jetzt mal daran gemacht endlich etwas für die Website des OV Lampertheim zu tun – weit ist das Projekt noch nicht gediehen, aber jetzt steht ja weniger Hausarbeit an, die Zeit die ich bisher fürs Aufräumen verwendet habe, kann ich ja dann in die Website stecken.

Gestern nacht ist mir dann meine derzeitige Bettlektüre ausgegangen – beim Aufräumen der letzten Wochen hatte sich ein englischer Harry Potter Band (Goblet of Fire – Feuerkelch – Nr.4) angefunden, den ich als Abwechslung zu meinem Reiseführer angefangen habe. Irgendwie doch spannend, auch wenn ich einige der netten Umschreibungen erst mal aus dem Wörterbuch raussuchen musste. Aber selbst dafür gibt es ja eine Website. Jetzt bin ich echt am Überlegen ob ich mir nicht kurzerhand einen weiteren Band in English bei Amazon bestellen soll… Angesichts von 4$ für das Hardcover inklusive Versand kann man sich das ja echt mal überlegen.

Auch nebenbei habe ich den Findlingslaptop hier aus dem Haus mit der Festplatte aus dem Care-Paket von daheim bestückt – und siehe da – läuft wie ne 1. Ich habe dann interessehalber mal ein neues Linux (Kubunut 9.10) installiert und war enttäuscht, weil es ewig braucht und scheints doch einige gravierende Probleme hat …. die Taskleiste ist nicht zu verwenden, und somit kann man den Desktop gar nicht gescheit oder nur mit sehr viel Mühe benutzen – das hätte ich in der Form nicht erwartet – gut, dass auf meinem produktiven Laptop noch die 8.04er läuft, auch wenn es da mittlerweile schwieriger wird passende Software-Updates zu bekommen.
Ubuntu, also die Variante mit Gnome als Desktop-Manager, konnte mich da schon eher überzeugen – ich werde auf alle Fälle mal ein Backup meines Laptops machen, und dann mal Ubuntu darauf installieren, mal sehen wie ich auf Dauer damit zurecht komme.

Auch ganz nett: Heute hat Nachbars Katze (zumindest nehme ich mal an, sie gehört einem unserer Nachbarn hier) vorbeigeschaut, die will hier gar nicht mehr weg, auch wenn sie nicht ins Haus darf (steht sogar explizit im Mietvertrag …) aber das Tier ist echt verschmust, vermutlich noch ein Jungtier … aber mit Halsband (leider ohne Inschrift). Von der könnte sich unsere Katze in Mannheim echt mal ne Scheibe abschneiden (bzw. eher umgekehrt), denn an der hießigen ist kein Gramm Fett …
Eines hatte ich natürlich prompt vergessen: Wie sehr so ein Stubentiger haart … ich hatte einen schwarzen Sweater an – den fand sie natürlich besonders anziehend und ich habe mich hinterher erst mal über die vielen deutlich sichtbaren Katzenhaare auf dem Sweater gefreut 😕

Lauf Kai, Lauf

Ja Sport ist hier echt eine wichtige Sache, und das Laufen macht ja um so mehr Spaß wenn man ein Ziel vor Augen hat. Nachdem ich ja an einigen liebgewordenen Veranstaltungen nicht teilnehmen kann, wie etwa dem MLP-Marathon, die lange Ulmer Laufnacht mit ihrer ganz besonderen Atmosphäre (und natürlich Länge 😉 ) oder auch den Altmühlseelauf, habe ich jetzt Abhilfe geschaffen und mich kurzerhand für den Marathon in Frederick angemeldet. Wenigstens einen will ich hier in den Staaten gelaufen sein … Termin ist der 2. Mai, also nur eine Woche Versatz zum MLP-Marathon – wenn ich dran denke: letztes Jahr habe ich zu dem Termin den Weltkulturerbelauf in Bamberg bestritten – als Vorbereitungslauf für den Marathon ….

Daher habe ich mich dann gestern auch dazu durchgerungen noch Laufen zu gehen, auch wenn das Wetter im Vergleich zu den letzten Tagen nicht wirklich dazu eingeladen hat. Sprühregen, und kräftiger Wind – „kein Hund jagts vor die Straße bei dieser Temperatoooor …“ – egal: „Nur die harten kommen in den Garten“
Nach einigen Kilometern stellte sich dann auch das Laufgefühl ein: Raus aus dem Faulenzer-Modus und dann kann man fast beliebige Strecken zurücklegen, alles nur eine Frage der Zeit … Leider ist die Streckenauswahl hier alles andere als vielseitig 🙁 – ich dachte immer die Möglichkeiten in Mannheim seien beschränkt, aber im Vergleich sind die 3 initialen Möglichkeiten in Mannheim zusammen mit den nahezu beliebigen Kombinationen in Waldpark oder auch am Neckar sind schon fast paradiesisch. Von der Auswahl in der Nürnberger Umgebung mal gar nicht zu reden. Hier hat man nur die Option: Paintbranch, und von daheim aus, auch nur in einer Richtung – nämlich bachabwärts. Zudem sind alle Laufstrecken hier komplett asphaltiert – gut das ich mir einen typischen Straßenschuh mit ausreichender Dämpfung zugelegt habe.

Ganz praktisch fürs Training ist die Runde um den Lake Artemisa: die hat ziemlich genau 2 km, da kann man dann auch schön Intervalltraining machen, etwas länger wäre aber interessanter, denn 21 Runden – da wird auch der interessanteste See irgendwann langweilig. Ja ich weiß es gibt auch den 6h Lauf um die Wöhrder Wiese – auch immer im Kreis … 😀 – vielleicht sollte ich mir die mal überlegen … der ist aber schon rum für dieses Jahr …

Bei schönem Wetter muss ich mal schauen wie man die Strecke am Paintbranch erweitern kann – theoretisch soll man den bis an die Mündung in Washington DC entlang laufen können. Hin und wieder zurück ergäbe das wohl so etwas wie den Amberger Ultra Lauf … naja mal sehen, für dieses Wochenende haben wir noch nix spezifisches geplant, da kann man dann auch mal einen langen gemütlichen Lauf ansetzen – wenn es wenigstens noch weitere Leute gäbe die mitlaufen – aber so muss man sich ja selbst motivieren … was auch nicht schlecht ist, spätestens wenn man an den nächsten Extremlauf denkt, bei dem man ja meist auch alleine unterwegs ist….

Mal sehen ob ich noch die Möglichkeit finde an einem weiteren Lauf hier in den Staaten teilzunehmen. Die sind hier leider nicht so dicht gesät wie in Deutschland – in der näheren Umgebung was zu finden ist nicht so leicht – flugs hat man da Strecken von mehreren hundert Meilen beisammen – ist eben alles etwas weiter auseinander gezogen hier in den Staaten.
Für die Zeit nach der Rückkehr stehen schon einige Läufe auf dem Plan:
3. Okt 2010: Nürnberger Stadtlauf
November 2010: Amberger Ultralauf (damit ich wenigstens einen gemacht habe dieses Jahr)
Je nachdem wann der Ultralauf ist, überlege ich mir auch noch die Teilnahme am LGA-Indoor-Marathon – aber nicht, wenn der wieder genau einen Tag später ist – wobei ich ja weiß, dass 2,5fache Marathon-Distanz auch schaffbar ist …
Und ganz dolle freu ich mich schon auf 2011: Weltkulturerbelauf in Bamberg 🙂 – der ist fest eingeplant.

New York, New York

Wahnsinn, was ein Wochenende. Wir waren in New York.

Los ging es am Freitag direkt nach der Arbeit. Manuel, unser Mitstudent aus Italien hat uns begleitet, Philipp und Rüdiger sind in College Park geblieben, auch weil unsere Vermieterin den Herd ersetzen wollte und eigentlich auch endlich die Mietverträge mitbringen wollte (die sie dann doch wieder vergessen hat …)

Also auf an die Metrostation in Greenbelt, und rein in den Bolt-Bus. Echt komfortabel und im Vergleich zu einem deutschen Reisebus ewig lang und mit allerhand Luxus ausgestattet, unter anderem Steckdosen an jedem Platz, und WLAN mit Internet-Zugriff inklusive. Und das alles für nur 20$ pro Fahrt. Die Strecke sind etwa 350 km, also etwas weiter als Mannheim – Nürnberg, wahrscheinlich so etwas wie Mannheim Regensburg um es vergleichen zu können. Und die Highways sind natürlich um einiges breiter …. an der schmalsten Stelle waren es glaube ich 3 Spuren … und dennoch Stau…

Nach der Ankunft, an der 33rd Street haben wir erst mal einen taktischen Stop beim goldenen M eingelegt (Mc Donalds) danach haben wir gleich mit dem Sightseeing begonnen und sind an den nahen Time-Square gelaufen, inklusive Gepäck (wenn auch nicht viel). Da die Metro gerade renoviert wird, sind wir gezwungener Maßen weitergelaufen, bis an den Columbus Circle. Dann haben wir kurzerhand auch noch die letzten 50 Blocks in Angriff genommen, immer am Central Park entlang. Wir waren wirklich fertig als wir endlich im Hostel angekommen. Keine sonderliche Schönheit aber entgegen der ersten Befürchtungen hatten wir dann doch einen ganzen Raum für uns alleine.

Morgens ging’s dann ans weitere Sightseeing, Ausgangspunkt war Brooklyn, also erst mal noch entspannen in der Metro bis man endlich an der High-Street ankommt. Praktisch: Direkt neben der Metrostation ist ein kleines Café – Zeit für Frühstück und einen Kaffee als Stärkung. Die brauchten wir um anschließend die Brooklyn Bridge zu erklimmen – ich hatte echt vergessen wie schön dieses Bauwerk ist! Es ist einfach jedesmal wieder ein Erlebnis da rüber zu laufen. Ich habe die Gelegenheit genutzt um meinem Vater zum Geburtstag zu gratulieren, bevor die Minuten auf der Prepaid-Karte verfallen, für den Fall, dass ich keine Prepaidkarte bekommen würde …

In Manhattan vorbei am Platz der ewigen Lichter, weiter zum Ground Zero. Im Vergleich zum letzten Besuch muss man mittlerweile wieder nach oben schauen, die Baustelle ist voller Leben und es gibt einen echten Fortschritt. Praktischerweise habe ich nebenan auch einen T-Mobile-Shop mit Prepaid-Karten gefunden – und so die Minuten gerettet – ich weiß zwar noch nicht was ich mit jetzt 120 Gesprächsminuten anfangen soll, aber die heben ein ganzes Jahr. Die anderen haben derweil einen weiteren Futter-Stop bei den „golden Arches“ (Mc Donalds) eingelegt. Leider war Samstag und der Pianist ist nur unter der Woche dort, es ist eines der wenigen Restaurants der Kette mit Live-Piano …

Frisch gestärkt sind wir runter in den Battery-Park gelaufen – zwischendrin ein kurzer Besuch in Trinity Church, eine Oase der Stille direkt neben der Wall-Street – das gibts auch nur in New York so nah beieinander. Im Park habe ich mir mit Sergej dann eine der vielen Shows der Straßenkünstler angeschaut. Wahnsinn was die machen. Den Rest der Gruppe haben wir dann am Terminal der Staten-Island-Ferry wieder eingesammelt. Einmal übersetzen nach Staten Island, vorbei an Miss Liberty (wir waren zu spät dran um Tickets vorab zu reservieren), aber mit einem guten Teleobjektiv samt Stativ (ja ich habe es auch dieses Mal wieder durch ganz New York geschleift – wie beim letzten Mal …. 😮 ) bekommt man das auch ganz gut hin. Mal sehen vielleicht kaufe ich mir hier in den Staaten noch ein weiteres Tele für die Canon, manchmal wünscht man sich einfach etwas mehr als die 200mm .. Bernd hat den Trip nicht mitgemacht und ist stattdessen los gezogen um seinen Laptop abzuholen, den ein Freund mit nach New York gebracht hatte um die Versandkosten zu sparen.

Da wir mittlerweile heiß gelaufene Füße hatten haben wir die Metro genommen um nach Chinatown an der Canalstreet zu kommen. Vietnamesen Markt in Tschechien schön und gut, aber das hier ist dann die XXXL-Ausführung – ein Shop neben dem anderen mit absolut günstigen Angeboten – Onur hat sich etwas geärgert, dass er nur 3 T-Shirts für 10$ an der Wall-Street bekommen hat, hier hätte er die doppelte Menge bekommen 😮 .

Langsam sind wir dann in Richtung SoHo und Greenich Village aufgebrochen, das sind die wichtigen Szene-Viertel in New York. SoHo ist eher das Künstler und Designer-Gebiet, während Greenich Village durch seine urbane aber irgendwie familiäre Atmosphäre besticht. Alte Backsteingebäude die etwas an die Speicherstadt in Hamburg erinnern und jede Menge kleinerer Restaurants und natürlich jede Menge Menschen – die Stadt pulsiert und lebt hier richtig auf. Im Washington Square-Park (einer der kleineren) haben wir dann nochmal etwas Pause gemacht, irgendwie doch anstrengend so ein Stadtbummel.

Nächstes Ziel: Empire-State Building, auf dem Weg dorthin am „Flatiron-Building“ (Bügeleisengebäude) vorbei. Ganz wichtig: Ein Boxenstop bei Starbucks – aber nicht zum Auffüllen … Öffentliche Toiletten sind echt schwer zu finden …
Onur und Yusuf sind aufs Empire State raufgefahren, Sergej, Manuel und mir waren die 20$ zu teuer (ich war ja auch schon oben). Dafür haben wir dann noch „Grand Central“ besichtigt, diese monumentale Halle mit den Sternbildern auf der Gewölbedecke ist jedes Mal überwältigend.

Reichlich fertig sind wir dann noch die 5th Avenue Richtung Central Park entlang gebummelt. Es wurde so langsam ja auch dunkel. Am Columbus Circle habe ich noch ein paar Langzeitbelichtungen gemacht – bevor wir mit der Metro zurück in die 103. Straße gefahren sind – nochmal Laufen wollten wir die Strecke nicht …

Kurze Verschnaufpause, wir haben uns mit ein paar weiteren Deutschen im Hostel unterhalten, bevor wir nochmal losgezogen sind, eigentlich wollten wir in Chinatown noch einen kleinen Imbiss nehmen – aber das war Wunschdenken. Die klappen dort scheints um 9:00h abends die Bordsteine hoch … Also waren wir Hühnchen bei Popey’s essen (einer Konkurrenz zu Kentucky Fried Chicken) – nicht überwältigend aber immerhin was im Magen.
Sergej und Bernd sind dann weiter gezogen, sie wollten eigentlich ins Hard-Rock Café. Der Rest ist auf die Manhattan-Bridge hoch und ich habe ein paar Bilder der Brooklyn-Bridge gemacht (diesmal war sie beleuchtet … nicht wie 2003). Eine ziemlich einsame Gegend aber wir waren ja genügend Leute, mit der Metro sind wir dann an den Time-Square und die 42. Straße. Wahnsinn, all die Discos, Kinos und natürlich alles wieder in XXL. Bernd und Sergej haben wir nicht getroffen, und auch das Hard Rock Café hatte schon zu. Also haben wir den Abend beschlossen und sind heimgefahren, eine ziemliche Odysee, denn einige Stationen sind wegen Renovierungen geschlossen oder es halten nur die Züge Richtung Downtown …
Im Hostel keine Spur von Sergej und Bernd – wie wir später erfahren haben, sind sie irgendwann morgens gegen halb 5 eingetroffen … nach einer Querung des Centralparks, da sie sich mit der 103. Straße befanden, aber dummerweise halt East und nicht West …

Eigentlich wollten wir um 10:00h wieder losziehen, aber wir waren derart platt, dass es kurz nach halb 12 wurde bis wir losgekommen sind. Haben noch einen Abstecher an St. Johns the Divine (große Kirche in neogothischen Stil) – auch immer wieder überwältigend. Da ich noch ein paar T-Shirts kaufen wollte sind wir nochmal nach Canal-Street gefahren, und ich habe einen echt guten Deal gemacht: 4 weiße T-Shirts (mit Aufdruck) und ein farbiges für 10$ – mal sehen wie sehr die beim Waschen noch schrumpfen … aber bei dem Preis kann man ja echt nix falsch machen…
Die Gruppe hat sich dann aufgesplittet: Bernd wollte das nachholen, was er am Vortag während der Laptopabholung (4h Metrofahrt) verpasst hatte, Ysusuf und Onur wollten noch an die Wallstreet.

Mit Manuel und Sergej bin ich nochmal durch SoHo – diesmal eine andere Route – geschlendert, kurzer Stop im Apple-Store … das iPad kommt leider erst am 3. April, denn das hätte ich gerne mal live gesehen.
Den Washington Park haben wir wieder als Stop gewählt, praktischerweise war ein kleiner Markt (vergleichbar mit einer Kerwe in Deutschland) gleich nebenan – dort haben wir uns mit Verpflegung (Thailändisch frisch zubereitet) eingedeckt.

Zum Abschluss sind wir an den Central Park gefahren, wir hätten beinahe die Metro-Station verpasst, so müde wie wir waren. Der Park ist immer wieder ein echtes Wunder – kaum ist man ein paar Schritte drin verschwindet der ganze Lärm der Stadt – ohne diese grüne Lunge wäre die Stadt glaube ich nicht lebensfähig. Wir haben uns in aller Ruhe ein paar Sachen angeschaut, auch den Conservation Garden, einer Art Miniatur von Schwetzingen – sehr schön angelegt und wir hatten darauf gehofft das die Toiletten offen sind … ich hatte den Fehler gemacht und nach Durst eingekauft: Also gleich die Gallone Wasser – die wollte dann halt auch so langsam wieder raus … Es sollte aber noch bis zurück ins Hostel (wo wir unser Gepäck geparkt hatten) dauern bis wir endlich einen offenen „Tempel der Erleichterung“ gefunden haben.

Voll bepackt ging es ein letztes Mal mit der Metro Richtung downtown – zum Bus. Yusuf ist kurz vor der Abfahrt nochmal kurz verschwunden … und hat den gesamten Boardingprozess damit verzögert, von den verärgerten Kommentaren der Stewardess mal ganz abgesehen – zumal mein Name als Verantwortlicher der Gruppe auf der Liste stand.

Während der Fahrt habe ich dann versucht zu schlafen, das ging sogar, aber bequem ist was anderes. Kurz nach Mitternacht waren wir dann wieder in College Park an der Metro-Station. Nur noch 20 Minuten Fußweg bis ans Haus … aber nach der Tour in New York war das doch ein echter Klacks …

Heute früh dann erst mal den Wecker erschlagen. Kurz nach acht bin ich dann aufgewacht – ganz schnelles Frühstück, Zähneputzen und auf zur Arbeit … Nachdem jetzt der 5. Kaffee drin ist, bin ich langsam auch wieder arbeitsfähig. Zum Bilder aussortieren war ich immerhin schon fähig. Eine ganz hübsche Auslese – auch wenn ich wesentlich weniger Bilder als die anderen übrig habe (was daran liegt, dass ich eben nicht jeden Mist aufhebe …) – die werde ich jetzt gleich mal noch nach Hause uploaden.

Große Freude kurz nach Arbeitsbeginn: Ein Osterpaket von meiner Familie – mit Gummibärchen, Lakritz, einem netten Osterhasen, der jetzt meinen Schreibtisch ziert, Schleifstein für die Messer im Haus und einem Adapter sowie einer Mehrfahchsteckdose – hätte ja nicht gedacht, dass ich mich über sowas mal derart freuen würde!