Ja wo laufen sie denn?

So mittlerweile habe ich den Lauf hinter mich gebracht, eher mit Hängen und mit Würgen als mit Joggen.
Die Anfahrt morgens durch den Regen verhieß ja schon nichts sonderlich gutes, aber es blieb den Tag über in Frederick dann doch niederschlagsfrei … abgesehen von einigen erfrischenden Abkühlungen aus den Gartenschläuchen der diversen Zuschauer. Nass war man aber dennoch, denn es hatte um die 35°C und eine Luftfeuchtigkeit von um die 80% – morgens um 6:30 war es da noch recht erträglich.

Ich habe mich bei dem Lauf mal wieder völlig falsch eingeteilt. Einerseits bin ich am Anfang mal wieder viel zu schnell losgezogen (es lief ja auch gut), zum anderen hätte ein gründlicher Blick in das Höhenprofil sicherlich nicht geschadet. Bis zum Halbmarathon war ja noch alles in Ordnung, aber dann fingen die Steigungen erst so richtig an … teilweise fühlte ich mich an die lange Ulmer Laufnacht und den Streckenabschnitt nach Kilometer 64 erinnert. Die unerträgliche feuchte Hitze hat dann ihr Übriges dazu beigetragen, dass ab Meile 15 nix mehr gescheit lief – ich bin ein gutes Stück der Strecke gegangen 🙁 – und hatte dennoch einen Puls jenseits von Gut und Böse. Am Ende bin ich nach 4:16:29 durchs Ziel gekommen. Ziel erreicht – angekommen. Von den geplanten 3:40 (und den erträumten 3:30) ewig weit weg.
In den Ergebnislisten stehe ich nicht mal so schlecht da – ein Indiz dafür, dass der Lauf tatsächlich einiges abverlangt und wohl nicht mit anderen Läufen so ohne weiteres vergleichbar ist. 30 von 56 in meiner Alterklasse, 239. im Gesamtfeld von 738 Teilnehmern – nicht ganz vorderes Drittel aber es tröstet doch etwas.
Auf alle Fälle ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte, auch wenn es leidlich schmerzhaft und anstrengend war. Einen Laufbericht habe ich schon an Erwin (Team Bittel) geschickt, der sollte in den nächsten Tagen dann auch online kommen.

Jetzt werde ich erst mal Erholung machen, und mich aufs Ohr hauen, mal sehen wie ich morgen den Arbeitstag durchstehe – ich glaube die Kaffeemaschine muss diesmal Sonderschichten leisten. Bis Dienstag sollen dann auch die Bilder vom Lauf verfügbar sein – mal sehen wie gut die geworden sind und je nach Preis könnte ich mir ja sogar vorstellen mir die CD zu kaufen.

Change of plans – Plan B in Aktion

Ja eigentlich wollte ich ja in Frederick sein und dort übernachten, aber das haut nicht so hin, wie ich mir das gedacht habe, und über Nacht ins Industriegebiet stellen und im Auto schlafen – ne das muss dann auch nicht sein… Zudem habe ich nicht wie geplant den gemeinsamen Van, sondern einen Mietwagen.
Ein Teil der Gruppe zusammen mit unseren Isländischen Kollegen, Manuel und unserem Neuzugang aus Hannover, Sebastian hat sich kurzfristig entschlossen an den Strand zu fahren. Da ich schon einen Monat vorher angemeldet hatte, das ich das Auto brauche, teilen wir die Kosten nun unter uns allen auf – denn für die ist es günstiger, wenn ich das Auto miete und alleine fahre, als wenn sie sich einen Van mieten müssten.
Da kommt einiges zusammen: Ich bin über 25, das gibt Rabatte und der Kleinwagen ist natürlich deutlich günstiger als ein Van. Wobei wir auch eine etwas bittere Pille schlucken mussten, die Preise im Netz sind nämlich nicht wie in Deutschland inklusive aller wichtigen Dinge … etwa einer grundlegenden Versicherung. Dann sind es nämlich statt etwas mehr als 40US$ plötzlich 125 US$, außerdem ist man auf den Bereich Maryland, Washington DC und Virginia. Das macht aber momentan nix, so weit wollen wir ja nicht – auch wenn die „unlimitierten“ Meilen auf 3000 Meilen/Monat beschränkt sind … für das Wochenende reicht es auf alle Fälle.

In Frederick musste ich feststellen, die angekündigte Messe ist auch nicht mehr als das was wir in Deutschland im Vorfeld bei den Laufveranstaltungen haben. Die Halle ist nicht viel größer als eine durschnittliche Turnhalle, ganz nett mal durchzuschledern, nachdem man seine Startnummer geholt hat. Trickot habe ich auch schon – in blau und langärmlig, aber Funktionskleidung – momentan nicht unbedingt das passende bei den Temperaturen, ebenso die wollenen Handschuhe. Aber wer weiß, die nächste Laufnacht in Ulm kommt bestimmt (das Finisher-Shirt werde ich hier anziehen – zu schade das kein Hinweis auf die 100km drauf steht …) wobei sich einige Läufer mit denen ich mich unterhalten habe, schon fast verneigt haben. 100km sind für viele hier noch um ein Vielfaches unvorstellbarer als 42km (äh ich meine natürlich 26 Meilen).
Ich bin dann noch kurz durch Frederick geschlendert – ganz hübsch anzuschauen, mit vielen kleinen Geschäften, ich hatte dummerweise meine Kamera im Auto liegen lassen und im Gegensatz zu den meisten Leuten hier bin ich vom Mesegelände zu Fuß in die Stadt gelaufen – das ist auch ein Teil der Marathonstrecke. Nicht übel, einen Teil bin ich auch noch mit dem Auto abgefahren, das geht schön durch die Landschaft, könnte sich teilweise etwas ziehen, aber ich habe ja Erfahrung mit langen Strecken…. Und die Schilder für die Meilen stehen ja etwa dreimal so häufig wie in Ulm …
Einige Steigungen sind drin, aber nichts wo ich jetzt sagen würde: Das wird hart – auch schlimmer als Nürnberg wird es nicht, ein Anstieg ist mit drin, der hat Ähnlichkeit mit den Brücken nach Ludwigshafen – nur nicht ganz so lang.

Den Rückweg bin ich nicht den Highway entlang gefahren, sondern übers Land – das war recht angenehm zu fahren. Noch schöner wäre es natürlich, wenn man für die hügeligen und kurvigen Strecken einen Schaltwagen hätte … das hätte richtig Spaß gemacht. Auf dem Highway habe ich den Tempomaten zu schätzen gelernt – einfach einstellen und dann schnurrt das Auto mit rund 110 km/h gemütlich voran. Wobei es auch Streckenabschnitte mit 80 Meilen/Stunde gab – 130km/h, das war richtig erfrischend. Aber man merkt halt doch, dass die Ammis damit nicht umgehen können – es fehlt schon an sowas wie einem Rechtsfahrgebot … wobei es schon lustig ist mit 130 auf der rechten Spur zu überholen und sich sicher zu sein – das ist alles erlaubt … aber ganz ehrlich: Lieber eine gescheite Autobahn wie die A9 oder auch die A6 bei Nacht. Ja die Nachtfahrt werde ich hier ja dann auch haben – mal sehen wie leer die Straßen hier dann sind.

Nudelparty habe ich jetzt dann daheim gemacht – Spaghetti mit Tomatensoße, also Pasta in bester Form. Jetzt werde ich noch ein wenig was lesen, bevor ich mich dann aufs Ohr haue, schließlich ist die Nacht diesmal sehr früh rum – habe gleich mal 2 Wecker im Anschlag.

Es geht voran … wenn auch in kleinen Schritten

Ja so kommt es mir gerade mal wieder vor … Ich hatte heute ein Status-Meeting zu meiner Diplomarbeit. Ich bin eigentlich alles andere als begeistert, wie das gerade läuft. Mein Chef ist derzeit voll ausgelastet, daher muss ich mit meiner Team-Mitarbeiterin als Betreuerin zufrieden geben. An und für sich ja halb so wild.
Nur stoßen hier gerade mal wieder zwei verschiedene Welten aufeinander: Einerseits das typisch pragmatische des technischen Informatikers, und auf der anderen Seite das etwas abgehobene und stark abstrahierte Denken der reinen Software-Entwickler. Ich soll mir mehr Gedanken über Anwendungsfälle machen… wenn ich denn überhaupt wüsste was der Anwender eigentlich will. Und ich soll die Software an den Benutzer anpassen und nicht umgekehrt … das Problem ist: Wir kommen als „Experten“ zum Kunden und empfehlen ihm einen Prozess um sein Unternehmen zu führen. Was machen wir denn dann anderes als einen Prozess auf den Kunden anzuwenden. Und dann soll die Software auf den Kunden angepasst sein, wenn sie einen von uns entworfenen Prozess wiederspiegelt?? Irgendwie ist mir das nicht ganz geheuer.
Meine Arbeit über die Visualisierungen sind angeblich auch nicht so ganz der Sinn der Sache, denn sie würde (man ahnt es schon) ja nicht das wiederspiegeln was der Kunde möglicherweise sehen will. Also ich weiß auch hier nicht was das bedeuten soll. Wenn ich etwas darstellen will, dann mache ich mir doch erst mal Gedanken, was es überhaupt für Möglichkeiten gibt einen Graphen darzustellen. Zumal ja schon durch den Prozess und die Beschreibung fest steht, das ein Graph bei rauskommen muss. Also braucht man sich doch meines Erachtens nach keine großen Gedanken mehr darüber machen wie man einen Graph sinnvoll darstellen kann. Das Thema ist nunmal schon sehr gut durchgearbeitet in der Theorie. Da braucht man das Rad doch nicht nochmal neu zu erfinden. Ich schaue mir als Ingeneur halt erst mal an, was es an Werkzeugen gibt und überlege mir dann wie damit etwas entwickeln kann was dem Anwender nutzt.
Aber hier meint man scheints erst mal dem Anwender das blaue vom Himmel herunter versprechen zu müssen, irgendwie wird man es schon umgesetzt bekommen. Egal wie widersprüchlich es ist … aber wird sind ja in den USA und hier gilt ja auch 1=2 für große Einsen – machen wir halt was gefordert wird.

Gut das ich heute nochmal ein Lauftraining auf dem Programm hatte, das habe ich dann genutzt um den ganzen Frust abzubauen über das Projekt. Dementsprechend war dann auch nix mit einem ruhigen Abschlusslauf … der Frust musste irgendwohin … also nix wie raus damit. Der Pulsmesser hat zwar gemeint ich bin total neben der Spur, selten das der Puls irgendwo kleiner 160 Schläge/Minute war … jetzt weiß ich was es heißt auf 180 zu sein … (ein Puls den ich sonst eher selten erreiche, aber diesmal war das gar kein Problem). Die Zeit war denn auch überragend – für die knapp 13 km habe ich nur 58 Minuten gebraucht … ob es jetzt so gut war das vor dem Marathon durchzuziehen, bezweifle ich … aber ich fühle mich jetzt deutlich besser …
Das war jetzt dann auch der letzte Eintrag vor dem Marathon, den nächsten gibt es am Sonntag abend (oder in Deutschland ggf. auch Montag früh) nach dem Lauf und der Heimfahrt. Bin ja mal echt gespannt wie es wird.

Urlaub oder was davon übrig bleibt

Ja das ist mometan eine Beschäftigung nebenbei – ich bin gerade dabei meine fünf Tage Urlaub zu verplanen, die wir offiziell haben. Danach wird man weitersehen müssen ob es noch Boni gibt, oder ob etwas mit Gleitzeitregelungen machbar ist. Mit der Einführung der neuen Arbeitszeitverwaltung schwinden da aber unsere Hoffnungen bzw. einige Leute im Center haben schon ziemlich klar angedeutet: Vergesst es am besten. Das frustet natürlich etwas, zumal Rasenat anfänglich da etwas anderes verlauten lies. Ihm kann man in der Hinsicht aber keine Vorwürfe machen. Irgendwie fand ich die flexiblen Lösungen in Deutschland während der Praktika wesentlich entspannter – dort konnte ich sogar auf einen explizit erlaubten Urlaub verzichten, Gleitzeit hat da alles abgedeckt. Aber wir sind hier ja im Land des Bürokratismus und der Unflexibilität, zumindest kommt es mir mehr und mehr so vor. Ich bin also in dem Land dass die Unflexibilität in der ganzen Welt voran treibt – nicht umsonst stammt die ISO ja von hier. Wir brauchen für alles und jedes eine Norm und eine Handlungsanweisung, sonst geht nix. Ich frage mich insgeheim, wann sie hier auf den Toiletten eine Arbeitsanweisung zur Verrichtung der Notdurft aufhängen. Ich könnte ja glatt einfach mal eine aufhängen – wundern würde es wahrscheinlich keinen.

Also ran an den Speck den wir haben, denn ein Drittel der Zeit hier ist schon rum – ja es ist Wahnsinn wie schnell die Zeit verfliegt und verfallen lasse ich die Urlaubstage mal auf keinen Fall. Wir wollen hier auf alle Fälle das verlängerte Wochenende am 29. Mai nutzen (der Montag ist ein Feiertag) und uns die Niagara-Fälle anschauen. – Nein ich habe nicht vor dort meine D30 zu taufen, wie ich es damals 2003 mit der T90 gemacht habe. Dafür muss die kleine Canon Powershot im wasserdichten Tauchgehäuse herhalten. Bin ja mal auf die Blicke der anderen gespannt … nur das mir derzeit die Qualität der Bilder von dieser Kamera etwas Sorgen macht – teilweise sind die doch stark verrauscht und vergrisselt und ich weiß nicht woher) – ich glaube, wenn ich zurück in Deutschland bin muss ich mich mal nach einem Ersatz in Sachen UW-Kamera umschauen, das darf dann ruhig eine leichtere Ausführung sein, die nicht so globig ist – dann kann man sie auch gleich mit zum Laufen nehmen. Tendentiell nicht nach Bamberg, wenn man die aufgestellten Rasenprenger und Duschmöglichkeiten der Anwohner genießen will oder halt im Gehäuse. Ich glaube die Boot ist 2011 Pflicht für mich.

Für das Wochenende am 5. und 6. hatte ich mich schon bei Susan und Steve in Florida angekündigt. Das werde ich auch einhalten. Ich habe im Internet eine Reisebörse für Auslandsstudenten gefunden, sehr praktisch – ich habe jemanden der mich auf der Heimfahrt nach Washington begleitet. Wir werden uns in Orlando treffen (diesmal gehe ich in Seaworld anstelle zu Walt Disney …) und dann die Strecke gen Norden fahren. Sind zwar dann nur noch zweienhalb Tage, das sollte aber für die knapp 1500 km Strecke reichen, zumal wir zu zweit sind und wohl nachts abwechselnd fahren werden, damit das Sightseeing auch etwas mehr als nur Highway-Watching wird. Je nachdem wie es läuft gebe ich das Auto morgens früh in Washington am Flughafen (Ronald Reagon) abgeben und von dort mit der Metro in Richtung Arbeit fahren, da gibt es eine direktverbindung und es schafft etwas Luft bezüglich des Fahrens. Das Meiste werde ich einfach kurzfristig nach Bedarf entscheiden, den Lonely-Planet (Reisführer) habe ich ja dabei.
Damit sind dann alle Urlaubstage aufgebraucht – aber ich denke so als „Halbzeit-Marker“ ist es sicherlich nicht verkehrt, denn je näher es an den Abgabe-Termin rangeht um so stressiger wird die Sache aller Voraussicht, zumindest hatte bisher jeder Student das Problem und ich bin da wohl keine Ausnahme.
Muss ja schon sehr dankbar sein, dass wir eine fortschrittliche Fakultät sind, und mein betreuender Professor (Dr. Eckhart Körner) reicht eine PDF-Datei zum Selbstausdrucken (auch wenn ich der Form halber noch ein Exemplar in Papierform nachreichen werde, das kann ich aber erst in Deutschland drucken, denn für eine Diplomarbeit verwende ich anständiges Papier, also DIN A4 und nicht dieses bescheurte Lettergemurkse)

Nebenher habe ich heute dann noch eine Runde „Feuerwehr“ gespielt und über 8000km hinweg einen Schaden bei der Firma Lottermann und Söhne in Mannheim, „gelöscht“. Hier nochmal herzlichen Dank an Alfred und Nico, die für meinen Ausfall in die Bresche gesprungen sind und das Feuer gelöscht haben. Die Liste mit PC-Reparaturen und Installationen, die ich zu erledigen habe, wenn ich wieder zurück bin wird wieder um einen Eintrag länger. Mein Eltern haben mir auch mitgeteilt, das der Switch bei uns daheim kurz davor ist den Speicher in Brand zu stecken, vermutlich ein Lüfterschaden – aber wir haben ja alles daheim vorrätig (wenn auch etwas verbaut) – jetzt setzen die dort erstmal den noch verfügbaren Roline-Switch anstelle des Netgears ein – mal sehen was ich da mache, wenn ich retour bin – vielleicht lasse ich ihn einfach drin und kaufe mir eine neuen … Kommt drauf an, was genau mit dem Netgear los ist, aber auch der hat sein Brot verdient, der ist seit mehr als 5 Jahren im Dauereinsatz und war schon gebraucht als ich ihn bekommen habe, da darf er auch mal aufs Altenteil. Ärgerlich, dass ich erst noch LWL-Kabel gekauft und verlegt habe … das hat der Roline nämlich nicht. Aber das wird ja nicht schlecht. Mal sehen was als nächstes in Mannheim kaputt geht. Insgesamt bin ich ja mit der Auftragslage während meiner Abwesenheit doch recht zufrieden – da ein paar Kleinteile aus dem Fundus, da ein Laptop, da ein Gebrauchtgerät, es läppert sich zusammen.

Läuferisch bin ich jetzt in der Tapering Phase, sprich ich reduziere das Training vor dem Lauf etwas, wenn auch nicht so extrem wie vor der Laufnacht in Ulm – dort habe ich es aus anderen Gründen auf 0 runtergefahren gehabt – mit dem bekannten Ergebnis – ob es mit Training besser ausgefallen wäre weiß ich nicht. Daher habe ich heute auch einen langsamen Lauf gemacht und nur einen Halbmarathon anstelle der üblichen 30 km… Ich habe ja schon überlegt – noch 6 Runden um den Lake Artemesia rum und dann habe ich den Marathon auch voll – bis auf ein paar 100m, die kann man an beliebiger Stelle noch anfügen … wie wäre es mit Ehrenrunden für die einzelnen Mitglieder der Laufgruppen in Nürnberg? Wie bei den kleinen Kindern beim Essen: Eine Runde für Helga, eine Runde für Rudi, eine Runde für Hanno, eine Runde für Robert, eine Runde für Ingbert und eine Runde für Stefan … passt doch! Oder habe ich im Eifer des Gefechts jemanden vergessen, der regelmäßig dabei war? Auch kein Drama – im Training soll man ja etwas mehr machen als dann im Wettkampf – und auf 2km mehr oder weniger kommts dann glaube ich auch nicht mehr an … auch wenn ich das nicht von 0 auf 42 (bzw. von 32 auf 42) steigern werde – dafür sind mir meine Erinnerung an die geschundenen Knie und die Schmerzen davon noch zu gut im Gedächtnis. Ach ja die Entzündung auf dem Spann merke ich fast nicht mehr, auch da ich meine Laufschuhe nicht mehr zuochse wie ein Korsett der Damen im Mittelalter…. Derzeit sieht also alles sehr gut aus für den Lauf. Einzig die Zeit, da bin ich mir nicht ganz sicher – ich habe mich heute mal versuchsweise an den (idiotischen) Meilenpfosten hier orientiert – ist ja an und für sich schon praktisch das es diese Markierungen gibt – aber könnte man die nicht in zivilisierten Maßabständen aufstellen, die jeder internationale Sportler auch verwendet? Schwupps fängt man nämlich während dem Laufen auch noch an das Hirn zu trainieren und zwar mit Umrechnerei … da bin ich jezt bei etwa 5 Minuten/Kilometer – wenn ich das durchhalte wäre ich bei 3:30h im Ziel – aber das ist wohl nicht ganz realistisch. Wobei ich aus gutem Grund auf dem Heimweg (bei ca. 15km) gemessen habe und dabei auch ordentlich Gegenwind hatte. Meine Gesamtrainingszeiten kann ich leider nur sehr bedingt heran ziehen, dazu habe ich zu viele Zwangspausen an einigen Ampeln oder anderen Querungen, und auch das hügelige Gelände des Wohngebiets hier am Ende des Laufs trägt sicherlich nicht dazu bei, die Messung exakter werden zu lassen. Wenn ich das als Maß heranziehe, komme ich auf ca. 3:50 – also irgendwo in der Preisklasse werde ich wohl unterwegs sein. Mal sehen was rauskommt. Irgendwas unter 3:30h wäre ein absoluter Spitzenlauf, alles über 4:00h definitiv wieder meinen Zielen und Erwartungen, bis 3:40 wäre ich immer noch zufrieden (3:39:42 war mein letzter Marathon in Mannheim vor rund einem Jahr – danach gabs nur noch kürzer oder gleich richtig lang …), wenns mehr wird ist das aber auch kein Beinbruch. Ich habe drei Ziele in Reihenfolge aufgestellt: a) teilnehmen, b) ankommen, c) eine gute Zeit. Laufen wir’s ab dann wissen wirs …

Tapetenwechsel

Nachdem die Woche schon wieder rum ist – und es nur noch 19 Wochen bis zum Ende der Diplomarbeit sind 😮 habe ich den Samstag genutzt um einige Dinge zu erledigen die ich schon etwas länger aufgeschoben oder auch vorbereitet hatte.

So war ich unter anderem endlich bei IKEA und habe mir eine, nein sogar 2 Teekannen zugelegt. Naja „Idioten Kaufen Einfach Alles“ hat auch bei mir mal zugeschlagen. Eigentlich wollte ich ja nur eine Teekanne, und hatte mir auch schon etwas passendes im Netz dafür rausgesucht, nur passte es halt nicht so ganz – denn eigentlich wollte ich eine reine Teekanne, wie ich sie in meinen beiden Praktika auch hatte (dort jeweils aus Tupperware). Ich will einfach nicht für jede Tasse Tee die ich trinke bis in die Küche im Büro laufen … Jedenfalls habe ich im Laden dann auch dafür eine Lösung gefunden: Eine Glaskanne mit eingesetztem Teesieb – das erspart mir auch gleich noch den Kauf von Teebeuteln. Die geplante Thermoskanne habe ich dann doch mal mitgenommen, kann ja nicht schaden und für 6 US$ kann man nicht viel verkehrt machen. Im Gegensatz zu der Glaskanne, die war glatt doppelt so teuer.
Daheim habe ich dann festgestellt, das die Glaskanne aus Europa stammt: Made in Czech Republic. Das tut der Funktion aber keinen Abbruch – ich habe gleich mal eine Runde „aktiv Tee“ aufgebrüht, den mir meine Eltern geschickt haben. Echt lecker muss ich sagen und ein wohltuender Unterschied zu dem faden Leitungswasser und dem zuckerigen Apfelsaft oder Sonstwas-Saft den wir bei Aldi geholt haben – an sich auch nicht schlecht und verdünnt lässt es sich sogar recht gut trinken … aber an einen deutschen, sprudelnden Apfelschorle kommt es einfach nicht ran.

Derart gewappnet habe ich endlich meinem Mum zusammen genommen und meine mittlerweile hoffungslos veraltete Linux-Installation auf dem Laptop (Kubuntu 8.04) durch eine zeitgemäße Alternative ersetzt. Diesmal ein Ubuntu, also mit Gnome anstelle KDE als Display-Manager. Bisher lässt sich das recht gut an. Die aktuelle Kubuntu-Fassung war dann doch etwas zu überladen für den alten Laptop. Auch Gnome läuft erst richtig sauber seit ich die Gimmik-Effekte wie dezentes Einblenden und Co abgestellt habe – mag ja ganz nett aussehen, aber wirklich brauchen? – Vorerst mal nicht, vielleicht mit dem nächsten Laptop. Eingerichtet ist die Installation jetzt soweit dann auch wieder, die üblichen Kleinigkeiten einer Systemumstellung ergeben sich ja immer erst nach einigen Wochen Benutzung. Über Nacht werde ich dann mal noch meine restlichen Daten von der externen Festplatte wieder ins System kopieren – das dauert dank USB 1.1 halt doch etwas länger.

Ansonsten bereite ich mich gerade seelisch und moralisch auf den Marathon in Frederick vor. Die wichtigsten Dinge habe ich schon zusammen gesucht: Meldebestätigung, Decke, Schlafsack (werde ja im Auto übernachten), Bezinkocher, eine Packung Nudeln, ein Glas Tomatensauce, eine Gallone Trinkwasser aus der Leitung, ein Topf, und mein Universalbesteck. Die Laufsachen packe ich erst nach dem letzten Training ein – ich weiß nur noch nicht welches meiner beiden Trikots ich anziehen soll: das orangene vom Stadtlauf in Nürnberg (2008) oder doch das dunkle Finisher-Shirt von der langen Ulmer Laufnacht …
Einen weiteren Termin im Laufkalender habe ich auch schon festgezurrt – für den Stadtlauf in Nürnberg bin ich auf alle Fälle mal gemeldet. Das ist zwar noch etwas hin, aber ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit den Laufkollegen meiner beiden Praktikafirmen. Diesmal habe ich ja auch noch was schönes zum Rumzeigen, meine Bilder vom gesamten USA-Aufenthalt. Das wird sicherlich interessant – mal sehen wo wir uns dieses Mal treffen: Brenz’n Wirt, Doktor’s Hof, L’Hosteria oder vielleicht doch im S’Baggers? Alles hätte seine Berechtigung – und auf das fränkische Essen freue ich mich nach einem halben Jahr hier sicherlich um so mehr.

Geburtstag und der Tag danach

Ja Wahsinn seit etwas mehr als 38 h bin ich 27 Jahre alt ..
Pünktlich um kurz nach 0:00h haben wir hier etwas gefeiert und den Kuchen gegessen, geschmeckt hat er gut, nachdem er mal aus der Form draußen war – nächstes mal noch mehr Butter nehmen, denn trotz Teflonbeschichtung und einfetten ist nur nach einiger Überredungskunst rausgekommen.

Keine 3 Minuten später hat dann auch der Rechner gerappelt und meine Familie hat mir per Skype gratuliert und ein Ständchen gesungen. Echt Spitze. Danach gings endlich ans Geschenke auspacken wobei es im ersten Moment nach wenig zum Auspacken aussah – angesichts der Transportpreise von DHL für ein Päckchen kein Wunder. Immerhin ist es noch vor dem großen Flugverbot wegen der Aschewolke hier eingetroffen 🙂
Einige Dinge wusste ich ja, die hatte ich ja „bestellt“ – unter anderem meine Tauchsocken, damit mir die Leihfüßlinge hier besser passen und ich mir nicht die wichtigsten Körperteile eines Läufers abfriere … eine Speicherkarte für meine Kamera (die wäre selbst bei separatem Versand in Deutschland günstiger gewesen als hier in den Staaten!) mit den 16GB geht mir jetzt hoffentlich nicht mehr so schnell die Luft aus, wenn ich mit der Spiegelreflex unterwegs bin … Zudem gab es 2 Beutel Früchtetee – sehr fein, morgen muss ich jetzt wohl mal zu IKEA und mir eine günstige Teekanne besorgen … sowas simples gibts hier nämlich auch nicht.
Ganz zu unterst lagen noch 2 eingepackte, schwere Brocken – Lesestoff für die nächsten Monate. Einmal „die Geschichte der Null“ und „Poincarés Vermutung“ – beides Geschichten über wichtige Theoreme der Mathematik. Man stelle sich nur vor was ein Informatiker ohne Nullen machen würde … statistisch gesehen besteht die Hälfte seines Berufslebens daraus …

Da am Mittwoch aber auch noch Arbeit auf dem Plan stand, hieß es: Nicht zu lange ausdehnen, um halb sieben ist die Nacht schon wieder rum … demenstsprechend unausgeschlafen bin ich dann auch in meinen Geburtstag gestartet. Der Kuchen unsere amerikanischen Freundin hier war echt lecker – typisch amerikanisch – schön bunt (gut das keine E-Nummern-Liste dabei lag – ich glaube die hätte man zum Einwickeln verwenden können. Und natürlich wie es die Leute hier mögen – richtig knallig süß.

In der Mittagspause habe ich dann mal mein e-mail-Postfach angeschaut – neben der üblichen Menge SPAM ist es vor Glückwünschen bald übergequollen. Und auch hier im Blog sind so viele Kommentare wie selten gelandet. Nicht zu vergessen die ganzen Gratulationen in der Firma und in diversen Foren (wobei die alle noch davon ausgehen, dass ich mich in der Deutschen Zeitzone befinde – naja seis drum).
Da wir derzeit eine Schulung im Haus haben, gab es auch wieder was zu essen für die Teilnehmer – die Reste werden dann immer unter der Belegschaft verteilt – gut das wir derzeit ganz nah am „Klassenzimmer“ sitzen – da ist man dann rechtzeitig da um noch etwas abzubekommen. Gestern gabs Hackfleischbällchen in Tomatensoße und dazu Nudeln – lecker und noch dazu eine Entlastung für die Haushaltskasse – nächsten Montag müssen wir glaube ich nur die Hälfte der üblichen Menge einkaufen.

Abends haben wir dann noch einen auf gemütlich gemacht, viel Power hatte ich nach dem Arbeitstag eh nicht, mehr. Zumal sich ein Problem mit meinem Tripp nach Canada angebahnt hat: Es ist kein Problem nach Ablauf des Visums und während der 30 Tage Frist hinterher aus den USA nach Kanada auszureisen. Aber es könnte (may) ein Problem geben wieder reinzukommen. Ich habe dann mal ne Mail an die zuständige Stelle der Botschaft geschrieben – was macht man sonst nicht alles an seinem Geburtstag – man hat ja nix besseres zu tun. Also ich weiß mehr und mehr die Schengen-Regelungen in Europa zu schätzen – da ist es ja auch kein Problem im Spanienurlaub mal kurz nach Portugal oder Frankreich rüber zu „hüpfen“, ja selbst die ein und Ausreise in die Schweiz ist ja mittlerweile ohne großartige Kontrolle möglich. Aber ich vergas – wir sind hier ja in der Weltmacht Nr. 1, inklusive einer weltmeisterlichen Bürokratie. Alles auf höchstem Niveau hier.

Donnerstag: Nachdem ich ja noch ausreichend Licht haben will um zu trainieren (was gelegentlich etwas länger dauern kann …), fahre ich ja Dienstag und Donnerstag mit dem Rad zur Arbeit – so bin ich ne knappe Stunde früher als die anderen im Büro und kann dann auch ne Stunde früher gehen. Überstunden bekommen wir sowieso nicht ausbezahlt (und dennoch summieren sich die 5-10Minuten die zwangsläufig bei einer derart großen Fahrgemeinschaft anfallen mit der Zeit auf). Heute früh hatten wir dann mal Wetter das ich hier bisher noch nicht kannte – richtig fießen dicken Nebel … ich fühlt mich angesichts der Sprache hier zwangsläufig an Asterix bei den Briten erinnert: „Habt ihr hier oft so dicken Nebel, Teefax?“ – „Nein wenn es regnet, dann nicht ….“

Bezüglich des Visums gibt es widersprüchliche Aussagen: Auf der einen Seite heißt es „30 Tage Inlandsaufenthalt“, an anderer Stelle heißt es dann „kurze Tripps von unter 30 Tagen nach Mexico und Kanada sind zulässig“ und man kommt auch wieder rein – wobei hier wieder mal „may“ als Begriff steht. Zuständig ist auf alle Fälle die Grenzschutzbehörde, das was man bei uns mal BGS nannte und jetzt Bundespolizei heißt. Ich weiß noch nicht genau was ich jetzt machen werde – ich werde mich mal weiter schlau machen was da möglich ist und was nicht und auf alle Fälle mal einen Plan B ausdenken, für den Fall das ich in Kanada strande. Die Umbuchung meines STA-Flugs kostet nur 50 EUR, das wäre halb so wild. Problematischer wird es das Geld für den Inlandsflug und das Mietauto ggf. wieder zu bekommen. Vielleicht buche ich das auch recht kurzfristig, sprich am 6. September nach College Park zurück und dann alles für die nächsten Tage buchen – das wäre auch kein Beinbruch – dann fliege ich nach Salt-Lake City anstelle Denver, das ist etwas näher an den Rockys dran und verkürzt die Fahrtzeit – zu aller Not muss ich dann halt sehen ob ich ein paar längere Nachtschichten am Steuer mache – wird wahrscheinlich sowieso besser sein, denn dann ist es nicht so heiß und die Straße ist leer (was hier leider nicht gleichzusetzen ist mit: Man kann zufahren).

Nachmittags nach Hause und los gehts mit dem Training, nachdem ich der Laufgruppe in der Antwort auf die Geburtstagsgrüße versprochen hatte, eine ALU-Laufgruppe-Memorial-Ehrenrunde um den Lake Artemesia zu machen, hat sich das Trainingspensum leicht erhöht auf 32 km – keine unbekannte Distanz, die bin ich 2008 in Mannheim etwas unfreiwillig gelaufen, nachdem es da Leute gab die einem einfach haben im Regen stehen lassen, anstelle den angekündigten Halbmarathon zu Laufen – gut das Tibor mir damals die ersten 10km noch abgenommen hat. Irgendwie wundert mich da im Nachhinein bei besagter Person gar nichts mehr – Kameradschaftlichkeit und Zuverlässigkeit sind ja da eh Fremdworte … aber regen wir uns nicht auf – zumindest nicht über solche Weicheier – die haben das gar nicht verdient. Viel ärgerlicher ist doch die hier angebotene Sportlernahrung – ja auf sowas muss man hier wohl als Ausdauersportler zurück greifen. Denn während der ersten Kilometer war von dem locker leichten Laufen wie ich es am Dienstag erlebt habe, nicht viel zu spüren. Ganz im Gegenteil – mal wieder ein Ziehen in den Wadeln ohne direkt erkennbaren Grund. Auch ansonsten nicht wirklich Power im Hintern. An der verfügbaren Kalorienmenge kann es mal nicht liegen, davon nehme ich hier mehr zu mir als mir lieb sein kann – insbesondere der leckere Kuchen von oben dürfte (als Ganzes) den Bedarf für einen Marathon mehr als decken.
Also hinterher etwas Recherche woher das kommen kann – fehlendes Stretching – nö mache ich mehr als ausgiebig. Also erst mal genauere Analyse was am Dienstag anders war – „von nücht kommt nücht“ wie man so schön sagt. Zusammen mit einem weiteren Indiz – ganz leichte Wadenkrämpfe heute früh beim Radfahren, kam ich dem wahrscheinlichen Übeltäter auf die Spur – es fehlt hier an Mineralstoffen im Essen und vor allem Trinken. So wie es aussieht fehlt da etwas Magnesium – am Dienstag hatte ich unbewusst vorgesorgt und mir den Tag über zwei drei Bananen reingeschoben. Nun habe ich in Deutschland dieses Problem ja aber nicht gehabt – und so viel intensiver ist das Training auch nicht. Es hat eine Weile gedauert bis ich rausgefunden habe woher in in Deutschland meinen Magnesiumbedarf decke. Recht einfach: die notwendige Menge stammt dort aus dem „Mineral“-Wasser (das heißt nicht ohne Grund so) – gleich mal hier auf die Flasche geschaut, was so an Spurenelementen drin ist – steht natürlich nicht drauf und auch bei Aldi gibts keine Infos über die Zusammensetzung – aber das Netz hat auf fast alles eine Antwort, wenn man lange genug sucht: und siehe da, den Mineralgehalt des hießigen Aldi „Spring Water“ den muss man mit der Lupe suchen – das ist wirklich fast Wasser pur – das nicht draufsteht „destilliert“ oder „entmineralisiert“ ist noch alles. Selbst das billigste Wasser bei Aldi, Lidl, Norma und Co in Deutschland hat eine mehr als ausreichende Mineralisierung. Nachdem man weiß was Sache ist, kann man natürlich gegensteuern – also gleich mal geschaut wo man hier einfach Magnesium herbekommen kann – und nicht in der Ami-Version als Tabletten, das ist mir zu teuer. Aber die Natur hat doch für fast alles vorgesorgt – so auch hier: Man mache es wie die Affen, und esse einfach genügend Bananen – 2 Stück am Tag decken auch den Bedarf eines Leistungsportlers … Mal sehen, ob es hier einen Großhändler gibt – ich denke so ne Kiste Bananen, wie man sie in der Fegro bekommt dürfte für eine Woche ausreichen, ich esse die ja nicht alleine …

Schallmauer / Laufmauer geknackt …

Während derzeit hier der Geburtstags-Countdown läuft, nutze ich die Zeit mal wieder die Daheimgebliebenen auf den aktuellen Stand zu bringen – kurzer Blick auf die Uhr hier – es sind noch knapp 2,5 h…

Einen Geburtstagskuchen haben wir ja schon, zusammen mit einer sehr netten Geburtstagskarte von Aleksandra, einer Einheimischen, die schon unsere Vorgänger hier ein wenig „an die Hand genommen“ hat, was die kulturellen Einrichtungen und Errungenschaften College Park betrifft. Der Kuchen (fast schon eher eine Torte) sieht echt lecker aus … Da Onur nur 4 Tage vorher Geburtstag hat, gibts nur einen, aber alleine wollte ich den auch nicht vertilgen müssen, die Kalorien dürften für mehr als einen Marathon reichen …

Ja heute war wieder Dienstag, also rein in die Sportklamotten und los gehts. Und irgendwie hat mein Körper intern einen Schalter umgelegt auf „Marathon-Modus“ oder sowas … Nachdem ich mich sonst immer etwas über die Strecke gequält habe (Pain-Train sozusagen – „nur was wehtut ist auch gut“) und permanent am oberen Limit der Pulsskala rumgeeiert bin (wusste gar nicht das ich noch so weit nach oben komme), war es diesmal ein richtig gutes Gefühl – die 23km waren ratz fatz rum und ich musste mich schon wirklich anstrengen den Puls überhaupt auf 160 Schläge zu halten, langsamer war ich auch nicht. Ich kann momentan nur spekulieren woran das liegt – am kontrollierten Pulslauf über 30km am letzen Donnerstag, an der zusätzlichen lockeren Trainingseinheit am Sonntag? – Keine Ahnug aber es fühlt sich saugut an und ich fühle mich jetzt auch zum ersten Mal dem Marathon in Frederick wirkich gewachsen. Das wurde dann auch Zeit, denn es sind noch rund 10 Tage bis dort der Startschuss fällt: morgens um 6:30h! – die haben Nerven – aber ich auch und nach den Erfahrungen in Ulm ist so ein Lauf in den Morgen auch ein ganz besonderes Erlebnis – auch wenn die Sonne diesmal schon aufgegangen sein wird. Heute hätte ich ohne Probleme noch Kilometer anhängen können. Ich fühle mich in der Form die ich sonst von mir in Mannheim gewohnt bin – unter 20km hat dort kaum eine Trainingsrunde – es sei denn die Verhältnisse sind absolut widrig … hier angekommen war ich irgendwie total aus der Form – dann der Schnee, ergo nur sehr eingeschränktes Training und natürlich auch die allgemeine Umstellung. Mal sehen wie es am Donnerstag läuft – morgen soll ich ja nicht laufen laut dem Hinweis auf der Geburtstagskarte von Aleksandra: „and another 18mile run is definitly not enyoing your birthday….“ wenn die wüsste wie gut sich sowas anfühlen kann …

Ja die Küchen und Gartenkünste werden auch immer besser hier … die Radischen sind erfolgreich angegangen und werden derzeit jeden Morgen mir frischem Wasser versorgt – mal sehen wann sie reif sind und wie sie schmecken. Während ich hier schreibe verbringt gerade mein zweiter Backversuch seine Zeit im Backofen. Diesmal Rührkuchen ohne Backpulver (denn die kennen hier nur Natron als Treibmittel) – ich weiß jetzt auch warum der Rührkuchen heißt … man rührt sich einen Wolf … ich habe schon über einen Antrieb per Stepper oder Laufband in Erwägung gezogen … aber die Armmuskulatur darf ruhig auch mal trianiert werden. Mal sehen, wahrscheinlich legen wir uns hier noch einen kleinen Handmixer zu – kostet gerade mal 30 US$ und auch beim Pfannkuchen machen ist das Ding sicherlich praktisch. Insgesamt nimmt die Küchenausstattung hier langsam Formen an, auch da wir einiges noch aus der Küche aus dem Keller, die verwenden wir als Vorratslager für alles mögliche – angefangen von Lebensmitteln im Kühlschrank über Kartoffeln im Dunkeln, bis hin zur Bettwäsche in den Regalen – sonst haben wir ja keinen Raum hier mehr frei bzw. es fehlen die Regale (um sowas zu bauen bräuchte ich mindestens eine Stichsäge, und das ist dann doch glaube ich zuviel des Guten …) warten wir einfach ab – vielleicht bringt unsere Vermieterin ja noch ein paar ausgesonderte Einrichtungsgegenstände vorbei – der neue Tisch und die Stühle im Wohnzimmer sind echt nobel – typischer Landhaus-Stil, aber einem geschenkten Barsch schaut man ja nicht hinter die Kiemen.

Ach ja ein paar Dinge aus Europa haben uns hier ja auch erwischt … unser Abteilungsleiter Mikael Lindvall hockt derzeit noch in Europa fest und kommt nicht weg wegen der Aschewolke. Mein Tauchpartner Raimund ist total entnervt, denn sein gesamter geplanter Tauchurlaub im Sudan geht gerade den Bach runter (oder besser den Vulkan hoch?) eigentlich sollte er am vergangen Freitag fliegen – auch eine kurzfristige Umbuchung hat nicht hingehauen – heute hat er ein Angebot von Lufthansa erhalten, am kommenden Donnerstag könnte er fliegen – vom Anschlussflug in den Sudan mal ganz abgesehen, aber er wollte am Freitag oder Samstag ja schon wieder retour … demenstprechend zerknirscht ist derzeit auch seine Stimmung. Philipp bekommt das teilweise indirekt zu spüren, Raimund ist sein direkter Vorgesetzer – selbst wenn man sich um Neutralität bemüht – sowas kann einen nicht ganz kalt lassen.

So jetzt sind es noch 2h bis zum Geburtstag (erster Glückwünsche sind schon eingetroffen per mail … tja Automatismen die meinen ich wäre in Deutschland …) und noch rund 20 Minuten für den Kuchen… das bekommen wir jetzt auch noch gebacken (im wahrsten Sinne des Wortes …).

Wochenende – Zeit zum Entspannen

Ja und es ist auch bald wieder vorbei….
Aber es war richtig angenehm. Angefangen haben wir am Freitag abend: Wir haben in Onurs Geburtstag reingefeiert – ich habe mich an einem Geburtstagskuchen probiert. Für den Anfang ist der Hefezopf mal gar nicht so schlecht geworden, auch wenn das mit der Hefe scheints nicht so recht klappen wollte. Der Teig ist nämlich kaum aufgegangen. Trotz lauwarmer Milch und extra langer Zeit zum Gehen. Geschmeckt hat er dann aber trotzdem ganz gut – auch wenn ich einen Heißluftherd nun nochmal um so mehr zu schätzen weiß, aber mit dem Gas-Ofen werde ich auch noch warm (oder besser gesagt heiß). Mal sehen, vielleicht kaufe ich für den Haushalt hier auch noch ein Handrührgerät, der Handmixer (kompletter Handbetrieb) ist mittlerweile nämlich auf dem Weg ins Recycling, so verbogen wie der schon war, hat er nämlich gleich mal die Zähne der Zahnräder gelassen (billig in Kunststoff halt) – ich war ja schon versucht ins nahe gelegene HomeDepot zu gehen und einfach einen günstigen Akkuschrauber mit Mischaufsatz zu besorgen. 🙂

Samstag bin ich mit Onur, Yusuf und Manuel noch in den Smithonian Zoo in Washington gefahren. Sehr bequem per Metro zu erreichen und da er zur Smithonian-Stiftung gehört, war der Eintritt auch wieder frei. Klar habe ich auch mal wieder meine Kamera samt Stativ mitgeschleift. Das hat sich anfänglich nicht wirklich rentiert, aber spätestens im Vogelhaus habe ich es nicht bereut, das schwere Ding dabei zu haben. Es war einfach sackduster in dem Haus. Blitz ist natürlich auch keine Option, zumal der Maschendrahtzaun das Fotographieren nicht gerade leichter macht. Die Bilder von den Wildkatzen habe ich gleich wieder gelöscht, denn man hat nur den Zaun, nicht aber die Katze erkennen können 🙁
Richtig gut gefallen hat mir die Reptilienabteilung. Die halten wenigstens still und die Chance das lange Belichtungszeiten nicht in Bewegungsunschärfe enden ist deutlich reduziert. Vor lauter Fotoarbeiten habe ich dann auch den Anschluss zu den anderen verloren, aber wir haben uns auf dem Heimweg dann doch wieder gefunden in dem ganzen Gewimmel. Naja mit dem Stativ bin ich halt auch reichlich unverkennbar.
Zum Abschluss waren wir noch im nahegelegenen Subway – direkt neben der Metro-Station. Da der Zoo am Hang liegt (den man geschickterweise erst mal bergab läuft), hat man nach mehr als 6h dann auch entsprechend Hunger. Ich hatte es außerdem tatsächlich geschafft, innerhalb dieser Zeit, die 1GB Speicherkarte in der Kamera komplett zu füllen.

Abends sind wir noch kurz nach Downtown, ein Bier trinken, Onur und Yusuf wollten unbedingt in die Shisha Bar, die haben allerdings 10$ Mindestumsatz verlangt, so das ein Teil der Mannschaft dann weitergezogen ist, ich auch.

Sonntag erst mal wieder ausschlafen und danach den üblichen Dreisatz: Wäsche Waschen, Zimmer aufräumen, entspannen. Musste feststellen, das so ein Buch mit 500 Seiten auch nicht gerade lange durchhält, gegen Nachmittag war ich dann fertig mit Harry Potter Teil 5. Habe danach endlich das Backup meines Laptops gemacht, Onur hat mir freundlicherweise seine externe Festplatte ausgeliehen, dann musste ich nicht großartig rumschaufeln (was angesichts USB 1.1 wirklich keine Freude ist). Am Montag muss ich dann mal noch ein paar Verzeichnisse auf meine eigene Platte kopieren, dann dürfte der Weg frei sein, für eine Neuinstallation von Ubuntu 9.10 – mein altes Kubuntu hat mittlerweile derart viele Macken und Kubuntu 9.10 läuft nicht wirklich sauber auf dem Laptop 🙁

Während das Backup am Rödeln war, habe ich das schöne Wetter genutzt um noch eine kurze Runde zu Laufen. Der Ernährungsmix aus Pommes und Hefezopf in der Nacht, kombiniert mit Schokolade und Chips als Nervenfutter während des Lesens, das war nicht unbedingt hitverdächtig. Dementsprechend langsam bin ich unterwegs gewesen, ein richtig schöner Regenerationslauf. Ohne großen Stress, und genügend Gebüsch am Wegesrand, denn der Magen-Darm-Trakt hat noch ordentlich rumort. Da es zunehmend bewölkt war, waren auch wenig Läufer unterwegs. Nach einigen Kilometern hat sich dann bestätigt, dass Laufen die Perestaltik anregt … entlang der gesamten Strecke wimmelte es plötzlich vor „Trompetenkäfern“ – entsprechend besser fühlte ich mich nach der Heimkehr. Morgen gehts wieder ans Arbeiten – aber die Woche hat ja noch ein Highlight …

über 7 Brücken musst du geh’n (oder wohl doch eher Laufen)

Ja es ist mal wieder Donnerstag abend – höchste Zeit die letzten Tage mal zusammenzufassen. Noch immer sind die Umbauarbeiten bei Fraunhofer nicht abgeschlossen, aber wir sehen täglich Verbesserungen. Lange kann es nicht mehr dauern bis wir den neuen Platz (mit einem Fenster wenigstens in Sichtweite) beziehen können. Derzeit sitze ich im kleinen Konferenzraum und das klein ist wirklich wörtlich zu nehmen – es steht noch ein bissl Gerümpel drin und wir sind derzeit zu dritt um einen Tisch gruppiert – schön kuschelig eng, von ausreichender Ablagefläche mal ganz zu schweigen… An der Stelle könnte sich Fraunhofer mal ne Scheibe von Funkwerk oder auch Alcatel-Lucent abschneiden – jedesmal hatte ich einen sehr großen Schreibtisch, was der Übersichtlichkeit sehr zuträglich war, weil man nicht laufend alles stapeln musste. Andere Länder andere Sitten halt.

Dienstag war das Wetter leidlich mies, ich hatte den Fehler gemacht morgens bei bewölktem Himmel frühzeitig ins Geschäft zu fahren, soweit so gut. Der Rückweg war dann halt feucht fröhlich. Dennoch habe ich mich überwunden „kurz“ laufen zu gehen. Kurz in zweierlei Hinsicht, mit weiter zunehmendem Regen habe ich die Strecke gekürzt, unter anderem weil ich nur mit Laufshirt und kurzer Hose bekleidet war, wurde dann mit der Nässe doch recht schnell recht frisch. Hätte ich einen Laufpartner gehabt wäre ich wahrscheinlich noch etwas mehr gelaufen. Gab dann halt Tempotraining über 12 km – muss auch mal sein. Die warme Dusche hinterher war auf alle Fälle ein echter Segen (auch wenn ich immer noch den unverkennbaren Chlorgeruch von amerikanischem Leitungswasser wahrnehme … Chlormenge wie bei uns in einem Schwimmbecken vermute ich …)

Mittwoch ging auch irgendwie rum – ich hatte nicht sonderlich gut geschlafen, laufend aufgewacht, keine Ahnung warum – irgendwann habe ich mir dann noch einige Kapitel Harry Potter reingezogen, danach war es irgendwie kurz nach drei in der Frühe, aber wenigstens war dann an Schlafen zu denken. Der Wecker war dann nicht so der Hit, aber da kann man nix machen. Das Buch an sich ist sehr spannend, und ich muss sagen: Irgendwie hat J.K. Rowling nicht nur beim Herr der Ringe abgekupfert (was nicht übermäßig ins Gewicht fällt), aber so manche Vorgehensweise erinnert mich an eine Bundesanstalt in der ich immer noch Mitglied bin – wenn ich einige Leute für ein Hörspiel vorschlagen sollte, mir würden für die meisten passende Äquivalente einfallen, denen die Rolle haargenau passen würde.

Heute war auch recht interessant, auch auf Arbeit ging es deutlich besser voran als gestern – wen wunderts…. Um so erstaunter war ich als unsere Büro-Managerin dann vorbei kam und mir ein Paket überreicht hat – aus Deutschland. Da mein Geburtstagsgeschenk drin ist, werde ich noch bis nächste Woche Mittwoch warten bis ich das aufmache. Schwer ist es ja mal …
Heute war das Wetter dann auch um so besser um Laufen zu gehen – ich habe das gleich mal genutzt und die fehleden Kilometer von Dienstag nachgeholt … diesmal allerdings mir strengem Blick auf die Pulsuhr – denn nach der Auswertung der letzten Läufe musste ich feststellen: „Du läufst permanent am oberen Limit …“ 170 Schläge pro Minute, das ist bei mir dann doch ein wenig viel fürs Training – und es bringt bekanntlich weniger. Also heute versucht langsam zu machen und den Puls unten zu halten. Hat auch leidlich geklappt – am Ende sogar fast zu gut … nach einem Tankstop am Lake Artemesia war irgendwie die Luft raus – es lief zwar noch, aber irgendwie ohne rechten Schub. Und das nach ca. 28km – das ist doch etwas alarmierend immerhin sind es nur noch 16 Tage bis zum Lauf in Frederick. Man wird sehen, ankommen werde ich auf alle Fälle, und nach über einen halben Jahr wird dies der erste Wettkampf sein – mir fehlen irgendwie die Fitness-Checks in Form von Volksläufen, wie ich sie in Deutschland gemacht hätte, so etwa der Lauf in Grießheim (Halbmarathon) oder auch Groß Gerau (12km). Die Zeit ist das zweite Ziel, man kann sich bekanntlich nicht immer steigern.
Am Ende waren es heute dann 30 km: [url]http://www.gmap-pedometer.com/?r=3643714[/url] – weiter nach Süden geht der Trail hier leider nicht … aber immerhin etwas. Besonders interessant ist natürlich auch die Verteilung der Höhenmeter – am Anfag erst mal permanent bergab, dann in der Ebene am Fluss, am Umkehrpunkt noch ein paar knackige Steigungen Modell „Nonnensteig Nürnberg“ – nur das man sie auch wieder runter darf/muss … und ganz am Schluss natürlich wieder ordentlich bergauf – ich muss mal schauen, hier in der Siedlung kann man sich wahrscheinlich eine nahzu perfekte Trainingsrunde für Nürnberg zusammenbasteln – inklusive Nonnensteig und Endanstieg am Opernhaus … Die Strecke heute kann man denke ich ganz gut mit 2x Donnerstagsrunde durch den Nürnberger Wald, mit Steigungstraining kurz nach der Autobahn (die Kenner wissen was ich meine …).

Abends bin ich dann noch bei Raimund vorbei um ein paar Sachen meiner Leihausrüstung abzuholen, bevor er morgen mittag in den Sudan fliegt – wenn sein Flieger geht, momentan alles etwas unsicher wegen der Aschewolke aus Island. Wir haben heute scherzhalber auch schon unsere isländischen Studenten gefragt, was er ihnen denn getan hätte, dass sie ihn jetzt so ausbremsen müssen … 😉
Jetzt bin ich doch mal ganz gut ausgestattet, einige Teile fehlen noch, aber die bekomme ich von jemanden anderem aus dem Club – sogar eine Lampe habe ich (und kein schlechtes Modell) ich glaube am Wochenende werde ich einen Teil mal testen und dabei unseren Pool etwas sauber machen, er hat momentan mehr Ähnlichkeit mit unserem Gartenteich als einem Pool.
Ja Garten ist ein gutes Stichwort – ich habe mich auch hier betätigt und bei Aldi am Montag für 1,40 US$ 2 Päckchen Samen für Radischen mitgenommen, die habe ich jetzt in zwei nicht benutzten Blumenkästen ausgesät und angegossen, mal sehen wann sich da was tut. Die schmecken denn hoffentlich besser als das was man hier so kaufen kann.

So und jetzt steht erst mal Regeneration auf dem Programm – vorzugsweise in der Horizontalen, aber wahrscheinlich lese ich noch ein oder zwei Kapitel Harry Potter.

Glück muss man haben

Ja das Wochenende war echt gemütlich – und auch der Wochenstart ist gut verlaufen. Aber der Reihe nach…

Freitag abend bin ich noch mit Raimund zu dem 2. Tauchclub, den „[url=http://www.atlantisrangers.org/]Atlantis Rangers[/url]“ gefahren. Eine echt klasse Truppe, sie ähnelt viel mehr dem was ich von einem Tauchclub her aus Deutschland kenne, eine gewisse Ähnlichkeit zu den Tauchfreunden in Forst ist nicht zu leugnen.
Aber auch hier wieder nur „Trockentraining“ – denn so etwas wie wir es in Deutschland als Schwimmbadtraining kennen kann sich hier kein Verein leisten. Nicht das die öffentlichen Swimmingpools hier nicht verfügbar oder zu teuer wären. Nein hier braucht man eine Versicherung und das kostet richtig Geld …

Der Treffpunkt ist etwas unspektakulär, in einem Trainingszentrum für Blinden, Führungs und Therapie-Hunde, sehr geräumig aber dennoch eine familäre Atmosphere. Kurz nach uns ist auch Brian eingetroffen, und hat mir die beiden Anzüge in die Hand gedrückt zum Anprobieren. Der erste Eindruck war schon sehr gut – von der Statur her sind wir recht ähnlich. Anprobieren war recht flott erledigt, der 7mm sitzt etwas strammer, hat dafür aber auch eine Eisweste. Zudem rutscht die Sache ja noch etwas zurecht wenn man im Wasser ist. Nachdem beide Anzüge gepasst haben, hab ich Brian nach dem Preis gefragt. Er meinte daraufhin ich soll im ein, zwei Bier spendieren und dann sei die Sache schon ok, denn er würde zu Lebzeiten wohl nicht mehr in die Anzüge reinpassen, und ich sollte ruhig mal beide mitnehmen und auch testen. Das Bier kostete dann 2$ pro Glas – also schon fast ein symbolischer, beschämender Preis für 2 Anzüge.
Wie ich erfahren habe, kommt Brian auch mit auf den anberaumten Checktauchgang und an die Black Panther, das werde ich wohl noch ne Runde Bier dafür locker machen müssen. Zumal er mal noch sehen wollte ob er noch Füßlinge hat, er meinte die wären womöglich nicht mehr so dolle – aber wahrscheinlich meine Schuhgröße. Ich glaube ich muss ihm irgendwie mal noch einige Dollar zustecken, sonst wird das wirklich unverschämt. Auch wenn er meinte, dass man Studenten fördern muss.

Vortrag ging dieses Mal über Grönland-Haie – wir hatten einen Oscar-Preisträger der Kategorie „Tierfilme“ als Referenten. Echt sehr beeindruckende Bilder seiner Forschungsarbeiten, die auch im National Geographic zu sehen waren. Es hat schon seine Vorteile in der Umgebung von Washington zu wohnen, viele bekannte Institutionen sind hier vertreten und es ist absolut „normal“ das die Leute bei den ortsansässigen Clubs auch mal einen Vortrag halten. Ich habe dann auch nicht widerstehen können und habe mir das Hai-Handbuch für 15$ geleistet, mit Signatur. Fehlt nur noch das passende Gewässer um es ausprobieren zu können. Das kommt sicherlich auch noch…

An dem Abend wurde auch noch für die jährliche Clubtour nach Kanada an den Lake Ontario geworben, vom 3. bis 5. September – und die Bilder – echt verlockend. Übers Wochende habe ich dann nochmal meine Urlaubplanung unter die Lupe genommen. Immerhin sind es etwas um die 250 US$ für 2 Tage Tauchen, allerdings inklusive Schiff, Luft und no Limit dive. Hotel und Fahrt muss man auch noch dazu rechnen.

Wochenende war dann erst mal zum Relaxen da, auch wenn einiges an Hausarbeit noch nebenher gelaufen ist – ich habe mein Zimmer mal wieder aufgeräumt (musste im Schrank ja Platz für die Tauchanzüge schaffen), und auch ansonsten war mal wieder etwas Putzen angesagt. Wäsche waschen nicht zu vergessen, diesmal mit Bettwäsche – aber dank Trockner alles kein großes Problem.
Abends habe ich dann angefangen mein neu erworbenes Buch, Harry Potter and the order of the phoenix, zu lesen. Das Buch habe ich für 1 US-Cent bei Amazon erstanden, die Versandkosten betrugen dann 3,99 US$ – aber für 4 US$ kann man echt nix sagen, es ist die Hardcover-Variante und der Einband weißt eine Markierung mit Edding auf – was mich angesichts des Preises aber nicht weiter stört. Spannend ist es mal auf alle Fälle.

Heute habe ich dann ein Videotelefonat mit Richard gehabt, er hat für einen Kumpel einige Teile aus meiner Restekiste aufgekauft – hätte ja nicht gedacht, dass ich während meiner Zeit hier überhaupt was von den Material verkaufe, aber um so besser. Ist schon lustig jemanden aus der Ferne durchs eigene Zimmer zu dirigieren – gut das es Videotelefonie gibt.
Zudem habe ich mich nochmal mit Raimund unterhalten und mich dann dazu entschieden das Wochenende in Kanada doch noch mitzunehmen. Immerhin ist es für mich eine einmalige Gelegenheit – wer weiß wann ich wieder dazu kommen werde im Lake Ontario zu tauchen, aller Wahrscheinlichkeit nicht so bald. Manche Gelegenheiten muss man einfach beim Schopf packen. Ob ich das Geld nun in Utah in Urlaub investiere oder in Kanada, das nimmt sich nicht all zu viel. Zudem habe ich noch zwei Tage zusätzlich hier in College Park, das senkt die Mietkosten fürs Auto (auch für die Fahrt muss ich nur eine Spritbeteiligung zahlen) – das levelt sich dann schon ganz gut aus. So wie es derzeit aussieht fliege ich dann ab Baltimore nach Denver. Das muss ich dann noch genauer sehen und den Flug sowie den Mietwagen buchen.

Es ist fast schon schade, dass es noch so lange hin ist … Aber bekanntlich erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Das nächste größere Ereignis lässt ja auch nicht mehr lange auf sich warten, am 2. Mai ist der Marathon in Frederick – ich habe mir nochmal den Zeitplan durchgelesen und bin etwas erschrocken: Man muss sein „Stater-Pack“ schon am Vortag abholen und der Lauf startet um 6:30. Nachdem ich weiß wie drückend warm und schwül es hier in der Gegend werden kann ist mir aber auch klar warum der so früh startet. Nunja ich bin ja schlimmeres gewohnt – morgens um kurz nach 6, da hat man doch schon einen Marathon rum, und ist gerade kurz vor dem Anstieg in Oberelchingen bei der langen Ulmer Laufnacht. Da kann so ein flacher Marathon dann nicht wirklich mithalten. Die nächsten Wochen steht noch intensives Training auf dem Programm. Danach habe ich vorerst mal keinen Lauf mehr in der Umgebung gefunden, der mir gefallen würde – halb so wild, wir steigen gleich aufs Training für Nürnberg und Amberg um. An die Jahreszeit zu denken, wenn es draußen tierisch warm ist, wird zwar nicht ganz so leicht, aber vielleicht findet sich ja auch noch ein Lauf den man einschieben kann. So ein Halbmarathon wäre nicht verkehrt … mal schauen was sich machen lässt.