Java – write once, debug everywhere

Ja mit der Programmiersprache und dem Framework meines Arbeitgebers habe ich gerade so richtig Spaß. Man kann es kaum aushalten, wie kompliziert man einfache Dinge doch gestalten kann. 😡 Teilweise ist es schon hart an der Schmerzgrenze was man da sehen muss – programmiert getreu dem Motto: Das fasst doch so schnell eh keiner mehr an, also nach mir die Sintflut.
Es gilt: Kommentare – für was braucht man das – macht den Source-Code nur länger als er sein muss. Immerhin ist das Framework halbwegs dokumentiert, man weiß zumindest welche Funktionen es gibt und kann damit schon etwas leichter raten was man machen kann.
Im Code selbst bekommt man irgendwie einen ziemlich zwiespältigen Eindruck – also mit dem was man mir mal zum Thema Objektorientierung beigebracht hat, hat es teilweise verschwindend wenig zu tun. Schon eher mit so manchem Überbleibsel aus der Zeit der C-Programmierung mit ihren Strukturen. Es scheint zwischenzeitlich als hätte der Autor den Funktionsumfang von Java oder vielleicht auch allgemein einer objektorientierten Programmiersprache noch nicht ganz erfasst oder vielleicht auch nie richtig erklärt bekommen.
Vieles was als Errungenschaften der Objektorientierung und insbesondere Java gefeiert wurde wird einfach nicht genutzt bzw. mit Konstrukten umschifft, wie man sie aus funktionalem C kennt. Wenn schon Objektorientierung, dann doch bitte auch richtig … Das Konzept von Setter und Getter ist ja durchaus richtig, aber man braucht das heute doch nicht mehr um jedes einzelne Attribut nach der Instanziierung zu setzen. Dafür gibt es doch Constructoren … die kann man ggf. auch überladen … und das man eine Klasse nach der Instanziierung auch noch in einen benutzungsfähigen Zustand versetzen muss ist mir eigentlich auch so nicht nach dem Lehrbuch bekannt… Naja machen wir das Beste draus.
Über das Framework will ich jetzt erst gar nicht anfangen, denn auch da fehlen an einigen Stellen Funktionen die ich eigentlich von einem Visualisierungsframework erwartet hätte. Teilweise mangelt es auch da wieder an Flexibilität – ganz getreu nach dem Motto: Wir haben alles was sie brauchen, und was wir nicht haben brauchen sie nicht … wenn man es wenigstens nachrüsten könnte, aber das dürfen wir ja nicht.

Hier im Haus gehts gerade auch etwas rund – bzw. es läuft gerade gar nicht so rund zwischen uns und unserer Vermieterin – die Klimaanlage ist immer noch kaputt – man sitzt nur da (schon im Keller) und der Schweiß läuft wohin das Auge schaut. Das unsere Landlady sich darum kümmert und deshalb vorbei kommt ist ja eine Sache, da haben wir ja nichts dagegen (auch wenn sie es laut Vertrag 24h vorher ankündigen müsste). Das dann aber empörte Hinweise über angeblich stinkigen Müll am Kühlschrank hängen, den wir angeblich nicht regelmäßig rausräumen würden (wenn der Eimer voll ist kommt er raus, das dauert eh nie sonderlich lange bei 7 Leuten), Abschließen macht sie auch immer nur halb, der zusätzlich vorhandene Bolzen wird nicht vorgelegt – als ob wir nicht schon einen Einbruch gehabt hätten. Den Vogel hat sie heute abgeschossen, um Energie zu sparen hat sie uns kurzerhand den 2. Kühlschrank in unserer Vorratsküche still gelegt, wenigstens die Lebensmittel hat sie nach oben geräumt. Aber irgendwo glaube ich ist da eine Grenze überschritten – was kommt als nächstes? Bin ich froh, das ich an meiner Tür ein Schloss nachgerüstet habe zu dem nur ich einen Schlüssel habe. Auch wenn ich mich da auf dünnem Eis bewege – denn laut Vertrag dürfen wir an den Schlössern nix verändern – auch wenn diese nicht funktional sind oder die Schlüssel fehlen… Sergej haben wir am Sonntag aus seinem Zimmer befreit, nachdem die Falle sich im Schloss verkeilt hatte und sich nicht mehr öffnen lies…
Ich hätte ja ein paar gute Tipps zum Energiesparen, wenn die Rechnung zu hoch ist … vielleicht doch mal eine neue Klimaanlage und doch eine anständige Isolierung des Hauses (und nicht einfach nur billige Hohlraumwände ohne Isolierstoff dazwischen, der würde ja Geld kosten), wenn man es richtig macht ist dann auch Schluss mit der Feuchtigkeit im Keller (nach schweren Gewittern), dann ist auch der Gestank sicherlich gleich mit erledigt.
Dem ganze wird die Krone aufgesetzt, dadurch dass sie derzeit angeblich kein Geld hat um eine neue Klimaanlage einbauen zu lassen – nach unseren Recherchen ca. 7.000 US$. Sicherlich kein Pappenstil, aber als Hausbesitzer muss ich das Gebäude auch in Schuss halten und ggf. Rücklagen bilden. Das die Installation auch eine Lebensdauer hat ist wohl eine völlig neue Erkenntnis, der Ausfall war nach 24 Jahren nun auch wirklich nicht vorhersehbar. Irgendwie kann ich das noch nicht ganz fassen, so viel Blauäugigkeit auf einem Haufen, aber halt wir sind ja in den USA – da ist das Mitdenken ja ein Luxusgut.
Immerhin kam heute abend noch ein Techniker vorbei, der sich um die Reparatur der Klimaanlage kümmern will, sobald er die Ersatzteile bekommt. Soviel wir wissen ist es nur der Kompressor der den Dienst quittiert hat. Ich bin ja mal gespannt, aber irgendwie muss ich gerade an Reinhard May mit dem Titel “Ich bin Klempner von Beruf” denken … “da antworte ich blitzeschnell, ihr uraltes Modell stellt die Firma doch schon gar nicht mehr her, und Ersatzteile gibt’s längst nicht mehr”.

Irgendwie ist das gerade alles recht frustrierend, aber es ist ja nicht mehr so lange hin, dann kommen wir zurück ins bis dahin hoffentlich abgekühlte Deutschland. Da ist es dann auch wieder besser was Heizung, Isolierung und Hausbau im allgemeinen betrifft. Ich freue mich schon echt auf “Quality made in Germany”.