Endlich Urlaub, dieses Jahr geht es nach Frankreich, Ziel ist die Anlantik-Küste südlich von Bordeaux.
Aufgrund diverser Änderungen und Vorfälle, kommen wir nicht wie geplant am Samstag los, sondern erst am Sonntag. Der Samstag ist um so hektischer, wir haben uns wohl doch etwas zu viel vorgenommen: Einerseits bereiten wir Yanns Kinderzimmer für den Schuleintritt vor, was aber auch etwas Umräumen bedarf, zum anderen muss das Auto noch beladen werden. So gut vorbereitet wie im vergangenen Jahr nach Schweden sind wird nicht. Zudem ist das Laden diesemal nicht ganz so komfortabel: wir verreisen diesmal ohne Anhänger – unter anderem, weil er gerade mit einer Panne in der Werkstatt steht. So entfällt auch die Möglichkeit, kurzerhand doch noch umzuschwenken – es muss alles in den Peugeot passen, was nicht passt muss da bleiben. Immerhin müssen wir nicht auf die Fahrräder verzichten, die kommen auf dem Träger auf der Anhängerkupplung mit.
Es ist dann doch erst am Sonntag Vormittag, bis endlich alles an das wir gedacht haben verladen ist. Ich merke, wie angespannt ich bin, es geht mir gerade mal wieder sehr viel fürchterlich auf den Zeiger, ein deutliches Anzeichen bei mir, dass es allerhöchste Zeit für eine Auszeit ist. Ob es wirklich eine entspannte Auszeit wird, steht noch in den Sternen, denn unsere beiden Jungs halten uns schon vor der Abfahrt mal wieder sehr auf Trab.
Ich entspanne ganz allmählich, als wir dann endlich auf der Autobahn sind und es in Richtung Süden losgeht. Die ursprüngliche Planung war eigentlich, dass wir die erste Nacht noch bei Marions Mutter im Elsass verbringen. Im Nachgang war unsere Planung hier einfach deutlich zu ehrgeizig. Dafür machen wir jetzt eine etwas längere Etappe. Unser Tagesziel ist ein Campingplatz in Champagney. Auf den Weg dorthin haben wir das Peugeot-Museum und die Besichtigung Belforts gelegt. Einen ersten Zwischenhalt machen wir in Höhe von Freiburg und futtern was wir noch mitgenommen haben und was sich ohne umfangreiche Kühlung nich mehr halten würde. Unter anderem habe ich adhoc am Vortag ja auch noch einen Apfelkuchen gebacken, damit die Äpfel nicht umkommen, die bereits etwas schrumpelig geworden waren.
Das Museum in Sochaux ist nett gemacht und steht (wie zu erwarten war) voller Autos der verschiedenen Epochen. Unser eigener Peugeot kommt auch bis auf einige Meter an seinen Geburtsort heran, wir fahren ein Stück am Peugeot-Werk in Sochaux entlang. Hübsch wäre ja eine Service-Kombination gewesen: Man geht ins Museum und in der Zeit gibt es eine Generalüberholung für das eigene Fahrzeug. Vielleicht hätte sich dann auch ein Spezialist gefunden, der die Problematik der Elektronik mit ihrem chronischen Energiesparzwang in den Griff bekommt. Interessant ist aber auch, dass Peugeot eigentlich nicht als Autohersteller gegründet wurde, stattdessen waren einmal Schmiedeteile und auch Haushaltsgeräte der Firmenfokus, ebenso wie eine ganze Zeit lang auch Fahrräder. Schwerpunkt ist aktuell das 40 jährige Jubiläum des Models 205, es ist nur wenige Monate älter als ich selbst, wie ich feststellen darf.
Als nächstes steht ein Besichtigung in Belfort auf dem Programm, immerhin mit einer der Gründe, weshalb Peugeot ja einen Löwen als Markenzeichen führt. An der Festung trohnt der Löwe von Belfort, entworfen von Auguste Bartholdi, dem gleichen Künstler, der auch die Freiheitsstatue in New York entworfen und realisiert hat. Der Eintritt zur Besichtigung fällt mit einem Euro vergleichsweise moderat aus, auch wenn damit nur der Zugang zur Terrasse abgegolten ist. Natürlich lassen wir es uns im Anschluss nicht nehmen, auch auf die kostenfrei zugängliche Aussichtsplattform auf der Citadelle selbst zu steigen. Der Rundumblick ist schon sehr beeindruckend und gibt einen guten Einblick in den Umfang der diversen Verteidigungsanlagen.
Bis zum Campingplatz liegen dann nochmal rund 25km Fahrt vor uns, es geht weg von der ausgebauten Autobahn und wird zusehends ländlicher, auch die Steigungen nehmen deutlich zu, das merke ich unter anderem am gestiegenen Dieseldurst unseres Löwen unter der Haube. Der Campingplatz liegt recht nett an einem See, leider gibt es dieses Jahr Blaualgen und somit Badeverbot in selbigem. Den Pool können wir nicht mehr testen bis das Zelt dann endlich steht. Wie immer sind wir beim ersten Aufbau noch etwas eingerostet, aber insgesamt geht der Aufbau dann doch recht gut von der Hand. Zudem steht noch ein Re/Defragmentieren unserer Lebensmittelvorräte bzw. Essutensilien an, wir haben zwar an alles gedacht, aber doch eher wahllos eingepackt. Nach dem Reorganisieren sind die Dinge dann doch etwas besser zugänglich und thematisch geordnet, so müssen wir nicht immer in drei Kisten nachsehen, wenn es ums Abendessen geht.