Diesen Morgen werden wir nicht durch einen Bagger geweckt, aber die Hähne aus der Nachbarschaft überbieten sich gegenseitig bzw. versuchen es zumindest. Es ist ja auch noch einiges wegzupacken und wir nutzen nach dem Frühstück auch noch die Möglichkeit zum Duschen, da es ohnehin schon im Preis inbegriffen ist. Bis wir dann loskommen ist es doch wieder kurz vor Mittag und der obligatorische Stopp am Supermarkt für die frischen Produkte steht auch noch an. Immerhin steht ja auch keine übermäßig lange Etappe an, bis nach Gränna sind es nur etwas mehr als 100km.
Wir machen einen Zwischenstopp in Eksjö, das liegt ungefähr auf der Hälfte der Strecke. Das Mittagessen machen wir kurzerhand direkt auf dem großen kostenlosen Parkplatz. Die Stadt ist in ihrem mittelalterlichen Aufbau erhalten geblieben und besteht im Kern noch immer fast vollständig aus Holzhäusern. Wie wir beim Stadtrundgang erfahren, ist die Stadt deshalb auch mehrfach ganz oder in Teilen abgebrannt. Insgesamt sehr schön anzuschauen, auch wenn die Altstadt nicht übermäßig groß ist. Das wohl sehr empfehlenswerte Museum hat leider schon zu als wir ankommen, man merkt das Samstag ist (das war uns doch fast vor lauter Urlaub und Erholung entfallen). Gleiches gilt auch die für die Kirche, die wir gerne besichtigt hätten. Dafür gibt es noch einen Nachtisch in Form eines Eis, das gibt es in der örtlichen Konditorei hausgemacht in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie etwas Lakritze und Pefferminzbonbon – Polkagris, diese werden ausschließlich in Gränna produziert. Mit ein Grund weshalb wir dorthin fahren.
Nach Eksjö nehmen wir nicht die Strecke entlang der ausgebauten Straße, sondern fahren ein wenige abseits entlang des vielen Seen. Eine kurvenreiche und sehr schöne Strecke. So bekommen wir auch noch einiges der Landschaft zu sehen. Sieht alles sehr hübsch aus, aber ob ich in einer derart entlegenen Region wohnen wollte, weiß ich nicht. Schon alleine der Weg zum Supermarkt sind mehr als 20km. Immerhin fahren wir auch durch mehrere Orte, in denen es dann größere Schulen hat, aber auch da können die Wege wohl lange werden und an die frühen Nächte im Winter möchte ich da eher nicht denken.
Kurz vor Gränna erreichen wir den Vättern. Der ist fast doppelt so groß wie der heimische Bodensee und es ist noch nicht der größte See in Schweden. Um an den Campingplatz zu gelangen, fahren wir direkt durch Gränna hindurch, der gesamte Ort ist recht langgezogen an der Küste des Sees und gefühlt eine einzige Bonbon-Fabrik. Ein Süßigkeitenladen reiht sich neben den nächsten. Marion findet zudem, sehr treffend, ein Hinweisschild auf einen Zahnarzt, wir vermuten, der hat hier reichlich Kundschaft bei dem Angebot an Süßigkeiten.
Der Campingplatz liegt etwas außerhalb aber dafür direkt am See. Wir haben einen Platz der keine 20m von der Küste entfernt ist und einen wunderbaren Ausblick auf die Insel im See sowie einen schönen Sonnenuntergang bietet. Insgesamt muss man aber festhalten, dass es deutlich abgekühlt hat. Das ist im Allgemeinen nicht schlecht, aber Abends vor dem Zelt wird es sehr schnell sehr frisch und vor allem windig.