Taucher sind doch überall ähnlich

Heute war ich mit Raimund (einem der Mitarbeiter bei Fraunhofer hier) in einem der beiden Tauchclubs um die Leute mal kennen zu lernen. Definitiv alle pressluftsüchtig hier …

Treffen ist hier allerdings nicht das was wir in Deutschland unter regelmäßigem Training verstehen. Vielmehr fangen die hier gleich mit dem Aprés-Dive an …
Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen kurzen Stop bei “TraderJoe’s” gemacht – das ist so eine Mischung aus Supermarkt und Reformhaus, mit einem deutlich europäischen Einschlag. Etwas teurer, aber immer noch im Rahmen. Ich habe mich mit Bananen eingedeckt, die auch noch wie welche aussehen (die bei Aldi waren eher von der Sorte “Kompostkasten-Starter-Kit”) – zudem habe ich ein halbwegs anständig aussehndes Müsli gefunden, morgen früh mal sehen wie das schmeckt. Auf alle Fälle eine Abwechslung zu den Cornflakes – egal ob mit oder ohne Zucker – irgendwann kommen einem die Dinger zu den Ohren raus … Beim Aldi-Müsli in Deutschland hatte man dann immer noch die Wahl zwischen Nuss und Trockenobst und komischerweise hat das auch nie langweilig geschmeckt.
Vielleicht nehme ich mir da beim nächsten Mal auch etwas Fleisch und sowas wie normalen Aufschnitt mit. Das Vollkornbrot war leider schon aus, sonst hätte ich auch da noch eines mitgenommen. Das Weißbrot und die Bagels hier, das kann man zwar in getoaster Form essen, aber so richtig sättigend ist das nicht.
Heute war sowieso “Staff-Meeting” – Mitarbeiterversammlung – und an solchen Tagen gibt es dann Pizza oder Sandwiches auf die Firma – die sind dann auch reichlich belegt und der Nudelsalat mit Schafskäse ist sehr lecker.

Diesmal waren wir im etwas edleren Tauchclub – die treffen sich 2 Mal im Monat im Hotel in Alexandria (nein nicht Ägypten sondern südlich von Washington DC). Man merkt es aber nicht nur daran, dass hier die Leute mit etwas größerem Geldbeutel dabei sind: Tauchtripps, ggf. auch zwei pro Jahr zu so schönen Zielen wie Philipinen und Galapagos-Inseln – wenns nur das ist … Aber jeder Pressluftsüchtige ist dort willkommen.

Als Programm gibt es jeweils einen kurzen Vortrag zu einem Thema oder einem Tauchgebiet. Diesesmal hatten wir einen Gastdozenten von “Instute of Maritime History” – das ist eine Einrichtung die nach Wracks und anderen Dingen aus der Vergangenheit im Wasser sucht. Hier ist jeder Bundesstaat verpflichtet sich um die geschichtlichen Dinge zu kümmern – auch die unter Wasser. Dazu gehört natürlich auch das Suchen nach den Wracks sowie das Vermessen und Fotografieren. Um Kosten zu sparen suchen die Freiwillige die gerne Tauchen – ein eigenes Schiff mit Kompressor und Pressluftflaschen ist vorhanden. Wichtige Vorraussetzung für die Taucher: Sie sollten mehr als 50 Tauchgänge mitbringen, und auch mit misserabler Sicht zurecht kommen. Na wenn das mal nicht auf die Stollentaucher zutrifft. Eine Bemerkung heute war: “Man muss damit rechnen, dass man auch mal mit Grünzeug behängt aus dem Wasser kommt …” naja der Sprecher kennt den Stollen halt nicht.

Mal sehen, so wie es aussieht habe ich hier eine vollständige Leihausrüstung (Anzug muss ich noch klären) – und so der ein oder andere Ausflug wäre da doch schon verlockend – schon allein um regelmäßig ein wenig Training zu haben. Tief sind die Tauchgänge entlang der Küste auch nicht – die meisten sogar absolutes Flachwasser, wenn es mal auf 30 m geht ist es schon sehr tief und man braucht wahrscheinlich einen Spaten … Mal sehen, wie das Anfang Mai wird mit dem Tauchgang an die Black Panther (U-1105) sicherlich ein netter Eintrag im Logbuch …